Zum Inhalt der Seite

Unify

Wenn Zeiten und Welten aufeinander treffen...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der dünne Schleier der Welten

„Ah!“

Kaze sprang schnell zur Seite und entkam gerade noch einem herunterfallenden Stein.

„Nicht gut, nicht gut, NICHT GUT!!“, wiederholte Eyna ständig von unter seiner Mütze.

Kaze lief schnell und hielt seine Mütze fest:

„Und es wird immer heißer!“

„Wir müssten bald da sein!!“, meinte Toki. „Durchhalten!!“

Sie rannten weiter, während hinter ihnen die Gänge beinahe Einstürzten.
 

Wessen bescheuerte Idee war es eigentlich, einen wichtigen Tempel in einem Vulkan zu bauen?
 

Ausweichen, laufen, ausweichen, rennen….

„Huh!“

Toki hielt plötzlich an:

Ein Lavabecken erstreckte sich vor ihnen:

„Der Magmastand ist schon zu hoch! Hier kommen wir nicht durch!!“

„Ich… Ich halte die Hitze nicht mehr lange aus!!“

Kaze atmete schwer:

„Das bin ich einfach nicht gewöhnt!!“

Toki griff in Richtung seines Rucksacks:

„OK… Dann—„

Seine Hand kam vom Pfad ab, als ein weiterer Ruckler die Beiden erfasste. Die Lava brodelte unheilvoll…

„Ah! Wir müssen hier weg!!“

Toki nahm Kaze an der Hand und half ihm laufen. Sie verließen den Raum so schnell wie möglich.

„W…Wie kommen wir jetzt zum Heiligtum?!“, fragte Kaze.

„Es müssten noch einen anderen Weg geben!“, meinte Toki „Aber jetzt ist es erst mal wichtig, dass wir nicht als Barbecue enden!“

„Hu…Hu…Hu……

Huh?“

Als Kaze und Toki durch das Labyrinth von Gängen des Tempels liefen, fiel Kaze plötzlich etwas ins Auge:

Etwas, dass nicht aus Stein bestand…

Ein Schopf dunkelblonder Haare und der Saum eines Kleides huschten in einem Nebengang an ihnen vorbei. Und 2 weibliche Stimmen hechelten in der Hitze für ein paar Sekunden undeutlich…

Kaze blieb stehen und stoppte damit auch Toki.

„H…Hey! Warum bleibst du stehen? Wir haben keine Zeit!“

„Da… Da ist jemand!“

„Huh?“

„Da ist grade jemand vorbeigelaufen!! Schnell!!“

Kaze ließ Tokis Hand los und lief in den Gang.

„Hey!!“

Bewusst dass er keine andere Wahl hatte, lief Toki Kaze hinterher.
 

---
 

„Der Magmastand ist beunruhigen hoch…“

„Ah, hat Prinzesschen etwa Angst, sich den Saum ihres Kleids anzuzockeln?“

Zelda warf ihrer Grinsenden Freundin kopfschüttelnd einen Blick zu:

„Zynisch wie immer, beste Midna!“

„Tja…“

Das Lächeln löste sich von ihrem Gesicht:

„Aber du hast schon recht… wenn dieses Magma weiter in dieser Geschwindigkeit steigt haben alle im Umkreis bald ein ernstes Problem…“

Zelda nickte:

„Die Goronen… die Bewohner von Kakariko… Wenn wir großes Pech haben, dringt es sogar bis ins Gebiet der Zora oder bis zum Schloss vor! Was solln wir nur tun…“

„Hmm…“

Midna betrachtete das Magma etwas näher:

„Ihr habt nicht zufällig einen Rieseneiswürfel dabei, oder?“

„Midna!“

Zelda sah sie mit scheltenden Augen an. Midna verdrehte die Ihrigen:

„Ich will ja nur die Stimmung etwas auflockern… wir finden schon einen Weg. Wir sind mit schlimmeren fertig geworden, damals, ich und Li—„

Sie stoppte abrupt. Ihre Entspannte Ausstrahlung verschwand:

„…“

Zelda schwieg ebenfalls. Das Brodeln der Lava untermalte ihre melancholische Stimmung bedrückend präzise.

Schließlich jedoch richtete Midna sich wieder gerade auf:

„Weiter geht es…“

Zelda nickte nur und die beiden jungen Frauen setzen ihren Weg fort…

„Huh?“

Prinzessin Zelda drehte sich einen kurzen Moment um, worauf Midna verwundert das gleiche tat:

„Zelda?“

„Mir… mir war eben, als hätte ich Schritte gehört…“

„Schritte? Ist jemand hier?“

Prinzessin Midna schloss die Augen und konzentrierte sich:

„Ich spüre aber keine Präsenz, außer uns. Weder von Schatten, noch von Licht.“

„Hm… Vielleicht waren es auch nur fallende Steine.“, meinte Zelda nach kurzer Überlegung.

Midna nickte:

„Ja, so wird es gewesen sein… Ah, dieser Ort fällt ja schon in sich zusammen, wenn man ihn nur ansieht! Umso schneller wir das Problem lösen, um so besser!“

Sie fing an, sich wieder auf irgendetwas zu konzentrieren:

„Hmm….. Aha!“

Sie zeigte tiefer in den Gang:

„Dort drüben befindet sich eine Art… Anomalie! Vielleicht finden wir dort Hinweise! Hihi, mir nach, Zelda!“

Midna lief los in die Richtung, in die sie gedeutet hatte. Zelda nahm ihr Kleid am Saum und folgte.

Schon bald holte sie Midna etwas ein… als sie plötzlich widerum etwas hörte.

//Das… Das bilde ich mir doch nicht nur ein! Da ist jemand!//
 

----
 

//Wer könnte das sein?//, fragte sich Kaze selbst //Es ist gefährlich hier! Wer auch immer das war, wir müssen sie in Sicherheit bringen!!//

Er wusste, dass sie sich zwar generell beeilen mussten… aber unschuldige Leben gingen in jedem Fall vor! Tiefer in den Gang, bis er wieder Schritte eines anderen hörte…

Irgendwie klangen sie merkwürdig, verzerrt, aber, eindeutig, Schritte…

„HEY! DU!“

Rief er, um die Person anzuhalten.

Und tatsächlich… etwas kam in sein Blickfeld, als er weiter lief, denn…
 

Zelda hielt an. War das eben etwa eine Stimme?

Nun war sie sich sicher, dass da jemand hinter ihr sein musste.

Sie drehte sich um…und…

Was…

Was war das?

Sah sie noch richtig?

Sie sah ein kleines Kind… oder auch nur das Bild eines kleinen Kindes. Doch dieses Kind…

Zelda erschrak.

Wie konnte das … sein?
 

War das eine Fata Morgana?

Hatte die Hitze ihn jetzt schon wahnsinnig gemacht?

Vor sich sah Link ein Bild…

Das leicht verzerrte Bild einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar…

Doch egal, wie alt sie war, dieses Gesicht hätte er überall wiedererkannt…

Stotternd brachte er gerade ein Wort raus.
 

„Z-Zelda?!“
 

Ihren Namen… jemand hatte deutlich ihren Namen gesagt… war das die Stimme dieses Bilds? Es schien alles so undeutlich. Auch dieses verzerrte Bild des Kindes vor ihr…

Sie schüttelte den Kopf:

„Ich…Ich sehe Trugbilder?... Nein, das ist mehr, das ist…“

Sie wollte weitersprechen, doch als sie aufhörte, den Kopf zu schütteln war das Bild vor ihr verschwunden, so plötzlich wie es erschienen war.
 

„Prinzessin Zelda!!“
 

Midnas Stimme.

Zelda wandte sich wiederum um.

Ihre Twili Freundin wartete bereits auf sie, etwas verwundert und ungehalten darüber, dass Zelda so plötzlich angehalten hatte…
 

----
 

„Hey! Was machst du den?“

Toki kam hinter Kaze her:

„Wir müssen doch zum Heilig---„

„Sie ist weg…“, sagte Kaze leise.

„Huh, wer?“

„Zelda…“

Er flüsterte den Namen erst nur:

„Zelda!! Ich habe sie eben gesehen, aber jetzt ist sie weg!“

„Du meinst also, deine Piraten-Freundin ist hier?“

„Nein!“, antwortete Kaze „Eben nicht! Es war sie, aber irgendwie auch nicht! Sie war viel älter und… majestätischer!“

Er versuchte sich an das Bild zu erinnern… diese junge, noble Frau mit dem Rapier-Schwert.

„Und es war irgendwie sehr verzerrt… also ob sie nicht wirklich da wäre und…“

„Vielleicht hat dir nur die Hitze einen Streich gespielt!“, überlegte Toki.

„Aber, sie war—„

Kaze hielt ein und legte sich die Hand auf die Stirn… wie bestialisch heiß es doch war:

„…Ja… das wird es wahrscheinlich gewesen sein…“

Toki zwinkerte:

„Und deswegen habe ich beschlossen, meine Geheimwaffe rauszuholen!!“

„Huh?“

Er griff in seine Tasche und zog ein rotes Stück Stoff--- nein, eine Tunika hervor.

Kaze starrte das karminrote Kleidungstück verwirrt an:

„Geheimwaffe?“

„Die ist aus einem Goronen-Material!“, erklärte Toki „Wenn man sie trägt, wird einem nicht heiß, egal wie hoch die Temperaturen sind!“

„Ehrlich?“ Kaze betrachtete das Kleidungstück näher „Warum hast du die nicht schon eher rausgeholt?“

„Weil sie Erstens: Eigentlich viel zu groß ist und deswegen beim Laufen ein Hindernis ist und Zweitens: Ich nur eine habe und ich wollte nicht, dass wir uns darum zanken müssen, wer sie trägt. Aber du scheinst sie so dringen zu brauchen, also…

Er reichte ihm das rote Stoffbündel.

„Aber… dir ist doch sicher auch heiß!“, meinte Kaze.

Toki zuckte mit den Schultern:

„Für’s Erste halte ich es aus. Wenn es schlimmer wird muss ich wohl zu Plan B greifen…“
 

Warum sagte dieser Gesichtsausdruck von Toki Kaze nur, dass Plan B etwas mit Verwandlungsmasken zu tun hatte?
 

Er fühlte sich schon direkt schlecht, die Tunika anzunehmen, aber was blieb ihm schon übrig, wenn die Hitze ihm schon Illusionen vorgaukelte? Er musste im Kampf kompetent bleiben...

Illusionen…

War das wirklich nur eine?

Während sich Kaze die wirklich viel zu große Tunika umlegte und die Ärmel hoch genug krempelte, um sein Schwert noch halten zu können, überlegte er ernsthaft, was diese Zelda gewesen sein könnte…

Diese staatliche, wunderschöne Zelda mit dem dunkelblonden Haaren.
 

----
 

„Hast du deine Rubine verloren, oder warum haltet ihr uns so plötzlich auf?“

Midna war wirklich ungehalten über Zeldas kurze Pause eben, doch diese wirkte im Moment recht… geschockt.

Ihre Augen waren fiel weiter geöffnet als sonst und sie war auch etwas bleich.

„Huh?... Zelda?“

Midna begann, ihr mit einer Hand vor den Augen zu winken:

„Ist etwas nicht in Ordnung?“

„…Link…“

„Was?“

Zelda sah Midna in die Augen:

„Eben jetzt… da erschien mir ein Kind! Ein kleiner Junge! Und er trug Links Kleidung!“

„Aber… hier ist niemand, Zelda!“

„Ich habe ihn gesehen!“

Midna schüttelte den Kopf:

„Das würde ich spüren, glaub mir! Vielleicht war es eine Vision, eine Eingebung, oder sonstwas! Vielleicht spielen dir deine Augen in der Hitze auch nur einen Streich!“

„Aber… was wenn dieses Kind etwas zu bedeuten hatte?“

Eine Mischung aus Melancholie und Hoffnung dominierte Zeldas Ausdruck.

Midna seufzte:

„Zelda… Ich würde ja auch gerne daran glauben, dass wir Link so einfach zurückbekommen, aber… so spielt das Leben nun Mal nicht! Er ist nicht hier, glaub mir.“

Sie drehte sich um:

„Was aber auf jeden Fall hier ist, sind diese merkwürdigen Anomalien, die ständig auftauchen und wieder verschwinden. Ich wette, wenn wir uns diese genauer ansehen, dann finden wir auch etwas über Link heraus! Klingt das nicht besser, als blind etwas nachzurennen, was nicht da sein kann?“

Zelda war kurz still…

Sie hatte recht… sehr real hatte sich das Bild dieses Kindes ohnehin nicht angefühlt. Sie sollte sich wohl lieber auf das wesentliche konzentrieren…

Sie nickte:

„Richtig… ich vergaß fast…verzeih mir.“
 

Entschlossen Schritten die beiden Frauen weiter durch die sengende Hitze.
 

----
 

Schritt für Schritt.

Gingen sie weiter.

Von Zeit zu Zeit ein kleiner Rüttler im Gestein.

Doch sie kamen voran…

Die rote Tunika schützte seinen Körper tatsächlich vor der Hitze, dafür schien es aber den Anderen von ihnen, dem die Tunika wirklich gehörte, mehr und mehr mitzunehmen…

Aber er hatte einen Notfallplan… es würde gut gehen.

Was ihn jetzt wirklich beschäftigte war sie… sie, die er gesehen hatte. So undeutlich, wie ein verzerrtes Bild…

Nur eine Illusion?...Nein…
 

„Ich… Ich habe sie mir nicht nur eingebildet.“
 

„Huh?“

Toki drehte sich zu Kaze um. Dieser sah zu Boden:
 

„Ich habe Zelda wirklich gesehen. Ich bin mir sogar sicher…“

„Aber im Gang war niemand.“, meinte Toki nur.

Eyna nickte:

„Niemand kann so schnell verschwinden!“

„…“

Kaze schaute weg. Er wusste, dass war lächerlich. Es war ja schon unglaubwürdig genug, dass er diese Frau als Zelda erkannt hatte. Sie war so anders…

„Deine Zelda… als sie erwachsen war…“

„Huh?“, Toki schaute auf „Was ist mit ihr?“

„Wie sah sie aus?“, fragte Kaze schließlich „Wie sah Zelda aus, als du sie als Erwachsene gesehen hast?“

„Uhmm… naja…“

Toki überlegte:

„Erstmal… war sie wunderschön. Eine edle Ausstrahlung… blondes Haar… ihr Kleid war so detailreich, dass ich es mir kaum mehr vorstellen kann. Und sie hatte so tiefe, freundliche Augen…“

Kaze konnte es sich vorstellen. Auch wenn es schwer zu glauben war, Tetra war in der tiefe ihres Herzens so. Er hatte es gesehen.

Und auch die Frau, von eben…

„Ich habe Zelda gesehen…“, wiederholte er „Ich weiß es…Das war nicht nur die Hitze.“

„…Hinter dieser Tür dort sollte der letzte Raum sein.“, meinte Toki nach ein paar Sekunden. „Danach ist es nicht mehr weit zum Heiligtum. Kommst du?“

Kaze nickte still und folgte nach, als Toki die Tür zu besagtem Raum öffnete…
 

Nur damit sie, kaum waren sie durch, mit ohrenbetäubendem Lärm hinter ihnen zufallen konnte.

Toki seufzte:

„Das Übliche?“
 

Vor ihnen erhob sich eine gigantisches Monster aus brennendem Stein aus dem Boden.
 

Kaze nickte:

„Das Übliche.“
 

Das Monster machte sich zum Angriff bereit.

Kaze nahm seine Mütze ab und ließ Eyna heraus:

„Da unten ist es im Moment nicht sicher, geh lieber inzwischen in Deckung!“

Die Fee nickte:

„Ist gut.“

Sie flüchtete sich auf einen Felsvorsprung über dem Kampffeld, während Kaze seine Mütze wieder aufsetzte.

„Eispfeile?“

„Du kannst wohl Gedanken lesen!“, antwortete Toki, der bereits seinen Bogen anspannte:

„Bei Nayru!!“

Er ließ den Pfeil fliegen, umgeben von einer Aura aus eisigstem Wind.

Der rechte Arm des Giganten wurde getroffen und froh tatsächlich ein.

„Ja!“

Zu früh gefreut.

Die Eisschicht schmolz in Sekundenschnelle, als die Oberfläche des Ungetüms zu glühen begann…

Eine schnelle Schlagserie mit den Armen des Steinriesen folgte. Die Jungen wichen geschickt den Schlägen aus, doch die durch die Luft schnellenden, glühenden Gliedmaßen verteilten ihre Wärme auf den Raum.

„Ah! Jetzt wird’s sogar in diesen Klamotten etwas warm!“, meinte Kaze. „Wir müssen es weiter versuchen, Toki!... Toki?“

Kaze wandte sich um:

Toki antwortete deshalb nicht, weil er gerade auf den Knien saß und äußerst erschöpft aussah.

Die Hitze setzte ihm zu.

„Hey!“ Kaze lief zu ihm „Bist du in Ordnung?“

„Uhmm… Naja…“

Er sah aus, als hätte er schon Schmerzen.

„Vielleicht solltest du…“

„N-nein…“

Toki stand auf und hob ein Schwert an:

„Es geht noch! Noch brauche ich das nicht…“

Er wollte wohl einen weiteren Einsatz der Masken um jeden Preis verhindern.

Erneut zog er seinen Bogen heraus.

„Du auch!“, sagte er zu Kaze.

„Geht klar!“

Gemeinsam spannten sie die Bögen und sprachen die Worte, die die Pfeile in Eiseskälte hüllten.

Und schossen Pfeil nach Pfeil auf das Monstrum ab.

Doch viele der Pfeile verglühten bereits, bevor sie auftrafen und die restlichen wirkten nicht lange nach.

Und nun begann das Monster wieder, nach ihnen zu schlagen. Kaze musste Toki schnell aus der Schusslinie ziehen: Er war zu träge, um es alleine rechtzeitig zu schaffen:

„Es muss einen effektiveren Weg geben!!“, meinte Kaze.

Toki nickte schwach:

„Vielleicht mit… Wind…“
 

Wind?... Natürlich!

Wenn sie ihn erst mit Wind abkühlten und DANN die Pfeile schossen hätten sie weit mehr Effektivität!

Aber wie? Er hatte keinen Taktstock mehr…
 

„Die Idee ist gut, aber wie machen wir das?“, fragte er.

Toki sagte nichts, aber er griff schwach nach der Okarina auf seinem Gürtel…Kaze erkannte, was er vor hat:

„Du willst dieses Lied spielen? Das, das uns versenkt hat?“

Toki zwinkerte:

„…Beim letzten Mal hat’s doch geklappt. Oder?“

Da konnte Kaze nicht wiedersprechen.

„Na gut… Aber erst...“

Kaze zog sich schnell die rote, viel zu große Tunika (die er über seiner grünen anhatte) aus und warf sie Toki zu:

„Fliegender Wechsel!“

„Huh!“

Toki fing die Tunika:

„A-Aber du---„

Nun zwinkerte Kaze:

„Ich mache schon mal etwas Vorarbeit…“, er zog sein Deku-Blatt hervor „Zieh du dir das inzwischen drüber und spiel das Lied!“

„Uhm… OK!“

Kaze lief los, bis zu den Füßen des Riesens:

„Hey!! DU DA!!“

Das Ungetüm schaute zu ihm runter.

Er grinste:

„Willst du ne kleine Erfrischung?“

Er fächerte dem Riesen mit dem magischen Blatt genau ins Gesicht, so dass seine Oberfläche beachtlich abkühlte, wenn auch nur für ein paar Momente.

Außerdem kühlte der erzeugte Wind auch Kaze, der nun ja keinen Schutz gegen die Hitze mehr hatte, zur Genüge ab.

Während das Monster versuchte, ihn zu treffen, wich der junge Held wenig aus und wiederholte die Prozedur immer von neuem. Es war anstrengend, aber zu schaffen.
 

Schließlich legte Toki, ganz in karminrot gekleidet, die Okarina an…

Aber die Töne kamen nur verzerrt und unklar.

„Ich kann nicht gleichmäßig ausatmen! Die Luft ist zu trocken!“, sagte er „So kann ich die Okarina nicht spielen!“

Kaze schluckte. Das war schlecht.

„Versuch es weiter!!“, rief er.

Toki legte die Okarina erneut an, doch die Töne kamen nur schwach und verzogen, wenn sie überhaupt kamen.

Doch plötzlich blitzte kurz etwas blau auf…

„Was war das?!“, fragte sich Kaze überrascht selbst.

In diesem Moment fing ein kräftiger Wind aus dem Nichts an zu wehen und kühlte die Bestie, und ganz Nebenbei den ganzen Raum, ab.

Die Jungen lachten.

„Na endlich!“

„Jetzt zeigen wir’s dem Typen!!“

Die beiden spannten ihre Bogen erneut an und schossen wie wild mit Eispfeilen.

Das Monster versuchte sie abzuschütteln, aber schließlich regte es sich nichtmehr.

Es war vollkommen eingefroren.

Nur noch ein letzter Pfeil darauf geschossen…

Und es zersprang in tausend kleine Teile.

„YEAY!“, rief Kaze auf und sprang: „GESCHAFFT!“

„Aber… wo geht es jetzt weiter?“

Toki ging zu den Überresten des Ungetüms… es hatte einen roten Stein hinterlassen. Aber es gab hier keine Tür, wo man ihn hätte einsetzten können.

„Oh je… ich sehen hier überhaupt nichts… alles nur Wände und Ausgang…“

Ein kurzes Beben.

„Ah! Und die Zeit wird uns auch knapp!“

„Wir brauchen Hilfe! Von jemanden der sich auskennt!“, meinte Toki.

„Und von wem?“

„Hm… ich weiß da jemand!“

Toki zwinkerte.

Er zog seine Okarina heraus und spielte 2 Mal 3 Noten.

Kaze erkannte das Lied… es war das Lied aus dem Waldtempel… Salias Lied.

„Uhm, was soll das den bringen?“, fragte er verwirrt.

Eine Antwort bekam er nicht, staatdessen schaute Toki nur auf und sprach in die Luft:

„Wir kommen nicht mehr weiter, es gibt hier keine Tür! Hilf uns… Salia!“
 

„Gerne.“
 

Kaze erschrak, als in der Luft schwebend plötzlich das Bild der Weisen des Waldes auftauchte, die sie anlächelte.

Sie sagte:

„Ihr seht hier keine Tür, weil es keine gibt! Dies ist der Altarraum.“

„Und wo ist dann bitteschön der Altar?“, fragte Kaze verwirrt.

„Es gibt einen Mechanismus, um ihn zu eröffnen. Eine Hebelwirkung bringt ihn aus dem Boden hervor, wenn der rote Stein in die richtige Öffnung in de Wand gelegt wird.“

„Wo ist diese Öffnung?“, fragte Toki, als plötzlich Eyna’s Stimme erklang:

„Hier oben!!“

Die deutete auf eine runde Einbuchtung weit oben auf der Wand. Genau groß genug für den Stein.

„Danke, Eyna!!“, rief Kaze.

Toki drehte sich um:

„Salia, du bist die Beste!“

Sie lächelte:

„Mehr kann ich für euch aber jetzt leider nicht tun. Wenn ihr allerdings wieder meine Hilfe braucht, denkt einfach an das Lied!“

Er nickte:

„Geht in Ordnung!“

Sie lächelte, bevor sich ihr Bild wieder verflüchtigte.

Kaze nickte.

„Also, dann…“

Er nahm den roten Stein und gab ihn Eyna, die sofort nach oben flog und ihn dort in die Einbuchtung einlegte. Er strahlte hell auf und sank in die Wand ein.

Sofort begann ein neues Beben, aber es war anders als das letzte, es schien nur diesen Raum zu betreffen. Und aus dem Boden kam der Altar hervor. Aber er leuchtete nicht, nur eine Inschrift und eine Art Tafel waren zu sehen…

Toki nickte verstehend:

„Wollen wir das Rätsel mal Lösen!“

Die Beiden wollten gerade an den Altar herangehen, als plötzlich wieder eines der normalen Beben anfing… aber ein sehr heftiges…

„OH NEIN!“, Toki erkannte, was das zu bedeuten hatte.

Kaze war ebenfalls nicht blöd:

„J-jetzt bricht er AUS!!!“

„DAS IST DAS ENDE!!“, brüllte Eyna in Panik.
 

--
 

„Wir müssen das aufhalten, SOFORT!!“, rief Prinzessin Zelda in Panik, während sie versuchte, sich auf den Füßen zu halten.

Sie und Midna standen direkt vor dem Magmabecken im Kern des Berges, das nun eher einem gewaltigen Kochtopf mit übergehender Milch ähnelte.

„Wir könnten versuchen, dass ganze mit Magie zu beschwichtigen!“, meinte Midna „Aber bei diese ganzen Anomalien hier weiß der Teufel, was für Nebenwirkungen das auslösen könnte!!“

„Wenn wir nichts tun ist alles zu spät!“

„Argument!“, antwortete Midna „Also, bereit?“

Zelda nickte.

„Gut! Dann 3…2….1…“

„AHHHHH!“

Die beiden Prinzessinnen hoben gleichzeitig ihre Hände und eine gewaltige Welle von Licht und Dämmerlicht überschwemmte den Raum. Das Magma brodelte erst etwas weiter auf, doch dann gelang der Zauber und das flüssige Gestein beruhigte sich. Der Stand sank wieder, und mit ihm die Temperatur.

„Uhh..“

Midna fiel in die Knie:

„Anstrengend, uhh, so hab ich mir meinen kleinen Ausflug in die Lichtwelt nicht vorgestellt.“

„Hoffentlich bleibt der Vulkan jetzt ruhig… Warum ist er überhaupt so aktiv geworden.“, fragte Zelda.

„Ich habe eine Theorie.“, Minda stand wieder auf „Ich nehme mal an, dass diese Anomalien eine Art Loch im Gewebe zwischen den Räumen und Zeiten darstellen. Hier gab es eine Ansammlung davon, darum hat der Vulkan sich danach gedrängt in seinen Ursprungszustand von vor 1000 Jahren zurückzukehren. Und der sprunghafte Anstieg der Lava hätte fast ein großes Kabum heraufbeschworen!“

„Oh mein Gott…“, Zelda schien geschockt. „Wenn es bereits so schlimm ist… Und Link ist nicht hier… Das kann nicht gut gehen…“

„Ach ja, deswegen…“, sagte Midna „Hast du nicht vorher gesagt, du hättest ein Kind in Links Kleidung gesehen?“

Zelda nickte.

„Das war bei einer der Anomalien…“, überlegte Midna laut „Also hast du es dir nicht nur eingebildet… Was, wenn du da einen früheren Helden von Hyrule gesehen hast?“

„Du meinst den Helden der Zeit?“, fragte Zelda. „Ich verstehe was du meinst… Auf der anderen Seite macht sich das ganze also auch bemerkbar und jetzt legt der Held der Zeit alles daran, dass Gleichgewicht wieder herzustellen! Wir arbeiten also nicht ganz alleine!“

„Ja, ist doch ein beruhigender Gedanke, nicht war?“, sie grinste „Nur eins macht mich stutzig…“

„Und das wäre?, fragte Zelda.

„Wenn der Vulkan in früheren Zeiten so aktiv war, warum schicken die dann so schnell den Helden der Zeit hin? Sie können ja nicht wissen, dass es plötzlich so schlimm wird, oder?“

Darauf hatte Zelda keine Antwort.

Irgendetwas gab es sicher, dass sie jetzt noch nicht wissen konnten, aber… was war das?

Und hatte das etwas mit Link zu tun?
 

Wenigstens schien ihre Magie keine Nebenwirkungen zu zeigen…
 

--
 

„…Es hat aufgehört.“

Kaze seufzte erleichtert, während Toki etwas bemerkte:

„Hey! Die Temperatur geht wieder runter! Anscheinend ist es überstanden…. Huh?“

Der Junge wandte sich um, als ihm aus den Augenwinkeln etwas auffiel, dass durch den Gang zu kommen schien… es funkelte.

„Was ist das?“, rief Kaze überrascht.

„Eine magische Welle!“, meinte Eyna „Aber die ist nicht destruktiv! Vielleicht hat jemand den Vulkan mit einem Zauber beschwichtigt!“

„Aber wer?“

In diesem Moment erreichte die magische Welle den Raum und zog über sie hinweg..

Kaze fühlte sich merkwürdig… diese Magie war vertraut und doch völlig fremd zugleich… aber nicht schmerzhaft, auf keinen Fall. Eyna hatte recht, es war eher ein beruhigender Zauber.

Aber das sollte mal jemand Toki erzählen.

Dieser ging nämlich plötzlich in die Knie, als die Welle vorüber war:

„Ugh…“

„Hey! Was ist los?“

Kaze lief zu ihm und hielt ihn an der Hand:

„Bist du OK?... Sag doch was!!“

Aber Toki sagte nichts. Er war ohnmächtig.
 


 

Was habe ich nur vergessen?
 

Zelda…
 

Sag es mir… bitte…
 

---Author's Note---

Wieder ein langes Kapitel.

Dieses Kapitel hat mir Kopfzerbrechen bereitet, da ich nicht recht wusste, wie ich die Ereignisse ordnen und zusammenfügen soll. Hat aber am Ende recht gut funktioniert.

Habe wieder etwas Twilight Princess gespielt, um Midna's zynische Seite besser und autentischer zum Ausdruck zu bringen. Leider bleibt bei einem ausbrechendem Vulkan nicht viel Zeit für Zynik. ^^;

Die Stelle wo Zelda und Link(Kaze) sich durch die Timeline-Trennung sehen war schwer zu schreiben und ich bin auch jetzt nicht ganz zufrieden damit... ah, was soll's. *rolleyes*

Am Schluss des Kapitels musste ich auf ein extrem BILLIGES Plotdevice zurückgreifen, um Toki ohnmächtig zu kriegen.

Zelda und Midna zaubern, auf der anderen Seite fällt ein Link in Ohmacht. Haha, wie sinnvoll. Aber mir blieb nichts anderes übrig. Zuerst wollte ich ihm nen' STEIN auf die Rübe knallen lassen, aber das wäre ja sogar NOCH billiger gewesen. Nein, ich kille Toki jetzt nicht, aber das ganze ist ESSENZIEL für das nächste Kapitel (das schon zur Hälfte geschrieben ist und sich grundlegend von allen anderen Kapiteln unterscheidet.)

Aber jetzt wird die Story wirklich sehr dicht.

Hoffe ich zumindest. ^^;



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück