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Und was bleibt, ist die Liebe...

Seto x Joey (Kapitel 22 ist on)
von

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All Hell Breaks Loose [2]


 

Kapitel 17 – All Hell Breaks Loose [2]

Is there a heaven a hell

and will I come back

who can tell

Now I can see

what matters to me

it's as clear as crystal

The places I've been

the people I've seen

plans that I made

start to fade

The sun's setting gold

thought I would grow old,

it wasn't to be

Rückblick

„SETTTOOO! Seto! Die haben- Wir haben- Also“

„Mokuba, beruhige dich doch. Ganz ruhig. Was ist los?“

Mokuba atmete tief durch. Oh Gott. Er war so voller Freude. Atmen!

„Seto. Wir haben eine Zeugenaussage bekommen, wonach jemand Joey gesehen hat! In der Nähe von Leonettis Haus! Seto, was ist wenn er es wirklich war und auf dem Weg dahin ist?“

Setos Augen weiteten sich.

Joey.

Joey war gesehen worden. Er war auf dem Weg zu Leonettis Haus.

Rückblick Ende
 

Verspannt lief Seto Kaiba in seinem Zimmer auf und ab. Vor zwei Stunden hatte er erfahren wo Joey war und immer noch durfte er nichts unternehmen um zu ihm zu gelangen. Ja, man hatte ihm sogar verboten, Joeys Rettungsmanöver mit zu planen. Er wäre zu aufgebracht und würde die Sache nicht objektiv betrachten können.

Ein aufgebrachtes Schnauben verließ seinen Mund. Natürlich würde er diese „Sache“ nicht objektiv betrachten können. Schließlich ging es hier um das Leben seines Verlobten und seines Sohnes. Es wäre geradezu seltsam gewesen, würde er sachlich an die Dinge herangehen. Das hätte vielleicht sein früheres Ich getan, aber diese Zeiten waren vorbei. Er war nicht mehr der gefühlskalte Teenager und Joey war nicht mehr der Straßenköter, den er damals so verachtet hatte. Sie hatten sich verändert und gemeinsam ein neues, besseres Leben geschaffen. Ein Leben, welches heute auf dem Spiel stand.

Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen. Wenn Joey tatsächlich auf dem Weg zu Leonettis Haus war, war vermutlich irgendetwas schief gelaufen. West hatte ihn ja wohl nicht einfach gehen lassen. Also musste Joey geflohen sein und dieser Typ, den Hayley beschrieben hatte, der musste anscheinend etwas damit zu tun haben.

Das war jedoch das Problem an der Sache. Wenn Joey auf der Flucht war, konnten sie ihn nicht einfach aufgabeln. Das würde zu viel Gefahr für alle Beteiligten darstellen und deswegen lief gerade im Konferenzraum eine Krisensitzung. OHNE IHN.

Ein zaghaftes Klopfen ertönte aus der Richtung seiner Zimmertür. Sein Kopf schwang in jene und sein kalter, gestresster Blick wich einem müden Lächeln.

Mokuba stand im Türrahmen. Doch nicht nur er. Vorsichtig hielt er ein schlafendes, kleines Mädchen in seinen Armen und schaute ihn fragend an.

Seto nickte leicht.

Mokuba trat ein und legte Hayley auf das große Bett.

Das Zimmer war nicht wirklich groß. Außer einem Bett, einem Nachttisch und einer kleinen Kommode mit Fernseher hatte es nichts anzubieten. So in Gedanken versunken starrte er einige Minuten auf die graue Wand vor sich. Welcher inkompetente Innenarchitekt kam eigentlich auf die Idee eine Wand grau zu streichen. Ein leichter Stups von der Seite ließ ihn zusammenzucken und nach rechts blicken.

„Die Krisensitzung ist beendet und der Plan ist fertig. Heute Abend 20 Uhr soll es los gehen. Du sollst außerdem eine Stunde vorher in den Konferenzraum kommen und dir den Plan anhören.“

Mit einem Nicken bestätigte er Mokuba, dass er verstanden hatte.

„Seto, du solltest noch ein wenig schlafen und deine Kräfte sammeln. Wann hast du eigentlich das letzte Mal etwas gegessen?“

Mokuba blickte ihm besorgt in die Augen und legte eine Hand auf seine Schulter.

„Mokuba, Ich… Wie kann ich schlafen wenn ich weiß, dass Joey mich braucht?“

Ein weiteres Seufzen Setos folgte und müde schloss er die Augen und rieb sich mit einer Hand seine rechte Schläfe.

„Ich weiß, dass du große Angst hast. Aber wenn du heute Abend dort zusammenbrichst oder keine Kraft hast, wird das Joey und Finn auch nichts helfen. Seto, ich hab auch wahnsinnig Angst. Joey ist wie ein Bruder für mich und ich bin schließlich Finns Onkel aber… ich… “

Schuldig fuhr Setos Blick nach oben. Ein leises Schluchzen verließ Mokubas Lippen und machte Seto klar wie jung Mokuba doch noch war.

Mokuba hatte eine Faust auf seine Lippen gepresst und eine Träne lief über seine Wange.

Auch auf seiner Haut fühlte er die salzige Lösung. Wie lange war es her gewesen, dass er so oft kurz vor einem kompletten nervlichen Zusammenbruch stand? Lange würden sie alle die jetzige Situation wohl nicht mehr aushalten können.

Fest nahm er Mokuba in den Arm und strich beruhigend mit einer Hand seinen Rücken auf und ab. Bei seinen Bemühungen für alle stark zu sein, hatte er vergessen, dass er dadurch Mokuba nur noch mehr schadete. Seine Umarmung noch einmal festigend setzte er einen Kuss auf Mokubas verwuschelte Haare und ließ ihn anschließend frei. Leise sprach er schließlich auf ihn ein.

„Ich für meinen Teil hätte jetzt nichts gegen eine Runde Schlaf. Und du?“

Lächelnd schüttelte Mokuba den Kopf und ließ sich neben Hayley sinken, welche sich im Schlaf in die Decke gekuschelt hatte. Gerädert ließ sich auch Seto auf den einzigen Freiraum in die Mitte des Bettes zwischen Mokuba und Hayley sinken. Müde schloss er die Augen und spürte zum ersten Mal seit Tagen, wonach sein Körper verlangte. Freiwillig gab er nach und ließ sich in die Tiefe Dunkelheit gleiten.
 

*~*~*~*
 

Joey schleppte sich müde weiter. Jeder Meter war mittlerweile ein Kampf zwischen seiner Willenskraft und der süßen Erlösung der Ohnmacht.

Seine Muskeln kontrahierten und er hatte das Gefühl auszutrocknen. Alles tat ihm weh. Seine Narbe brannte und sein Kopf stand kurz vor dem explodieren. Kalter Schweiß lief ihm nun in Strömen hinab und er hatte das Gefühl sich in einem Vakuum zu befinden. Geräusche wurden nur seltsam verzehrt zu ihm hindurch gelassen und seine Wahrnehmung war dramatisch gesunken.

Schritt für Schritt kämpften sie sich vorwärts.

Es war doch noch ein mächtiges Stück gewesen, bis sie zum Ortseingang ihres Zieles kamen. Für Joey fühlte sich dieses Stück wie eine Ewigkeit an. Keuchend hielt er sich mit einer Hand seine Narbe und den anderen hatte Xanto über seiner Schulter um ihn zu stützen. Auch er war nicht mehr in der besten Verfassung. Tapfer stützte er Joey und zog gleichzeitig den Bollerwagen hinter sich her.

Schwach sah Joey zu seiner Rechten. Wie lange würde Xanto das Alles noch schaffen? Er wusste, dass es bei ihm selbst nicht mehr lange dauern würde. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Wenigen Minuten. Sekunden?

Seine linke Hand ruhte auf Xantos Seite und sein Kopf wandte sich dem Boden zu.

„Joey?“

Erneut richteten sich seine Augen auf den Spanier. Xantos Stimme war seltsam verzerrt.

„Wir sind da!“

Als ob ein Schalter in ihm umgelegt worden war, fielen jegliche Anspannung und das Adrenalin von ihm ab. Seine Beine gaben nach und sein Blick trübte sich. Wie aus weiter Entfernung hörte er Xanto noch seinen Namen rufen, doch er vermochte es nicht mehr aus der Tiefe der Erlösung aufzusteigen.

Xanto fing ihn mit weiten Augen auf. Er wusste, dass Joey dringend Hilfe brauchte, doch konnte er sie ihm nicht gewährleisten. Hier in der Nähe war kein Krankenhaus und sie hatten weder ein Auto, noch konnten sie ein Taxi rufen. Verzweifelt ließ er Joey auf der Erde nieder, zog seinen Umhang fester und ging zu Leonettis Haustür.

Ein Klingeln durchzog die Dunkelheit. Seltsam, wie schnell es dunkel geworden war.

Xantos Blick fiel auf seine Uhr.
 

20:05 Uhr.
 

Durch Joeys bedrohlichen Gesundheitszustand hatten sie viel Zeit verloren. Wahrscheinlich hatte West längst herausgefunden, dass er hintergangen worden war. Jedoch wusste er zum Glück nicht, wo er genau suchen musste.

Ein Wunder, dass sie nicht längst aufgeflogen worden waren.

West hatte so viele Leute, die für ihn arbeiteten.

Kopfschüttelnd entfernte er seine finsteren Gedanken und betätigte die Klingel des kleinen Hauses erneut.

Doch niemand öffnete die Tür. Jetzt machte sich in ihm wahre Verzweiflung breit. Was sollte er jetzt tun? Er konnte Joey nicht weiterschleifen. Das war unmöglich. Er brauchte jetzt jede Erholungsphase.

„Dann soll es wohl so sein. Tut mir Leid, Leonetti!”, murmelte er vor sich hin.

Und mit einem lauten Scheppern und Brechen wurde die Tür aus den Angeln gerissen.

„Die Tür muss ich dir wohl irgendwann ersetzen, was?“

Vor Erleichterung, dass die Tür nun auf war, lachte er leicht und lief eilig zu Joey zurück.

Dieser sah kalkweiß aus. Die Lippen waren nun blass, fast weiß rosa und sein Körper zitterte unkontrolliert.

Vorsichtig hob er ihn an und trug ihn in das Haus. Es besaß nur ein einziges Stockwerk, sodass er nicht lange brauchte um das Wohnzimmer zu finden. Er legte Joey auf die Couch und warf sanft die Decke über den kranken und geschwächten Körper.

Noch einmal fiel sein Blick auf seine Uhr.
 

20:15 Uhr.
 

Sie würden hier bis zum nächsten Morgen warten, wenn Leonetti dann noch nicht aufgetaucht wäre, würden sie wohl andere Wege finden müssen.

Erschöpft erhob sich Xanto aus seiner hockenden Position und lief schleunigst nach draußen um auch Finn und den Bollerwagen nach drinnen zu holen.

Jener Wagen stand noch genauso da, wie er ihn abgestellt hatte, jedoch saß Finn, mittlerweile munter, darin und blickte sich ängstlich um. Xanto eilte auf ihn zu und hob ihn hoch. Finn klammerte sich nun ängstlich an ihn und drückte seinen Kopf in seine Halsbeuge. Die Kuscheldecke und der weiße Drache hatten nie seine Hände verlassen.

Lächelnd versteckte er mit Finn auf dem Arm, den Bollerwagen unter einem großen Busch und lief wieder in das Haus. Dort setzte er ihn vorsichtig neben sich ab und lehnte die Tür an das für sie vorgesehene Loch. Ein ziehen an seinen Hosenbeinen ließ ihn nach unten sehen. Finn blickte panisch in Richtung Wohnzimmer und zeigte mit einem Arm hinein. Auch seine Augen wandten sich der Richtung zu und entsetzt bemerkte er die Veränderung. An der Tür standen zwei schwarz bekleidete Männer mit Pistolen im Anschlag auf ihn gerichtet.

Auch hinter sich vernahm er ein klicken und ein Blick nach Hinten verriet ihm, dass auch dort einer stand. Alle hatten ihre Gesichter durch schwarze Stoffmasken verdeckt und hielten ihre Mordwaffen auf ihn gerichtet.

Eine Stimme aus dem Wohnzimmer ließ ihn erschauern.

„Schön dich wiederzusehen… Xanto! “
 

*~*~*~*
 

Seto Kaibas Blick fiel nervös auf seine Uhr.
 

20:25 Uhr.
 

Angespannt saß er auf der Rückbank eines unauffälligen, schwarzen Kleinwagens.

Vor ungefähr einer Stunde hatte man ihn in den Plan eingeweiht.

Insgesamt drei Rettungsteams waren zusammengestellt worden. Die ersten waren gegen 20 Uhr bereits losgefahren, um nachzuschauen, ob Joey tatsächlich Leonettis Haus gefunden hatte, und dann dort Stellung zu beziehen.

Die zweite Gruppe, in der er selbst war, würde ungefähr in zehn Minuten ebenfalls antreffen und das Nachbarhaus beziehen. Die dritte Gruppe war die so genannte Sturmgruppe. Sie würden das Haus umzingeln und Joey sowie Finn rausholen. Diese würden gegen 20:45 Uhr antreffen.

Es trennte ihn also keine halbe Stunde mehr von Joey. Fahrig strich er sich durch die Haare.

Hoffentlich ging also gut. Die erste Gruppe hatte sich gerade gemeldet und Bescheid gegeben, dass sie mit drei Minuten Verspätung ihr Ziel erreicht hatten. Man hatte einen Bollerwagen unter einem großen Busch versteckt gesehen. In dem Bollerwagen war ein kleiner Beutel mit Resten von Essen und leeren Medizinpackungen gefunden worden.

Joey war also tatsächlich dort.

Seine Hände zitterten als er nach seiner Waffe tastete. Für den Notfall hatte man ihm eine gegeben. Das war vermutlich keine gute Idee gewesen. Wenn er dieses Schwein nämlich in seine Schussbahn bekommen würde, dann…

Zitternd atmete er aus. Er musste sich beruhigen. Wie war noch einmal der Plan?

Umzingeln. Sicherheit gewährleisten. Stürmen.

Das Klang höchstwahrscheinlich einfacher als es später werden würde.

Nervös wanderten seine Augen erneut zur digitalen Autouhr.

Noch drei Minuten und sie hatten ihr Ziel erreicht…
 

*~*~*~*
 

„Schön dich wiederzusehen… Xanto! “

Entsetzen machte sich in seinem gesamten Körper breit. Wie hatte er sich gefunden?

Woher kannte er dieses Ziel? Wie-?...

Reflexartig hob er Finn hoch und hielt ihn schützend an seine Brust.

West stand vor ihm, Joey vor sich liegend und grinste hämisch.

„Xanto, Xanto, Xanto… Mein lieber Junge. Hast du wirklich ernsthaft geglaubt, DU könntest MIR entwischen? Du bist viel zu dumm und ungebildet, DiSiera! Und hast du ernsthaft geglaubt ich würde es nicht mitkriegen, wenn du um Hilfe bittest?“

Verwirrt schaute Xanto sich um. Hilfe? Welche Hilfe?

„Stell dich nicht dümmer als du bist, Junge! Wir werden jetzt ein kleines Spiel spielen, mein Lieber. Wir spielen verstecken! Du, Ich, die kleine Hure und dieser kleine Rotzbengel. Wir vier werden jetzt in den Keller gehen und wehe gibst auch nur einen Ton von dir. Dann bist du schneller tot als du denkst!“

West schnappte sich Joey und schmiss ihn über seine Schulter. Ein Keuchen kam von Joey, der wie es schien langsam zu sich kam. Xanto umklammerte Finn fest und lief langsam mit einer gehobenen Hand zu den Treppen, die in den Keller führten. Hinter ihm schritt West mit vorgehaltener Pistole. Was sollte diese Aktion? Als ob man nach ihnen nicht im Keller schauen würde.
 

*~*~*~*
 

„Mr. Kaiba. Wir sind da.”

Mit einem Nicken gab er zu verstehen, dass er verstanden hatte. Sich selbst beruhigend, stieg er aus dem Auto und blickte die Straße herab, genau auf das Haus Leonettis. So unauffällig wie möglich schritt er auf den Hauseingang des Nachbarhauses zu als der erste Schuss ertönte. Erschrocken ließ er sich auf den Boden hinter das Auto fallen und zog seine eigene Waffe. Weitere Schüsse ertönten und streiften Häuserecken, Autos und Briefkästen. Er vermochte es nicht zu sagen, wer oder wo man schoss. Gebückt lief er hinter dem Auto zu einem großen Busch. Von hier aus hatte er eine super Sicht auf das Gebäude, von wo aus die ersten Schüsse gekommen waren. Mit ausgestreckten Händen visierte er sein Ziel an.

Und traf.

Die Zeit verlief seltsam langsam und irgendwann war es still.

Langsam erhob er sich und blickte sich um. Links von ihm, hockten zwei seiner Männer. Rechts hinter einem Baum stand Duke. Keuchend aber, wie es schien, unverletzt. Der fünfte Mann, der mit ihm im Auto gesessen hatte, lag mitten auf der Straße. Blut sickerte aus einer Wunde am Oberschenkel. Vorsichtig lief Seto auf die Straße. Keine Schüsse fielen mehr. Wests Leute hatte es wohl alle erwischt. Eine Bewegung links von ihm ließ ihn aufschrecken. Einer von Wests Männer kroch auf ihn zu. Er blutete am Hals und aus der Brust.

„Deine Familie ist t-tot. Du brauchst nicht mehr nach ih-ihnen zu suchen. Sie waren nie hier. Das war… war eine Falle. “

Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff er an seine Brust und fiel schließlich schlapp auf den warmen Beton.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den schwarzhaarigen Mann an. War alles eine Lüge gewesen? Hatte West das inszeniert, um ihn zu bekommen?

Verzweifelt ließ er sich ebenfalls auf den Boden sinken. War Joey wirklich nicht mehr am Leben? Und Finn?

Eine Hand legte sich auf seine Schulter.

„Kaiba. Was sagt dir dein Herz?”

Einen Moment hielt er inne. Doch wusste er die Antwort.

„Er lebt!“

„Na also. Lass uns in dieses verdammte Haus gehen und selbst nachgucken. Und wenn das eine Falle ist, dann stellen wir ihr uns extrem männlich, mein Freund!“

Grinsend half Duke ihm nach oben und gemeinsam schritten sie zu Leonettis Haus.

Die Eingangstür war aufgebrochen worden und Blut klebte am Boden. Mit leisen Schritten lief er den kleinen Flur entlang. Direkt geradeaus brannte Licht in einem Zimmer. Die Tür stand offen und erhellte den dunklen Flur ein wenig. Das Zimmer stellte sich als Wohnzimmer heraus. Sein Blick flog über eine kleine Couch, über den kleinen Beistelltisch bis hin zum Kamin. Etwas golden Glänzendes zog jedoch seine Aufmerksamkeit an sich. Mit schnellen Schritten lief, ja rannte er zur Couch und ließ sich auf seine Knie fallen. Zitternde Hände griffen nach einer kleinen Kette mit Herzanhänger. Joeys Kette.

Fest umschloss er sie in seiner Faust und schloss für einen Moment die Augen. Bilder strömten durch seine Gedanken und jedes einzelne zeigte Joey. Entschlossen stand er auf und schritt aus dem Wohnzimmer.

„Duke. Er ist im Keller.“

Nun war es an Duke verwirrt zu schauen.

„Woher?- „

„Vertrau Mir!“
 

*~*~*~*
 

Keuchend lag er auf dem Boden und hielt sich seine Wunde. Rotes Blut floss zähflüssig in seine Kleidung und färbte den Teppich.

Als West ihn über die Schulter geworfen hatte, hatte er das Reißen förmlich gespürt.

West hatte sie in einen kleinen Raum im Keller verfrachtet und seitdem geschwiegen. Finn klammerte sich an seine eigene Brust und sanft strich er ihm über die Haare. Es war bis auf den einzelnen Schein einer Kerze stockdunkel. Man konnte gerade so die Umrisse ausmachen. Er hatte Schüsse gehört. Warum? Warum hatte man sie nach unten gebracht? War jemand hier, der sie retten würde?

War Seto etwa…?

Die Schüsse waren verklungen. Hatte Seto gewonnen? Oder war… Nein…

Verzweifelt vergrub er seinen Kopf in Finns Haare und flüsterte beruhigende Worte, welche wohl mehr für ihn als für Finn nötig waren.

Plötzliche Schritte ließen seinen Kopf hochfahren. Jemand kam die Treppe herunter.

Oh Gott. Lass es Seto sein.

Angsterfüllt versuchte er sich hinzusetzen und lehnte sich an die Wand.

Die Schritte verstummten.

West sah ebenfalls panisch aus und hielt seine Pistole auf die Tür gerichtet. Die nächsten Momente nahm Joey wie in einer Zeitlupe war.

Die Tür krachte mit einem Schwung aus den Angeln. Schüsse von draußen explodierten in der Luft und wurden in Wests Richtung abgefeuert. Mehrere Personen stürmten von draußen herein und dann schien die Zeit stillzustehen.

Jemand hatte West an der Schulter getroffen, welcher jetzt blutend und umzingelt am Boden hockte. Joeys Blick jedoch war auf eine Gestalt an der Tür gerichtet. Er konnte nicht viel erkennen. Wie auch die anderen Männer trug dieser Mann schwarz, doch die Statur, die Bewegung, alles kam ihm vertraut vor. Der Mann an der Tür sah sich hektisch um und schließlich blieb sein Blick auf ihm, Joey, hängen.

“Jo-Joey.”

Seine Stimme war seltsam rau. Beinahe kränklich.

“Seto?”

Auch seine Stimme zitterte. Bei seinen geflüsterten Worten ging ein Ruck durch den sonst so stolzen Mann und verzweifelt warf er sich vor ihm auf die Knie.

Starke Arme umfingen ihn und plötzlich waren all die lang unterdrücken Gefühle da.

Schmerzhaft schluchzend klammerte er sich an Seto. Seine Fingernägel krallten sich in den weichen Stoff von Setos Pullover.

Tränen flossen unaufhaltsam über seine Wangen und Lippen und weiterhin entkamen ihm laute Schluchzer.

Setos Arme festigten sich um seinen Oberkörper und gaben ihm Halt.

Joey wusste nicht, wie lange sie so dasaßen. Es hätten Minuten, Stunden, Tage sein können.

Seto hatte mittlerweile Finn in ihre Umarmung gezogen und auch von seinen Wangen liefen die Tränen.

Nach einigen Momenten löste sich Seto und sah ihm in die Augen.

Schmerz, Erleichterung und Freude lag in ihnen.

Eine raue Hand legte sich schließlich auf Joeys Wangen und wischte die salzige Flüssigkeit beiseite.

“Ich liebe dich, Joey. Und es tut mir Leid was ich zu dir an Silvester gesagt habe.”

Joey verließ ein ersticktes Lachen.

“Ich liebe dich auch, Seto.”

Erneut breitete Seto seine Arme aus um ihn in eine Umarmung zu ziehen, als ein Schuss ertönte.

Mit aufgerissenen Augen sah Joey die auf Seto gerichtete Pistole und spürte einen Moment später, wie ein Körper in seine Arme fiel.
 

*~*~*~*
 

In 1 hour they'll be

laying flowers

on my life, it's over tonight

I'm not messing no I

need your blessing

and your promise to live free

Please do it for me

I'm not alone, I sense it, I sense it

All that I said, I meant it, I meant it

*Sich in eine Ecke verkricht* Hey ihr wolltet doch, dass ich schnell weiterschreibe *grinst* So jetzt ist es also euch überlassen. Glaubt ihr das ich dazu fähig bin ihn umzubringen oder ist er am Leben?
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jesdom
2010-11-19T18:23:59+00:00 19.11.2010 19:23
NEEEEEIIIIINNNN....SEEEETTTTOOOOO....
bitte lass ihn nicht sterben,lass ihn eine Kugelsichere Weste tragen oder nur einen Streifschuss abbekommen haben oder sonst was aber bitte kein tragisches Ende...
ich will nicht das er stirbt...war doch grad so schön das sie sich wieder hatten...
schreib bitte schnell weiter..kann es kaum erwarten wie es weitergeht...

lg
Jesdom

P.S. war ein super spannendes Kapitel,geil geschrieben ;)
Von: abgemeldet
2010-11-12T14:21:47+00:00 12.11.2010 15:21
Oh mein Gott, ich könnte dir gerade im Anflug den Kopf abreizen… =____=
Was haben wir dir getan? Wieso bestrafst du uns mit so einem sträflichen Chliffi? Waren wir so böse? >.<
[…]Das war jedoch das Problem an der Sache. Wenn Joey auf der Flucht war, konnten sie ihn nicht einfach aufgabeln. Das würde zu viel Gefahr für alle Beteiligten darstellen und deswegen lief gerade im Konferenzraum eine Krisensitzung. OHNE IHN. […]
DAS ist ja mal ein Ding. Kaiba lässt sich die Zügel aus der Hand nehmen, der muss echt fertig sein.+
[…]Schuldig fuhr Setos Blick nach oben. Ein leises Schluchzen verließ Mokubas Lippen und machte Seto klar wie jung Mokuba doch noch war.
Mokuba hatte eine Faust auf seine Lippen gepresst und eine Träne lief über seine Wange. […]
Man vergisst gerne, dass Mokuba auch emotional sehr involviert ist. Sehr schön beschrieben.
[…]Als ob ein Schalter in ihm umgelegt worden war, fielen jegliche Anspannung und das Adrenalin von ihm ab. Seine Beine gaben nach und sein Blick trübte sich. Wie aus weiter Entfernung hörte er Xanto noch seinen Namen rufen, doch er vermochte es nicht mehr aus der Tiefe der Erlösung aufzusteigen. […]
Das ist ein Phänomen, was es wirklich gibt. Sehr gut gemacht! ^^
[…]Finn blickte panisch in Richtung Wohnzimmer und zeigte mit einem Arm hinein. Auch seine Augen wandten sich der Richtung zu und entsetzt bemerkte er die Veränderung. An der Tür standen zwei schwarz bekleidete Männer mit Pistolen im Anschlag auf ihn gerichtet. […]
Oh nein, das darf doch alles nicht wahr sein. Du schickst uns echt vom Himmel in die Hölle. XOOOO
[…] „Xanto, Xanto, Xanto… Mein lieber Junge. Hast du wirklich ernsthaft geglaubt, DU könntest MIR entwischen? Du bist viel zu dumm und ungebildet, DiSiera! Und hast du ernsthaft geglaubt ich würde es nicht mitkriegen, wenn du um Hilfe bittest? […]
Oh man, du kriegst die Tür nicht zu… *heul*
[…]Schmerzhaft schluchzend klammerte er sich an Seto. Seine Fingernägel krallten sich in den weichen Stoff von Setos Pullover.
Tränen flossen unaufhaltsam über seine Wangen und Lippen und weiterhin entkamen ihm laute Schluchzer. […]
ENDLICH!!!! ENDLICH vereint!!!! Endlich… *selig lächel*
[…]Mit aufgerissenen Augen sah Joey die auf Seto gerichtete Pistole und spürte einen Moment später, wie ein Körper in seine Arme fiel. […]
*aufkreisch* Nein, DAS ist nicht dein Ernst, oder???
*deadglare*
*wegschleich*
*unterm Schreibtisch verkriech*
*schluchtz*
Das ist echt nicht fair… *murmel*…
[…]*Sich in eine Ecke verkricht* Hey ihr wolltet doch, dass ich schnell weiterschreibe *grinst* So jetzt ist es also euch überlassen. Glaubt ihr das ich dazu fähig bin ihn umzubringen oder ist er am Leben?[…]
Ich bete, dass du es nicht bist. X.x
*schnief* Pan



Von:  berenike
2010-11-10T08:18:31+00:00 10.11.2010 09:18
Ich äh, ich bin sprachlos! Wie konntest du Joey, Finn und Mokuba das nur antuen? Hä? Aber ich fand es taktisch gut, das "Finale" in zwei Teile aufzuteilen. Außerdem bin ich mir 100%-ig sicher, dass Seto lebt, er muss leben, ansonsten verföuche ich dich xD
Ach, hab noch viel Spaß beim weiterschreiben, den Leser weiter auf die Folter spannen und sonst allem, was du so in deienr Freizeit machst ^^

lg, suika
Von:  Onlyknow3
2010-11-08T23:05:34+00:00 09.11.2010 00:05
Das kannst du Joey und Finn nicht antun das ist fies. Aber ich denke mal entweder er ist schwer verletzt oder nur angeschossen.

LG
Onlyknow3
Von:  Mito
2010-11-08T22:30:30+00:00 08.11.2010 23:30
Das ist nicht dein Ernst, oder?
Dieser...dieser Cliffhanger ist mehr als unpassend... natürlich nur für die Leser ^^
Ich glaub, ich hätte dort auch einen eingebaut ^.-
Ich hoffe doch, dass du Seto leben lässt. Ich hasse Geschichten ohne Happy End! Leiden ist ok, DEATH nicht!
Bin schon voll gespannt, wie das nächste Kappi ausschaut.

Bis zum nächsten Mal!
Von:  Spielzeugkaiser
2010-11-08T21:26:35+00:00 08.11.2010 22:26
Ich schätze mal, das du ihn leben lässt.
Das sagt mir zumindest mein Gefühl, aber falls er sterben sollte, wäre das echt ein astreiner Abgang. Also von mir aus kannst du das ruhig so schreiben, wäre amüsant zu lesen^^ (Bei mir muss es nicht immer alles gut ausgehen ;D)
Aber wie gesagt - Ich schätze mal nicht.

Alles in allem war das Kapitel gut - und spannend, das auf jeden Fall! =)
Ich schließe mich an und freue mich schon darauf wie du weiterschreibst.
Ich bin gespannt was uns erwartet^^

Von:  sanjifan
2010-11-08T20:14:50+00:00 08.11.2010 21:14
neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiinnnnn wie kannst du da aufhören wie kannst du sowas machen.heul schreiben los
*dich an den schreibtisch schieb*
*mit ner knarre hinterdir*
wehe dir du schreibst nicht
Von:  Eri-chama
2010-11-08T19:31:24+00:00 08.11.2010 20:31
ohm man hab ich gedacht, jetzt wo sich wieder haben, wird endlich alles wieder gut udn dann sowas!!
Echt fieser Cliffhanger, hoffe du schreibst ganz schnell weiter *hope*
das kapitel war wirklich sehr sehr spannend und ich hab mit jeder zeile mitgefiebert
bitte lass Seto nicht sterben ö.ö
Von:  Jackie20
2010-11-08T19:06:48+00:00 08.11.2010 20:06
oh mein gott
du kannst doch nicht einfach seto erschießen lassen
sie haben sich doch erst wieder gefunden
muss es denn immer so dragisch enden
schreib schnell weiter
freu mich schon auf das nächste kapitel
bye
Von:  mu_chan
2010-11-08T17:41:04+00:00 08.11.2010 18:41
oh mein gott NEiiN!!! o.o
du kannst sie jetzt nich auseinander reißen wolln gerade jetzt wo se sich doch erst wieder haben!!
bitte bitte schreib schnell weiter!
glg mu_chan


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