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If it means a lot to you

Alice/Jasper [eine andere Version von Bis(s)]
von

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Eine sehr oberflächliche Welt...

Alice saß an ihrem üblichen Platz auf dem Schulhof und machte die Hausaufgaben für den nächsten Tag. Das war das angenehme an Freistunden, fand sie. Sie ersparten einem die Arbeit zu Hause.

Und sie wäre mit Sicherheit schon längst fertig gewesen, wenn nicht diese Horde männlicher Vollidioten auf der Wiese so einen Krach machen würde, so dass sie ihre eigenen Gedanken nicht verstand und jeden Satz zig Mal lesen konnte, ohne ihn auch nur ansatzweise abzuspeichern.

Verärgert schaute sie zu ihren Mitschülern rüber, die ganz in ihrer Nähe mit einer Dose Fußball spielten und laut grölten, wenn sie ein Tor erzielten.

Männer waren ja so primitiv.

Aber noch viel schlimmer waren die Weiber, die wie ein Fanclub um die Kerle herumstanden und wie blöd mit den Wimpern klimperten. Die Dose wurde zu einem dieser Mädchen gekickt, was daraufhin laut kichernd den kleinen, zerbeulten Haufen Blech aufhob und mit einem atemberaubenden Augenaufschlag ihrem angebeteten Spieler hinhielt, der ihr die Dose mit einem Zwinkern abnahm.

Das tat ja schon beim Zugucken weh.

Plötzlich landete unmittelbar neben Alice ein zweites Biologiebuch auf dem Rasen und kurz darauf auch dessen Besitzerin.

»Ich bin so tot!«, sagte Dana und drehte sich auf den Rücken. Sie vergrub die Hände in ihren roten Locken und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht.

Alice gab es auf, heute würde sie dieses Kapitel wohl nicht mehr gelesen bekommen. Sie klappte ihr Buch zu und wandte sich dann ihrer Freundin zu. »Was ist denn passiert?«

Dana ließ ihre Arme ins Gras sinken und blinzelte in die wolkenbedeckte Sonne. »Ich hab den Mathetest morgen total vergessen.«

»Ist doch nicht so tragisch, dann lernst du halt heute«, gab Alice unberührt zurück.

Dana stöhnte. »Du verstehst das nicht. Ich habe heute Abend ein Date mit Derick, darauf habe ich so lange hingearbeitet.«

Alice hob eine Augenbraue. »Dann musst du Prioritäten setzen. Entweder eine gute Note in Mathe, oder Derick. Ich persönlich wüsste ja, was mir wichtiger wäre…«

Dana verdrehte die Augen. »Ja, weil du ein Spießer bist.«

»Das nehme ich als Kompliment. Lieber ein Spießer, als eine dumme Henne, die ihrem Gockel hinterher rennt.«

»Das Leben muss leicht sein, wenn man so eine Weltansicht hat wie du«, sagte Dana und lachte. »Aber vermutlich auch verdammt langweilig. Komm doch einfach mit heute Abend, Derick hat bestimmt einen netten Kumpel für dich.«

Alice hielt sich den Zeigefinger an den Mund und tat so, als würde sie würgen. »Nein danke. Ich habe heute schon ein heißes Date mit meinen Bildern.«

»Wie viele Bilder hast du jetzt eigentlich schon gemalt?«, fragte Dana und drehte sich zurück auf den Bauch, um Alice besser sehen zu können.

In Gedanken zählte Alice ihre kleinen Kunstwerke runter. » Es sind genau elf, aber für meine Mappe brauche ich mindestens fünfzehn.«

Dana schüttelte den Kopf. »Hätte ich ja keine Lust zu.«

»Du willst ja auch nicht Kunst studieren.«

»Richtig«, gab Dana mit einem Grinsen zurück. »Ich werde Model!«
 

Genau genommen war Dana kein Deut besser, als all die anderen Mädchen auf der High School in dem kleinen Städtchen Forks: ihre Interessen waren Jungs, Jungs und noch mehr Jungs.

Etwas, was Alice nicht nachvollziehen konnte. Sie war weiß Gott nicht verklemmt und hatte auch schon ein paar Dates gehabt, doch diese waren leider der totale Reinfall gewesen. Jedes ihrer Treffen mit einem Jungen endete darin, dass er sie ins Bett kriegen wollte. Und seid einer dieses einmal fast mit Gewalt versucht hatte, hatte Alice vorläufig die Schnauze voll vom männlichen Geschlecht.

Aber trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten was dieses Thema anging, war Dana Alice` beste Freundin – und ihre einzige. Denn der Unterschied zwischen Dana und den anderen Mädchen auf dieser Schule war, dass Dana nicht oberflächlich war. Zumindest nicht, was die Wahl ihrer Freundinnen anging. Es störte sie nicht, dass Alice nicht in den neusten Fummeln herumlief, sondern lieber in bequemen Jeans und warmen Pullovern. Es störte sie auch nicht, dass ihre Haare kurz waren und in alle Richtungen abstanden, obwohl doch gerade lange, glatte Haare Mode waren.

Das war zwar verrückt, doch Dana war wirklich die Einzige, die Alice deshalb nicht als Loser bezeichnete.
 

»Oh. Mein. Gott.«, nuschelte Dana und starrte ungläubig in Richtung des Eingangs.

»Was ist denn?« Alice verfolgte Danas Blick, doch sie konnte nichts Oh-mein-Gott-mäßiges erkennen.

Unauffällig nickte die Rothaarige mit dem Kopf zum Eingang hinüber. »Da kommt Miss Universum mit Gefolge.«

Jetzt hatte auch Alice es erkannt. »Rosalie…«

Trotz 10-Zentimeter-Absätzen schwebte die blonde Schöne wie auf Wolken über den Schulhof und zog mal wieder alle Blicke auf sich. Rosalie war das begehrteste Mädchen der Schule, wenn nicht sogar der ganzen Stadt. Ihre Familie war wohlhabend und einflussreich, was Rosalie auch gerne zeigte. Mit Markenkleidung und den schicksten Taschen bewaffnet machte die junge Schönheit jedes Mädchen zu einem mit Komplexen besetztes, nervliches Wrack. Mitunter war daran allerdings auch ihre provokante Art Schuld, denn Rosalie liebte es, zu provozieren, niederzumachen und ihren eigenen Status unter Beweis zu stellen.

Sie war verhasst, aber dennoch begehrt.

Das Tragische daran war nur, dass niemand es wagte sich gegen sie zu stellen.

Dana ließ ein angewidertes Geräusch ertönen. »Ich hasse sie.«

Alice seufzte. »Aber doch nur, weil Derick mal in sie verliebt war.«

»Das reicht ja wohl?«, sagte Dana empört. »Wirklich jeder Junge hier steht auf diese Tussi.«

»Blondier dir die Haare, kürze all deine Röcke und hau dir morgens eine Tonne Make-up ins Gesicht, dann erzielst du genau denselben Effekt.«

Dana schenkte Alice ein ironisches Grinsen, dann schnappte sie sich ihr Biologiebuch und stand auf. »Ich geh noch schnell in die Cafeteria, bevor der Unterricht wieder los geht. Willst du mit?«

»Ne lass mal, ich mach das hier jetzt noch zu Ende.«

»Alles klar, dann sehen wir uns gleich in Englisch!«

Alice verabschiedete sich von ihrer Freundin und widmete sich wieder ihren Hausaufgaben.

Die kleine zerbeulte Blechdose landete ein paar Zentimeter neben ihr mit einem dumpfen Aufschlag im Gras und ließ Alice aufschrecken. Kurz danach kam auch schon das männliche Wesen dazu, dass sich die Dose griff und Alice ein zuckersüßes Lächeln schenkte.

Plötzlich fühlte sich Alice auf eine Stufe mit den Fangirlies gestellt, und ein ekelhafter Schauer lief über ihren Rücken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-09-26T10:20:40+00:00 26.09.2009 12:20
oii...
mir gefällt deine idee..
schreib schnell weida
freu mich schon
grüße sobi ♥


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