Zum Inhalt der Seite

楓弥の生み

"Akiya's Geburt"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~更生~

Kapitel 03 ~更生~ "kousei"
 

„Du bist wach, Akki-chan! Na endlich, endlich, endlich!“ Er war schon im Begriff, Isshi zur Seite zu stoßen, doch bei dessen giftigem Blick überlegte er es sich wieder anders, ließ sich in sicherer Entfernung nieder und winkte Akiya grinsend zu, welcher ihn aber nur verwirrt anstarrte. „Tot? Ach ja…“ Langsam kam ihm die Erinnerung wieder und ihm wurde bewusst, wie anders sein Körper sich doch anfühlte. Sein Blick fiel wieder auf Isshi über ihm, nahe über ihm, und erschrocken stieß er ihn von sich. „Runter von mir! Was fällt dir ein, mich einfach anzufassen!“

„Du warst ein verdammter Stricher und beschwerst dich, wenn dich jemand anfasst?“ Isshi lachte rau auf, setzte sich aber wieder neben den Futon, würdigte Akiya keines Blickes mehr. „Dann steh von alleine auf, versuch alleine an Kraft zu kommen, wenn du meine Hilfe ausschlägst.“
 

„Du bist ein widerwärtiges Arschloch, weißt du das?!“ Akiya drehte sich schnaubend zur Seite, aber er schaffte es nicht, sich erneut aufzusetzen. Sein Blick fiel hilfesuchend auf Tora, doch dieser zuckte nur mit den Schultern, rutschte vorsichtig näher und zog Akiya dann in eine sitzende Position. „Mehr kann ich auch nicht für dich tun, mir ging’s nicht anders. Du musst dich leider an ihn halten, auch wenn er ein Ekel ist. Übrigens, ich bin Tora.“ Er schenkte Akiya ein breites Grinsen, welches dieser allerdings nicht erwidern konnte. Stattdessen stöhnte Akiya gequält auf. „Du machst Scherze oder? Ich will von dem nicht geholfen kriegen—ah, aua!“

„Klappe halten!“ Isshi hatte Akiya im Nacken gepackt und zu sich gezogen, drückte ihn nun gegen eine klaffende Wunde an seinem Hals. „Was—? Wieso blutest du denn nun?!“ Akiya verstand rein gar nichts mehr, sah dann aber das Blut an Isshis Fingern, spürte im nächsten Moment, wie das Blut seine Lippen benetzte. Der süßliche Geschmack vernebelte ihm sofort wieder die Sinne und ohne zu wissen, was er tat, saugte Akiya sich an der Wunde fest, trank von diesem köstlichen Blut, das sofort seinen ganzen Körper durchströmte und dessen Kraft schließlich freisetzte.
 

Einige Minuten verweilten sie nun so, in denen Akiya trank und trank, gar nicht mehr von Isshi lassen wollte, bis dieser ihn grob von sich stieß, sodass Akiya wieder in Toras Armen landete. „Das reicht… mehr brauchst du vorerst nicht. Wir gehen dir nun was Lebendiges zum Trinken suchen.“ Isshi stand auf, wischte sich mit dem Ärmel über den Hals und zu Akiyas Verwunderung war die Wunde schon verheilt. „Geht das immer so schnell?“, fragte er verblüfft während er von Tora auf die Beine gezogen wurde, doch dieser schüttelte nur den Kopf. „Nicht bei jedem, nur bei ihm. Das ist seine spezielle Fähigkeit…“ Tora wuschelte Akiya durch die Haare und besah ihn sich dann von oben nach unten, kniff verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Ich hätte schwören können, dass du vor ein paar Tagen noch süßer warst… jetzt siehst du irgendwie männlicher aus.“ Seufzend zuckte er mit den Schultern, warf dann einen geblümten Kimono in die Ecke und packte Akiya am Handgelenk. „Der steht dir nicht mehr, los ich muss dir was anderes suchen gehen…“ „Was? Aber… hey Moment!“ Doch Akiyas Protest kam zu spät, Tora zog ihn hinter sich her und die beiden ließen einen aufgebrachten Isshi zurück.
 

Es dauerte aber nicht lange und die beiden kamen zurück, und obwohl man sich über Toras Geschmack zuweilen streiten konnte, so war der Kimono, den er für Akiya ausgesucht hatte doch recht passend für dessen schlanke Gestalt. Lachend und Arm in Arm standen sie vor ihm und eine Horde Mücken hätte nicht schlimmer auf Isshi wirken können – er war gereizt, seine Nerven lagen förmlich blank und auch wenn manch einer dies als seinen Normalzustand beschrieben hätte, so war doch etwas anders. Und dieses Etwas ging eindeutig von Akiya aus. Es hätte nicht einmal so negativ befleckt sein müssen, aber Isshi war sich einfach viel zu unsicher, was es genau war, als dass er hätte anders darauf reagieren können. Er warf Akiya einen abschätzenden Blick zu, den dieser ungewohnt angriffslustig erwiderte. Akiya löste sich von Tora und ging selbstsicher auf Isshi zu, blieb wartend vor ihm stehen. „Wollten wir nicht gehen? Also ich bin fertig, wa—aua!“
 

„Spiel dich hier nicht so auf.“ Isshi hatte Akiya grob am Arm gepackt und ihn zur Tür geschleift, warf ihm einen drohenden Blick zu. „Geh mir nicht auf die Nerven, oder ich werde ungemütlich. Und sei endlich ruhig. Deine Stimme ist penetranter als eine Horde schnatternder Weiber.“ Beleidigt blies Akiya die Wangen auf, wollte sich verteidigen, doch aus den Augenwinkeln sah er Tora eine deutliche Geste machen, die ihm davon abriet. Sekunden später lag ihm der Protest schon wieder auf der Zunge, als Isshi einen Arm um seine Taille schlang, doch dann klammerte er sich ängstlich an den Größeren, als dieser ohne mit der Wimper zu zucken vom Balkon sprang und schlichtweg in die Lüfte stieg. „Oh mein Gott! Das ist doch verrückt, wir fliegen ja!“

„Und wenn du nicht augenblicklich still bist, lass ich dich los, also…“

„Schon gut…“ Schmollend hielt Akiya sich weiter fest, fragte sich dabei, wie Isshi das Fliegen bewerkstelligte, als dieser ihn plötzlich losließ. Akiya stieß einen Schrei aus, machte sich bereit, zu fallen, doch nichts dergleichen geschah – etwas unbeholfen stand er einfach da, mitten in der Luft, der Boden viele Meter unter ihm. „Verdammt, ich hätte fallen können, was soll denn das?!“ Aber Isshi grinste nur.
 

Nachdem Isshi Akiya wieder am Arm genommen hatte, setzten sie die kleine Flugstunde fort, landeten bald darauf am Rande eines Dorfs. Isshi sah sich prüfend um, es waren noch immer einige Leute unterwegs, die sich perfekt als Opfer eigneten. Er wandte sich an Akiya. „Ich habe kein Problem damit, Leute zu töten, was ist mit dir?“ Mit dieser Aussage erntete Isshi einen angewiderten Blick, dem allerdings ein Schulterzucken folgte. „Ich mochte Menschen noch nie so wirklich. Nur wer ist schon so blöd, und läuft einem Vampir freiwillig in die Arme?“ Isshi räusperte sich, tippte dann gegen Akiyas Schläfe, hob ernsthaft besorgt eine Augenbraue. „Du. Schon vergessen?“ Dann legte er eine Hand in Akiyas Kreuz, schob ihn nach vorne. „Los jetzt, lass einfach ein kleines bisschen Charme spielen, das was du früher auf der Straße auch immer gemacht hast…“
 

Akiya schnaubte beleidigt, ging dann aber langsam eine Gasse runter, hielt Ausschau nach einem passenden Opfer und es dauerte tatsächlich nicht lange, da wurde er von einem fülligeren alten Herren angesprochen, der ihm ein „großzügiges“ Angebot machte. Akiya bemühte sich, seinen Ekel zu unterdrücken, ging aber auf den Mann ein und führte ihn zurück in die Gasse, aus der er gekommen war, wo der Alte ein schnelles Ende fand. Isshi beobachtete die beiden, in seiner Brust glomm ein gewisser Stolz auf und als Akiya schimpfend und spuckend zurückkam, lachte er herzlich. Akiya hatte eine solche Reaktion alles andere als erwartet, starrte Isshi nur verblüfft an und tat etwas, was ihm auch in Zukunft des Öfteren immer wieder zum Verhängnis werden würde – er wurde schnippisch.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du lachen kannst, so wie du dich sonst immer aufführst…“ Akiya beobachtete mit schreckensbleichem Gesicht, wie Isshis Lachen, der herzliche Ausdruck in seinem Gesicht, mit einem Mal wieder verschwand und an dessen Stelle eine mehr als nur bösartige Fratze trat. Und ehe er sich versah wurde er am Kragen gepackt, fand sich in Sekundenschnelle direkt vor Isshi wieder, der ihn giftig anstarrte. „Reiz mich nicht, verstanden? Du hast keine Ahnung von mir, also bilde dir kein vorschnelles Urteil…“ Akiya biss sich eingeschüchtert auf die Unterlippe, doch er wollte sich nicht unterbuttern lassen. Nicht wieder, wieso sollte er auch? Isshi würde ihm nichts Schlimmes tun, das hatte Tora gesagt… doch als er nun wieder trotzig die Stimme hob, merkte er schnell, dass Tora sich da verschätzt hatte. „Du gibst mir ja auch gar keine Chance, um—!“ Er konnte nicht einmal seinen Satz beenden, da traf ihn Isshis flache Hand schon im Gesicht und hinterließ einen brennenden Schmerz an seiner Wange. „Ich habe kein Interesse daran, nervige Biester wie dich an mich ranzulassen, also bilde dir nichts darauf ein, dass ich dich in meiner Nähe dulde, versteh das endlich!“
 

Genervt ließ Isshi ihn dann los, schenkte ihm nichts als einen abwertenden Blick ehe er sich umdrehte und sich in die Luft erhob. „Du solltest in der Lage sein, das jetzt selbst zu schaffen.“ Dann war er schneller verschwunden, als Akiya noch irgendetwas sagen konnte – hätte er das gewollt. Doch der Dunkelhaarige stand nur da, hielt sich die schmerzende Wange. Kleine, blutige Tränen standen in seinen Augenwinkeln, doch er war nicht gewillt, diese ziehen zu lassen, auch wenn er im Moment nichts mehr wollte. Er wusste gar nicht, woher diese gemischten Gefühle aus Trauer und Wut kamen, es gab so viele verschiedene Möglichkeiten, die durch seinen Kopf spukten. Zum einen war er natürlich schrecklich wütend auf Isshi, dass dieser ihn behandelte, als wäre er noch immer das Nichts, das er gewesen war, bevor er Isshi das erste Mal begegnet war. Andererseits war er aber auch sauer auf Tora, denn dieser hatte ihm versichert, dass Isshi sich um ihn gekümmert hätte, dass er nur die harte Schale um den weichen Kern knacken müsste, damit der Vampir ihm seine verdiente Aufmerksamkeit schenken würde. Aber damit lag der andere anscheinend vollkommen falsch, Isshi besaß keinen weichen Kern, hatte ihn wahrscheinlich nie besessen! Er war einfach nur ein eiskaltes Arschloch, das vielleicht Gefühle spielen konnte, aber sie niemals haben würde. Und dies brachte Akiya nun zu seiner Wut auf sich selbst, weil er sich doch immer noch die Hoffnung machte, näher an Isshi zu kommen, sich einredete, dass es nur ein wenig Zeit bräuchte. Und andererseits wünschte er sich auch noch, dass Isshi ihm doch einfach wieder vorspielen könnte, dass er etwas besonderes für ihn wäre… und als er nun merkte, wie ihm die Tränen doch über die Wangen liefen, hätte Akiya sich am liebsten noch selbst geschlagen.
 

So vertieft in seine Gedanken spürte er gar nicht, wie sich ihm jemand von hinten näherte und einen Arm um ihn legte, was ihn auf seltsame Art wieder beruhigte und er wusste, dieses Gefühl hatte er schon einmal gehabt. Als Akiya aufsah, blickte er direkt in das Gesicht eines jungen Mannes, der sicher nicht einmal so alt war wie er selbst, aber in seinen Augen spiegelte sich sein wahres Alter nur zu deutlich wieder – er war ein Vampir und um einiges älter als Akiya. Seine blassen Lippen wurden von einem sanften Lächeln umspielt, die dunklen, gewellten Haare umrahmten sein Gesicht wie weiche Schleier und er wirkte absolut nicht wie ein Mensch, dafür war seine Schönheit viel zu übernatürlich. Seine Arme und auch sein Hals waren reich mit Ketten verziert und sein Yukata hatte einen so außergewöhnlichen Schnitt, dass Akiya schnell klar wurde, dass dieser junge Mann seine Wurzeln sicher nicht in diesem Land hatte. Über all seinen Gedanken wurde ihm dann aber plötzlich klar, wie er den Fremden anstarrte und beschämt senkte er den Blick. Es war dieselbe Person, die ihm schon vor Tagen im Wald Trost geschenkt hatte, bevor er ohnmächtig geworden war und er wollte sich bedanken, nur um diese Stille zu durchbrechen, doch er kannte ja noch nicht einmal seinen Namen.
 

Sanfte Hände strichen über Akiyas Wangen, als Zero ihm die Tränen wegwischte und seine weichen Lippen geisterten flüchtig über Akiyas Ohrmuschel, als Zero ihm ins Ohr flüsterte. „Ich bin Zero… wir kennen uns schon, mein Hübscher.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein zarter Hauch, beruhigend aber auf der anderen Seite auch unglaublich verführerisch. Akiya erzitterte leicht unter dem sanften Ton und Zero kicherte daraufhin leise, hob sein Kinn an und sah ihm in die Augen. „Verzeih, ich sollte dir nicht zu nahe kommen, nicht wahr? Aber hab keine Angst… so zarte Wesen wie dich fasse ich immer mit Samthandschuhen an.“ Zero zwinkerte ihm kurz zu, stand dann auf und zog Akiya in einer geschmeidigen Bewegung mit sich nach oben, küsste ihn dabei auf die Stirn. „Du musst dich um die Sache mit Isshi nicht Sorgen, wenn du nur so weiter machst wie bisher, dann wird er sich womöglich bald verändern. Momentan schwebst nicht nur du in einem großen Chaos von Gefühlen. Aber wenn du weiter versuchst, an Isshis Kern zu gelangen, wirst du noch eine lange Zeit unter ihm leiden müssen. Entweder bist du dazu bereit, oder du wirst dich irgendwann von ihm abwenden – was die Zukunft für den einen oder den anderen Weg bringen wird, liegt für mich wie auch für alle anderen noch im Dunkeln.“
 

Akiya runzelte verwirrt die Stirn, sah dann aber wieder etwas störrisch zu Boden, wenn er sich auch sehr wohl bei Zero fühlte. „Bist du sowas wie ein Hellseher oder so?“, fragte er verwirrt, konnte sich sonst nicht erklären, wie Zero so über die Zukunft reden konnte, doch der andere lachte nur leise, schüttelte dann den Kopf. „Nein, das bin ich nicht… aber womöglich kenne ich einige, die ich gerne aufsuche, mein hübscher kleiner Prinz. Aber wie es mit Hellsehern so ist, sie geben dir nie eine klare Auskunft über die Zukunft. Und schließlich liegt es doch an dir, wie du wählst. Aber was sie mir eindeutig sagten, ist, dass du eine sehr gefährliche Macht in dir trägst.“ Zeros Blick wurde ernst, sein Lächeln verschwand und die Sorge machte sich auf seinem Gesicht breit, als er Akiya zärtlich durch die Haare strich und ihn schließlich vorsichtig auf die Lippen küsste. Akiya war mehr als nur verwirrt von der Geste, doch die Angst, die vor einigen Augenblicken noch in ihm aufgekocht war, kühlte mit dem Kuss sofort wieder ab. Er wurde wirklich nicht ganz schlau aus diesem Mann, denn sein ganzes Verhalten war irgendwo verrucht und doch absolut richtig, beruhigend wie auch tief im Innern aufreibend. Aus seinem Blick sprach noch die Angst, doch als Zero nun die Arme um ihn legte und Akiya sanft an sich drückte, war auch dieser Rest verschwunden. „Ich werde dich nun zu der Person bringen, die eigentlich an deinem ganzen Unglück mit Isshi Schuld hat – die Person, die Isshi in sein unsterbliches Leben geleitete, wie auch mich und Tora. Er wird dir helfen, deine Kraft zu bestimmen und zu beherrschen. Bereit?“
 

Zero wartete nicht mehr auf Antwort, Akiya wusste gar nicht, für was er bereit sein sollte, doch als es plötzlich an ihm riss und alles vor seinen Augen verschwamm, war er sich sicher, dass er noch nicht bereit gewesen war. Einen Bruchteil einer Sekunde später fanden sie sich schon vor dem Tempel wieder und Akiya wäre unsanft auf dem Boden gelandet, hätte Zero ihn nicht vorsorglich noch immer umschlungen gehalten. „Was… was war das?“ Langsam fand Akiya sein Gleichgewicht wieder, auch wenn seine Beine noch immer gefährlich zitterten. „Ich habe uns auf schnellstem Wege zurückgebracht. Kannst du wieder gehen? Dann lass uns zu ihm…“ Zero nahm Akiya bei der Hand, führte ihn in den Tempel, an sämtlichen Raumen vorbei; er konnte Tora in einem hören, doch Zero führte ihn weiter, bis zum Allerheiligsten, schob leise die Tür auf und Akiya verschlug es sofort die Sprache. Aus dem Raum drang eine unverkennbare, mächtige Aura, die auf seine sämtlichen Organe drückte und ihm wurde schwindlig, richtig übel bei dem Gefühl – welches dann abrupt nachließ.
 

In der Mitte des Raums saß ein einzelner Mann, auch wenn Akiya aufgrund dieser Energie mindestens zwei Dutzend Männer von ganz anderem Kaliber erwartet hätte. Doch die Person, die in eine Schriftrolle vertieft dasaß, erweckte nicht im Geringsten den Eindruck, eine solche Macht zu besitzen. Zwar saß er, doch er schien sehr groß zu sein, doch dafür auch sehr schmal, nicht wie Tora. Seine Haut war zwar blass, doch lag ihr ein teilweise recht dunkler Schimmer zu Grunde, was Akiya ebenso wie bei Zero auf den Gedanken brachte, dass auch dieser Mann nicht aus Japan stammte. Die langen, schlanken Finger rollten die Schriftrolle wieder zusammen und er legte sie neben sich, dann hob er den Kopf an, betrachtete Akiya mit seinen eisigen Augen aufs Genauste. Diesem lief bei dem Blick ein eisiger Schauer über den Rücken, den selbst Zeros Hände nicht vertreiben konnten und er schluckte trocken. „Akiya… schau mich nicht so ängstlich an, ich habe nicht vor, dich zu fressen, auch wenn ich deiner Ansicht nach wohl so aussehe…“ Die Lippen des Fremden zogen sich zu einem mehr oder weniger unschuldigem Grinsen und er winkte die beiden näher, was allerdings damit endete, dass Zero Akiya förmlich schieben musste, denn diesem war dieser Mann mehr als nur unheimlich. Und je näher Akiya ihm kam, desto schneller wollte er wieder weg. Dieser eisige Blick lag immer noch auf ihm, schien ihn förmlich zu durchbohren, nach seinen tiefsten Geheimnissen zu suchen und in einem verzweifelten Versuch, sich davor zu schützen schloss Akiya die Augen, versuchte seinen Kopf einfach blank zu fegen, wurde aber von einem Lachen wieder zurück gerufen.
 

Zero drückte ihn zu Boden, sodass er nun vor diesem unheimlichen Wesen saß und allein die Tatsache, dass Zero noch immer beruhigend die Hände auf seine Schultern drückte, ließ ihn dort sitzen bleiben. „Du bist wirklich sehr störrisch, das gefällt mir. Du hast deine Gedanken gleich abgeschottet, als du gemerkt hast, dass ich in deinem Kopf bin. Aber keine Sorge, ich hatte nicht vor, nach deinen dunklen Geheimnissen zu graben, Akiya.“ Der Fremde lächelte nun, und Akiya konnte ahnen, dass es eine freundliche Geste sein sollte, doch die kalten Augen machten der ganzen Sache einen Strich durch die Rechnung. Und doch breitete sich die Freundlichkeit um diesen Mann aus wie eine Wolke, die Akiya umfing und ihn nun langsam doch in seiner Situation entspannte. „Ich bin Karyu… und wie Zero dir schon gesagt hat, entstammt ihr alle meiner Linie. Ich habe die Fähigkeit, Gedanken zu lesen, wie du schon feststellen musstest, aber ich kann auch tiefer im Unterbewusstsein einer Person graben – sehr tief – und so nicht immer nur die schönsten Tatsachen ans Licht bringen. Bei dir will ich diese Fähigkeit nutzen, um nach deiner Macht zu suchen, damit wir wissen, auf was wir dich vorbereiten müssen. Erlaubst du mir, das zu tun?“
 

In Akiyas Blick war die Skepsis nur allzu deutlich und er rührte sich keinen Millimeter, geschweige denn, dass er Karyu geantwortet hätte. Es waren Zeros Fingernägel, die sanft über seinen Nacken strichen und diese beruhigende Stimme an seinem Ohr, die ihn schließlich dazu bewegten, etwas zu tun, auch wenn es nur ein ängstliches Nicken war. Doch Karyu schien es wenig zu interessieren, wie sehr Akiya mit der Sache einverstanden war – sein Blick hing auf Zero und er war mahnend. Zero ließ daraufhin von Akiya ab und Karyu griff schließlich bestimmend nach Akiyas Hand, sah diesem wieder in die Augen. „Schließe die Augen und konzentrier dich. Dann geht es schnell, und ich sehe nichts, was ich nicht sehen will.“

Akiya gehorchte, schloss die Augen und spürte im nächsten Moment schon, wie Karyu wieder in seinem Bewusstsein wanderte, was ihm augenblicklich wieder Unbehagen bereitete. Doch er ließ den anderen gezwungenermaßen gewähren, hätte keine Chance gehabt, ihn aus seinem Kopf zu vertreiben. Irgendwann schien Karyu gefunden zu haben, wonach er gesucht hatte, denn sein Geist hielt still und Akiya ergatterte einen Blick auf eine funkelnde, zuckende und pulsierende kleine Kugel, bevor Karyu plötzlich seine Hand losließ und er das Bild vor seinem Auge verlor. Stattdessen tauchten Karyus Augen wieder vor ihm auf, seine Lippen waren geziert von einem zufriedenen Lächeln. „Du entwickelst deine Kraft prächtig, was wohl an Isshis großem Kraftpotential liegt. Zwar wirst du nie seine Körperkraft erlangen, aber… was er dir in die Wiege gelegt hat, ist womöglich besser.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-02-15T15:05:49+00:00 15.02.2010 16:05
*zero & karyu-fähnchen schwing*
ich mag die zwei ♥
Karyu ist echt stark xDD und akki iwie voll süß :333~
Und dein schreibstil gefällt mir ♥
Von:  Nimouluft
2010-01-26T20:04:26+00:00 26.01.2010 21:04
Karyu ist toll..
ich finde es ziehmlich cool wie er alle im griff hat..
was soll ich sagen..
ich finde du schreibst echt richtig richtig toll...
uhm..
uhm...
Zero gefällt mir am besten^^
Von:  Mado-chan
2009-06-03T15:11:33+00:00 03.06.2009 17:11
soo jetzt auch hier der kommentar +lach+
der beste satz ist sowieso:
"du warst ein gottverdammter stricher und es stört dich wenn dich jemand anfässt?"
XDDD ich musste so lachen..
einfach zu genial.
Ansonsten... hmm Zero ist mir unsympathisch die kleine schlampe Ôo sonst mag ich ihn ja xD aber er is mir unsympathisch und naja karyu is halt karyu xD toll halt.
hmm was kann ich noch sagen? ...
außer "toll" mein ich.
Hmm mir fällt nicht viel ein xD
tja das wars dann
lg
Mado


Zurück