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Eulogy of a Toy Flower

Letze Worte einer Spielzeugblume
von

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Eulogy of a Toy Flower

Am Anfang standen Licht und Dunkelheit. Dann kam das Nichts, und die Kreaturen des Nichts folgten ihm. Das Licht wurde von dem Nichts verschlungen und nicht einer konnte mehr lieben. Einige diese Kreaturen waren den anderen überlegen, doch waren auch sie herzlos wie alle. Über sie herrschten die Sonne und der Mond und sie waren Blumen, die das Licht verabscheuten. Eine von ihnen war die prachtvollste aller Rosen, mit Blüten so rot wie das strahlendste Blut, so umwerfend, dass sie sogar die Schönheit der Sonne herausforderte. Eines Tages reichte sie so hoch und streckte ihre Blütenblätter so weit aus, dass sie das Licht von Sonne und Mond verschluckte. Die beiden verendeten zusammen, und all die Blumen waren geblendet.
 

Vexen wurde nie gesagt, dass Xemnas nicht mehr war, denn es trug sich zu, dass er durch Zufall im Türrahmen stand, als Marluxia Xemnas und Saïx, die beide schlafend in Xemnas Bett lagen, hinrichtete. Er hatte sogar einige Tropfen Blut auf seiner Wange gespürt, als der Raum in Rot getaucht wurde. Als Marluxia bemerkt hatte, dass er ihm zusah, hatte er sich einfach nur umgedreht und lächelte dieses gefährlich süße Lächeln, das man von ihm kannte, als er sprach.
 

„Du hast einen neuen Superior, Vexen, und er hat ein Attentat auf dich vor.“
 

Vexen fand sich selbst in einer entsetzlich untertänigen Position wieder, in der er nicht einmal sagen konnte, ob er bevorzugt oder verdammt war. Marluxia entschuldigte ihn für alles und jeden, um Besorgungen für ihn zu machen. Erschaffe dies, erschaffe das; Marluxias Gier fand nie wirklich ein Ende. Nicht dass er nicht auch die anderen Mitglieder bis zu einem Punkt ausnutze, an dem sie gerade noch loyal ihm gegenüber waren, doch er wusste genau, wie er sie davon abhielt ihn zu verraten. Er war ein Manipulator, und er schaffte es, irgendwie, dass die Organisation effizienter arbeitete.
 

„Ich möchte, dass du mir eine Replica baust.“, war Marluxias erster Befehl gewesen, „Mach sie untertänig. Mach, dass sie fühlen kann.“
 

Die Rose erschuf ein Spielzeug nach ihrem Bilde. Eine zweite Rose, deren Dornen abgeschnitten waren, die fähig war zu lieben, weil sie die einzige Blume war, die nach dem Licht strebte. Doch was sie tun sollte in einer Welt, die in Dunkelheit gehüllt war, das wusste sie nicht. Die Spielzeugrose; ein verwirrtes, zerbrechliches Geschöpf, das nicht in unsere Welt gehörte und nur existierte, um im Schatten dessen zu leben, was sie lernte als ihren Gott zu verehren.
 

Es war Ekel erregend gewesen, als Vexen Marluxia seine Replica präsentiert hatte. Die Replica war so ein feinfühliges Wesen; so warm und freundlich, mit rosaroten Wangen und einem unschuldigen Lächeln. Vexen hätte nie gedacht, dass er Marluxia einmal schön finden würde, aber seine Replica war es. Selbst in einer Welt so dunkel wie Niemals War, schien sie so unheimlich fröhlich und einfach glücklich darüber, leben zu dürfen. Sie mochte ihn, aber Vexen brachte es nicht über sich, ihr die Unschuld zu nehmen bevor er sie übergab, egal wie verzückt er von ihr war. Als er bei Marluxia ankam, erkannte er, was für eine Verschwendung es gewesen war.
 

Er hatte sie so unschuldig und rein erschaffen und alles, was Marluxia in ihr sah, war sein eigenes primitives Spiegelbild. Er stand Schmiere, auf Marluxias Befehl hin, und versuchte, sich nicht zu übergeben während Marluxia sie ihrer Kleidung entledigte und sie in die Matratze fickte. Sie schrie und weinte die ganze Zeit bis Marluxia mit ihr fertig war.
 

Dieser selbstverliebte Bastard, dachte Vexen als er die Replica mit nach unten in sein Laboratorium nahm und ihr dabei half sich abzuwaschen. Sie scheute zuerst vor seinen Berührungen zurück, doch schon bald klammerte sie sich an ihn wie ein Kind, das sich nach einem schrecklichen Alptraum an seine Mutter klammerte. Sie war genau wie ein Kind, befand Vexen. Und wieder brachte er es nicht über sich, sie zu schänden, selbst als sie nackt in der Badewanne saß während er ihr half, sich zu waschen. Danach zog er sie an und brachte sie zu Bett.
 

Diese Prozedur wurde schon bald zu einem Ritual. Marluxia würde die arme Replica am Morgen in Stücke reißen und Vexen würde sie am Nachmittag wieder zusammenflicken. Sie würde die Nächte zusammengekauert in Vexens Labor verbringen, oft zu gequält und verängstigt um allein zu schlafen. Vexen würde sie zu sich ins Bett krabbeln lassen, und, nach vielen langen Nächten, wenn er sich besonders großzügig fühlte, ließ er sie sich an seinen Arm klammern während sie schliefen. Es war selten, dass sie ihn anfassen durfte, denn jede Berührung war eine Erinnerung daran, dass er, zum ersten Mal in seinem nicht-existenten Leben, die Verantwortung für jemand anderes übernahm. Es überraschte ihn selbst, dass er Gefallen daran hatte. Er fühlte sich nicht mehr wie nichts, denn die Replica würde traurig darüber sein, wenn er dahinscheiden würde. Die Replica hatte ein Herz und würde sich dadurch an ihn erinnern.
 

Marluxia merkte langsam, dass seine Replica vor seinen Berührungen zurück wich und scheute. Er konnte nicht verstehen wie eine Replica, nach seinem eigenen Bilde geschaffen, ihn nicht verehren konnte, wo er doch nur um sich selbst besorgt war.
 

Eine Efeupflanze kam hinzu; unbedeutend, ohne Blüten oder extravagante Farben. Sie war nur eine immergrüne Pflanze, in keiner Weise an der strahlenden Schönheit der Rosen interessiert. Im Schatten der prachtvollen Rose lauernd stieß sie auf die Spielzeugrose. Beschränkt auf den schattigen Grund musste der Efeu eine von ihnen empor klettern, um das Licht zu sehen. Aber es spielte keine Rolle wie wunderschön die prachtvolle Rose war, da alles, was der Efeu sehen konnte, ihr Schatten und die giftigen Dornen, die sich ihren Stängel hinauf wanden, war. So kletterte sie die Spielzeugrose hinauf und zusammen strebten sie nach dem Himmel. Die prachtvolle Rose, von ihren eigenen Zielen verzehrt, sah die beiden nicht, die sich in ihrem Schatten versteckten.
 

Der Arm zum festhalten wurde schnell zu einem Körper, der Trost und Geborgenheit spendete. Vexen wusste nicht, wie es passiert war, doch schon bald ließ er die Replica ihn anfassen und halten, wenn sie den Drang verspürte. Wenn er die Nächte in ihren Armen verbrachte, schlief er ohne Sorgen und oft mit seinen Fingern in rosa Haaren. Er hatte ihre Wunden so oft versorgt, dass er ihren Körper inzwischen auswendig kannte und schließlich fing die Replica an, das Verlangen, dass von Zeit zu Zeit in Vexens immer kalten Augen aufflammte wenn sie nackt bei ihm war, zu bemerken. Eines Nachmittags, als Vexen sie auf seiner Bettkante sitzen hatte und ihr mit ihren Schlafsachen half, nahm sie seine Hand und legte sie auf ihre nackte Brust.
 

Vexen konnte ihr Herz schlagen spüren. Sie sah ihn fast schon flehend an, denn sie brauchte auf irgendeine Weise die Gewissheit, dass sie mehr wert war als ein Spielzeug und dass das Herz, das ihr gegeben wurde, keine Verschwendung war. Doch für eine Replica war ein Herz eine Verschwendung und sie würde nie mehr als ein Spielzeug für ihren wahren Meister sein. Und doch fielen sie kurze Zeit später übereinander her, leidenschaftlicher als es je ein Niemand zuvor gewesen war; liebevoller, als eine Replica es je hätte sein sollen. Für Vexen war es eine Erlösung, aber für die Replica war es, als wäre sie neu geboren worden. Aufgewühlt und erregt hatten sie beide ein Stück Leben gekostet und kosteten es von da an jede Nacht.
 

Wenn es ihn schon nicht schmerzte, war Vexen zumindest nicht allzu glücklich darüber, die Replica jeden Morgen zu Marluxia zu schicken. Er wusste, wie grausam der Superior war, und doch war ihm die Affäre, die sich vor seinen Augen abspielte, noch nicht aufgefallen. Die anderen Mitglieder der Organisation wussten es, doch sie verstanden es, den Mund zu halten. Sie lachten hinter Marluxias Rücken über ihn, über ihn und seine Ignoranz. Im Gegensatz zu ihm verstand es Vexen, keine sichtbaren Spuren zu hinterlassen und die unsichtbaren waren viel, viel zu tief.
 

Diese Scharade ging eine ganze Weile von statten. Es war Zexion, der sie schließlich beendete.
 

Und ich hoffe, dass du durch diesen Vergleich sehen wirst, dass es an der Zeit für die prachtvolle Rose ist, zu ihrem eigenen Schatten herabzublicken und zu sehen, was sich entwickelt hat. Sobald sie es tut wird sie einsehen, dass sie nur so groß geworden war um den Efeu gen Himmel zu tragen, sie jedoch zu sehr von sich selbst besessen war. Sie ließ Dornen wachsen und wurde blind. Bald wird sie welken, allein.
 

Warum es ihn überhaupt kümmerte, wusste Zexion nicht. Er versiegelte eine Kopie des Briefes, den er geschrieben hatte und brachte ihn zu Marluxia. Vielleicht würde er aufhören, solch ein Tyrann zu sein, wenn ihm bewusst wurde, dass es einen Niemand gab der dumm genug war ihn zu mögen. Die Replica war Marluxia. Nur nicht so grausam. Vielleicht gab es einen Grund für Marluxias Grausamkeit, aber das war schwer zu sagen. Auch wenn er nichts für die Liebe übrig hatte, sie nicht fühlen konnte, so wäre er nicht sehr glücklich darüber zu sehen, wie Marluxia ein weiteres Pärchen ermordete.
 

„Sag mir“, fragte Marluxia, als er den Brief zu Ende gelesen hatte. Seine Miene war undurchdringlich. Ein wenig amüsiert, doch sehr gefährlich. Zexion entschloss, seine Worte sorgsam abzuwägen. „Wer soll dieser „Efeu“ denn sein?“
 

„Efeu ist eine recht schlichte Pflanze.“, meinte Zexion und zuckte mit den Schultern, „Es ist nur ein Immergrün. Es könnte irgendjemand sein. Irgendjemand, der mit deiner Replica schläft.“
 

Er drehte sich auf dem Absatz um und ging. Marluxia machte sich über all das Gedanken, bis Vexen am nächsten Morgen mit der Replica zu ihm kam. Es war, als hätte ihm jemand die Augen geöffnet, war die Antwort doch die ganze Zeit genau vor seiner Nase gewesen. An diesem Morgen befahl er der Replica zu gehen. Als sie fort war, näherte er sich Vexen, der nun befürchtete, dass er entlarvt worden war und das Marluxia ihn jetzt umbringen wollte.
 

Marluxia legte seine Hand an Vexens Taille und flüsterte zu ihm mit seiner lieblichsten Stimme: „Zeig mir all die Liebe, die du meiner Replica gegeben hast. Lass mich all das kosten, was du gekostet hast. Dies ist der Körper, der es verdient hat.“
 

Treue war kein Wort, das im Vokabular eines Niemandes enthalten war. Wenn man ihm das Original vorsetze, welches viel besser war als jede Kopie, war Vexen niemand, der nein sagte.
 

Und so beugte sich die prachtvolle Rose herab zu ihrem eigenen Schatten und erlaubte dem Efeu, zu ihrer Blüte zu klettern und sie in der Dunkelheit festzuhalten. Vergessen und nicht länger gebraucht, welkte die Spielzeugrose dahin.
 

Zexion schrieb weiter an seinem ursprünglichen Brief. Er konnte von dem Wohnraum, in dem er saß, die zwei Figuren unten auf der Brücke durch das riesige Fenster, durch das man das gesamte Schloss überblicken konnte, mit Leichtigkeit erkennen. Es war Vexen und die Replica. Sie weinte so heftig wie als sie das erste Mal geschändet worden war, klammerte sich voller Verzweiflung an Vexen. Ein Niemand war nicht dafür geschaffen, ein gebrochenes Herz zu verstehen, ob künstlich oder real. Innerhalb von Sekunden war sie durch Vexens Berührung zu Eis erstarrt.
 

Obwohl er für kurze Zeit von einem Leben und Liebe kosten durfte, war er so kalt und unbeugsam wie immer. Vielleicht hatte er einen Geschmack gefunden, der ihm besser gefiel, oder er war den ersten einfach satt. Die Eisskulptur fiel von der Brücke und krachte gegen das Dach. Vexen zögerte nicht einen Moment bevor er sich umdrehte und zu Marluxia zurückkehrte.
 

Vielleicht fanden die prachtvolle Rose und der Efeu ihr Licht gemeinsam wieder. Oder sie werden vergehen, genau wie die Spielzeugrose. Schließlich ist die Geschichte eines Niemandes keine über die Liebe und im Stillen fragte sich eine junge Distel, was genau an dem Konzept der Liebe so interessant war, wenn man sie in ihrer Welt des Nichts nirgends finden konnte.
 

Zexion sah von dem Brief auf, den er schrieb, blickte zur anderen Seite des Raumes, wo Lexaeus in einem großen Sessel saß und sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmerte. Mit einem Seufzen und einen sehr seichten Lächeln auf den Lippen, kratze sich Zexion mit seinem Stift am Hinterkopf bevor er aufschrieb, was er für ein gutes Ende seiner kurzen Geschichte hielt.
 

Andererseits, vielleicht war die Distel auch nur ein Heuchler.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-08-22T23:40:25+00:00 23.08.2009 01:40
Also ich mag die Geschichte sehr sehr gerne ^__^
Gut übersetzt, flüssig und.. sie ist toll *_*
Von:  Cowslip
2009-07-13T15:22:30+00:00 13.07.2009 17:22
ich mag sie QAQ...
Ich kannte sie nicht ... da ich die sachen von ihr im Englischen noch nicht gelesen habe... aber ich denke jetzt doch drüber nach. T^T
...
und ich finde die übersätzung gut gelungen.
Es lässt sich schön lesen... und ich liebe die kleine neben geschichte wenn man das so nennen kann.*_*


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