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Suara

Da Capo al Fine
von

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Tanz, Blumen und Skinheads II

Gisang hatte sich nun also wieder verdrückt und unter das Volk gemischt. Suara nahm aber nicht an, das sie wirklich aufgeben würde. Sie nahm an, das sie wohl denken musste, das Shikao an ihr, also an Suara interessiert war, nachdem sie so ein eigentlich eindeutiges Zeichen von ihm am Hals trug. Sie kramte in ihrer Tasche und band sich dann erstmal ein Halstuch um, damit nicht noch mehr Leute von diesem dummen Missgeschick erfuhren. Suara und ihre Gruppe, wenn man das nun so nennen kann, gingen dann also wieder zurück zum Mark, nachdem Suara ihre Haare irgendwo trocknen konnte. Sie liefen aufgeregt durch die Gegend, jeder wollte woanders zu erst hin. Der eine wollte noch ein paar Runden Achterbahn fahren, was Suara und auch Ikami schon lange vergangen war, und wieder anderen wollten sich erstmal den Bauch voll schlagen. Da Suara zwar noch leicht schlecht war, aber dennoch Hunger hatte, gesellte sie sich zu Ikami und Miyako. Miyako war ein liebes und immer fröhliches Mädchen. Vielleicht besaß sie etwas zu viel Energie, aber manchmal war das auch gut so. Denn damit steckte sie immer jeden an und man konnte ihn ihrer Gegenwart wirklich alles vergessen und Spaß haben. Ihre graublauen Augen und die kurzen braunen Haare passten perfekt zu ihrer etwas wilden und ungestümen Art. In den Haare trug sie immer links und rechts eine recht große gelbe Schleife. Ihre Lieblingsfarbe schwarz vertrug sich nicht nur nicht mit der Schuluniform sondern sie trug meist auch Kleider in schwarz, was ist aber gut stand. Mit ihr konnte man einfach immer und über all Pferde stehlen. Und genau dieses Mädchen bemerkte dann auch wie eine Gruppe Jugendlicher, deren Köpfe kahl geschoren waren, Lederjacken trugen, und Hosen im Armee-Stil, und auch Springerstiefel, die gerade dabei waren die friedlichen Leute auf dem Markt an zu pöbeln. Auch Suara kannte diese Leute. Sie zuckte unweigerlich zusammen. Sie wollte den anderen nicht den Tag verderben und sie auch nicht ihretwegen ihn Gefahr bringen, denn sie wusste das die Typen es auf sie abgesehen hatte.

“Hört mal Leute. Ich muss mal eben auf Toilette. Aber ihr könnt mir was mitbringen. Ich komme dann nach.”, meinte sie dann ausweichend und auch mit einem leicht fordernden Ton. Ikami sah sie lieb lächelnd an.

“Geht klar. Was willst du denn haben, wir warten dann dort in unter den Kirchbäumen auf dich.” Ikami deutete auf einen kleine Sitzecke in einem Kreis aus blühenden Kirschbäumen.

“Baachanyaki wäre toll. Diese Kräcker sind soooo lecker. Ich konnte es früher nie erwarten, wie Oma sie jeden Winter mit viel Liebe gebacken hatte.” Ikami nickte. Baachanyaki hatten ihren Namen von der Baachan, also Oma, die sie bäckt. Sie bestehen aus Reis, der mit dem Quellwasser eines Dorfes in der Nähe des Fugenji-Tempels in Kyotonabe wächst. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung trocknet die Baachan diese Reiskräcker im kalten Winterwind und bäckt sie danach über heißer Kohle. Suara war während Ikami Miyako erklärte was Baachanyaki waren verschwunden.

Das Mädchen lief ziemlich provokant an den Skinheads vorbei um ihre Aufmerksam von ihren Freunden abzulenken und auf sich selber zu richten. Sie wollte diesen Menschen keinen Ärger machen. Die Gruppe Jugendlicher bemerkten Suara natürlich auch schnell und folgten ihr. Schnell hatten sie das Mädchen in eine dunkle enge Ecke getrieben. Da sie in der Überzahl waren, konnte Suara nichts machen. Nun bereute sie doch ihre heldenmutige aber dumme Überlegung.

“Na. Wenn das nicht Shikaos kleine Freundin ist. Wie lange willst du noch bei ihm bleiben. Seine Gesellschaft wird dir irgendwann teuer zu stehen kommen.”, meinte einer, der wirklich wie ein Cliquen-Boss aussah. Er kam auf sie zu und packt ihr Kinn richtig unsanft und ihren Kopf dann anzuheben. Er entdeckte sogleich auch den verhängnisvollen Fleck der unter ihrem Tuch zum Vorschein gekommen war. Jetzt verfluchte sie Shikao noch mehr.

“Von wem ist denn der? Shikao? Oder hast du einen anderen als diesen Spinner?”

Suara schwieg. Sie hatte keine Lust sich mit diesen Leuten zu unterhalten. Außerdem wusste sie das es soundso Zeitverschwendung war. Diese Leute würde nur das hören, was sie auch hören wollten.
 

Rain, Makoto und auch Tazuki, Shikaos Rattenschwanz also, liefen zu diesem Zeitpunkt gelangweilt über den Markt. Shikao war nirgends zu finden, genauso wenig wie Takuma. Auf einmal bemerkte Rain was dort vor sich ging und sagte den anderen beiden Bescheid. Sie entschieden das Makoto und Tazuki erstmal nach Shikao suchen sollten und ihn von der Sache in Kenntnis zu setzen. Rain, welcher in den Judoverein der Stadt ging, würde solange hier die Stellung halten. Die anderen beiden stimmten den leicht gereizt und widerwillig zu. Sie verschwanden.

Rain stand plötzlich vor Suara, er hatte die Hand welche immer noch an Suaras Kehle war einfach weg geschlagen. Suara wunderte sich, sie kannte ihn ja nur als Shikaos Mitläufer. Nun hatte sie zum ersten Mal die Möglichkeit ihn sich näher an zu sehen. Sie musterte ihn. Er hatte kurze schöne blonde Haare, die in der Sonne glänzten. Seine Augen konnte sie nicht sehen. Seine Statur ähnelte fast schon einem griechischen Gott wie man ihn von Gemälden kannte. Er war kräftig und gut gebaut. Ja, man könnte sagen er war sehr sexy. Das wurde Suara in diesem Moment so richtig klar. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der USA-Amerikaner Rain zu Boden ging und auch aus dem Mund blutete. Einer der Skinheads hatte ihn ziemlich heftig ins Gesicht geschlagen. Doch der blonde Junge stand auf, als wäre nie etwas gewesen und grinste gelassen.

“Du kleiner Spinner. Shikaos Mitläufer. Was mischt du dich jetzt hier ein? Willst du sterben, hä?!”

“Zu sechst ein wehrloses Mädchen in eine dunkle Ecke scheuchen und sie fertig machen. Habt ihr denn gar keinen Stolz als Männer. Ich habe Stolz, und werde sie deshalb beschützen.” Und wieder fing er sich eine, dachte Suara zumindest. Rain hatte den Schlag abgefangen und den Arm des Angreifers gepackt. In einem geschickten Judo-Wurf schleuderte er den viel größeren Kerl über seine Schulter zu Boden. Dieser stöhnte und ächzte als er mit dem Rücken hart auf dem Boden aufschlug.

Suara konnte nicht umher kommen als zu staunen. Rain sah zwar stark aus, aber dieser Kerl war auch nicht ohne gewesen. Doch lange kam Suara nicht, Rains Triumph zu bestaunen.

Neben ihr ging plötzlich eine Tür auf und sie wurde in einen dunklen Gang gezerrt. Nichts konnte sie erkennen, sie hörte nur wie genau jene Tür verschlossen wurde.

Takuma stand unterdessen neben Rain und flüsterte dem Jungen ins Ohr, das die Polizei unterwegs war und alle anderen in Sicherheit.



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