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Vormittag einer jungen Mutter

- kleine One-Shot-Sammlung -
von

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(K)Ein Tag, wie jeder andere

Diese Geschichte entstand am Projekttag der Schulen meiner Stadt. Ich habe am Projekt "Kreatives Schreiben" teilgenommen und das ist dabei herausgekommen.... Wir hatten einige Wörter vorgegeben, die wir in eine Geschichte packen sollten. Bei Gelegenheit werde ich diese Wörter wieder aus dem Text fischen ;)

Aber nun viel Spaß beim Lesen.
 

Ein Tag wie jeder andere. Jeden Tag derselbe Trott. Immer wieder...

Am Morgen weckt mich mein Wecker. Er geht seiner Aufgabe nach. Ich stehe auf, dusche mich, stelle vielleicht sogar fest, dass ich neue Rasierklingen brauche. Ein echter Höhepunkt. Ich steige aus der engen Dusche, trockne mich ab. Wenn ich wieder in meinem Zimmer bin, mache ich meinen Kleiderschrank auf und nehme die Sachen, die gerade oben liegen. Wühlen wäre zu anstrengend.

Ich gehe in die Küche, esse etwas zum Frühstück. Eine Schüssel Müsli. Immer dasselbe. Vielleicht stelle ich fest, dass ich neues kaufen muss. Rasierklingen und Müsli also. Gut, das merke ich mir. Beim Essen schalte ich den Fernseher ein. Der Nachrichtensprecher berichtet mal wieder über die viel zu hohe Kriminalitätsrate. Ich kann’s nicht mehr hören. Ich schalte um. Eine Doku über ungewöhnliche Tiere. Eine Riesenschlange, die gerade ihr Opfer frisst. Irgendwie sieht das komisch aus. Ich zappe weiter durch. Ständig irgendwelche Soaps und Telenovellen, die voll sind mit Kitsch und Herzschmerz. Ich kann’s nicht mehr sehen. Ich schalte den Fernseher aus. Bin ja auch schon fast fertig mit essen.

Die leere Schüssel stelle ich in den Geschirrspüler. Auch er erfüllt regelmäßig seine Aufgaben. Vielleicht ist er jetzt voll und ich muss ihn anmachen. Vielleicht stelle ich fest, dass wir neue Tabs brauchen. Was war es jetzt? Rasierklingen, Müsli und Geschirrspülertabs. Vielleicht sollte ich es mir doch langsam aufschreiben.

Dann gehe ich wieder ins Bad. Putze mir die Zähne, schminke mich, stoße mich wie jeden Morgen am Waschbecken. Mittlerweile bekomme ich gar keine blauen Flecken mehr. Danach gehe ich wieder in mein Zimmer. Meine Mutter müsste bald aufstehen. Ich sehe auf meine Uhr. Ja, in fünf Minuten klingelt ihr Wecker. Auch er macht jeden Morgen, wofür er hergestellt wurde. Vielleicht fällt mir ein, dass ich es gestern Abend nicht mehr geschafft habe meine Schultasche zu packen. Ich schiebe meinen Schreibtischstuhl zur Seite. Ich sehe vielleicht mein Handy, das noch an der Akkuladestation hängt. Ich kapsle es ab, stecke es gleich ein. Nicht, dass ich es mal wieder vergesse. Ich frage mich, was ich gerade machen wollte. Mein Blick fällt auf mein Hausaufgabenheft. Ach ja, Ranzen packen. Fast hätte ich es vergessen. Vielleicht fällt mir ein, dass ich ja etwas einkaufen wollte. Müsli, Geschirrspülertabs... Und da war noch was. Naja, schien nicht so wichtig gewesen zu sein.

Als alles eingepackt ist, höre ich die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern aufgehen. Heißt für mich, dass ich langsam los muss. Ich wünsche meiner Mutter einen guten Morgen, gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Mein Vater ist schon auf Arbeit. Ich nehme meine Schuhe aus dem Schuhschrank. Mit dem Schuhanzieher ziehe ich sie an. Eine Jacke brauche ich nicht, immerhin ist Sommer. Ich werfe mir meine Schultasche über die Schulter und verlasse das Haus. Ich gehe zu unserem Fahrradständer, schließe mein Fahrrad ab. Vielleicht erkenne ich aus dem Augenwinkel, dass die Blumen mal wieder gegossen werden müssen. Hat immerhin eine Weile nicht geregnet. Da fallen mir die Rasierklingen wieder ein. Also, was alles? Rasierklingen, Müsli, Tabs, Blumen gießen.

Ich schiebe mein Fahrrad auf den Hof. Das Verkehrschild, das auf die Baustelle hingewiesen hat, ist weg. Ich kann also wieder auf dem alten Weg zur Schule fahren. Dort, wo mich wieder die gleichen langweiligen Lehrer mit ihren langweiligen Vorträgen quälen.

Das ist mein Leben. Das bin ich. Und das finde ich gut so.



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