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Watching your Footsteps

Seung-Hyun X Ji-Yong
von

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Emotion

Die Sonne hatte gerade ihre ersten Strahlen über die Häuser gestreckt und ein helles Licht erfüllte das Zimmer, als Seung-Hyun fühlte, dass ihm die Hand, die er die ganze Nacht gehalten hatte genommen wurde.
 

"Ji-Yonga..?", fragte er verschlafen und richtete sich auf. Ji-Yong hatte die Arme gehoben und sie über die Augen gelegt.
 

"...so hell..."
 

Sofort war Seung-Hyun auf den Beinen.
 

"Wenn du möchtest, ziehe ich die Vorhänge zu."
 

"Nein... in Ordnung... muss mich nur daran gewöhnen..."
 

Seung-Hyun nickte, auch wenn sein Freund nicht sehen konnte und beschloss nun auch die Schwester zu rufen. Neben Ji-Yongs Kopfkissen sah er die Schaltleiste mit dem roten Knopf.
 

"Gleich wird der Arzt kommen und nach dir sehen. Wie geht es dir?"

Man musste das Gesicht des Älteren nicht sehen, um die Besorgnis zu erkennen, die aus ihm sprach.
 

"Ich weiß nicht...", murmelte Ji-Yong und hob endlich die Arme von seinem Gesicht. Er blinzelte gegen die helle Morgensonne an. "Kopfschmerzen... und mein Nacken... ich kann mich nicht bewegen..."
 

"Erinnerst du dich daran, was passiert ist?"
 

Es schien, als müsste Ji-Yong einen Moment lang in seinen Erinnerungen kramen, doch dann antwortete er und seine Stimme zitterte leicht.
 

"Ja... er hat mich angefahren... Ich war dumm... es..."
 

Seung-Hyun legte seinem Freund einen Finger auf die Lippen, dann strich er ihm sanft über die ein wenig zu heiße Wange.
 

"Schon in Ordnung..."
 

Die Erinnerungen des gestrigen Abends kehrten nun gänzlich zu dem Jüngeren zurück. Sie überrannten ihn regelrecht, gemeinsam mit den Schmerzen, die seinen gesamten Körper durchzogen. Seine Lippen bebten unter der Fingerspitze des Älteren. Er konnte sich nicht beruhigen. Ji-Yong war so verwirrt, in seinem Inneren herrschte Erregung und Angst, die er nicht unterdrücken konnte. Seung-Ri war verletzt worden und dieser Brief, der ihn dazu gebracht hatte, diese Dummheit zu begehen. Der Brief, der ihm drohte, dass Seung-Hyun...

Ji-Yong riss die Augen vor Panik weit auf und packte den Arm seines Freundes. Tränen rannen über seine Wangen, als er zu sprechen begann.
 

"Hyung! Hyung....er...er will dir weh tun...du musst dich verstecken...du darfst nicht hier sein!", schluchzte er ihm entgegen, während seine Hände sich immer fester an dessen Arm krallten. Er hatte keine Angst mehr um sich selbst. Er hatte Angst um Seung-Hyun.
 

"Ji-Yonga, du... mach dir keine Sorgen, er wird mich schon nicht kriegen".

Seung-Hyun versuchte zu lächeln, doch es fiel ihm sehr schwer und wirkte so unglaublich gezwungen, dass er es sofort wieder aufgab.

"Es ist wichtig, dass es dir besser geht"

Er schluckte den großen Kloß herunter, der ihm in der Kehle saß und ihm fast die Stimme versagen ließ. Sanft streichelte er über die dünnen Finger, die noch immer in seinen Unterarm gekrallt waren.

Er konnte es nicht begreifen. Ji-Yong lag hier, war schwer verletzt und dachte zuerst an ihn. Es trieb ihm die Tränen in die Augen, seinen Freund so zu sehen.

"Du darfst so nicht denken, Ji-Yong", sagte er ihm beruhigendsten Tonfall zu dem er fähig war und streichelte ihn weiter. Redete ruhig auf ihn ein. Langsam verschwand der panische, wilde Ausdruck aus Ji-Yongs Augen und er ließ sich stumm weinend in den Kissenberg zurücksinken.
 

"Ich weiß genau, er wird dir etwas antun, Hyung", schluchzte er, "Er wird dich verletzen und es wird meine Schuld sein!"
 

Seung-Hyun hätte gern etwas erwidert, etwas, das die Kraft hatte, seinen Freund von allen Sorgen zu befreien. Aber es war nicht wie im Film. Ihm lag keine geistreiche Bemerkung auf den Lippen. Er hörte nur ein Surren in seinem Kopf und fühlte sein Herz bis zum Halse klopfen.

Wieder verspürte er den Drang, Ji-Yong an sich zu ziehen, um ihm wenigstens ein bisschen Wärme zu spenden, doch im Moment konnte er noch nicht einmal das.
 

"Ah, wie ich sehe, sind Sie endlich aufgewacht!"
 

Ji-Yongs verweinte Augen wandten sich in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Sein Arzt stand im Zimmer, die Tür noch nicht ganz geschlossen. Einen Augenblick sah er etwas überrascht aus. Der Patient wirkte sehr aufgewühlt und die Art, in der er den Arm seines Besuchers noch immer umklammerte, deutete daraufhin, dass er soeben in eine ungünstige Situation geraten war. Der Mann im weißen Kittel trat nicht näher.
 

"Ist es ihnen lieber, wenn ich später wiederkomme?", stellte er vorsichtig seine Frage. Ji-Yong schien nicht in der Lage zu sein, sich untersuchen und Fragen zu seinem körperlichen Zustand stellen zu lassen.

Es brauchte einige Sekunden, bis er eine Antwort erhielt. Der Jüngere ließ von Seung-Hyuns Arm ab und atmete tief durch, um sich wieder zu beruhigen.
 

"Nein, ist schon in Ordnung", sagte er mit belegter Stimme und der Arzt kam an sein Bett. Mit einer routinierten Handbewegung maß er seinen Puls und untersuchte seine Pupillen. Dann bat er Ji-Yong abwechselnd seine Beine und Arme zu bewegen, um sich zu versichern, dass der Unfall keine unentdeckten Schäden verursacht hatte.

Seung-Hyun war vom Bett zurück getreten und beobachtete dies alles, betend, dass nichts Schlimmeres bei der Untersuchung herauskommen würde.
 

"Sie haben etwas erhöhte Temperatur. Wir werden Ihnen ein fiebersenkendes Mittel verabreichen und gegen die Schmerzen bekommen Sie auch etwas. Wie steht es mit dem Hals? Haben sie das Gefühl, ihn überhaupt nicht bewegen zu können?"
 

Ji-Yong verneinte dies und brachte es sogar fertig, ein sehr leichtes Kopfschütteln von sich zu geben, musste aber sofort wieder innehalten. Ihm war schwindelig.
 

"Dann können sie wirklich von Glück reden. Nach einigen Wochen Erholung werden Sie mit Sicherheit wieder auf den Beinen sein."
 

Seung-Hyun ließ den angehaltenen Atem entweichen. Das klang gar nicht so übel.
 

"Sie werden auf jeden Fall Krankengymnastik machen müssen, die Halskrause richtet auf die Dauer mehr Schaden an, als sie wieder gut macht. Nur für den Anfang ist es wichtig, dass der Nacken ruhig gestellt ist. Ich werde gleich die Schwester zu ihnen schicken, sie soll Ihnen die Medikamente geben und Ihnen ihr Früstück bringen. Außerdem wird sie Ihnen den Verband um die Stirn wechseln.

Und wenn wir Glück haben, können wir heute Abend die Halskrause schon abnehmen."

Er trat an das Fußende des Bettes und machte eine kleine Notiz in der Patientenakte, dann verabschiedete er sich lächelnd, um seine Visite weiterzuführen.

Seung-Hyun trat wieder ans Bett seines Freundes. Sein Gesichtsausdruck zeugte von der großen Angst, die er gehabt hatte und der Erleichterung, die ihn nun durchströmte.
 

"Ich bin so froh!"

Er hatte wieder nach Ji-Yongs Hand gegriffen und drückte diese liebevoll. Dieser lächelte ihn an. Sein Blick sagte beinahe, dass alles wieder gut werden würde, wenn nicht in seinen Tiefen noch immer Angst und Schuldgefühle lauernd darauf warten würden, wieder hervorbrechen zu können.

Gerade wollte Seung-Hyun noch etwas sagen, da flog die Tür auf und eine rundliche Krankenschwester mit freundlichem Gesicht kam hereingewuselt.
 

"Na Herr Kwon, erzählen Sie mal, wie geht es Ihnen denn heute?"
 

"Äh... ganz gut..."
 

Sie benahm sich , als würden sie sich bereits lang kennen und Seung-Hyun wusste, dass Ji-Yong bei ihr in guten Händen sein war. Sie strahlte etwas derart beruhigendes, fast mütterliches aus, dass er entschied, seinen Freund ein paar Minuten mit ihr alleinlassen zu können.
 

"Ich rufe kurz die anderen an und sage ihnen, dass du aufgewacht bist. Ist es in Ordnung, wenn sie herkommen? Ich glaube, sie werden dich sehen wollen!"
 

Ji-Yong nickte, woraufhin Seung-Hyun leicht lächelte, dann schloss er die Tür hinter sich.

Oh Gott, er brauchte eine Zigarette. Auf dem Weg auf die Terasse, welche sich auf diesem Stockwerk befand, durchwühlte er die Taschen seiner Jacke, aber natürlich konnte er keine finden. Sein Päckchen lag immernoch auf dem Küchentisch.
 

"Na da liegt es gut", seufzte er und steckte sich stattdessen einen Kaugummi in den Mund, den er in seiner Hosentasche gefunden hatte. Wie er seine Freunde kannte, existierte jenes Päckchen inzwischen nicht mal mehr.

Als Seung-Hyun nach draussen trat und eine kühle Brise im Gesicht fühlte, entspannte er sich zum ersten Mal seit den letzten Tagen wirklich, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
 

Young-Bae sprang sofort auf, als er das Telefon klingeln hörte und wäre im Flur fast mit Dae-Sung zusammengestoßen, der offenbar dem gleichen Impuls gefolgt war.
 

"Seung-Hyun, bist du das?!"
 

"Ja, ich bins. Ji-Yong ist vorhin aufgewacht und es scheint ihm den Umständen entsprechend gut zu gehen. Der Arzt war auch schon da und er sagt, dass wahrscheinlich keine bleibenden Schäden entstanden sind."
 

Young-Bae atmete erleichtert aus und gab die gute Neuigkeit gleich an die beiden Jüngeren weiter, die aufgeregt neben ihm standen. Alle begannen zu grinsen, es fiel ihnen ein riesiger Stein vom Herzen.

Die drei hatten sich fast die gesamte Nacht um die Ohren geschlagen, keiner hatte große Lust gehabt zu schlafen. Auch wenn sie kaum ein Wort gewechselt hatten, wussten sie doch, was der andere dachte.

Nicht einmal Seung-Ri hatte sich dazu bewegen lassen, ins Bett zu gehen, auch wenn Young-Bae ihn liebevoll dazu hatte drängen wollen. Immerhin war der Jüngste ebenfalls verletzt und der Schock saß bei ihm noch tiefer.
 

"Das ist... ich bin so erleichtert!"
 

"Ja, ich auch."
 

Young-Bae konnte das Lächeln Seung-Hyuns nahezu durch das Telefon hören.
 

"Wenn ihr wollt, könnt ihr um die Mittagszeit herkommen. Gerade ist noch die Krankenschwester bei ihm und er muss noch etwas essen, aber ab zwölf ist Besucherzeit."
 

Dae-Sung und Seung-Ri wurden neben Young-Bae fast verrückt, da der Ältere nur noch nickte und ein zustimmendes 'mh' von sich gab, während Seung-Hyun noch mehr zu erzählen schien.

Dann lächelte er glücklich.
 

"Ja, wir werden auf jeden Fall da sein. Und richte ihm aus, dass er dann lieber nicht schlafen sollte."
 

Seung-Hyun begann ebenfalls leise zu lachend und es war so befreiend, dass es nicht wieder verschwand.
 

"Ja, das werde ich tun. Bis später."
 

Young-Bae legte auf und wandte sich den Jüngeren zu, sein Blick war erfüllt von Erleichterung.
 

"Wir werden gegen Mittag ins Krankenhaus fahren."
 

"Yay!!!"

Kam es von Dae-Sung und Seung-Ri zugleich und sie umarmten ihn. Beinahe fühlte es sich an, als hätten sie irgendetwas gewonnen, aber wahrscheinlich hatten sie dies auch. Auf seine Art stimmte das Gefühl.
 

Die Schwester kam Seung-Hyun entgegen, als er zu Ji-Yongs Zimmer zurückkehrte. Da sie fertig war, trat er unbehelligt ein und sah sofort zum Bett hinüber. Die Rückenlehne war hochgestellt und vor seinem Freund stand das Frühstück, doch er hatte es nicht angerührt. Stattdessen hatte der Jüngere den Kopf zurück gelehnt und die Augen geschlossen. Er sah sehr erschöpft aus.
 

"Ji-Yonga?", fragte er leise und setzte sich zu ihm an die Bettkannte. Aber sein Freund schlief nicht. Sogleich blickte dieser den Älteren an und lächelte leicht.
 

"Die war ganz schön anstrengend."
 

"So wie du manchmal?"

Der Jüngere lachte leise und bediente sich dann an dem Obst, welches bereits kleingeschnitten auf einem Teller lag. Er durfte die Medikamente erst nehmen, wenn er gegessen hatte.
 

"Hier...", sagte er plötzlich und hielt Seung-Hyun eine Erdbeere hin. "Du hast bestimmt noch nichts gegessen oder?"
 

Der Gedanke daran, wie sein Freund die gesamte Nacht über ihn gewacht hatte, stimmte Ji-Yong traurig und glücklich zugleich.

Grinsend nahm Seunh-Hyun ihm die rote, süß duftende Frucht aus der Hand und biss hinein. Erst als er den köstlichen Geschmack auf seiner Zunge spürte, bemerkte er, dass sein Magen wütend knurrte und Nahrung forderte.
 

"Bedien dich", bot Ji-Yong an, doch der andere schüttelte den Kopf.
 

"Du brauchst das nötiger als ich. Ich kann auch gleich noch zum Kiosk gehen und mir dort etwas kaufen. Iss du erstmal, du musst wieder zu Kräften kommen."

Lächelnd lehnte er sich in dem Stuhl zurück, in dem er die letzte Nacht verbracht hatte und beobachtete Ji-Yong dabei, wie dieser langsam sein Frühstück verzehrte.
 

"Danke, dass du da warst", sagte der Jüngere plötzlich in die Stille hinein. Er sah seinem Freund dabei nicht in die Augen, als wäre es ihm peinlich, dass er sich schon wieder bedanken musste.

Seung-Hyun beugte sich vor und zauberte das breiteste Lächeln, dass er im Moment zustande brachte, auf seine Lippen.
 

"Hey, versteht sich doch von selbst, wozu sind Freunde denn sonst da?"

Er griff nach einem Stück Melone und steckte es seinem Freund in den Mund, als dieser ihn öffnen wollte, um zu protestieren. Bedanken konnte er sich noch, wenn er wieder gesund war und Schuldgefühle wollte Seung-Hyun nicht in seinem Gesicht sehen. Wenn er schon so wenig tun konnte, dann wollte er hier zumindest vollen Einsatz bringen.

Ji-Yong kaute und schluckte das Obst herunter, dann lächelte auch er. Und wieder fragte Seung-Hyun sich, wo ihr Leader diese unglaubliche Kraft hernahm.

Schließlich hatte Ji-Yong aufgegessen und auch seine Medikamente geschluckt.
 

"Du solltest noch ein wenig schlafen, bis in ein paar Stunden die Jungs kommen", riet der Ältere, denn er nahm zur Kenntnis, wie die Augen seines Freundes schwer wurden. Er suchte kurz nach dem Knopf, der das Bett wieder in seine waagerechte Position bringen konnte, schob den Tisch mit dem Tablett beiseite und schüttelte die zerknautschte Bettdecke auf.
 

"Ich werde mir schnell etwas zu essen besorgen und dann komme ich sofort wieder. Wenn du aufwachst, sitze ich wieder neben dir."
 

Ji-Yong sagte zwar nichts mehr, da er fast schon wieder eingeschlafen war, doch das leichte Lächeln auf seinen Lippen war Dank genug.

Die Schmerztabletten wirkten schnell, sodass der Jüngere nicht mehr durch das nahezu unerträgliche Pochen, welches sich von seinem Nacken durch seinen Kopf zog, wach gehalten wurde. Die Worte Seung-Hyuns klangen dumpf in seinen Ohren nach. Er wollte ihm gern noch antworten, aber selbst seine Lippen waren zu schwer, als dass er sie hätte öffnen können.

Zwei Stunden verbrachte Ji-Yong traumlos und friedlich. Seung-Hyun war wie versprochen zurückgekehrt. Auch er fühlte sich nun etwas besser, nachdem er gegessen und sich etwas bewegt hatte. Daher lief er trotz anhaltender Müdigkeit nicht noch einmal Gefahr, neben seinem Freund einzuschlafen.

Zur Mittagszeit hin wurde Ji-Yongs Schlaf leichter. Seine Hand, die der Ältere nun schon aus Gewohnheit hielt, zuckte ab und an heftig zusammen und er murmelte unverständlich. Seung-Hyun beobachtete dies mit Unbehagen, immer darauf wartend, dass sein Freund wieder mit der selben Panik im Blick erwachen würde, die er schon am Morgen hatte ertragen müssen.
 

"...Hyung...Hyung..."

Dies war das einzige Wort, das er wieder und wieder unter dem Gemurmel ausmachen konnte und es quälte Seung-Hyun, dass Ji-Yong seinetwegen so schlecht zu träumen schien. Dessen Kopf begann mit einem mal heftig herumzurucken und er stöhnte auf, schien aber nicht wirklich zu erwachen.
 

"Ji-Yong, ganz ruhig...Ji-Yonga...wach auf...", sprach er ihn eindringlich an, während er sich tief über dessen Gesicht beugte und seinen Kopf mit beiden Händen hielt, um die Bewegungen aufzuhalten.
 

Wenige Minuten zuvor waren ihre drei Freunde in der Klinik eingetroffen und hatten sich angemeldet. Nun waren sie, alle mit Besorgnis und freudiger Erregung im Blick, beinahe vor dem Zimmer ihres Leaders angekommen.
 

"Hört zu", Young-Bae drehte sich zu den beiden Jüngeren um und hob den Zeigefinger, um sie zu belehren, "auch wenn ich das genauso gern will wie ihr, keine überschwänglichen Aktionen da drin. Ji-Yong ist bestimmt sehr erschöpft und braucht Ruhe, klar?"
 

"Hyung, hör auf, so zu tun, als wären wir dumme Kinder und mach endlich die Tür auf."

Seung-Ri piekste ihn in die Seite und übernahm diese Aufgabe dann selbst. Die Tür öffnete sich und der Mund des Jüngsten tat es ebenfalls.
 

"Hyung... was..."
 

"Er träumt schlecht", erklärte Seung-Hyun die Situation. Ihm wurde bewusste, wie verfänglich dies aussehen musste. Aber er hatte wirklich nichts anderes im Schilde geführt.

Endlich öffnete auch Ji-Yong die Augen. Kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
 

"...Hyung?"

Seine Stimme wirkte noch immer sehr schwach.
 

"Hey... geht es dir gut?"

Seung-Hyun streichelte ihm sanft über die Wange.
 

"Hmm... ja... geht so..."
 

Die anderen versammelten sich um das Bett und betrachteten ihn mit besorgten Mienen.
 

"Guckt doch nicht so, als würde ich im Sterben liegen", begrüßte der Leader seine Freunde schwach und rang sich zu einem kleinen Grinsen durch,

"Ich hab nur schlecht geschlafen. Schön, dass ihr hier seid."
 

"Meinst du, ich soll nochmal die Schwester rufen?", erkundigte sich Seung-Hyun da sein Freund immernoch recht blass war. Doch dieser schüttelte den Kopf.

"Ist wirklich okay, die Schmerzen sind nicht so schlimm. Ich hab nur schlecht geträumt."
 

"Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht", sagte schließlich Young-Bae nachdem alle eine Weile geschwiegen hatten und die Stille kurz davor stand, unangenehm zu werden.
 

"Es tut mir leid... es war dumm von mir, einfach rauszurennen. Ich wollte nicht, dass so etwas passiert. Ich war nur so wütend. Ich möchte nicht, dass ihr in diesen Mist mit reingezogen werdet!"

Ji-Yong schaute keinem von ihnen direkt ins Gesicht, sondern starrte an Seung-Ri vorbei, der an seinem Fußende stand.

Seung-Hyun fühlte sich einen Moment in der Zeit zurückversetzt. Er erinnerte sich daran, wie er auf der Straße gekniet und die Wut in ihm gebrannt hatte. Etwas Ähnliches musste in seinem besten Freund vorgegangen sein und er konnte es ihm noch nicht einmal verübeln.
 

"Würde... würde es euch etwas ausmachen, mich einen Moment mit Seung-Ri allein zu lassen?"
 

Seung-Ri sah ungefähr so überrumpelt aus, wie Seung-Hyun sich fühlte, doch sie taten ihm den Gefallen und verließen den Raum.
 

"Weiß du, was los ist?", fragte Young-Bae ihren Ältesten, als sie sich in den ungemütlichen Plastikschalensitzen, die in regelmäßigen Abständen im Flur aufgestellt waren, niedergelassen hatten.

Doch dieser konnte nicht viel mehr, als mit den Achseln zu zucken.
 

Ji-Yong schwieg.

Er schwieg auch noch, als die anderen den Raum längst verlassen hatten. Seung-Ris Überraschung wurde von Nervosität abgelöst. Unsicheren Schritts lief er um das Bett herum, um sich an die Seite des Älteren zu stellen. Natürlich ahnte er, worum es ihm ging, aber er wagte es nicht, ihn zuerst darauf anzusprechen. Ihr Leader war sehr eigensinnig und er hatte sich sicher vorgenommen, sich ihm auf seine Weise mitzuteilen.

Bis jetzt starrte er nur auf seine Bettdecke, doch Ji-Yongs Blick wanderte, bis er an den bandagierten Händen des Jüngeren hängen blieb. Er konnte ihm nicht in die Augen sehen.

Der Stein hatte ihn verfehlt...hatte nur das Fenster zerstört...sie hatten Glück gehabt...aber er sollte treffen...
 

"Hat Young-Bae dich gestern Abend verarztet?"
 

"N-nein."

Aus dem Konzept gebracht von der doch recht unerwarteten Frage, benötigte Seung-Ri einen Moment, um seine Gedanken zu sammeln.

"Ich bin mit...naja mit dir zusammen hierher gefahren. Hier haben sie mich verbunden", versuchte er zu berichten, doch seine Stimme wurde zum Ende hin leiser und er betrachtete nun selbst sein Hände.

Es war wirklich ein Schock gewesen. Die Scheibe schien neben ihm zu explodieren und erst als Young-Bae bei ihm war, hatte er realisiert, was geschehen war. Seine umhüllten Hände ballten sich kurz zu Fäusten, doch er musste diese sofort wieder entspannen, da die Bewegung sie schmerzen ließ. Nun bekam er mit, wie Ji-Yong sich langsam und mühevoll im Bett aufsetzte und ihm zuwandte.
 

"Hyung, was tust du? Du musst liegen bleiben-"
 

"Hast du Angst?"
 

"Was?"
 

Der Ältere schob jetzt bereits seine Beine von der Matraze. Er erschauderte, als sich die Schmerzen wie Stiche durch seinen Körper zogen, aber er gab nicht auf. Vorsichtig brachte er Gewicht auf seine Füße. Sie würden ihn nicht lang tragen, doch es würde reichen. Dafür würde es genügen.
 

"Du kannst ruhig Angst haben, es ist Ok."
 

Seung-Ri fühlte indessen leichte Panik in sich aufwallen. Seine Hände wollten sich auf Ji-Yongs Schultern legen, um ihn davon abzuhalten, aufzustehen. Dieser jedoch schien derart entschlossen, dass er sich letztlich nicht traute, es zu tun.

Mit einem leisen Stöhnen und einem von Schmerz verzerrten Gesicht richtete der Ältere sich völlig auf. Er schwankte.
 

"Es ist Ok... wirklich... sich zu fürchten ist..."
 

"Hyung, bitte..."
 

Ji-Yongs Arme legten sich fest um Seung-Ri. Seine Finger krallten sich in die Schultern seinen Freundes, während er weiter sprach. Immer weiter, während seine Augen wieder überquollen. Er hatte gedacht, dass er nicht mehr weinen könnte. Aber Seung-Ri hier zu sehen brachte ihn wieder aus der Fassung. Und dann schaffte er es nicht einmal, sich vernünftig bei ihm zu entschuldigen.
 

"Sich zu fürchten ist nicht schlimm...gar nicht schlimmm... es... es tut mir so Leid...", entkam es endlich seiner Kehle. Er umklammerte den Jüngeren mit all seiner Kraft und betete, dass etwas dergleichen nie wieder passieren würde. Er konnte es nicht rückgängig machen. Nun musste selbst sein Freund mit dieser Angst leben, mit der selben wie er.

Das war ein Verbrechen.

"Es tut mir leid", wiederholte Ji-Yong noch einmal und vergrub sein tränennasses Gesicht in Seung-Ris Halsbeuge.

"Das ist alles nur meine Schuld. Ich weiß nicht, wie du hier stehen und lächeln kannst. Ich habe das nicht verdient, nur meinetwegen wurdest du verletzt."
 

Dann ertönte nurnoch unkontrolliertes Schluchzen.

Seung-Ri wollte irgendetwas sagen. Aber jedes Mal, wenn er ansetzte, blieben ihm die Worte in der Kehle stecken. Auch er hatte angefangen zu weinen, aber es waren stumme Tränen, die ihm über die Wange kullerten. Das Einzige, was er tun konnte, war die Arme ebenfalls um seinen Freund zu schließen und ihn so fest zu halten, wie er selbst gehalten wurde. So standen sie da, weinend, einander umklammernd. Ja, ängstlich.

Natürlich hatte Seung-Ri Angst, doch die Angst um Ji-Yong war größer als die um sich selbst.

Endlich schaffte er es doch etwas zu sagen.
 

"Hyung... das musst du nicht tun, du bist nicht Schuld an dem Ganzen. Du hast doch am meisten von uns allen zu leiden."

Seine Stimme klang gepresst und in seinen Ohren wie die eines Fremden.

Er wollte die Umarmung lockern, wollte Ji-Yong ins Gesicht sehen, damit dieser erkennen konnte, wie ernst es ihm war, doch es gelang ihm nicht. Er hatte das Gefühl, dass die Beine seines Freundes ihn nicht tragen würden, wenn sie sich losließen.
 

"Es tut mir so leid...", es war jetzt lediglich noch ein Wimmern, aber es versetzte dem Jüngsten einen Stich ins Herz. Er wollte ihren Leader nicht so sehen, wollte seinen Freund nicht so sehen.
 

"Bitte... Hyung..."

Plötzlich fühlte Seung-Ri wie der verzweifelt feste Griff Ji-Yongs sich lockerte und bevor er überhaupt verstand, was geschah, hatten dessen Beine ihm den Dienst versagt. Er hockte auf dem Boden, die Hände immer noch um Seung-Ri geschlungen. Fast hätte es ihn von den Beinen gerissen.

Seung-Ri spürte Panik aufsteigen. Er würde Ji-Yong nicht heben können. Was, wenn er ohnmächtig wuerde?
 

"Young-Bae!! Seung-Hyun!!", brüllte er mit sich überschlagender Stimme, während er versuchte, seinen Freund wieder auf die Beine zu zerren.

Doch als die Tür aufflog, waren es nicht ihre beiden Ältesten, die zur Rettung eilten. Dae-Sung hatte es nicht ausgehalten, nur dazusitzen und zu schweigen. Deshalb war er bereits nach wenigen Minuten wieder aufgestanden und hatte seine Kreise vor dem Zimmer ihres Leader gedreht, sich schwer davon abhaltend zu lauschen.

Gott sei Dank hatte er es am Ende gegen all seine Prinzipien getan.
 

"Seung-Ri!", rief er nur, während er auf diesen zurannte und Ji-Yong sofort unter den Armen packte, um ihn nach oben zu ziehen. Die Hände des Leaders jedoch schienen an den Jüngsten gefesselt zu sein. Obwohl dieser kaum noch Kraft hatte, ließ er einfach nicht los. Dies brachte den Seung-Ri letztlich aus dem Gleichgewicht. Er kippte nach hinten und landete auf seinem Hintern.

Dae-Sung gelang es in dieser Sekunde glücklicherweise, Ji-Yongs Hände endlich zu lösen und dessen Arm über seine Schulter zu ziehen, um ihn wieder aufzurichten. Doch zu mehr war er nicht fähig. Der Ältere hing an ihm wie eine Puppe. Aber noch waren seine Augen geöffnet.
 

"Hyung! Ji-Yong Hyung, komm zu dir!", presste er heraus, denn lang könnte er ihn nicht mehr halten.
 

"Warum ist er nicht im Bett?!", brüllte da mit einem Schlag Seung-Hyuns Stimme durch den Raum. Sofort war er bei Dae-Sung und nahm ihm die Last des Körpers ab, um ihn zurück auf die Matraze zu legen. Ji-Yong atmete schwer und stoßweise, seine Beine zitterten, doch er war noch bei Bewusstsein.

Young-Bae hatte sich unterdessen zu Seung-Ri gekniet, welchem einige Tränen des Schrecks über die Wangen gerollt waren. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen.
 

"Ich... ich wollte ihn aufhalten, aber er ist einfach aufgestanden", stotterte er eine Erklärung, indessen half Young-Bae ihm auf die Beine. Er legte ihm eine Hand an die Wange und entfernte die Tränen mit einem sanften Streicheln.
 

"Shhht~, schon gut."
 

"Schon gut?!", kam es entrüstet von Seung-Hyun, welcher sich nur halb zu ihnen drehte.

"Was soll daran gut sein?"
 

Young-Bae funkelte den Älteren wütend an und legte schützend einen Arm um Seung-Ri.
 

"Krieg dich wieder ein", zischte er, "es führt zu überhaupt nichts, wenn du dich hier aufführst wie ein Verrückter."
 

Seung-Hyun musste tief durchatmen, um nicht auf den anderen loszugehen.
 

"Okay, du hörst mir jetzt ganz geanu zu. Ji-Yong geht es beschissen. Uns allen geht es beschissen. Ich weiß, es war Ji-Yongs Wunsch, aber es kann doch nicht angehen, dass so etwas passiert, sobald ich aus dem Raum bin! Habt ihr denn alle kein Verantwortungsgefühl?!"

Die letzten Worte spie Seung-Hyun in Richtung des Jüngsten, der sich immernoch an Young-Bae klammerte. Er schrie und wahrscheinlich würde er alle anderen Patienten in diesem Flur aufwecken und alle Ärzte und Schwestern auf die Barrikaden bringen, aber das war ihm in diesem Moment scheißegal.

Er konnte das alles nicht glauben und langsam aber sicher hatte er das Gefühl, die Kontrolle über sich zu verlieren.
 

"Hyung, vielleicht solltest du kurz...", kam es zaghaft von Dae-Sung, der die Szene bis jetzt nur ungläubig betrachtet hatte. Er hatte noch neben Ji-Yong auf dem Bett gesessen, doch nun stand er auf und ging mit leicht erhobenen Händen einen Schritt auf Seung-Hyun zu, wollte sich zwischen ihn und die anderen beiden schieben.
 

"Halt's Maul und Hau ab! Halt dich da raus, Dae-Sung!!"

Der Ausdruck in Seung-Hyuns Augen war angsteinflößend.

Plötzlich stand jedoch Young-Bae vor ihm und packte ihn an den Oberarmen. Fast hätte er den Älteren geohrfeigt, um ihn wieder zu sich zu bringen, doch den Drang konnte er gerade noch unterdrücken.
 

"Das ist nicht sehr hilfreich!"

Young-Bae schrie nicht, aber er sagte es fest und bestimmt, wobei er Seung-Hyun tief in die Augen sah. Einen Augenblick herrschte Stille, doch es genügte, um Seung-Hyun das leise Schluchzen wahrnehmen zu lassen, welches vom Bett zu ihm herüberklang.

Aller Blicke richteten sich wieder auf ihren Leader, welcher es geschafft hatte, sich zur Seite zu drehen und auf der Matratze abzustützen. Sein Kopf hob sich Stück für Stück, bis er dem Ältesten in die Augen sehen konnte.
 

„Ya, Choi Seung-Hyun!... Ich will... dass du aufhörst.“

Obwohl sein Atem nur stockend aus seinen Lunge entfloh, sprach er mit ungewöhnlich viel Nachdruck in der Stimme. Entgeistert starrte der Ältere ihn an. In Ji-Yongs Tonfall lag keine Schwäche, keine Verzweiflung und auch kein Flehen. Trotz seines schlechten Zustandes und der Tränen, die noch immer nicht aufhörten zu fließen, war sein Blick unerbittlich.

„Es war... meine... Entscheidung und du hast... kein Recht so... mit ihnen zu sprechen. Ihnen geht es nicht anders als dir!“, stieß der Jüngere hervor und nun spiegelte sich Wut in seinem Gesicht wieder.

Er konnte es einfach nicht glauben. Konnte nicht verstehen, wie Seung-Hyun seine eigenen Gefühle an seinen Freunden auslassen konnte. Ihre gesamte Situation schien sich zu verschlechtern und er musste etwas dagegen unternehmen, so sehr er sich auch sträubte.
 

„Ji-Yonga, du solltest dich nicht so anstrengen“, versuchte Young-Bae ihn zu besänftigen, während Seung-Hyun noch immer vollkommen paralysiert schien.
 

„Seung-Hyun Hyung... ich danke dir dafür... dass... du bei mir warst. Versteh das... nicht falsch, aber ich will, dass du jetzt gehst.“

Ein Schlag fuhr durch Seung-Hyuns Körper. Er hörte die Worte, aber er verstand sie nicht. Er starrte in die Augen des Jüngeren, doch sie wurden blank und dieser sackte zusammen. Aus Reflex packte er ihn, um ihn davor zu bewahren, vom Bett zu fallen. Aber dessen Hände wiesen ihn fort.
 

„Ich hab gesagt, du sollst gehen.“

Er brachte es nicht mehr fertig, mit derart viel Kraft zu sprechen wie zuvor, doch der Ernst in seiner Stimme reichte aus, um den Älteren zurückweichen zu lassen.

Sie waren alle geschockt. Dae-Sungs Mund stand weit geöffnet. Er wollte widersprechen, da Seung-Hyun es in seiner Lähmung nicht fertigbrachte, aber es kam kein Ton aus ihm heraus. Ihr Ältester schien nicht ganz zu begreifen, was soeben geschah, doch seinem Gesicht war anzusehen, wie verletzt er sich fühlte. Als Ji-Yong keine Anstalten machte, das, was er verlangt hatte, wieder zurückzunehmen, drehte er sich um und verließ ohne ein Wort den Raum. Sein Körper war wie betäubt.
 

Vor dem Krankenhaus sank Seung-Hyun auf den Boden, lehnte sich an das Mäuerchen, das das dämliche Grünzeug einschloss und vergrub das Gesicht in den Händen. Er versuchte in sich zu gehen und zuzugeben, sich daneben benommen zu haben, aber es fiel im äußerst schwer, die gesamte Situation mit Abstand zu betrachten. Seine Gedanken wirbelten nur in einem wilden Strudel durcheinander und verhinderten jede Reflektion.
 

"Verdammt...!"

Ein Teil von ihm wollte zurückgehen und sich entschuldigen, ein kleinerer aber sehr lauter Teil hatte jedoch viel mehr Lust zu brüllen und alles in seiner Umgebung kurz und klein zu schlagen. Aber er blieb einfach sitzen wo er war.

Mit wütendem Blick kramte er die Zigaretten hervor, die er sich zusammen mit seinem Frühstück gekauft hatte und steckte sich eine an.

Er konnte auch einfach nichts richtig machen!
 

"Vollidiot", schimpfte er sich selbst und hatte plötzlich das Verlangen, sich einige Ohrfeigen zu verpassen, damit er wieder zu Verstand kaeme.
 

"Hyung?"
 

Seung-Hyun drehte sich um und sah in Dae-Sungs Gesicht, der sich unbemerkt neben ihn auf die Backsteinmauer gesetzt hatte. Er antwortete nicht.
 

"Ich wollte nur sehen... ich dachte mir schon, dass du hier bist. Ji-Jonga ist ganz schön wütend und Young-Bae ist es auch."

Immernoch bekam der Jüngere keine Antwort.

"Wenn du nicht mit mir sprechen willst, ist das okay."

Dae-Sung zuckte mit den Schultern und erhob sich wieder, "aber vielleicht solltest du nach Hause gehen und dich wieder beruhigen. Dein Ausraster war ganz schön unnötig."

Und mit diesen Worten war Dae-Sung auch schon wieder veschwunden.
 

"Ach FUCK!!"

Seung-Hyun warf die Zigarettenkippe auf die Straße und sprang hoch. Unnötig, der hatte gut Reden. In seiner Situation hätte er genauso... okay, hätte er vielleicht nicht. Einen Augenblick schwankte Seung-Hyun zwischen 'wieder ins Krankenhaus gehen, sich entschuldigen und im schlimmsten Fall einen neuen Streit provozieren' und 'Dae-Sungs Rat befolgen und nach Hause fahren'. Er entschied sich für Letzteres.

Als er im Bus saß und lange genug missmutig aus dem Fenster gestarrt hatte, kramte er sein Handy hervor, tippte nur einen kurzen Satz ein und schickte diesen an Ji-Yong.
 

Kurz nachdem Dae-Sung das Zimmer verlassen hatte, um nach Seung-Hyun zu suchen, war ihm eine Schwester entgegen gekommen und war in ihr Zimmer gestürmt. Natürlich war der Aufruhr im Gang bemerkt worden und als sie Ji-Yongs aufgewühlten Zustand zu Gesicht bekam, war auch sie sehr verärgert über das Verhalten seiner Freunde. Mit energischen Bewegungen steckte sie ihn wieder unter seine Decke, wobei sie ihnen eine Verwarnung aussprach.

Dae-Sung kehrte gerade zurück, als sie ihrem Leader ein Beruhigungsmittel gespritzt hatte. Dieser war bereits dabei, wieder einzuschlafen, wobei er Young-Baes Hand ergriffen hatte und ihm mit leiser Stimme etwas sagte. Der Ältere nickte verstehend und wandte sich dann den anderen zu, um mit ihnen den Raum zu verlassen. Die Schwester hatte sie gebeten, zu gehen und frühestens am nächsten Tag zurückzukehren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  aSiAn-LoVe
2010-04-03T13:23:57+00:00 03.04.2010 15:23
Ah diese FF ist die coolste..
ich habe mir das eine kapitel sogar ausgedruckt.. dmit ich es am abend noch lesen kann.. es ist voll spannent und traurig.. und überhaupt richtig toll =)

Ich hoffe doch du schreibst bald weiter =)

Von:  Mikomii-chan
2010-02-04T22:56:01+00:00 04.02.2010 23:56
Ich fand das Kapi richtig toll
mir tut TOP so leid ich versteh ihn vollkommen
hatte sowas ähnliches auch schon durch gemacht
aba es war nicht richtig.
Ich hoffe alles regelt sich bald wieder
und es passiert jetzt nicht noch was schlimmes.

Ich hoffe du schreibst bald weiter.


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