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Desteral Storys - Krieg auf Aira / Erzählungen

Zwischen den Zeilen....
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist die Fortsetzung zu "Ein anderes Kapitel: Eine schlaflose Nacht" - Es wäre ratsam, das Vorgängerkapitel gelesen zu haben ;) Komplett anzeigen

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Ein anderes Kapitel: Der Wunsch

Es war der Beginn eines neuen Herbsttages und die Sonne war kaum aufgegangen. Die junge Katzenfrau Tracy tapste langsam durch das hohe, vom Morgentau durchtränkte Gras. Dabei rieb sie sich immer wieder ihre Oberarme – Obwohl sie für die Jahreszeit passende Kleidung trug, war ihr kalt.

Vielleicht lag es daran, dass sie müde war. Sie hatte in der letzten Zeit kaum geschlafen, und wenn, nur schlecht. In der letzten Nacht hatte sie kein Auge zugetan und sie war nun seit mehr als zwanzig Stunden auf den Beinen.

Sie war wirklich mehr als müde.

Doch wollte sie nicht Rast machen, ehe sie am Ziel war.

Sie wollte zu Furah. Besser gesagt in seinen Wald, um ihn zu sehen.

Tracy wusste, dass sie mit Furah reden musste.

Ansonsten würde sie womöglich nie wieder Ruhe finden. Nie wieder in Ruhe schlafen können.

Dennoch, mit jeden Schritt, der sie näher an die Baumkronen des Waldes brachte, schien ihr Herz schneller zu schlagen.

Glücklicherweise war sie zu müde, um wirklich zu realisieren, wie schnell es schlug, es hätte sie schier verrückt gemacht.

Noch dazu kam ihr immer wieder der Gedanke, sich umzudrehen und einfach wegzulaufen.

Für einen kurzen Moment blieb sie stehen und seufzte: Sie konnte es nicht leugnen, sie hatte Angst. Unglaubliche Angst, Furah wiederzusehen.

Wie würde er sich ihr gegenüber verhalten?

Immerhin hatten sie miteinander geschlafen.

Sie konnte spüren, wie ihr das Blut in den Kopf stieg, wenn sie daran dachte, dass es ihr erstes Mal gewesen war.

Dabei gab es keinen besonderen Grund – Sie waren nicht ineinander verliebt.

Sie wollten nicht zeigen, was sie füreinander empfanden.

Furah und Tracy waren nicht betrunken gewesen, als es passierte.

Er hatte sie nicht verflucht, da war sie sich zumindest sicher. Er hatte sie nicht dazu gezwungen.

Es gab unzählige Gründe, warum zwei Personen miteinander schliefen.

Doch Tracy wusste in ihren Fall, es war einfach so passiert. Nachdem Furah sie auf dem Mund geküsst hatte, und er sie fest an sich gedrückt hatte, war es passiert.

Es gab keinen speziellen Grund. Keinen, den sie nennen konnte.

Wieder machte sie einige Schritte durch das hohe Wiesengras – Ihr war es mehr als unangenehm. Immerhin war sie von ihren Freunden und Geschwistern die Älteste, wenn sie einmal von Furah und Avrial absah. Stets hatte sie die anderen davor bewahrt, einen unüberlegten Fehler zu begehen.

Nun war sie es selbst gewesen, die einen großen Fehler begannen hatte.

Sie hatte Lyze und Avrial dadurch einiges Kopfzerbrechen bereitet - Sie sorgten sich um sie, schließlich war Furah als Person unberrechenbar. Genauso wie er immer wieder Witze riss, so konnte er auch unliebsame Personen in sekundenschnelle verletzen. Ihnen Flüche auferlegen, die sie in den Wahnsinn trieben.

Wieder musste Tracy seufzen – Ob er sich über sie witzig machen würde?

Sie hatte ihn gesagt, es wäre eine einmalige Sache gewesen, und kaum der Rede wert.

Es war ihn anscheinend sogar egal, was zwischen ihnen passiert war.

Wie sie an seine Worte dachte, versetzte es Tracy einen Stich im Herzen.

Noch mehr, als ihn nur wiederzusehen, fürchtete sie sich davor, mit ihn darüber zu reden. Ihn zu sagen, was sie empfand. Wie durcheinander sie doch nun war.

Womöglich würde er sich wirklich über sie lustig machen, weil sie so inkonsequent war.

Sicher würde er sie dafür sticheln, dass sie nun keinen klaren Gedanken seinetwegen fassen konnte.

Immerhin war es nur Sex gewesen.

Jederzeit hätte sie ihn davon abhalten können, ihr immer näher zu kommen.

Spätestens bei einer kräftigen Ohrfeige hätte er sicher von ihr abgelassen.

Tracy wusste das. Doch warum kam es dann so weit in jener Nacht?

Diese Nacht war nun gut drei Wochen her, es war einer der letzten Sommerabende gewesen.

Seitdem kreisten ihre Gedanken um nichts anderes mehr.

Ganz gleich, wie sehr sie sich bemühte, sich abzulenken.

Furah und sie waren Freunde – Waren sie es immernoch?

Sie hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen, doch sprach eigentlich nichts dagegen.

Hatte jene Nacht ihre Freundschaft in Gefahr gebracht?

Eigentlich schliefen nur Liebende miteinander.

Tracy war froh, Furah als Freund zu haben, trotz seiner Eigenheiten. Trotz der Gefahr, die er durch seinen Dunkelmagie ausstrahlte.

Doch ihn lieben? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen.

Zwar mochte sie Furah sehr, doch lieben bedeutete Vertrauen für sie.

Da sie ihren besten Freund Lyze mehr als Furah vertraute, war ihre Liebe zu den Halbengel größer. Oder etwa nicht?

Leicht fasste sie sich an ihr nervös zuckendes Katzenohr: Diese eine Nacht hatte ihre ganze Gefühlswelt auf dem Kopf gestellt. Niemals würde die junge Katzen-Animo mit Lyze schlafen wollen, warum hatte sie es dann mit Furah getan?

Sie wusste es nicht.

Doch wusste sie, dass sie den Dunkelmagier nicht verlieren wollte.

Nicht vollkommen.

Nicht auf diese Weise.

Sie wollte sich mit ihn aussprechen, auch wenn sie Angst hatte, von ihn verletzt zu werden.

Der Gedanke, dass ihn diese eine Nacht wirklich egal war, tat ihr weh.

Tracy hatte schließlich ihre Unschuld an ihn verloren.

Sie hatte sich ihn vollkommen hingegeben, obwohl er ihr ein nicht so guter Freund war wie Lyze.

Dennoch war Tracy glücklich, ihn zu kennen.

Obwohl es für Freunde unangemessen war, so hatte diese Nacht wohl doch eine besondere Bedeutung für sie.

Als ihr das klar wurde, schlug ihr Herz so laut, dass sie es in den Spitzen ihrer Ohren hören konnte.

Im nächsten Moment sah sie hinauf zu den bunten Baumkronen, die noch in dunklen Tönen gehalten waren. Sie war angekommen.
 

Sie war angekommen, doch wusste sie nicht, ob Furah überhaupt da war.

Nicht nur einmal war sie durch diesen Wald gereist, und nicht immer war sie den Dunkelmagier begegnet.

Zum einen war der Wald riesig – Zum anderen war er nicht immer zuhause, war doch der Wald soetwas wie eine Heimat für ihn. Oft kam es vor, dass er sich an den unmöglichsten Stellen versteckt hielt, weil er sich wiedereinmal in Schwierigkeiten gebracht hatte.

Nichtsdestotrotz kehrte er stets in diesen Wald zurück, wenn sich der Ärger gelegt hatte. Aus einen unerklärlichen Grund hing er an diesen Ort.

Es war noch dazu sehr früh am Morgen – Womöglich schlief Furah noch.

Dennoch traute sich Tracy nicht, nach ihn zu rufen.

Sie wollte ihn nicht wecken.

Um keinen Preis, wiegte sie sich doch solange noch in Sicherheit.

Mit einen tiefen Seufzen ging sie weiter, mehr und mehr in den Kern des Waldes.

Dann überkam sie die Müdigkeit und sie stützte sich an einen Baum ab, um zu gähnen.

Tracy schmeckte dabei eine leichte Übelkeit, setzten ihr die größer werdene Angst und der Schlafmangel immer mehr zu.

Sie kniff kurz die Augen zusammen und verfluchte dieses ganze Unterfangen, da zuckten ihre Katzenohren. Sie konnte den Wind leise pfeifen hören.

„Hey Süße, alles okay?“, Tracy drehte sich zu einer massiven Eiche um, wenige Meter vor ihr.

Auf einen der niederen Äste saß Furah im Schneidesitz und hatte seinen Kopf zur Seite geneigt. Dabei huschte ein leichtes Grinsen über seine Lippen: „Lange nicht gesehen, was?“

„Drei Wochen...“, erwiderte Tracy trocken und leise: „Mir geht es gut.“

Dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals und ihr Mund begann, sich trocken anzufühlen.

Mit zaghaften Schritten ging sie auf ihn zu, dabei tippte er sich mit einen seiner Zeigefinger auf die Schläfen: „Dafür bist aber ganz schön blass.“

„Ich sagte doch, es geht mir gut-.“, sie schluckte leicht: „Ich bin nur etwas müde.“

„Dann solltest du dich etwas hinlegen, anstatt mitten in der Nacht durch einen Wald zu spazieren- Oh-!“, in einer violetten Rauchwolke verschwand der Dunkelmagier plötzlich. Dann, im nächsten Moment, stand Furah genau neben ihr, sodass ihr Herz einen kleinen Aussetzer machte.

Mit einen frechen Grinsen stützte er sich an den Stamm des Baumes ab und fragte Tracy direkt ins Gesicht: „Oder kann es sein, dass du mich so sehr vermisst hast?“

Eigentlich sagte das Furah des Öfteren, wenn sich Tracys und seine Wege kreuzten.

Doch konnte die junge Katzenfrau nicht anders, als seine Worte als eine Anspielung auf die letzte gemeinsame Nacht zu deuten.

Schnell und mit roten Kopf erwiderte sie kopfschüttelnd: „Nein!“, dann sah sie zu Boden und fügte halblaut hinzu: „Ich bin eigentlich hier, um mit dir zu reden...“

„Du willst reden? Über was denn?“, doch ehe Tracy etwas sagen konnte, sprach Furah weiter: „Pfui Deibel-! Du warst bei Avrial, oder?! Irgendetwas an dir stinkt fürchterlich nach ihn!“ Dabei rümpfte er demonstrativ die Nase, ehe er einen seiner Ärmel auf diese drückte.

Etwas irritiert blinzelte Tracy an sich hinab, ehe sie kurz nickte: „Er hat mir einen Schal geliehen, doch mir ist immernoch kalt.“

„Kalt?“, Furah griff nach den besagten Kleidungsstück: „So kalt ist es doch garnicht.“

„Mir schon.“, sagte sie flüsternd und hielt ein Stück des Schals fest, sodass Furah ihn ihr nicht abnehmen konnte: „Furah, ich möchte mit dir-.“

Kurz hielt sie inne, kostete es sie doch Überwindung, weiterzusprechen; sie wusste, sie würde damit ein Gespräch herbeiführen, das ihr einerseits große Angst machte. Doch andererseits bot es ihr die Möglichkeit, endlich wieder Ruhe zu finden.

Möglicherweise würde das Gespräch Stunden dauern.

Vielleicht verlor sie dabei einen Freund.

Womöglich würde Furah sie sogar verletzen.

Nicht körperlich, sondern in ihren Herzen.

Es war das, wovor sich Tracy am meisten fürchtete. Schon seitdem sie eine Heranwachsende gewesen war, fürchtete sie nichts mehr als das.

Es war der Grund, weshalb sie nie eine tiefere Beziehung mit einen Mann eingegangen war. Niemals sollte sie jemand so sehr verletzten.

Doch ließen sich manche Dinge im Leben nicht vermeiden. Das hatte sie in den letzten Jahren gelernt. So atmete sie noch einmal tief durch und nahm ihren ganzen Mut zusammen, ehe sie zu Furah aufsah: „Ich möchte mit dir über unsere letzte Nacht sprechen...Ich kann nicht-“

Weiter kam sie nicht, legte Furah ihr doch kurzerhand seine Fingerspitzen auf ihre Lippen: „Später. Erstmal solltest du etwas schlafen.“

Tracy zog ihren Kopf von ihn weg und schüttelte den Kopf: „N-Nein! Ich muss mit dir darüber reden, sonst werde ich noch verrückt!“

Über den plötzlichen Gemütswandel musste Furah schmunzeln. Er beugte sich leicht zu ihr vor: „Du bist nicht nur müde, dir ist auch kalt, oder etwa nicht?“

„Na Und? Das tut nicht zur Sache!“, in Tracy stieg eine leichte Panik auf: Wollte er sich etwa vor den Gespräch drücken? Sie hätte es ihn zugetraut. Vor allen Dingen hätte sie es sich selber zugetraut.

Das durfte nicht passieren.

Sie musste mit ihn reden. Hier und Jetzt.

Anderenfalls würden ihre Gefühle sie nur noch mehr verrückt machen: „Ich will jetzt reden!“

„Ich aber nicht.“, mit einen amüsierten Grinsen zog er so kräftig an den geborgten Schal, sodass sie regelrecht in seine Arme stolperte: „Sicher redest du nur wirres Zeug, dabei ist das meine Sache.“

„Furah, nein-!“, schnell drückte sie sich weg von ihn: „Das tu- ich ganz bestimmt nicht! Wir müssen reden- Bitte...“ Je öfter sie es sagte, desto müder klang sie.

Leicht zog Furah eine Schnutte: Er war es nicht gewohnt, dass Tracy auf solch unvernünftige Weise reagierte. Für normal war sie es, die jeden Spaß verhinderte, weil sie sich um ihn sorgte.

Jetzt benahm sie sich vielmehr wie ein Kleinkind, das seinen Mittagsschlaf nicht halten wollte.

Nein, das konnte nicht gut gehen, wenn sie jetzt mit ihn darüber redete.

Sie fasste kaum einen klaren Gedanken, so müde war sie.

Ein Grinsen breitete sich auf Furahs Gesicht aus – Denn wer nicht hören wollte, musste fühlen.

„Ach Süße.“, fing er an: „Du wirst jetzt erstmal schlafen – Mit wandelnden Toten diskutiere ich nämlich äußerst ungern.“

„Furah- Was-?!“, er fasste Tracy am Rücken und schlug blitzschnell ihre Beine weg, um sie hochheben zu können: „Lass mich runter!“

„Nee...“, erwiderte er und drückte sie an sich: In der nächsten Sekunde war er mit ihr verschwunden.
 

Die beiden tauchten im südlichen Teil des Waldes wieder auf. Mit ihren ersten Atemzug musste Tracy sogleich ihre Nase rümpfen: Es roch nach den verschiedensten Kräutern.

„Furah, wo-?!“, weiter kam sie nicht, denn der Dunkelmagier legte sie kurzerhand auf dem Boden. Doch war dieser nicht hart, sondern fühlte sich weich und feucht an. Wie sie ihre Finger bewegte, konnte sie spüren, dass es sich dabei um dichtes Moos handelte.

Der Dunkelmagier setzte sich indes neben sie: „Du hast es nicht anders gewollt.“

„Wo sind wir...?“, fragte Tracy zaghaft, ehe sie sich langsam wieder aufsetzte. Um sie herum wuchsen Kräuter und Moos, in allen Formen und Farben: „Ich kenne diesen Teil des Waldes nicht...“ Fast schien es ihr, als würde das weiche Moos den gesamten Waldboden bedecken.

„Liegt daran, dass ich ihn mit Magie abgegrenzt habe.“, wie sie ihn fragend ansah, hob er die Schultern: „Was denn? Nur auf Bäumen zu schlafen ist langweilig.“

„Und schmerzhaft“, fügte er in Gedanken hinzu, doch sprach er es nicht aus.

„Dann ist das soetwas wie dein Zuhause...?“, sie gähnte einmal herzhaft: Tracy wusste nicht, ob es an den schweren Gerüchen in der Luft, den weichen Untergrund oder den ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen lag, doch immer mehr gewann ihre Müdigkeit die Oberhand: „Entschuldige.“

Ihr Herz schlug indes immer langsamer - Anscheinend hatte es sich damit zufrieden gegeben, dass Furah in ihrer Nähe war.

„Pfft.“, gab dieser von sich: „Der ganze Wald ist mein Zuhause.“

Er sah zu Tracy und drückte sie kurzerhand an sich, weil es so aussah, als würde sie in der nächsten Sekunde im Sitzen einschlafen: „Willst du immernoch reden?“

„Nn Nn..“, langsam schloss sie ihre Augen und gab ein verneinendes Geräusch von sich.

Sie konnte seinen Herzschlag hören, ganz leise. Das Klopfen unter seiner Kleidung erinnerte sie an etwas, doch wusste sie nicht, was es war.

„Gut.“, ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des Arcaners und er legte seine Hand auf ihren Kopf, um sie wie ein Haustier zu streicheln.

Eigentlich verabscheute Tracy dies wie die Pest und sie hätte ihn lautstark Protest gegeben. Doch nun sagte sie kein weiteres Wort.

„Ein Glück.“, dachte er bei sich und ließ von ihren Haaren ab. Immerhin musste er keinen Fluch oder Zauber verwenden, um sie ruhig zu stellen.

Vorsichtig ließ er sie zurück ins Moos fallen: Sie sah furchtbar aus.

Das, was die beiden vor drei Wochen getan hatten, musste sie ziemlich mitgenommen haben.

Hatte sie überhaupt seitdem geschlafen?

Ihre Haut war viel blasser als sonst und fast schien es ihn, als hätte sie abgenommen.

Es war schwer zu sagen unter der vielen Kleidung, die sie am Leib trug.

War ihr nicht trotzdem kalt gewesen?

„Ach Süße...“, murmelte er, ehe er sich vom Moos erhob und zu einer kleinen Gruppe von Farne ging. Er zog eine Decke hervor, die schon eine Vielzahl von grüne Flecken aufwies, und legte sie über sie.

Dann setzte er sich neben sie und starrte sie an: Worüber genau sie wohl reden wollte?

Ein kleiner Teil in ihn konnte es sich denken.

Immerhin ließ ihn dieser kleine Teil seit drei Wochen nicht mehr in Ruhe.

Er hatte Gewissensbisse.

Gedanken, die einfach nicht verschwinden wollten, egal wie er es drehte.

Eigentlich war ihn solche Gefühlsduselei egal; die meisten Frauen, mit den er geschlafen hatte, hatte er nur ein einziges Mal gesehen.

Doch bei Tracy war es anders – Er kannte sie. Relativ gut sogar.

Sie waren sogar so etwas wie Freunde.

Immerhin hatte er ihr schon einige Male geholfen, als sie in der Klemme steckte. Natürlich nicht ohne Gegenleistung.

Dafür war sie die erste gewesen, die ihn trotz seiner Verrücktheiten schätzte und ihn sogar im Schutz nahm.

Nun gut, Furah kannte Siri schon etwas länger, doch wusste er, dass sie ihn die Sache mit den Fluch niemals ganz verzeihen würde.

Irgendwie war er schon ziemlich froh darüber, dass sie überhaupt noch mit ihn sprach und ihn als „Freund“ bezeichnete.

Ihretwegen hatte er auch kein schlechtes Gewissen. Vielleicht nur ein bisschen.

Sein Gewissen hatte sich jedoch in den letzten Tagen dermaßen festgebissen, dass er wirklich befürchtete, er würde Tracy nie wiedersehen. Dabei waren es nur drei Wochen gewesen.

Drei Wochen waren für einen Arcaner eigentlich ein Wimpernschlag. Was war nur passiert?

Vorsichtig piekte er der Schlafenden in die linke Wange: Furah konnte sich kein Reim darauf bilden. Hatte sie nicht selbst gesagt, es wäre eine einmalige Sache gewesen und hätte keine Bedeutung? Warum wollte sie dann mit ihn darüber reden?

Halt- Was dachte er da bloss für einen Unsinn.

Tracy war eine Frau.

Für Frauen hatte alles eine Bedeutung.

Dummerweise.

Dummerweise wusste der Dunkelmagier, dass diese eine Nacht ihn auch etwas bedeutete.

Nur wusste er ebenso, dass er es nicht wusste. Nicht genau.

Eigentlich wollte er nur ihr nahe sein und war ihr gefolgt.

Dass sich die Nacht so entwickeln würde, daran hätte er selbst nicht gedacht.

Der Dunkelmagier stützte seinen Kopf mit seiner Rechten ab – Er wünschte sich nichts mehr, als behaupten zu können, er hätte nur mit ihr schlafen wollen.

Würde sie ihn das dann verzeihen? Wohl kaum.

Er konnte doch nicht ahnen, dass sie noch Jungfrau war. Er wusste es nur.

Ach Verdammt.

Er hatte einen Fehler begangen, doch die Wahrheit sagen konnte er nicht.

Doch lügen, das würde alles nur noch schlimmer machen, da war er sich sicher.

Was sollte er nur tun?

Er konnte hoffen, sie würde nie wieder aufwachen.

Nein, das war ein bisschen zu drastisch - Immerhin mochte er sie als Freundin.

Er konnte ihr jede Erinnerung an jene Nacht mit einen Fluch auslöschen.

Doch halt – Das letzte Mal war das ziemlich schief gegangen. Mehr als schief, da ließ er es lieber doch sein. Anderenfalls würde nicht nur Siri ihn dafür umbringen.

So blieb ihn nur ein Gedanke: Er konnte mit ihr reden, so wie sie es wollte.

Furah war wirklich miserabel, wenn es ums reden ging.

Doch er wollte nicht, dass sie wegen einer gemeinsamen Nacht ging.

Womöglich kam sie dann nie wieder.

So blieb ihn keine andere Wahl.

Mit einem tiefen Seufzen ließ er sich ebenfalls ins feuchte Moos fallen, ehe er die eingewickelte junge Katzenfrau zu sich zog. Sie schnurrte leise im Schlaf, sie klang wie ein ganzer durchgedrehter Bienenschwarm.

Sanft legte er seinen Kopf zwischen ihre Katzenohren und er konnte spüren, dass sie schon etwas wärmer geworden war.

Noch dazu roch sie fürchterlich nach diesen Rosenduftwasser, das Avrial immer versprühte.

„Diese elendige-...“, murmelte leise der Dunkelmagier vor sich her: „Noch ein Grund, ihn in eine kleine häßliche Ratte zu verwandeln...“ Vorsichtig zog er ihr den Schal über den Kopf und ließ ihn in Flammen aufgehen. Er konnte es nicht ausstehen, wenn sie bei ihn gewesen war.

Dennoch blieb er weiterhin liegen.

Denn obwohl er Gewissensbisse hatte, so wollte er doch nichts anderes, als in ihrer Nähe sein.

Schließlich war Tracy die einzige Person, die seine Nähe vollkommen duldete. Sie sogar wertschätzte.

Dieser Augenblick war perfekt dafür, denn sie würde es so nie merken.

Ein kleines bisschen wünschte er sich, Tracy würde erst in einigen Stunden wieder aufwachen. Nicht nur aus Eigennutz, sondern weil er wollte, dass sie sich erholte.

Dass er nicht ohne Grund mit ihr geschlafen hatte, das wusste er.

Doch er würde es niemals zugeben, denn ganz wusste er es nicht.
 

Als Tracy ihre Augen öffnete, konnte sie in der Ferne Vögel singen hören. Sie blinzelte und sah, dass der Himmel orange war – Es musste gegen Sonnenuntergang sein.

Hatte sie tatsächlich so lange geschlafen?

Langsam setzte sie sich auf und sah sich um: Sie war allein. Wo war Furah?

„Furah...!?“, mit noch etwas verschlafener Stimme rief sie ihn, doch blieb es still.

Tracy legte vorsichtig die Decke zur Seite und stand auf: Obwohl sie solange geschlafen hatte, konnte sie noch in ihren Beinen spüren, dass sie noch nicht ganz erholt war.

Doch war ihr nun wichtiger, Furah zu finden – Immerhin wollte sie mit ihn reden, und anscheinend er auch mit ihr.

Oder war er am Ende doch weggelaufen?

Die junge Katzenfrau wünschte, dass dem nicht so wäre – Nicht nur, dass dann ihre innere Unruhe zurückkehren würde, Furah hätte sie dann auch noch gewissermaßen eingesperrt. Schließlich war dieser Waldteil von seiner Magie umgeben, sodass er unberührt blieb. Wie sollte sie ihn ohne seine Hilfe je wieder verlassen?

Sie atmete noch einmal tief ein, dann folgte sie den schwachen Duft, der sie an Furah erinnerte.

Wie sie nun durch den dichten, unberührten Wald spazierte, kam sie nicht um den Gedanken herum, dass der Dunkelmagier hier irgendwo sein Diebesgut versteckt hielt – Doch wozu brauchte er eigentlich all' die Dinge? Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr kam die junge Animo zu den Entschluss, dass Furah eigentlich ein recht bescheidener Arcaner war.

Solange er seine Scherze treiben konnte und satt war, schien der Dunkelmagier nicht mehr zu brauchen. Er brauchte nicht mehr als seine Freiheit. Eine simple Lebensphilosophie, die zugleich irgendwie beneidenswert war.

Wenn Tracy daran dachte, woran sie früher ihr Leben gerichtet hatte, so kam ihr es heute unwirklich vor. Auch wenn sie wusste, dass es notwendig war, all diese Dinge zu tun, so fühlten sie sich heute leer an. Andererseits war es immernoch besser als ziellos durchs Leben zu ziehen.

Die junge Sängerin blieb nach einigen weiteren Schritten stehen: „Furah-!“ Sogleich drückte sie ihre Hände auf dem Mund – Zu spät hatte sie bemerkt, was ihr Freund gerade tat.

Er bereitete einen Zauber vor. Nicht nur einen einfacher Zauber, sondern Dunkelmagie. In seiner rechten Hand hielt er eine alte, verklebte Feder, während in seiner linken ein altes Buch ruhte. Er schien leise mit sich selbst zu reden, irgendwelchen Kauderwelsch, den Tracy nicht verstand. Ruhig blieb sie stehen – Sie wusste, dass es altarcanisch war.

Um Furah hatte sich eine kalte, dunkle Atmosphäre aufgebaut, die violett schimmerte und von Blitzen durchzogen war. Die junge Katzen-Animo machte einen Schritt zurück, konnte sie doch die Magie bis zu ihren Fußknöcheln spüren; sie kroch langsam wie ein dichter Nebel über den Boden. Leicht musste sie schlucken – Ganz gleich, wie oft sie schon Zeuge von Furahs Magie geworden war, immer wieder nahm es ihr den Atem. Es war etwas, was sie als Animo nicht verstehen konnte, sodass das Gefühl der Ehrfurcht stets mit leichter, vollkommener Angst begleitet wurde.

Sie wusste, dass solche Magie nicht nur töten, sondern auch unglaubliches Leid hervorrufen konnte. Die dunkle Magie war nicht kalkulierbar – Vielmehr entwickelte sie schnell ein Eigenleben, sodass die Wirkung eines Fluches mal stärker, mal schwächer ausfallen konnte.

Ganz gleich, wie gut sie Furah kannte, so fürchtete sie sich insgeheim immernoch vor seiner Magie. Zu groß war ihre Angst, er könnte eines Tages die Kontrolle über sich selbst verlieren. Wenn er das tat, und die Dunkelmagie selbst zum Vorschein käme, würde sie keinen Schabernack treiben. Vielmehr würde sie alles, was in Furahs Nähe war, zerstören.

Dazu gehörten auch seine Mitmenschen. Nie würde Tracy das Gefühl vergessen, als die Dunkelmagie es einmal geschafft hatte, Furahs Körper zu übernehmen. Beinahe hätte die dunkle Magie der jungen Animo die Seele aus dem Körper gesogen. Es hatte sich kalt angefühlt. Wahnsinnig kalt.

Selbst wenn sie auf Furahs Fähigkeiten vertraute, so konnte sie nie die warnenden Worte ihrer Freunde vergessen. Sie konnte dieses Gefühl nicht vergessen.

Furah war in gewisser Weise gefährlich. Sehr gefährlich sogar.

Möglicherweise würde er selbst einiges Leid anrichten, wenn er seine Gedanken mal nicht ganz ordnen konnte. Wie ein Animo, der in seinen Instinkt-Rausch keine Kontrolle mehr über sich hatte und nicht wusste, was er tat.

Immer mehr schien sich Furahs Zauber zu entfalten, dabei ließ er nicht von den Pergamentstück ab, was vor seinen Augen schwebte. Die Zeichen, die er immer wieder eintrug, schienen wie durch violette Flammen zu brennen.

Doch dann sank das Stück Papier zu Boden und der Dunkelmagier ließ die Feder fallen. Er nahm das alte Buch in beide Hände und hob es in die Höhe, sodass die dunklen Wolken, die ihn umgaben, begannen, sich um dieses zu drehen. Mit einen lauten Klatschen schlug er das Buch zu und sogleich verschwand das bedrückende Gefühl in Windeseile. Es schien, als wäre nichts geschehen.

Stumm hob er die Feder und das Pergament auf und drehte sich um – Sein Blick wirkte vollkommen kühl, fast hätte Tracy schwören können, es wäre nicht Furah.

Wie er sie erblickte, blinzelte er ein paar Mal und lächelte: „Du bist ja wach!“ Seine Hände blitzten kurz auf und er ließ seine Utensilien unter seinen Mantel verschwinden: „Hat dir die kleine Show gefallen?“

„Nicht wirklich...“, etwas beschämt fasste sich Tracy an den linken Arm: Fast erschreckte sie es , wie schnell er doch wieder der Alte war. Doch war dies vielleicht besser – Sie kannte diese ernste Seite nur von seinen besessen Ich. Wenn die Dunkelmagie selbst am Zug war.

„Ach, keine Sorge, das war nur ein harmloser Fluch.“, Furah schmunzelte zufrieden: „Er täuscht einen die größte Angst vor, ist ganz praktisch.“

„Ach...so?“, beinahe wusste sie nichts darauf zu antworten.

„Du hast so lange geschlafen, da dachte ich, ich nutze die Zeit sinnvoll.“, leicht grinste er: „Hast du Hunger?“

„Nicht wirklich.“, sie schüttelte den Kopf.

„..Immer noch nicht gesprächig, was?“, er drückte sie an der Schulter zu sich. Dies hatte zur Folge, dass Tracy rot wurde und ihr Gesicht verzog: „Ich habe dir doch gesagt, du sollst mich einfach nicht anfassen!“ Dann fügte sie halblaut hinzu: „I-Ich bin nur noch nicht ganz wach-“

„So?“ , langsam gingen sie den selben Weg zurück, zu Furahs Schlafplatz: „Ich kann mich garnicht daran erinnern, dass du etwas dagegen hast, dass ich dich anfasse.“

Leicht beugte er sich hinunter und flüsterte in ihr Ohr: „Besonders letzte Nacht nicht, da schienst du nicht genug zu bekommen.“

„Idiot-“, nur noch roter im Gesicht, verpasste Tracy ihn eins mit ihren Ellbogen, doch am liebsten hätte sie ihn eine kräftig gescheuert: „Deshalb wollte ich mit dir darüber reden.“

Schnell ging sie einige Schritte vorwärts: „Denk ja nicht, dass du dich damit brüsten könntest!“

„Ach, das hatte ich auch nicht vor.“, ehe sie sich versah, stand Furah vor ihr und grinste sie an: „Ich dachte nur, ich könnte damit Lyze ein bisschen necken, er scheint ja immernoch keinen Sinn für Humor gefunden zu haben.“

„Da muss ich dich enttäuschen-“, sie wurde leiser in ihrer Stimme und senkte den Kopf: „Ich habe es ihn schon erzählt.“

„Was...?“, tatsächlich war so etwas wie Erstaunen in Furahs Stimme zu hören, obwohl ihn nur wenige Dinge erschrecken konnten. In der nächsten Sekunde zog er Tracy an sich und schüttelte sie spaßeshalber: „Wie kannst du nur?! Ich wollte sein entsetztes Gesicht sehen!“

„E-Er hat sich an seinen Kuchen verschluckt...“, die junge Katzen-Animo lehnte die Katzenohren an und wich seinen neugierigen Blick aus: „Und Avrial ist seine Teetasse aus der Hand gefallen.“

„Du hast es Avrial auch erzählt?! Und ihn ist glatt seine Tasse zersprungen?!“, Furah begann, laut zu lachen. Sogar so sehr, dass er sie losließ, um sich krümmen zu können.

„F-Furah...“, obwohl ihr die Situation unangenehm war, konnte sie ebenfalls nicht anders, als zu lächeln. Sein Lachen hatte etwas Ansteckendes, obwohl sie oft nicht wusste, worüber er genau lachte.

„Es gibt tatsächlich etwas- etwas, was diesen Snob aus dem Konzept bringt, wow!“, symbolisch wischte sich Furah eine Träne aus den Augen: „Das hätte ich zu gern gesehen!“

„Ich...war etwas durcheinander wegen...du weisst schon...“, fing Tracy an, doch fügte Furah hinzu: „Vielleicht sollte ich das benutzen, wenn wir das nächste Mal aufeinandertreffen~“

„Was?! Nein!“, schnell schlug sie ihn auf die Schulter: „Lass den Unfug, das ist mir peinlich-!“

Sie atmete schnell ein: „Ihr sollt auch nicht dauernd versuchen, euch gegenseitig umbringen!“

„Ach, das braucht dir doch nicht peinlich zu sein- Es ist nur Sex.“, er grinste und verschränkte kurz die Arme hinter seinem Kopf, um sich anschließend zu strecken: „Außerdem weisst du doch, du kannst nicht- Süße...?!“

Der Dunkelmagier sah ihr nach, ging sie doch plötzlich einfach weiter: „Hey! Was hast du?!“

Doch antwortete die junge Katzen-Animo nicht. Stattdessen konnte er hören, wie sie leise schluchzte.

Verdammt. Irgendetwas hatte er falsch gemacht.

Schnell bewegte er sich dank Magie zu ihr, sodass er ihr wieder den Weg versperrte: „Süße?“ Er packte sie an den Schultern: „Dass Avrials Tasse kaputt gegangen ist, ist doch kein Grund zum heulen – Der hat bestimmt einen Schrank mit viel zu vielen Tassen.“

„Das- Das ist es nicht!“, die junge Frau traute sich kaum, zu ihn aufzusehen: „Du weisst doch- doch garnicht, wie...“ Wieder schluchzte sie. Sie fand einfach nicht die richtigen Worte, und wenn sie sie fand, so fürchtete sie, sie würden keine Wirkung bei Furah zeigen.

Ihn war es anscheinend wirklich egal, was zwischen ihnen passiert war.

Für ihn war sie nur ein Zeitvertreib, den er zufälligerweise etwas besser kannte.

Es tat weh.

Unheimlich weh.

Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

Wenn sie an die Worte ihrer Schwestern dachte, dass das erste Mal stets etwas Besonderes sei...Sie wollte auf der Stelle vom Erdboden verschluckt werden.

Furah sagte indes nichts, stattdessen seufzte er nur tief auf. Er konnte es nicht leiden, wenn sie weinte. Besonders nicht, wenn es seine Schuld war.

Ohne jegliches Wort blickte er sie an und ließ es geschehen. Die junge Katzen-Animo begann, immer mehr Tränen zu vergießen, doch brachte er es nicht übers Herz, etwas zu sagen – Womöglich würde sie dann nur noch mehr weinen. Er hatte ein Händchen dafür, Dinge nur noch schlimmer werden zu lassen.

Eigentlich störte ihn das nur wenig, immerhin wurde sein Leben dadurch nie langweilig.

Doch jetzt wollte er es nicht. Vorsichtig hob er seine Arme, doch zögerte er: Er sollte sie doch nicht anfassen.

„Ich bin so durcheinander...“, Tracy schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, doch brachte es nur wenig.

„...Warum bringt dich das so durcheinander?“

„Ich- weiß nicht...“, erwiderte sie leise: „Freunde sollten nicht miteinander schlafen...“

„Sagt wer?“

„Alle...“

„Alle?“, Furah hob skeptisch eine Augenbraue: „Wenn 'alle' Lyze und Avrial mit einschließt – Deren Meinungen taugen nichts, die sind verklemmt.“

„F-Furah-“, Tracy kniff die Augen zusammen: „Warum kannst du nicht einmal ernst sein-!?“

„Pfft-“, er verzog das Gesicht und sah zur Seite – Darauf würde er ganz bestimmt nicht antworten.

Niemals würde er so ein Spießer wie Lyze sein.

So bierernst durchs Leben zu gehen, das konnte einfach keinen Spaß machen.

Noch dazu nahm es ihn die Freiheit, alles zu tun, was er wollte.

Wenn er wollte, konnte er Tracy jederzeit in ein kleines, flauschiges Kätzchen verwandeln.

Sicher würde sie dann weniger Probleme machen.

War das eine gute Idee? Vielleicht würde sie sich dann auch wieder beruhigen-

Ehe Furah die Gedanken zuende bringen konnte, spürte er, wie „seine Süße“ sich an ihn drückte. Mit einen lauten Schluchzen drückte sie ihr Gesicht an seine Brust: „Ich...mag dich, Fu-rah...“

Daraufhin musste er leicht lächeln: Sie schien doch nicht allzu böse auf ihn zu sein.

Obwohl er nie ernst sein konnte. Selbst in Situationen nicht, in denen der Arcaner es wirklich sollte. Es irgendwie auch sein wollte. Doch war das einfach nicht seine Art.

Vorsichtig legte er seine Arme um sie und grinste in ihr pechschwarzes Haar: „Ach, wirklich?“

Sie nickte: „J-Ja, aber was wir gemacht haben, war...war-“

„...einfach der Wahnsinn?“

„N-Nein, ich meine- Ja-.“, sie krallte sich an seinen Mantel fest: „Ich meine- es war etwas, was wir nicht hätten tun sollen....“

„Warum?“, Furah nahm ein paar ihrer Strähnen und wickelte sie um seine Finger: Sie ließ sich anscheinend die Haare wachsen, waren sie doch viel länger als in seiner Erinnerung.

„W-Wir sind Freunde und- nunja, eigentlich-“, ihre Stimme wurde leiser und doch sah sie zu ihn auf: „Eigentlich ist das etwas, was nur Liebende miteinander tun, oder nicht?“

„Ach...“, er grinste: „Das ist eine ziemlich veraltete Sichtweise-“

Doch wie er in ihre grüne Augen sah, die vor Neugier und Unsicherheit im letzten Licht des Tages geradezu strahlten, fügte er halblaut hinzu: „Es ist zwar etwas sehr Intimes, aber auch etwas, wobei man einfach sehr viel Spaß haben kann. Wie man's halt will.“

Er kniff ihr in die rechte Wange: „Auf jeden Fall machst du dir viel zu viele Gedanken darüber.“

„V-Vielleicht...“, Tracy drehte leicht ihren Kopf zur Seite: An sich wusste sie, dass Furah Recht hatte. Dennoch verstand sie nicht, weshalb sie ausgerechnet mit ihn geschlafen hatte: „...wir sind immernoch Freunde, oder?“

Leicht prustete er: „Natürlich! Immerhin reden wir miteinander, nicht?“

Ein helles Blitzen war in seinem Auge zu erkennen und er hob ihr Kinn leicht an: „...oder wünschst du dir etwa mehr?“

Mit einen leichten Lächeln drückte Tracy ihn daraufhin weg: „So ein Unsinn.“

Es war eine völlig absurde Vorstellung, dass sie und Furah ein Paar werden würden. Immerhin war sie nicht in ihn verliebt.

...oder etwa doch? Bei seinen Worten hatte sich etwas in ihrer Brust geregt. Fast fühlte es sich so an, als wären ihren Herzen für einen kurzen Augenblick Flügel gewachsen.

Doch konnte es nicht sein – Tracy mochte Furah als Freund, nicht mehr und nicht weniger.

Selbst wenn, eine Beziehung zwischen ihnen würde niemals funktionieren, da war sie sich sicher.

Sie waren in vielen Dingen vom Grund auf verschieden. Dies begann schon mit der Tatsache, dass sie eine Katzen-Animo und er ein Arcaner waren – Noch nie in ihren Leben hatte die junge Katzenfrau davon gehört, dass sich zwei aus diesen Völkern ineinander verliebt hätten. Arcaner waren zudem ein aussterbendes Volk, vielmehr sollte sich Furah eine nette Dunkelmagierin suchen und den Arcanern eine weitere Generation schenken, ehe sie vollkommen ausstarben.

Tracy fielen hunderte Gründe ein, die ihr die Bestätigung gaben, dass sie und Furah sich niemals ineinander verlieben würden. Auch wenn sich Gegensätze angeblich anzogen, an seine rücksichtslose Art würde Tracy sich nie gewöhnen. Nein, mit einer Person, die nur an sich selbst dachte, konnte sie niemals eine ernsthafte Beziehung führen.

Furah und sie waren Freunde. Nicht mehr und nicht weniger.

Das zeigte ihr der Dunkelmagier ebenso deutlich mit seinen Scherzen.

Mit leicht roten Wangen fügte sie hinzu: „Ich frage mich bloss, warum du mich ausgerechnet dazu überredet hast, mit dir zu schlafen-.“

„Na, wirklich überreden musste ich dich nicht-“, er grinste und nahm ihre Hand, um ihr auf die Fingerknöcheln zu küssen: „Ein Kuss und du warst mir vollkommen verfallen.“

„Sag' mal, spinnst du?!“, schnell befreite sie ihre Hand aus seinen sanften Griff und legte die Katzenohren an: „Ich war dir ganz sicher nicht verfallen!“

„Oh~ doch~“, ein breites, zufriedenes Grinsen zierte sein Gesicht: „Sicher hat dein Stöhnen den ganzen Gasthof geweckt~ Deswegen wolltest du auch- Ah!“

Im nächsten Moment hatte sich Tracy etwas wütend und vor allen peinlich berührt auf ihn gestürzt, sodass beide zu Boden gingen.

Besser gesagt Furah ließ es einfach zu, dass die junge Katzenfrau ihn zu Boden drückte – Eigentlich war er viel zu groß, als das sie ihn hätte umstoßen können.

Mit einen Knie in seiner Magengrube funkelte sie ihn böse an und hatte ihn am Hals gepackt: „Furah Saci, wenn du noch ein weiteres Wort sagst, beiss ich dir in den Nacken!“

Der Dunkelmagier wusste natürlich, dass es eine leere Drohung war.

Obendrein war er kräftiger als sie, er konnte sie spielend leicht überwältigen. Doch dieses Temperament, dass Tracy manchmal an den Tag legte, war neben ihrer liebevollen Art genau das, was er so an ihr mochte.

Mit einen vollkommen gelassenen Grinsen, fasste er ihr an den Hals und lächelte: „Weisst du was Süße? Du bist die hübscheste Katzenfrau, die ich kenne – Deshalb wollte ich auch mit dir schlafen.“

„W-Was?“, von seinen Kompliment etwas überrumpelt wurde Tracys Blick weicher: „Nur deswegen...?“

„Ja, ich wollte mal richtig animalischen Sex haben.“, grinste er, doch ehe sie ihn eine mit ihrer Linken verpassen konnte, fing er ihre Hand ab: „Doch viel mehr wollte ich einfach mit dir Spaß haben.“

„Spaß...?“, leicht skeptisch hob die junge Katzen-Animo eine Augenbraue.

„Ja!“, Furah sah sie mit einen Hundeblick an: „Sag bloss, der Sex hat dir nicht gefallen?“

„W-Was?!“, sie schüttelte den Kopf, war sich doch von seinen Unschuldsblick irritiert: „N-Nein, i-ich meine – Woher soll ich das wissen?! I-Immerhin war d-das- mein erstes Mal-!“ Da spürte sie, wie er sie an ihrer Hand zu sich zog und an sich drückte, sodass sie seinen Herzschlag hören konnte: „Hey~ Das war auch mein erstes Mal – Mit einen Tiermenschen~“

„A-Aber...Du lebst doch schon solange...“, mehr als verwundert blinzelte sie.

„Na und? So oft war ich noch nicht auf eurer Insel.“

„Warum nicht?“

„Ach, was weiß ich – Vielleicht bin ich ja klaustrophobisch.“

„Furah, Palooza ist garnicht so klein.“

„Na Und? Es ist eine Insel.“

„Du bist komisch...“

Er lächelte und vergrub seine Nase in ihren Haaren: „...Ist es komisch, dass ich diesen Spaß mit dir teilen wollte?“

„N-Nein...“, Tracy spürte, wie ihr das Blut in die Wangen floss: „Es ist sogar lieb, auf eine sehr skurille Art und Weise.“

„Sag, Bist du immernoch durcheinander deswegen?“

„Nicht ganz-“, Tracy seufzte leicht: „Ich frage mich nur, was wir jetzt machen...Wir sind zwar Freunde, aber wir haben miteinander geschlafen-“

„Ach, du machst dir da wirklich viel zu viele Gedanken.“, er schmunzelte: „Hast du nicht bei deiner Arbeit oft genug gesehen, wie sich fremde Leute um den Hals gefallen sind?“

„Doch...“

„Glaubst du, dass sie dadurch Schaden genommen haben?“

„Nur wenn sie dadurch schwanger geworden ist-“, Tracy setzte sich langsam auf und kletterte vom Dunkelmagier herunter: „Glücklicherweise kann das uns beiden nicht passieren.“

„Ach Nein?“, Furah legte den Kopf leicht schief, zog dabei seine dunkelgrünen Haare über den halben Waldboden.

„Nein – Die Gene von Arcaner und Animo vertragen sich nur schlecht.“, etwas beruhigt lächelte sie ihn an: „Ich glaube, es gibt nur wenige schriftliche Nachweise von Anican.“

„Anican?“, er hob die Augenbraue und musste sogleich ein Lachen unterdrücken. In seinen Ohren klang diese Bezeichnung für einen Mischling ziemlich idiotisch.

„Danke, Furah...“, sanft lächelte sie ihn an. Er hatte es tatsächlich geschafft, sie mit Scherzen und seinen logischen Schlussfolgerungen zu beruhigen. Die innere Unruhe, die sie tagelang verfolgt hatte, schien wie fortgeblasen: „...Du bist ein guter Freund, auch wenn du eine ziemlich verrückte Ansicht vom Leben hast.“

„Ich bekenne mich schuldig.“, er schmunzelte, ehe er nach Tracys rechten Hand griff und sie drückte: „Ich habe nämlich noch eine verrückte Idee.“

„Welche denn?“

„Wenn wir schon einmal miteinander geschlafen haben, dann können wir es noch einmal tun, vielleicht auch zwei oder dreimal.“

„W-Was!?“, fast konnte die junge Katzen-Animo nicht glauben, was sie da hörte: „F-Furah, wie- wie kommst du d-denn darauf?!“

„Ach komm schon Süße, wann hast du zuletzt in deinem Leben einfach nur Spaß gehabt?“, er setzte sich auf: „Ohne an die Konsequenzen zu denken? Es wird langsam Zeit, dass du deine Spießigkeit loswirst.“

„J-Ja, v-vielleicht, aber doch n-nicht so-!“, sie war rot wie eine Tomate und wendete ihren Blick von ihn ab: „W-Wenn Lyze und Avrial davon mitbekommen-“

„Vergiss die beiden- Es geht allein darum, was du willst.“, er lächelte zufrieden: „Dir hat es doch gefallen, mit mir zu schlafen, nicht? “

„F-Furah-“, sie versuchte, nicht auf seine Worte einzugehen. Es war vollkommener Wahnsinn, den er da vorschlug, und dennoch, hatten seine Worte einen wahren Kern – Es war egal, was Lyze und Avrial davon dachten. Immerhin war es Tracys Leben.

Ihr neugewonnenes Leben, hatte sich doch nach dem Krieg alles für sie verändert.

Nichts war mehr so, wie sie es sich jahrelang aufgebaut hatte.

Sie konnte nun von vorn beginnen und theoretisch tun und lassen, was sie wollte.

Immerhin lastete auch nicht mehr die Verantwortung eines Familienoberhauptes auf ihren Schultern.

Tracy hatte ihre Versprechen erfüllt und war frei. Sie konnte nun ihr eigenes Leben führen. So, wie es sich ihre Geschwister schon seit langem für sie gewünscht hatten.

„...I-Ich will dich nicht verletzen.“, stotterte sie leicht.

„Das kannst du überhaupt nicht – Ganz egal, was passiert, du bleibst meine Süße.“, der Dunkelmagier sah sie mit sicheren Blick an: „Wir bleiben Freunde und du brauchst dich nicht einmal davor zu fürchten, dass du einen Mischling in die Welt setzt- Theoretisch können wir so oft miteinander schlafen, wie wir wollen~“

Als sie nicht antwortete, sondern nur seinen Blick auswich, fügte er hinzu: „Wir können jederzeit damit aufhören und haben einfach etwas Spaß zusammen, was ist so schlimm daran?“

Im nächsten Moment spürte er, wie Tracy sich zu ihn beugte und ihn einen Kuss auf die Wange gab.

Wie von einem Blitz getroffen rührte er sich nicht. Tracy hatte ihn noch nie geküsst, geschweige denn war ihn von selbst so nahe gewesen.

Warum jetzt?

Er spürte, wie sie ihre Arme um seinen Hals legte und flüsterte: „Nichts....“

Auf ihre Antwort hin musste er lächeln. Sanft legte er seine Arme um sie und antwortete: „Na, siehst du~“

Dann glitt er mit seinen Händen über ihren Rücken. Fast schien es ihn so, als könnte er die Narben auf ihrer Haut unter dem dichten Stoff spüren. Es war vollkommener Unsinn, doch hatte sich jenes Bild in sein Gedächtnis eingebrannt. Dem Dunkelmagier war nie ganz klar gewesen, wieviel Leid Tracy durch den Krieg und für ihre Familie ertragen musste – Bis er in jener gemeinsamen Nacht zum ersten Mal die Narben auf ihren Rücken sah.

Das hatte seine Süße nicht verdient. Ganz und garnicht.

Glücklicherweise war dieses Elend vorbei. Niemand würde ihr je wieder so etwas antun.

Niemand, würde er doch selbst dafür sorgen.

Mit einen Lächeln spazierte er mit seinen Fingern über ihre Rückseite und flüsterte in ihr Ohr: „Ich zeige dir, was es bedeutet, Spaß zu haben~“

Er hörte, wie die junge Katzen-Animo kicherte: „Das glaube ich dir gern-!“ Sie stieß sich leicht von ihn ab, sodass sie ihn ins Gesicht sehen konnte: „Doch nicht hier und nicht jetzt.“ Dann drehte sie sich: „Auch wenn du in einem Wald lebst, ich schlafe ganz sicher nicht auf einen Moosbett mit dir.“

„Ooooch~ Das ist aber nicht fair.“, Furah zog eine beleidigte Visage.

„Mir egal!“, antwortete sie sicher, schien sie sich doch langsam mit den Gedanken anzufreunden. Tracy wusste, dass es verrückt war, mit Furah zu schlafen. Mehr als verrückt.

Sie würde wohl niemanden in ihren Freundes- und Familienkreis finden, der dies gutheißen würde. Immerhin waren sie nur Freunde und Furah eigentlich unberrechenbar. Er war gefährlich.

Doch gab es einen Grund, der diese Zweifel verblassen ließ: Wenn sie mit ihn schlief, so würde er bei ihr bleiben. Sie würde ihn auf diese Weise wohl niemals verlieren. Das war alles, was sie wollte.

Ohne ihn, so dachte sie, würde ihr Leben sicher nur halb so lustig sein. Wäre sie nur halb so fröhlich und unbeschwert.

Dabei konnte sie sich nicht sicher sein, dass er treu sein würde – obwohl es wohl nur eine einzige menschliche Frau auf ganz Aira gab, die wirkliches sexuelles Interesse an Furah zeigte, und er sie nicht ausstehen konnte.

Anderenfalls hatte Furah viel mehr Probleme mit Frauen als wirklich Kontakt zu ihnen.

Seine wenigen Freunde stellten da die große Ausnahme dar.

Doch war es ohnehin egal – Schließlich schliefen er und Tracy nicht aus Liebe zueinander.

Es war vielmehr ein sehr intimer Freundesbeweis.

Etwas, was ihnen zeigte, dass sie einander nicht verlieren wollten.

Noch dazu würde Tracy endlich in ihren Leben erfahren, was es bedeutete, Spaß zu haben, ohne an die Konsequenzen zu denken. Das letzte Mal, als sie soetwas getan hatte, war sie noch ein kleines Kind gewesen. Nun stand ihr die Welt vollkommen offen, und als guter Freund würde Furah ihr zeigen, was es bedeutete, wirklich frei zu sein. Immerhin war er der Experte darin.

Im nächsten Moment zog der Dunkelmagier sie wieder an sich und zwinkerte sie an: „Gehören da nicht immer zwei zu?“

„Vielleicht? Ah- Furah!“, mit einen Protestlaut begann sie zu zappeln, denn der Dunkelmagier hob sie kurzerhand hoch: „Was hast du vor?!“

In der nächsten Sekunde wusste sie es, spürte sie doch seine Lippen auf ihren.

Ein heißes Kribbeln jagte ihr dabei durch den ganzen Körper und sie konnte nicht anders, als ihre Augen zu schließen.

Für den Bruchteil einer Sekunde vergaß sie alles um sich herum.

Sie mochte Furah. Ganz gleich, wie verrückt ihr gemeinsames Vorhaben war, sie wollte ihn nicht verlieren. Es war unanständig, was vorhatten, doch andererseits brauchten ihre Freunde es ja auch nicht zu wissen...

Wie er den Kuss löste und er sie angrinste, flüsterte sie: „Die anderen dürfen davon nichts wissen...Lass- Lass das unser Geheimnis sein...“

„So ein Geheimnis gefällt mir.“, schmunzelte er. Ihm war genauso bewusst, dass er sich von Lyze und ihren anderen gemeinsamen Freunden eine ordentliche Standpauke abholen konnte, wenn sie davon erfuhren. Höchstwahrscheinlich würden sie ihn als totalen Sündenbock darstellen, der die junge Katzenfrau zu einen solch unsittlichen Blödsinn überredet hatte.

Darauf hatte er keine Lust, auch wenn es der Wahrheit entsprach. Außerdem hatte es seinen gewissen Reiz, es als Geheimnis zu bewahren.

Nichts war anziehender als eine Frau mit Geheimnissen.

Besonders, wenn er gewissermaßen ihr Geheimnis war.

Er spürte, wie Tracy ihn sanft umarmte und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn: „Bleibst du über Nacht?“

Sein Herz klopfte wie wild, wurde ihn doch in diesem Augenblick klar, dass sie bei ihn bleiben würde. Zusätzlich konnte er ihr jederzeit ganz nah sein. Furah wusste es nicht, doch war es sein Wunsch nach Nähe, der ihn an jenen Abend zu Tracy geleitet hatte. Tief in seinem Herzen wünschte er sich nichts mehr, als dass sie bei ihn blieb. Solange, wie es nur ging. Für den Rest ihres Lebens.

Sie erwiderte seine Frage mit einen sanften Lächeln nickend: „Ja.“

Beide fanden keine Worte dafür, was sie tatsächlich füreinander empfanden, so ließen sie ihre Körper sprechen.

Glaubten sie doch beide fest daran, dass sie einander niemals lieben würden, waren sie doch vollkommen gegensätzlich.

Dabei war es die Liebe zueinander, die Tracys Selbstlosigkeit und Furahs Egoismus immer schwächer werden ließ. Sie wussten es nicht, doch war sie der eigentliche Grund, warum sie miteinander schliefen.

Sie wünschten sich nichts sehnlicher, als vom anderen geliebt zu werden.

Nichts sehnlicher als die vollkommene Nähe zueinander.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ireilas
2013-07-01T13:52:57+00:00 01.07.2013 15:52
Ich habe alles auf einen Zug gelesen - so viel war das gar nicht. :D
Du schaffst es immer wieder, die Gefühle intensiv einzubinden - das, was ich nicht kann. Zumindest, nicht, ohne mich lächerlich zu fühlen xD (weil ichs nicht wirklich hinkriege)
Bemerkenswert ist auch, dass du so eine geprägte Vorstellung von Furah hast, dass du ihn besser kennst als ich. :D Das ist nicht negativ gemeint, sondern positiv. Ein geschützter, unberührter Bereich im Wald? Sehr gut; braucht doch wirklich jeder auf der Welt einen Ort ganz für sich allein. Auch zeigt dieser sehr wohl, dass Furah irgendwo einen Punkt haben muss, an den er immer wieder einmal zurückkehrt. Ich mag das ^^
Ich hab keine Ahnung, ob du es bewusst so geschrieben hast, oder es sich einfach prima zwischen den Zeilen eingeschlichen hat: "Wo fängt Liebe eigentlich an?" Sehr tiefgründig alter. 8D
Wo wir grade beim Hippy-Thema sind, ein wenig benehmen sich die zwei ja so :P
Aber du hast es am Ende noch einmal erläutert, dass es ja eigentlich die Liebe ist, die sie zu einander treibt ;)
Du schreibst die Beziehung so schön, da hab ich vor den dritten Buch angst, etwas ganz und gar zu zerstören :c Bin ich froh, dass du es noch vor der breiten Masse lesen wirst, um mir deine Meinung zu sagen xD°
Kann bei solchen Storys gar nicht aufhören zu lesen ^-^ *Sunny knu*
Gut gemacht. Wirklich gut gemacht. :)


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