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Alaina

von

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Lucretias Plan

Auch Seth, der von allen Machenschaften seiner Mutter schon genug hatte, verließ den Vorraum und marschierte schnurstracks in sein kleines Zimmer. Da war er zumindest sicher, dass niemand ihn stören würde.

Schnell zog er das Glas in dem noch immer Jasmin gefangen war, heraus und stellte es zurück an seinen Platz.

„Lass mich endlich gehen.“, motzte die genervte Fee.

„Wie ist es so ein reines magisches Wesen zu sein? Ich meine als ein Vampir arbeitest du nur mit der schwarzen Magier und darfst niemals nett sein.“, wollte Seth wissen und ließ sich auf seinen Bett nieder.

„Du denkst die Rasse der Feen wäre makellos? Wir sind doch die, die euch euer Futter besorgen müssen und hunderte von Wesen zum Tod verurteilen. Was ist daran rein?“, erklärte Jasmin wütend.

„Aber ihr würdet es nie machen, wenn ihr nicht gezwungen werden würdet?“, fragte der Vampir neugierig.

„Nein, das würden wir bestimmt nicht.“, seufzte sie.

„Ich wünschte, ich wäre auch eine Fee anstatt so ein Monster.“, gab der Vampir zu.

Überrascht blickte ihn Jasmin an.

„Niemand zwingt dich Böses zu tun. Wie wäre es, wenn du von jetzt an einfach nur du selbst bist anstatt anderen den gewalttätigen Blutsauger vorzuspielen?“, gab sie ihm einen Rat.

Seth hob seinen Kopf an und nickte lächelnd ihr zu.

„Du hast Recht.“, ermutigte er sich selbst und sprang auf.

„Und das erste Gute das ich verrichte..“, begann der junge Vampir und befreite die Fee von dem Gefäß. „.. dich frei zu lassen natürlich.“, setzte er noch zusätzlich an, als Jasmin wieder frei war.

„Danke.“, anerkannte sie sein tun und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, was er erwiderte.
 

„Ich muss jetzt sofort wissen, was los ist.“, murmelte Alaina zu sich.

In diesen Moment öffnete sich das verriegelte Tor des Gefängnisses und des Mädchens Hoffnung, dass sie gerettet werden würden, kam empor. Doch diese wurden nach Sekunden zerstört, als sie nur den Körper ihrer geliebten Schwester auf das Heu fallen sah und der einzige Ausweg in die Freiheit wieder verschlossen wurde.

„Auris?!“, rief sie vor lauter Sorge und schmiss sich zu ihr auf den Boden.

Die Rothaarige bemerkte sofort als sie den beweglosen Leib ihrer kleinen Schwester berührte, dass sie nur schlief, was Alaina aufatmen ließ.

„Sonnengott sei Dank.“, flüsterte das erleichterte Mädchen.
 

Lucretia rieb ihre Hände als Zeichen der Freude zusammen. Die Vampirin stand in ihrem geheimen Zimmer, welches hinter dem großen Selbstportrait in ihren Gemach war. Hier hatte sie ihre unzähligen Sammelstücke gehortet. Jedes Einzelne in ein anderes Gefängnis. Manche waren schon lange Tod, ausgetrunken, welche sie in einen spezial angefertigten Glasgefäß hielt, das nicht nur mit dem deren Körper sondern auch mit einer hellvioletten Flüssigkeit gefüllt war, so dass die toten Leiber drinnen schwamm.

Doch Jona war noch lang nicht tot, deshalb ließ die herzlose Königin ihn in eine Glaskugel verbannen. Das war einer der einzigen schwarzen Zauber, welchen sie von ihrer eigenen Mutter erlernt hatte. Obwohl Vampire unsterblich waren, hatten sie noch immer unzählige Feinde, die genau wussten, wie man diese Kreaturen auslöschen kann. So fiel auch ihre Mutter sehr früh unter diesen Opfern, so konnte sie ihrem einzigen Kind nichts von ihrer individuellen Macht lehren. Der einzige Kontrahent, der ihnen Schaden zufügen konnte, war das Sonnenlicht, welches auch als machtvoller Zauber der Hochelfen und manchen Menschen benutzt wurde. Als dies geregelt war, verschwand sie aus ihrem Geheimzimmer.
 

Viele Jahre plante Lucretia, wie sie ihren Sohn Alexirias qualvoll hinrichten konnte, damit, wie sie sich einbildete, der sie zerfressende Schmerz den der Vater von Alex der Vampirin angetan hatte, endlich verschwand.

Doch als sie die Treppen ins Verließ hinunter schritt, entschied sie sich anders. Es war einfach zu erkennen, dass das zarte Hochelfen Mädchen ihre Freundin war und was würde Alexirias mehr wehtun, als seine eigene Freundin umzubringen. Bei diesen Gedanken begann Lucretia zu schmunzeln. Sie konnte gar nicht abwarten, was das Medaillon für ein Biest in Alex hervorriefen würde und wie, wenn er wieder zu sich kommen wird, sich fühlen würde, wenn er erkennen würde, dass er seine eigene Freundin zerfleischt hatte.

Sogleich lief sie in ihren schwarzen Stöckelschuhen wieder hinauf, wo sie schon einen ihrer zahllosen Bediensteten antraf. Aufgeregt wie ein hungriges Raubtier das einen Kadaver in der Nähe roch, erklärte sie den jungen Vampir, der sich selber Melek nannte. Er nickte schnell und marschierte los um ihren Auftrag zu erfüllen.
 

„Auris? Hörst du mich?“, fragte Alaina unaufhörlich. Und als ihre Schwester endlich ihre dunkelblauen Augen öffnete, umarmte die Rothaarige sie.

„Ich bin so glücklich dich in meinen Armen zu haben.“, schluchzte das Mädchen und Auris bemerkte erst, dass sie im selben Kerker wie ihre Schwester gelandet war.

„Alaina…“, begann sie und schluchzte. „Ich bin so froh dich zu sehen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was alles passiert ist.“, fuhr sie fort „Wo ist eigentlich Alex?“, bemerkte sie dann. Unruhig griff sie Alaina auf den Schultern.

„Wer?“, ermittelte Alaina und Auris Blick senkte sich.

„Es ist alles meine Schuld.“, kam aus ihren Mund und sie biss sich auf den Lippen.

„Das Wichtigste ist du bist hier. Der Rest erledigt sich von selbst.“, wollte die Rothaarige Auris aufmuntern.

„Ähm.. Schwester.“, begann Auris und tippte Alaina auf den Arm. „Wer ist dieser hässliche Mensch dort?“, fuhr sie fort und Alaina musste ihr Lachen zurückhalten.

„Du hast noch immer kein Benehmen, Auris.“, bemängelte das Mädchen sie und als sie sich umdrehte um Leos Gesicht zu erkennen, konnte sie ihr Kichern nicht mehr bremsen. Sein Blick verdunkelte sich. Er hatte genau gehört, was diese unverschämte Hochelfin gesagt hatte und er musste sich so was als Prinz nicht gefallen lassen.

„Du und deine Schwester..“, knurrte Leo einfach zurück.

Alaina schüttelte den Kopf um sich wieder einzukriegen. „Wo ist Jona?“, erkundigte sich das Mädchen.

„Ich.. ich…“, versuchte sich Auris zu erinnern, doch sie schaffte es nicht und als sie Alainas Sorgenfalten erblickte, konnte sie nur noch „Ich weiß es nicht.“ herausbringen.

Um ihre kleine Schwester nicht zu beunruhigen, stand sie auf und blickte aus dem vergitterten Fenster.

„Keine Sorge, junge Hochelfin.“, sprach der Menschenprinz. „Ihr habt ja mich an eure Seite. Wer braucht diesen Engel schon.“

„Ja, deswegen mache ich mir ja auch Sorgen.“, dachte sich Auris sarkastisch.
 

Der noch immer unter dem Bann des Amuletts leidende Alexirias wurde von zwei muskulösen Vampiren in einen geräumigen Ort mit einen großen Gitter oberhalb ihres Hauptes gestellt. Regungslos war er noch immer ein Gefangener seines Körpers. Und die Alpträume die, die Kette seines Vaters hervorrief, wurden immer schlimmer. Zuerst war es nur das Blut, das er wahrnahm. In seiner Logik konnte es sich nur um einen neu angeeigneten Zaubertrick seiner verhassten Mutter sein. Aber als dann schwarze Kreaturen aus dem blutübersäten Boden stiegen und ihn ausnahmslos anvisierten, hatte er ein mulmiges Gefühl in seinen Bauch.

„Das kann doch nicht das Werk meiner Mutter sein.“, murmelte der Hochelfe zu sich und ergriff sein Schwert. Das ihm unbekannte Untier hatte glühende gelbe Augen und ging dem Krieger nur bis zum Knie. Leider konnte er nicht die Form des Wesens erkennen, da das Zimmer, indem er sich befand, dunkel wurde. Unbeeindruckt konzentrierte er sich auf ein anderes seiner Sinne. Dem Hören. Ohne Problem tötete Alex die ersten Kreaturen, denn er wusste sich auch ohne sein Sehvermögen zu wehren. Er war für alles gewappnet, doch umso mehr der Hochelfe vernichtete umso mehr vernahm er ihr bedrohlich näher zu kommen. Obwohl er schon vielen Gegnern begegnet war, waren diese, die mit Abstand Klügsten. Alex konnte einfach keinen Weg finden, wie er diesem Unheil ausweichen oder entkommen konnte. Bevor die gierigen Kreaturen allesamt auf ihn stürzten, sah er noch das letzte Mal das Lächeln von Auris vor sich.
 

Unruhig lief Alaina auf und ab. Dann blieb sie stehen und bemerkte, dass es der Wölfin noch immer nicht besser ging. Obwohl die engagierte Rothaarige, die ganze Zeit versuchte, damit sie wieder auf den Beinen kommt. Aber sie war zu geschwächt von der Vampirkönigin ihrer Foltermethoden. Ihr über das weiß glänzende Fell streichelnd, bot sie der Wölfin Wasser an, welches sie dankbar annahm.

„Du armes Ding.“, flüstere Alaina ihr ins Ohr und Auris erschien hinter ihr.

„Ich habe noch niemals so ein schönes Tier gesehen.“, meinte Auris und kraulte das Raubtier hinterm Ohr.

Die Wölfin hatte die ganze Zeit Alaina beobachtet. Sie wirkte abwesend, in Gedanken versunken und die drei anderen Gefangenen wollten sie nicht stören.

Plötzlich hörte sie ein lautes Quietschen und mussten sich die Ohren zuhalten. Als die Vier erkannten, dass sich ein Teil der Wand verschob, liefen die zwei Hochelfen voraus um zu sehen, was vor sich ging. Als Auris als Erste, den neuen Part des Gefängnisses erforschen wollte, blieb sie geschockt vor dem Gitter stehen. In der Mitte des durch eine stabile Sperre abgekoppelten runden Raums stand Alexirias.



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