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Shadow

von

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Epilog

Shadow begann wieder, sich auf sein Studium zu konzentrieren. Es lag nicht an seinen Noten, dass er nicht fertig wurde, sondern daran, dass er das Studium nicht ernst genug nahm. Immer wieder ging er Tage lang mit seinen Kumpels aus dem Haus aus, trank mit ihnen bis zur Besinnungslosigkeit und kümmerte sich um nichts weiter, außer darum, dass seine Schwester so glücklich war, wie es ihr denn überhaupt möglich war.
 

Noch immer ertrank er regelmäßig in Selbstvorwürfen und immer wieder durchbohrte es sein Herz, wenn er sah, wie schwer seine Schwester sich tat. Sie konnte zu Niemandem wirklich Vertrauen aufbauen, sie hatte keine Angst vor den anderen Dolls und doch hielt sie diese auf Abstand. Sie war fasziniert von den vielen Persönlichkeiten im Haus, sie saß häufig auf einer der vielen Treppen im Haus, um das Geschehen zu verfolgen, auch, wenn sie selbst sich nie einbrachte. Sie zeichnete die anderen Gangmitglieder. Sie genoss das Beobachten und doch sorgte sich Shadow um sie. Er wünschte sich nichts mehr, als dass sie wieder ein wenig zu sich fand, doch merkte nicht, dass nicht nur sie sich dabei im Weg stand. Nein auch er war ihr dabei im Weg. Er sah in ihr oft ein rohes Ei. Ein zerbrechliches Ding, dem man das Leben leichter machen musste. Er besorgte ihr, was sie brauchte. Er begleitete sie, wenn sie das Haus verließ.
 

Es vergingen drei Jahre auf diese Art und Weise. Sie lebten, natürlich taten sie das. Nicht nur das, sie lachten, sie hatten Spaß, sie machten sich selbst viel vor.
 

Zwischenzeitlich hatte Hollow in ihrem Studium eine Beziehung mit ihrem Professor angefangen. Dieser ist ein „Meister“ in Sachen Psychologie und schon immer fasziniert von den Dolls. Hollow war mittlerweile mit ihrem Studium fertig und der Prof, wie ihn die Dolls liebevoll nannten, oft bei ebendiesen zu Haus. Er interessierte sich sehr für die Geschichten der einzelnen Mitglieder der Gang und vor allem Tiffany beschäftigte ihn sehr.
 

Es überraschte ihn ein wenig, als diese ihn von allein ansprach. Wenn auch nicht eindeutig. Man merkte, dass sie endlich wieder jemand sein wollte. Sie wollte ausbrechen aus ihrem „Kopfgefängnis“.
 

Inspiriert war sie, da Shadow sein Studium tatsächlich beendet hatte und in seinem Beruf etwas Lebensfreude wieder gefunden hatte. Er erzählte ihr keine Geschichten von Arbeit, denn er war als Sozialarbeiter oft mit Kindern beschäftigt, die genauso unter ihrer Vergangenheit litten, wie es Tiffany tat. Einige der Geschichten hätten sie auch aufwühlen können und so erzählte er ihr nur von dem, wo sie keine Verbindungen aufbauen konnte. Er unterstützte sie, wo er nur konnte, denn auch er wollte, dass sie wieder zu sich finden konnte oder eben ein neues Ich aufbauen konnte.
 

Der Prof bat Shadow, ihm die ganze Geschichte von damals zu erzählen, damit nicht Tiffany alles noch mal detailliert durchleben musste. Natürlich erklärte sich Shadow dazu bereit, er wollte Tiff doch helfen. Während er dem Professor alles berichtete, wurde diesem nur allzu bewusst, dass Steven noch längst nicht abgeschlossen hatte mit all dem, was damals geschehen ist. Er konnte gar nicht darüber wegsehen, dass Steven noch immer in seinen Selbstvorwürfen gefangen war. Mechanisch gab er wieder, was damals geschehen war, ohne jede Emotion, denn ansonsten hätte es alles wieder aufgerissen, was er in all den Jahren mit Überspielen und Verdrängen mühevoll zugekleistert hatte. Natürlich konnte der Prof nicht zulassen, dass Shadow sein Leben lang so weiter machte und so schlug er vor, auch mit ihm zu arbeiten.
 

Shadow machte dicht. Er wollte nichts davon hören. Er war ein Dickkopf, welcher der Ansicht war, keine Hilfe brauchen zu können. Er hatte doch nur Tiff helfen wollen, niemand hatte etwas davon gesagt gehabt, dass auch er sich mit seiner Schuld auseinandersetzen sollte. Doch Tiffany wollte nicht, dass er dicht machte. Sie war immer schon die Dominantere gewesen und so fiel es ihr nicht schwer, ihren Bruder zu erpressen. Sie wusste, dass sie sein schwacher Punkt war und wie sehr er sich wünschte, dass sie mit der Vergangenheit abschließen konnte und sie wusste, dass er genauso gut wie sie selbst wusste, dass sie es ohne professionelle Hilfe nicht schaffen konnte.

„Gut! Dann hörst du auf!“, sagte sie bestimmt, „Aber ich mach dann auch nicht weiter!“

„Natürlich tust du das! Das eine hat nichts mit dem Anderen zu tun. Ich brauche keine Hilfe!“, erklärte Shadow und wollte gehen.

„Dann brauche auch ich keine Hilfe! Dann komm auch ich klar!“, schloss sie und wartete ab.
 

Es dauerte keine Woche, bis Steven sich geschlagen gab.

„Du hast gewonnen!“, erklärte er, bevor er sich mit dem Prof zusammensetzte.

„Gut.“
 

Die Vergangenheit hinter sich zu lassen ist kein einfacher Schritt. Und man wird abwarten müssen, ob die Geschwister es schaffen werden, doch sie sind auf dem richtigen Weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-08-03T09:27:57+00:00 03.08.2009 11:27
uiii, das hat doch ma was von 'nem happy end^^
jetzt fühl ich mich so, als wär ich 20 kilo losgeworden..
natürlich nur vor erleichterung *gg*
alsooo das is wirklich 'ne brilliante geschichte.
hat wirklich spaß gemacht sie zu lesen =]

LG Hanabella


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