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Die Blumen der Wüste

Die Wüstenkinder (2. Teil der Wüstentriologie)
von

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Durchsetzungsvermögen

Als Gaara ins Wohnzimmer zurück kam wurden er direkt von Ikiru, Naruto, Kankuro, Temari und Shikamaru angefallen.

„Was ist mit ihr?“

„Hat sie das getan was ich denke?“

„Wer ist tot?“

Gaara hielt sich die Ohren zu als der Ansturm nicht aufhörte. Die anderen scherten sich aber anscheinend sehr wenig darum, dass sie Gaara fast die Trommelfelle zum platzen brachten. Nach zwei Minuten wurde es ihm dann zu viel.

„RUHE!!!“, schrie er.

Sofort waren alle still und sahen ihn verwundert an. Erleichtert seufzte er auf.

„Yuri hat niemanden umgebracht.“, sagte er.

„Echt nicht?“

„Sie sieht aber nicht so aus.“, kam es von Naruto.

„Das sie niemanden umgebracht hat hätte ich euch auch sagen können.“, kam es in dem Moment aus dem Hintergrund.

Kuro trat vor und grinste in die Runde. Alle sahen ihn, Kyoshi, Shikari und Senri verwundert an, als würden sie jetzt erst registrieren, dass die Kinder im Raum waren. Alle wirkten sehr zufrieden.

„Yuri hat gegen Hikyu gewonnen.“, sagte Senri stolz.

Kankuro klappte der Mund auf.

„Der Kaneko-Junge?“, fragte er Gaara ungläubig. „Der Junge, der erst kürzlich Jonin geworden ist?“

„Das Wunderkind?“, fragte Ikiru nun auch.

„Ihr habt hier ein Wunderkind?“, fragte Naruto amüsiert.

Kyoshi verzog ein wenig das Gesicht.

„Wird er schon als das bezeichnet?“, fragte er schnaubend.

„Damit wir uns nicht falsch verstehen.“, sagte Gaara. „Hikyu ist nicht so wie ihr denkt.“

Gaara setzte sich auf das Sofa und legte seine Arme auf die Knie. Auch die anderen kamen nun zu ihm und hörten ihm zu. Vor allem die Kinder hatten die Ohren gespitzt.

„Was meinst du damit, Onkel?“, fragte Shikari.

„Habt ihr euch nie gefragt, warum Hikyu so schnell Blitzkarriere gemacht hat?“, fragte Gaara.

Die Kinder schüttelten den Kopf. Jetzt wo sie so darüber nachdachten hatten sie sich wirklich noch nie Gedanken darüber gemacht. Das schien sich auch in ihren Gesichtern zu spiegeln, denn Gaara grinste kurz auf. Er lehnte sich zurück.

„Hikyu ist so gut, weil er nichts anderes tut als zu trainieren. Er geht kaum nach Hause, er versucht sogar so wenig wie möglich da zu sein. Der einzige Grund der ihn manchmal dazu treibt nach Hause zu gehen ist sein kleiner Bruder und seine Mutter. Von seinem Vater hält er überhaupt nichts, er geht ihm so viel wie möglich aus dem Weg. Meistens kommen seine Mutter oder sein Bruder nach ihm sehen, sodass er nicht nach Hause gehen muss.“

Gaara runzelte die Stirn.

„Somit ist er der typische Einzelgänger, der einzige der immer bei ihm ist ist seine Katze.“

Kuro runzelte die Stirn als Gaara geendet hatte.

„Wenn er kaum zu Hause ist, wo wohnt er dann?“, fragte er.

Gaara zuckte mit den Achseln.

„Das weiß ich nicht. Vielleicht ist er bei Freunden, oder Bekannten. Ich weiß nicht wo er Nachts eine Unterkunft hat und er wollte anscheinend auch nicht, dass ich frage.“

Senri riss die Augen auf, auch die anderen Kinder sahen nicht gerade besser aus.

„Das wussten wir nicht.“, murmelte Kuro.

„Er hat auch alles getan, damit niemand es weiß.“, sagte Gaara. „Und eigentlich habe ich ihm auch versprochen, dass ich nichts sagen werde. Aber das ist jetzt egal.“

„Warum?“, fragte Shikari.

Gaara kniff die Augen zusammen und durchbohrte jedes der Kinder mit einem scharfen Blick. Alle zuckten zusammen.

„Weil ihr einen Riesenärger bekommt, falls ihr ihn damit aufziehen sollten.“, zischte er. „Verstanden?“

Synchronen Nicken war die Antwort. In dem Moment kam Yuri ins Wohnzimmer, frisch geduscht und mit einem Handtuch um den Körper gewickelt. Alle sahen auf und schauten sie prüfend an. Sie verdrehte die Augen.

„Zum letzten Mal, ich habe niemanden umgebracht.“, seufzte sie.

„Schon klar.“, sagte Kankuro ausweichend.

„Ikiru, kannst du dir Yuri mal ansehen?“, sagte Gaara. „Sie braucht ein bisschen Hilfe beim zusammenflicken.“

„Ich bin nicht aufgeschlitzt worden.“, murrte Yuri.

Dennoch setzte sie sich auf das Sofa und legte das Handtuch ab. Temari und Shikamaru verzogen das Gesicht als sie ihren Bauch sahen, von Naruto kam ein gedämpftes „Au!“. Vier Schnittwunden, die anfangs klein ausgesehen hatten waren viel größer als sie angenommen hatten. Auch zuckte Yuri zusammen als Ikiru Yuri leicht auf die Rippen drückte. Ikiru seufzte.

„Die Katze scheint dich nicht sehr zu mögen.“, meinte sie leise.

„Das mit den Schnitten waren Hikyus Fingernägel.“, murrte Yuri. „Da wo mir die Rippen wehtun hat mich der Kopf seiner Mieze getroffen.“

„Tauschen die schon die Rollen?“, fragte Naruto amüsiert. „Der Junge wird zur Katze und die Katze zum Jungen?“

„Frag ihn doch selber.“, kam es von Kankuro.

„Wieso?“, fragte Naruto.

Alle drehten sich zu ihm um. Kankuro saß nicht mehr auf dem Sofa, sondern stand am Fenster. Und er schaute auf die Straße. Auf Narutos Frage hin drehte er sich zu ihnen um. Er hatte außerdem ein breites Grinsen im Gesicht.

„Er steht vor der Tür.“

Einen Moment war es still, dann klopfte es an der Tür. Yuri und die Kinder waren vollkommen erstarrt. Gaara und Ikiru sahen sich stirnrunzelnd an, Temari und Shikamaru griffen sich an die Stirn. Naruto sah einen Moment ziemlich blöd aus der Wäsche, ehe er anfing zu grinsen.

„Das könnte interessant werden.“, murmelte er.

„Soll ich ihn herein lassen?“, fragte Kankuro.

Gaara warf einen Blick auf Yuri, die immer noch wie erstarrt war, doch dann nickte er. Yuri sah ihn perplex an und Kankuro ging runter. Als er die Tür öffnete stand Hikyu direkt davor, seine Miene war entschlossen. Als er Kankuro sah blickte er ihm in die Augen.

„Ja?“, fragte Kankuro.

„Ist Yuri da?“, fragte Hikyu. „Ich will ihr etwas sagen.“

„Ja, die ist da.“, meinte Kankuro gedehnt.

Kankuro machte den Weg frei und Hikyu kam ins Haus. Wegen Hikyus Gang, der irgendwie schlürfend war und der Tatsache, dass Hikyu nur kleine Schritte machte fing Kankuro an zu schmunzeln. Fast wirkte Hikyu so als hätte ihm jemand in die...

Kankuro riss die Augen auf als ihm der Gedanke kam und er mit Hikyu ins Wohnzimmer kam. Schnell sah er zu Yuri, die ihm auch einen Blick zuwarf. Kankuro öffnete den Mund und formte mit den Lippen:

„Du hast ihm doch nicht allen Ernstes in die Eier getreten, oder?“

Yuris darauf folgendes Grinsen war mehr als Antwort genug. Kankuro presste die Lippen aufeinander und schaffte es gerade noch so sein aufsteigendes Lachen zu einem Husten um zu formen. Hikyu hatte anscheinend nichts gemerkt, denn sein Blick wanderte erst einmal durch den Raum. Gaara reichte Yuri das Handtuch und die schlang es sich schnell wieder um den Körper, ehe Hikyu zu viel sah. Gaara stand auf und sah Hikyu an.

„Hikyu.“, sagte er.

Hikyu deutete eine kleine Verbeugung an.

„Werter Kazekage.“, begrüßte er ihn.

Dann wanderte sein Blick zu Naruto und er neigte abermals leicht den Kopf. Naruto grinste ihn an.

„Das ist also das Wunderkind?“, fragte er Gaara.

Gaara sagte nichts dazu, Hikyu ebenfalls nicht. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

„Was willst du, Hikyu?, fragte er.

Hikyus Blick wanderte weiter durch den Raum und blieb schließlich an Yuri hängen. Beide funkelten sich durch den Raum an. Wieder schien es so als würde die Spannung in der Luft steigen.

„Gleich brennt die Luft.“, murmelte Kuro kichernd.

„Du hast gerade Sendepause, Kuro!“, zischte Yuri.

Kuro hob die Hände und verkroch sich mit den anderen Kindern in einer Ecke. Das konnte noch lustig werden, dachte er sich.

„Ich will mit ihrer Tochter reden.“, sagte Hikyu.

Er sprach Gaara an, sah Yuri aber weiter in die Augen.

„Das kannst du auch hier.“

„Alleine.“, sagte Hikyu.

„Das geht leider nicht.“, meinte Gaara. „Wenn du was zu ihr zu sagen hast, musst du es hier tun.“

Hikyu wandte sich wieder ihm zu und funkelte ihn wütend an. Gaara zuckte nicht mal mit der Wimper. Die anderen schauten von einem zum anderen, wie bei einem Ballspiel.

„Hier oder gar nicht.“, zischte Gaara.

Hikyu seufzte und ging zu Yuri. Die klammerte ihr Handtuch ein wenig fester und stand auf. Beide sahen sich fest in die Augen und das mindestens zehn Sekunden lang. Dann machte Hikyu endlich den Mund auf.

„Ich will Revanche!“

Naruto klappte der Mund auf, die anderen Erwachsenen sahen so aus als wollten sie ihren Ohren nicht trauen, Gaara kniff die Augen zusammen. Doch Yuri machte als erstes den Mund auf.

„Klar doch.“, sagte sie.

„Nein!“

Gaara stellte sich zwischen Hikyu und Yuri. Hikyu riss die Augen auf, wohl über die plötzlich heftige Reaktion des Kazekage. Er wich einen Schritt zurück, allein, weil Gaara eine Stimmung ausstrahlte die eine Blume dazu bringen konnte zu verwelken. Yuri kniff die Augen zusammen.

„Warum nicht?“, fragte Yuri.

„Hast du mir nicht eben was versprochen?“, fragte er sie bissig.

Jetzt schien es Yuri wieder einzufallen und sie senkte leicht den Kopf. Dennoch schaffte sie es Hikyu durch die Arme von Gaara an zu funkeln.

„Warum willst du Revanche?“, zischte Gaara Hikyu an.

„Weil ich gegen sie verloren habe.“, antwortete Hikyu.

„Jeder verliert irgendwann mal.“

„Ich nicht!“

„Offensichtlich doch.“, kam es von Yuri.

Gaara gab einen Laut von sich der fast wie ein Fauchen klang. Yuri zog den Kopf ein.

„Es gibt keine Revanche, Hikyu!“, sagte Gaara.

„Warum nicht?“, fragte Hikyu ungerührt.

Die anderen hielten mittlerweile den Atem an. Nur Naruto kicherte leise vor sich hin.

„Der Kleine hat Mumm.“, meinte er. „Legt sich einfach so mit Gaara an.“

„Ich gestatte sie nicht, weil ich nicht will, dass meine Tochter und einer meiner besten Kämpfer sich gegenseitig an die Kehle gehen.“

„Es sind nur kleine Kämpfe.“, meinte Hikyu.

„Und die Schnitte an Yuris Bauch und dein offensichtlich schmerzender Rücken sind nur gespielt, oder was?“

Das Hikyu ein wenig krumm ging war ihm keinesfalls entgangen.

„Das lag nur daran, dass...“

Hikyu stoppte kurz. Gaara runzelte die Stirn und wartete darauf, dass es weiter ging. Hikyu sah kurz einmal zu Yuri und Kuro.

„...wir uns gegenseitig einen Grund gegeben haben uns beide ein die Kehle zu gehen.“, endete er.

Yuri riss kurz die Augen auf, ehe sie ihre Gesichtszüge unter Kontrolle hatte. Nahm er gerade wirklich einen Teil der Schuld auf sich? Nur damit sie beide sich prügeln konnten? Yuri blieb still, schaffte es aber Hikyu einen fragenden Blick zu zu werfen. Der sah sie nicht an. Gaara überlegte kurz und sah von Yuri zu Hikyu. Dann schaute er in die Runde, die anderen Erwachsenen zuckten mit den Schultern. Dann drehte er sich wieder zu Hikyu um.

„Nein!“, sagte Gaara wieder. „Jedenfalls nicht jetzt.“

„Wann dann?“

„Nicht während der Chunin-Prüfung.“

„Es ist Pause.“

„Trotzdem.“

Hikyu überlegte kurz. Dann fing er an zu grinsen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und, wenn ich mich weigere weiter meinen Dienst anzutreten und mich die ganze Zeit vor ihr Haus setzte, kriege ich dann was ich will?“

Gaara kniff die Augen noch fester zusammen, Yuri fiel fast aus allen Wolken, Naruto presste sich ein Hand vor den Mund und die anderen schüttelten die Köpfe.

„Es wird bald Regen kommen.“, zischte Gaara drohend.

„Na und?“

„Das schaffst du nicht.“

„Wollen wir mal sehen.“

Damit deutete Hikyu wieder eine Verbeugung an und ging in Richtung Haustür. Die Erwachsenen waren viel zu perplex um zu reagieren und zehn Sekunden später hörten sie die Haustür. Kankuro eilte ans Fenster und sah hinaus. Dann fing er an zu lachen.

„Der hat sich wirklich vor die Haustür gesetzt.“, lachte er.

Gaara seufzte und legte zwei Finger an die Nase. Yuri traute sich wieder hinter ihm hervor und sah ebenfalls aus dem Fenster. Vor der Tür war tatsächlich Hikyu, er saß im Schneidersitz und kraulte Hyo hinter dem Ohr. Bei dem Anblick versuchte sich ein Grinsen auf ihr Gesicht zu schleichen, was sie aber noch unterdrücken konnte.

„Idiot.“, murmelte sie.

„Das schafft der nicht.“, sagte Gaara wütend. „Und wenn er es doch schafft, werde ich es dennoch nicht erlauben!“

Damit stürmte er aus dem Zimmer und die Treppe hoch. Ikiru schüttelte den Kopf und lief ihm hinterher. Naruto saß noch immer auf dem Sofa und wirkte nachdenklich. Er lehnte sich zu Shikamaru herüber.

„Weißt du an wen mich dieser Junge erinnert?“, flüsterte er.

„An wen?“, fragte Shikamaru.

„An einen gewissen Jemand, der früher auch immer das bekommen wollte, was er sich in den Kopf setzte und alles dafür tat um sein Ziel zu erreichen.“

Shikamaru riss kurz die Augen auf, doch dann nickte er. Narutos Blick ging in die Ferne und auch er stand auf um aus dem Fenster zu schauen. Schweigend betrachtete er Hikyu. Dann lachte er kurz auf.

„Bis auf die Augen und das Outfit sehen sie sich sogar ein wenig ähnlich.“, murmelte er.

„Hör auf über ihn nachzudenken.“, sagte Shikamaru. „Das macht nur trübe Stimmung.“

„Du hast recht.“, sagte Naruto und setzte sich wieder hin.

Dann seufzte er.

„Ich glaub ich kann jetzt einen Tee vertragen.“, sagte er.

Keiner der übrigen widersprach. Einen Moment war es still. Dann schnaubte Kankuro auf.

„Was meint ihr wie lange der Kleine das machen wird? Und glaubt ihr, dass Gaara nachgeben wird?“, fragte Kankuro.

„Keine Ahnung.“, sagte Temari. „Aber ich traue ihm alles zu.“

„Ich gebe ihm zwei Tage.“, sagte Shikamaru.

„Ich gebe ihm drei Tage und Gaara gibt nicht nach.“, sagte Kankuro.

„Ich fünf, ohne nachgeben.“, sagte Temari.

„Ich eine Woche. Gaara wird nachgeben.“, sagte Naruto.

Alle starrten ihn überrascht an, aber Naruto grinste nur. Er sah wieder in Richtung Fenster. Keiner fragte mehr warum er zu diesem Schluss kam, aber Naruto ließ sich nicht umstimmen. Yuri wurde das ganze zu blöd und wollte zu ihrer Mutter gehen. Ikiru musste sich immer noch um ihre Wunden kümmern, aber als sie an der Tür zu dem Zimmer ihrer Eltern war hörte sie wie die beiden drinnen laut miteinander diskutierten. Und anhand dem Tonfall ihres Vaters konnte sie hören, dass dies nicht gerade der passende Moment war. Sie seufzte und zuckte zusammen als sie die Schnitte am Bauch spürte.

„Brauchst du Hilfe?“

Yuri sah auf. Kuro kam den Gang entlang und sah sie stirnrunzelnd an. Yuris Blick schien sie zu verraten, denn Kuro winkte sie zu sich. Sie gingen in ihr Zimmer und Kuro warf einen Blick auf die Wunden. Er runzelte die Stirn.

„Ich kann mal was ausprobieren, weiß aber nicht ob das funktioniert.“, sagte er.

„Mir reicht es schon, wenn diese Dinger nicht mehr brennen.“, murrte Yuri.

Kuro grinste und wusch sich im Bad die Hände. Dann kam er zu ihr zurück und legte eine Hand auf die Wunde. Yuri zuckte zusammen, nicht weil es weh tat, sondern, weil Kuros Hand eiskalt war. Kuro hatte die Augen geschlossen und schien sich zu konzentrieren. Die Wunde fing seltsam an zu prickeln und Yuri schaute hin. Was sie sah ließ sie fast das Gesicht verziehen. Die Wundränder kamen sich immer näher und näher, bis sie schließlich aneinander waren. Dann strich Kuro mit dem Finger über jeden Schnitt und zu Yuris maßlosen Erstaunen klebten die Ränder auf einmal zusammen. Kuro öffnete wieder die Augen und sah sich alles an.

„Wow.“, brachte Yuri hervor.

Kuro grinste und sah sie an.

„Die sind nicht vollkommen geheilt.“, sagte er. „Ich habe sie nur erst mal zusammen geklebt, so könnte man es jedenfalls nennen. Wenn du dich zu viel bewegst reißen sie wieder auf. Mama sollte gleich noch mal kommen.“

„Du bist der Beste.“, sagte sie aufrichtig.

„Ich weiß.“

Kuro stand auf und blinzelte ein paar mal, da er auf einmal schwarze Punkte sah. Er schüttelte ein paar Mal den Kopf.

„Alles okay?“, fragte sie ihn.

„Alles klar.“

Er sah sich im Zimmer um und sein Blick blieb am Fenster hängen. Er kniff die Augen zusammen. Er hatte auf einmal einen Gedanken. Er sah zu Yuri, die ihn immer noch prüfend ansah.

„Bleib schön liegen, ich muss gerade mal was erledigen.“, sagte er.

Ehe noch weiter reagieren konnte war er auch schon draußen und lief den Gang entlang. Ab und zu blieb er jedoch stehen, da ihm doch ein wenig schwindelig wurde. Doch letzten Endes kam er an sein Ziel. Und das war die Haustür. Er holte einmal tief Luft und machte sie auf. Sofort sah Hikyu auf, der genau vor der Tür saß. Doch als er Kuro sah drehte er sich wieder um.

„Yuri wirst du heute nicht mehr sehen.“, sagte Kuro. „Die liegt erst mal einen Tag flach.“

Hikyu brummte so was, fast hörte es sich so an wie „Geschieht ihr recht.“. Kuro runzelte die Stirn und setzte sich neben ihn. Hikyu sah ihn schief von der Seite her an.

„War ein guter Kampf.“, sagte Kuro.

„Willst du mich verspotten?“, fragte Hikyu bissig.

„Nein.“

„Warum bist du dann hier?“

Kuro sah ihn von der Seite her an. Er registrierte Hikyus blutigen Hemdärmel und auch, dass der Junge gebückt da saß. Kuro seufzte und Hikyu schaute auf. Seine bernsteinfarbenen Augen funkelten ihn an.

„Was willst du?“, zischte er.

„Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du meine Hilfe brauchst?“, sagte Kuro sanft.

Hikyu riss die Augen auf, er glaubte wahrscheinlich sich verhört zu haben. Dann kniff er die Augen zusammen.

„Soll das so eine blöde Mitleidstour sein?!?“, fauchte er.

„Nein, ich wollte dir nur helfen.“, sagte Kuro und verdrehte die Augen. „Mitleid würde ja so ein starker Kerl wie du nie brauchen.“

Hikyu verstummte und sah Kuro prüfend an. In Kuros blauen Augen konnte er tatsächlich kein Mitleid sehen, nur eine seltsame Entschlossenheit und auch irgendwie auch Freundlichkeit. Aber gleichzeitig hatte Hikyu das Gefühl, dass Kuros Augen anders waren als er sie vor der Chunin-Prüfung gesehen hatte. Hyo legte neben ihnen den Kopf schief und miaute leise. Hikyu sah zu ihm runter und riss verblüfft die Augen auf als er auf Kuro zu ging und ihn mit der Nase an stupste. Kuro sah zu der Katze herunter und hielt ihr die Hand hin. Sie schnupperte kurz und leckte dann einmal an einem Finger. Kuro lächelte.

„Hyo scheint mir zu trauen.“, murmelte er und sah zu Hikyu. „Die Frage ist nur, ob du es auch tust.“

Hikyu öffnete kurz den Mund bevor er ihn wieder schloss. Kuro grinste.

„Gib mir deinen Arm.“, sagte er.

Hikyu zögerte noch einen Moment, doch dann gab er nach. Kuro krempelte den Ärmel hoch und besah sich den Schnitt den Yuris Dolch Hikyu verpasst hatte. Er blutete nicht, da die Schnittwunde an den Rändern vereist war, so wie alle Wunden, die Kuro und Yuri mit ihren Eiswaffen verursachten. Kuro legte eine Hand auf den Schnitt und wiederholte sein Schema. Auch Hikyu riss erstaunt die Augen auf als die Wunde sich langsam wieder zusammenfügte. Als Kuro die Hand weg zog war die Wunde verschlossen.

„Besser?“

„Ja.“, murmelte Hikyu leise und betrachtete seinen Arm. „Danke.“

„Keine Ursache.“, meinte Kuro. „Und jetzt zeige mir deinen Rücken. Ich bin nicht wegen deinem Arm gekommen.“

Hikyu verzog das Gesicht und es sah für einen Moment so aus als hätte er nicht groß Lust sich auf der Straße das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Doch als er Kuros Blick begegnete spürte er wie sich seine Arme hob und er sein T-Shirt über den Kopf zog. Er konnte nichts dagegen machen, er wusste kaum was er da machte. Er konnte nur diesem Blick aus den kristallklaren blauen Augen nicht widersprechen. Kuro legte seine Hände auf seinen Rücken und drückte leicht zu. Hikyu zuckte zusammen.

„Au!“, zischte er.

„Sorry.“, sagte Kuro nur.

Dann spürte Hikyu eine angenehme Kühle an der Stelle wo Kuros Hände seine Haut berührten. Unwillkürlich entspannte er sich und ließ Kuro gewähren. Fünf Minuten strichen Kuros Hände über die gereizte Haut und die empfindlichen Stellen, linderten den Schmerz in der Wirbelsäule und in den Muskeln. Hikyu hatte nicht die leiseste Ahnung wie Kuro das machte, aber es war nicht unangenehm. Letztendlich spürte er wie die Hände des kleinen Jungen sich von seiner Haut lösten.

„Fertig.“, sagte Kuro leise.

Hikyu drehte sich um und zog sich das T-Shirt wieder über.

„Danke.“, sagte er.

Kuro lächelte ihn an. Hikyu kniff die Augen zusammen als er ihn sah. Er war schneeweiß im Gesicht und seine Augen wirkten irgendwie trüb. Hyo miaute, auch er merkte es.

„Geht es dir gut?“, fragte Hikyu.

„Das sollte ich eher dich fragen.“, sagte Kuro kichernd.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“, meinte Hikyu.

„Mir ist nur ein wenig schwindelig.“, sagte Kuro heiser. „Ich gehe jetzt wieder rein.“

„Du solltest lieber nicht aufstehen!“, sagte Hikyu schnell und sprang auf.

Kuro tat es dennoch. Er funkelte ihn an und hob einen Zeigefinger.

„Tauschen wir hier schon die Rollen?“, fragte er. „Ich bin derjenige der...“

Doch weiter kam er nicht. Mit einem Schreck sah Hikyu wie Kuros Blick noch trüber wurde, er die Augen leicht verdrehte und er ihm entgegen fiel. Hikyus Arme schnellten vor und fingen den Jungen auf. Hyo fauchte leise. Unter Hikyus Finger fühlte sich Kuros Körper auf einmal fiel zerbrechlicher an als er es eigentlich war. Er beobachtete wie Hyo Kuro mit der Nase an stupste und er miaute laut, so als wollte er Kuro wach bekommen.

„Hey!“, sagte Hikyu laut.

Er schüttelte Kuro leicht, aber das brachte wenig. Hikyu seufzte einmal laut und schaute sich um. Es schien niemand bemerkt zu haben, dass der Sohn des Kazekage gerade zusammengebrochen war. Hikyu blieb keine Wahl. Mit einem weiteren Seufzer lud er sich Kuro auf die Schulter und sprang die Wände des riesigen Gebäudes hoch, bis er auf dem Balkon der Zwillinge kam. Das Fenster war auf und er trat in das Zimmer. Dort war auch Yuri, aber sie schlief auf ihrem Bett. Sie schien nicht zu bemerken, dass Hikyu neben ihr war.

„Nur Ärger mit den beiden.“, murmelte er.

Dennoch legte er Kuro auf sein Bett und sah noch einen Moment auf die beiden hinab. Im Schlaf sahen sie viel unschuldiger aus, wie die Kinder die sie auch waren. Hikyu schüttelte den Kopf, betrachtete sie aber weiter. Er regte sich erst wieder als er Schritte im Flur hörte und er die Stimme der Mutter von den beiden vernahm. Er beschloss schnell zu gehen und ging wieder raus um sich wieder vor die Tür zu setzten. Niemand hatte was bemerkt.

„Ich gebe nicht auf.“, sagte er laut.

Er schaute in den Himmel und sah in dichte Wolken. Er kniff die Augen zusammen und kraulte Hyo hinter dem Ohr.

„Nicht einmal, wenn es regnet!“, flüsterte er.

Der erste Tropfen landete genau auf seiner Stirn.
 

Eine Woche später:
 

Als Gaara am Morgen in das Wohnzimmer kam sah er, dass Naruto schon da war. Der stand vor dem Fenster und blickte mit einem Grinsen hinaus. Yuri und Kuro kamen hinter ihm rein und auch deren Blick wanderte zum Fenster. Gaara blieb in der Tür stehen und seufzte schwer auf.

„Sag mir bitte, dass Hikyu nicht noch immer da draußen sitzt.“, zischte er.

„Dann würde ich dich anlügen müssen.“, antwortete Naruto kichernd.

Yuri musste nicht aus dem Fenster schauen. Auch so bildete sich ein Grinsen in ihrem Gesicht. Kuro kicherte in seine Tasse und schien irgendetwas ziemlich witzig zu finden.

„Der ist verdammt hartnäckig.“, sagte Yuri. „Auch von dem Regen vor einigen Tagen hat er sich nicht abschrecken lassen.“

„Na, hoffentlich macht er es bei diesem.“, meinte Kyoshi, der auch ins Wohnzimmer kam. „Der wird nämlich um einiges heftiger als der letzte.“

„Vielleicht haben wir Glück und er ertrinkt.“, scherzte Yuri.

„Das ist nicht witzig!“, zischte Gaara. „Im Ernst, der Junge ist die Härte! Seit einer Woche hat er sich nicht mehr bei seinem Truppenführer gemeldet.“

„Wo bekommt er eigentlich das Essen her?“, fragte Naruto.

„Hyo bringt es ihm.“, kam es von Kuro.

Alle sahen ihn erstaunt an. Als Kuro die Blicke sah merkte Gaara sofort, dass er sich ertappt zu fühlen schien. Yuri hob einen Zeigefinger.

„Deswegen verschwindest du in der letzten Zeit so oft.“, erkannte sie. „Du bist bei ihm!“

Kuro grinste und Yuri funkelte ihn erstaunt an.

„Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte sie.

„Weil du etwas dagegen hättest.“, meinte Kuro. „Und außerdem ist das unterhalten mit ihm gar nicht mal so langweilig.“

Yuri klappte der Mund auf, Kyoshi kicherte leise. Keiner hätte erwartet, dass Kuro sich anfing mit Hikyu zu verstehen. Schnell brachte sie ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle.

„Also, ich wäre vor Langeweile schon gestorben.“, murrte sie.

„Ich bin noch nicht tot, wie du siehst.“, meinte Kuro und stand auf.

„Wo gehst du hin?“, fragte Gaara ihn sofort.

Kuro war schon fast an der Tür. Er hob nur die Hand.

„Quatschen. Und zusehen, dass Hikyu nicht ertrinkt.“

Die Haustür fiel mit einem dumpfen Schlag ins Schloss, im selben Moment wo es draußen anfing zu regnen. Naruto blickte wieder aus dem Fenster und fing an die Stirn zu runzeln. Dann wandte er sich an Gaara.

„Ich wusste gar nicht, dass Kuro solche Dinge vereisen lassen kann.“, meinte er.

„Was denn?“, fragte Kyoshi.

„Er hat gerade den Regen, der auf sie ein prasselte vereisen lassen und eine Eisplatte schwebt jetzt über ihnen. Die wird, nebenbei bemerkt, immer größer.“

Kyoshi schüttelte den Kopf und sah Yuri an.

„Tja, da haben wir wieder den Beweis.“, meinte er. „Kuro ist der Coole von beiden und Yuri der Hitzkopf.“

„Sehr witzig.“, murrte Yuri.

Ikiru kam ins Wohnzimmer und bemerkte sofort die Stimmung. Sie seufzte und ging zu Gaara. Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. Gaara drückte ihre Hand.

„Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“, fragte sie.

„Warum?“, murrte Gaara.

„Ich weiß, dass du nicht willst, dass Hikyu und Yuri sich an die Kehle gehen. Aber dadurch, dass sie es tun würden lernen sie wenigstens. Was Hikyu gerade tut führt aller höchstens dazu, dass er sich entweder eine miese Erkältung holt oder er bald als Wasserleiche in der Krankenhausautopsie landet.“

Gaara blieb still und schien zu überlegen. Sein Blick wanderte von Yuri zu Ikiru und zum Fenster. Fünf Minuten regte sich keiner. Yuri beobachtete ihren Vater genau, denn er schien mit sich selbst zu ringen. Dann stand der auf einmal auf und ging in Richtung Haustür. Yuri starrte ihm hinterher, auch Temari, Shikamaru und Kankuro sahen nicht besser aus als sie gerade ins Wohnzimmer kamen. Ikiru hingegen lächelte. Gaara achtete auf keinen von denen, sondern machte die Haustür auf. Sofort sah er Hikyu und Kuro. Kuro erklärte irgendetwas was mit Wasser zu tun hat und Hikyu hörte ihm stirnrunzelnd zu. Gaara räusperte sich einmal und beide drehten sich um.

„Komm rein.“, sagte er zu Hikyu.

Hikyu schaute kühl zurück und stand auf, Hyo hinterher. Doch als er Kuro einen Blick zuwarf meinte Gaara ein triumphierendes Glitzern in seinen Augen zu erkennen. Er ließ Hikyu ein und sie kamen ins Wohnzimmer. Keinen schien es zu überraschen, dass der Junge ins Zimmer kam.

„Setzt dich. Und Yuri, du auch.“, murmelte Gaara.

Hikyu und Yuri taten es und sahen Gaara neugierig an. Der lehnte sich an den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Damit euch eines klar ist.“, sagte er direkt. „Das ist die einzige Ausnahme, die ich bei euch machen werde, verstanden?“

Beide nickten und fingen an zu grinsen. Naruto trat zu Kankuro, Temari und Shikamaru.

„Ich habe gewonnen.“, kicherte er.

„Dumpfbacke.“, murrte Kankuro.

„Heißt das wir dürfen gegeneinander kämpfen?“, fragte Yuri.

„Ja!“, sagte Gaara.

„Danke!“, rief Yuri.

Sie sprang auf und lief direkt in Richtung Haustür, Hikyu hinter ihr her. Gaara kniff die Augen zusammen.

„Ich war noch nicht fertig!“, rief er laut.

Sofort blieben beide stehen und schauten sich misstrauisch um. Auf Gaaras Gesicht bildete sich ein Grinsen. Ikiru seufzte im Hintergrund, sie konnte sich schon denken was kam.

„Es gibt eine Bedingung.“, sagte Gaara.

Yuri kniff die Augen zusammen, Hikyu funkelte zurück. Gaara blieb ungerührt.

„Ihr dürft gegeneinander kämpfen, aber...“, sagte er. „...ich bin Beobachter und entscheide wann genug ist!“

„Was?“, zischte Yuri.

„Das ist nicht fair!“, meinte Hikyu.

„So oder gar nicht!“, fauchte Gaara zurück.

Einen Moment herrschte angespannte Stille. Yuri tauschte mit Hikyu einen Blick und beide funkelten sich wütend an. Jetzt konnte jeder im Raum sehen, dass sie sich nicht ausstehen konnten. Gaara verdrehte genervt die Augen, Ikiru kicherte im Hintergrund, wahrscheinlich lachte sie sich über den Gefühlsstrom der beiden kaputt. Endlich drehten sich beide zu Gaara um.

„Okay.“, sagte Hikyu.

Gaara nickte.

„Ich sehe euch, wenn der Regen aufgehört hat an der Oase.“, sagte er und verschwand aus dem Zimmer.

Naruto kicherte leise und knuffte Shikamaru an. Die sahen sich kurz an und grinsten. Temari und Kankuro schüttelten nur die Köpfe, Kyoshi und Kuro grinsten. Yuri und Hikyu funkelten sich weiter an, ehe Kuro Hikyu am Arm packte und wieder mit ihm raus ging.
 

Mit einem Schrei fuhren Hikyu und Yuri auseinander. Yuri rutschte fast im Matsch aus und konnte sich gerade noch so fangen. Hikyu machte einen Rückwärtssalto und landete mit einigen Schlammspritzern im Gesicht auf den Füßen.

Gaara seufzte hinter dem Baum auf. Er hatte gesagt, dass er beobachten würde, hielt sich aber im Abseits um den Kampf zu beobachten. So ging das jetzt seit einer Viertelstunde. Beide schienen gleichstark zu sein, denn entweder erwischten sie sich gar nicht, oder schlugen sich gleichzeitig. Und beide schien das tierisch zu ärgern.

„Kannst du nicht einen Moment still halten, Knirps?!?“, zischte Hikyu.

„Davon träumst du wohl, Katze!“, fauchte Yuri.

Gaara stöhnte genervt auf. Sie kämpften nicht nur seit einer Viertelstunde, sondern schmissen sich auch die größten Beleidigungen an die Köpfe. Die Kinder, die wieder herum standen und zu sahen fanden das tierisch lustig, Gaara fand es einfach nur nervig. Jetzt gingen sie wieder auseinander und schienen zu vergessen, dass sie eigentlich kämpfen sollten.

„Du kämpfst wie ein alter Mann!“, zischte Hikyu.

„Und du wie eine klapprige Frau!“, fauchte sie zurück.

„Du weißt gar nicht wie man kämpft!“, sagte Hikyu.

„Anscheinend schon, denn ich habe dich vor einer Woche fertig gemacht!“, murrte sie mit einem Grinsen.

Hikyus Gesicht wurde verdächtig rot und seine bernsteinfarbenen Augen blitzen vor Zorn.

„Das war nur Glück!“, sagte er.

„Das sagen sie alle.“, kicherte Yuri fies „Du kannst es nur nicht ertragen, dass dich ein Mädchen geschlagen hat. Man kann halt eben nicht alles richtig richten.“

Hikyu funkelte sie wütend an.

„Du wüsstest noch nicht mal wie man einen abgebrochenen Fingernagel richtet!“

Jetzt kniff Yuri verärgert die Augen zusammen und Hikyu fing an zu grinsen als er sah, dass er sie provoziert hatte. Yuri stemmte die Hände in die Hüften.

„Hikyu, damit es dir klar ist und damit alle es hören können.“, fauchte sie. „Du bist der ungehobeltes, dickköpfigste und dämlichste Mistkerl der mir je begegnet ist!“

Hikyu fing schallend an zu lachen und stemmte ebenfalls die Hände in die Hüften.

„Hey, Lady.“, schnurrte er leise und Yuri verzog angeekelt das Gesicht. „Ich habe die hoch gehobenen Jungs gesehen mit denen du normalerweise verkehrst.“

Er drehte sich um und winkte mit einer Hand. Was er als nächstes sagte ließ Yuri erstens die Haare zu Berge stehen und zweitens vor Wut rot werden.

„Und ich bin der einzige Mann dem du je begegnet bist!“

Gaara verzog das Gesicht und wollte gerade etwas sagen als Hikyu schon von einer Hand voll Matsch am Hinterkopf getroffen wurde. Der zuckte zusammen und drehte sich langsam um. Die Kinder, die zusahen, verzogen die Gesichter, Yuri stand nur da und grinste ihn herausfordernd an. Und was tat Hikyu? Der ging in die Knie und fing ebenfalls an Matsch in die Hände zu nehmen. Yuri sah es und ihre Augen weiteten sich langsam.

„Oh nein!“, flüsterte sie drohend. „Nein! Nein! Nei-...“

Der Matsch traf sie voll im Gesicht und sie fiel nach hinten. Die Kinder gaben beunruhigte Laute von sich. Nur Kyoshi und Kuro grinsten. Kyoshi beugte sich zu Kuro runter als Yuri aufstand.

„Ich setzte fünf auf Yuri.“

Yuri wischte sich den Matsch aus dem Gesicht und ihre Augen blitzend in einem mörderischen Glanz. Hikyu grinste sie an als Yuri langsam auf ihn zu ging.

„Du selbstgefälliger,...“

„Du verwöhnte,,...“

„...anmaßender, herumschnüffelnder,....“

„...wahnsinnige,...“

„...verrückter, katzenbessesener,...“

„...gierige,...“

„...unmöglicher, unerträglicher...“

Letztendlich gab Hikyu auf als er merkte, dass er nicht gegen Yuri ankam, vor allem, weil sie die ganze Zeit Matsch und Steine nach ihm warf. Er stellte sich genau vor sie und stoppte so ihren Redeschwall.

„Wenigstens bin ich nicht verklemmt!“, schrie er.

Jetzt war es aus. Yuris Haare stellten sich auf, ihr Gesichtsausdruck wurde fast wahnsinnig und sie fing an zu schreien.

„VERKLEMMT?!?! ICH WERDE DIR ZEIGEN WER HIER VERKLEMMT IST!!!“

Und sie stürzte sich auf ihn. Beide fielen rückwärts in den Matsch und fingen an miteinander zu ringen. Die Kinder gaben Anfeuerungsrufe von sich. Kuro und Kyoshi schüttelten sie Köpfe und auch Gaara hatte eine Hand vor die Stirn geschlagen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Seine eigene Tochter prügelte sich mit einem Jungen im Matsch, beide waren kaum noch zu erkennen. Hikyu selbst hatte ebenfalls vollkommen seine Fassung verloren und war gerade dabei Yuri eine Hand voll Matsch ins Gesicht zu drücken. Yuri zahlte es ihm heim indem sie ihm in den Bauch trat und ihm einen Stein an die Stirn warf.

„Das darf doch alles nicht wahr sein!“, zischte Gaara.

Und was ihn ebenfalls seine schon sorgfältig aufgebaute Geduld verlieren ließ war Hikyu. Oder besser gesagt Hikyus überraschter und gequälter Aufschrei.

„Hast du mich gerade gebissen?!?“

Das war zu viel! Gaara trat hinter dem Baum hervor und der Sand um ihn herum wirbelte auf.

„SO, JETZT REICHT ES!!!“, schrie er.

Der Sand zischte vor und riss die beiden Streitenden auseinander. Hikyu am Kragen gepackt und Yuri um die Taille hielt er sie beide in der Luft. Die Zuschauer schrien erschrocken auf, sie hatten den Kazekage bis jetzt nicht bemerkt. Jetzt war er allerdings voll und ganz dabei und sein Zorn strahlte über sie alle hinweg. Kuro und Kyoshi hatten die Augen weit aufgerissen. Yuri und Hikyu sahen ihn erschrocken an.

„Hikyu, du gehst jetzt nach Hause und zwar sofort!“, schrie Gaara ihn an. „Ich will dich heute nicht mehr sehen!“

Der Sand weitete sich bis zum Ende des Platzes aus und ließ ihn dann achtlos fallen. Hikyu landete im Matsch und starrte immer noch ziemlich verschreckt zu Gaara. Der drehte sich um und ging in Richtung Haupthaus, Yuri immer noch mit dem Sand festhaltend. Die hatte ihre Fassung wieder gefunden und kämpfte gegen den Griff ihres Vaters an.

„Papa, lass mich runter!“, schrie sie.

Gaara antwortete nicht, ließ sie aber los. Sie fiel in den Matsch und wollte gerade aufstehen als der Sand sie am Fuß packte und sie durch den Matsch gezogen wurde.

„Papa, lass mich“, schrie sie wieder.

„Ich denke gar nicht dran!“, fauchte Gaara.

„Du blamierst mich!“

„Ich weiß!“

Er zog sie weiter durch den Matsch und durch das Haus als sie ankamen. Die anderen Bewohner des Hauses glotzen sie ziemlich blöd an und auch die Schlammspur, die Yuri durch das Haus zog. Sie verfluchte und schrie ihren Vater an, aber der hatte die Ohren vor ihr verschlossen. Als sie endlich an ihrem Zimmer ankamen ließ Gaara sie mit dem Sand los,

packte sie am Kragen und schubbste sie ins Zimmer. Ehe Yuri es verhindern konnte hörte sie den Schlüssel im Schloss und war eingeschlossen. Sofort hämmerte sie gegen die Tür.

„Papa, lass mich sofort raus!“, brüllte sie.

„Nicht bevor du darüber nachgedacht hast, was du gerade getan hast!“, fauchte er zurück.

Damit entfernten sich seine Schritte und Yuri blieb allein. Sie hämmerte noch fünf Minuten an die Tür ehe ihr einfiel was sie da getan hatte. Sie setzte sich auf ihr Bett und wischte sich den Matsch von den Armen.

Sie hatte sich und ihren Vater vor der gesamten Straße aufs Höchste blamiert!

Sie hörte ihren Vater unten mit den anderen Erwachsenen laut diskutieren. Für den Rest des Abends blieb sie still und auch in der Nacht schlief sie nicht. Erst als sie in frühen Morgenstunden den Schlüssel im Schloss hörte stand sie auf. Gaara stand mit verschränkten Armen in der Tür und sah sie böse an. Sie war einen Moment still.

„Es tut mir Leid.“, sagte sie leise.

Gaara sagte nichts, sondern winkte sie zu sich. Sie kam zu ihm und folgte ihm hinauf in sein Büro. Unterwegs sah sie Kyoshi, der sie mitleidvoll ansah. Yuri schluckte. Was hatte Gaara mit ihr vor? Als sie in sein Büro kam wartete schon jemand dort. Und zwar Hikyu. Yuri senkte den Kopf und sah ihn nicht an. Gaara setzte sich auf den Schreibtisch und sah sie beide durchdringend an.

„Ihr beiden habt mir etwas zu sagen.“, sagte er leise.

Yuri sah kurz zu Hikyu, der schielte ebenfalls zu ihr herüber.

„Es tut uns Leid.“, sagten sie im Chor.

„Und?“

„Wer werden es nie wieder tun.“, sagte Hikyu.

„Das will ich auch stark hoffen!“, zischte er. „Ich habe euch beide nicht ausbilden lassen, damit ihr euch auf der Straße mit Matsch beschmeißt und eure Familien in Verlegenheit bringt! Ich erwarte von euch, dass ihr das einsieht!“

„Ja!“, sagten sie beide.

Gaara verstummte und und durchbohrte beide mit seinen grünen Augen. Yuri schluckte, sie ahnte, dass er noch nicht fertig war.

„Ich merkte, dass es euch beiden Leid tut, aber ihr werdet trotzdem bestraft. Und ich denke die Straffe, die ich mir ausgedacht habe wird euch beide gleichstark betreffen.“

Yuri kniff die Augen zusammen. Sie sah sich schon eine Woche lang die Straßen des Dorfes kehren. Hikyu schluckte neben ihr. Gaara machte wieder eine Pause. Und was er dann sagte ließ Yuri alle Gesichtszüge entgleisen.

„Da ihr beiden offensichtlich nicht die Finger voneinander lassen könnt werdet ihr für den Rest der Chunin-Pause zusammen sein. Ihr werdet zusammen trainieren und euch ein Zimmer teilen und ihr werdet so lange von Lehrern beaufsichtigt werden, bis ich sicher bin, dass ihr euch nicht mehr gegenseitig angreift!“

„WAS?!?“

Hikyu und Yuri schrien gleichzeitig los, Entsetzten war in beiden Gesichtern zu sehen. Gaara sah sie kalt an und zuckte nicht mal mit der Wimper.

„Ich habe alles besprochen.“, sagte er. „Hikyus Mutter ist einverstanden, Kuro schläft die Zeit bei Senri, es steht dem nichts mehr im Weg.“

„Papa, bitte, tue mir an was du willst, aber sperre mich nicht mit dem in ein Zimmer!“, flehte Yuri.

„Keine Widerrede!“, fauchte Gaara. „Vielleicht überlege ich mir ob ich die Straffe verkürze, das hängt davon ab wie ihr euch macht.“

Yuri sah zu Hikyu, der sah zurück. Unglaube und Missfallen spiegelten sich in seinen Augen wider, Yuris Blick sah wahrscheinlich nicht anders aus. Wieder funkelten sich beide an.

„Ich hasse dich!“, formte Yuri mit dem Lippen.

„Gleichfalls!“, sagte er stumm.

„Schluss jetzt!“, zischte Gaara. „Ihr habt natürlich auch noch eine anderen Möglichkeit. Ich disqualifiziere Yuri aus der Chunin-Prüfung und degradiere dich wieder auf das Niveau eines Genin, Hikyu!“

Beide erstarrten und sahen ihn entsetzt an.

„Das kannst du nicht machen!“, flüsterte Yuri.

„Ich bin der Kazekage!“, zischte Gaara. „Entweder das oder die traute Zweisamkeit. Ihr habt die Wahl.“

Einen Moment war es still und beide sahen schweigend zu Gaara. Gaara funkelte sie beide an, Hikyu und Yuri schauten sich noch einmal in die Augen. Dann seufzte Yuri laut auf.

„Aber ich benutze nicht das gleiche Bad wie er!“

Gaara seufzte und sah zu wie Yuri die Arme verschränkte und sich von Hikyu weg drehte. Der machte es ihr nach und keiner der beiden würdigte sich gegenseitig eines weiteren Blickes. Gaara seufzte laut auf und fuhr sich durch die blutroten Haare.

„Das kann ja noch heiter werden.“, murmelte er leise.
 


 

XD XD XD

tja, da haben die beiden den salat -.-

jetzt müssen sie zusammen wohnen, pech gehabt

in den nächsten kapis gehe ich vor allem auf hikyu ein, also stellt euch darauf ein ;)

ich bin jetzt erst mal zwei wochen weg, also gibt es nächste woche kein kapi, tut mir leid
 

lg

NikaEvelina



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  LittleSweetheart
2010-03-06T22:17:41+00:00 06.03.2010 23:17
Das wird ja immer besser.
Wieder ein geiler Kappi.
Von: abgemeldet
2009-10-12T14:05:52+00:00 12.10.2009 16:05
Ich stimm TanjaWood vollkommen zu!^^
Die beiden haben es nicht anders verdient!
Aber hätten sie es einmal nicht so übertrieben, hätten sie den Salat jetzt nicht.
lg
Saphira
Von:  Temari-nee-chan
2009-10-10T13:01:47+00:00 10.10.2009 15:01
Geschieht den Beiden ganz recht kann man da nur sagen;)

hehe mal sehen wie das wird:D


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