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Finera - New Adventures

von

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Langeweile

Betrübt blickte Faith auf ihr Glumanda, das sich unter der weichen Flanelldecke eingerollt hatte, sodass nur der schmale Schwanz mit der Flamme an der Spitze noch herausguckte. „Möchtest du etwas trinken?“

„Manda“, kam es dumpf unter der Decke hervor und man konnte das Kopfschütteln des jungen Pokémon erahnen.

Faith seufzte, warf Schwester Joy einen besorgten Blick zu und stand auf. „Ich glaube, Glumanda ist von mir enttäuscht und sauer auf mich. Ich hätte es nicht kämpfen lassen sollen, es ist noch zu klein und zu schwach für Arenakämpfe.“

Schwester Joy nickte mitfühlend, stellte die Heizmatte unter Glumanda etwas höher ein und tätschelte anschließend Faith den Rücken. „Es wird bald wieder in Ordnung sein. Glumanda hat sich sehr erschrocken und die Attacke von Bisaknosp hat ihre Spuren hinterlassen, aber heute Abend kannst du es wieder mit auf dein Zimmer nehmen.“

„Vielen Dank, Schwester Joy.“

„Oh, nein, nicht doch. Du musst mir nicht danken, ich mache meinen Beruf doch gerne. Mit ein bisschen Training wird Glumanda auch sicherlich stärker werden.“

Faith nickte, verabschiedete sich und streckte die Glieder, als sie wieder im Foyer des Pokémoncenters stand. Sie wusste nicht, was genau Team Dark mit Glumanda getan hatte, aber es war das Ergebnis eines Experiments. Team Dark hatte ein Glutexo mit einem Stolloss verpaart und die Gene von Entei hinzugefügt. Niemand konnte vorhersagen, wie sich Glumanda mit den starken Genen des Legendären entwickeln würde. Faith konnte auch nur erahnen, wie viele Experimente davor fehlgeschlagen waren. Sie hoffte, dass Glumanda mit den Genen leben konnte und diese niemals durchschlugen. Es musste immerhin einen Grund dafür geben, warum die legendären Pokémon sich nicht mit normalen Pokémon paaren konnten.

„Du wirkst so abwesend.“

Sie zuckte zusammen, blickte auf und entdeckte Joel, der mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zu ihr kam. „Hey“, begrüßte sie ihn und seufzte. „Ich habe in der Arena gekämpft und verloren. Glumanda muss noch behandelt werden, heute Abend kann ich es wieder mitnehmen.“

Joel verstand und rümpfte die Nase. „Ich bin auch vorhin in der Arena gewesen.“

Faith wirkte zerknirscht und lugte ihn von unten her an. „Und jetzt bist du hier, um mit deinem Orden zu prahlen?“

Einen endlosen Moment lang herrschte Bewegungslosigkeit zwischen ihnen, dann grinste Joel und fuhr sich durch die Haare. „Nein, Jacobs Bisaknosp konnte zwei meiner Pokémon ausschalten. Ich habe gegen ihn verloren und muss noch härter trainieren.“

„Wow, der große Joel Light wird mit einer Niederlage gestraft, was kann sein makelloses Sieger-Karma nur so geschwärzt haben?“

„Bitte, Faith, Sarkasmus steht dir nicht.“

Sie streckte ihm die Zunge raus, wandte sich um und stapfte zum Snackautomaten, wo sie ein wenig Kleingeld einwarf und sich dann einen Müsliriegel mit Bananengeschmack zog. Als sie sich umdrehte, war Joel verschwunden und es tat ihr leid, dass sie ihn so angegiftet hatte. Sie wollte nicht gemein zu ihm sein, weil sie ihn doch eigentlich recht gern hatte.

In ihrem Zimmer angekommen, warf Faith sich auf ihr Bett und überlegte, was sie mit dem restlichen Tag noch anfangen sollte. Joel vergrub sich in sein Training, aber direkt nach dem Arenakampf verspürte Faith keine Lust auf Training. Trixi hakte einen Beautytermin nach dem nächsten ab und war in der Stadt kaum aufzufinden. Und Mira? Seufzend setzte Faith sich wieder auf. Mira hatte nach dem Kampf in der Arena angefangen zu niesen und lag jetzt mit einer Erkältung im Bett.

Plötzlich begann einer von Faiths Pokébällen zu wackeln und Folipurba befreite sich. „Foli“, schnurrte es und rieb seinen Kopf an Faiths Beinen. „Folipurba!“

„Hey, Folipurba. Hast du auch Langeweile?“

„Purba?“ Fragend legte das Pflanzenpokémon aus dem großen Wald den Kopf schief und schleckte sich über eine Pfote. Dann nickte es gähnend und rannte einmal im Kreis, als wollte es Faith dazu ermutigen etwas zu unternehmen.

Die Trainerin ließ sich darauf ein. „Und wohin sollen wir gehen? Ach, was frage ich dich, du hast natürlich auch keine Ahnung. Lass uns einfach einen Spaziergang machen.“ Zügig zog sie ihre Regenjacke über und überlegte, ob sie den Regenschirm mitnehmen sollte. Aktuell regnete es nicht, daher entschied Faith sich dagegen und zog einfach so mit Folipurba an ihrer Seite los.

Draußen schlenderten die beiden die Gassen entlang, bis Folipurbas Ohren zuckten und es einige Schritte nach vorne lief, wo ein Pichu mit einem Stück Torte in den Händen um die Ecke düste. Bei jedem Schritt machte es leise „Pi! Chu! Pi! Chu!“

„Purba?“

Das Pichu blieb stehen und schaute sich hektisch um, dann drückte es den Kuchenteller an sich und kleine Funken kamen aus seinen Wangen, wobei es die Ohren anlegte.

„Foli!“ Folipurba schreckte zurück und setzte sich neben Faith auf den Boden.

Faith hingegen musterte das Pichu interessiert. „Schon gut, wir möchten dir deinen Kuchen nicht wegnehmen. Du hast doch sicher eine Trainerin oder? Wo hast du sie gelassen?“

Pichu hingegen schien den beiden nicht zu trauen, wich vorsichtig einen Schritt nach hinten und begann hektisch den Kuchen in sich hineinzustopfen, als hätte es Angst, dass Folipurba und Faith ihm den Kuchen wegessen könnten.

Machtlos und dennoch fasziniert schauten die beiden Spaziergänger zu, bis sie Schritte in der Gasse hörten und dann das erschöpfte Keuchen eines Menschen, der zu viel gerannt war. Faith schaute sich um und machte einem Mädchen in einem rosa Kleid Platz.

„Pichu, da steckst du also. Renn doch nicht einfach weg, da komme ich kaum hinterher.“

„Chu!“ Sofort ließ Pichu den Teller fallen, hopste über das Kopfsteinpflaster und sprang auf die rechte Schulter von dem Mädchen, wo es einige der kinnlangen, rosa Korkenzieherlocken zur Seite drückte und es sich bequem machte.

Erleichtert hob das Mädchen den Teller auf, schüttete einige Krümel auf den Boden und bemerkte erst jetzt, dass Folipurba und Faith sie die ganze Zeit angestarrt hatten wie ein Mysterium. Etwas verlegen tippelte sie auf der Stelle, dann beruhigte sie sich. „Eh, hallo.“

„Hey“, grüßte Faith das Mädchen. „Dein Pichu scheint ein ziemlicher Kuchen-Narr zu sein.“

„Ja, kann man so sagen“, murmelte das Mädchen und streckte Faith dann mit einem freundlichen Lächeln die Hand hin. „Dankeschön, dass du Pichu aufgehalten hast, sonst wäre ich ihm noch durch halb Moorbach hinterhergelaufen.“

„Oh, eigentlich habe ich nichts getan außer hier zu stehen. Ich glaube, Pichu hat den Kuchen vor Folipurba beschützen wollen und ihn deshalb an Ort und Stelle verdrückt.“

„Verstehe“, meinte das Mädchen daraufhin und atmete noch einmal tief durch. „Ich heiße Maria und meinen kleinen Freund Pichu kennst du ja schon. Kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun, eh…?“

„Faith“, ergänzte Faith sofort grinsend und schüttelte Maria die Hand. „Um was geht es denn?“

„Das klingt jetzt bestimmt lächerlich, aber ich habe mich verlaufen. Ich bin heute erst in der Stadt angekommen und leider ist die Orientierung in so großen Städten keine Stärke von mir. Kannst du mir vielleicht den Weg zum Pokémoncenter erklären?“

Faith lachte und nickte. „Klar, da wollten Folipurba und ich auch wieder hin. Ich bin hier, um gegen den Arenaleiter zu kämpfen, aber bis ich ihn besiegen kann, wird es wohl noch etwas dauern.“

Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung und plauderten ein wenig über die nasse Jahreszeit. Schließlich fragte Faith Maria, was genau sie denn nach Moorbach geführt hatte.

Maria verstummte und druckste ein wenig herum, dann seufzte sie und schaute in den wolkenverhangenen Himmel. „Das klingt jetzt bestimmt merkwürdig, aber ich bin auf der Suche nach Zapdos.“

„Zapdos? Das legendäre Vogelpokémon? Wieso denn das?“ Überrascht zog Faith die Augenbrauen hoch.

„Das ist eine lange Geschichte“, entgegnete Maria verlegen und kraulte dabei ihr Pichu am Ohr. „Lass uns zum Pokémoncenter gehen und dann erzähle ich es dir in Ruhe.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  yazumi-chan
2014-10-30T13:31:25+00:00 30.10.2014 14:31
Wer geht bitte nach Finera, um nach Zapdos zu suchen? xD Dann wiederum sind Latias und Latios auch hier. Naja, ich bin der Spiellogiker, vergib mir ;)
Antwort von:  Kalliope
30.10.2014 17:37
Meiner Logik nach reisen die Legendären hin und wieder auch mal außerhalb ihrer Region herum, wieso sollte man es ihnen da nicht nachtun? :)
Von:  Hasenprinzessin
2010-12-26T13:10:54+00:00 26.12.2010 14:10
alloha,

erstmal: alles liebe zu weihanchten und nen guten rutsch ins neue jahr!!dann: endlich ist meine süße (maria) aufgetaucht - daaaaaaankeee dafür! ich mag sie jetzt schon richtig gern (nicht nur, weil sie mein chara ist, sondern vor allem, weil du ihr irgendwie richtig leben eingfehaucht hast! ich mag ihre art zu reden und so (ich finde es cool, dass sie sich in großen städten nicht auskennt (erstens, weil es mir genauso geht und zweitens weil es einfach so gut zu ihr passt (immerhin kommt sie aus nem winz kaff und hat vorher nie große städte kennengelernt^^)

auch mag ich die kurze sequenz mit joel! ich find ihn sooooo cool (ist wirklich mein lieblingschara aus der ff)

wie auch immer

*knuddelknutsch*
*pfötchenabdruck hinterlass*

hasüüü
Von:  sweetkiss12
2010-12-26T09:21:17+00:00 26.12.2010 10:21
echt gutes kapitel mach weiter so
Von:  mudblood
2010-12-25T18:59:09+00:00 25.12.2010 19:59
Scheint wohl ganz nett zu sein (:
Und jaa, mich würde es auch interessieren, was das alles auf sich hat. :>

Von:  Lucariia
2010-12-25T12:26:04+00:00 25.12.2010 13:26
Vllt kriegt Matt ja jetzt die da ab. :O
Ich find sie mal noch ganz nett, obwohl ich neugierig bin, was das mit Zapdos wird...
Frohe Weihnachten an alle und natürlich einen guten Rutsch!
Von:  Yurippe
2010-12-25T12:14:26+00:00 25.12.2010 13:14
Noch eine, die nach legendären Vögeln sucht. Da kann sie sich ja mit Matt zusammentun. *g*
Ich hätte mir mehr Interaktion zwischen Faith und Joel gewünscht. :(

Frohe Weihnachten!


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