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Tränen

SasuSaku
von

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KONOHA
 

„Sie hat was getan?“ kam es donnernd von der Hokage.
 

„Laut Zeugenaussagen hat eine Frau – auf die Harunos Beschreibung passt – das Clanoberhaupt Ikami Ato aus dem Dorf Baku, ohne vorherige Provokation seinerseits angegriffen …“
 

Der ANBU, der dumm genug war diese Frage wörtlich zu nehmen, konnte dem mit Wucht geworfenen Stuhl nur knapp ausweichen, bevor er seine Ausführungen ungerührt beendete.
 

„… und anschließend getötet. Eine weitere Gruppe Shinobi aus dem Dorf wurde ebenfalls ausgeschaltet, aber die Aussagen einiger Überlebender deuten eher darauf hin, dass hier Handlungsführer der Nuke-nin Uchiha und sein Team waren.“
 

Die Versammlung der Clanoberhäupter und dem Ältesten Rat, sowie einiger Shinobi begann aufgrund der neuesten Entwicklung in Sachen Haruno aufgeregt miteinander zu tuscheln. Eigentlich hatte Tsunade die Versammlung einberufen um die neuesten Ermittlungsergebnisse über die Familie Honchi und somit Sakuras Gefangenschaft mitzuteilen, um für ihre Schülerin etwas mehr Zeit für deren Rückkehr herauszuschlagen, bevor der Rat darauf bestand, die Haruno zum Nuke-nin zu erklären. Doch als der ANBU mit neuesten Nachrichten über Sakura Haruno erschien, hatte die Hokage mit einer solchen Mitteilung in keinster Weise gerechnet, sonst hätte sie diese keinesfalls vor versammelter Mannschaft entgegengenommen.
 

„Wahrscheinlich hat Uchiha ihr den Befehl gegeben, den Mann zu töten“ kam es überlegend von Hiashi Hyuuga.
 

„Laut Aussage der Zeugen war Sakura Haruno allein mit einer rothaarigen Frau unterwegs. Uchiha und …“ der Anbu hielt kurz inne und blickte auf seine Unterlagen „… sein Teampartner Suigetsu kamen erst einige Stunden nach dem Vorfall im Dorf an.“
 

Hyuuga jedoch beharrte auf seinem Standpunkt.

„Was ja nicht heißt, dass er ihr nicht vorher den Auftrag dazu erteilt haben kann!“
 

Bevor Naruto hierzu lautstark protestieren konnte, wurde er von Kakashi zurückgehalten.

„Es ist eher unwahrscheinlich, dass Sasuke am Tod des Mannes ein Interesse gehabt hat. Bisher hat er sich stets auf andere Nuke-nin beschränkt die steckbrieflich gesucht wurden und meist über eine für ihn interessante Technik verfügten oder aber zur Selbstverteidigung wenn er und sein Team von anderen Shinobi angegriffen wurden.“
 

Tsunade unterband weitere Diskussion mit erhobener Hand und bedeutete dem ANBU mit einem Nicken seine Nachrichten weiter auszuführen.

„Aufgrund des Zustandes der Leiche, gehen mein Teampartner und ich davon aus, dass dies eine persönliche Sache war. Es sah eher so aus, als ob Haruno sich an dem Mann rächen wollte.“
 

Naruto der abermals zum lautstarken Prozess ansetzte, wurde wieder ignoriert. Stattdessen wand sich Shikamaru direkt an den ANBU.

„Wie kommt ihr darauf?“
 

Der ANBU warf einen kurzen Seitenblick zu seinem Partner, ehe er hierauf antwortete:

„Die Leiche hatte bis auf die abschließende Vergiftung keine tödlichen Verletzungen. Alle Wunden waren dazu angelegt Schmerzen zu bereiten. Außerdem hat sie den Mann förmlich kastriert!!!“
 

Ein Schauer durchlief den Nara, so wie wahrscheinlich jeden anderen Mann im Raum ebenso.

„Ich denke wir sind uns alle darin einig, dass dies weder Sakuras Art noch ihr übliches Vorgehen ist! – Wir können also wohl davon ausgehen, dass dieser extreme Angriff seine Ursache in ihrer Gefangenschaft hat oder der Mann zumindest damit zu tun hatte.“
 

An diesem Punkt schaltete sich der ANBU wieder ein.

„Wir haben versucht unauffällig etwas über den Getöteten herauszufinden. Aber da wir nicht auffallen wollten und die Zeit drängte, konnten wir lediglich ein paar Gerüchte aufschnappen. – Ikami war anscheinend für seine cholerische Art und seiner Gewaltbereitschaft gegenüber seiner Familie durchaus bekannt, aber ansonsten wohl ein anerkanntes und rechtschafendes Clanoberhaut.“
 

Das abfällige Schnauben der Hokage ignorierend, führte der ANBU weiter aus.

„Er führte schon seit Jahren keine Missionen mehr selbst aus, dennoch hat er das Dorf gelegentlich für kleinere Ausflüge verlassen. Vielleicht ist er Haruno an einem dieser Ausflüge begegnet, was bedeutet, dass er zumindest einen der Entführer gekannt haben muss, oder selbst beteiligt war. Allerdings hallte ich aufgrund von Uchihas Aussage gegenüber Kakashis Team, ersteres für wahrscheinlicher.“
 

Tsunade nickte zu diesen Überlegungen, bevor sie sich an ihre Assistentin wand:

„Erzähl ihnen was wir über die Familie Honchi heraus bekommen haben!“
 

Sich räuspernd, begann Shizunne mit ihrem Vortrag:

„Nachdem Uchiha den Namen an Hatakes Team weitergegeben hat, habe ich Sakuras alte Missionsberichte überprüft, weil mir der Name bekannt vorkam. – Kenji Honchi wurde vor genau drei Jahren zum Nuke-nin, als er bei einem Raubüberfall mehrere Dorfbewohner getötet hat. Da die Schwester Mameha und ihr Zwillingsbruder Shin sich jedoch nichts zu Schulden hatten kommen lassen und noch immer im Dorf lebten, wurden wir mit der Eliminierung beauftragt, um weiteren Spannungen mit der Familie aus dem Weg zu gehen. Sakura führte ihren Auftrag ohne weitere Zwischenfälle aus und liquidierte Kenji ohne äußerliche Spuren, damit die Leiche den Geschwistern übergeben werden konnte und der Groll auf das Dorf nicht noch verstärkt wurde. Die Zwillinge zogen es nach dem Tod ihres Bruders dennoch vor, das Dorf endgültig zu verlassen. Sie verkauften ihren Besitz und erwarben auf der Reiserute von Askusa nach Beijing ein Teehaus mit Herberge und…“
 

Shizunne räusperte sich einen Moment bevor sie fortfuhr, sie vermied dabei insbesondere den Blick Richtung Kakashis Team und insbesondere Naruto.

„… Freudenhaus. – drei Monate nach Sakuras Verschwinden ist schließlich auch Shin Honchi durch ungeklärte Umstände ums Leben gekommen.“
 

Wieder stockte die Schwarzhaarige, ehe sie mit brüchiger Stimme erklärte:

„Ich habe Naras Team für weitere Ermittlungen zu dem Teehaus geschickt. Sie haben herausgefunden, dass Mameha Honchi vor etwa acht Wochen von einem Mann geköpft wurde, bei dem es sich wohl um Sasuke Uchiha handelte. Er und sein Team hatten in dem Teehaus eingekehrt, wohl um dort zu übernachten, da sie zwei Zimmer gemietet hatten. Doch dazu kam es nicht. Nach Zeugenaussagen einiger Bediensteten, gab es gegen Abend eine plötzliche Explosion aus dem unteren Stockwerk und Sasuke kam mit einer stark verletzten Frau auf dem Arm aus dem Keller heraus. Alle sind sich darüber einig, dass die Frau rosafarbenes Haar hatte. Was dann geschah, wussten die Angestellten nicht, da Uchihas Team mit Mameha allein im Raum war. Als Sasukes und seine Leute schließlich fortgingen, war Mameha Honchi tot und von der verletzten Frau gab es auch keine Spur. Ob den Bediensteten und Freudenmädchen bekannt war, dass jemand im Keller eingesperrt war konnte nicht ermittelt werden. Wahrscheinlich haben sie auch geschwiegen aus Angst vor weiteren Repressalien, durch uns oder Uchiha.“
 

Eine Grabesstille hatte sich im Raum ausgebreitet und keiner der Anwesenden gab auch nur einen Ton von sich.
 

Tsunade, die den Bericht bereits kannte, warf Naruto einen traurigen Blick zu. Seufzend wand sie sich an Shikamarus Team das bereits die Ermittlungen in Mamehas Haus durchgeführt hatte.

„Geht nach Baku und versucht etwas mehr über Ikami herauszufinden. Seht zu, dass ihr nicht auffallt und hängt am Besten nicht unbedingt an die große Glocke aus welchem Dorf ihr kommt. Sakuras Aussehen ist zu auffällig, als das man nicht möglicherweise irgendwann herausfindet aus welchem Dorf sie stammt. Selbst wenn sich nur jemand an ihre Todesanzeige erinnert, reicht das schon. Wir müssen mehr herausfinden, bevor Baku darauf besteht, dass wir sie als Nuke-nin ausschreiben!“
 

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„Warum eigentlich immer nur Grau und Schwarz?“

Irritiert über Sakuras Frage ließ Karin den schwarzen Rock den sie eben aus der Tasche gezogen hatte wieder sinken und starrte auf die am Fenster sitzende Frau. Ihr Verhältnis zu der Haruno war fast die ganze Zeit angespannt gewesen und so waren Themen wie Mode und dergleichen zwischen ihnen noch nie zur Sprache gekommen.
 

Die Stirn runzelnd antwortete sie:

„Es ist unauffälliger als andere Farben. Als Frau – insbesondere in Orochimarus Reihen – ist es besser nicht allzu sehr wahrgenommen zu werden.“
 

„Verstehe….. – Und ein schwarzer Minirock ist ja auch viel unauffälliger als etwas Buntes!?“
 

Schon zu einer Schimpftriade ansetzend, überlegte es sich Karin im letzten Moment anders als sie Sakuras leichtes Schmunzeln bemerkte. Die Haruno hatte noch nie mit ihr gescherzt und war anscheinend darum bemüht entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit ein Gespräch mit ihr zu führen.
 

„Naja, irgendwie schon. Die meisten Konuichi rennen doch in kurzen oder engen Sachen herum. Einfach weil sie praktischer sind zum kämpfen, weil der Gegner sich schlechter daran festhalten kann und man beweglicher ist. Die Männer sind an diese Anblicke gewöhnt. Aber an einem dunklen Ort wie Orochimarus Höhlen sticht etwas Farbiges sofort ins Auge. – Außerdem beißt sich fast jede Farbe mit meinen Haaren…“
 

Leise kichernd drehte sich Sakura zu der Brillenträgerin um.

„Und du meinst, meine Haarfarbe ist da besser?“
 

„Nein! Eigentlich ist sie sogar noch schlimmer!“
 

Einen Schmollmund ziehend antwortete Sakura gespielt beleidigt:

„Na besten Dank auch.“
 

Der darauf folgende Lachanfall lockte umgehend die beiden Männer an, die mehr als irritiert um die Ecke ins Zimmer schielten.
 

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„Gestern Feind, heute Freund. Und da soll noch mal einer Sagen, Weiber wären nicht kompliziert.“
 

Sasuke ging auf Suigetsus Aussage nicht ein, sondern beobachtete lediglich die lachenden Frauen. Er verstand Sakuras Verhalten noch weniger als früher. Zum ersten Mal seit die Haruno bei ihnen war lachte sie wieder ausgelassen und das ausgerechnet kurz nach ihrem Zusammenbruch in Baku. Er konnte nur vermuten, dass dies etwas mit Karins verändertem Verhalten ihr gegenüber zu tun hatte. Denn seit der Ohrfeige vor vier Tagen und der anschließenden Umarmung, hatte sich wohl eine Freundschaft gebildet die sich seinem Verständnis mehr als nur entzog. Der Uchiha wusste genau, dass Sakura die Philosophie ´Auge um Auge, Zahn um Zahn´ mehr als verabscheute und sie hatte oft genug versucht, ihn von seiner Rache abzuhalten. Er war sich ziemlich sicher, dass sie sich für ihre Tat verabscheute, selbst wenn sie nicht geplant und wahrscheinlich mehr als gerechtfertigt gewesen war. Sie jetzt so zu sehen war… - irritierend. Doch eher würde er sich die Zunge abbeißen als Suigetsus recht zu geben.
 

Brummend wand sich der Schwarzhaarige von dem Zimmer der beiden Frauen ab - die angefangen hatten über Farbkombinationen passend zu ihren Haarfarben zu diskutieren – und begab sich wieder in die angrenzende Küche. Das Versteck in dem sie sich zurzeit aufhielten zählte nicht unbedingt zu Sasukes Favoriten, da es sich direkt am Rand eines kleineren Dorfes befand. Orochimaru hatte es nur für Erkundungstouren seiner Spione benutzt und nie selber bezogen, da es zu öffentlich war. Doch nachdem die Haruno sich geweigert hatte, ein unterirdisches Versteck zu beziehen und die Baku-nins sie weiterhin so hartnäckig verfolgten und überall Suchmeldungen von Sakura auftauchten, war ein schneller Unterschlupf nötig gewesen.
 

Jetzt ging nur noch Suigetsu ins Dorf um Lebensmittel und dergleichen zu besorgen, da Karin in Baku mit der Haruno gesehen worden war und er selbst sich weigerte eine Einkaufstour zu machen. Doch ewig konnten sie nicht hierbleiben, allein schon deswegen weil er und Suigetsu als Nuke-nin ausgeschrieben waren und ihre Gesichter damit ebenfalls einigermaßen bekannt.
 

Er gab es sich selbst gegenüber nur ungern zu, doch er hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt nach Konoha zurück zu kehren, da Sakura dort am sichersten war. Tsunade würde ihre Schülerin wahrscheinlich in Schutz nehmen und dafür sorgen, dass sie nicht als Nuke-nin für den Abschuss freigegeben wurde. Vor allen Dingen da sie mittlerweile aufgrund seines Hinweises über den Namen Honchi, genug über Sakuras Gefangenschaft herausgefunden haben mussten, um ihre Tötung des Clanoberhauptes zu rechtfertigen. Dass die Haruno in Mamehas Keller eine Gefangene und keinesfalls freiwillig ´männlichen Besuch´ empfangen hatte, war mehr als offensichtlich und so hatte sich dieser Ikami in jedem Fall schuldig gemacht. Problematisch konnte es nur werden, dies nachzuweisen.
 

Sicher, er wurde auch gesucht und war als Nuke-nin für jeden anderen Ninja Freiwild, doch für Sakura war dies kein Leben. Selbst wenn sie jetzt nichts davon hören wollte, Sasuke war sich sicher, dass dies für die Haruno kein Dauerzustand bleiben konnte. Es selbst hatte schließlich schon des Öfteren mit dem Gedanken gespielt zurückzugehen und nun hatte er zumindest einen Grund dafür. Blieb nur die Frage, ob die Haruno ihm wirklich zurück nach Konoha folgen würde.
 

Fragend wand er sich an Suigetsu, der an der Theke stand und das Abendessen vorbereitete - der Weißhaarige hatte diesbezüglich ein überraschendes Talent gezeigt.

„Hat sie die Briefe schon gelesen?“
 

Suigetsu schüttelte denn Kopf.

„Karin hat erzählt, dass sie die Schriftrollen nicht angerührt hat seit du sie ihr gegeben hast.“
 

Der Uchiha nickte. Damit hatte er schon gerechnet, als er ihr die Mitteilungen aus Konoha weiterreichte.

„Ich will, dass du ihr die nächsten Tage permanent die Frage stellst, was denn nun in den Briefen drin steht.“
 

„Warum denn das? Das wird ihr doch total auf den Zeiger gehen.“ kam es fragend von dem Weißhaarigen.
 

„Genau deswegen. Ich denke es dürfte dir nicht allzu schwer fallen, sie solange zu nerven bis sie die Geduld verliert.“
 

Suigetsu zog eine beleidigte Schnute:

„Sehr witzig. Du wirst doch jetzt wohl nicht auch noch einen Sinn für Humor entwickeln, oder?
 

Sasukes Blick zeigte deutlich, dass diese Frage keiner Antwort würdig war.

„Sie wird so genervt sein, dass sie die Rollen letztendlich lesen wird oder dir an den Kopf wirft, dass du sie doch selber lesen sollst wenn es dich so interessiert. – Ich rechne eher mit letzterem. Sollte dies der Fall sein bringst du sie zu mir!“
 

„Wozu den diese Umstände? Du hättest sie doch auch lesen können bevor du sie ihr gegeben hast.“
 

„Die Briefe waren für Sakura. Wenn sie die Nachrichten allerdings nicht lesen will und sie dir gibt, dann ist es keine Verletzung ihrer Privatsphäre mehr“ antwortete Sasuke.
 

„Der Herr ist also zu wohlerzogen um fremde Post zu lesen. – Aber tricksen um den Inhalt doch noch zu ergründen, geht in Ordnung oder was? Wie spitzfindig von dir, wo du doch normalerweise einfach machst was dir gefällt und dir holst was du willst!“
 

Lachend klopfte Suigetsu dem Uchiha auf den Rücken, bevor er weglief und weiter spottete.

„Erst humorvoll und nun auch noch verschlagen. Wo zauberst du nur auf einmal diese ganze Palette an Eigenschaften hervor?!“
 

Sasuke zog es abermals vor, hierauf nicht zu antworten. Solange der Weißhaarige seine Aufgabe erledigte – und das würde er – konnte er sein Maul aufreißen wie er wollte. Der Uchiha hatte schon früh gelernt, dass manch nerviger Charakter am besten zu ertragen war wenn man ihr Mundwerk einfach ignorierte. Naruto war hierfür eindeutig in Vorlage getreten.
 

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Mit stoischer Miene schloss Sakura die Schlafzimmertüre des Uchihas von innen und blickte diesem entgegen, als er gerade aus dem anliegenden Bad trat. Die Tatsache ignorierend, dass der Schwarzhaarige lediglich mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet war, warf sie ihm die drei Schriftrollen entgegen die sie bis eben noch fest umklammert hatte. Reflexartig fing Sasuke diese auf und bemerkte dabei fast zu spät, dass sein Handtuch dabei bedenklich abrutschte. Im letzten Moment, konnte er der Schwerkraft entgegenwirken und das Handtuch mit der Hand festhalten. Jedoch verlor er dabei zwei der drei Schriftrollen und schenkte der Haruno einen finsteren Blick, die nunmehr mit verschränkten Armen an der Tür lehnte.
 

„Anstatt mir deinen Lakaien auf den Hals zu hetzen, hättest du mich auch einfach fragen können ob du sie lesen darfst. Ich dachte eigentlich wir hätten diese Kindergartenspielchen mittlerweile hinter uns.“
 

Sakuras Stimme hatte einen leicht aggressiven Unterton, doch ihr Gesicht zeigte noch immer keine Regung. Sasuke, der mit der einen Hand noch immer das Handtuch an der Hüfte zusammen hielt, fühlte sich leicht in die Ecke gedrängt. Nicht nur, dass er sich fast vor ihr entblößt hatte, war es auch ihrerseits eine herablassende Geste ihm die Rollen derart an den Kopf zu werfen. Seit Tagen brodelte es eh schon in ihm, weil sie noch immer in dieser unsicheren Hütte festsaßen, weil die Baku-nins wie verrückt nach Sakura suchten und diese sich strikt weigerte, eines der sicheren unterirdischen Verstecke zu beziehen. Wütend ließ er auch die letzte Rolle fallen und tauchte im nächsten Moment direkt vor der Haruno auf, um mit seiner freien Hand neben ihrem Kopf gegen die Tür zu schlagen.
 

Erst im nächsten Moment wurde ihm schlagartig klar, dass er mit dieser Aktion die Haruno zu stark bedrängte. Ihr Körper der förmlich zu Eis erstarrte und ihre angstvoll geweiteten Augen, ließen seine Wut augenblicklich verpuffen. Doch noch bevor er wieder einen Schritt nach hinten machen konnte, legte Sakura eine flache Hand auf seine bloße Brust und beförderte ihn mit einem starken Chakrastoß ans andere Ende des Zimmers.
 

Es kostete den Uchiha einige Anstrengung, auf den Füßen zu bleiben und gleichzeitig seine luftige Bedeckung an Ort und Stelle zu halten. Mit dem Rücken an der Wand, hob er den Blick der Haruno entgegen und konnte beobachten, wie dieser die Tränen über die Wangen liefen und sie die Hände vor den Mund geschlagen hatte, um ihre Schluchzer zu ersticken.
 

„Es tut mir Leid, ich wollte nicht… ich wollte dich nicht angreifen Sasuke-kun! Ich…“
 

Sich durch die Haare fahrend, unterbrach Sasuke die aufgelöste Frau.

„Nein! Mir tut es Leid. Ich habe nicht nachgedacht.“
 

Doch Sakura schien überhaupt nicht gehört zu haben, was er sagte. Immer wieder kam ein ersticktes „Das wollte ich nicht“ über ihre Lippen, während sie an der Tür zu Boden sank.
 

Der Uchiha gab derweil ein schweres Seufzen von sich. Gleichzeitig sauer auf sich selbst und überfordert mit der Situation verschwand er zunächst kurz ins Bad um zumindest ein Hose überzuziehen. Als er wieder herauskam, saß die Haruno noch immer an der selben Stelle. Lediglich ihr Gemurmel, dass sie das nicht gewollt hatte und ihre Schluchzer waren verstummt. Ihren Kopf auf die Knie der aufgestellten Beine gestützt und die um die Beine geschlungenen Arme, gab sie ein trauriges Bild ab. Abermals fuhr sich Sasuke verzweifelt durch die Haare, bevor er langsam auf Sakura zuging.
 

Vor ihr in die Hocke gehend, versuchte er beruhigend ihren Namen zu sagen, wobei es selbst in seinen Ohren eher wie ein Befehl klang. Er war in so etwas noch nie gut gewesen und wünschte sich fast, sie wäre gegangen solange er seine Hose angezogen hatte. Andererseits war dem Schwarzhaarigen auch klar, dass dieser Zusammenbruch nicht nur an ihm lag. Er kannte die Haruno gut genug um zu wissen, dass dieser emotionale Kollaps eine Nachwehe ihrer Rache in Baku war. Seine unbedachte Reaktion gerade eben, war lediglich der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. Zu Sasukes Leidwesen ein wortwörtliches Überlaufen. Er hasste ihre Tränen wirklich. Denn dass diese kleinen Wassertropfen dazu führten, dass er sich absolut hilflos und unsicher fühlte, kratzte dermaßen an seinem Stolz, dass er wütend die Zähne zusammenbiss.
 

Ein zweites, diesmal bemüht sanfteres „Sakura“ veranlasste die Haruno schließlich dazu aufzusehen. Überrascht stellte Sasuke fest, dass von den Tränen jedoch nichts mehr zu sehen war. Dafür sahen ihm die grünen Augen dermaßen gleichgültig und fast schon tot entgegen, dass es dem Uchiha kalt den Rücken hinunterlief. Diesen Blick hatte er das letzte Mal in Mamehas Keller gesehen, als er Sakura überwältigt hatte und sie in seinen Armen erstarrt war.
 

Der Schwarzhaarige konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, was schließlich zu seiner folgend Handlung führte und ihn danach selbst erstarren ließ.
 

Ohne nachzudenken und völlig spontan hatte ihr Sasuke mit den Fingern gegen die Stirn geschnalzt. Genau wie Itachi es immer bei ihm getan hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Xiaolie
2019-08-01T09:42:47+00:00 01.08.2019 11:42
"Sasuke, der mit der einen Hand noch immer das Handtuch an der Hüfte zusammen hielt, fühlte sich leicht in die Ecke gedrängt."

Endlich!
Ich habe so lange darauf gewartet das ein Mädchen mal nicht beim Anblick eines Männerkörpers den Verstand verliert.
Endlich fühlt sich der Typ mal unwohl.
Danke dafür, ehrlich.
Von:  sama-chan
2019-02-04T22:58:27+00:00 04.02.2019 23:58
Die beste Geste ever (zumindest was Sasuke angeht)!!!
Wow na wenn das mal nichts ist! Sakura fühl dich geehrt! 😁
Von:  Stevy
2017-11-20T09:44:00+00:00 20.11.2017 10:44
Ich kann mich den Kommis hier nur anschließen. Es ist echt mega gut gemacht und ich hoffe das du trotzdem weiter schreibst obwohl schon so viel Zeit vergangen ist und deine ff's allem Anschein nach auf Eis liegen 😓
Von:  Killerjumpy
2017-01-31T22:41:11+00:00 31.01.2017 23:41
Hammer!😍

wahnsinnig gut und greifend geschrieben, habe alle kapitel auf einmal gelesen😅
einfach super finde ich wie nahe es am echten manga ist, naruto, kakashi, tsunde, einfach alle konoha nins, sasukes verhalten, suigetsus und karins streitereien und natürlich sakura!
am schluss dachte ich schon 'jetzt kommt sicher ein kuss' aber mit Itachis von Liebe gezeugter Geste habe ich echt nicht gerechnet! Das war einfach perfekt! wahnsinns schluss!😍
freue mich schon aufs nächste kapitel!! hoffe es kommt bald!!
Lg
Von:  maron288
2016-11-16T23:50:08+00:00 17.11.2016 00:50
Wirklich eine sehr schöne Idee mit Ende. Es geht ihr nicht zu nahe, ist aber dennoch auch von seiner Seite aus, sehr emotional. Und nun weiß Konoha endgültig welches Schicksal Sakura erleiden musste. Ob dies die Lage jedoch verbessert, bleibt wohl abzuwarten.
Ein schönes Kapitel auf jeden Fall, vor allem, da es nach so langer Zeit dennoch weiter geht. Das freut mich sehr, da ich deine Idee sehr gelungen finde und die Story gut durchdacht ist.
Bis zum nächsten mal,
Maron
Von:  XxGirlyxX
2016-11-07T20:42:10+00:00 07.11.2016 21:42
Oh und dann so süss zum Schluss 😍
Wie sie wohl reagieren Wird?
Bin schon gespannt
LG XxGirlyxX
Von:  trusenkind
2016-11-06T13:40:32+00:00 06.11.2016 14:40
\(*.*)/ yeah! endlich geht es weiter.
bin schon voll gespannt, wie es weiter geht :)
Von: abgemeldet
2016-11-04T17:42:56+00:00 04.11.2016 18:42
Dazu kann ich nur eines sagen: Bitte schnell weiter schreiben.
Von:  Salada
2016-11-03T17:47:46+00:00 03.11.2016 18:47
Wow
Gott sei dank habe ich die Story erst jetzt gelesen und nicht schon früher sonst wäre ich ja ausgerastet innerhalb deiner Pause xD
Dein Schreibstil gefällt mir unglaublich gut, er ist sehr fesselnd und dennoch logisch und direkt.
Dann teilweise deine Ideen dazu: Dass sich der Mann erstmal vor ihr selbst befriedigt wäre mir im Leben nicht eingefallen...man denkt ja erstmal die wollen direkt ran an den Speck >.>....Muss dich echt fragen ob du dir irgendein anderes buch dazu schonmal durchgelesen hast oder so? Sehr gut gemacht die Beschreibung auch mit dem danach waschen....
Im Allgemeinen ist der Umstand natürlich erstmal traurig und abschrecken, umso beeindruckender, wie gut du die Situation innerhalb Ihrer Gefangenschaft beschrieben hast...
Auch die Beziehung zu Sasuke ist nicht mit Herzchen geschmückt ...Pluspunkt auch hier ;) du bleibst der Grundstory treu.
Sakura Entwicklung gefällt mir auch...ich persönlich finde, der Manga hat sie viel zu schwach darstellen lassen gegenüber Naruto und Sasuke....nur die Kurze Szene am Ende des Manga zeigt wie sie Ihr Mal auf der Stirn bekommt(und lässt sie dort mal so wirklich stark wirken)...eigentlich Traurig, wenn man vergleicht wie viele große Auftritte Sasuke & Naruto im ganzen Manga hatten....

Kleiner Punkt der mir nicht ganz so gut gefallen hat....das sie eigentlich sofort Ihr Augenlicht wiedererlangt hat.
Die Wunden hätte ich ja geheilt aber den Augen hätte ich noch etwas mehr Zeit verschafft. Dann hätte sie auch zeigen können, dass sie sich blind auch ziemlich gut verteidigen kann:)

Ich freue mich mega auf mehr von dir ;)
LG Salada

Antwort von:  dannysahne
25.11.2016 09:45
Hallo Salada,

vielen Dank für dein Kommi. Ich anworte normalerweise nicht auf Reviews, einfach weil mir die Zeit dazu fehlt.
Zu deiner Frage, nein ich habe das nicht aus einem Buch.
Ich habe früher beim Anwalt gearbeitet und da bekommt man doch so einiges mit, aus psychologischen Gutachten usw. (insbesondere bei dieser "Art" Mann, der es dabei hauptsächlich um Dominanz geht).

Mein Hauptaugenmerk bei dieser FF ist jedoch die Entwicklung von Sakura nach dieser schlimmen Zeit und ihre Beziehung zu Sasuke. Das eben nicht gleich alles "Heile Sonnenschein" ist...

Was ihre Blindheit betrifft... sagen wir mal so, ich habe auf dem PC noch eine andere Story angefangen in der Sakura blind ist und ich wollt einfach nicht zwei FFs schreiben, die insoweit gleich sind...

Lg Dani
Von:  Sakura-Jeanne
2016-11-02T20:56:54+00:00 02.11.2016 21:56
Bin sehr gespannt wie es weiter GEHT
HAMMER KAPITEL


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