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The Legend of Zelda

New Heroes
von

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Die Entscheidung

Nachdem Ranelle verschwunden war, sahen sich die drei an.

„Bin ich die Einzige, die das alles nicht versteht?“, fragte Sirelle und sah Dan und Raven an.

Die beiden Prinzen nickten.

„Das ist…unmöglich! Nur weil ich mit dem Prinzen von Hyrule befreundet bin, muss ich doch nicht ein anderes Land retten!“ Sie warf ihre Arme in die Höhe und ließ sich auf den Boden fallen.

„Immerhin bin ich sozusagen eine Zora. Und die Schneeberge eignen sich nicht wirklich für einen Zora!“

„Sirelle, beruhige dich. Wir haben auch erst jetzt erfahren, dass wir dieses Land retten sollen.“

Sie sprang auf und ging auf Raven zu.

„Und du, warum hast du nicht gesagt, dass du der Sohn des Helden bist?!“

„Du hast nicht danach gefragt.“, antwortete Raven kurz.

„Oh, ich verzweifele noch!“

„Bitte beruhige dich. Ich denke es ist das Beste, wenn wir zurück zum Schloss gehen.“, schlug Dan vor.

„Ich werde zurück zur Quelle gehen. Ich muss das alles erst mal….überdenken. Sehen wir uns heute Abend? Vielleicht weiß ich dann was ich tun soll.“

„Wir werden heute Abend zur Quelle kommen.“, bestätigte Dan.

„Okay.“, flüsterte sie und verließ die Quelle.

„Ich glaube, sie verkraftet das ganze nicht.“, bemerkte Raven.

„Sie ist…nicht so stark wie sie tut. Das war sie schon immer. Komm, lass uns zurück gehen.“

Die beiden gingen zur kleinen Insel und nahmen ihre Rüstungen.

„Mach dich auf einen aufregenden Flug gefasst.“ Flug? Hatte er gerade Flug gesagt? Raven lief ihm nach.

„Was meinst du damit?“, hakte er nach. Dan lachte und deutete auf ein kleines schwimmendes Haus.

„Das ist der einzige Weg weg von hier. Ich denke du hast bemerkt, dass der See in einer Art Schlucht liegt?“ Raven nickte. „Dann los.“

Die beiden liefen über einen Steg. „Los geh schon vor. Geh einfach in die Luke rein.“

Raven nickte und kletterte in das Loch. Dan grinste und drehte an einer Kurbel. Dann kletterte auch er schnell in die Luke, bevor sie sich schloss.

Sie spürten einen schnellen Ruck und schon befanden sich in der Luft. Raven überblickte den riesigen See. Von oben, glänzte das Wasser noch mehr und er war begeistert.

„Hey, Raven, hör auf zu träumen!“, warnte Dan ihn. Raven reagierte und sah, wie Dan seine Arme nach vorne streckte, um sich abzurollen. Der Schattenprinz tat ihm gleich und rollte sich ab.

„Das war unglaublich!“, rief er.

„Ihr habt euch amüsiert?“, fragte Dumnus, als sie an ihm vorbeigingen.

„Ja sehr. Richte Tobi einen schönen Gruß aus.“, antwortete Dan.

Sie verließen die kleine Hütte und setzten sich auf ihre Pferde.

„Das wird schwer…unsere Eltern werden nicht begeistert darüber sein…“

„Aber sie müssen es akzeptieren.“

Während des Ritts sprachen die beiden kein Wort. Sie bereiteten sich innerlich auf die schwierige Situation vor.

Als sie an den Wachen vorbei kamen, stiegen sie ab.

„Prinz Dan wo wart ihr? Wir haben uns Sorgen gemacht.“

„Ich habe Raven den Hylia See gezeigt.“ Die Wache nickte und führte die beiden Pferde zurück in den Stall.

Die beiden Prinzen stiegen die Stufen empor, bis sie vor der großen Tür standen.

„Ich bin gespannt.“ Sie gingen durch die Flügel der Tür.

„Ah, da seid ihr ja wieder!“, rief Zelda erfreut. Doch die Gesichtsausdrücke der beiden Prinzen verbreitete jedoch eine seltsame Atmosphäre.

„Was ist los?“, fragte er.

„Wir müssen euch, etwas…nun ja…erklären.“

Link wurde erneut unruhig. Er hatte eine unangenehme Vorahnung. Er ballte seine Faust.

„Wir waren an der Quelle des Lichtgeistes…“ Die Unruhe des Königs stieg.

„Und…Ranelle erschien.“ Der König sprang auf. Midna umgriff den Arm ihres Mannes und versuchte, ihn zurück auf den Stuhl zu ziehen.

„Was…was hat er gesagt?“, fragte er zitternd.

„Wir sollen nach Easa reisen um-.“ Ein lauter Knall unterbrach Dan. Link schlug mit seiner Faust auf den Tisch.

„Ich wusste es!“, rief er. „Ich kann es nicht fassen. Entschuldigt, aber du wirst nicht auf diese Reise gehen!“

Raven war geschockt. So wütend hatte er seinen Vater noch nie gesehen.

„Link, bitte…“, sagte Midna mit beruhigender Stimme. Doch der König reagierte nicht.

„Nein, das werde ich nicht zulassen!“

„Vater, hast du nicht einmal gesagt, dass ich irgendwann meine eigenen Entscheidungen treffen muss? Die Zeit ist jetzt gekommen. Ich werde meiner Bestimmung folgen. So wie du es getan hast. Ich werde gehen!“

„Und ich werde ihn begleiten. Auch ich wurde von Ranelle gerufen.“, fügte Dan hinzu.

Zelda sah ihren Sohn an.

„Warum sagst du nichts? Immerhin ist dein Sohn ebenfalls davon betroffen?!“, rief Link und richtete sich an Zelda.

„Weil ich auf das Schicksal vertraue. Wenn es die Bestimmung meines Sohnes ist, unser Nachbarland zu retten, weiß ich, dass das Schicksal ihn führen wird.“, antwortete sie und nickte ihrem Sohn zu.

„Natürlich habe ich Angst um ihn. Aber sie sind alle beide alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen.“

Link sah abwechselnd zu Midna und Zelda. Er schüttelte den Kopf und ging.

„Vater!“, rief Raven und wollte ihm nachgehen, doch Midna hielt ihn auf.

„Ich werde dir erklären, warum er so reagiert hat.“, erklärte sie.

„Wir haben es dir bisher nicht gesagt…du weißt von der Narbe deines Vaters…aber wir haben dir nie gesagt, warum er diese Narbe hat.“ Raven sah seiner Mutter in die Augen.

„Dein Vater…wäre vor einundzwanzig Jahren, in einem Kampf fast gestorben.“ Der Schattenprinz wich zurück. Auch Dan, der mittlerweile neben dem Tisch stand, war geschockt.

„Gestorben? Was?!“

„Er dachte er sei nutzlos, wenn er nichts tun konnte. Wir hatten Glück, dass Zelda ihn heilen konnte…doch eine solche Wunde verheilt nicht einfach so. Während der ganzen Zeit in der wir hier waren, dachte er, er müsste etwas tun und setzte immer wieder sein Leben aufs Spiel. Und er will nicht, dass dir dasselbe passiert.“

„Aber warum habt ihr mir nie davon erzählt?“

„Diese Verletzung hat nicht nur äußere Narben verursacht.“, bemerkte Ilya.

„Aber du musst ihn einfach verstehen.“

„Ich verstehe ihn…aber er muss akzeptieren, dass ich meiner Bestimmung folgen will. Als Sohn des Helden von Hyrule muss ich das.“ Der Prinz sah entschlossen seine Mutter an.

„Ich weiß. Aber ich bitte dich, noch einmal darüber nachzudenken. Wir bleiben eine Weile hier, weil wir noch nach Ordon, das Heimatdorf deines Vaters gehen wollen.“, antwortete sie ruhig.

„Dan, du hast doch sicherlich nichts dagegen, wenn Raven für diese Nacht in deinem Zimmer schläft? Immerhin hast du noch eine größere Liege.“, fragte Zelda.

Dan schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe nichts dagegen.“

‚Ganz im Gegenteil. So erhöht sich unsere Chance, heute Abend zur Quelle zu gehen.’, dachte er weiter. Er nickte Raven zu und verließ mit ihm den Raum.

Die Schattenkönigin ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen.

„Was soll ich nur tun…“

Zelda legte ihre Hand auf Midnas.

„Wir werden alles durchstehen. Auch wenn sich jetzt eine schwierige Zeit ankündigt, wir werden sie bestehen.“

„Wir haben schon einmal eine schwierige Zeit überstanden.“, fügte Ilya hinzu. Die Schattenkönigin lächelte.

„Ich danke euch. Aber…wie wollen wir Link davon überzeugen?“

„Das werden wir schaffen. Ich weiß wie ich ihn überzeugen kann. Wir hatten schließlich eine gemeinsame Kindheit. Und ich kenne alle seine Facetten.“

„Wir vertrauen auf dich.“, bemerkte Midna lächelnd. Ilya nickte.

„Ich werde ihn schon beruhigen.“ Sie ging durch eine hintere Tür und verschwand.

Sie lief durch die Gänge und sah in jeden weiteren Seitengang, um Link zu finden.

„Link?“, rief sie mehrmals. Doch sie bekam keine Antwort. Die Prinzessin befragte jeden Bediensteten und erkundigte sich nach dem König des Schattenreichs. Doch niemand hatte ihn gesehen.

„Das kann doch nicht wahr sein…“ , seufzte sie. „Wo kann er nur sein…“ Sie dachte nach. Wenn ihn niemand gesehen hatte…musste er das Schloss verlassen haben. Sie eilte zurück zu Midna und Zelda um ihren ihre Erkenntnis mitzuteilen.

„Vielleicht sitzt er einfach im Schlossgarten…“, vermutete Midna.

„Ich werde nach ihm sehen, hoffentlich ist er im Garten.“, seufzte sie und verließ erneut grinsend den Raum.

Dan und Raven saßen im Zimmer des Prinzen von Hyrule.

„Was sollen wir tun? Sollen wir einfach…abhauen?“, fragte Raven und sah aus dem Fenster.

„Wir haben es Sirelle versprochen. Wir werden heute Abend zur Quelle gehen. Und dann werden wir beschließen, ob wir gehen oder nicht.“, antwortete Dan und zog seine Knie an.

„Ich werde gehen.“

Dan sah Raven an.

„Ich werde ganz sicher gehen. Wenn es meine Bestimmung ist, dann werde ich nach Easa gehen.“ Dan war überrascht über Ravens schnelle Entscheidung.

„Und du?“

Er seufzte.

„Wenn ich das wüsste…ich bin schließlich mitten in den Vorbereitungen, ein Soldat zu werden.“

Er sah ebenfalls aus dem Fenster. Dann fiel sein Blick auf ein Portrait. Sein Portrait. Stolz stand er vor einem dunkelroten Hintergrund und hielt seinen Helm unter dem rechten Arm.

„Eigentlich wollte ich, dass ich irgendwann so meiner Mutter auf den Thron folge.“, bemerkte er und nickte in Richtung des Gemäldes.

„Um sie stolz zu machen.“

„Glaub mir du wirst sie auch stolz machen, wenn du diese Reise antrittst.“, sagte jemand. Die Königin stand in der Tür.

„Mutter.“

„Ich habe euer Gespräch mitbekommen.“ Sie setzte sich auf das Bett.

„Mutter, ich weiß nicht was ich tun soll.“

„Tu was dein Herz dir befiehlt, Dan. Dein Herz ist der einzige Wegweiser, dem du vertrauen kannst.“, antwortete sie ihm. Dann sah sie zu Raven.

„Genau wie du. Ihr müsst beide auf euer Herz hören.“ Sie stand auf und ging zum Fenster.

„Wenn ihr eure Freundin nicht warten lassen wollt, solltet ihr jetzt losgehen. Die Sonne wird bald untergegangen sein.“

„Dann…lass uns gehen.“, beschloss Raven und stand auf. Er nahm seinen Umhang und warf ihn über seine Schultern. Dan tat es ihm gleich. Er schnallte seine Schwertscheide um seine Hüfte und zog sie fest. Zelda ging auf Raven zu.

„Nimm dieses Schwert. Es hat deinem Vater damals schon geholfen.“ Sie nahm das Masterschwert unter ihrem Umhang hervor. Raven nahm es in die Hand und betrachtete den glänzenden Stahl der Klinge. Er schob die heilige Klinge in die Schwertscheide und band sie um seine Hüften.

„Wir dürfen nicht den Umhang für Sirelle vergessen.“, bemerkte Dan und kramte aus einem Schrank einen weiteren Umhang hervor.

Bevor sie das Zimmer verließen, umarmte Zelda ihren Sohn.

„Komm mir wohlbehalten wieder zurück, Dan.“, schluchzte sie. Er erwiderte ihre Umarmung.

„Ich verspreche es. Ich werde zurückkommen und Vater mitbringen. Und dann werde ich ein Thronfolger sein, der dich stolz macht.“, verabschiedete er sich. Zelda küsste Dan auf die Stirn und ließ ihn gehen. Er vernahm doch ihre leise Stimme. Er wollte sie nicht alleine lassen. Doch er musste es tun. Sie liefen die Stufen hinab und gingen in den Pferdestall.

„Was ist mit deinem Vater?“, fragte Dan, als er fest im Sattel saß.

„Ich hoffe, dass er mich versteht.“, antwortete er.

„Wir müssen uns beeilen. Bis zum nördlichen Gebiet dauert es eine Weile.“ Raven nickte. Sie gaben ihren Pferden die Sporen und trieben sie an.

Erneut verließen sie die Stadt in Richtung Westen. Die Stadt war ruhig. Als würden ihre Bewohner wissen, dass ihr Prinz sie verlassen würde.

Die Ebenen wurden in ein warmes, helles Orange getaucht. Die Raben krähten und verabschiedeten so den Tag, bis ihr Krähen von dem Singen der Eulen übertönt wurde, bis dann die Umgebung sich in eine dunkle, ruhige Landschaft verwandelte. Der Mond spendete eine ungewöhnliche Menge an Licht.

Die Pferde ritten langsam. Raven sah sich um. Trotz der Dunkelheit fühlte sich der Prinz wohl. Er beobachtete die Wolken, die sich am Himmel bewegten. Der Schattenprinz seufzte. Dan drehte sich um und beobachtete Raven.

„Wir sind bald da…“, bemerkte er und deutete nach vorne. Raven erblickte eine Art Gebirgskette. Sie ritten über ein steiniges Gebiet, bis Dan erneut von seinem Pferd abstieg. Raven verstand und stieg ebenfalls ab.

Der Hylianer legte seine Hand auf den Hals seines Pferdes.

„Sollen wir sie einfach hier stehen lassen?“, fragte Raven.

„Nein. Mutter weiß, dass wir die Pferde genommen haben. Spätestens morgen sind sie wieder im Schloss. Jetzt lass uns gehen, Sirelle wartet bestimmt schon auf uns.“

Die beiden Prinzen betraten die Höhle.

Nun befanden sie sich auf ihrer Reise, der Reise in ein fernes Land. Und auf eine Reise, der Entdeckungen und Offenbarungen.



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