Drabble 17 - The end of all times
The end of all times
Wer kannte es schon nicht? Das Ende aller Zeiten? Wer hatte noch nicht davon gehört? Welcher Mensch bekam genau das nicht Tag für Tag gepredigt, konnte den Sekten und Religionen entfliehen, die einem sagten, dass das Ende nah sei? Die Frage ist, wie man sich das Ende vorstellte. Es konnte bald kommen und es kann für jeden anders sein…
Sein Ende aller Zeiten war schon gekommen, er stand vor dem Ende und wusste, dass es doch nicht sein Ende bedeuten würde. Polizeisirenen hallten durch die Nacht. Zufrieden und doch mit einem beklemmten Gefühl stand Shinichi an der gewaltigen Fensterfront des Hochhauses und betrachtete das Glimmen der Stadt. Der Ausblick war gewaltig. Die Lichter der Straßen, der Häuser brannten sich in die Finsternis wie das Feuer die Dunkelheit vertrieb. Er hatte seine Dunkelheit vertrieben…
Shiho stand neben ihm und lächelte ihn an. Sie hatten gesiegt, hatten ihren Kampf gewonnen und jetzt war ihr Moment gekommen. Ihr gemeinsamer Moment…
Sie war so glücklich. Niemand in ihrem Leben schaffte es, sie so glücklich zu machen wie er. Sie war glücklich, wenn er glücklich war und sie genoss seine Stärke. Zusammen hatten sie einen glorreichen Sieg errungen, niemand hatte auf sie gewettet und doch hatten sie ihren übermächtigen Gegner niedergerungen. Seinem Genie war es zu verdanken, dass die Stadt ab heute ruhiger würde. Sie hatte ihm helfen dürfen, es gab nichts Schöneres…
Shinichi stand vor vollendeten Tatsachen. Was würde er jetzt machen? Der Schrecken war vorbei, die Bösewichte vertrieben, die Gangster hinter Gitter und seine Lebensaufgabe beendet. Die Organisation war zerschlagen, doch an seinem Zustand als kleines Kind hatte sich nichts verändert. Er würde weder sein altes Leben noch sein neues Leben leben können. Er musste etwas Neues schaffen. Er spürte sie an seiner Seite…
Was hatte er denn? Shiho blinzelte. Gerade hatte er doch noch so zufrieden gestrahlt, aber jetzt sah sein Blick so…zweifelnd aus. Was ging ihm wohl durch den Kopf? Er hatte doch gewonnen, hatte seine Rache endlich bekommen?! Verunsichert sah sie ihn an. Dachte er etwa schon wieder an sie? Ihr Blick verfinsterte sich…
„Kudo-kun? Was hast du? Du hast sie doch endlich geschnappt. Was ist mit dir? Ich brauche mich nicht mehr fürchten, du hast mich beschützt und jetzt bist du es, der Trübsal bläst. Sag, was ist los?“ Ihre samtweiche Stimme umschmeichelte ihn und wischte die Sorgen beiseite. „Nichts“, grinste er und wandte sich wieder der Aussicht zu. Sirenen heulten durch die Stille der Nacht, das Blitzen von Rot und Blau war weithin zu sehen. Seine Arbeit trug Früchte und es würde sich doch bitte darüber freuen können?! Bestärkt drückte er ihre Hand, der Kampfgeist kam zurück. Auch wenn er nicht in seinen Körper zurückkehren könnte, er würde weitermachen. Mit ihr an seiner Seite…
Ihre Wangen färbten sich Rot. Shiho sah seinem Blick hinterher und schweifte über die nächtliche Stadt. Die Schatten boten keine Gefahr mehr für sie, sie würde das Leben endlich genießen können. Niemand würde sie mehr bedrohen können, nicht einmal Ran…
Megure betrachtete die Szene vom Eingang in den großen Speisesaal aus. Da standen die beiden Kinder am Fenster des gewaltigen Restaurants und starrten hinab. Da standen nicht Watson und Holmes…
