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Alptraumhafte Verfolgung

von

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Alles war so dunkel, so schwarz wie der tiefste Meeresgrund. Ich rannte. Rannte durch diesen Tunnel. Es war kein natürlicher Tunnel. Er war von Menschen erbaut worden. Doch überall am Boden wucherte Unkraut und der Weg war durch die Jahre langsam gerissen, weshalb es mehrere kleine Löcher gab. Doch es war mir egal, was das war und wo ich war. Ich rannte weiter. Weg von ihm.
 

Er war mein bester Freund. Doch jetzt verfolgte er mich. Und etwas sagte mir, das das in diesem Fall nichts gutes Bedeutete. Er machte sich nicht die Mühe, mich einzuholen. Er lief gerade schnell genug um mich nicht zu verlieren. Abschütteln konnte ich ihn nicht. Wenn ich mich umdrehte sah ich die unheilschwangere Gestalt, die nur als ein finsterer Schatten erkennbar war.
 

Ich wusste nicht wieso, aber ich konnte das Gefühl nicht abschütteln das, wenn er mich einholte, alles vorbei war. Deshalb rannte ich weiter durch diesen tiefschwarzen Schacht, der kein Ende zu nehmen schien. Ich hörte seine Schritte hinter mir durch den Tunnel hallen. Dumpf, bedrohlich, nichts Gutes verheißend. Ich rannte weiter.
 

Meine Augen vernahmen in der Ferne ein wenig Helligkeit. Es war kaum ein Unterschied zu der Dunkelheit dieses Tunnels, doch er war erkennbar. Dort war er also zu Ende. Meine Schritte beschleunigten sich. Das Hallen zeugte davon. Hinter mir immer noch diese ruhigen und zielsicheren Schritte. Tap. Tap. Tap. Gleichmäßig und ohne irgendeine Form von Hektik darin. Zielgerichtet. Und das Ziel war ich.
 

Der Abstand zwischen uns wurde nicht größer, sondern er schwand. Obwohl ich immer mehr beschleunigte und kaum noch Luft bekam vor Erschöpfung, kam er immer Näher. Dann stieß ich aus dem Tunnel hinaus ins Freie. Ich war auf einer kleinen Wiese am Rand eines Waldes gelandet. Es war pechschwarze Nacht. Dann vernahm ich ein Geräusch, direkt vor mir. Ein tiefes Knurren, was aus einer Kehle von etwas Großen drang.
 

Ich spürte dass sich etwas vor mir befand. Dieses Etwas war mit den Augen nicht zu sehen. Aber ich konnte es riechen. Es stank nach verwesten Fleisch und Blut. Dann tauchte der Mond hinter einer der dicken schwarzen Wolken auf. Direkt vor mir sah ich eine lange Schnauze mit Messerscharfen Zähnen, die blutverschmiert waren. Ich wagte es nicht mich zu bewegen und hielt den Atem an. Mein Herz raste wie wild und ich hatte das Gefühl, das es jeden Moment meine Brust zerschmettern wollte.
 

Das Ungetüm verzog seine Schnauze zu einem bösartigen Lächeln. Kein böses Lächeln wie es irgendwelche Schurken in Filmen haben. Es war viel mehr als das. Es sagte einem, das man die nächsten Minuten nicht überleben würde, was man auch immer versuchten würde. Dann richtete sich das Ungeheuer zu seiner ganzen Größe auf. Ich schaute nach Oben. Es war doppelt so groß wie ich.
 

Es hatte relativ langes und zerzaustes Fell, welches sehr dick zu sein schien. Sein Körper war muskulös und es stand auf zwei Beinen. Die Vorderbeine hingen leicht vor dem Körper, wie Arme, die zu einem Angriff gerichtet waren. An den Pfoten die eher Händen ähnelten, waren Krallen, die einen Knochen schon bei einer sanften Berührung in stücke reißen konnten.
 

Das Gesicht war kaum zu erkennen. Das Wesen hatte lange spitze Ohren und dämonisch rote Augen, die im Dunkeln leuchteten. Und dann die lange Schnauze, die nach wie vor dieses bösartige Grinsen aufgesetzt hatte. Die Zähne blitzten, als sie vom Mondlicht reflektiert wurden. Ich stand stocksteif da und konnte mich vor Angst nicht rühren. Ich starte diesen Wolf an. Dieser lächelte nur bösartig zurück.
 

Im nächsten Moment sah ich, das seine Arme auf mich zuschossen. Bevor ich auch nur ausatmen konnte, lag ich am Boden. Meine Arme waren so angewinkelte, dass meine Hände mit der Innenseite nach Oben zwischen meinem Kopf und meinen Schultern lagen. Dann stieß er vier seiner Klauen jeweils in meine Handflächen und die Fünften durchbohrten meine beiden Schultern. Ich wollte vor Schmerz aufschreien, aber es gelang mir nicht. Vor Todesangst war ich wie gelähmt.
 

Die Krallen des monströsen Wolfs hatten sogar die Knochen zermalmt. Die er in meine Handflächen gerammt hatte, sah man auf der Rückseite wieder herauskommen. Er hatte meine Hände durchbohrt. Dann hörte ich auf einmal Schritte aus dem Tunnel hallen. Doch diesmal waren sie nicht so ruhig und bedrohlich wie zuvor. Sondern eher hektisch, fast panisch. Und sie wurden schneller, als sie den Ausgang fast erreicht hatten.
 

Doch dann wurde ich von dem gleichen tiefen Knurren abgelenkt, wie ich es zuvor schon von diesem Monster gehört hatte. Ich sah durch den letzten Schein des Mondes wieder dieses abartig böse Grinsen. Die Zähne blitzen und der Speichel tropfte schon an ihnen herunter. Dann sauste der riesige Kiefer auf meinem Hals zu. In diesem Moment verschwand der Mond wieder hinter einer Wolke. Dann wurde alles schwarz.



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