Schoko oder Vanille
Tada :D
Das is wieder mal eine neuer One-Short und naja ich finde ihn selbst ganz okay.
Ich habe ihn auf Wunsch geschrieben. MadameHobbit hat mir den Vorschlag gemacht ihn bei ihrem Wettbewerb einzureichen.
Also Kleine hier hast du deinen kleinen Emo One-Short zum Geburtstag ich hoffe er gefällt dir <3
Und den anderen viel Spaß beim Lesen. :)
Schoko oder Vanille
Ich sah auf den kleinen Zettel der mir gerade zugeschoben wurde.
Wir hatten die 4.Stunde. Richtig ätzend, Mathematik wie ich es hasste.
Zahlen waren ja was Schönes und so ,aber die Mathelehrerin war einfach abscheulich.
Gequält sah ich auf den Zettel. Von wem kam der denn? Ich hatte mich nicht darauf konzentriert was um mich herum passierte. Und dann lag der Zettel vor mir und ich sah auf, aber keiner sah mich an oder gab mir einen Hinweis von wem das kleine karierte Zettelchen sein könnte.
Die Mathelehrerin trug heute eine weiße Bluse, deren Knöpfe zu allem Übel auch noch bis fast zur Hälfte offen standen und das schlimmste war, das sie darunter nicht an hatte. Keinen verdammten BH oder so was. Ihr Rock war auch viel zu kurz und sie saß auf ihrem Pult.
Fast alle Typen aus meinem Kurs sahen ihr ständig hinterher. Meistens waren es möchtegern Hopper die eins auf tollen Macker machen wollten.
Ich war das totale Gegenteil. Ich liebte meine schwarze Röhrenjeans, meine kleine bunte Kette und mein rosa Armband. Noch ein ganz grundlegender Unterschied war, ich glotzte dieser abscheulichen Person nicht hinterher.
Und ja ich trug ein rosa Armband, jeden Tag.
Das hatte wohl seit dem Tag an dem ich es das erst Mal getragen hatte jedem dieser Macker das Recht gegeben mich als schwul abzustempeln.
„Ohh süß hat die kleine Emo Schwuchtel etwa einen Verehrer?“ fragte mich gerade einer dieser „coolen Typen“ die ich nicht leiden konnte der aber blöderweise eine Reihe vor mir saß und mir den Zettel wegschnappen wollte.
„Geht dich nichts an“, nuschelte ich.
Ich ließ mich immer sehr schnell einschüchtern und auch sonst setzte ich mich nicht zur wehr.
Endlich öffnete ich den besagten Zettel und las was in einer fein säuberlichen Schrift da stand.
Ich kannte diese Schrift nicht, sah mich wieder in dem Klassenzimmer um.
Es klingelte und ich schnappte mir schnell alle Sachen die nicht unter dem Tisch lagen und verschwand.
Draußen angekommen traf ich auch gleich auf meinen Freund Momo. Er war einfach toll und schon seit ich klein bin mein bester Freund.
Ich hatte ihn wohl doch zu spät gesehen und lief mit voller Wucht in ihn hinein.
„Man pass doch auf“, knurrte er und ich sah entschuldigend auf.
„Tut mir leid“, entschuldigte ich mich und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen kurzen Kuss auf den Mund zu geben
„Ach du bist es“, er lächelte und wuschelte mir kurz durch die Haare. Er hatte natürlich meinen Kuss nicht erwidern können und deswegen zog er mich noch einmal richtig zu sich um seine Lippen mit meinem zu verbinden.
Momo war ein Jahr älter als ich und das hieß er war auch einen Jahrgang über mir.
Uns trennten unter anderem 20 cm Körpergröße was mich immer ziemlich klein aussehen ließ wenn ich neben ihm stand.
„Na wie war dein Tag bis jetzt?“ er zog mich zu den Tischtennisplatten die auf dem Schulhof standen.
„Na ja wir hatten grad schon wieder Mathe und die Trulla hatte keinen BH unter ihrer Bluse an,“ klärte ich ihn auf.
Er zündete sich gerade eine Zigarette an und zog einmal kräftig. Sehnsüchtig sah ich ihn an, setzte einen lieben Blick auf als er mich ansah.
„Darf ich auch mal?“ fragte ich dann in einer bittenden Stimmlage und strich ihm über die Wange.
Er zögerte und sah mich an. „ Was bekomm ich denn dafür?“
„Hm einen Kuss?“ eigentlich zog diese Masche immer und schon hatte er mir seine Zigarette gegeben.
Ich zog einmal und blies genüsslich den Rauch aus. Eigentlich durfte ich auf dem Schulgelände nicht rauchen da ich noch nicht 18 Jahre alt war und somit war Rauchen ja illegal.
Momo schnappte mir die Kippe wieder aus der Hand und wartete auf etwas.
„Worauf wartest du?“ fragte ich ihn und sah zwei 5.Klässlern zu wie sie sich gegenseitig jagten.
10 Minuten waren schon von der 15 Minutenpause vergangen und ich lehnte mich an meinen besten Freund.
„Ich warte auf meinen Kuss“, antwortete mir dieser. Oh das hatte ich schon wieder vergessen.
„Den bekommst du, wenn es Läutet.. ach Momo ich hab vorhin einen Zettel bekommen und weiß nicht von wem“, murmelte ich und hatte nun die kleinen Kinder aus den Augen verloren.
„Zeig mal her“, verlangte er und ich zog den Zettel aus der Hosentasche.
Er öffnete ihn und las leise:
Hey du. Ich mag dich wirklich sehr, aber du wirkst immer so eingeschüchtert... ich würde dich gern ansprechen aber mir fehlt der Mut.
Vielleicht wollen wir uns ja trotzdem mal treffen, zum Eisessen am Samstag? Ich lade dich ein.
Falls du da sein wirst, warte ich um 11 Uhr an der Post gegenüber.
~ Nini.
Okay der Zettel war unterschrieben worden. Aber mit „Nini“ konnte ich nichts anfangen. Niemand in der Klasse hieß „Nini“ und ich wusste auch nicht ob jemand diesen Spitznamen hatte.
„Vielleicht solltest du da einfach hingehen und es heraus finden?“ meinte Momo und grinste.
„Aber..“ setzte ich an, wurde aber von ihm unterbrochen.
„Nichts aber, ich will das du endlich glücklich wirst und einen netten süßen Freund findest. Du kannst doch nicht ewig mit mir knutschen, da wird mein Freund schon ganz eifersüchtig“, lachte er.
Ich kannte Momo´s Freund. Er war auch einer meiner besten Freunde und den hatte ich auch sehr gern.
„Wo ist May eigentlich?“ es war mir schon vorhin aufgefallen das Momo heute alleine da war.
„Der ist krank und lenk nicht vom Thema ab. Ich richte ihm nachher einen Gruß von dir aus und du gehst da am Samstag, also morgen hin.“ Mit dem Ende von seinem Satz läutete es und er stand auf, schnippte die Kippe weg und sah mich an.
Auch ich stand auf und küsste ihn lange. „ Da hattest du deinen Kuss.“
Er grinste und setzte sich in Bewegung, er hatte im Gegensatz zu mir nur noch eine Stunde.
Es war richtig gemein, das die 12c an einem Freitag bis zur 7. Stunde Unterricht hatte.
Die meiste Zeit des restlichen Tages verträumte ich und am nächsten Morgen, als ich bemerkt hatte das meine Eltern schon wieder nicht zu Hause waren, las ich bestimmt zum 100. Mal den Zettel.
Ich hatte noch genau eine Stunde. Noch war ich nicht aufgeregt, inzwischen hatte ich sogar eine leise Vorahnung von wem diese kleine Nachricht kommen könnte.
Ich war jeden Namen der Typen in meinen Kursen durchgegangen und war bei dem Name „Nino“ hängen geblieben. Schnell suchte ich auf unserer Klassenseite die Bilder und fand den passenden Typen dazu.
Ich hatte ihn schon oft bemerkt und wenn ich ehrlich bin auch schon oft beobachtet.Dadurch hatte ich auch bemerkt,dass er viele Freunde hatte und er war genau wie ich ein von den Hoppern verhasstes „Emo-Kind“. Im Gegensatz zu mir lies er sich das aber nicht gefallen, sondern ignorierte es gekonnt oder konterte.
Ich duschte gemütlich und dachte darüber nach ob ich ihn wirklich treffen wollte.
Er war ja eigentlich ganz okay, aber vielleicht war es auch nur eine verarsche und er wollte mich vor irgendjemanden bloß stellen.
Und nach diesem Gedanken beschloss ich, nicht hinzugehen.
Und es vergingen Stunden. Um 15 Uhr war mir so langweilig, dass ich Momo anrief und fragte ob er nicht zu mir kommen wollte.
Und Momo kam wirklich zu mir nach Hause und als ich die Türe öffnete bekam ich einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Aua was soll das?“ fragte ich und sah Momo beleidigt an.
„Du hast dich nicht mit Nino getroffen oder?“ fragte er mich.
Woher wusste er das? Anscheinend sah er mir die Frage an und meinte nur „ May“.
Ach May den hatte ich total vergessen.Ich hatte ihn in meiner Aufregung darüber, das ich endlich wusste wer der heimliche Zettelschreiber war, angerufen und ihm alles erzählt.
Und natürlich wusste es nun auch Momo. Verdammt.
„Ich wollte ihn einfach nicht sehen, ich dachte irgendwie vielleicht.. na ja wollte er mich nur verarschen.“ kam es kleinlaut von mir.
Er sah mich ziemlich genervt an.
„Man du hast einfach zu viel Misstrauen. Der Typ is doch genau deine Richtung und ich find er würde zu dir passen.“ Er grinste und griff in seine Hosentasche. Sah kurz auf den Display und sah er wieder mich an.
Ratlos erwiderte ich den Blick und es klingelte erneut an der Tür.
Wer konnte das sein? Ich konnte Momo grinsen sehen, bevor er aufstand und mich zur Türe schob.
Er öffnete sie und sah mich siegessicher an.
„Hey..“ grinste mich mein eigentliches „Date“ an.
„Na ja ich lass euch zwei Hübschen mal alleine“, und schon verschwand Momo grinsend ins Treppenhaus.
Kurz sah ich ihm hinterher und schenkte dann Nino wieder meine Aufmerksamkeit.
„Schoko oder Vanille“, fragte er mich lächelnd und ich sah dass er zwei Eistüten in der Hand hielt.
Auch ich musste lächeln.
„Vanille bitte und .. es tut mir leid, dass ich nicht aufgetaucht bin“, ich sah ihn entschuldigend an und er gab mir das Eis.
„Ich wusste ja dass du schüchtern bist, aber dass es so schlimm ist hätte ich nie gedacht. Gut das dein Freund meine Handynummer irgendwie rausbekommen hatte und mich herbestellt hat.“
Ich leckte an meinem Eis und verschluckte mich fast. So also hatte Momo ihn hier her gebracht. So ein verdammt lieber Mistkerl..
Dem würde ich noch was erzählen, der konnte sich wirklich auf etwas gefasst machen.
Ich überlegte gerade was ich ihm wohl schlimmes und gemeines antun wollte als mich Nino aus den Gedanken riss.
„Dürfte ich vielleicht rein kommen?“ fragte er belustigt.
Ich ließ Nino in die Wohnung und er setzte sich neben mich aufs Bett.
Wir redeten und lachten viel, machten uns über die Typen aus dem Mathekurs lustig und als wir unser Eis fertig gegessen hatte, sah ich ihn fragend an.
„Warum hast du mir den Zettel geschrieben, du bist doch eigentlich total offen und hast ziemlich viele Freunde.“
„Na ja ich ehm ich mag dich eben sehr. Ich hab schon lange ein Auge auf dich geworfen und bin immer sehr neidisch geworden als du deinen Freund da geküsst hast.“ Er sah verlegen weg.
Oh wie süß und er wurde sogar rot. Ich musterte ihn kurz und lies meinen Blick über seinen Körper schweifen.Er war groß und hatte ein sehr hübsches Gesicht. Die schwarze Haare fielen ihm sanft ins Gesicht .
„ Und warum konntest du mich dann nicht einfach ansprechen, wenn du mich doch magst?“ fragte ich und wusste das mein Feingefühl gerade bei Null angekommen war.
„Naja ich glaub,“ er stockte.
Ich sah ihn erwartungsvoll an. „Ich hab mich in dich verliebt“, gestand er mir und sah weg.
Irgendwie machte mein Herz gerade einen Hüpfer und ich musst lächeln.
„Du findest das lustig?“ fragte er mich verärgert.
„N-Nein, ich meinte ehm ich mag dich auch sehr, und ich hab dich auch schon mal beobachtet dachte aber du wolltest sowieso nichts mit mir zu tun haben, weil na ja ehm ich doch so klein und schüchtern bin.“ Versuchte ich ihm die Sache zu erklären und er verstand anscheinend.
„Und ich glaub ich habe mich gerade auch in dich verliebt“, warf ich schnell hinterher da es der Wahrheit entsprach.
Er sah mich glücklich an und zog mich in seine Arme.Einen Moment später spürte ich seine Lippen auf meinen und erwiderte nur zu gerne den Kuss.
„ Du hattest da noch Eis“ meinte er und grinste.
Er stand auf, wollte er schon wieder gehen?
„Willst du schon wieder gehen?“ fragte ich traurig.
„Ich muss los, meine Mom wollte heute noch weg. Ich muss auf meine kleinen Geschwister aufpassen, richtig blöd, aber wenn du willst kannst du gern vorbei schauen“, er gab mir noch schnell seine Adresse und ich brachte ihn zur Türe.
Als er im Treppenhaus stand, sah er mir kurz in die Augen und ich musste mich auch bei ihm auf die Zehenspitzen stellen. Sanft küsste ich ihn und er strich mir kurz bevor er sich umdrehte eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Dann ging er und ich stand bestimmt noch 5 Minuten im Treppenhaus.
Gedankenverloren strich ich mir über die Lippen.Ich grinste gerade sicher wie ein Honigkuchenpferd.
Ich würde ganz sicher heute Abend bei ihm vorbei schauen.
Schließlich wollte ich nicht, dass es letzte Mal war das ich seine Lippen spürte.
~ Ende ~
Hoffe es hat euch gefallen :3
~ imperfect
