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The few moments

Die wenigen Momente - eine ShihoxShinichi-Drabblesammlung
von

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Drabble 8 - Listen to your heart

Listen to your heart
 

Sie stand an der Türschwelle und blickte zurück. Der kalte Herbstwind fegte die Straßen leer. Goldene Blätter, gefärbt durch die Mächte der Zeiten, tanzten in ihm. Sie strich sich die erdbeerblonden Haare aus dem Gesicht, die der Sturm unablässig hin und her wehte.

Die gepackte Tasche wog schwer in ihrer Hand. All die Klamotten, Bücher, Forschungsergebnisse und Gerätschaften einer erfahrenen Chemikerin waren durcheinander geworfen darin verstaut. Wie hatte sie alles in eine Reisetasche bekommen? Sie wusste es nicht mehr…
 

Wehmütig streifte ihr Blick die Fassade des Hauses, in dem sie die schönsten Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Die einzigen schönen Jahre. Das moderne Gebäude war für sie nicht nur Wohnort sondern Heimat geworden und dies hatte sie nicht nur dem aufopferungsvollen Professor zu verdanken, den sie am Liebsten als Vater betitelt hätte. Nein da war noch jemand. Wegen diesem jemand ging sie jetzt…
 

Viel zu lange hatte sie gehofft, hatte sie geträumt, den Wunschtraum gepflegt wie ein kleines Kind. Es waren ihre Hoffnungen gewesen. Ihre eigenen. Doch schlussendlich waren es nur Hoffnungen geblieben gestand sie sich ein. Er sagte es oft genug. Es gab nur eine Wahrheit und die basierte auf Tatsachen, nicht auf Wünschen. Doch die Tatsachen lagen anders…
 

Panisch rannte er durch das Haus. Wo zum Teufel war sie? Ihr Zimmer war ausgeräumt, ihre Sachen verschwunden, sogar das Labor war blitzblank und leer. Das Einzige, was sie ihm hinterlassen hatte war ein kleiner weißer Umschlag und eine silbern blitzende Schatulle gefüttert mit rotem Samt – sozusagen das Tor zu einer anderen Welt. Eine kleine weiß-rote Pille lag darin, doch er wollte sie nicht! So lange hatte er gebettelt, doch jetzt, wo die Stunde geschlagen hatte, in der sich sein Leben verändern sollte, in der er seine Schattenidentität hätte ablegen sollen, da wollte er nicht mehr. Zu hoch war der Preis des Tausches. Sie war der Preis…
 

Fahrig riss er im Lauf den Brief auf. Ein Abschiedsbrief. Was sonst?
 

Wo war sie nur? Im Haus des Professors war sie nicht auffindbar. Gestern noch hatten sie einen so schönen Abend verbracht, zusammen, als Freunde. Jetzt war sie weg. Er eilte auf die Tür zu und riss sie auf. Da stand sie. Der Herbstwind umspielte ihr Haar. Ihr vom Schmerz gezeichneter Blick durchstieß sein Herz wie eine flammende Lanze. Warum schon wieder fliehen?
 

„Ai, geh nicht“, hauchte er in den Sturm und die Worte vergingen so schnell, wie sie gekommen waren. Kraftlos lehnte er sich an den weißen Türrahmen. „Bitte, bitte flieh nicht schon wieder. Warum solltest du auch? Du hast doch…hast doch hier ein zuhause gefunden! Beim Professor, bei den Kinder…bei mir.“
 

Sie schenkte ihm einen Einblick in ihre Seele. Nur kurz, aber heftig. Er sah ihr direkt in die Augen und es war, als würde er tief in sie blicken können. Der glasige Schein der Tränen, die endlose Tiefe, der Funken der Liebe…zu ihm…
 

„Lies Shinichi.“ Das war alles, was sie sagte, bevor sie ging, auch wenn ihr Herz sich dagegen wehrte. Es schmerzte bei jedem Schritt, schlug schneller und schneller, je größer die Distanz zwischen ihnen wurde. Sie hörte nicht darauf.
 

Er schon…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  xXAiXx
2009-08-02T15:51:52+00:00 02.08.2009 17:51
Wie traurig *schnief*
Das ist soo toll gschrieben :)


so, jetzt lese ich Kap.9 *aufgeregt sei*


lg xXAiXX
Von:  Rukia-sama
2009-07-30T19:21:58+00:00 30.07.2009 21:21
Schon wieder so ein trauriger...
Hm, nur positiv schreiben wär´ ja auch blöde
Naja, ich persönlich mag die positiven lieber
Aber der hier is auch schön, keine Frage!

Nur hab ich das Ende nicht ganz verstanden...
Könntest du vllt demnächst eine ENS schreiben, wenn du was hochlädst?
Ich kann ja nicht hellsehen :D


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