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Lasse Aeon und der GN-Drive der Weisen

Gundam 00 meets Harry Potter Teil I
von

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Prolog

Der Ligusterweg. Eine ganz normale Straße irgendwo in einer kleinen, harmlosen Stadt mitten in England. Das einzige Bemerkenswerte an dem unscheinbaren Ort war eine Katze von gar ungewöhnlicher Farbe, die bereits seit Stunden stocksteif und regungslos auf einer kleinen Backsteinmauer saß, eine Ecke der Straße fest im Blick. Das schlanke Tier hatte glattes, helles Fell. Im gelblich elektrischen Licht der Straßenlaternen war die hellgraue Färbung mit einem leichten Violettstich gut erkennbar.

Es war fast Mitternacht, als die Katze sich das erste Mal rührte.

An der Straßenecke, die sie beobachtet hatte, erschien ein Mann, so jäh und lautlos, als sei er gerade erst dem Boden entwachsen. Der Schwanz der Katze zuckte, ihre Augen verengten sich zu schmalen, gefährlich wirkenden Schlitzen.

Einen Mann wie diesen hatte man noch nicht gesehen im Ligusterweg. Langes, prachtvolles Haar von glänzender, rotbrauner Färbung, so gesund und strahlend, dass eine jede Frau ihn darum beneidet hätte, mit einem eben so vollen und wohlgestaltetem Kinnbart, gefährlich blitzende, grüne Augen, die einen jeden sofort in ihren magischen Bann zogen zierten ein markantes, wohlgeformtes Gesicht reiner Männlichkeit. Er war gehüllt in ein weites, lachsfarbenes Tanktop und eine schwarze Lederrobe, welche aufwändig mit Nieten und Ketten geschmückt war. Unter diesem Gewand trug er eine weite Hose mit Camouflagemuster, deren Hosenbeine in schwarzen Springerstiefeln steckten. Sein Hals war von einem weißen, äußerst lädierten Schal umschlungen, der im seichten Wind hin- und herflatterte, und seine kräftigen Hände steckten in einem Paar ockerfarbener Lederhandschuhe.

Der Name dieses Mannes war Ali Al-Saachez.

Ali Al-Saachez schien sich nicht im Geringsten darum zu kümmern, dass er gerade eine Straße betreten hatte, in der alles an ihm, von seinem Namen über seinen Bart bis hin zu seinen schweren Stiefeln, keineswegs willkommen war. Gleichgültig stöberte in den großen Taschen seiner Robe, doch plötzlich unterbrach er sein Tun, als er wohl bemerkte, dass er beobachtet wurde, denn er wandte den Blick seiner intensivgrünen Augen der zierlichen Katze zu, die ihn immer noch unverwandt musterte. Aus irgendeinem Grund schien ihn der Anblick der Katze nicht unbedingt zu erfreuen und in einem nüchternen bis leicht genervten Tonfall murmelte er: „Ich hätte es wissen müssen.“

Er kümmerte sich nicht weiter um das Tier, stöberte weiter in den Untiefen seiner Taschen, bis er gefunden hatte, was er suchte, versteckt in einer seiner Innentaschen. Es schien ein silbernes Feuerzeug zu sein. Er hielt es hoch in die Luft, ließ den Deckel aufschnappen, auf dem in filigranen Buchstaben sein Monogramm eingraviert war. Er betätigte es, und das Licht einer Straßenlaterne in der Nähe erlosch mit einem leisen Ploppen. Immer wieder betätigte er den Ausmacher, bis die einzigen Lichter in der Straße das milchigweiße Licht eines blassen Vollmondes und zwei stecknadelgroße Flecken in der Ferne waren: die Augen seiner stummen Beobachterin. Gemächlich ließ er sein Gerät wieder in einer Tasche seiner Robe verschwinden, und ebenso gemächlich trottete er hinüber zu dem Haus mit der Nummer vier, deren Hausnummer aus Messing selbst in dem trüben Licht noch matt schimmerte, ließ sich auf dem niedrigen Mäuerchen neben der Katze nieder, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Nach einer Weile jedoch hob er zum Sprechen an.

„Ich hätte sie hier nicht erwartet, Professor Peries.“

Mit ausdruckslosem Gesicht wandte er sich zur Seite, doch die helle Katze war verschwunden. Statt ihrer blickte er nun zu einer sehr ernst dreinblickenden Frau mit kunstvoll gescheiteltem Haar, das die gleiche ungewöhnliche Farbe aufwies wie das Fell der Katze und ihr in glatten Kaskaden hinab bis zur Mitte ihres Rückens wallte. Sie trug einen olivgrünen Umhang, unter dem man noch den hohen Rollkragen eines mattgelben Strickkleides erkennen konnte. Sie trug schlichte, schwarze Stiefel, von denen unter der langen Robe jedoch nicht mehr herausguckte, als die Spitzen.

„Ist es wahr?“, fragte die augenscheinlich recht junge Frau leise, blickte Al-Saachez aus durchdringenden, bernsteinfarbenen Augen ernst an.

„Sie sagen, Der-mit-der-Maske sei gestern Nacht in Godric’s Hollow aufgetaucht. Er war auf der Suche nach den Aeons. Dem Gerücht zufolge sind Freya und Sven Aeon tot.“

Al-Saachez nickte langsam und einen Moment schien Professor Peries wie erstarrt, doch schnell hatte sie sich wieder gefangen, fuhr mit fester, ruhiger Stimme fort: „Dann… dann ist es auch wahr, dass Der-mit-der-Maske versucht hat, ihren Sohn zu töten? Und er es nicht konnte. Er konnte dieses kleine, harmlose Kind nicht töten und niemand weiß, warum. Seine Macht fiel danach in sich zusammen – und er verschwand.“

Al-Saachez nickte unbewegt.

„Es ist wahr. Aber, Professor, reißen sie sich zusammen und nennen sie ihn bei seinem Namen: Mista Bushido.“

Er erhielt keine Antwort mehr, nur resigniertes Schweigen erfüllte eine Weile die Luft. Desinteressiert zog er eine goldene Taschenuhr hervor, betrachtete eingehend das merkwürdige Ziffernblatt, das keine Ziffern enthielt, sondern kleine Planeten, sie sich in ihrem Rund drehten und dazu zwölf Zeiger. Al-Saachez jedenfalls schien diese Uhr durchaus lesen zu können, denn er seufzte kurz, als er sie wieder zurücksteckte und sagte: „Kujou verspätet sich. Ich nehme an, sie erzählte ihnen den Grund meines Kommens?“

„Ja“, bestätigte Professor Peries, „Und ich vermute, dass sie mir nicht verraten werden, wieso Sie eigentlich ausgerechnet nach hier gekommen sind?“

„Ich bin nach hier gekommen, um Lasse zu seiner Tante und seinem Onkel zu bringen. Sie sind die einzigen Verwandten, die ihm noch verblieben sind.“

„Meinen sie allen Ernstes – Sie können einfach nicht die Leute meinen, die hier wohnen?“, rief Professor Peries, sprang auf und zeigte auf das Haus mit der Nummer 4. „Al-Saachez – das geht einfach nicht. Ich habe diese Personen den ganzen Tag beobachtet. Es gibt keine Menschen, die uns weniger ähnlich sind. Und sie haben diesen Jungen… Lasse Aeon und hier leben?“

„Es gibt keinen besseren Platz für ihn, Professor. Ich habe seiner Familie einen Brief geschrieben. Sie werden es ihm erklären können, ist er erst älter. Es ist besser für ihn, weit weg von all dem Trouble aufzuwachsen, bis er in der Lage ist, alles zu begreifen, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Kujou wird ihn gleich herbringen.“

Professor Peries verzog das Gesicht, als habe sie in eine saure Zitrone gebissen. Offenbar behagte ihr der Gedanke an Leesa Kujou nicht allzu sehr.

„…halten sie es wirklich für klug – ich meine, Kujou ist nicht besonders umsichtig. Sie neigt doch oft zu – was war das?“

Ein tiefes Dröhnen hatte die Stille um sie herum mit einem Mal brutal zerrissen. Instinktiv blickten sie beide links und rechts die Straße entlang in Erwartung eines herannahenden Autoscheinwerfers, doch die Straßen blieben verlassen. Der Lärm schwoll weiter an, und ein Blick zum Himmel zeigte schließlich auch seinen Grund – ein wuchtiges Motorrad fiel aus den Lüften und mit einem dumpfen Knall zur Erde.

Auf dem gewaltigen Gefährt saß eine junge, unerwartet schlanke Frau mit schulterlangen dunkelbraunen Locken, die eigentlich sehr harmlos wirkte. Nur ein verhaltenes Funkeln in ihren Augen zeugte davon, dass sie alles andere war als das, das ihr Äußeres dem Betrachter vorzugaukeln versuchte.

„Kujou“, sagte Al-Saachez mit strenger Stimme, „Endlich. Und wo hast du das Motorrad her?“

„Geborgt. Von Ian Vashti. Ich hab den Kleinen.“

„Probleme?“

Kujou schüttelte den Kopf, reichte Al-Saachez das Leinenbündel, das sie sicher in ihren Armen geborgen hatte. Zwischen den weißen Tüchern lugte kaum noch ein zerzauster, schwarzer Haarschopf hervor, darunter ein kleines Babygesicht, friedlich schlafend. An dem runden Kinn, das halb unter den Tüchern verborgen war, war deutlich eine gerade Narbe wie von einem kleinen Schnitt zu erkennen. Dort hatte der Fluch ihn getroffen.

Al-Saachez nickte den anderen kurz zu, dann wandte er sich mit dem kleinen Bündel in den Armen von ihnen ab, ging den kurzen Weg zur Haustür entlang und legte es dann auf die Fußmatte. Er steckte einen Brief zwischen die Tücher. Ein letztes Mal betätigte er den Ausmacher. Alle Lichter kehrten an ihre angestammten Plätze zurück. Er drehte sich auf dem Absatz herum und mit einem Wehen seines Umhangs war er verschwunden, in dem Moment, da eine leichte Brise die sorgfältig geschnittenen Hecken des Ligusterwegs kräuselte und Lasse Aeon sich in seinem Leintuchbündel auf die Seite drehte, ohne aufzuwachen. Seine kleinen Fingerchen krallten sich in das schwere Pergament des Briefumschlags und er schlief friedlich weiter, noch nicht ahnend, was das Leben für ihn bereithalten sollte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ea
2009-06-04T14:46:07+00:00 04.06.2009 16:46
ieder so eine klasse idee von dir, neben der märchengeschichte
ich finde die geschichte wirklich sehr schön geschrieben und sie lässt sich super lesen, sogar mit schmunzelgarantie xD

vor allem bin ich gespannt, wie sich das alles entwickeln wird
aber ich hoffe doch, du vergisst tieria, setsuna, regene und co nicht?

lg [[AthrunZala]]


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