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Unify

Wenn Zeiten und Welten aufeinander treffen...
von

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Wovon Helden träumen

Eine weitere Nacht an Land…

Aber morgen früh würden sie aufbrechen, das hatte Tetra ihnen geschworen.

Kein Drücken, keine Ausreden.

Ab morgen hieß es wieder, Segel setzen und los…

Mal abgesehen von der Tatsache, dass sie immer noch keine Ahnung hatten, was eigentlich zur Zeit geschah.

Link, Kaze, betrachtete im schwachen Kerzenlicht seinen Handrücken. Das Triforce wirkte wie eine dünne Schicht aus Blattgold, die auf seiner Haut lag und schimmerte leicht im Glanz der Kerze.

Das Triforce…

Ganondorf…

Nein, er konnte einfach nicht wieder da sein. Er durfte nicht wieder da sein.

Wenn das wegen seinem blöden Wunsch wirklich passiert wäre, könnte er sich das nie verzeihen…
 

Sie waren so nahe daran, ein neues Land für sich zu finden, Tetra hatte aus Gerüchten von einem kleinen Kontinent ganz in der Nähe gehört, der anscheinend noch weitgehend unbesiedelt war.

Sie waren so nahe daran, sich endlich ein Zuhause zu errichten, ein neues Königreich das wieder erblühen und gedeihen würde, so wie das alte Hyrule.

Gerade jetzt durfte nicht alles einfach so zerstört werden…
 

Plötzlich hörte Kaze ein wimmern, dass ihn aus den Gedanken riss.

„Uhh…“

Er wandte sich um und sah, dass der andere Link, Toki, sich auf seinem Futon zusammengekauert hatte und unruhig wirkte.

Hatte er einen Albtraum?

Hm…

Von was er wohl träumte…

Das wimmern ging weiter und Kaze konnte nicht anders, als genauer auf das Gemurmel zu hören:

„…Nein….lass mich…. Ma-…Majo--…lass sie alle… hört auf damit… er wird fallen… ich kann nicht mehr… nichts mehr… Salia… Zelda… Navi…. Hilf …zu schwach.. Hilfe…..

HILFE!“

Plötzlich schnellte Toki aus seinem Bett auf. Kaze sprang seinerseits, vor Schreck, noch im liegen auf und schlug sich den Kopf an der niedrigen Decke an.

„Aua…“

„Oh, tut mir Leid.“

Toki war wieder ganz bei sich:

„Ich wollte dich nicht erschrecken… hab ich dich aufgeweckt?“

„Nein. Ich habe noch gar nicht geschlafen…“, meinte Kaze. „Konnte es nicht…“

„Ja, kann ich verstehen…“

„Und du?“, fragte Kaze interessiert. „Wovon hast du gerade geträumt?“

„Uhmm…“

Er überlegte kurz.

„Weist du… ich kann mich schon nicht mehr daran erinnern! Hehe…“

Kaze wusste, dass er nicht die Wahrheit sagte. Aber wenn er den Traum lieber nicht erzählen wollte, dann war es wohl besser so.

„Sag mal…“, fing Toki plötzlich an.

„Hm? Ja, was?“, fragte Kaze.

„Du.. lebst hier doch mit deiner Schwester und deiner Großmutter, oder?“

„Naja, wenn ich nicht mit Tetra unterwegs bin, ja.“

„Und… deine Eltern?“
 

Kaze gab kurz keine Antwort. Erst nach einem kurzen Überlegen antwortete er:
 

„Als… Als ich noch klein war…. Aril war erst ein Baby… gab es eine Kriese. Das Wasser von der nördlichen Meeresströmung. Etwas stimmte damit plötzlich nicht mehr. Alle Pflanzen gingen ein und die Fischer fingen keine Fische mehr. Meine Eltern und einige Leute aus Port Monee sind nach Norden gesegelt, um nach der Ursache zu suchen. Das Wasser wurde zwar wieder normal aber… niemand von denen, die losgefahren sind, ist je wieder gesehen worden. Meine Eltern auch nicht.“

Er schaute auf:

„Heute weiß ich, dass Ganondorf’s verwunschene Festung in der Richtung liegt, in die sie gefahren sind, also…

Ich kann mich kaum noch an sie erinnern, ich weiß nicht mal mehr, wie sie ausgesehen haben. Aber, an was ich mich noch erinnern kann ist… dass ich in der Nacht, in der sie aufgebrochen sind… Da habe ich im Traum ein weinendes Mädchen gesehen. Es war Tetra. Ich bin mir ganz sicher, dass sie es war.

Oma hat mir mal erzählt, dass das Schiff, mit dem die Freiwilligen damals gefahren sind, einer Piratenbande gehörte, die von einer Frau namens Luca angeführt wurden. Es war das beste Schiff in der Gegend, und die Piraten hatten sich überaschenderweise bereiterklärt, zu helfen…“

Noch eine Pause.

„Ich habe sie zwar nie darauf angesprochen, aber…Tetra und ich, wie haben unsere Eltern in der gleichen Nacht verloren. Ich bin mir ganz sicher. Ich weiß zwar nicht wieso, aber es war kein Zufall…“

Kaze atmete durch und schaute Toki an:

„Oder bewerte ich das ganze einfach nur über?“

„Nein, ganz sicher nicht.“,

antwortete Toki kopfschüttelnd:

„Entschuldigung, dass ich dich gefragt habe… aber… Ich habe meine Eltern auch nicht gekannt.“

„Wirklich?“

Er nickte.

„Ich dachte, dass ich ein Kokiri bin, bis ich nach dem Zeitsprung zurück ins Dorf gekommen bin und jeder noch ein Kind war, außer mir… Dann habe ich erst erfahren, dass meine Mutter mich auf der Flucht vor Ganondorf dem Dekubaum übergeben hat… bevor sie gestorben ist.“

„Ganondorf…“, flüsterte Kaze.

„Dieses miese Schwein.“

„Jetzt kann er hoffentlich niemandem mehr etwas antun…“

„Ja.. hoffentlich...“

Kaze betrachtete sein Triforce.

„Aber was, wenn ich versagt habe und er noch lebt---„

„Denk an sowas nicht mal!“

„Huh?“

Toki lächelte:

„Es gibt kein Versagen! Nur kleine Rückschläge! Und die kann man aufarbeiten! Wenn er uns über den Weg läuft schlagen wir ihn eben ein drittes Mal!“

Kaze lächelte:

„Machen wir!“

Er dachte kurz nach… sollte er fragen oder nicht…

„Also…“

„Hm?“

„Naja.. du hast mich jetzt etwas gefragt, also frage ich dich jetzt auch was, OK?“

„Uhm, OK!“, antwortete Toki. „Schieß los!“.

„Sag mal, hast du manchesmal Träume?“, fragte er. „Solche, wie der, von dem ich erzählt habe. Sowas wie „Visionen“?“

Toki nickte:

„Als ich noch nicht wusste, dass es überhaupt eine Welt außerhalb des Waldes gab, hatte ich immerwieder Träume von einem Mädchen. Von Zelda.“

„Du also auch…“

„Und später dann…“

Er hielt kurz ein.

„Uhmm…Nicht so wichtig…Aber, als ich gestern früh hier aufgewacht bin… da ist es mir auch so vorgekommen, als wäre ich aus so einem Traum aufgewacht… einem sehr langem Traum…“

„Worum ging’s in dem Traum?“

„Keine Ahnung… wirklich…“

Kaze nickte.

„Und… hattest du auch mal Träume, in denen du nicht „Du“ warst, sondern jemand anders?“

„Naja.. nicht das ich wüsste.“

„Achso…“
 

Kaze, Link dachte nach.

Mit seinen Träumen war er also nicht ganz allein. Vielleicht sollte er auch mal Tetra fragen, ob… Nein, die würde ihn nur blöd ansehen. Sie war meistens so unsensibel wie man nur sein konnte, es sei den Situation war ernst.

Toki wollte über seine Träume anscheinend nicht so gerne reden. Was hatte er bloß geträumt?...

Link wusste, dass er nicht so neugierig sein sollte, aber irgendwie interessierte es ihn einfach, was ihm, einem Helden, nachts soviel Angst einjagte, dass er aus dem Schlaf aufwachte. Oder… Lag es vielleicht gerade daran, dass er ein Held war?

Immerhin hatte Link keine Ahnung, was der Ärmste wirklich durchmachen musste. Er konnte bei der Erzählung locker auch einiges weggelassen haben.

Link hatte immer nur daran gedacht, wie mutig dieser Legendäre Held gewesen sein musste. Das er vielleicht auch Angst hatte, oder ihn die Dinge, die er gesehen hat, dermaßen verfolgen, das fiel ihm erst jetzt auf.

Link, Kaze, hatte zumindest noch Freunde, die ihn aufbauten nach allem was er gesehen hatte. Tetra, Aril, seine Oma, die Piratenbande, sie waren alle da und er konnt auf sie zählen.

Dieser Link aber, Toki, er war allein. Sein Fee hatte er verloren, Zelda musste er zurücklassen und nun war er hier gestrandet, wo er nichts und niemanden mehr kannte.

Wie trostlos das sein musste…

Wieso ließen diese Legenden und Erzählungen immer das wichtigste außer Acht?

Ein ganz wichtiges Detail.

Ganz egal, wie sehr jeder von ihnen sich als Held bewiesen hatte.

Sie waren doch eigentlich noch Kinder.

So schwer es ihm fiel, das zuzugeben, er war noch immer ein kleiner Junge.

Und der andere auch.

Sie hatten doch beide noch so viel im Leben vor sich… warum mussten sie beide schon so jung so viel durchmachen? Ihm erschien das nicht fair…

Natürlich würde er einige Erfahrungen, die er gemacht hatte, um nichts in der Welt weggeben wollen, wie seine Freundschaft mit Tetra, seine Begegnungen mit Medolie und Makorus, und sein Treffen mit Ciela und den anderen Lichtgeistern. Und Lineback natürlich.

Trotzdem, es gab so einiges, was er manches mal einfach lieber vergessen wollte…

Er hatte getötet. Und selbst wenn es Ganon und seine Leute waren, ihr Blut klebte an seinen Händen. Obwohl er doch erst 13 war.

Und hatte gegen Lineback kämpfen müssen. Egal ob er besessen war oder nicht, er hatte ihn dennoch angreifen müssen.

Link schluckte.

Nein, sowas stand in den Legenden nie.

Wenn er also schon solche Gefühle hatte, wie musste es dann ernsthaft erst dem berühmten Helden er Zeit gehen, von dem es sogar überliefert war, dass er unzählige Bestien bezwungen hatte?

Eigentlich, jetzt wo er genauer nachdachte, keine Wunder wenn dieser Mensch Albträume hatte.

Und jetzt war er auch noch ganz allein…
 

Schließlich fasste Kaze einen Entschluss.
 

„Und… du glaubst also, dass deine Fee noch am Leben sein könnte?“, fragte Kaze schließlich.

Toki nickte:

„Feen sterben nur, wenn sie getötet werden… Und ich wüsste nicht, warum jemand das ihr antun sollte. Sie war harmlos, wirklich…“

Kaze sprang auf:

„Na, worauf warten wir dann noch?“

„Hm?“

Er zwinkerte Toki zu:

„Morgen früh müssen wir zwar schon los, aber bis dahin haben wir Zeit! Schlafen wollen wir doch sowieso nicht, oder?“

Toki lachte:

„Nö, um ehrlich zu sein, nicht wirklich!“

„Na, dann gehen wir in den Wald und suchen deine Fee!“

„Meinst du das ernst?“

„Klar!“

Kaze zog sich schnell seine Mütze über und warf Toki seine zu:

„Beeilen wir uns aber, bevor Tetra was merkt! Sie hat es nicht gern, wenn Crewmitglieder ohne ihr Wissen Mitternachtsausflüge machen!“

„OK, schnell und unaufmerksam! Das schaffen wir schon!“
 

Die Beiden nickten sich zu, griffen ihre Schilder und Schwerter und schlichen leise, behutsam und zügig aus dem Haus, um weder Aril, noch Großmutter aufzuwecken. Und dann liefen sie auf den Weg zu, den Weg zum Wald…
 

Leider hatten sie keine Ahnung, dass sie nicht die einzigen waren, die sich heute Nacht ohne das Wissen der Inselbewohner im Wald herumtrieben…
 

--- Author's Note ---

Ja... Jaaah!!! EIN PLOT!

Endlich formt sich sowas wie ein PLOT! O.O

Bis jetzt war das meiste ja nur Anhäufung von Informationenaustausch zwischen den "Welten" der beiden Spiele. Aber jetzt komme ich langsam in einen Plot hinein... Juhuu!^^
 

Wie man sieht verwende ich die "Toki/Kaze" Bezeichnungen nur, um besser zwischen den beiden differenzieren zu können. Bei Monolog Passagen mache ich einen Übergang zurück zu verwendung von "Link". Ich hoffe, das verwirrt nicht zu sehr. ^^;
 

Uhm, ja, ich hab mir nen Grund ausgedacht, warum Kaze/Link keine Eltern hat. Und wollte keinen Klischee-Grund wie "sind im Krieg gestorben". Also habe ich einfach nen plausibelen, aber mit der Story verbundenen Grund erfunden.

Damit habe ich auch gleich ne gute überleitung zurück zum "Traum"-Thema gefunden.

Link und Zelda müssen IMMER voneinander Visionen haben! Das ist Gesetz!
 

Ach ja, und wovon Toki/Link im Moment solche Albträume hat ist... Majoras Mask.

Wenn ihr's noch nie gespielt habt, dann SPIELT ES!

Es ist auf der Virtual Console erhältlich. Eins der besten Zelda Spiele, meiner Meinung nach.

Nur habe ich heute wieder mal ein paar Cutscenes davon gesehen und... Uhh...

Davon habe ich auch schon ab und zu Albträume gehabt... ernsthaft.

Ich sag nur:

Schmerzhafte

Verwandlungen

Der arme, arme Link.
 

Naja, egal, ich hoffe jedenfalls, dass dieses Kapitel gefallen hat! Bald gibt es mehr. ^^

Gute Nacht! *gähn*



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