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Scharlachroter Himmel (Geht im Nov/Dez weiter!)

[KakuzuxHidan]
von

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Die letzte Mission

...und somit kommen wir zum vorerst letzten Einblick in Kakuzus Vergangenheit ;)
 

- - - - -
 

~ ~ Vor 63 Jahren ~ ~
 

Sie standen auf der großen, breiten, aus massivem Holz geschaffenen Brücke, die das Dorf zu einer Einheit werden ließ. Die Brücke, welche schon seit Jahren einen zentralen Versammlungspunkt für die Krieger Takigarukes bildete, auf der sich schon viele von ihren Freunden, Familienmitgliedern und Geliebten verabschiedet hatten.
 

Ob es diesmal auch ein Abschied für immer werden würde?
 

„Yoshiko…“, flüsterte der zwei Meter große Mann ermahnend und dennoch mit einer sehr sanften Stimme. Er legte seiner Frau behutsam die Hand auf die Schulter, welche sie umgehend umfasste. Sie zitterte leicht und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. „Du solltest stolz sein…“, wisperte ihr Ehemann erneut. „Und er wird zurückkommen.“, fügte er hinzu, als er seinem Sohn und dessen Team voll Ehrfurcht nachblickte. Die seichten Wellen auf der Oberfläche des grünlichen Sees waren die einzigen Zeichen, die auf den Abzug der Shinobi deuteten.
 

Der breitschultrige Mann tauchte als erster auf. Das Wasser perlte von seinem dunklen, muskulösen Körper ab. Seine stechend grünen Augen begutachteten die unmittelbare Umgebung, als der Rest seines Teams, einer nach dem anderen, an die Oberfläche sprangen.
 

Shigeru blickte seinen ausgewachsenen Schüler voller Anerkennung an, als sich die insgesamt sechsköpfige Mannschaft in Bewegung setzte. Auch Hitomi und Shibuku waren dabei. Doch es war Kakuzu, dem die Schlüsselrolle hier zukam. Denn es war der Grünäugige allein, der diese Mission ausführen musste, ausführen konnte.
 

Der mittlerweile 28-Jährige hatte seine Stärke bewiesen, hatte in hunderten Aufgaben triumphiert, hatte das Dorf vor Plagen bewahrt und eine der höchsten Positionen eingenommen. Shigeru konnte es selbst kaum fassen, dass sein temperamentvoller Schüler schon bald eine eigene Truppe Genins übernehmen sollte, an ihrer Ausbildung schleifen würde. Zugegeben, an seiner Wutbeherrschung würde er noch arbeiten müssen. Allerdings könnte man diese verärgerten Ausbrüche ebenso gut „pädagogisch“ einsetzen können…
 

„Shigeru-San.“, sprach Kakuzu ihn unmittelbar an, als sie nebeneinander hersprinteten, sich später von Ast zu Ast hangelten. „Du versinkst in Gedanken. Konzentrier' dich.“
 

Sein ehemaliger Lehrer nickte dem Mann mit den grünen Augen kurz zu.
 

Kakuzu war nicht angespannt. Er verspürte keine Furcht. Das hatte er nicht einmal als Kind getan. Er war einfach nur fokussiert. Denn trotz seiner konkurrenzlosen Stärke, seiner fein ausgeprägten Sinne und seiner Intelligenz, lag eine erbarmungslos harte Aufgabe vor ihm. Er sollte eine geheime Schriftrolle aus Konoha stehlen.
 

Der Rest der Truppe war sein „Backup“. Konoha hatte ihre Schätze gut versteckt. Nur Kakuzu trauten die Ältesten dieses Unterfangen zu. Und er würde sie nicht enttäuschen. Von der Seite blickte er seine Kameraden an.
 

Mittlerweile hatte er gelernt Hitomi und Shibuku zu tolerieren. Von Akzeptanz zu sprechen wäre zu anmaßend gewesen. Sie hatten viele Kämpfe gemeinsam bestritten, auch wenn er Missionen ohne seine beiden ehemaligen Schulkameraden immer am meisten genoss. Denn mit sporadischen Bekanntschaften an seiner Seite lag das Ziel des Auftrages immer direkt vor ihm und soziale Fäden spielten in dieser Zeit keine besonders hervorhebende Rolle. So mochte er es am liebsten. Denn er war nicht sehr redselig.
 

Er genoss die ihn umhüllende Stille, die Ruhe in der so vieles verborgen lag. Ja, er liebte die Totenstille auf einem Schlachtfeld nach einem gewonnenen Kampf…
 

Ihre Reise dauerte fast fünf Tage lang, obschon sie sich mit enormer Schnelligkeit bewegten und die Rast auf einem Minimum hielten. Erst einen halben Tagesmarsch von ihrem Ziel entfernt befahl Kakuzu seiner Mannschaft sich ausgiebig auszuruhen und die Kräfte aufzuladen, sich für die kommenden Gefechte bereit zu machen.
 

Denn sollten sie erblickt werden, würde es an dem Rest der Truppe bleiben, die Feinde abzuwehren. Er selbst müsste das Labyrinth im Untergrund beschreiten und nach der Schriftrolle suchen. Kakuzu wusste, dass verheerende Fallen auf ihn lauern könnten. Seine Feinde waren ebenso clever wie er. Aber gerade dieser Faktor reizte ihn so sehr an dieser Mission...
 

Es verlief wie geplant. Unbemerkt infiltrierte der Trupp das Dorf im Reich des Feuers. Dank ihres Spions wussten sie, wo der Eingang zum unterirdischen Labyrinth versteckt lag. Geräuschlos, und ohne auch nur die Aufmerksamkeit einer streunenden Katze auf sich zu ziehen, tauchte Kakuzu hinab. In einer synchronen Bewegung positionierten sich seine Kameraden an den vereinbarten Stellen, um ihn über den Funk über mögliche, feindliche Aktivitäten zu informieren.
 

Es war dunkel unter der Erde. Er musste zunächst eine lange Passage der Kanalisation entlang hasten, es war eine perfekte Tarnung. Ohne größere Schwierigkeiten entschlüsselte er den Code an der riesigen, steinernen Tür die er mühelos beiseite rollte.
 

Den Fallen auszuweichen war schwer, Blut floss bald aus vielen winzigen Wunden, die sich über sein gesamten Körper wie Ameisen verteilten. Doch sie waren nicht tief und nicht schwer genug, um ihn aufzuhalten.
 

„Kakuzu...!“, erreichte ihn die heisere, völlig verzerrte Stimme seines Senseis über den winzigen Stecker, den der Grünäugige in seinem rechten Ohr trug.
 

„Shigeru?“, antwortete er und hielt inne. Nichts. „Shigeru!“, wiederholte er erneut und ein Rauschen ertönte.
 

„Wir... Schaffen es nicht... Der... Hokage!“, waren die letzten Worte, die er jemals von seinem Lehrer hören sollte. Noch einige Male rief er nach seinem Sensei, versuchte den Rest seiner Kameraden zu erreichen. Vergebens. Nun gab es nur noch eines, was er tun konnte.
 

Kakuzu erhöhte seine Geschwindigkeit und raste beinahe wie ein Wahnsinniger durch die bröckelnden Korridore. Sein Instinkt wies ihm den Weg, gewährte es ihm den auf ihn niederprasselnden Kunais und anderen, im Stein versteckten Waffen, auszuweichen, diesen Fallen zu umgehen. Und auch den Kampf gegen die Krieger, dessen Gesichter sich hinter Tiermasken verbargen, gelang es ihm zu gewinnen, seine Feinde mit seinen eigenen Händen auseinander zu nehmen.
 

Auf einer riesigen, aus Stein gemeißelten Erhebung lag die sperrige Schriftrolle, gehalten von zwei vergoldeten Skulpturen, die das Ebenbild von goldenen Flammen darstellten. Mühelos manövrierte sich der Shinobi aus Takigaruke zu dem gewollten Objekt und als er seine Hand vorsichtig nach dem Geheimnis streckte, fühlte er diese ihn übermächtigende Präsenz direkt hinter sich auftauchen.
 

Es waren lediglich Sekunden, in denen urplötzlich aus Holz geformte Arme nach der geforderten Schriftrolle griffen, sich um sie wunden und sie in diesem neu erbauten Käfig sicher vor den diebischen Händen hielten.
 

Mehrere dieser hölzerner Stränge griffen nun auch Kakuzu von hinten an, der ein gekonntes Salto durchführte und sie mit seinen starken Armen abwehren konnte, ihnen ausweichen konnte, bis er am Ende des großen Raumes, der einem Heiligtum glich, zum Stehen kam und seinen Gegner zum ersten Mal anvisieren konnte, mustern konnte.
 

Der Eliteninja aus Takigaruke erkannte sein Gegenüber umgehend. Hashirama Senju, der Begründer Konohas, ihr Anführer, ein Meister der gefährlichen Taktiken. Zwar hatte ihn das Alter schon geprägt, die langen schwarzen Haare verblassen lassen, doch der Blick, mit dem der Hokage ihn musterte, zeugte von dem kriegerischen Willen, der noch immer in seinem Herzen loderte.
 

„Bis hierhin und nicht weiter.“, sprach der mächtige Mann mit tiefer Stimme und die hölzernen Verlängerungen seines Körpers setzten sich in Windeseile in Bewegung.
 

Es war der schwerste, der schlimmste und der härteste Kampf Kakuzus. Der Grünäugige versuchte den Ablauf mental zu konstruieren, während er den letzten Energiereserven befahl sich zurück zum Dorf zu bewegen, während er an der zum Teil zerrissenen Schriftrolle festhielt.
 

Ja, Shigeru und die anderen waren aufgetaucht, halb verblutet, ihre Kleidung zerrissen, er hatte versucht sie da raus zu holen, doch sein Sensei hatte nur gelächelt und ihm zugeflüstert, er solle seine Mission erfüllen. Kakuzu hatte versucht den mächtigen Mann aus Konoha zu aufzuhalten. Auszuschalten. Doch gegen diese fremdartige, bedrohliche Technik konnte er nicht ankommen.
 

Sie waren alle tot, seine Kameraden, Hitomi und Shibuku. Partner, die er seit Kindestagen gekannt hatte. Sein Sensei, der ihn so vieles gelehrt hatte und ihm zu dem gemacht hatte, was er war.
 

Wut und Zorn waren durch seinen Körper geströmt und ihm diese letzte Kraft verliehen den hölzernen Käfig zu zerschlagen, das Geheimnis an sich zu bringen und das Dorf zu verlassen. Er wusste, dass ein ganzer Trupp ihm auf den Versen war, vielleicht sogar der Hokage selbst. Ihm fehlte die Energie seine Umgebung analysieren zu können, seine Füße trieben ihn einfach nur weiter.
 

Jetzt, da er in Takigaruke im Verhörsaal saß, fehlten ihm schlicht und einfach die Worte und die Erinnerungen. Jetzt wollte er einfach nur die Augen schließen. Doch Ruhe wurde ihm nicht gestattet. Sie herrschten ihn an, begutachteten ihn mit kalten Augen. Der Ältestenrat hatte sich versammelt, diskutierte mit ihm.
 

„Fünf unserer Shinobi sind tot!“ - Als ob sie dieses Risiko nicht bedacht hätten, als sie sie losschickten.

„Die Schriftrolle ist beschädigt!“ - Als hätte er dies in dem Kampf verhindern können.

„Konohas Hokage ist immer noch am Leben!“ - Als hätten... Sie diese Aufgabe erteilt...?
 

Er wehrte sich verbal und wie immer schlich sich Zorn in seine Stimme. Als die Ältesten ihn anschrien, brüllte er zurück. Er hatte ihre Befehle befolgt, Konohas Geheimnis gestohlen, versucht seine Kameraden zu verteidigen und hatte sein eigenes Leben für diese Mission eingesetzt, hätte es freiwillig dafür gegeben! Und nun kam die Wahrheit ans Licht. Die Schriftrolle war nur ein Einwand gewesen, um Kakuzu in die Nähe des Hokages zu bekommen. Sie hatten gehofft, er wäre stark genug den Mann zu beseitigen. Einzig und allein das wäre seine Aufgabe gewesen. Eine Aufgabe, von dessen Existenz er nicht einmal gewusst hatte!
 

Kakuzu tobte.

Vasen gingen zu Bruch.

Er kämpfte gegen die Wachen, denen es letztendlich gelang ihn ins Verließ zu werfen.
 

Er hätte sein Dorf enttäuscht und Befehle missachtet.
 

Eine große, korrupte Lüge. Das war es also, was er nach 28 Jahren Treue, Loyalität, Einsatz zurückbekam. Das war es, wofür er sein Leben eingesetzt hatte?
 

In den kommenden Wochen eingesperrt in der Dunkelheit, verdüsterten sich ebenfalls seine Gefühle. Sein Herz. Seine Seele. Er hatte viel nachgedacht, gegrübelt. Denn was sonst hätte er in diesem von Ratten bevölkerten Loch machen sollen? Er sprach mit niemanden. Er trauerte nicht um seine verlorenen Kameraden.
 

Sein Fokus und sein Ehrgeiz konnten sich nur noch auf ein Gefühl konzentrieren: Rache. Ein Gefühl, welches sich an all seinem Hass und an all seiner angestauten Wut nährten, wie Larven sich an einem vom Tod befallenen Körper labten. Als der Wärter das nächste mal mit dem kläglichen Tablett verrotteten Essens nahe genug an die Gitterstäbe trat, tötete Kakuzu ihn mit Leichtigkeit, öffnete alle ihm bevorstehenden Tore.
 

All diejenigen, die sich ihm in den Weg stellten, wurde beseitigt. Wenn er wütend war, war er unberechenbar. Dann war er gefürchtet. Und durch den neuen Hass in seinem Innern erschien er unbesiegbar.
 

Er wusste, wo sie die Schriftrolle aufbewahrten. Er wusste, wie er sich an sie heranschleichen konnte. Er wusste, wie er entkommen konnte. Und er blickte nicht zurück, als er sein Dorf verließ.
 

Mit dem gestohlenen Geheimnis.

Und mit dem Schatz Takigakures. Einem Objekt, welches er all die Jahre bewacht hatte. Ein Objekt, welches er nun an sich gerissen hatte. Ein Objekt, welches ihm noch viele Jahre schenken sollte und seine Kraft wachsen lassen würde.
 

Schon bald würde er an diesen Ort zurückkehren und Verwüstung anrichten.

Schon bald.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2014-01-10T10:49:32+00:00 10.01.2014 11:49
Hey ^^

Undank ist der Welten Lohn….

ich fand es hefig, das Kakutzo wegen der Mission die auch
so schon schwer war und es abzusehen war, das nicht alle
die auf diese Mission geschickt wurden, diese Überleben, das
er dafür so bestraft wurde, nachdem er doch erfolgreich war und
sogar Sensei eines Teams – man kann es sehr gut nachvollziehen,
wie sauer er war, und das er seinem Dorf den Rücken kehrt.

CuCu Jyorie

Von:  Kris18
2009-06-23T11:30:45+00:00 23.06.2009 13:30
das ja mies
der arme kakuzu
geschiet diesen ärschen nur recht!!!
Von:  miau-miau
2009-06-16T07:23:52+00:00 16.06.2009 09:23
Genial!
Armer Kakuzu *sniff*
Was für intrigante Idioten. Ist doch klar, dass Kakuzu sich so was nicht gefallen lässt XD

Von:  _EustassKid_
2009-05-30T11:13:52+00:00 30.05.2009 13:13
Wow!
Das war gut, das Kapitel ist toll beschrieben!
Es zeigt so richtig was mit Kakuzu in der Zeit passiert~
*smile*
Toll geworden!
*gar nicht weiss was sie noch sagen könnte*
Jedenfalls freu ich mich total auf den Teil von Hidan! XXD

LG Bloody_Gaara


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