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Wüstenorchidee

ich bin erblüht im Tode [NejiNaru]
von

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Wüstenorchidee - "Prolog"

Wie Sonne und Mond
 


 

Der Wind war allgegenwärtig.
 

Er war vielleicht das einzig Beständige, das es gab. Alles andere änderte sich. Die Dünen der Wüste wanderten Stunde um Stunde vorwärts, wandelten die Oberfläche; der Himmel färbte sich jeden Tag vom hellen Aquamarin in ein samtenes Dunkelblau und die Wolken, die ihn zu zerreißen schienen, besaßen immer eine andere Form – falls sie denn überhaupt erschienen, denn meist brannte die Sonne heiß und erbarmungslos auf den Boden nieder und ließ keine Wolken aufkommen; und vor allem änderten sich die Menschen, so sehr sie auch glaubten, ein und dieselben zu sein.
 

Aber der Wind blieb. Und er würde immer bleiben.
 


 

in einem entfernten Dorf – S O N N E
 

Er saß auf einer der äußeren Mauern, die das Dorf umgaben. Er diente nicht nur als Abgrenzung, sondern war viel mehr ein Schutzwall gegen Feinde und die gefürchteten Wüstenstürme, die immer wieder das Land heimsuchten und Tod und Verderben brachten.
 

Immer wieder sah er zu, wie der Wind stetig den Sand in einer fließenden Bewegung aufstob und an einen anderen Ort trug. Aber genau deshalb war die Wüste so trügerisch und stellte für Menschen ohne Erfahrung und Karte den Tod dar. Sie änderte immer wieder ihr Erscheinungsbild. Mal wirkte sie wie ein ockerfarbenes Meer ohne Aussicht auf Festland und mal war sie eine gelbliche Hügellandschaft, auf der keine Pflanzen wuchsen. Immer wieder zog sie sich ein anderes Gewand an, das von der Bedrohung, die von ihr ausging, ablenken sollte.
 

Aber auch die Hitze und die bleierne Trockenheit waren eine große Gefahr für jemanden, der nicht wusste, wie er sich zu schützen hatte. Selbst die Kleidung spielte von entscheidender Bedeutung. Der feine Sand, der unsichtbar durch die Luft schwebte, drang selbst durch kleine Lücken in der Kleidung und scheuerte nach und nach die Haut auf oder verklebte die Nasenlöcher, sodass man allmählich zu ersticken drohte. Es war ein menschenfeindlicher Ort.
 

Aber es war seine Heimat.
 

Er schloss die Augen und fühlte die sengende Hitze, die die Luft zum wabbern und verschwimmen brachte. Heimat… Es war nur ein Wort. Eine arbiträr gesetzte Bezeichnung für etwas, das gar nicht existierte. Das Gefühl, das man irgendwo willkommen war, spürte er nicht, wenn er in das tempelartige Gebäude einkehrte, in dem seine Familie wohnte. Wenn er in die Räume mit den überraschend kühlen, steinernen Wänden eingetreten war, fühlte er sich gefangen wie ein Tier im Käfig, nur war sein Blick nach außen wesentlich beschränkter. Keine Stäbe, durch die er blicken konnte, sondern nur ein mickriges Fenster, das nach Norden wies und ihm bloß den reich verzierten Wohnsitz der Yuánshǒu des Dorfes zeigte. Ihr Name war Tsunade und beinahe niemand kannte ihr wahres Aussehen. Man munkelte, dass sie mittels der Magie einer geheimen Rune ihr Antlitz verschleierte, damit keiner ihrer Feinde sie je wiedererkennen würde und um sich frei auf der Straße bewegen zu können. Sie war Hokage, dem Gott des Feuers, geweiht.
 

Aber selbst das Wissen, der Herrin Tsunade nah zu sein, errettete ihn nicht aus dieser tiefen Dunkelheit, in die ihn seine Familie mit seiner Geburt gestoßen hatte. Wie geistig abwesend streifte er den rechten Ärmel seines langen Gewandes hoch und erduldete das sengende Gefühl der heißen Sonne, die nun auf seine bleiche Haut niederbrannte. Er ertrug es, damit er die Tätowierung betrachten konnte, die ihn als Leibgebundenen kennzeichnete. Es zog sich von seinem Handrücken, dabei seinen Arm umwindend bis zu seiner Schulter hinauf. Es war ein in schwarzer Farbe gehaltener Sturmvogel, dessen Schwingen und Schwanzfedern fast komplett seinen Arm bedeckten. Sein Kopf ruhte auf seinem Handrücken und blickte ihn mit kläglich matten Augen an. Hals und Schnabel waren mit einem roten Strick gefesselt, umschlang seine Schwingen und hinderte ihn am Fliegen.
 

Er drehte seinen Kopf weg und schob hektisch den Ärmel wieder hinab. Dieses Bild war erniedrigend und erinnerte ihn daran, dass sein Körper jemand anderem gehörte, nicht einmal seine Seele war sein Eigentum. Dies alles musste er zum Schutz weniger Menschen opfern. Mehr war er nicht wert. Er war nur ein Schutzschild, den man ersetzen konnte, wenn er seine Aufgabe erfüllt hatte und dabei geborsten war.
 

Und wenn er die Aufgabe nicht erfüllen wollte, würde man ihn zwingen… Dank der Magie, die dem Clan seit Jahrhunderten zur Verfügung stand. Er konnte sich nicht daraus befreien. Er musste sich fügen. Sonst würde er in ihren Augen als Feigling sterben.
 

Allmählich begann er sich aufzurichten. Die Sonne stieg immer weiter in den Zenit und bald würde es so trocken und heiß werden, dass es nicht mehr zu ertragen wäre. Seine freie Zeit wäre damit auch beendet, da nun seine Herrin keinen Unterricht mehr haben und nicht mehr von Pflichtwachen beschützt würde, wenn sie Ausgang verlangte. Er musste seinen Dienst wieder antreten. Aber er hatte nicht das Bedürfnis zurück zum Familiensitz zu gehen.
 

Doch leider wusste er, dass er keine Wahl hatte.
 

… Und wie im Kreis gehe ich vor und komme dort wieder an, wo mein Weg begann… werde ich je mir selbst entfliehen? …
 

__.: ∞ :.__
 

ein paar Stunden später – M O N D
 

Er saß mit dem Rücken zur Wand in einer Position, die ihm schon ins Blut übergegangen war, denn seit er sich erinnern konnte, saß er jede verdammte Nacht in dieser Haltung und hoffte, dass der Mond soweit aufgegangen war, dass er sein Licht in seinen einsamen Raum fluten ließ und damit wieder die Zeit begann, in der er einen Streifzug tätigen konnte. Er hatte seine Knie angezogen und bettete seinen Kopf darauf, um dann die Arme um seine Waden zu schlingen. Es spendete ihn Wärme in diesem überraschend kühlen Raum. Die Wand war kalt und feucht und scheuerte die Haut an seinem nackten Rücken auf. Die Ketten, die seine Handgelenke fesselten, waren auch nicht wesentlich sanfter. Sie waren mit Siegeln versehen, als bestünde die Befürchtung, dass er die Ketten nur mit roher Kraft sprengen könnte.
 

Sein blondes Haar war struppig und strähnig. Seine Kleidung starrte vor Dreck. Die Schrammen an seinem Körper, die Schnittwunden und die Schmutzflecken ließen ihn verwahrlost wirken. Er besaß keine Schuhe, seine bloßen Füße schürften auf dem steinernen Boden auf.
 

Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann man ihn das erste Mal hier herunter gebracht hatte. Es lag schon Jahre zurück, falls es denn jemals einen anderen Zustand für ihn gegeben hatte. Tsunade-kaa-san und Jiraiya-tou-san versuchten zwar ihr Bestes, sich um ihn zu kümmern und ihn nicht allzu sehr das Gefühl zu geben, dass er ein Tier war. Aber in Momenten wie diesen, in denen sein ‚Zimmer‘ vollkommen schwarz war und seine Fesseln ihm schmerzten, fragte er sich, was ihn in ihren Augen von einem Tier noch unterschied.
 

Sein Atem glitt heiß über seine brüchigen Lippen. Er wusste, dass sie Angst vor ihm hatten. Seine Kärfte überstiegen das Maß, das selbst die Besten unter den Besten besaßen. Wenn er wütend war und sich sein Blick vor Zorn verschleierte, dann konnten ihn seine Zieheltern nicht einmal zusammen bändigen. Einmal hatte er sogar seinen geliebten Vater und Lehrer tödlich verletzt und seine Mutter hatte ihn gerade noch rechtzeitig retten können. Noch heute machte er sich ungemeine Vorwürfe deswegen. Es schien, als gäbe es nichts, das stark genug war, um ihn zu halten.
 

Außer diesen versiegelten Ketten…
 

Naruto formte Worte, aber es drang kein Ton aus seinem Mund. Die Stille verstand seine Worte auch so, ohne dass sie hören musste. Und sie brauchte nicht zu antworten. Das war etwas, was der blonde Junge zu schätzen gelernt hatte. Wenn er wütend, traurig, verzweifelt oder höhnisch gestimmt war, konnte er all seinem Frust Luft machen in dieser einsamen Stille, ohne sich danach für die Worte rechtfertigen zu müssen. Egal, was er sagte… die Ruhe behielt alles in einem eisernen, vertrauenerweckenden Schweigen.
 

Er wusste, dass dies alles Unsinn war und dass er sich selbst einfach nur einzureden versuchte, dass er nicht einsam war. Dass es in dieser Leere irgendetwas gab, an das er sich festhalten konnte.
 

Manchmal verfluchte er sein Dasein, das ihn mit dieser Bürde des Alleinseins bestrafte. Er verstand noch nicht einmal genau, weshalb. Jiraiya-tou-san hatte es ihm einst erklären wollen, aber das war schon Jahre her und sein Kinderhirn hatte seine Worte nicht verstehen können. Selbst heute begriff er sie nicht wirklich. Es waren simple Worte… Worte ohne Sinn, die über sein Leben entschieden hatten und ihm mit dieser Grausamkeit bestraften.
 

“Naruto… mein Junge. Ich weiß, du willst wissen, warum du jeden Tag deine Zeit im Keller verbringen musst und nur zur nachtschaffenden Stunde hinaus darfst, wenn niemand mehr auf der Straße ist. Es wird schwer sein für dich zu verstehen… aber du bist ein sogenannter Jinchurikki, ein Richter, ein von den Kagen auserwählter Mensch. Du trägst eine Bestie des Hokage in dir. Sie verleiht dir Macht, unendliche Macht. Und mit ihr sollst du über die Menschen entscheiden, richten und darüber befinden, ob sie den Göttern gerecht werden…“ – „Aber… wenn ich von dem Kage persönlich erwählt wurde zu entscheiden und… es meine Aufgabe ist, wieso werde ich vor den Menschen versteckt gehalten?“ – „Ganz einfach… Menschen sind Sünder und sie haben Angst vor deinem Urteil.“
 

Naruto hatte noch immer nicht verstanden, was ihm Jiraiya genau damit hatte vermitteln sollen. Er wusste nicht, was damit gemeint war, dass er über die Menschen richten sollte. Er wusste nicht, was sie mit „Urteil“ meinten. Er wusste nicht, woher er die Kraft dazu nehmen sollte, denn seine Energien setzten sich immer nur spontan frei und er hatte keine Kontrolle darüber. Aber vor allem wusste er nicht, wie er Menschen überhaupt beurteilen sollte, denn er kannte nur Tsunade-kaa-san und Jiraiya-tou-san und er kannte keinen Vergleich zu ihnen, sodass er gewusst hätte, ob sie gut oder schlecht handelten.
 

Was hatte sein Leben also für einen Sinn, wenn er seine Aufgabe nicht erfüllen konnte und nicht einmal irgendwie dem Dorf dienlich sein konnte? Er fristete ein trostloses Dasein, ohne Sinn und Ziel und ohne die Möglichkeit herauszufinden, ob es noch irgendetwas Anderes gab als die düsteren Tage in einem Keller und ein verlassenes Dorf bei Nacht.
 

Er wollte so gern wissen, ob sich der Wind am Tage anders anfühlte als in den düsteren Stunden um Mitternacht.
 

Er hätte so gern einmal gespürt, was es bedeutete, dass der Sand glühend heiß war.
 

Und er hätte so gern einmal die Gelegenheit gehabt, mit anderen Menschen zu reden.
 

Doch das war etwas, das ihm nicht möglich sein sollte. Deswegen zwängte er sich noch enger in seine Sitzhaltung, um nicht zu frösteln und wartete darauf, dass Jiraiya endlich käme.
 

… Und jeden Tag dreht sich der Erden Lauf, aber ich bin der einzige der still steht und das Warum nicht begreift – wann wird es mir gelehrt?...
 

Er konnte nicht ahnen, dass sein Ziehvater bereits an der Tür stand und durch die Gitterstäbe seinen Ziehsohn betrachtete. Es zerriss ihm das Herz, aber er hatte keine Wahl.
 

Naruto blieb zu seiner eigenen Sicherheit in dem kleinen Raum und würde es wahrscheinlich auch bis zu seinem Lebensende tun müssen. Weil sich die Menschen vor dem fürchteten, was er war und seine Zieheltern ihn davor bewahren wollten mitanzusehen, wie die Dorfbewohner panisch vor ihm flohen oder sich gnadewinselnd vor ihm zu Boden warfen. Sie wollten ihm ersparen, dass er mitbekam, wie die Leute Schutzrunen in die Luft zeichneten, sobald er vorbei gegangen war und es nicht mehr direkt sah. Er sollte nicht zu spüren bekommen, dass sie ihn hassten.
 

Denn die Tatsache, dass er existierte, bedeutete für sie, dass der Gott des Feuers, der Hokage, ihr Treiben und ihre Lebensweise nicht mehr duldete. Aber wie die Menschen sind, versuchen sie alles, um nicht das aufzugeben zu müssen, von denen sie meinen, dass es ihnen zusteht.
 

Jiraiya seufzte lautlos und hoffte, dass der verstorbene Minato es ihm verzeihen konnte, dass er so grausam zu dessen Kind sein musste. Aber wenn er nicht wollte, dass man ihm Naruto wegnahm, hatte er keine andere Wahl.
 

Langsam schloss er die Tür auf. Wie immer um diese Uhrzeit fühlte er sich um weitere zwei Jahre gealtert. Jeden einzelnen Tag…
 

… Wieso tue ich etwas Falsches, in dem Glauben, es sei richtig?...
 

__.: ∞ :.__
 

Vielen Dank für das Lesen dieser FF! Es bedeutet mir wirklich sehr viel, wenn ihr bis hierher gekommen seid, denn immerhin ist dieses Pairing nicht sonderlich bekannt und auch nicht wirklich beliebt. Aber es ist schön zu wissen, dass doch ein paar Leute gibt, die dagegen keine Abneigung haben. ^^

Ich wollte hier eigentlich nur erwähnen, dass ich diese Geschichte eigentlich als einen OS geplant hatte, aber während des Schreibprozess‘ wurde mir klar, dass es in einen Long-Shot ausarten würde. Ich habe schon einmal einen extremen LS gepostet und ich weiß, dass das für die Leser meist kein Spaß ist, deswegen habe ich ihn ein wenig verändert und geteilt. Dies ist nur ein kleiner Prolog gewesen, die nächsten Kapitel werden wohl länger. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Bei eventuellen Fragen, wendet euch doch bitte an mich. ^.~

bis denne de are

Wüstenorchidee - "Teil I"

Wie Spiegel und Abbild
 


 

Der Wind war zärtlich und doch so grausam.
 

Manchmal fühlte es sich an, als ob unsichtbare Finger die Haut entlang fuhren und sich in den Haaren vergruben wie die Hände eines Geliebten. Doch manchmal zerrte er auch wie vor Wut an der Kleidung, als ob er sie niederreißen wollte, um sein Opfer nackt und entblößt der scharfen Witterung auszusetzen.
 

Er hatte zwei Gesichter.
 

Und damit war der Wind dem Menschen ähnlicher, als diese zu ahnen wagten.
 


 

Anwesen der Hyuuga – S P I E G E L
 

Langsam kämmte Neji seine Haare nach hinten, sodass er seine Stirn entblößte, um in dem runden Bronzespiegel die Schmach erkennen zu können, die ihn jeden Tag daran erinnerte, wer er war. Das grüne Kreuz mit den zusätzlichen Haken und den winzigen Sicheln daran und den beiden Linien über seinen Augenbrauen war eine geheime Rune, die allein seine Familie kannte. Es bedurfte nur eines winzigen Fingerzeigs des Oberhaupts, um sie zu aktivieren – denn sie war bereits auf seine Stirn gezeichnet und das ‚Zeichnen‘ war die wichtigste Bedingung, um die Magie einer Rune zu gebrauchen. Das geheime Zeichen Juin war es, das verhindern würde, dass er jemals frei war.
 

Mit einer geschmeidigen Bewegung überdeckte er mit Mullbinden dieses schreckliche Bildnis. Zum Einen, weil es seine Pflicht war. Menschen, die nicht des Clans angehörig waren, durften nicht wissen, wie diese Rune aussah, um sie nicht zu gebrauchen. Zum Anderen, weil er selbst nicht wollte, dass jemand diese Tätowierung sah, die sein Gesicht verzerrte.
 

Danach band er sein langes, dunkles Haar zu einem hohen Zopf, der ihn als Krieger auswies. Nur zwei Strähnen fielen ihm leicht ins Gesicht, machten seine Züge weicher, fast feminin. Jetzt war er wieder Hyuuga Neji, der Mann, der nur einer unter vielen war. Und der sein Leben jemanden opfern musste, von dem er nicht einmal wusste, ob er es wirklich verdiente.
 

Er blickte wieder in den Bronzespiegel.
 

Manchmal fragte er sich, ob die Person, die er dort im Spiegel zu sehen glaubte, wirklich er selbst war oder nur ein schlechtes Duplikat seiner selbst, das genau das tat, was man ihm befahl, ohne darüber nachzudenken und nach eigenem Ermessen zu entscheiden.
 

Lange betrachtete er sein Abbild, ohne sich selbst darin wiederzufinden. Nachdem er irgendwann das Gefühl hatte, dass sich die Züge verformten wie bei einer Reflexion auf einer Wasseroberfläche, warf er den Spiegel wütend auf seinen Futon. Forsch erhob er sich, um seine Herrin vor ihrem Unterrichtszimmer zu erwarten.
 


 

Hinata mied es, ihn anzublicken, das hatte er schon früher bemerkt. Ob sie Angst vor dem Ausdruck in seinen Augen hatte oder ihn allgemein fürchtete oder ob sie glaubte, dass es nicht ihrem Rang entsprach jemanden wie ihn direkt anzusehen… das wusste Neji nicht. Ihm war nur bewusst, dass sie sich meist in eine andere Richtung wandte und ein Stück von ihm entfernt hielt. Manchmal zitterten ihre Hände, wenn er näher trat, um sie vor den Blicken anderer zu schützen, die eine jungfräuliche Stammhalterin nicht ansehen durften, damit sie nicht verunreinigt wurde.
 

Auch jetzt hielt sie ihren Kopf gesenkt und betrachtete die leere Teetasse vor sich, die sie mit schmalen, weißen Fingern umklammert hielt. Ihre Haut wirkte durchscheinend und ungewöhnlich hell für jemanden, der an einem Ort lebte, an dem der Tag länger war als die Nacht und die Sonne erbarmungslos brannte. Aber meist verließ sie den Hauptsitz ihrer Familie nicht. Es war ihre Pflicht immer hier zu sein, wenn ihre Untertanen sie brauchten.
 

Neji hasste sie.
 

Er hasste sie nicht, weil sie ein schlechter Mensch war oder ihm ihre Art nicht gefiel. Nein, eigentlich war sie ihm sogar sehr sympathisch und dafür hasste er sie noch mehr, denn er wollte sie nicht mögen. Sie vereinte in sich all das, was ihn unterdrückte, seiner Freiheit beraubte und ihn so fesselte wie den Sturmvogel auf seinem Arm. Und sie war so charakterschwach. Sie ließ sich von ihrem Vater erniedrigen, gab nie Widerspruch von sich und wurde von ihrer eigenen Schwester in den Schatten gestellt. Es war erbärmlich.
 

Aber am meisten hasste er sie dafür, dass sie ihn bemitleidete.
 

Aus den Augenwinkeln sah er es. Diese traurigen, mitleidigen und schweren Blicke, die sie ihm und allen anderen, die wie er gefangen waren, schenkte. Er wollte kein Mitleid, wenn darauf keine Taten folgten. Was nützte es ihm? Er war sich gewiss, dass sie es nicht gut hieß, was er zu erdulden hatte, aber ändern würde sie es nicht. Sie hatte zu viel Angst vor ihrem Vater, dem Ältesten Rat und allen anderen aus ihrem Zweig der Familie, die sie für die Errettung der Leibeigenen ächten würden.
 

Hinata widerte ihn an.
 

Neji versuchte sich zu beruhigen. Sie war nun einmal schwach. Sie war von Anfang an von ihrer Familie zur Willenlosigkeit geformt worden wie eine Tonfigur. Im Prinzip konnte sie nichts dafür.
 

Doch sie hatte die Möglichkeit etwas zu tun, die ihm nicht vergönnt war, und sie nutzte sie nicht! Das war es, was er ihr vorwarf. Weswegen er sie verachtete.
 

Im Zimmer legte sich ein bleiernes Schweigen wie eine stofflose Decke über sie und begann sie allmählich zu ersticken. Er glaubte zu spüren, wie die Luft immer dichter wurde, als handelte es sich um festen Nebel, der eine zu ölige Konsistenz besaß, als dass man ihn hätte atmen können. Er spürte, dass ihm auf Stirn und im Nacken der kalte Schweiß ausbrach, aber er rührte sich nicht und ertrug das Gefühl der nahenden Ohnmacht.
 

Er hörte, dass sie tiefer einatmete. Wahrscheinlich empfand sie die Stille zwischen ihnen auch als so tödlich wie er selbst, doch er besaß die Disziplin und den nötigen Kampfgeist, es nicht vor ihr zu zeigen.
 

Vielleicht war eine Stunde vergangen, ohne dass sie sich beide gerührt hätten. Der erstickenden Schwere wich immer mehr einer angespannten Atmosphäre, elektrisierend, aber Neji wusste, dass dies bloß Einbildung war. Hinata war niemand, der provozierte, weder bewusst noch unbewusst. Sie war mit einer verblendeten Naivität und Zurückhaltung gesegnet, die sie vor Streitereien bewahrte. Zumindest glaubte er das.
 

Es war für ihn beinahe ein Schock als eine der Trennwände zur Seite geschoben wurde und ein kühler Windhauch ins Zimmer drang. Er sah, dass seine Herrin zusammenfuhr und beschämt den Blick zur Seite wand. Ihre langen Haare schoben sich wie ein Fächer vor ihr Gesicht. Als Jungfrau durfte sie nur ausgewählten Männern ihr Antlitz zeigen, sodass sich Neji hin und wieder ironisch selber fragte, ob er sich jetzt als privilegiert betrachten durfte.
 

Mit starrem Gesicht wandte er sich zu dem verhüllten Mann, der sich auf die Knie geworfen hatte. Er war in weiße Leinengewänder gekleidet, nur sein Kopftuch und die Schärpe waren von einem hellen, aber satten Blau, das ihn als Bote Tsunades kennzeichnete. Milde überrascht hob Neji eine Augenbraue.
 

„Neji-san, die Yuánshǒu wünscht Euch zu sprechen“, sagte er heiser und mit merkwürdigem Nachhall in der nasalen Stimme.
 

In diesem Augenblick hatte Neji das Gefühl, dass sich die Welt verändern würde.
 

Der Wind sang es mit leiser Melodie.
 


 

Seine Miene war unbewegt, als die Herrin des Dorfes ihn empfing. Es stimmte, was man sich über sie erzählte. Wenn man sie ansah, schien es, als ob ihr Gesicht immer wieder verschwamm, andere Formen annahm, ohne dass man wirklich sagen konnte, dass es zerlief. Sie schien immer wieder anders auszusehen, aber man vergaß, wie es vorher war, sodass man nicht ihre Züge beschreiben konnte. Es war ihre eigene, geheime Rune, die dafür sorgte, dass sich kein Feind an sie erinnern konnte und niemand so die Information über ihr Aussehen weitergab. Sie war daher nahezu nicht fassbar.
 

Tsunade sprach mit seinem Oberhaupt. Ihre Stimme erinnerte an schweren Wein, dunkel und samtig, aber mit unbestimmbaren Nuancen. Es hörte sich merkwürdig in seinen Ohren an.
 

„Hyuuga-san, ich weiß, dass er der Leibeigene Eurer Tochter ist. Aber er ist am besten für diese Aufgabe geeignet. Nicht umsonst nennt man ihn flüsternd in den Reihen Eures Clans ein Genie. Er ist ein Meister des Schwerts und der waffenlosen Kunst. Die Mission, auf die ich ihn schicken muss, ist sehr gefährlich. Ich kann da keine unerfahrenen Soldaten gebrauchen.“
 

Hiashi hatte die Arme verschränkt. Neben ihm stand seine Tochter, die unsicher immer wieder zu ihrem Vater schaute, bevor sie errötend zur Yuánshǒu blickte. Die Frau mit den langen blonden Haaren, die hin und wieder andere Farbtöne anzunehmen schienen und den Augen, deren Farbe zwischen Gold und Haselnuss lag, hatte einen Ausdruck stillen Ärgers angenommen. Missbilligend sah sie zu dem Clanoberhaupt, das es zu wagen schien, ihre Autorität und Rechtsgewalt in Frage zu stellen. „Neji ist meiner Tochter nicht umsonst zugeteilt. Er ist der Beste unter ihnen.“ Neji kniff kurz die Augen zusammen, als er hörte, dass Hiashi seine Familie so abfällig nur ‚ihnen‘ nannte, und ihnen nicht einmal irgendeinen Namen zugestand. «Nicht einmal die ‚Zweigfamilie‘ sind wir mehr», dachte er bitter. Hart schluckte er seine Wut hinunter. Sein Oberhaupt schloss würdevoll die Lider. „Wenn meine Tochter überfallen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass die Angreifer sterben statt Hinata sehr viel höher, wenn Neji ihr Aufpasser ist. Er ist einer der wenigen, dem ich diese Aufgabe überhaupt guten Gewissens betraue.“ Vielleicht war er wirklich kurz überrascht, als er diese Worte hörte. Vielleicht hatte er aber auch dergleichen irgendwie mal erdacht, aber für nicht plausibel genug empfunden. Vielleicht hatte er auch einfach nur eine zu schlechte Menschenkenntnis. Vielleicht kamen ihm seine Gedanken gerade sehr lose und zusammenhangslos vor. Es war Hinata, die ihn überraschte, als sie mit flüsternder und zittriger Stimme sagte: „Bitte, lasst ihn gehen, Tou-san.“ … Vielleicht liege ich falsch, vielleicht irre ich mich immer wieder, aber ich bin schließlich auch nur ein Mensch, nicht wahr? …
 

__.: ∞ :.__
 

in einem abgelegenen Zimmer – A B B I L D
 

Angestrengt blinzelte er, um den Schlaf aus seinen Augen zu treiben. Erschöpft hob er den Kopf und sah mit Erstaunen, dass sich Jiraiya-tou-san vor ihm aufgebaut hatte. Er konnte die Miene seines Ziehvaters nicht deuten, wirkte sie doch irgendwie verschlossen, als ob er Kummer vor ihm verbergen wollte. Müde versuchte er sich aufzuraffen und hinzusetzen. Die Decke, die ihn nur spärlich wärmte, glitt von seinen Schultern und ein kalter Luftzug erfasste ihn. Er unterdrückte ein Schaudern und wandte sich dem Mann vor ihm zu, dessen Haltung von Sekunde zu Sekunde angespannter zu werden schien. Seine stechend blauen Augen richteten sich auf Jiraiya, der wie schuldbewusst zusammenzuckte. Er legte den Kopf schief. „Warum weckst du mich, Jiraiya-tou-san?“ Er wusste nicht, weshalb, aber trotz seiner Isolation war er besonders empfänglich für die Gefühlsregungen anderer Menschen. So spürte er beinahe, dass er Jiraiya irgendwie verletzt hatte, als er ihn betont mit ‚Vater‘ angesprochen hatte. Doch er konnte sich keinen Reim darauf machen. Sein Kopf war ihm auch zu schwer, als dass er darüber nachdenken konnte. Und dass sich sein Ziehvater anscheinend weigerte, ihm zu antworten, stimmte ihn auch nicht froher. Was wollte er hier? Jiraiya kam eigentlich immer nur des Nachts zu ihm, um ihn hinauszulassen, wenn die anderen Menschen schon schliefen. Das hieß, dass er dann tagsüber seine Ruhe fand. Jetzt wurde er aber aus einem ihm unerfindlichen Grund geweckt. Die Ketten zerrten leicht an ihm, als er sich in eine bequemere Position zu setzen versuchte. Solcherlei Spielchen war er nicht von dem Mann mit den weißen Haaren und den ersten Falten im Gesicht nicht gewohnt. Normalerweise war er sogar betont bestrebt, Naruto alles so gut wie möglich zu bereiten. Aber heute benahm er sich seltsam. Jiraiya kam näher und löste die Ketten. Der blondhaarige Junge blinzelte überrascht, als jetzt das schwere Gewicht des Eisens von seinen Armen fiel. Und er war noch verwunderter, dass sein Ziehvater nicht wie sonst die Fesseln an seinen Hand- und Fußgelenken anbrachte, die ihm Bewegungsfreiheit boten, aber dank der Schutzsiegel seine Kräfte unterbanden. Stattdessen warf er ihm ein paar Kleidungsstücke hin, weiße, weite Gewänder und eine Perlenkette, die laute rasselte, als sie auf seinem Bett landete. „Zieh das an“, sagte Jiraiya-tou-san und blickte betont zur Seite. Naruto verstand nicht und zögerte, aber als er das nervöse Zucken von Jiraiyas Händen bemerkte, beeilte er sich, die Sachen überzuziehen. Sie waren leicht und locker und bauschten sich ein wenig. Nachdem er sich auch Schuhe übergezogen und die Kopfbedeckung aufgesetzt hatte, war er vollends wach. „Die Gebetskette wickelst du ein paar Mal um dein Handgelenk. Eine Reihe lässt du über deinen Mittelfinger gleiten, hier, siehst du? So“ – er machte es so gut wie möglich vor. „Das ist am Anfang ein wenig unangenehm, aber du musst das so lassen, verstanden? Da führt kein weg dran vorbei, Naruto.“
 

„Was soll das alles?“, fragte er, inzwischen gereizt und immer noch etwas schlecht gelaunt, zu dieser frühen Zeit geweckt worden zu sein. Er wollte die Arme verschränken und sich so vor Jiraiya aufbauen, aber dieser packte ihn an der Schulter und sah ihm eindringlich in die Augen. „Ich weiß, dass dir das alles merkwürdig vorkommen muss, mein Junge, aber ich kann es dir jetzt leider nicht erklären. Wir müssen sofort los. Du wirst es noch früh genug erfahren. Aber jetzt müssen wir uns auf den Weg machen.“ Nachdrücklich schob er den Jungen vorwärts auf die Tür zu, die jetzt im hellen Tageslicht weit weniger bedrohlich aussah, als er sie immer in der Nacht empfand. Er sah zum ersten Mal, welche Farbe sie eigentlich hatte und war nicht in der Lage, sie zu benennen.
 


 

Er blickte noch einmal in den Spiegel im Waschraum und war verwirrt über sein Aussehen. Im Dunkeln hatte er nie die Gelegenheit gehabt, irgendwo sein Spiegelbild – von dem ihm sein Ziehvater berichtet hatte - zu betrachten, denn des Nachts erkannte er dergleichen nicht. Aber jetzt sah er, wie eine vermeintliche Kopie seiner selbst jede Bewegung nachahmte, die er selbst tat. Doch es kam ihm falsch vor. Als wäre dies dort nicht seine wirkliche Abbildung, sondern ein misslungenes Imitat.
 

Immer wieder ließ er die Figur seine Bewegungen kopieren, aber er war nicht damit zufrieden.
 

Danach zerrte ihn der alte Mann mit den weißen Haaren, die im Dunkeln wie Sternenlicht schimmerten, durch die Gänge. Zum ersten Mal hatte er Gelegenheit die schemenhaften Fresken der Nacht genauer zu erkennen, auch wenn die Korridore fensterlos und daher dunkel waren. Aber sie waren immer noch heller als die Welt, die er kannte. Er schaute zu den Gemälden, die sich an den Wänden scheinbar endlos aneinander reihten. Es waren Menschengesichter, die Abbilder der ehemaligen Yuánshǒu. Starre, leblose Mienen, die schon in dem Augenblick tot gewirkt hatten, als das Portrait gemalt wurde.
 

Naruto fühlte sich unwohl und beklommen, so von Gemälden Verstorbener umgeben zu sein. Er wollte gerade etwas sagen, als der Gang, den sie nahmen, in einen anderen überging. Schmerzhaft stöhnte er auf, als das gleißende Licht seine Augen blendete, die an so viel Helligkeit nicht gewöhnt waren.
 

Er zerrte an Jiraiyas Hand, blieb stehen und rieb sich die Augen, die zu brennen und zu tränen begonnen hatten. Er spürte, dass er etwas anrempelte, als er sich mehrmals umwandte. Er blinzelte. Und hielt verwirrt inne.
 

Er kannte Menschen kaum. An sich hatte er fast nur Kontakt mit Jiraiya-tou-san und Tsunade-kaa-san. Manchmal waren auch irgendwelche Ärzte oder Priester bei ihm gewesen, die ihm Mittel gaben oder Segnungen sprachen. Irgendwann hatte er geglaubt, dass sie vielleicht versuchten, seine andere Seite unter Verschluss zu halten. Und ihre Gesichter hatte er kaum eingehend betrachtet. Auch seinen Ziehvater hatte er meist im Licht einer Fackel gesehen, mit furchteinflößenden Licht- und Schattenreflexen; heute hatte er ihn das erste Mal richtig gesehen und erkannt, dass er jünger war, als er immer vermutet hatte.
 

Aber die Person, die da vor Naruto stand, war so anders als all jene, die er kannte.
 

Er sah einen Jungen – zumindest glaubte er, dass es ein Junge war – mit heller Haut und schmalen Händen. Naruto schluckte, als er den harten Ausdruck in den Augen des jungen Mannes sah. Er war umgeben von einer kühlen Aura, die sich wie ein Dunstschleier um ihn gelegt hatte. Und die ihn auf eine eigenartige Art und Weise provozierte. Der Fremde stierte ihn an.
 

„Willst du dich nicht dafür entschuldigen, dass du mich angerempelt hast?“
 

Seine Stimme erinnerte Naruto an eine Nachtrose. Schön, samtig, dunkel gefärbt, aber mit bösartigen Spitzen. Er mochte den Unterton nicht. Er runzelte die Stirn, haderte mit seiner Erziehung und dem Bedürfnis, dass sich sein Gegenüber nicht so aufspielen brauchte, aber bevor er etwas erwidern konnte, mischte sich Jiraiya ein, der vor ihn trat und leicht zurückzog.
 

„Verzeiht, Uchiha-san. Das wird nicht wieder vorkommen.“ Er drehte sich zu ihm, als Naruto gerade zu einer pfeffrigen Antwort ansetzen wollte. „Naruto, entschuldige dich bei Uchiha-san. Und dann müssen wir weiter.“
 

Seine stechendblauen Augen bohrten sich in die mattschwarzen seines Gegenübers. Er ahnte nicht, was es war, aber irgendetwas regte sich in ihm, rüttelte an seinem Herzen, aber ob es positiv oder negativ zu bewerten war, konnte er nicht bestimmen. Fest stand, dass ihm der Kopf davon schwindelte und sich etwas in ihm drehte und wendete, das ihm nicht ganz gefallen wollte. Da war… eine gewisse Anziehung, ja, so konnte man es nennen, ein Regen in die Richtung dieses Mannes, der sich Uchiha nannte. Er hatte den Wunsch auf ihn zu zugehen und sich vollends vor ihm aufzurichten. Ihm die Stirn zu bieten, ihm zu zeigen, wer er war.
 

Aber stattdessen schüttelte er kurz das Haupt und sagte leise: „Verzeihung.“
 

Als Jiraiya ihn griff und forsch in die Richtung wies, die sie gehen mussten, merkte er nicht, wie man ihm neugierig hinterher sah.
 

… Vielleicht bin ich zu unerfahren? …
 

__.: ∞ :.__
 

in Tsunades Büro – S P I E G E L B I L D
 

Nach einer langwierigen Konversation war Hiashi insoweit ‚überzeugt‘, dass er sich bereit erklärte, Neji ziehen zu lassen, verlangte aber die Zusicherung, dass ihm Begleiter zugestanden wurden. Sein Neffe war mehr als überrascht, dass das Clanoberhaupt wohl so um sein Wohl besorgt war. Oder er hatte schlichtweg ergreifend keinen Ersatz für Nejis Pflichten, weshalb er besonders eifersüchtig auf sein ‚Spielzeug‘ aufpasste. So sehr es auch mal wieder bewies, dass er als Mensch nicht viel wert war, so fand er es dennoch belustigend.
 

„Selbstverständlich“, erklärte die Yuánshǒu, aus deren Stimme sich etwas wie ein Seufzen hervortat. „Ihn werden ein Priester und zwei weitere Krieger begleiten, wenn sie… Naruto fortbringen.“
 

Neji hatte das Zögern gehört, bevor sie den Namen ausgesprochen hatte. Aber nicht nur das – er hatte auch die kurze, heftige Muskelanspannung seines Onkels wohl gesehen, als der Name gefallen war. Er zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen, konnte sich aber keinen Reim drauf machen. Er hatte den Namen ‚Naruto‘ bisher noch nicht gehört, hatte daher auch kein Gesicht vor Augen. War er etwa ein Schwerverbrecher? Aber warum sollte der in eine andere Stadt überführt werden? Der Prozess könnte auch hier stattfinden. Außer es war ein Flüchtling, der hier Asyl gesucht hatte, aber nun ausgeliefert wurde. Kein schönes Schicksal. Aber warum war ihm das nicht bekannt? Obwohl Neji Leibeigener seiner Cousine war, kam er oft genug mit den Kriegern des Dorfes in Kontakt, dass er solche Information erhalten hätte. Außerdem, wozu brauchte er einen Priester? Damit er sein Herz ausschütten, zu den Kagen beten konnte, um auf dem Weg nicht wahnsinnig zu werden?
 

Er schloss dies alles aus, ebenso, dass er einem reichen Exzentriker Geleit bieten sollte, denn dann hätte Tsunade-sama weitaus respektvoller klingen sollen.
 

„Tsunade-sama, das ist doch nicht Euer-“, begann Hiashi, wurde aber unterbrochen, als die Tür aufging. Fast synchron wandten die Anwesenden ihren Blick in die entsprechende Richtung. Es traten der Ehegatte der Dorfherrin ein und ein blonder Junge, der seinen Kopf nach hinten gewandt hatte, als ob irgendetwas seine Aufmerksamkeit fesselte. Doch dann drehte er sich schlagartig um.
 

Neji fühlte sich von diesen fremden Augen, die ihm auf unbekannte Weise so vertraut waren wie seine eigenen, gefangen. Es war, als ob er etwas sah, das nur für ihn bestimmt war, es auf diese Weise zu sehen, wie er es gerade tat. Es war, als ob er gerade etwas entdeckt hatte, das er schon immer gesucht hatte.
 

„Neji, das ist Uzumaki Naruto, ihn wirst du eskortieren.“
 

… Wer sind wir und wer bin ich, dass ich dich zu kennen scheine, auch wenn wir uns noch nie gesehen haben?...
 

__.: ∞ :.__
 

So, es ist vollbracht. Gewissermaßen hatte ich doch Ärger mit dem Text, weil ich zwischenzeitlich die Datei verloren glaubte. Zum Glück habe ich es wieder gefunden. ^^ Nun denn, jetzt haben wir ein bisschen die Story eingeleitet. Und Sasuke ist aufgetaucht. Keine Sorge, er wird noch mal ein paar Auftritte haben. In diesem Kapitel ist es ja doch recht kurz ausgefallen <___<
 

Ich hoffe, man kann Nejis Gefühle ein wenig nachvollziehen. Ich habe lange Zeit überlegt, wie ich das gestalte, denn ich wollte Nejis Vater nicht durch die Hand des Haupthauses sterben lassen, dass er diesen Hass entwickelt. Zu sehr wollte ich mich doch nicht an den Manga anlehnen.
 

Fragt mich nicht, weshalb, aber ich mag die Idee mit der Gebetskette XD
 

So, ich hoffe, es hat euch ein wenig gefallen. ^^
 

Bis denne de are



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  strify09
2010-08-31T09:34:52+00:00 31.08.2010 11:34
hi,
die story ist super
würd mich auf eine fortsetzung freuen ^-^

lg strify
Von:  Schizo_Squalo
2010-04-11T21:20:37+00:00 11.04.2010 23:20
Das ist der Wahnsinn. Es ist so gefühlvoll das einem die Gänsehaut über den Rücken kriecht.

Mach bitte weitewr sonst werd ich Wahnsenig ich MUSS wissen wie es mit den beiden weiter geht.
Von:  Lawlya
2009-10-13T15:23:36+00:00 13.10.2009 17:23
Hi^^
Also, ich muss sagen, ich finde deine FF wirklich sehr interessant und würde
mich freuen, wenn du mir eine ENS schicken könntest, wenn es weitergeht. So,
und jetzt zum Kapitel^^
Also, Sasuke soll sich echt mal nicht so aufspielen. Und Nejis Gedanken zum
Priester sind ja echt oberklasse!! xDDDD
Ja ja, bei Naruto kann man schnell verrückt werden!! xDDDDDDDD

Schreib bitte schnell weiter, ich bin schon gespannt!!

HDL Hoshie

PS: Du hast 99 von 100 Punkten!!!
Von:  Coppelius
2009-08-02T21:33:32+00:00 02.08.2009 23:33
hammageil^^
einfach phänomenal^^
ich fände es super,wenn sasuke und neji einer der krieger wären^^
wäre cool,wenn naruto,tsunade und jiraya,zum schluss mutter und vater nennen würde^^
sehr gut gemacht^^
weiter so^^

Von:  FreakyFrosch1000
2009-07-30T11:38:29+00:00 30.07.2009 13:38
Das war echt ein schönes kapitel^^
ich fands schön das sich Hinata für Neji eingesetzt hat!!
Das mit der Kette an Narutos Hand fan ich auch toll^^
mal schauen wie es weiter geht.
Es kann sein wenn du in den nächsten drei Wochen ein kapitel hoch lädst das mein Kommi erst in vier Wochen kommen wird da ich ab Sonntag drei Wochen weg bin und dort hab ich kein Pc^^
Also hab einwenig Geduld mit mir, bitte.

Lg FreakyFrosch♥
Von:  FreakyFrosch1000
2009-06-24T21:57:45+00:00 24.06.2009 23:57
Das war echt ein klasse kapitel^^
Soo schön geschrieben!
Du hast eine echt tollen Schreibstil, der Lust auf mehr macht^^

Naruto tut mir auch soo leid!!
Wie kann man ihm so etwas antuen und dann auch noch Jiraya UND Tsunade!!
Ich dachte sie mögen ihn"heul"

Aber neji geht es ja auch nicht besser! :(
Die beiden sind echt arm drann!!
hoffentlich bessert sich das noch^^

Ich bin echt froh dass du dieses Pairing genommen hast!
Mir gefällt es total aber wie du schon gesagt hast es ist nicht sehr bekannt und deshalb gibt es auch SEHR wenige FF darüber! "seufz"

Bitte bitte schreib mir ne Ens oder setzt mich gleich auf deine
Ens-Liste^^

Freu mich schon auf das nächste kapitel^^
Lg FReakyFrosch♥
Von:  Coppelius
2009-06-24T05:26:09+00:00 24.06.2009 07:26
gefällt mir sehr gut^^
ein toller prolog^^
aber naru-chan tut mir echt voll leid...
ich finde das pairing auch toll^^
und ich finde es auch toll,dass neji in sasuke einen rivalen hat,wenn es um naruto geht^^
auch,wenn neji sowieso mit naruto zusammenkommt^^
super gemacht^^
weiter so^^
Von: Arianrhod-
2009-06-21T13:48:27+00:00 21.06.2009 15:48
Hey are! ^__^
Ich hab die FF heute gesehen und musste natürlich gleich reinschauen. Und weil es so kurz war, hab ich's dann auch heute gleich gelesen. :)

Ich find die Idee ja seeeeehr toll. *nodnod* Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht, wie Naruto und Neji sich treffen, wie du Sasuke einbaust und das Ganze aufgelöst wird und alles.
Ich bin wirklich fasziniert. *o*

Mir gefiel dein Stil hier sehr gut. Eindeutig besser als das letzte, was ich von dir gelesen habe ('Sieh mich...' war das noch, kann das sein?), es hat sich so leicht und flüssig gelesen und war teilweise echt total poetisch. *_*
Über einige Dinge bin ich dann aber doch gestolpert. >.< Allerdings nicht nur von den Formulierungen her, 'tempelartig' z.B. schreibt man zusammen (und klein.)

Bin ich richtig in der Annahme, dass der Protagonist im ersten Part Neji war? Ich mein, es gab schon einige Hinweise - die Vogeltätowierung, die Herrin (Hinata?!), dass er dienen muss und alles und nicht zuletzt, dass er einer der Hauptcharaktere ist und Naruto im 2. Part aufgetaucht ist.
Ich find es toll, wie du die Sache mit den Hyuuga und ihre verkorksten Beziehungen eingebracht hast. Das Gleiche gilt auch für die Jinchurikisache. Interessant fand ich auch, wie du das aufgeteilt hast, mit Sonne und Mond. Bin mal gespannt, wie das weitergeht. Und was der Wind mit allem zu tun hat. ö_ö

Naruto und Neji taten mir voll leid. D: (Tsunade und Jiraiya auch. uu") Die haben's ja echt nicht leicht, hoffentlich wird das für die in Zukunft besser, auch wenn ich mir da nicht ganz so sicher bin. *zu Charakterdeath schiel*

Okay, jetzt hab ich wahrscheinlich nur Schwachsinn gelabert und vermutlich die Hälfte vergessen, was ich sagen wollte.
Wie auch immer... ich freu mich auf das erste Kapitel. :D
*favo*
Bis dann
Sorca~
PS. Inzwischen hab ich auch 'ne Idee für meine Fic für den WB. XD
Von:  naomi_ni
2009-06-21T02:00:17+00:00 21.06.2009 04:00
hi

der prolog hat mir gut gefallen
ich hoffe es geht bald weiter
auch weil es um einer meiner lieblingspairins geht
ich weiß wirklich nicht was manche gegen naru/neji haben
jedenfalls mach schnell weiter ja?

bye naomi


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