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Best Friends or more?

Nami x Ruffy
von

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A night to remember

Müde schlug ich die Augen auf. Die grellen Sonnenstrahlen blendeten mich erbarmungslos.

Ich fühlte mich wie gerädert. Meine rechte Hand legte ich schützend über meine Augen, und massierte mir dabei meine Schläfe. Mein Kopf dröhnte und pochte, als wäre ein tonnenschwerer Presslufthammer in dessen Inneren.

Zu viel Alkohol war eindeutig nicht gut für mich. Was war gestern eigentlich noch alles geschehen?

„Morgen, gut geschlafen?“

Wie vom Blitz getroffen fuhr ich hoch und riss geschockt meine braunen Augen auf.

Mein Kater schien mit auf einmal nebensächlich.

Da war ein Mann in meinem Bett. Und das Schlimmste daran war, dass es nicht irgendein Mann war, sondern mein bester Freund!

„Ruffy?!“

„Jepp, was guckst du denn so komisch?“

Irgendjemand hatte anscheinend irgendetwas gegen mich. Wieso? Das war doch nicht fair!

Sagt mir bitte, dass ich und Ruffy nicht…

Oh doch, ich war nackt! Schnell schlung ich mir meine Decke noch etwas enger um den Körper.

Augenblicklich lief ich rot an. Allein bei dem Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken hinunter und eine feine Gänsehaut zog sich über meinen gesamten Körper.

Warum er? Okay, besser als irgendein fremder, ekliger Kerl, aber trotzdem! So etwas war mir noch nie passiert!

Okay Nami, erinnere dich!

Plötzlich schossen mir Bilder von der vergangenen Nacht in den Kopf.

„Scheiße!“

Mit einem Ruck sprang ich aus dem Bett. Meine Füße waren schneller auf dem kalten Boden, als ich es mir vor paar Minuten noch vorgestellt hatte.

Panisch drehte ich mich zu Ruffy um, der noch immer total relaxt auf meinem Bett ausstreckte.

„Ruffy!“

Die Panik in meiner Stimmer war nicht zu überhören.

„Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Nach…naja… letzter Nacht…“

Zum Ende hin wurde ich immer leiser und meine Stimme immer brüchiger.

Mein Kopf glich bestimmt schon einer Tomate. Ich senkte den Kopf. Wie konnte das nur passieren? Mit Ruffy, meinem besten Freund, seit dem Kindergarten!? Nicht, dass es irgendwie schlecht oder so war, aber trotzdem!

Er war mein bester Freund, mein bester Freund, in den ich schon seit einigen Jahren verliebt war! Verdammt! Und jetzt war so ein Mist geschehen.

Und meine Gefühlswelt stand nun komplett auf dem Kopf. Generell lief im Moment alles verkehrt.

Ich starrte noch immer den Boden an, als gäbe es nichts Interessanteres auf der Welt. Verzweifelt klammerte ich mich in den dünnen Stoff der dünnen Decke, die meinen entblößten Körper bedeckte.

Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meinem Kopf. Mir tellergroßen Augen schaute ich zu Ruffy hoch, während er noch immer seine Hand auf meinem Kopf ruhen ließ.

Mit seinen unergründlichen schwarzen Augen sah er mich beruhigend an. Da ich so in meine Gedanken vertieft gewesen war, hatte ich überhaupt nicht bemerkt, wie Ruffy aufgestanden war, und sich vor mich gestellt hatte.

„Ruffy…“

In meinem Kopf war ein einziges Chaos. Zu viele Sachen aufeinmal schwirrte darin herum.

Mir war leicht schwindelig.

„Hey, jetzt bleib mal ruhig.“

Das war so typisch für ihn.

„Ja aber…“

„Nichts aber!“

Er unterbrach mich einfach mitten im Satz.

„Denk jetzt nicht so viel darüber nach, dafür ist es noch viel zu früh.“

Da hatte er Recht. Es war gerade mal 8 Uhr.

„Komm, leg dich noch mal mit hin.“

Bevor ich auch nur widersprechen konnte, hatte er mich schon zurück aufs Bett gezogen und grinste mich frech an.

„Du bist doch echt unmöglich Ruffy! Wie kannst du nur so locker sein, nachdem….“

„Man Nami, jetzt hör doch mal auf damit!“ Genervt verdrehte er die Augen.

„Unterbrich mich nicht immer!“

„Sonst was?“

Herausfordernd grinste er mich noch immer an. Manchmal könnte ich ihm echt sonst was antun.

„Willst du´s echt drauf anlegen?“

Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe. Als Antwort auf meine Frage schmiss er sich auf mich und setzte sich direkt auf mein Becken, sodass ich nun gar keine Wahl mehr hatte und erstmal dort bleiben musste.

„Ruffy! Runter da, aber sofort!“

Vergeblich versuchte ich nach ihm zu treten und zu schlagen, was mir allerdings gründlich misslang.

Seufzend gab ich mich geschlagen. Erschöpft lies ich mich zurück in die Kissen fallen, und zog die Decke noch ein Stückchen höher, damit auch ja nichts zusehen war.

Erschöpft schloss ich die Augen, bis mir plötzlich klar wurde, in welch einer Stellung wir uns befanden.

Okay, die Stellung an sich, war nicht einmal das Schlimme, denn er hatte sich schon öfter mal zum Spaß auf mich gelegt gehabt, aber die Tatsache, dass ich außer diesem dünnen Stückchen Stoff, und Ruffy nur eine Boxershort trug, machte mich dann doch etwas verlegen.

„Was denn? Gefällt dir der Anblick etwa nicht?“

Gespielt empört wollte er mich mit diesen Worten necken.

Wenn der wüsste, wie sehr ich diesen Anblick genoss! Bei meinen Gedanken musste ich selber den Kopf schütteln.

Ich musste mich echt zusammenreißen.

„Naja, hab schon Besseres gesehen.“, versuchte ich so lässig wie möglich zu sagen.

Er zog seine Augenbrauen hoch.

„Ist das so?“

Während meinen Worten beugte er sich ein ganzes Stück zu mir herunter, sodass mir nun seine Haarspitzen ins Gesicht hingen und mich leicht kitzelten.

Ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Wangen und wie diese immer mehr begonnen zu glühen. Mein Puls raste förmlich und auch mein Herz schien jeden Moment aus meiner Brust springen zu wollen.

„Schon möglich.“

Ich hatte, glaube ich, die Frage schon fast wieder vergessen. Meine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Bildete ich mir das nur ein, oder kam er mir mit seinem Gesicht wirklich immer näher?
 

Plötzlich klingelte etwas. Mein Telefon. Wir starrten uns beide an noch einige Sekunden an, in denen ich beinahe in seinen endlosen, tiefen Augen versunken wäre.

Dann raffte ich mich auf und hastete zu meiner kleinen Kommode, auf der das Telefon platziert war.

„Hallo?“
 

Während ich telefonierte, beobachtete ich Ruffy dabei, wie er sich seine schwarze Jeans überzog und sich dann wieder auf mein Bett schmiss.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ruffy war schon einmalig.

Von der Person auf der anderen Leitung wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

„Ja ich bin noch da.“

„Wann?“

„Ja von mir aus.“

„Das klären wir dann morgen in der Schule, okay?“

„Ja ist klar, bis dann.“
 

Ich legte das Telefon wieder zurück und setzte mich an meinen Schreibtisch.

Ruffy kniff die Augen zusammen. Ihm missfiel es wohl, dass ich mich nicht wieder zu ihm ins Bett gesellte.

Aber wenn ich dies getan hätte, so wäre es um meine Beherrschung völlig geschehen.

Ich wusste, genau, dass es mir nicht gut tat, ihm so nahe zu sein.

„Wer war das?“

Er klang desinteressiert, war wohl noch immer etwas angefressen.

„Lysop.“

„Hn.“

Damit war das Thema gegessen. Er wollte noch nicht einmal wissen, was Lysop wollte.

„Soll ich uns Frühstück machen?“

„Das fragst du noch?“

„Hast Recht.“

Wir grinsten uns an.

Ruffy war einfach unverbesserlich. Und so liebte ich ihn auch.
 

Es war mittlerweile Nachmittag. Ruffy war bereits vor einer Stunde nach Hause gegangen, da er seiner Mutter versprochen hatte, ihr bei irgendwas zu helfen. Sein großer Bruder Ace ging bereits zur Uni, ebenso wie meine große Schwester Nojiko. Die beiden waren übrigens ein Paar. Ein recht seltsames wenn ihr mich fragt, aber die Liebe kann man ja schließlich nicht beeinflussen. Davon konnte ich ein Liedchen singen!

Ich wohnte alleine, seitdem Noijko zur Uni ging. Wir waren nicht blutsverwandt. Nojikos Mutter, Bellmere, hatte mich, als ich 4 Jahre alt war, adoptiert. Leider war Bellmere gestorben, als Nojiko 18 war. Ich war damals gerade einmal 13. Ich hatte Bellmere wie meine eigene Mutter geliebt. Mich hatte ihr Tod sehr mitgenommen. Allerdings zeigte ich dies niemals, da ich für Nojiko, die dieser tragische Schicksalsschlag auch sehr getroffen hatte, immer da sein wollte und sie nicht noch belasten wollte. So hatte ich auch damals den kompletten Haushalt neben der Schule geschmissen. Das ganze war jetzt schon 3 Jahre her.

Es war eine schwierige Zeit für mich. Ich noch heute fragte ich mich, wie ich diese überstanden hatte. Ganz klar: Ruffy.

Ohne Ruffy hätte ich wahrscheinlich schon längst in so vielerlei Hinsichten das Handtuch geschmissen. Er hatte mir immer Kraft und Mut gegeben.

Wenn ich an vergangenen Zeiten zurückdachte, musste ich immer lächeln.

Er hatte mich immer beschützt und getröstet, wenn es notwendig war. Dafür würde ich ihm ewig dankbar sein.

Nojiko hatte sich prächtig entwickelt. Sie studierte nun Jura an einer hoch angesehenen Universität. Leider lag diese Uni in einer anderen Stadt, sodass wir und lediglich in Nojikos Semesterferien sehen konnte, wenn sie mich besuchen kam.

Ich selbst lebte in einer kleinen Zweizimmerwohnung, die ich nach Bellmeres Tod damals übernommen hatte. Das war in gewisser Hinsicht auch das Einzige, was ich tun konnte, denn von meinem Nebenjob in einem kleinen Cafe, konnte ich unmöglich eine Miete bezahlen. Es reichte gerade einmal für die entstehenden monatlichen Nebenkosten aus.

So kam ich immer einigermaßen über die Runden.

Ich seufzte leicht, als ich gerade über meinen Hausaufgaben saß. Ich hasste Mathe.

Aber gemacht werden musste es dennoch.
 

Morgen hatten wir nämlich gleich in der ersten Stunde Mathematik bei meinem absoluten Hasslehrer. Der Kerl hatte mich, glaube ich, genauso, wie ich ihn. Eben eine gegenseitige Hassbeziehung.

Morgen würde ich wieder auf Ruffy treffen. Ich bezweifelte sehr, dass wir jemals über diesen Zwischenfall von letzter Nacht reden würden. Heute hatte er es auch irgendwie geschafft, immer das Thema zu wechseln. Es war echt zum Haare raufen.

Wenn es nach mit ginge, dann hätten wir das auch einfach vergessen können, ich versteckte meine echten Gefühle schließlich schon eine ganze Weile. Aber die Angst, dass sich diese... Sache, zwischen uns stellen könnte, war einfach zu groß.
 

Wie das wohl noch alles weitergehen würde?
 

*****
 

Hoffe, es hat euch gefallen, das erste Kapitel^^
 

Freu mich schon auf eure Meinungen dazu.
 

glg

What about us?

Müde und noch halb in meinen Träumen versunken schlurfte ich in mein kleines Badezimmer. Ich hasste es eigentlich so früh am Morgen aufzustehen. Es war dann immer so… früh!

Ich schleppte mich in die Dusche und stellte das Wasser an, welches an meinem Körper hinabprasselte. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schloss meine schweren Augenlieder. Warum konnte die Schule eigentlich nicht später anfangen… und am besten noch früher aufhören?

Nachdem ich aus der Dusche gestiegen war, betrachtete ich mich kurz im Spiegel, während ich mir meine glatten Haare durchkämmte. Eilig schlüpfte ich in meine Schuluniform, welche aus einem kurzen roten Faltenrock und einer weißen Bluse mit einer passenden roten Krawatte, bestand.

Heute war zum Glück kein Nachmittagsunterricht, was bedeutete, dass ich glücklicher Weise nur bis 12 Uhr Unterricht hatte.

Dies war allerdings noch lange kein Grund, mich zu freuen, denn da gab es immer noch ein einen sehr entscheidenden Störfaktor, der mir diesen Tag, ebenso wie alle anderen auch unerträglich machen sollte. Und dieser Störfaktor hieß Ruffy, war mein bester Freund und ging mit mir rein zufällig auch noch in dieselbe Klasse. Wenn das mal kein Grund war, um die Schule zu schwänzen, dann wusste ich auch nicht mehr weiter.

Natürlich mochte ich Ruffy noch immer mehr als alles andere auf dieser Welt, aber das Gefühl, ihm nach diesem Ereignis unter die Augen treten zu müssen, war einfach nur so unbeschreiblich hilflos und von solch einer Unsicherheit geprägt, dass ich mich am liebsten die nächsten 4 Wochen in einer Dunkelkammer eingesperrt hätte.

Ich seufzte kurz, während ich noch einen letzten prüfenden Blick in den großen Badezimmerspiegel warf und dann den kleinen Raum verließ, um mich im in meine Küche zu begeben, die durch einen Tresen vom Wohnzimmer getrennte war.

Genervt lies ich mich auf einem der Stühle nieder und trank einen Schluck Kaffee, den ich mir zuvor zubereitet hatte.

Musste das alles denn so kompliziert sein?

Einen flüchtigen Blick warf ich auf meine Uhr und musste mit großem Bedauern feststellen, dass ich allmählich los musste, wenn ich nicht schon wieder zu spät kommen wollte.

Nachdem ich meine Tasse ausgetrunken hatte und diese in die Spüle gestellt hatte, ging ich zügig in den Eingangsbereich der winzigen Wohnung.

Ich schlüpfte schnell in mein altes Paar Turnschuhe, schwang meinen Rucksack lässig um eine meiner Schultern und verließ dann meine kleine Wohnung.

Im Treppenhaus nahm ich immer zwei Stufen auf einmal, damit es schneller ging.
 

Mach langsam Süße, bei der Geschwindigkeit und dem Temperament muss man schon ein bisschen mehr als gewöhnlich aufpassen!
 

Verbissen schüttelte ich den Kopf. Nicht schon wieder, nicht jetzt!
 

Bellmere…
 

Ich musste so oft an Bellmere denken, dass es schon beinahe weh tat. Und ihre Stimme hörte sich so real an, dass ich ab und an das Gefühl hatte, sie stünde direkt neben mir. Es versetzte mir einen tiefen und schmerzenden Stich im Herzen, welches auch so schon angeschlagen genug war.

Frische Morgenluft preschte mir entgegen und lies meine Haare leicht im Wind tanzen, als ich endgültig nach draußen trat.

Ich nahm einen tiefen Atemzug, ehe ich mich in Bewegung setzte und mich auf den Weg zur Schule machte, oder wie ich sie auch gerne nannte, zur Irrenanstalt der Stadt.

Da liefen Gestalten rum, die waren nicht mehr normal, unter anderem auch einige meiner besten Freunde. Aber egal…
 

„Guten Morgen meine Damen und Herren. Ich hoffe sich hatten alle ein erholsames Wochenende und…“

Mehr hörte ich nicht mehr. Die zweite Stunde hatte soeben begonnen und somit mein schlimmster Alptraum: Matheunterricht!

Von wegen „erholsames Wochenende“. Wenn der wüsste!

Das war wohl das schlimmste Höllenwochenende meines Lebens, in dem ich reinzufällig auch noch mit meinem besten Freund in der Kiste gelandet war.

Besagter saß übrigens genau hinter mir. Ich seufzte, wie schon so oft in letzter Zeit schwer und blickte kurz nach vorne, um den Eindruck zu erwecken, dass mich dieses Gelaber wenigstens halbwegs interessierte.

„Alles in Ordnung?“

Robin stupste mich leicht mit dem Ellebogen und musterte mich intensiv. Der entging echt nie etwas und damit meinte ich nie! Sie merkte meistens, dass etwas mit mir nicht stimmte, bevor ich es überhaupt wusste! Manchmal nervig, manchmal praktisch.

In diesem Fall peinlich.

„Nein, alles in Ordnung!“

Ich lächelte sie gekünstelt an. Ich kam mir gerade so blöd vor.

Schon im nächsten Moment landete ein Zettel auf meinem Tisch. Ohne ihn aufzumachen, wusste ich, von wem dieser stammte. Natürlich von Ruffy.

Schnell nahm ich besagten Brief und faltete ihn unter meiner Bank auseinander.
 

´Heute nach der Schule? Wie immer? ;)´
 

Eilig schrieb ich eine Antwort darauf.
 

´Ja logisch!!! -.-

Wie immer eben, du Genie…´
 

Es war bei uns zur Tradition geworden, dass Ruffy und ich immer nach der Schule etwas zusammen unternahmen. Meistens gingen wir einfach nur zu mir und guckten Fernsehen oder Ähnliches.

Unauffällig schmiss ich ihn zu Ruffy zurück der mich leicht angrinste.

Ich rollte mit den Augen, sodass er es auch sehen konnte, und drehte mich dann wieder um.

Wie sollte das dann heute wohl aussehen?

Würde er wieder ausweichen, wenn ich versuchte ihn auf das heikle Thema anzusprechen?

Oder würde ich erst gar nicht den Mut dazu aufbringen, mit ihm darüber zu sprechen?

Alles könnte möglich sein.

Selbst wenn es zu einem Gespräch kommen sollte, was wollte ich ihm denn bitte sagen?
 

´Hey Ruffy, wie denkst du darüber, dass wir Sex hatten? Ich finde es gar nicht mal so übel, da ich ja sowieso schon unsterblich in dich verliebt bin, weißt du!´
 

Über meine eigenen Gedanken schüttelte ich den Kopf. Na klar! Und anschließend würde er mich für verrückt erklären und auslachen. Und ich vor lauter Scham und Verzweiflung wohl auch. Haha, der perfekte Plan!
 

Du darfst vor nichts in deinem Leben zurückschrecken, auch wenn es dich noch so sehr einschüchtert, verstanden?
 

Betrübt lies ich meinen Kopf hängen. Meine Haare fielen mir ins Gesicht. Das sagte sich ja alles immer so einfach, aber in der Realität sah das dann alles wieder ganz anders aus.

Erneut landete ein kleiner zusammengefalteter Zettel auf meinem Tisch.
 

´Jetzt auch noch frech werden, huh?´
 

Ich grinste fies, als ich mich zu ihm umdrehte und ihm die Zunge rausstreckte.

„Fräulein Nami, wenn sie meinen Unterricht so langweilig finden, dann können sie auch gerne gehen. Niemand zwingt sie hier zu bleiben.“

Verdammt… Mein Mathelehrer stand so eben genau vor meinem Tisch und sah herablassend und angesäuert auf mich hinab. Fast hätte ich ihn ´Wirklich?´ gefragt, verkniff es mir jedoch lieber.

„Entschuldigung!“

Peinlich berührt starrte ich meine zusammengepressten Hände, die auf meinem Schoß verweilten an.

Der Kerl mochte mich sowieso schon nicht besonders, da musste ich diesen Eindruck nicht auch noch verstärken.

Ich konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie Robin lächelnd den Kopf schüttelte. Außerdem hörte ich vereinzeltes Kichern, das aus verschiedenen Ecken der Klasse kam.

Das würde Ruffy noch zurückbekommen!

Zu meinem Glück, ich danke Gott noch heute dafür, klingelte im nächsten Augenblick die Schulglocke und kündigte somit den Beginn der Pause an.

Eiligst packte ich meine Sachen zusammen und stürmte regelrecht aus dem verhassten Klassenraum.

„Nami man, jetzt warte doch mal!“

Das war eindeutig Lysops Stimme. Diese würde ich unter tausenden wieder erkennen, da sie einen ungewöhnlich hohen Klang für die Stimmlage eines Mannes hatte.

Ich verlangsamte mein Schritttempo ein wenig, blieb jedoch nicht stehen. Ich warf ihm einen belustigten Blick über meine Schulter zu.

„Was gibt’s denn Lysop?“

„Du schaffst es immer wieder unseren Mathelehrer voll in Rage zu bringen. Ich an deiner Stelle würde lieber mal vorsichtig sein, man weiß ja nie…“

„Jaja, den Satz kenn ich von dir schon zu Genüge.“

Demonstrativ rollte ich mit den Augen. Der Schwarzhaarige mit der langen Nase, hatte mich inzwischen eingeholt und lief nun mit mir auf gleicher Höhe.

„Kommen die anderen dann auch hoch?“

„Ich denke schon, solange Zorro und Sanji nicht wieder bei Direktor ihren Anschiss bekommen, wegen irgendeiner Kinderei.“
 

Wir betraten das Schuldach. Die Vormittagssonne schien angenehm auf uns hinab.

In den Pausen verzog sich unsere Clique meistens hier hinauf.

Hier hatte wir unsere Ruhe vor nervtötenden Lehrern und unnötig lauten Schülern. Zorro konnte in Ruhe ein kleines Nickerchen halten, Robin eines ihrer hoch spannenden Bücher lesen, Sanji ohne Gemecker der Lehrer eine Zigarette rauchen, und der Rest von uns unseren eigenen Beschäftigungen nachgehen.

Dieser Ort hatte durchaus seine Vorteile.
 

„So Leute jetzt, wo ihr alle endlich da seid, kann ich euch endlich meine tollen Neuigkeiten erzählen“, prahlte Lysop mal wieder, während er jeden von uns dabei einmal verschwörerisch angrinste. „Nächstes Wochenende eröffnet hier in der Nähe ein neuer Club und jetzt ratet mal, wer für uns alle Freikarten bekommen hat!?“

Natürlich deutete er von sich selbst so eingenommen auf sich selbst.

Keiner sagte ein Wort.

„Wo hast du Langnase die denn her?“

Sanji stellte diese fiese Frage, während er einen Zug von seiner Zigarette nahm.

Lysop, der daraufhin ein wenig ungläubig und leicht gekränkt dreinschaute, lachte hysterisch auf. „Haha, weil ich einfach so gute Kontakte habe. Außerdem könnte sich jeder glücklich schätzen, mich auf seiner Party dabei zu haben, denn was wäre denn eine anständige Party ohne mich?“

„Aha, und jetzt bitte die Wahrheit.“, kam es trocken über Zorros Lippen.

„Ein Bekannter meines Vaters ist der Besitzer.“

Stille…

„Geht doch.“

„Das ist doch super! Dann gehen wir da doch hin, oder?!“

Ich war voller Tatendrang. Ich konnte es gar nicht mehr erwarten. Das würde bestimmt wieder super lustig werden, außerdem war es eine willkommene Ablenkung für mich.

Ruffy, zu dem ich in diesem Moment blickte, lächelte mich komisch an.

Merkwürdig…

Da ertönte auch schon der Gong, der uns das Ende der 1. Pause verriet.

„Dann ist das also beschlossen!“
 

„Man Ruffy, jetzt lauf doch nicht so schnell! Ich komm gar nicht hinterher.“

Warum hatte der Kerl es nur so eilig nach Hause zu kommen? Wir hatten uns kurzfristig dazu entschlossen, erst zu ihm nach hause zu gehen, und erst danach zu mir, da seine Eltern heute nicht in der Stadt waren, um Ruffys Großmutter zu besuchen.

„Du musst einfach nur schneller laufen.“, kam es trocken über seine Lippen.

Ja klar, welche Antwort hatte ich denn bitte erwartet?

Doch plötzlich, ohne jede Vorwarnung, blieb er stehen und drehte sich zu mir um.

Jedoch war es zu abrupt. So geschah es, dass ich genau in ihn rein rannte und heftig gegen seine Brust prallte. Ehe ich mich versah hatte Ruffy auch schon grinsend seine Arme um mich gelegt. Ich unterdrückte mit aller Macht den aufkommenden Rotschimmer, der sich auf meinen Wangen ausbreiten wollte. „Man Ruffy, was machst du denn auch immer?!“

Es glich mehr einem Flüstern, als einer wirklichen Anklage.

„Wieso denn ich? Du kleiner Tollpatsch bist doch in mich rein gerannt.“

„Jaja, ich weiß schon.“

Ich sog seinen einzigartigen Geruch ein, und war wieder einmal erstaunt darüber, dass ein Mensch so gut und vor allem anziehend riechen konnte.

Beinahe wäre ich mal wieder in einen meiner Tagträume verfallen, hätte Ruffy mich nicht zurück in die Realität katapultiert.

Sanft legte er eine Hand auf meinen Kopf und wuschelte mir durchs Haar. Das machte er gerne bei mir, aber ich mochte es nicht so sonderlich, da ich danach meistens wie ein explodiertes Kopfkissen aussah.

„Ruffy!“

„Ist ja schon gut. Du weißt doch, dass ich es liebe, dich auf die Palme zu bringen.“

„Ja, diese Tatsache ist mir bekannt!“

Er entfernte sich wieder ein Stückchen von mir und griff schnell nach meinem Handgelenk.

„Komm jetzt, ich will endlich Heim.“

Er zog mich, ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten einfach hinter sich her.

Aber diesmal liefen wir immerhin in einem langsamen Schritttempo.

„Sag mal Ruffy.“

„Hm?“

„Wieso hast du es so eilig nach Hause zu kommen?“

Ich hab mir gestern ne riesige Tiefkühlpizza besorgt. Und auf die hab ich jetzt einen monster mäßigen Appetit.“

Mir klappte die Kinnlade runter. War das jetzt sein Ernst?

„Ich hetze mich also so ab, nur damit du dich mit Tiefkühlscheiß voll stopfen kannst?“

„Yepp, so siehts aus.“

„Ruffy…“

„Was denn? Ich hab eben Hunger.“, erklärte er ganz locker.

„Ruffy?“

„Hn?“

„Du hast immer Hunger!“

Die Ader über meinem Auge pochte gerade gewaltig.

Der Kerl war wirklich unverbesserlich.
 

„Das ist ja hier der reinste Saustall! Da sind deine Eltern mal ein paar Tage nicht da, und du lässt die Bude hier so versiffen.“

Ich konnte nur den Kopf schütteln. So ein Chaot!

„Ich hab eben einfach Wichtigeres zu tun.“

„Klar doch.“

Wir standen in der Küche. Ich trank gerade einen Schluck Wasser, um mein Durstgefühl zu besänftigen. Mein Blick fiel auf die Spüle. Angewidert verzog ich das Gesicht, als ich dort Teller, Gläser und Besteck entdeckte, die dort mindestens schon 3 Tage unberührt standen. Das konnte man ganz gut an dem ganzen verkrusteten Dreck erkennen, der sich mittlerweile wahrscheinlich in das Geschirr eingebrannt hatte.

„Schon mal was von ´spülen´ gehört?“

„Schon mal das Wort ´Nein´ gehört?“

Wir sahen uns gegenseitig in die Augen. Und ich drohte mal wieder in diesen unendlichen schwarzen Seelenspiegeln zu versinken, doch ich riss mich zusammen.

„DVD gucken?“

„Von mir aus.“

Ich lächelte ihn an und verschwand dann im Wohnzimmer, in welches er mir auch so gleich folgte.
 

Ein typischer Nachmittag für uns beide.

Und wie jeden anderen Tag, den ich mit Ruffy zusammen verbrachte, genoss ich auch diesen aus vollen Zügen.
 

Erst gegen Abend beschlossen wir zu mir nach Hause zu gehen. Ich schloss die Wohnungstüre auf und pfefferte den Schlüssel auf eine kleine Kommode.

„Willst du noch was Trinken, oder willst du gleich wieder gehen?“

Fragend blickte ich ihn an. „Ist mir egal. Ich kann auch noch ein bisschen bleiben, wenn du das willst.“
 

Wenn ich das will? Bleib!!!
 

„Na komm, dann mach ich uns noch einen heißen Tee.“

Ich lächelte ihn zaghaft an.

Ich witterte meine Chance nun endlich mit ihm über diesen „Vorfall“ zu reden.

Wir saßen auf der kleinen Couch, tranken gemächlich unseren Tee, während im Hintergrund der Fernseher leise lief. Um meine Schultern hatte ich mir eine dünne Decke gelegt, in die ich mich nun hineinkuschelte.

Vielleicht, um dort etwas Schutz zu finden, vor dem bevorstehenden Gespräch, das uns beiden blühte. Auch Ruffy schien sich nicht wirklich wohl in seiner Haut zu fühlen, denn er hatte seine undurchdringbare, kühle Maske aufgesetzt, damit man in seinem Gesicht keinerlei Gefühlsregungen mitbekam.

Ich seufzte leicht.

„Man Ruffy, das ist doch lächerlich! Irgendwann müssen wir doch mal darüber reden!“

Ich versuchte seine Augen zu finden, doch er wich meinem Blick gekonnt aus.

Wieso machte er das? Ich verstand ihn einfach nicht. Gab es einen bestimmten Grund? Vertraute er mir nicht mehr oder was? Ich umklammerte meine Tasse fest mit den Finger. Meine Zähne biss ich so fest zusammen, wie es nur irgendwie möglich war.

„Ruffy…“, kaum mehr ein Flüstern.

„Was soll der Scheiß denn? Fängst du jetzt echt an zu heulen oder was?“

Er sah mich kühl an. Und seine harten Worte trafen mich schwer. Und tatsächlich bildeten sich die ersten glitzernden Tränen in meinen Augenwinkeln.

Schnell sah ich weg. Ich konnte das nicht mehr. Nicht jetzt“

Im Moment wollte ich nur weg von ihm. Ich brauchte einen klaren Kopf, und den hatte ich zurzeit wirklich nicht.

Ungeschickt befreite ich mich von der Decke und stand mit wackeligen Beinen auf.

Ich blickte ihm noch einmal in die schwarzen Augen, aus denen ich wieder nicht lesen konnte.

Dann senkte ich verzweifelt meinen Blick und ging an ihm vorbei.

Plötzlich spürte ich einen festen Griff um mein Handgelenk. Erschrocken drehte ich mich zu Ruffy um. Meine Augen weiteten sich leicht, als er mich mit einem sanften Ruck wieder zu sich nach unten auf die Couch zog. Seine muskulösen Arme umschlangen mich schützend, während mein Kopf an seiner harten Brust ruhte.

„Was…“

„Es tut mir Leid.“, unterbrach er mich leise, während er beruhigend meinen Rücken streichelte.

„Ich wollte nicht so mit dir reden Nami, aber ich kann das jetzt noch nicht, okay?“

Was sollte das bedeuten? Er konnte das noch nicht? Was denn? Darüber reden?

Unsicher nickte ich gegen seinen Oberkörper.

Er legte seinen Kopf auf meinem ab und hörte dabei nicht in seiner Bewegung auf, mich zu streicheln.

„Ein toller Freund bin ich. Bring dich zum weinen und mach dich unglücklich…“

„Hör auf! Das ist doch nicht deine Schuld! Vergessen wir das einfach.“

„Das mit dem Vergessen ist immer so eine Sache, Nami.“

Ich wusste was er meinte. Ich drückte mich noch ein wenig enger an ihn heran, und hoffte einfach, dass die Zeit für einen Moment nicht weiterlaufen würde.

Er verstärkte den Druck um mich ein wenig.

„Nami…“

So saßen wir noch einige Zeit da, aber dennoch kam es mir einfach viel zu kurz vor.

Was war nur los mit uns?

Wie sollte das mit uns nur weitergehen?

Gab es überhaupt ein ´Uns´?

Würde es jemals ein ´Uns´ geben?
 

****
 

Sodaläääää^^
 

Das zweite Kapitelchen ist vollendet.
 

Hoffe, dass es euch einigermaßen gefällt.
 

Freu mich schon auf eure Meinungen darüber!!!
 


 

H-E-G-D-L
 

eure Cherry-Saku



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Kommentare zu dieser Fanfic (32)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anime-King
2017-05-10T15:42:27+00:00 10.05.2017 17:42
Die Ff geht wohl nicht mehr weiter :( hmm schade die Fanfiction ist ziemlich toll
Von:  Sengetsu
2013-05-09T16:07:52+00:00 09.05.2013 18:07
Will mehr!!!! Das ist einfach nur genial!!!! Weiter so!!
Von:  Haru__
2011-10-26T16:19:25+00:00 26.10.2011 18:19
wunderbar geschrieben, das zweite kapi!!! toll *-*
bin schon auf das nächste gespannt!
Von:  Haru__
2011-10-25T19:11:57+00:00 25.10.2011 21:11
Du hast das soooo wunderbar alles beschreiben, ich konnte mich richtig hineinversetzen und hab alle Gefühle von Nami temperaturmäßig miterlebt XDDDDD *lach*
Ist echt eine tolle FF bis jetzt, ich bin total fasziniert!
Vor allem lässt du Ruffy doch erwachsener und reifer wirken als er in Wirklichkeit ist, finde ich sehr gut!!!
Von:  NaxLu
2010-07-30T12:45:45+00:00 30.07.2010 14:45
Heey immer schon weiter
schreiben ja das ist der
Hammer geworden würde mich
Interissieren wie es mit
Ihnen weiter geht naja das
erfahren wir früüh genug
Hoffe ich jedenfalls ;)

LG NaxLu
Von:  Venominon
2010-01-02T01:20:37+00:00 02.01.2010 02:20
wann gehts weiter?
is echt ne super süße ff
nicht zu kitschig aber auch rührend
und so ein missgeschick^^
tja mich interessierts brennend wies mit den zweien weitergeht
Von:  Schnattchen91
2009-12-15T16:49:37+00:00 15.12.2009 17:49
*_* so süüß

und voll toll beschrieben :)

schick mir doch auch bitte neß ens wenn es weiter hgeht ^^
Von:  Kaizoku_-R-
2009-12-14T21:10:28+00:00 14.12.2009 22:10
ich find das Ende voll süß!!!
>.<
Ruffy hält sie im Arm!! (will auch >.<)
Von:  Kaizoku_-R-
2009-12-14T21:09:09+00:00 14.12.2009 22:09
ich lieeeeeebe dieses Pair!!!!
>.<
Und deine Geschichte is voll toll geschrieben!!!
Du hast echt nen guten Schreibstil!!!^^
Und was ich toll finde, dass die Charas ihren Charakter aus der Serie beibehalten, was mir immer so schwer fällt.
Und die Story is auch nich schlecht^^

ich würd auch gern ne ENS bekommen, wenns weiter geht...^^
Von:  MarySae
2009-09-01T09:01:51+00:00 01.09.2009 11:01
Wow, echt coole FF. O.o
Meine erste OnePiece FF wohlgemerkt. XD

ich mag das Pairing eh und diese Story gefällt mir sehr *_*
Ich mag deinen Schreibstil!
Außerdem find ich es gut, wie du die Charaktermerkmale der Charas mit eingebracht hast. =3

Lange Rede, kurzer Sinn: Super- FF! <3
LG, xLinaChanx


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