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Götterdämmerung

von

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In Medias Res - flashback I

„Herr, ich würden für diesen Anlass den royalblauen Gehrock empfehlen.“

Ciel sass hinter seinem Schreibtisch und hatte die Zeitung aufgeschlagen. Mit einem genervten Augenrollen klappte er sie herunter. „Mir egal, nimm denjenigen, den du am besten findest.“

„Aber Herr, so geht das doch nicht.“ Sebastian legte das Kleidungsstück auf einen Stuhl, wo sich schon eine ganze Anzahl anderer Gehröcke in allen Farben und Formen stapelte und stellte sich gerade hin. „Ihr solltet wirklich mehr Interesse zeigen, schliesslich ist solch ein Tag einmalig im Leben eines jungen Paares. Lady Elizabeth wäre am Boden zerstört, wenn sie Euch so reden hörte.“

Ciel zuckte unter der Nennung des Namens seiner Verlobten leicht zusammen. Warum mussten bloss alle ein solches Gehabe um diese Feier machen? Es würde sich doch nichts ändern. Er seufzte tief, winkte dann aber Sebastian heran. „Also gut, ich werde den blauen anprobieren.“

Der Butler nickte zufrieden und nahm den Gehrock wieder vom Stuhl. Er ging damit um den Tisch herum und hielt ihn seinem Herrn offen hin, damit dieser nur hineinschlüpfen konnte.
 

„Er steht Euch wirklich vorzüglich. Blau ist wahrhaft Eure Farbe, my Lord.“ Sebastian lächelte süsslich, während er dem kritisch dreinblickenden Ciel den Spiegel vorhielt.

Dieser drehte sich in alle Richtungen und versuchte zu erkennen, was sein Butler nun so viel besser an diesem Exemplar fand, als an all den vorhergehenden.

„Dieses Blau passt perfekt zu Euren Augen…“ die Worte rollte nur so von Sebastians Zunge, so dass die Betonung allzu offensichtlich war.

Ciel konnte nicht anders als säuerlich aufzusehen. Er fokussierte den Dämon, der hinter dem Spiegel übertrieben freundlich lächelte. „Dann sollte ich vielleicht doch lieber den Lilanen anziehen, von dem Lizzy so begeistert war“, entgegnete Ciel schnippisch und schlüpfte sogleich wieder aus dem Kleidungsstück.

Sebastian lächelte noch immer. Es war ihr alltägliches Spiel, ein ewiger Kampf darum wer denn nun das letzte Wort hatte. Sie liebten es beide, denn das Kräftemessen war genauso Teil dieses Paktes wie dem jungen Earl of Phantomhive seine Rache zu ermöglichen.
 

Ein Klopfen an der Tür unterbrach die kleine Modesession und liess Butler als auch Herr überrascht den Kopf wenden. Wer wagte es, um diese Uhrzeit zu stören? Alle Bediensteten im Phantomhive Haushalt wussten, dass der junge Herr am Morgen stets seinen Geschäften nachging und es deswegen hasste gestört zu werden.

„Herr…“ Maylene steckte betreten den Kopf durch die einen spaltbreit geöffnete Tür. Sie war sich wohl bewusst, dass sie einen ungünstigen Augenblick gewählt hatte.

„Was ist?“ Ciel streifte schnell wieder seinen üblichen schwarzen Gehrock über. Sein eisiger Tonfall untermauerte seinen offensichtlichen Unmut bloss noch.

Das Hausmädchen zuckte auch merklich zusammen, trotzdem erwiderte sie schliesslich – nachdem sie erst nervös ihre Brille wieder hatte hochschieben müssen:

„Es ist Besuch da, Herr. Ein gewisser Baron von Rochester.“
 

Ciel antwortete daraufhin nicht sofort, stattdessen bildete sich auf seiner Stirn eine Falte, während er konsterniert an ihr vorbeischaute.

„Er sagt, er sei ein guter Bekannter Eures Vaters gewesen“ fügte das Hausmädchen schliesslich unsicher hinzu. Sie wusste, es war nie besonders gut den Earl auf seine verstorbenen Eltern anzusprechen, deswegen vermied man es am besten ganz. Doch Ciel winkte schlussendlich nur ab. Sein Gesicht wirkte jetzt wieder entspannter und er bedeutete Sebastian mit einem Wink die vielen Gehröcke wegzuräumen.

„Ja, ich erinnere mich. Eine aufdringliche Peron mit zu lauter Stimme und zu flinken Fingern. Vater hat ihn gerne magpie[1] genannt.“ Sein Mundwinkel wanderte in zynischer Weise nach oben. „Dass er sich nach all den Jahren wieder mal blicken lässt…“
 

Sebastian gesellte sich wieder zu seinem Herrn und schaute fragend auf diesen herunter.

„Dann wollt Ihr ihm also tatsächlich eine Audienz gewähren, Herr?“

„Nun, ich bin gespannt, was er will.“ Sie begannen sich in Bewegung zu setzen, „Allerdings solltest du ein Auge auf unser Silberbesteck haben.“

„Herr?“ Sebastian ging pflichtbewusst hinter Ciel, der bloss kurz innehielt, um einen grinsenden Blick über seine Schulter zu werfen.

„Den Namen magpie hat er, weil er offensichtlich eine Schwäche für alles hat, das glänzt.“

Der Butler lächelte verstehend. „Sehr wohl, mein Herr.“
 

~~~
 

Sie konnten ihn schon hören, bevor sie die grosse Treppe auch nur erreicht hatten. Er stand unten im Eingangbereich und schien auf Finnian und Bard einzureden, die beide wohl nicht so richtig wussten, was sie von dem seltsamen Gast halten sollten. Ciel schritt erhobenen Hauptes die Treppe hinunter. Es war etwas, das er als Herr des Hauses Phantomhive tat oder genauer gesagt, war es seine Art Gäste zu empfangen.

Doch erst als sich die Blicke der beiden Anstellten nach oben wandten, erkannte auch der viel zu gesprächige Baron, dass sie nicht mehr allein waren. Voller Überschwung ging er auf die Treppe zu und breitete die Arme aus.

„Ciel, mein Junge. Bist du gross geworden.“ Er umarmte den jungen Earl auch sogleich, der von dieser Aktion tatsächlich etwas überrumpelt wurde. Mit einer scharfen Geste löste er sich aus dem Griff und schaffte sogleich wieder etwas Abstand zwischen sich und seinem Gast. „Baron von Rochester, ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns so nahe stünden. Ich muss also sehr bitten…“

Doch dieser schien sich von der ablehnenden Haltung nicht im Geringsten beeindruckt, stattdessen schmiss er Sebastian seinen Mantel und Hut in die Arme, welche dieser lediglich mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue auffing.
 

„Natürlich erinnerst du dich nicht mehr…“ er tätschelte Ciel die Schulter, „…es ist ja auch schon Jahre her. Aber du musst nicht so förmlich sein, mein Junge, früher hast du schliesslich auch immer Onkel zu mir gesagt. Ich möchte, dass du das beibehältst.“

Er lächelte übertrieben und machte dann ein paar Schritte von der Gruppe weg, so als wollte er sich im Haus umsehen. Ciel kam nicht umhin einmal tief einzuatmen. Das war die anstrengende Art von Gästen.
 

„Baron...“ er betonte den Titel besonders, „…wären Sie so freundlich mir den Anlass Ihres Besuches zu verraten?“

„Immer noch kein Onkel?“ Seufzend trat Rochester wieder näher, „es gibt wirklich keinen Grund so steif zu sein. Der Anlass meines Hierseins ist schliesslich fröhlicher Natur, denn der liebe Onkel darf doch die Hochzeit seines Lieblingsneffen nicht verpassen.“ Er unternahm schon wieder einen Versuch Ciel zu umarmen, doch dieses Mal wich jener geschickt aus.

„Erstens, Baron, sind wir nicht verwandt und zweitens…“ Ciels Tonfall drückte nun ganz offen Feindseeligkeit aus, „…handelt es sich dabei nicht um eine Hochzeit, sondern um eine Verlobungsfeierlichkeit, die lediglich den wirklichen Blutsverwandten vorbehalten ist.“
 

Rochester verzog beleidigt den Mund und wollte wohl schon irgendein fadenscheiniges Argument nachlegen, als sich von oben an der Treppe eine weitere Stimme einmischte:

„Sei doch nicht so gemein, Ciel.“ Prinz Soma kam leger heruntergeschlendert. Sein Diener Agni befand sich wie immer direkt hinter ihm und die beiden bildeten - verglichen mit dem Hausherrn und dessen Butler – ein erstaunlich gutgelauntes Duo.

„Ich bin schliesslich auch nicht blutsverwandt und mich hast du auch eingeladen.“ Der Prinz stellte sich grinsend zu Ciel hin, der gerade dabei war entnervt die Zähne zusammenzubeissen.

„Das ist etwas anderes“, murmelte er kaum verständlich, doch die Aufmerksamkeit des Prinzen hatte sich schon dem Neuankömmling zugewandt.

„Ein Gast, wie schön!“ Soma packte überschwänglich Rochesters Hand und begann sie zu schütteln. „Ich bin Prinz Soma Asman Gandal, 26. Spross des Königshauses von Bengalen und das hinter mir ist mein Butler, Agni…“ Betreffender schenkte Rochester ein kleines Kopfnicken, „…es ist so schön, wenn wieder einmal Besuch kommt. Hier in diesem Haus ist wirklich zu wenig los.“
 

Im ersten Moment schien der Baron von der herzlichen Begrüssung ebenfalls etwas überrascht, dann jedoch begann er Somas Hand mindestens genauso enthusiastisch zurückzuschütteln. „Genau meine Meinung. Es muss hier mehr Leben reinkommen!“

Der Prinz und Rochester grinsten sich gegenseitig überschwänglich an, während Ciel nur leicht angewidert daneben stand. Da hatten sich gerade zwei Idioten gefunden.

Hinter sich hörte er Sebastian leicht lachen. Der Butler fand die Situation wohl erstaunlich amüsant, doch Ciel unterband das ganze schnell, indem er ihm einen vorwurfsvollen Blick über seine Schulter hinweg zuwarf. Leider gestaltete es sich dann aber etwas schwieriger die beiden Männer vor sich ruhig zu stellen…
 

„Also mein Herren, ich…“ irgendwie ging seine Stimme zwischen dem Geplapper der beiden unter, die gerade angefangen hatten darüber zu verhandeln, warum man eine Verlobungsfeier im Dezember abhalten wollte.

„Sie müssen wissen, dass der 14. Dezember Ciels achtzehnter Geburtstag ist. Lizzy hat darauf bestanden den Anlass dann stattfinden zu lassen, damit die Hochzeit dann im Juli, an ihrem eigenen achtzehnten Geburtstag sein kann.“

„Dann ist es wahrhaft eine grossartige Idee! Man kann sich gar nicht genug für diese jungen Leute freuen, die den Bund fürs Leben eingehen wollen.“

Ciel starrte irritiert vom einen zum anderen. Er wurde hier vollends ignoriert, dabei drehte sich dieses Gespräch doch um ihn. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sein Butler die Hand hob, wahrscheinlich um dahinter sein schadenfreudiges Grinsen zu verstecken.

„So, jetzt reicht es aber“, versucht er sich erneut durchzusetzen. Der Prinz warf ihm aber lediglich einen fragenden Seitenblick zu, während er immer noch damit beschäftigt war, Rochester den genauen Ablauf der Zeremonie zu erläutern. Dieser nickte im Sekundentakt und schien äusserst interessiert. Als er dann aber schon den Mund aufgemacht hatte, um erneut das Gespräch an sich zu reissen, reichte es dem Earl endgültig:

„RUHE! Alle beide, und zwar sofort!“
 

Rochester zuckte unter dem Ausbruch erschrocken zusammen, doch Soma drehte ihm bloss tadelnd den Kopf zu. „Aber Ciel, wir versuchen uns doch bloss für dich zu freuen; wenn du es schon nicht tust.“

Der Earl ignorierte den Vorwurf und hob stattdessen Einhalt gebietend die Hand, während er sich an Rochester wandte: „Baron, wenn es etwas im Phantomhive Haushalt gibt, das Ihr Interesse geweckt hat, dann dürft Ihr mir in mein Büro folgen. Andererseits muss ich Euch bitten zu gehen.“

Dieser hob sofort beschwichtigend die Hände. „Warum denn gleich so streng. Dein Vater war auch nicht…“ Ciels mörderischer Blick liess den letzten Teil des Satzes ersterben, stattdessen beeilte er sich leise anzufügen: „Büro bitte.“
 

~~~
 

Sie sassen einander gegenüber. Ciel hatte die Arme gefaltet auf die Tischplatte gestützt und schaute den leicht nervösen Rochester eindringlich an. Es war einfach Menschen wie ihm ein Gefühl der Bedrängnis zu vermitteln, das hatte der junge Earl of Phantomhive während all der Jahre gelernt. Selbst wenn es nicht seine eigene Erscheinung war, die den Leuten den Angstschweiss auf die Stirn trieb, so genügte doch stets ein Lächeln seines Butlers, um sie alle zu Lämmchen werden zu lassen. Ciel atmete tief ein und lehnte sich dann in seinem hohen Sessel zurück. „Also Baron, was wollen Sie von mir?“

Rochester rutschte auf seinem Stuhl etwas hin und her. Sein Blick glitt abwechselnd von Ciel zu dessen Butler und zu der Fensterfront hinter dem Earl. Er hatte den Knaben wirklich anders in Erinnerung gehabt, nicht so kalt, nicht so zynisch. Aber irgendwie war es ja verständlich…. Trotzdem hatte er sich das hier irgendwie einfacher vorgestellt. Kaum zu glauben, dass er erst achtzehn wurde.

„Also, ich möchte natürlich nach wie vor betonen, dass ich dem Hause Phantomhive nur das Beste wünsche und dass diese Hochzeit wirklich…“

Ciel hob einhaltgebietend die Hand. „Könnten wir zum Punkt kommen?“
 

„Also, ich…“

Rochester atmete noch mal tief ein. Das war nicht gut, der Earl war viel zu geradeheraus, so würde das nie etwas werden. Unbewusst glitten seine Hände über seine Jackentaschen, auf der Suche nach einer kleinen Stärkung. Mit geübter Geste fischte er ein kleines, silbernes Metalletui hervor. Erst als er den mörderischen Blick des Earls bemerkte, der an der unschuldigen, braunen Zigarre haftete, die er zutage gefördert hatte, wurde ihm bewusst, dass er gerade eben einen weiteren gravierenden Fehler begangen hatte.

„Hier drin wird nicht geraucht, magpie!“

Rochester hob abwehrend die Hände und versenkte die braune Schönheit sogleich wieder in einer seiner Brusttaschen. „Nicht doch, mein Junge, ich wollte doch nur…“

Doch Ciel erwiderte nichts. Sein Blick durchbohrte den Baron und liess diesen ein weiteres Mal leer schlucken. Rochester wusste, dass er nur noch einen Versuch hatte.

„Also, wie du sicher bereits bemerkt hast, ist die momentane Wirtschaftlage eher als harsch einzustufen. Viele kleine und mittelgrosse Manufakturen kriegen das nur allzu deutlich zu spüren… so auch die Rox Company.“
 

Ciels Gesichtsausdruck wurde wieder etwas weicher. Endlich kamen sie zum Punkt, magpies Fabrik war also in Schwierigkeiten. Das war eigentlich zu erwarten gewesen.

„Gewisse Quellen haben aber berichtet, dass die Fantom Company eine neue Technologie entwickelt habe, die sehr vielversprechend sei und die vielleicht Abhilfe schaffen könnte.“
 

Der junge Earl warf einen kurzen Seitenblick zu seinem Butler, woraufhin dieser kurz nickte und dann verschwand. Rochester beobachtete die wortlose Kommunikation angespannt. Der Earl schien jetzt auf jeden Fall nicht mehr ganz so feindselig wie zuvor.

„Die Funtom Company entwickelt viele neue Technologien…“, nebenan, wo der Butler war, raschelte etwas. Der Baron kam nicht ganz umhin, davon abgelenkt zu sein, während Ciel fortfuhr: „…um welche genau soll es sich denn handeln?“

„Ähhhh…“ der Butler betrat den Raum wieder und hielt dieses Mal ein Tablett in den Händen, Rochester musste sich regelrecht losreissen und wieder dem jungen Mann vor sich ansehen.

„… das mit dem Gas“ erwiderte er schliesslich immer noch leicht verwirrt.

Die Augenbrauen des Earls wanderten nach oben. „Das ist eine Heiztechnologie.“

„Ja, das habe ich auch vernommen. Trotzdem…“ er lehnte sich etwas vor und seine Stimme nahm nun ganz eindeutig einen dunkleren Klang an, „…erscheint es doch irgendwie seltsam, dass eine Spielzeugfirma eine sogenannten Gasheizung entwickelt.“[2]
 

Neben ihnen trat Sebastian an den Tisch heran und liess Rochester zurückweichen. Der Butler stellte eine Tasse vor seinem Herrn ab und schenkte dann mit geübten Handgriffen ein. Der Baron beobachtete, wie die heisse Flüssigkeit die Porzellantasse bis unter den Rand füllte. Solange der Butler da war, würde der Earl keine Antwort geben, das war klar. Also wartete er bis sich dieser wieder entfernte hatte und schaute dann den jungen Mann vor sich an. Dieser rührte unbeeindruckt mit einem Löffel in seinem Tee und schien seinen Gast einen momentlang regelrecht vergessen zu haben. Erst nachdem er das kleine Besteckstück sorgfältig auf der Untertasche abgelegt hatte, schaute er wieder auf.

„Das mag korrekt sein, aber die Funtom Company versucht ihren Einfluss und ihr Sortiment stets auszubauen.“ Der Earl hob die Tasse hoch und lächelte ihn darüber hinweg an. Es war ein falsches Lächeln, ein derart falsches, dass es Rochester regelrecht erschreckte.

Schon wieder musste er schlucken. „Ciel, mein Junge… ich….“

„Die Funtom Company kann es sich unglücklicherweise nicht erlauben ein jeden Bittsteller zu erhören“, der Butler hatte sich eingeschaltet und war von hinten neben Rochesters Stuhl getreten. „Auch für uns ist die momentane Wirtschaftslage bedrohlich, weswegen wir Ihre Anfrage leider auf einen unbestimmten Zeitpunkt aufschieben müssen. Aber wir danken für Ihr Interesse und möchten Sie bitten nun wieder zu gehen.“ Der Butler lächelte höflich, aber seine ausgebreiteten Handflächen machten es nur allzu deutlich, dass Rochester verschwinden sollte. Dieser stolperte schon beinah aus dem Sessel, als Sebastian Anstalten machte seinen Oberarm zu berühren. Mit einem giftigen Blick bedachte er die behandschuhte Linke des Butlers, richtete dann aber seine Kleidung und schaute schliesslich noch einmal zu Ciel.

„Du bist wirklich nicht wie dein Vater, Junge. Aber ich werde wiederkommen. So schnell gebe ich nicht auf.“
 

„Soll das eine Drohung sein, Baron?“ Ciel lehnte sich auf seinem schweren Schreibtisch abgestützt wieder etwas nach vorn. Sein eines blaues Auge funkelte regelrecht.

„Keine Drohung, mein Junge. Ein Versprechen.“ Er liess sich von Sebastian seinen Mantel und Hut reichen, vermeid es dabei aber immer noch dem Butler näher als unbedingt nötig zu kommen. Schliesslich wandte er sich zur Tür, bevor er aber hindurchschritt, fügte er noch hinzu: „Ich beabsichtige fest, an deiner Verlobungsfeier anwesend zu sein.“
 

Ciel sah dem abziehenden Baron mit abschätzig verzogenem Mund nach. Sebastian stand immer noch an der Tür und schien auf Anweisung zu warten. Erst als der junge Earl seufzend den Kopf schüttelte, trat er wieder an den Tisch heran.

„Soll ich dafür sorgen, dass er Euch nicht wieder belästigt, my Lord?“

Ciel winkte ab. „Nein, er ist harmlos. Stell einfach sicher, dass, falls er wirklich auf die absurde Idee kommen sollte, am 14. hier aufzutauchen, er die Feierlichkeiten nicht stört.“

„Sehr wohl, mein Herr.“
 

TBC
 


 

[1] magpie (engl.) = Elster

[2] Etwas geschichtlicher Hintergrund: Den Gasofen gab’s zwar im 19. Jh. schon, aber die Gaszentralheizung ist eine Entwicklung des 20. Jh. Ich deute hier also mal ganz frech an, dass die Funtom Company ihrer Zeit voraus ist;)
 

A/N: Ich habe dieses Kapitel angefangen zu schreiben, bevor Nina, die Schneiderin vorgestellt wurde. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es vielleicht realistischer wäre, sie die Anprobe durchführen zu lassen, aber da ich es schlichtweg nicht mehr umschreiben wollte, bleibt die Kleiderauswahl halt jetzt bei Sebbi;P

Desweiteren bin ich mir auch bewusst, dass Sebastian Ciel im Kapitel vorher als „Bouchan“ anspricht, hier aber als „Herr“. Dieser Wechsel ist absolut gewollt*g* Ihr dürft euch jetzt also selbst die Frage stellen warum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  asatolein
2009-11-10T20:06:18+00:00 10.11.2009 21:06
Ich versuche grade irgendwie alles zusammen zufügen. Zwecks, warum soma und sebbi nicht mehr bei ihren ,,lieben'' sind, aber es will mir nicht so wirklich gelingen, ich glaub eher nicht das magpie was damit zu tun hat. denn ich denke nicht das der idiot sebbi irgendwie dazu bewegen kann von ciel wegzugehen.....du hast das kapi sicherlich auch nicht umsonst geschrieben.....hmm.....hat magpie (kann mir den richtigen namen nicht merken xD) etwa irgendjemand angeheuert ciel zu töten? oder hat ciel seine rache bekommen und dann ist sebbi weg....aber ohne ciels seele? ach ich bin verwirrt. es wird sich bestimmt auflösen, aber wie ich dich kenne, erst zum schluss. O.o

jedenfalls war das kapitel toll *_*. mal wieder etwas master/butler, haaaaach, auch wenn ciel und sebastian verkorkst sind,....ich liebe sie xD ciels art beschreibst du einfach perfekt, der arrogante kleine schlingel xD ich bin schon so gespannt auf das nächste kapitel.

bzw.....freu ich mich jetzt schon auf eine weitere begegnung (in der ,,zukunft'') von sebbi und ciel. die erste war sehr einprägsam *sabber*

schreib weiteeeeeeeeeeeeeeeeer XD schnell......jetzt
lach

knuddel
asa


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