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The Legend of Zelda

New Heroes
von

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Die Schneeberge

„Wo bleiben sie nur…“, seufzte Sirelle und lief auf und ab. Sie befand sich auf der Erhöhung an der Quelle. Die Zora sah ab und zu nach unten, um sicherzugehen, dass sie niemand entdeckte. Es war schwer genug den König zu überzeugen, gehen zu dürfen. Ralis war ein sehr eigensinniger Mensch. Und er wollte sie nicht gehen lassen. Doch auch ihr Wille war stark genug, sich durchzusetzen.

„Ich habe keine Lust mehr zu warten…“ Sie wollte gerade die Stufen hinabgehen, als sie eine bekannte Stimme vernahm. Sie drehte sich um und erkannte Dan und Raven.

„Da seid ihr ja! Ich warte schon seit Stunden!“, protestierte sie und verschränkte die Arme.

„Entschuldige, mein Vater wollte das Ganze nicht akzeptieren.“, sagte Raven leise.

„Wenigstens seid ihr jetzt hier. Kommt, wir sollten gehen.“

„Du wirst mitkommen?“, fragte Dan überrascht.

„Hatte ich sonst diese Kleider an?“, erwiderte sie und öffnete ihre Arme. Zu ihren weißen Kleidern trug sie ebenfalls braune Stiefel und ihre Arme hatte sie mit fingerlosen Handschuhen bedeckt. Dan warf ihr den Umhang zu.

„Was ist das?“, fragte Sirelle.

„Ein Umhang. Ich dachte man benötigt so etwas, wenn man eine halbe Zora ist und in eine Schneelandschaft geht.“, erklärte der Prinz ihr.

Sirelle warf sich den Umhang über ihre Schultern.

„Wollt ihr jetzt schon los?“, fragte sie.

„So schnell wie möglich.“, antwortete Raven.

„Na dann folgt mir.“

Sie gingen die Treppen hinab, bis sie vor einem Durchgang standen. Raven richtete seine Blicke immer wieder auf seine Umgebung. Das Wasser glitzerte im Mondschein. Die Wasserfälle aus den Löchern, die in den Klippen rundum der Quelle waren, flossen, erzeugten ein angenehmes leises Rauschen. Der Mond und die Sterne spiegelten sich im Wasser und ließen das sonst blaue Wasser in einem hellen, fast goldenen Schein glitzern. Raven spürte einen festen Griff.

„Raven, kommst du?“ Sirelle sah ihn an.

„Tut mir leid. Ich war nur so…gefesselt.“

„Du kannst dir die Quelle so lange genug ansehen, wenn wir wieder zurück sind.“, sagte Sirelle und zog ihn hinter sich her.

Sie zogen sich die Kapuzen über und befestigten den Mundschutz, um nicht zu frieren. Dann schlossen sie den Verschluss am Umhang und betraten das kälteste Gebiet Hyrules, die Schneeberge.

„Verdammt, ist das kalt.“, bemerkte Dan, als sie den Vorsprung hinab kletterten.

„Es wird noch kälter werden. Aber ich weiß, dass es auf dem Weg eine Höhle gibt. Dort können wir übernachten.“, sagte Sirelle und sprang vom letzten Stein herunter. Vor ihnen lagen sie nun. Die mit Schnee bedeckten Gipfel. Der kalte Wind trieb ihnen Tränen in die Augen und vermittelte ein Gefühl, direkt zu erfrieren. Der Schnee war weich und sie sanken bei jedem Schritt weiter in den weißen Niederschlag. Der Schnee verschlechterte die Sichtweite. Vor ihnen war der große Eissee. Die obere Schicht war dünn und schien so, als würde sie mit jedem Schritt einbrechen.

„Vorsichtig. Es wäre ungünstig in den See zu fallen. Ich denke nicht, dass wir das überleben.“, warnte Sirelle sie. Sie tapsten vorsichtig über die dünne Eisschicht und schlichen fast. Plötzlich rutschte die Zora aus und verlor das Gleichgewicht. Sie ruderte mit ihren Armen, in der Hoffnung, noch stehen zu bleiben, doch es gelang ihr nicht mehr. Sie fiel direkt auf das harte Eis. Dann ertönte ein Knacksen. Die beiden Prinzen sahen zu Sirelle, welche versuchte, zu lächeln. Sie drehte sich um und sah, wie sich ein Riss vom Ufer immer weiter in die Mitte bildete.

„Oh…das ist nicht gut..“, murmelte sie und sprang auf. Unsicher rannte sie auf die beiden zu und schob sie an.

„Na los!“, rief sie und wurde schneller. Sie rutschten viel mehr, als sie rannten. Kurz bevor sie das andere, sichere Ufer erreicht hatten, holte sie der Riss ein. Sirelle stieß Dan und Raven nach vorne und sprang. Hinter ihnen zerbrach das Eis mit lautem Krachen und gab den See frei.

Sie sahen sich keuchend an.

„Das…kann ja auch…nur mir…passieren…“, meckerte sie nach Luft schnappend.

„Immerhin sind wir jetzt außer Gefahr…“, seufzte Dan erleichtert. Doch er kannte die Gefahren der Schneeberge nicht.

Sie halfen sich gegenseitig hoch und klopften sich den Schnee von ihren Umhängen. Sirelle zitterte.

„Die Höhle ist noch…ein Stück weit entfernt…Beeilen wir uns bevor…oh, das war klar.“, stotterte sie und ließ seufzend ihren Kopf sinken.

„Was? Was ist los?“, drängte Raven sie. Dann hörte er ein Heulen.

„Oh nein…“ Die Wölfe wurden durch das Krachen und den Lärm angelockt. Sie liefen auf die drei zu und umkreisten sie.

„Was sollen wir jetzt tun?!“, fragte Dan und zog sein Schwert.

„Bist du verrückt? Wir kommen gegen diese Biester doch gar nicht an….“

„Wir müssen es wenigstens versuchen!“

Die Wölfe fletschten ihre Zähne und knurrten.

„Dein Vater war einmal ein Wolf, du müsstest wissen, wie man mit den Tieren umgeht!“, rief Dan.

„Ich habe ihn nie als Wolf gesehn! Mein Vater verwandelt sich doch nicht einfach vor mir in einen Wolf!“; protestierte Raven. Dann sprangen die Wölfe auf die drei zu. Raven und Dan versuchten, sie mit ihren Schwertern zurückzudrängen. Sirelle wich ihnen geschickt aus.

„Wir müssen irgendwie in die Höhle kommen. Ich weiß, dass die Wölfe nur im unteren Teil der Berge jagen. Wenn wir weiter oben sind, müssten wir in Sicherheit sein!“, rief Sirelle.

„Dann versuchen wir es!“ Der Hylianer holte einmal kräftig mit seinem Schwert aus und der Wolf sprang jaulend zurück. Sie liefen weiter. Immer weiter nach oben. Das Hecheln der Wölfe war klar zu hören, selbst das Heulen des Windes konnte es nicht übertönen.

„So eine verdammt Kälte und noch die Wölfe! Das…kann nur uns….passieren!“, stammelte Raven.

„Hör auf dich zu beschweren und lauf weiter!“ Dan drehte sich um und schlug die Wölfe immer wieder mit gezielten Schwerhieben zurück Plötzlich sprang einer der Wölfe direkt auf Dan zu, während der Prinz mit einem anderen Wolf beschäftigt war.

„Dan! Vorsicht!“, warnte Sirelle ihn, doch er konnte nicht mehr reagieren. Der Wolf saß auf ihm und sein Speichel tropfte auf Dans Gesicht. Dan drückte die breite Seite seines Schwertes gegen die Brust des schneeweißen Tieres.

„Ich könnte ein wenig Hilfe gebrauchen!“, rief Dan und versuchte, zu Sirelle und Raven zu sehen.

Der Wolf versuchte, nach Dan zu schnappen.

„Du verdammtes Tier, geh runter von mir!“, rief er, als er den Wolf von sich herunter drückte. Sofort sprang er auf und wischte sich den Speichel aus seinem Gesicht.

„Ist alles in Ordung?!“, rief Sirelle und wich einem Pfotenhieb eines Wolfes aus.

„Sonst würde ich nicht mehr stehen!“, erwiderte Dan und lief weiter.

„Wann sind wir endlich an dieser Höhle!?“, fragte Raven und sah Sirelle an.

„Sobald sich der Schnee gelichtet hat. Etwas weiter höher sind die Stürme nicht mehr so stark. Ab dort jagen die Wölfe nicht mehr.“, antwortete sie.

„Na toll…“

Sie liefen weiter und hofften bei jedem Schritt, dass sie endlich das „wolffreie“ Gebiet erreichten. Dann erfüllte sich endlich ihr Wunsch. Der Schneesturm wurde schwächer und das Hecheln der Wölfe wurde leiser.

Erleichtert ließ sich Dan in den Schnee fallen.

„Ich schwöre, wenn mich irgendwann wieder ein Lichtgeist auf eine Reise in ein anderes Land anspricht, dann lehne ich ab.“, sagte er.

„Los komm…die Höhle ist gleich da vorne.“ Sirelle sah in den Himmel. Es war immer noch tiefe Nacht.

„Beeilen wir uns. Je länger es Nacht ist, desto kälter ist es.“

Sie liefen weiter bis sie vor einem weiteren Berg standen. In der Wand befand sich eine Art Tor.

„Das ist sie. Helft mir sie aufzumachen.“, sagte Sirelle und drückte ihre Hände an die kalte Tür. Gemeinsam schoben sie sie zur Seite und gelangen in einen kleinen Raum.

„Endlich…“ Raven ließ sich auf den Boden fallen. Er öffnete seinen Umhang.

„Das würde ich nicht tun. Auch wenn wir uns jetzt in der Höhle befinden, ist es hier immer noch kalt.“, murmelte Sirelle und deutete auf den Boden.

„Auf irgendetwas müssen wir doch schlafen, oder?“

„Willst du erfrieren oder überleben?“, keifte Sirelle. „Hör auf mich.“

Sie setzte sich ebenfalls auf den Boden. Nur Dan ging tiefer in die Höhle, auf der Suche nach Holz.

„Du wirst in dieser Höhle kein Holz finden, Dan. Wie sollte es auch hier her gelangen?“, rief sie ihm nach. Plötzlich ertönte Dans Stimme.

„Wow!“, rief er und lief zurück zu den anderen.

„Wer bist du?!“, rief eine andere Stimme. Sie klang tief und wurde von dem unangenehmen Geräusch von langsamen, schweren Schritten begleitet.

„Das is ein Monster!“, rief Dan und fiel auf die Knie, da er ausgerutscht war.

Ein weißes, großes Etwas bewegte sich auf Sirelle, Dan und Raven zu.

„Was suchen Kinder hier in den Schneebergen?“, fragte der Riese und sah zwischen ihnen her. Als er Raven sah, näherte er sich. Sein Atem hinterließ eine dichte Nebelschwader und umhüllte Raven.

„Dein Gesicht kenne ich…“ Raven erinnerte sich an die Geschichten seines Vaters. Er erinnerte sich daran, dass Link ihm erzählt hatte, dass auch er einmal in den Schneebergen war. Der Prinz beschloss, zu sagen wer er war.

„Ich bin Prinz Raven, der Sohn des Helden Link.“, sagte er und schloss die Augen. Er spürte einen Ruck und als er die Augen öffnete, sah er, dass der Riese ihn hochgehoben hatte.

„Wusste ich es doch! Ja Link, an ihn erinnere ich mich gerne!“, rief er erfreut.

„Was macht ihr eigentlich hier? So leicht bekleidet habt ihr in den Schneebergen nichts zu suchen.“

„Wir wollen nach Easa, das Land das hinter diesem Gebiet liegt.“, antwortete Dan. Der Riese ließ Raven zurück auf den Boden.

„Kommt doch zuerst mal mit zu mir. Ich kann euch einen warmen Platz zum Schlafen anbieten. Und meine Frau hat eine wunderbare Suppe gekocht. Von meinem Haus aus ist der Weg nach Easa nicht mehr weit.“, rief er und packte die drei.

„Kommt einfach mit.“

Sie kletterten die Innenwände der Höhle hoch, bis sie zu einer weiteren Tür kamen. Der Riese schob sie mit einer nicht überraschenden Leichtigkeit zur Seite. Dann schlug er gegen einen Baum, der einsam mitten in der Landschaft stand. Mehrere gefrorene Blätter fielen zu Boden.

„Nehmt euch einfach eines davon und folgt mir.“ Er sprang lachend auf eines der Blätter und rutschte den Berg hinab.

„Warum ist diese Blatt nicht…gebrochen?“, fragte Sirelle verwundert.

„Keine Ahnung, aber ich denke wir sollten ihm folgen.“ Er stellte sich unsicher auf eines der Blätter. Sirelle und Raven taten es ihm gleich und rutschten dem Riesen nach.

„Das sah bei ihm so einfach aus!“, rief Dan und versuchte, sich mit dem Ausbalancieren der Arme, auf dem Brett zu halten. Sirelle und Raven schossen an ihm vorbei, als hätten sie keine Probleme, sich zu halten.

„Wie macht ihr das?!“, rief Dan.

„Denk einfach nicht dran. Dann funktioniert es!“, antwortete Sirelle. Ihre Stimme war leise, da sie schon etwas weiter vorne war.

Nach einigen Versuchen hatte Dan endlich die Balance gefunden und stand sicher auf dem Blatt.

Der Riese erwartete sie schon und stand mit einem Fuß wippend vor einem riesigen Haus. Sie sprangen von ihren Blättern und verfielen in Staunen.

„Das ist wunderschön!“, rief Sirelle.

„Los, folgt mir.“

Er stieß die große Eingangstür auf und eine angenehme Wärme verbreitete sich.

„Liebling! Ich habe Gäste mitgebracht!“, rief er und seine tiefe Stimme hallte in den großen Räumen wieder. Hinter einer Tür kam eine etwas rundlichere Gestalt hervor.

Überraschenderweise war sie ein ganzes Stück kleiner, als der Riese.

„Oh wie schön. Kommt doch rein, meine Lieben. Ihr müsst ja fast erfroren sein.“, rief sie mit heller Stimme.

Zögernd folgten die drei dem riesigen Mann vor ihnen in ein fröhlich, warm gestaltetes Zimmer. Ein brennender Kamin stand an der hinteren Wand. Sofort stürzte sich Sirelle vor den Kamin und hielt ihre Hände vor das Feuer.

„Wie schön warm…“, murmelte sie. Die Frau des Riesen lächelte.

„Wie wäre es, wenn ihr eure durchnässten Kleider erst mal mir gebt, damit sie bis morgen trocken sind?“, fragte sie.

„Oh, das ist wirklich nicht nötig.“, bedankte sich Raven.

„Ich bestehe darauf. Mein Mann hat mir eben erzählt, wer du bist. Weil wir uns noch nicht bei deinem Vater bedanken konnten, werden wir uns eben bei dir dafür bedanken.“ Sie griff seinen Umhang und zog ihn gekonnt von Ravens Körper. Genauso tat sie es auch bei Sirelle und Dan. Singend lief sie dann in ein anderes Zimmer.

„Seltsam…“, flüsterte Raven und beugte sich zu Dan.

„Ganz eindeutig…“

Sirelle gähnte.

„Ihr seid müde? Dann kommt. Legt mir eure Kleider einfach vor die Tür und ihr werdet sie morgen früh trocken zurück bekommen.“, sagte Matrona und deutete auf die drei Sessel vor dem Kamin.

„Wir danken ihnen.“, sagte Dan und ließ sich auf einen der Sessel fallen.

Nachdem sich auch Sirelle und Raven auf den anderen beiden Sesseln platziert hatten, hüpfte Matrona fröhlich mit den Kleidern der dreien aus dem Zimmer.

Sirelle zitterte und sah sich um.

„Hast du immer noch kalt?“, fragte Raven.

„Nein, ich bin nur eine halbe Zora und bin gerade durch die Schneeberge gelaufen.“, antwortete sie sarkastisch.

„Ist in Ordnung.“

„Irgendwo in diesem Zimmer müssen doch Decken liegen.“, murmelte sie und lief zu einer Kommode. Sie zog eine braune Decke heraus und legte sich zufrieden wieder auf den Sessel.

„Gute Nacht.“, murmelte sie und drehte sich zur Lehne um.

„Wir hatten ganz schönes Glück.“, sagte Dan.

„Wir können froh sein, dass wir diesen Riesen gefunden haben. Und dass mein Vater ihnen einst geholfen hat.“

Matrona kam zurück in den Raum und hielt drei Schüsseln in der Hand.

„Ich dachte, ihr könnt etwas Warmes zu Essen benötigen.“

„Vielen Dank, aber ich denke wir brauchen zuerst ein wenig Schlaf.“, bedankte sich Dan.

„Oh, na gut. Dann wünsche ich euch einen erholsamen Schlaf.“ Sie lief wieder zurück in die Küche.

„Liebling, haben sie es denn bequem?“, fragte der Riese und rührte in einer riesigen Schüssel.

„Ja. Ich hoffe, dass wir uns gut genug bedanken. Immerhin konnten wir Link damals nicht mehr als ein paar Bergfahrten geben.“

„Sie werden schon zufrieden sein. Was wünscht man sich mehr, als in ein warmes Haus zu kommen und dort zu schlafen?“, erwiderte Matrona und legte die Schüsseln auf eine Ablage.

„Lass uns auch schlafen gehen.“, schlug sie vor und ging zu einer Tür. Der Riese nahm seine Frau auf seine großen Arme und trug sie in ihr Zimmer.

„Ich bin gespannt was uns in Easa erwartet.“, murmelte Dan und legte sich zurück.

„Ich kann mit vorstellen, dass Easa ganz anders ist.“

„Das werden wir sehen.“ Dann legte sich auch Raven zurück und schloss die Augen.



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