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Vergangenheit?

von

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Wiedersehen?

~Ray sah ihn aus aufgerissenen Augen an...~
 

Er konnte es nicht glauben.

Das war seinem Kai wirklich passiert?

Kein Wunder, wenn dieser jetzt anfing zu weinen...

Er selber hätte das bestimmt nicht so "gut" verkraftet, denn so wie Kai es

erzählt hatte, war so etwas schon öfters geschehen und erst jetzt hatte der

Russe es geschafft darüber zu reden.

Ray bewunderte ihn insgeheim für seine Stärke.

Er sah Kai an, doch als dieser keine Anstalten machte mit dem weinen

aufzuhören, nahm Ray ihn zögernd in den Arm.

Er hatte damit gerechnet jetzt weggeschubst zu werden, und war umso

überraschter, als der Russe sich an seine Schulter sinken ließ und den

Chinesen ganz nah an den Körper zog.

Die Tränen benetzten das Hemd des Schwarzhaarigen, aber dies störte ihn

nicht.

Ganz langsam hob er eine Hand und streichelte seinem Freund über den Kopf.

Er beschloss, ihn niemals gehen zu lassen, auch wenn dies vielleicht mal

schwierig werden könnte.

So etwas sollte dem Russen nie wieder passieren!

Und wenn er sich selbst dafür opfern müsste!

Aber nie wieder Kai.

Plötzlich versteifte sich dieser und horchte auf.

Innerhalb von Sekunden lag er äußerlich vollkommen gefasst auf dem Bett, hatte

die Arme hinter dem Kopf verschränkt und alle Anzeichen von Tränen waren von

seinem Gesicht verschwunden.

Wie man nur so schnell von Trauer und Hilflosigkeit auf eiskalt umschalten

konnte, wunderte den Chinesen, doch bei Kai war sowas nicht unmöglich.
 

Die Tür wurde vorsichtig ein Stückchen geöffnet und ein kleiner Blauschopf

schob sich durch den entstandenen Spalt.

//Ach nur Alexija!//, dachte Ray und sah das Mädchen gespannt an.

Als sie jedoch Kai erblickte, lief sie auf ihn zu und fiel ihm um den Hals.

"A-Alex?", fragte Kai verwirrt.

"Was machst du denn hier?"

"Freust du dich nicht mich zu sehen? Und ich dachte, dass acht Jahre genug sind!", meinte das Mädchen verwundert.

Beleidigt wandte sie sich von dem Russen ab, doch dieser hielt sie am Handgelenk

fest und drehte sie wieder zu sich herum.

"Was heißt nicht freuen? Ich bin nur verwundert, dich hier anzutreffen!", gab Kai zu.

"Ich wollte euch zwei Idioten ja nur mal wieder Besuchen! Und wie ich sehe waren die Sorgen, die ich mir die ganzen Jahre über gemacht habe nicht unberechtigt!"

"Du bist nicht meine Mutter, Alex!", meinte Kai ohne eine Regung.

"Nee, aber deine ältere Schwester!"

"Die zwei Minuten zählen nicht!"

"Es waren zweieinhalb!", bestand das Mädchen.

“Das ist ja wohl egal!”
 

Ray war ziemlich weiß im Gesicht geworden, als er das hörte.

Kai hatte eine Schwester?

Seit wann das denn?

//Ich dachte immer, dass seine gesamte Familie bei einem Unfall gestorben

ist!//, dachte Ray.

"Schlimm?", wollte Kai wissen.

Ray sah ihn verwundert an.

Sprach er mit ihm?

"Hey, Ray, ist es schlimm, dass ich eine Schwester habe, oder warum bist du so

blass?", wollte Kai wissen.

"Ähm... Nee, schlimm ist das nicht... Ich wusste nur nicht, dass du eine hast.", gab er offen zu.

"Und deswegen siehst du aus wie ein Gespenst?", hakte Alexija nach.

"Scheint so.", erklang es von der Tür.

Alexija, die mittlerweile auf dem Bett neben Kai sass, sah zur Tür und lächelte.

"Wo warst du so lange?", fragte sie.

"Essen holen, aber du hast ja gestern nichts gekauft!", sagte die Person leicht

vorwurfsvoll und Alexija schob die Unterlippe vor.

"He, Süße! Schmoll Doch nicht schon wieder!"

"Tala, lass meine Schwester in Ruhe, oder hat sie dir was getan?", schaltete

sich Kai ein.

"Ich darf mit meiner Freundin umgehen wie ich will.", meinte Tala daraufhin.

"D-deiner Freundin?!"

Ungläubig schüttelte der kleinere Russe den Kopf.

"Sag mir, dass das nicht wahr ist!", beschwor er seine Schwester.

"Es ist aber wahr!", erklärte diese daraufhin.

"Und...und seit wann?", hakte der Blauhaarige nach.

Die beiden sahen sich an und antworteten synchron:

"Seit ungefähr einem Jahr!"
 

Kai wusste nicht, wie er reagieren sollte.

Seine Zwillingsschwester war mit seinem besten Freund zusammen und er wusste

nichts davon?

Wo ging sowas denn?

Auf jeden Fall nicht bei ihm!

"Wehe, du tust ihr irgendwas!", beschwor er Tala.

"Hab ich nicht vor!", gab dieser zurück.

"Wo warst du überhaupt seid sie tot sind?", wandte er sich nun an Alexija.

"Boris...!", sagte sie und Kai ging fast an die Decke.

Wieder staunte Ray, wie schnell der Russe seine Gefühle ändern konnte.

Eben hatte er geheult, dann war er zum Eisblock geworden und nun schrie er vor

Sorge das halbe Haus zusammen.

Okay... das war vielleicht übertrieben, aber wütend war er sicherlich.

"Was hat dieses Schwein dir getan?", fragte Kai außer sich vor Wut.

"He, bleib mal ganz ruhig! Der hat es nicht gewagt mich anzufassen aber der hat

im Schlaf immer was von dir und Tala genuschelt... Das hat sich nicht gerade jugendfrei angehört. Was hat der mit DIR gemacht, Kai?", wollte das Mädchen jetzt wissen.

"Nichts.", meinte der Junge nicht ganz überzeugend.

"Kai!", knurrte Alexija.

Doch es schien den Russen nicht zu interessieren.

Er tat so, als würde er aus dem Fenster sehen, doch er war eher in Gedanken

versunken.
 

Er hatte Ray nicht alles erzählt.

Schlimmer war, als er bei Tala und Boris hatte zusehen müssen...

Aber da wollte er jetzt nicht dran denken und verscheuchte das Bild des

bewusstlosen Rothaarigen so gut es ging aus seinem Gedächtnis.

Doch ebendieser Rothaarige musste wohl gerade an genau das selbe gedacht haben,

denn er fuhr erschrocken zusammen.

//War das jetzt Gedankenübertragung?//, fragte sich Ray, dem aufgefallen war,

dass beide Jungen genau gleich reagiert hatten.
 

"Kai? Tala? Könntet ihr uns freundlicherweise mal einweihen? Immerhin können

wir keine Gedanken lesen!", meckerte Alexija.

"Nein!", sagten die beiden Russen gleichzeitig.

"Ist ja schon gut!"

//Was ist denn in die gefahren?//, fragte Ray sich.

Zum Glück war der Rest der Bladebreakers nicht in diesem Haus, da Ray nicht mit

dem "Kindergarten" wie Kai es immer genannt hatte, unter einem Dach hatte leben

wollen, und das zahlte sich jetzt aus, denn wenn Tyson plötzlich in das

Zimmer geplatzt wäre, wäre das Kai sicher nicht recht gewesen.

Ray wusste zwar nicht, was so plötzlich mir Kai vorgegangen war, beließ es

aber dabei und beschloss, diese Situation in eine andere Richtung zu lenken.
 

"Sag mal, Kai. Willst du vielleicht Duschen?

Ich meine, du liegst hier jetzt schon fünf Tage und als wir dich gefunden haben

warst du ziemlich dreckig. Wir haben dich zwar ein bisschen gewaschen, aber ich denke nicht, dass es dir reicht nach alldem."

Kai grummelte und schmiss seine Schwester vom Bett.

"Wo muss ich hin?"

//Ich wusste doch, dass das klappt...//

Nach alldem hätte er selber sich wahrscheinlich die Haut vom Körper kratzen

wollen, da ging es Kai sicher auch nicht viel besser.

Eine warme Dusche war da wohl nicht besonders verkehrt.



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