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Finera - New Adventures

von

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Sei glücklich

„Nautica City ist wirklich eine atemberaubende Stadt.“ Mira schaute sich glücklich um und entdeckte einen kleinen Laden mit Modeschmuck und Accessoires. Sie hüpfte vor das Schaufenster und drückte sich beinahe die Nase platt, während sie die bunten Armbänder und Silberkettchen musterte.

Lachend gesellte Itsuki sich zu ihr, unterhielt sich mit ihr und deutete auf ein dünnes Silberarmband, das er ihr scheinbar schenken wollte.

Faith schwieg und blieb auf einer Bank sitzen, während sie die beiden beobachtete. Seit zwei Tagen waren sie nun wieder vereint, aber Faith wurde das Gefühl nicht los, dass Mira und Itsuki sich seit ihrer Zeit zu zweit in Feuerstadt und Glutexia besser verstanden als vorher. Sie hingen ständig zusammen, erzählten sich Witze oder alberten miteinander herum. Itsuki alberte herum! Faith gab ein entrüstetes Schnauben von sich.

„Na, ist da etwa jemand eifersüchtig?“

Die Stimme kannte sie doch! Sofort wirbelte Faith herum und verzog das Gesicht, als sie in die goldbraunen Augen ihres Rivalen blickte. „Joel, verzieh dich.“ Auf ihn und seine Kommentare konnte sie im Moment wirklich verzichten.

Joel ließ sich von Faiths Art jedoch nicht im Geringsten beeindrucken und ließ sich mit einem Vanilleeis in der Hand neben ihr auf der Bank nieder. „Die beiden verstehen sich wirklich gut, aber das war vorher schon genau so.“

„Vorher hat Itsuki aber nicht mit Mira herumgealbert und ihr ein Geschenk gemacht“, erwiderte Faith störrisch und schielte zu dem Vanilleeis in Joels Hand.

Er grinste, als er ihren Seitenblick bemerkte, und schleckte genüsslich an seinem Eis. „Mira ist offener geworden, das ist alles.“

Nach einem Moment des Schweigens seufzte Faith und gab ihre Anti-Haltung Joel gegenüber für den Moment auf. Was war schon dabei, wenn sie zusammen auf einer Bank saßen? Nichts, eben. „Meinst du?“

„Klar.“ Er biss in die Waffel, sodass ein paar Krümel auf seinem blauen Hemd landeten. „Die zwei hockten eine ganze Woche zusammen, als Mira Stress wegen der beiden Wettkämpfe hatte. Er war für sie da, hat mit ihr trainiert, sie beruhigt und ihr Mut gemacht. Da hat sie sich ihm einfach geöffnet, das ist alles.“

„Woher… Ach, stimmt ja, Trixi war wegen der Wettkämpfe auch da – und du dann natürlich auch. Dann war ich wohl scheinbar die Einzige, die sich nicht mit Wettkämpfen vergnügt hat.“

„Du musst nicht beleidigt sein, nur weil die zwei jetzt offener zueinander sind. Du bist genauso ihre Freundin wie vorher. Oder bist du etwa eingeschnappt, weil Itsuki Mira ein Armband schenkt und dir nicht? Hat er dich überhaupt gefragt?“

„Nein“, presste sie hervor, stand auf und schnaubte. „Und überhaupt, mir ist das total egal. Soll er doch machen, ich trage sowieso keine Armbänder.“

Joel schwieg einen Moment, verspeiste dabei den Rest der Eiswaffel und erhob sich anschließend ebenfalls. „Und wenn ich dir ein Armband schenke, trägst du es dann und bist glücklich?“

Faiths Augen weiteten sich und sie schaute ihren Kontrahenten überrascht an. „Was?“ Hatte sie sich verhört? „Seit wann bist du so nett zu mir?“

Joel lachte auf, klopfte Faith auf die Schulter und nickte in Richtung des Geschäfts, in dem Itsuki und Mira noch immer verschwunden waren. „Ich bin kein Unmensch. Außerdem macht es keinen Spaß dich zu ärgern, wenn du ohnehin schon schlechte Laune wegen etwas Anderem hast. Also, was sagst du? Ich schenke dir ein Armband und als Gegenleistung bist du wieder glücklich?“

Sie trat nachdenklich von einem Bein auf das andere, dann stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht und sie nickte. „Wenn du nichts im Schilde führst, dann ja.“

„Du siehst aus, als würde ich dir Gift andrehen wollen.“ Lachend setzte Joel sich in Bewegung und fuhr sich durch die braunen Haare, die in unordentlichen Strähnen in sein Gesicht hingen. „Dort hinten ist auch noch ein Schmuckladen, in dem Trixi gerade ihr Portemonnaie erleichtert. Komm mit.“

Sie schaute kurz zu dem Geschäft, dann schloss sie zu Joel auf und lächelte in sich hinein. Sollten Mira und Itsuki doch ihre Freizeit in dem Schmuckgeschäft verbringen, sie würde nur kurz mit Joel weggehen und dann wiederkommen. Die zwei würden vermutlich nicht einmal merken, dass sie weg gewesen war. Mit einem leichten Gefühl von Genugtuung und Stolz bemerkte sie zudem, dass einige Mädchen ihr eifersüchtige Blicke zuwarfen, als sie mit Joel an ihrer Seite durch die Einkaufspassage lief.

Trixi kam gerade aus dem Geschäft raus, in der Hand hielt sie zwei kleine Tüten und rosa Perlenohrringe glänzten an ihren Ohrläppchen. Sie war sichtlich überrascht, als sie die Begleitung ihres Zwillingsbruders erkannte. „Oh bitte.“ Sie ließ einen abschätzenden Blick über Faith gleiten. „Joel, das kann doch nicht dein Ernst sein. Bei Faith sind Hopfen und Malz verloren, da kann sie selbst Haute Couture und Diamantketten tragen.“

Joel schnitt eine Grimasse und führte Faith an Trixi vorbei in das Innere des Geschäfts. „Wie soll ich meine Rivalin denn ärgern, wenn sie wegen diesem Idioten Itsuki den Kopf hängen lässt.“

Gerade wollte Joel hinter Faith zu einer Vitrine gehen, da hielt Trixi ihn am Ärmel zurück und schaute ihrem Bruder tief in die Augen. Ihr Blick schien ihn bis auf die Seele zu analysieren, dann schnaubte sie, setzte ihre Sonnenbrille auf und drehte sich zum Ausgang um. „Du magst sie.“ Da sie keine Antwort erwartete, sondern nur etwas festgestellt hatte, ging sie auch ohne weiteres aus dem Laden raus und wartete draußen.

„Jetzt habt ihr euch gestritten?“

„Nein.“ Joel grinste schief und zog ein dünnes Silberkettchen von einem Warenständer. Er drehte es in der Hand und hängte es zurück, dann ging er zum nächsten Armband über. „Trixi ist nur manchmal etwas schwierig. Sie hat die Angewohnheit ihre Umwelt bis ins Detail zu analysieren, aber sie bewertet es nicht. Sie ist nicht so unhöflich, wie sie auf dich vielleicht wirkt. Eigentlich findet sie Mira, Itsuki und dich sogar ganz nett, das ist seit der Zeit in der Berghütte so.“

Faith nickte leicht und erinnerte sich an die Berghütte zurück. Damals hatte sie mit Joel diese völlig bescheuerte Wette abgeschlossen und… sie hatten Latias gesehen, ein legendäres Pokémon.

„Wie wäre es hiermit?“

„Hm?“

„Träum nicht vor dich hin.“ Joel versetzte ihr einen Stoß in die Rippen und reichte ihr danach ein dünnes, kupferrotes Armband, an dem ein kleiner, goldener Anhänger in Form eines Herzens befestigt war.

Ein Herz? Faith schnappte nach Luft und schaute Joel erschrocken an, doch dieser verdrehte auf ihre Reaktion hin nur die Augen.

„Mädchen stehen doch auf so Kram oder nicht? Jedenfalls findet Trixi das ganz toll. Denk jetzt bloß nichts Falsches, du Dummkopf.“

„Dummkopf?“ Faith boxte ihm gespielt empört in die Seite, drückte dann jedoch das Armband an sich. „Du hast recht, ich mag es.“

Joel rieb sich die schmerzende Stelle an der Seite, dann nahm er das Armband und bezahlte es bei dem Verkäufer, der sie gut gelaunt beobachtet hatte. Draußen angekommen legte Joel ihr noch das Armband an, dann steckte er die Hände in die Hosentaschen und schaute zu Trixi, die bereits ungeduldig mit dem Fuß wippte. „Ich schätze, ich sollte mein geliebtes Schwesterherz nicht weiter warten lassen. Man sieht sich, spätestens wohl wieder im Pokémoncenter.“

„Joel?“

„Ja?“ Auf ihr Rufen hin drehte er sich noch einmal zu Faith um.

„Danke.“

Er nickte und schlenderte dann mit Trixi die Straße entlang.

Faith seufzte, betrachtete das Armband und lächelte glücklich. Joel war gar nicht so fies, wie sie anfangs gedacht hatte, dennoch zweifelte sie keine Sekunde daran, dass er auch in Zukunft ihr erbittertster Gegner sein würde. Ein Blick nach vorne verriet ihr, dass Itsuki und Mira noch immer in dem Schmuckladen sein mussten, weshalb sie seufzend zurück zu ihrer Bank schlenderte, die am Rande eines Parks auf der anderen Straßenseite gelegen war. Gerade wollte sie die Augen schließen, als ein Pokémon gegen ihre Beine rumste.

„Folipurba! Purba!“

Erschrocken blickte sie nach unten zu einem jungen, kleinen Folipurba, das sich anhänglich an sie schmiegte und Tränen in den Augen hatte. Dann ging Faith ein Licht auf und sie hob das Pokémon auf ihren Schoß. „Du bist jetzt nicht diejenige, die ich denke, dass du es bist?“

„Fo!“ Das kleine Folipurbamädchen aus dem Wald schmiegte überglücklich seinen Kopf an Faiths Bauch, schnurrte leise und kuschelte sich an sie.

„Du bist den ganzen Weg zu mir gekommen?“ Das trieb selbst Faith die Tränen in die Augen und sie knuddelte das wilde Pokémon. Dann zog sie einen leeren Pokéball hervor und hielt ihn Folipurba vor die Nase.

Itsuki und Mira kamen gerade aus dem Laden, als sie sahen, wie Folipurba sich widerstandslos von einer glücklichen Faith fangen ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  XDarksaphiraX
2011-04-23T13:55:16+00:00 23.04.2011 15:55
Ich dachte schon, Folipruba hat sich jetzt erledigt, aber es hat sie gesucht
ach wie ist das süß <3
ich mochte aber auch die Szenen im Wald, das war irgendwie echt lustig, und das pairing Faith/joel find ich irgendwie zumindest interessant, auch wenn ichs fast schade finde, wenn er jetzt schon einfach viel netter zu ihr wird, ein gutes Rivale ist nämlich eigentlich immer gut... aber mal sehn wies weitergeht
*verschwindet zum lesen*
Von:  asuka_hioru
2010-07-24T17:14:39+00:00 24.07.2010 19:14
hey,
klasse kappi.....
bin schon total gespannt wies weiter geht ;)
Jaja die faith^^
Von:  Lucariia
2010-07-17T19:41:36+00:00 17.07.2010 21:41
Das ist eine Win-Situation.
Ein tolles Poké und bei Joel/Faith geht's vorran, yaaay. :D
Von: abgemeldet
2010-07-17T15:40:52+00:00 17.07.2010 17:40
awwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww bis jetz mein liebstes kapitel >.< *mit den armen in der luft rumwedel* xDDD
Von:  Yurippe
2010-07-17T14:38:17+00:00 17.07.2010 16:38
So viel Glück möchte ich auch mal an einem Tag haben:
Ein tolles Pokémon ohne Mühe fangen und von einem gutaussehenden Jungen ein Armband geschenkt bekommen. >____<

Tja, sieht aus, als hätte ich Recht gehabt mit Mira und Itsuki, und auch mit Joel. :)


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