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Mission Undercover

~Studenten haben's besser!~ (HidanxDei)
von

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Special Chapter No. 1: Deidara sucht den Superstar

Ich wurde durch ein nerviges Piepsen geweckt. Grummelnd drehte ich mich um und haute mit meiner Hand desorientiert auf dem Nachttisch herum, bis sie den Wecker erwischte und der endlich Ruhe gab.

Mühsam öffnete ich die Augen und stand langsam auf. Ich rieb mir den Schlafsand weg und streckte mich unter einem lang gezogenen Gähnen. Ich taumelte ins Bad und begutachtete mich im Spiegel. Na ja, ein bisschen kaltes Wasser und ein ordentlicher Kamm würde mir nicht schaden. Also ging ich, wie eigentlich fast jeden Morgen, unter die Dusche und ließ das kalte Wasser über meine Körper laufen. Es jagte mir zuerst einen Schauder über den Rücken, doch nach kurzer Zeit war es sehr angenehm.
 

Fertig angezogen kam ich nach gut einer halben Stunde aus dem Bad. Der Geruch von Kaffee stieg mir in die Nase, weshalb ich vermutete, dass jemand in der Küche sein musste. Und so war es auch.

„Guten Morgen.“, sagte ich, was eher weniger begeistert klang. „Guten Morgen, Deidara.“, erwiderte Sasori no Danna, ebenso desinteressiert, wie er seinen Kaffee trank. Ich nahm den Wasserkocher und goss etwas Wasser hinein, um mir einen Tee zu machen, als mir etwas einfiel. Ich hatte mich noch gar nicht richtig bedankt!

„Sasori no Danna, ich wollte mich für… den Abend bedanken, hm.“, sagte ich und machte eine schnelle Verbeugung. „Ja, ja, schon gut…“, murmelte er nur, was ich äußerst seltsam fand. Manchmal wüsste ich echt gern, was in seinem Kopf vorging. Aber ich glaube, das wusste keiner.

„Hallo.“, sagte jemand. Ich brauchte mich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, wer es war. Diese Stimme und vor allem diese Gleichgültigkeit dieser Stimme, würde ich unter Tausenden wieder erkennen. „Morgen, Itachi.“, sagte Sasori no Danna. Ich sagte nichts. Bei ihm würde ich mich ganz sicher nicht bedanken. Also starrte ich stur auf das Wasser, welches ich gerade in die Tasse goss.

Als sich Itachi genau neben mich stellte, um einen Teller aus dem Kücheschrank zu nehmen, musste ich doch einen kurzen Seitenblick auf ihn werfen. Er war schon fertig angezogen. Seltsam, ich hatte ihn gar nicht bemerkt… Ich hatte auch keine Badtür gehört, oder sonst irgendetwas, dass auf ihn aufmerksam gemacht hätte… Na ja, er ist eben ein Ninja.

Ich nahm mir einen kleinen Löffel und setzte mich neben Sasori no Danna. Während ich darauf wartete, dass der Inhalt des Teebeutels sich gleichmäßig in der Tasse verteilte, rührte ich mit dem Löffel gedankenverloren im Teewasser herum und starrte dabei ins Leere. Der Samstag war für mich einfach nur die Hölle gewesen. Das einzig Positive war, dass Yori die „Trennung“, wenn man es so nennen durfte, ungewöhnlich gut aufgefasst hatte.

Jedoch quälte mich immer noch die Frage, ob nicht doch irgendjemand diese vier Idioten, die vorgestern Abend meinem kleinen Ausraster zum Opfer gefallen waren, vermissen würde.

„Hey! Na ihr Trantüten? Wie geht’s denn so?“. So wurde ich äußerst unsanft aus meinen Gedanken gerissen. Wieder einmal erkannte ich die Stimme sofort. Hidan war aber auch immer der Letzte, der aufstand. „Oh Mann, ich hoffe deine Vergessens-Spritze wirkt, Sasori, sonst können wir die Mission abhaken. Hast der kleinen Aki einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Deidara!“, sagte er und wuschelte mir im Vorbeigehen durchs Haar. Was sollte das denn?!

Völlig perplex sah ich Hidan nach. Keiner von uns übrigen dreien gab ihm eine Antwort auf irgendeine seiner Fragen. Ich schätze mal, Sasori no Danna und Itachi hielten es nicht für nötig, so jemandem wie Hidan überhaupt mehr Beachtung zu schenken, als einem heulenden Kleinkind. Bei mir war es einfach nur die Empörtheit über Hidan und der Tatsache, dass er mir durch die Haare gewuschelt hat, als würde er das jeden Morgen tun.

Sasori no Danna stand währenddessen unter einem Seufzer auf. „Ich sagte doch bereits, wir verlieren kein Wort mehr darüber. Los, kommt, wir müssen langsam los.“, sagte er. Ich nickte, stand auf und holte meinen Rucksack, während Itachi und Hidan noch in der Küche blieben.
 

In der Uni angekommen, teilten wir uns auf. Sasori no Danna und ich hatten Kunst, während Itachi Physik und Hidan Religion hatte. Als wir zum Kunst-Zimmer gingen, erklärte ich Sasori no Danna noch den Aufbau des Schulhauses und einige andere Sachen. Er nickte bloß immer oder machte: „Mhm.“. Mehr Kommentare gab er eigentlich nicht dazu. Er war schon manchmal echt seltsam…Ich musste aber zugeben, dass er auf die Leute in seinem Umfeld eine gewisse Ruhe ausstrahlen konnte. Das war wirklich ungewohnt für mich, denn normalerweise hatte ich in letzter Zeit eher mit Leuten zu tun, die total überaktiv waren und nie die Klappe halten konnten, so wie Hidan und Yori.

„Wie viele Schüler hat diese Uni?“, fragte Sasori no Danna plötzlich. Ich unterbrach meinen Reubuschtee-getriebenen Redeschwall und überlegte ein paar Sekunden. Dann zuckte ich mit den Schultern. „Keine Ahnung, tut mir Leid. Das ist… schwer einzuschätzen, hm…“, sagte ich und war gespannt auf Sasori no Danna’s Reaktion. Doch der sah nur ins Leere.

„Dann müssen wir es eben herausfinden.“, war seine verspätete Antwort. Eigentlich wollte ich ihn noch fragen, wie wir das denn anstellen wollten, aber da war er schon um die Ecke gebogen und ins Kunst-Zimmer gegangen.
 

In der großen Pause saß ich mit den anderen dreien auf einer Bank auf dem Campus-Gelände. Sasori no Danna erklärte uns gerade, wie wir in den nächsten Wochen vorgehen müssten. Um ehrlich zu sein, es interessierte mich so was von gar nicht. Einzig und allein dass Sasori no Danna es erzählte, machte das Ganze wenigstens so gut, dass es meine Aufmerksamkeit Wert war. Aber auch nur Sasori no Danna.

Es sah irgendwie witzig, wenn er so ein total ernstes Gesicht machte. Als sein Partner wusste ich, dass er von mir, vor allem in solchen Situationen, vollkommene Ernsthaftigkeit verlangte, aber gerade dann konnte ich mich manchmal kaum vor Lachen beherrschen. Ernsthaftigkeit, Schweigen, Zurückhaltung und was sonst noch alles so dazu gehört, waren Eigenschaften, die mir nun mal überhaupt nicht lagen und mit denen ich mich auch nicht anfreunden konnte. Damit würde ich meine ganze Identität aufgeben! Ja, wahrscheinlich war ich in vielen Dingen wirklich das glatte Gegenteil von ihm…

„Habt ihr das jetzt verstanden?“, fragte Sasori no Danna ruhig wie immer. Itachi und Hidan nickten. Ich tat es ihnen gleich, auch wenn nur jedes fünfte Wort bei mir hängen geblieben war und sie, wenn ich sie gedanklich zusammenfügte, auch nicht viel mehr Sinn ergaben.

Da das Gespräch nun scheinbar beendet war, stand ich auf und wollte wieder ins Gebäude gehen. „Bis dann, hm.“, sagte ich nur kurz. Ich war schon im Begriff den ersten Schritt zu machen, als ich von Hidan an der Schulter gepackt wurde. Ich drehte mich zu ihm um. „Ich geh ein Stück mit dir mit, ich muss in die selbe Richtung.“, sagte er und… lächelte?! Ja, ungelogen, Hidan lächelte mich an und das auch noch freundlich! Es brauchte viel Selbstbeherrschung, um jetzt nicht in völliges Erstaunen zu verfallen, jedoch konnte ich meinen ziemlich verwirrten Blick nicht zurückhalten. Trotz allem nickte ich und wir gingen zusammen zum Eingang und überließen Sasori no Danna und Itachi sich selbst.

Ich rätselte noch den ganzen Weg über, wie Hidan gerade auf die Idee gekommen war, mit mir mitgehen zu wollen. Bis jetzt dachte ich, er wäre froh darüber, mich nicht sehen zu müssen. Er verhielt sich sowieso seit Samstag so komisch zu mir. Na ja, sauer war er jedenfalls nicht mehr, das stand fest, aber was dann…?

„Bis nachher!“, winkte er mir hinterher, bevor er meine entgegen gesetzte Richtung einschlug. „Endlich allein…“, dachte ich und seufzte auf.

„Hallo, Dei!“, rief hinter mir jemand. Ich drehte mich um und erblickte Yori, die auf mich zugelaufen kam. Tja, falsch gedacht… „Hi, Yori, hm.“, erwiderte ich und schaffte es sogar, einen relativ freundlichen Ton an den Tag zu legen. Sie blieb vor mir stehen. Nanu, keine feste Umarmung? Doch kurz darauf schoss es mir durch den Kopf, dass sie sich ja jetzt wohl doch etwas zurückhalten würde, da wir ja „Schluss gemacht“ hatten.

„Ich hatte mir schon gedacht, dass du hier bist.“, sagte sie. „Ich hab heute Morgen von unserer Lehrerin erfahren, dass wir heute auf der Probebühne Unterricht haben. Deswegen bin ich hergekommen. Um dich abzuholen.“. „Wow, danke. Das ist echt nett von dir, hm.“, antwortete ich ihr. „…Und wo ist die Probebühne, hm?“, fragte ich anschließend. Yori lachte. Was für ein Wunder… „Ich zeig’s dir.“, sagte sie dann und zog mich am Ärmel meines T-Shirts hinter ihr her.
 

Als wir vor dem Raum ankamen und Yori die Tür öffnete, dachte ich, ich spinne. Wir standen in einem relativ großen Saal mit allem möglichem Technik-Kram, mindestens drei Kameras, ein paar Mikrofonen, Scheinwerfern, großer Zuschauerraum und einer nicht gerade kleinen Bühne. Und das wollten die einem als PROBEbühne verkaufen?! Das war doch wohl ein Witz. Wie groß ist denn dann bitte die echte Bühne??? Na ja, zumindest wusste ich jetzt, warum diese Uni von außen so groß aussah.

„So wie du guckst, warst du hier noch nicht, oder?“, fragte mich Yori grinsend. Ich nickte nur. „Komm einfach mit.“, ergänzte sie, nahm mich am Handgelenk und ging mit mir in den vorderen Teil des Zuschauerraums, bevor ich irgendwie reagieren konnte. Vorne standen Frau Hasegawa, unsere Musiklehrerin, und die meisten anderen aus dem Musik-Kurs.

„Ah, Yori, Deidara, wie schön, dass ihr es doch noch gefunden habt.“, meinte Frau Hasegawa freundlich und lächelte uns an. Frau Hasegawa war nicht mehr die Jüngste, obwohl man sie auch keinesfalls als alt bezeichnen konnte. Sie war… irgendwas dazwischen, ich schätzte sie auf Ende vierzig. Aber genau der Typ Musiklehrerin: Weite Hippie-Klamotten, lange Ohrringe und Ketten, komische Armreifen und so.

„Tut mir leid, Frau Hasegawa, aber ich musste Deidara noch holen.“, entschuldigte sich Yori lächelnd und verbeugte sich kurz. „Ist ja schon gut. Dann setzt euch hin.“, erwiderte Frau Hasegawa. Yori tat wie ihr gesagt wurde. Ich zögerte kurz, lächelte die Musiklehrerin verlegen an, ehe ich mich auf einen der Sitze platzierte.

Nach etwa fünf Minuten trat Frau Hasegawa auf die Bühne. Bei uns wurde es leiser und die Aufmerksamkeit von circa fünfundzwanzig Schülern richtete sich nach und nach auf die Lehrerin, die geduldig abwartend auf der Bühne stand. Als dann endlich Ruhe war, begann Frau Hasegawa zu reden.

„Also, meine Lieben, ihr fragt euch sicher alle, warum wir die Stunde heute auf der Probebühne beginnen.“, fing sie an. Einige nickten zustimmend. „Der Grund dafür ist, dass wir in den nächsten vier Wochen an einem Projekt arbeiten werden.“. So weit, so gut… „Ihr werdet dafür immer die Hälfte der Schulstunden, die ihr in der Woche habt, frei bekommen…“. Ja, das werd’ verkraften können, schätze ich… „Denn ihr werdet euch einen Song ausdenken! Dafür arbeitet ihr in Gruppen zwischen zwei und fünf Leuten. Ihr müsst einen Text schreiben, natürlich die Melodie dazu, ihr müsst es instrumental begleiten können und natürlich auch dazu singen!“. … Verdammt. Was sich gerade noch nach einem Traumprojekt anhörte, entwickelte sich nun zu einem Alptraum. …Und zwar zu einem Schrecklichen. Einem Mühsamen und Schrecklichen, um genau zu sein.

Etwas unsicher sah ich mich um. Ein paar klatschten freudig in die Hände oder hatten nun ein breites Grinsen auf dem Gesicht. So auch Yori. Wenn ich schon mit jemandem zusammenarbeiten musste, dann mit ihr. Den Rest dieser Truppe kannte ich sowieso nur ganz flüchtig. Aber zu zweit würde das doch ein bisschen schwierig werden… Ach, was soll’s, ich werd’ Yori einfach ein paar Literchen Kaffee einflößen und der Rest erledigt sich von selbst…

Als ich daran dachte konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen und bemerkte Yori gar nicht, die plötzlich neben mir stand. „Hey, wir machen das doch zusammen, oder?“, fragte sie mich. „Klar.“, antwortete ich nickend. „Wenn es richtig gut werden soll, wird das zu zweit aber ganz schön schwierig werden… Am besten wir suchen uns noch zwei oder drei.“, überlegte sie und zog mich von meinem Sitzplatz. Zielstrebig ging sie auf Mayumi und äh… Ah ja, Kaito zu. Die beiden sprachen gerade miteinander, schauten aber auf, als Yori und ich vor ihnen standen.

„Hey, habt ihr schon ne Gruppe?“, fragte sie einfach ganz direkt. „Nein.“, sagte Mayumi. Kaito schüttelte nur den Kopf. Seltsamer Kerl. „Wollt ihr mit uns arbeiten?“, fragte Yori weiter. Die beiden anderen schauten sich an. Kaito nickte und Mayumi antwortete dann: „Ja, gerne. Kaito ist auch einverstanden.“.

Yori lächelte glücklich und machte gleich den ersten Termin zum Treffen aus. Ich hielt mich zurück und war mit allem zufrieden, Hauptsache ich musste nicht zu viel machen und hatte meine Ruhe.
 

Als es dann nach den endlosen übrig gebliebenen siebzig Minuten zur Pause klingelte, versuchte ich so schnell wie möglich aus dem Saal zu kommen, um ja nicht von Yori aufgehalten zu werden. Mit Erfolg. Auch wenn mein Gang etwas gehetzt war, es hatte funktioniert. Wow. Hätte echt nicht gedacht, dass ich das so glatt hinbekomme.

Vor dem Eingang blieb ich stehen, setzte mich lässig auf das Geländer und wartete auf Sasori no Danna. Warum? Nun ja… weil halt. Er hat zur selben Zeit Schluss wie ich und da… warte ich eben… Da fiel mir ein, dass Hidan jetzt auch gleich aus der Sporthalle kommen müsste… Scheiße, ihm wollte ich nicht unbedingt begegnen… Er war seit vorgestern so komisch zu mir und deswegen traute ich der ganzen Sache nicht über den Weg. Überhaupt, Hidan zu vertrauen, wäre glaube ich für jeden das Todesurteil. Besser wäre es, einer auf einen selbst gerichtete und geladene Bazooka zu vertrauen. Die gab beim Töten wenigstens keine total überflüssigen und dummen Kommentare ab.

„Na Kleiner, auf wen wartest du denn? Doch nicht etwa auf mich, oder?“. Wenn man von quatschenden Bazookas sprach. Unsanft wurde ich von Hidan aus meinen Gedanken, und fast auch vom Geländer gerissen, als er mir mit der Hand „kumpelmäßig“ auf den Rücken haute, wodurch ich fast die Balance verlor. Jetzt nun doch schlecht gelaunt, schaute ich ihn an. „Eigentlich auf Sasori no Danna, aber er scheint nicht zu kommen, hm…“, antwortete ich. Die Beleidigung „Kleiner“ ignorierte ich schon völlig. „Tja, zu schade, dass Pinoccio nicht kommt, aber hey, du hast ja noch mich, oder?“, lachte er und wir gingen in Richtung Eingangstor. Ich fand die Sache überhaupt nicht zum Lachen. Nein, so gar nicht. Denn er verhielt sich wieder so… komisch… Das gab mir langsam echt zu Denken. Anstatt weiter auf Sasori no Danna einzugehen, fing ich ein neues Thema an.

„Hast du Aki heute gesehen, hm?“, fragte ich und sah zu Hidan. „Yep.“, antwortete er nur. „Hast du mit ihr geredet?“. „Yep.“. „War sie wieder ganz normal?“. „Yep.“.

…Okay, das wurde langsam nervig. „Dann erzähl mir doch einfach was passiert ist, anstatt dass ich alles aus dir rausquetschen muss, hm!“, sagte ich nun etwas lauter und genervt. „Mann, da gibt’s nicht viel zu erzählen! Ich hab sie gefragt, was sie denn am Samstagabend gemacht hat, und sie sagte, sie wüsste es nicht mehr! Aber sie nimmt an, dass sie über ihren Büchern eingepennt ist. Zufrieden?“, antwortete er mir, blieb vor mir stehen und sah mich an. Ich nickte. „Na bitte, geht doch, hm.“, sagte ich leicht grinsend und kramte den Schlüssel zum Apartment hervor.
 

Am nächsten Tag klingelte Yori bei uns an der Wohnungstür. Sasori no Danna machte auf und ich gab ihm ein Zeichen, sie hinzuhalten bis ich mich fertig angezogen hatte. Mann, war mir das peinlich!

„Hey, Yori!“, begrüßte ich sie zwanzig Sekunden später, was etwas breit gezogen klang und mir stand immer die Röte ins Gesicht geschrieben, das spürte ich. Dass Sasori no Nanna mich in Boxershorts gesehen hatte, reichte jetzt schon für die Peinlichkeiten eines ganzen Tages.

„Hi, ich wollte dich abholen für die Bandprobe.“, antwortete Yori. Ich war verwirrt. Welche Band? Welche Probe? „Welche Bandprobe, hm?“, fragte ich sichtlich irritiert. „Na du weißt schon. Unsere Band. Das Musik-Projekt. Der Grund, warum wir heute den ganzen Tag frei haben. Na, klingelt’s?“, fragte sie und sah mich belustigt an. Ach so, das hatte ich völlig vergessen. Dass sie unsere Zweckgemeinschaft schon als „Band“ bezeichnet, fand ich doch etwas unpassend. Immerhin kannte ich Mayumi und Kaito so gut wie gar nicht. Und offenbar hielt Yori es auch nicht für nötig, mich über so ein Treffen einzuweihen. Aber, was soll’s, ich spielte einfach mit.

„Oh, ach ja! Die Bandprobe, hm! Ich komme sofort!“, rief ich während ich schon zum Garderobenständer sprintete und mir meine Jacke schnappte. „Sasori no… Äh, Sasori, ich geh mit Yori-“. „Ja, ja, schon in Ordnung, wir müssen ja auch gleich los.“, unterbrach er mich in meinem Satz. „…Gut, hm. Ich bin dann mal weg!“, rief ich, ehe ich die Tür hinter mir zuknallte.
 

„Also, äh… Was genau machen wir jetzt eigentlich, hm?“, fragte ich, als wir zwei dann die Straße entlang gingen. Yori lachte. „Wir gehen zu Mayumi nach hause. Ihre Eltern sind selten da und sie haben ein großes Haus, mit einem großen Wohnzimmer in dem wir üben können. „Okay… und was üben wir? Haben wir denn schon ein Lied, hm? Und wer singt, oder spielt welches Instrument?“.

Sagt mal, bekam ich denn hier gar nichts mehr mitgeteilt?! „Kaito schreibt in seiner Freizeit gerne Songs. Wir müssen uns also nur noch einen aussuchen. Und was die Instrumente angeht… Mayumi und ich spielen Gitarre, Kaito sitzt am Schlagzeug… Da fällt mir ein, kannst du irgendein Instrument spielen?“, fragte sie mich. „Mhm.“, antwortete ich und schüttelte den Kopf. Ich ahnte Schreckliches…

„Tja, dann wirst du wohl oder übel singen müssen, Dei!“, meinte Yori grinsend. Na klasse! Ich wusste es! Oh Menno, ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht! Das hört sich nach Arbeit an… Dazu hab ich echt keine Zeit…

Innerlich versank ich gerade in tiefes Selbstmitleid. Da ich ja nun nicht nein sagen konnte, formulierte ich es etwas anders. „Weißt du denn überhaupt, ob ich singen kann, hm?“, fragte ich Yori, was ungewollter Weise doch leicht verzweifelt klang. „Nein, nicht direkt, aber so schlimm kann’s ja nicht werden, oder?“, erwiderte sie lachend. Ich konnte nur gezwungener Maßen Lächeln. Da wäre ich mir nicht so sicher, Yori…
 

Als wir bei Mayumi ankamen, ging alles sehr schnell. Mayumi begrüßte uns herzlich, Kaito hüllte sich mal wieder in Schweigen, wir führten kurz ein bisschen Smalltalk und gingen dann auch schon ins Wohnzimmer, wo auch schon die Instrumente standen.

„So, Kaito hat sein Song-Buch mitgebracht, wir können uns also gleich einen aussuchen.“, meinte Mayumi, als sie aus der Küche mit einer Kanne Tee und einem Teller Keksen wieder ins Wohnzimmer kam. Wir nickten, setzten uns auf die Couch, nahmen uns ein bisschen Tee und einen Keks und blätterten das Buch durch.

Nach etwa zwanzig Minuten hatten wir uns auf ein Lied geeinigt und Mayumi machte für jeden eine Kopie. Ich musste zugeben, dass das, was Kaito da so schrieb, gar nicht mal so schlecht war. Den Song, den wir uns ausgesucht hatten, gefiel mir auch ganz gut, es war nur zweifelhaft, ob ich das singen könnte. Um ehrlich zu sein wusste ich überhaupt nicht, ob ich singen konnte. Auf der Ninja-Akademie war das nie von Nöten gewesen…

Obwohl, ich erinnerte mich, dass mich meine Mutter in der Grundschule mal gezwungen hatte, in den Chor zu gehen… Eine einzige Katastrophe. Kaum hatten wir den ersten Auftritt in meiner Schule und ich merkte, wie einen alle anstarrten, wurde es mir schwarz vor Augen und ich lag flach und durfte die Decke bewundern… Nie wieder!!!

„Okay, dann versuchen wir es mal! Ich hoffe, ihr könnt alle Noten lesen!“, sagte Yori freudig und sprang vom Sofa auf um sich eine der Gitarren zu schnappen. „Ja, Noten lesen konnte ich… „Aber, Moment mal, wollen wir denn gleich anfangen zu proben, hm? Reicht es denn nicht, wenn jeder es erst mal allein zu Hause probiert?“, versuchte ich das Ganze noch ein bisschen hinaus zu zögern. „Nein, wieso denn? Wir haben doch schon ein paar Mal in Musik nach Noten gesungen und gespielt.“, war Yoris schlichte Antwort darauf. Ich hatte also keine andere Wahl als aufzustehen und mich zu den anderen zu stellen. Kaito nahm seinen Platz hinter dem Schlagzeug ein, während Mayumi sich die zweite Gitarre griff. Ich war der Einzige, der nicht zu wissen schien, wie es weitergehen sollte.

Kaito fing an, den Takt mit den Sticks vorzuklopfen, und nach vier Taktschlägen setzten Yori und Mayumi mit den Gitarren ein, als hätten die drei diesen Song schon seit Monaten geübt. Als ich die Noten noch mal überflog, fiel mir auf, dass sie doch etwas langsamer spielten, also doch noch keine Monate geübt…

Nach einem mehr oder weniger langen Vorspiel, fing ich an zu singen, ich versuchte es zumindest. Ich hatte überhaupt keine Ahnung wie laut, schnell oder gut ich sang, denn irgendwie bekam ich recht wenig mit von dem, was ich da machte.

Ich schätzte die Dauer des Liedes auf etwa dreieinhalb Minuten nach denen ich das letzte Wort sang und Yori und Mayumi ihre Gitarren hatten ausklingen lassen. Dann war alles still. Ich wartete gespannt auf eine Reaktion der anderen. Und, wie hätte es auch anders sein können, Yori äußerte sich zuerst. „Das war doch schon mal super fürs erste Mal, Leute! Deidara, du hast ne schöne Stimme, wusst’ ich gar nicht!“, lobte sie mich und die anderen. Mir klopfte sie auch noch freundschaftlich auf die Schulter, wobei ich nur dastand und sie irritiert anstarrte. Hatte ich wirklich so gut gesungen? Ich hatte keine Ahnung. Das schien Yori, Mayumi und Kaito aber herzlich wenig zu stören.

Wir saßen noch weitere geschlagene drei Stunden, ehe ich mich mit Yori verabschiedete und zurück zum Apartment ging. Klasse, nun war ich also auch noch Leadsänger in einer Zweckgemeinschafts-Band ohne Namen. Als ob ich nicht genug zu tun hätte…
 

Zweieinhalb Wochen später…
 

„Da bin ich wieder, hm!“, rief ich, als ich durch die Wohnungstür gestürzt kam. „Komm ins Wohnzimmer und setz dich!“, rief Sasori no Danna zurück, so erkannte ich zumindest seine Stimme. Ich hing meine Jacke auf, warf meine Tasche in die Ecke und ging ins Wohnzimmer. Sasori no Danna saß auf der Couch und war über ein Buch gebeugt, welches auf dem Tisch vor ihm lag. Anscheinend hatte er schon auf mich gewartet.

„Setz dich, ich muss etwas mit dir besprechen.“, sagte er und wies auf den Platz neben sich. Ich tat wie mir geheißen und setzte mich neben ihn. Er drehte sich ein Stück zu mir. „Wir müssen uns über die Schüler der Uni unterhalten.“, fing er an. Ich nickte, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was er damit meinte.

„Du bist doch mit dieser Aki befreundet oder?“. Wieder nickte ich. „Gut, bring sie dazu, dir zu verraten, wo die Schülerakten liegen. Wenn es nicht klappen sollte, kann ich notfalls mein Kontroll-Jutsu einsetzen.“, erklärte mir Sasori no Danna. Nun rang ich mich doch dazu durch, den Mund zu öffnen, ich hatte ja immerhin vier davon.

„Und was bringt uns das, hm?“, fragte ich etwas verwirrt. Sasori no Danna beugte sich näher zu mir Ich konnte direkt in seine kastanienbraunen Augen blicken, die eigentlich sehr schön waren, was ich noch gar nicht bemerkt hatte. Ich merkte, wie ich augenblicklich rot wurde. Mann, was war denn nur in letzter Zeit los mit mir?!

„Dadurch bekommen wir vielleicht endlich Informationen über den Shibi…“, meinte er etwas leiser und lächelte kalt, sodass mir ein Schauer über den Rücken lief. Trotzdem war ich immer noch rot im Gesicht, mir wurde also abwechselnd heiß und kalt, was ziemlich unangenehm war.

Sasori no Danna wich wieder ein Stück von mir zurück, wodurch meine normale Gesichtsfarbe wieder zu mir zurückkehrte, das hoffte ich zumindest. „Das war erst mal alles, mit Itachi und Hidan habe ich diesbezüglich schon gesprochen.“, sagte er und stand auf. Er ging in Richtung Küche, während ich auf dem Sofa sitzen blieb.

„Ach übrigens, wie laufen die Proben?“, fragte er beiläufig. Ich überlegte. „Nun ja…“, begann ich. „Es könnte eigentlich nicht besser laufen, aber…“. „Aber was?“, fragte er nach, hielt in seiner Tätigkeit inne und sah mich nun an. „Ich… bekomm… wahnsinnig schnell… Lampenfieber, hm…“, nuschelte ich verlegen und starrte nach unten. „Wie das?“, wollte Sasori no Danna wissen und kam mit einem Kaffee zurück ins Wohnzimmer. Und dann erzählte ich ihm die Geschichte aus meiner Grundschulzeit. Er schien mir aufmerksam zuzuhören, dabei dachte ich, dass ihn so etwas gar nicht interessieren würde. Er konnte ja doch manchmal ganz nett sein…

Nachdem ich fertig war, legte mir Sasori no Danna seine Hand auf die Schulter und sagte: „Deidara, du bist ein Nuke-Nin der Klasse S und hast Angst vor einer Lehrerin und vielleicht zwanzig Schülern ein Lied vorzusingen?“. Ich nickte deprimiert. Er hatte ja Recht und es hörte sich so gesehen echt erbärmlich an, aber es stimmte. „Versuch einfach nicht daran zu denken, was die anderen von dir halten, wichtig ist, was du von dir selbst hältst.“, sagte er und ich glaube das war das Netteste und Schönste, was er je zu mir gesagt hat.
 

Am nächsten Tag hatte ich zur Abwechslung mal wieder Schule und gerade kam ich aus Kunst-Geschichte, was übrigens nicht gerade spannend ist, als ich schon von Hidan abgepasst wurde, der mir seinen Arm über die Schulter warf und sagte: „Na, wie war Kunst-Geschichte? Bist du gar nicht eingeschlafen?“. Ich erschrak natürlich erst einmal. Woher wusste er denn, dass ich jetzt Schluss hatte? Lauerte er mir etwa schon nach den Schulstunden auf…?

Mich überkam auf einmal ein mehr als ungutes Gefühl in der der Magengegend. Mir schwanten einige Vorstellungen, wieso Hidan plötzlich so seltsam war, aber eine konkrete Lösung fand ich nicht. Ich konnte also nichts weiter tun, als abzuwarten. Das gefiel mir aber leider genauso wenig…

„Hey, hat’s dir die Sprache verschlagen, oder warum antwortest du mir nicht?“, fragte Hidan. „Nein, nein, ich habe dich schon verstanden, hm.“, meinte ich und versuchte eine gewisse Monotonie in meine Stimme zu legen, um meine Unsicherheit zu verbergen. „Wie läuft’s eigentlich mit eurem Song? Als Leadsänger hat man’s doch bestimmt nicht so schwer, oder?“. Ich erwiderte nichts, denn meine Meinung darüber war äußerst zwiespältig. Einerseits hatte er Recht, das Singen fiel mir ausgesprochen leicht, was ich nie gedacht hätte. Andererseits hatte ich immer noch … diese… Angst vor den Leuten aufzutreten. Sasori no Dannas Worte hatten bisher noch nicht viel Wirkung gezeigt… Vielleicht sollte ich Hidan um Rat fragen, dem schien ja sowieso nie was peinlich zu sein…

Ich seufzte. Oh Gott, wie tief war ich bloß gesunken…? „Hör mal, Hidan…“, begann ich. „Hast du… vielleicht irgendwelche Tipps gegen Lampenfieber, hm…?“, fragte ich und wurde dabei immer kleiner und leiser. Hidan sah mich an. Wie ich erwartet hatte, schaute er zuerst überrascht, aber brach schon einige Sekunden danach in schallendes Gelächter aus. „Sag bloß, du kriegst das, wenn du vor Leuten auftrittst? Tja, das hast du davon, wenn du den Musikkurs nimmst!“; meinte er kichernd. Beleidigt drehte ich mich weg. „Ach vergiss es! Ich hätte dich eh nicht fragen sollen, hm!“; erwiderte ich schmollend und drehte mich weg zum Gehen.

Hidan hielt mich an der Schulter fest. „Hey, sorry. Hab’s ja nicht so gemeint, aber das ist einfach zu komisch!“. Wieder musste er lachen. Langsam wurde ich sauer. „Das sagt derjenige, dem bei zehn Metern Höhe gleich schlecht wird, hm!“, antwortete ich gereizt. Hidan verstummte augenblicklich. Da hatte ich offensichtlich gut gekontert…

„Scheiße, du hast Recht… Na gut, ich geb’ dir Tipps, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie die aussehen sollen…“, murmelte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ich nickte und hörte zu, was er mir zu sagen hatte…
 

„Hey, Deidara! Wach auf, du Schlafmütze!“. „Mhm…“, murmelte ich nur und versuchte die Augen zu öffnen, was mir gegen das Licht etwas schwer fiel. Das Erste was ich sah, waren rote Haare. Ich blinzelte. Zwei wunderschöne braune Augen Ich blinzelte nochmals. Nun sah ich Sasori no Danna, der auf meinem Bett saß und mich ansah. „Ah! Sasori!“, erschrak ich, als ich dies realisiert hatte und wich ein Stück zurück und vergaß dabei ihn mit „No Danna“ anzureden. „Du wolltest einfach nicht aufstehen, also bin ich gekommen und hab dich geweckt.“, meinte er. Ich nickte nur und vergrub mein Gesicht zum Teil in meiner Bettdecke. Nicht schon wieder rot werden, Deidara… Verzweifelt versuchte ich dagegen anzukämpfen… vergebens. Ich traute mich hoch zu schauen. Immer noch sah er mich an. Verdammt, ich lag, oder besser gesagt saß, hier nur in Boxershorts und noch halb verschlafen da und er hatte dieses verfluchte Ruhe mich einfach so anzustarren! Mit… diesen Augen, die mich langsam in den Wahnsinn trieben.

„Da-danke, dass sie mich geweckt haben, hm…“, meinte ich verlegen. „Keine Ursache.“, antwortete er nur und stand auf. Irgendwie hatte ich gerade den dringlichen Wunsch im Erdboden versinken zu können. Sasori no Danna drehte sich noch mal zu mir um und begutachtete mich. „Oh Mann, bitte guck nicht so!“, flehte ich im Stillen. „Zieh dir was an und dann komm in die Küche Frühstücken. Du willst doch deinen großen Auftritt nicht verpassen, oder?“, sagte er und ging dann endgültig aus dem Zimmer. Ich sah ihm, immer noch mit hochrotem Kopf, hinterher. Dann schaute ich auf die Uhr. Wow, schon fast halb zehn! Normaleweise schlief ich doch nicht so lange… Selbst Hidan war schon eher wach gewesen als ich…

Ich stand auf, ging ins Bad, duschte und zog mich an, ehe ich in die Küche ging. Sasori saß bereits am Tisch, Hidan hörte irgendeiner hirnrissigen Guten-Morgen-Show im Radio zu, sah jedoch auf als ich kam und Itachi machte…Tee. Das war doch eigentlich meine Aufgabe, jetzt hatte ich nichts mehr zu tun. Ich hoffte, dass er mir wenigstens eine Tasse abgeben würde… Ich setzte mich neben Hidan und konnte mich nicht so recht zwischen den Stimmungen mürrisch oder verunsichert einigen. Als Sasori no Danna mir dann jedoch eine Tasse Tee hinstellte, hellte sich meine Stimmung auf. Ich sah ihn lächelnd an und sagte nickend: „Danke, Sasori no Danna, hm.“.

Ich wollte gerade zu der Tasse greifen, als ich Hidans Blicke auf mir spürte. Ich versuchte zuerst ihn zu ignorieren und nahm einen Schluck von meinem Reubusch. Als er dann immer noch nicht aufhörte mich zu beglotzen, drehte ich mich zu ihm.

„Ist irgendwas, hm?“, fragte ich verwirrt und legte den Kopf leicht schief. „Nein, wieso fragst du?“, erwiderte Hidan schnell und mir kam es vor, als wäre es ihm peinlich. Aber… war Hidan denn jemals etwas peinlich…? Ich war mir nicht sicher.

„Deidara, musst du nicht langsam los?“, fragte mich Sasori no Danna und sah auf die Uhr. Ich schaute auf. Er hatte recht. „Oh, stimmt.“, bestätigte ich und stand auf. Ich ging zum Kleiderständer, zog mir meine Jacke über und hing mir meinen Rucksack über die Schulter. „Tschüss, bis dann, hm!“, rief ich und schloss die Tür hinter mir, ohne zu warten, ob die anderen noch was zu sagen hatten.
 

„Da bist du ja, Dei!“, hörte ich Yori erleichtert rufen. Ich drehte mich um, und sah sie auf mich zu laufen. Wie nicht gerade selten, warf sie sich mir um den Hals. Ich wunderte mich, warum sie so froh war mich zu sehen, ich war doch gar nicht zu spät, oder so. „Sorry, ich hab ein bisschen verschlafen, hm.“, meinte ich trotzdem, um mögliche Vorwürfe gleich zu beseitigen. „Ach was, du bist ja nicht zu spät, wir wollten bloß och mal was für den Song durchgehen. Das ist doch okay, oder?“, fragte sie. „Klar.“, antwortete ich achselzuckend und schon wurde ich wieder unfreiwillig an meinem Handgelenk mitgeschleift.

Ich begrüßte Mayumi und Kaito und dann fing Mayumi auch schon an über den Einsatz zu reden, an dem ich und Yori einzusetzen hatten. Ich hörte nur mit einem Ohr zu. Ich hatte ein viel größeres Problem, als meinen möglicherweise falschen Einsatz. Als Yori nämlich anfing über die Bühne zu sprechen, spürte ich, wie sich meine Kehle langsam zuschnürte. Jetzt ganz ruhig bleiben, Dei… Wie Sasori no Danna gesagt hat, es sind nur eine Lehrerin und höchstens zwanzig Schüler… Bei dem Gedanken wurde mir schlecht. Scheiße!!!

Und da war noch etwas, worüber ich eigentlich mit Sasori no Danna sprechen wollte, aber dafür hatte ich heute leider keine Zeit mehr gehabt. Kaito. Seine Art war mir langsam nicht mehr geheuer und für meinen Geschmack doch etwas zu verdächtig… Der könnte doch mal ein ernsthafter Kandidat für den Shibi sein…

„Deidara, kommst du?“, fragte Yori. Ich schreckte aus meinen Gedanken auf. „Ja, so-sofort, hm…“, antwortete ich unsicher und folgte den drei anderen hinter die Bühne.
 

„So, meine Lieben!“, rief Frau Hasegawa und klatschte in die Hände. „Das Vorspiel wird in fünf Minuten beginnen, also bereitet euch langsam vor!“, sagte sie als sich alle um sie versammelt hatten. „Die Nummerierungen für die Reihenfolge hängen hier am schwarzen Brett.“. Frau Hasegawa zeigte auf die Korktafel hinter sich. „Also viel Glück, Kinder und gutes Gelingen!“. Mit diesen Worten schritt sie aus der Mitte heraus und ging zum Techniker um mit ihm etwas zu bereden.

Neugierig sah ich auf die Liste, die am schwarzen Brett hing. Ich suchte unsere Namen, aber ich fand sie einfach nicht… Yori tauchte neben mir auf. „Na, an wievielter Stelle stehen wir?“, fragte sie und sah mich erwartungsvoll an. Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, ich find uns nicht, hm.“, meinte ich. Yori überprüfte mit kritischem Blick die Liste. „Ah, ich hab uns gefunden!“, sagte sie freudig und zeigte auf unsere Namen. Ich folgte ihrem Finger und las. Tatsache, sie hatte recht. Dort standen unsere vier Namen in schwarzen Druckbuchstaben und wir standen… an letzter Stelle?!!!

Ich schluckte. Nein, das konnte nicht sein! Es war ja schon schlimm genug, dass ich überhaupt auftreten musste, aber auch noch als Letzter?! Wie viel Pech konnte ich eigentlich haben…?

„Tja, das Beste kommt eben zum Schluss, stimmt’s?“, meinte Yori und zwinkerte mir zu. Ich antwortete nur mit einem nervösen Lachen, während sie schon zu den anderen hüpfte.
 

Für mich vergingen Stunden, ehe endlich die Gruppe vor uns auf die Bühne trat. Jetzt wurde es langsam ernst. Sollte ich Yori von meiner Angst noch erzählen? Nein, es ist besser, wenn sie es nicht wussten, außerdem würde sie das nur unnötig aufregen. In meinen Gedanken versunken, lehnte ich an der Wand und versuchte mich mental auf mein höchst wahrscheinliches Scheitern vorzubereiten.

Ich hörte leichten Applaus, der mich aufschauen ließ. Yori, Mayumi und Kaito kamen zu mir. So, jetzt ist es soweit.“, sagte Mayumi. Ich glaube, ich sah in diesem Moment ziemlich verzweifelt aus, denn Yori sagte zu mir: „Hey, das kriegst du hin! Du bist echt ein toller Sänger!“. Unwillkürlich musste ich lächeln. Das war wirklich nett von ihr.

Die andere Gruppe kam nach hinten. Sie sahen ganz schön geschafft aus. Einer von ihnen blieb vor uns stehen und sagte: „Keine Sorge, die sind leicht zu beeindrucken.“. Dann lief er seinen Freunden hinterher.

„Komm, Deidara.“, sagte Yori und winkte mich zu ihr rüber. Ich atmete einmal tief durch und ging langsam zu ihr. Zu viert traten wir auf die Bühne. Mayumi und Yori hängten sich die Gitarren um, Kaito setzte sich ans Schlagzeug. Ich trat so leise wie möglich nach vorne und nahm das Mikrofon in die Hand, das von einem Ständer gehalten wurde.

Ich warf ein paar Blicke ins Publikum. Es waren wirklich nicht mehr als zwanzig, dreißig Leute, so, wie ich das abschätzte. In der ersten Reihe saßen Frau Hasegawa, ein paar Schüler aus dem Musikkurs und… Sasori?!!! Ich blinzelte. Nein, das durfte doch nicht wahr sein! Dort… dort saßen wirklich Sasori no Danna, Hidan und Itachi! Meine Augen weiteten sich vor Schock. Hidan winkte kurz und Sasori no Danna zwinkerte mir kurz zu, wobei ich spürte, wie ich leicht rot wurde. Itachi machte, was für eine Überraschung, gar nichts. Aber auch er sah mich an.

Ich spürte, wie mir heiß wurde. Wahnsinnig heiß. Aber ich musste jetzt unbedingt die Kontrolle behalten. Zu der Hitze kam auch noch ein leichtes Schwindelgefühl. Kaito und Yori fingen an zu spielen. „Reiß dich zusammen, Mann!“, versuchte ich mich zu ermutigen. Wenn das die anderen sehen, bin ich am Arsch! Vor allem Sasori no Danna! Dann bräuchte ich mich gar nicht mehr blicken lassen…

Ich merkte, wie meine seltsamen Motivationsversuche anschlugen. Meine Sicht wurde klarer und ich fing an zu singen. Es klang sehr zaghaft, da ich doch etwas benommen war. Ich klammerte mich an das Mikrofon und sah wahrscheinlich aus wie ein ängstliches Reh, auf das ein Gewehr gerichtet worden war, aber ich sang. Als der Refrain kam, versuchte ich etwas lauter zu singen, was mir auch gelang. Ich wagte einen Blick auf meine Leute. Hidan schien fast der Unterkiefer runter zu fallen und selbst Itachi schien überrascht. Und Sasori no Danna…? Er … lächelte! Ich konnte es kaum glauben. Anscheinend schien es ihm wirklich zu gefallen.

Plötzlich schien mich eine Welle des Glücks zu überrollen, denn ich fühlte mich viel besser als gerade eben noch. Ich nutzte dies aus, packte meinen ganzen Mut zusammen und sang so laut ich konnte.

Ich sang meinen Schlusston und Yori und Mayumi ließen ihre Gitarren ausklingen. Ich vernahm Applaus, aber er schien von weit her zu kommen. Ich sah ins Publikum, war immer noch wie in Trance und bekam deshalb nicht so ganz mit, wie gut wir gewesen sein mussten. Alle standen und klatschten. Sogar Sasori no Danna, Hidan und Itachi. Hidan pfiff ein paar Mal begeistert durch die Finger und Sasori hatte noch immer dieses Lächeln im Gesicht.

Ich denke, ich hab mein Lampenfieber überstanden…
 

„Danke, hm!“, rief ich ins Mikrofon und verbeugte mich.
 

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Hey, Leute!^^

Juchuu!!!! xD Erstes Special Chapter fertig! Ich hoffe es hat euch gefallen!

Ich weiß, es ist echt endlos lang geworden, aber ich hab sogar schon zweieinhalb Wochen übersprungen und ganz schon was rausgekürzt... Ging echt nicht kürzer!
 

Ich komme in den Ferien wahrscheinlich nicht dazu was zu schreiben, denn ich bin mit meiner Mutter in Ägypten (ein Traum wird wahr! *freu*).

Hoffe ihr kommz bis dahin aus! xD
 

Liebe Grüße, eure Dragon_Dei ^_||



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-08-08T19:31:27+00:00 08.08.2010 21:31
Das is soo toll
xD

excht gut geschrieben auch das mit dem lampenfieber und so


Hoffe das nächste Pitel kommt bald >o<

Kaze_x3



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