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Wie ein Silberstreif am Horizont

von

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Trunks Position oder „Was der Wind zu mir trägt“

Die Tage verrinnen. Rauschen am mir vorbei wie der Wandel der Zeit. Der Schnee vor meinem Fenster beginnt zu tauen. Langsam, Flocke für Flocke. Es wird noch eine Weile dauern, bevor die ersten Halme, grünen Lebens unter seiner Schicht hervor blicken und doch ist es eine bemerkbare Änderung. Ein Stück Zeit, dass einen neuen Abschnitt mit sich bringt. So wie die Kälte den Winter verlassen wird, sich einfügt in den Kreislauf der Natur und einem ewig kehrenden Rhythmus, so werde auch ich mich irgendwann erholen. Doch noch nicht… Noch kann ich die Wunde, welche man mir zugefügt hat nicht vergessen und deshalb harre ich. Gefroren wie die Erde unterm Schnee, bereit vom Licht der Sonne wieder erweckt zu werden.
 

Es ist still um mich herum, denn im Garten befindet sich außer mir niemand. Nicht einmal unsere Katze streunt durch die Gegend. Sie liegt lieber vor dem Kamin, zusammengerollt und träge. Vielleicht putzt sie sich, schleckt sich durch das schwarze Fell und streckt sich von Zeit zu Zeit gelegentlich, doch ansonsten wird sie sich keiner Illusion hingeben. Sie ist viel zu klug, als dass sie nach draußen auf eine vergebliche Jagd gehen würde. Ja… Sie ist schlauer als ich. Obwohl ich ahne wie töricht es ist, hoffe ich noch immer.
 

Tage sind seit unserem Streit vergangen. So viele, dass ich sie nicht mehr zählen kann und doch… Ich wünschte er würde wieder kommen. Würde mir meine Worte vergeben, wie ich ihm den Schmerz vergeben würde, wäre nur wieder alles so wie früher. Ich kann nicht abschließen. Wie auch wo seine Antwort auf meine Frage, nur größere Rätsel aufgeworfen hat?
 

„Weil ich dich liebe.“
 

Ein Satz, den ich in seinem Zusammenhang nicht begreife. Der scheitert an meinem Verstand, meinem Gefühl und doch ist da etwas, wie eine Ahnung tief in mir. Die Wahrheit in seinen Worten erkenne ich, ich fühle sie ebenso sehr wie ich sie mir erhoffe, aber das Warum er mich verlassen hat, zerstört mich innerlich. Es zerreißt mich mehr als die Wunden zuvor, denn es beschäftigt mich. Raubt mir bei Tag und Nacht den Verstand, weil sich die Worte in meinem Geiste drehen. Wirbelnd, sich im Tanze drehend, mich verhöhnen und locken, mich verspotten und zum Träumen verführend. Ich verstehe es einfach nicht.
 

Leise unter dem Schnee knirschende Schritte nähern sich mir. Ohne dass auch nur ein Wort fällt, weiß ich dass es Vater ist. Seine Aura ist so enorm, so beeindruckend stark, dass ich ihre Energie so intensiv wie Gotens fühlen kann. Vater stellt sich neben mich. Betrachtet schweigend mit mir die einsame Welt unseres Gartens und lauscht in der Ferne den Geräuschen der einzelnen Autos, die noch unterwegs sind. Ich weiß, dass er mit mir reden möchte. Aber ich weiß auch, dass er warten wird, bis ich etwas sage. Bis ich ihm signalisiere, dass ich seine Hilfe brauche. Vater respektiert meinen Stolz, denn er hat ihn mir gelehrt.
 

„Sag schon“, meine ich nach einer ganzen Weile. Ich möchte die ganze Situation einfach nur hinter mich bringen. Hören was er mir zu sagen hat, selbst wenn es mir nicht gefallen wird.

„Lass ihn los.“

„Was?“, überrascht blicke ich ihn an und er wendet sich mir ebenfalls zu. Vaters Augen sind hart und dennoch sehe ich, die Erkenntnis in ihnen geschrieben. Weiß er es?

„Trauere ihm nicht nach. Sieh nach vorne und lebe. Such dir eine Frau, heirate, bekomm Kinder.“

„Vater…“, entgegne ich ihm und ich fühle die Wiederworte bevor sie mir über die Lippen kommen. „Das ist nicht was ich möchte.“

„Was möchtest du dann? Ihn?“

„Ja.“
 

Es ist so einfach. Ein einfaches kleines Wort und doch hat es mehr Bedeutung als ich mir eingestehen möchte. Kapitulation. Der Kampf ist verloren gegangen. Alle Ehre, jeder Stolz und das Blut in meinen Venen, das Blut der Saiyajins, welche niemals aufgeben – es hat nichts gebracht. Ich liebe ihn noch immer. Liebe Goten so sehr, dass ich mich weiterhin nach seinen Armen, seinen Küssen und seiner Zärtlichkeit sehne. Alles was ich jemals wollte war Goten. Nur Goten nichts sonst.
 

„Er wird nicht kommen.“

„Warum sagst du das?“

„Weil ich es ihm verboten habe.“
 

Der Schock lähmt meine Gesichtszüge und mein Bewusstsein braucht eine Weile bevor er Vaters letzten Satz verarbeiten kann. Fassungslos starre ich meinen Vater an. Fragen über Fragen stürmen auf mich herein. Warum? Wieso? Weshalb? Doch kein Wort löst sich von meiner Zunge. Stumme blicke ich in das vertraute, männliche Gesicht meines Vaters und eine unsagbare Welle der Enttäuschung macht sich in mir breit.
 

„Ich weiß, du verstehst es nicht. Noch nicht, aber du musst deine Pflicht erfüllen.“

„Meine Pflicht? Welche Pflicht?“, frage ich Vater laut.

„Die Pflicht deines Blutes.“

„Von was redest du?“

„Davon das du Nachkommen zeugen musst, um den Fortbestand unserer Rasse zu sichern.“

„Und wenn ich nicht möchte? Wenn es mich gar nicht interessiert was aus den Saiyajins wird, so lange ich mit Goten glücklich sein kann?“

„Deshalb habe ich Goten gewarnt. Ich wusste immer, dass du dich nicht um die Weitergabe deiner Gene kümmern würdest, sollte Goten dich nicht verlassen.“

„Denkst du wirklich ich würde mir jetzt einfach eine Frau suchen?“

„Du hättest die Möglichkeit.“

„Was wenn ich sie nicht wähle? Wenn ich jetzt zu Goten zurückkehren würde?“

„Kannst du wirklich zu einem Mann zurückkehren, der dich so einfach verlassen hat? Der nicht um dich gekämpft und sein Leben für eure Liebe riskiert hat?“
 

Ich bin erschüttert. Vaters Worte treffen mich tief. Tiefer noch als seine Aussage, dass er an all meinem Liebeskummer schuld hat. In mir möchte etwas rebellieren, ihm sagen, dass er sich irrt. Dass er mich niemals wegen seiner Drohung verlassen hätte, doch die Fakten sprechen für sich. Goten ist nicht hier. Hat nie auch nur ein Wort über die Dinge verloren, die Vater zu ihm gesagt hat. Ist einfach gegangen und hat mich im Unklaren gelassen mit Schmerzen im Herzen, die mir den Verstand rauben. Mich lähmen und trauern lassen wie eine liebeskranke Frau.
 

„Du kannst über das Ende eurer Beziehung hinwegkommen, Trunks.“
 

Wütend sehe ich Vater an. Sein Gesicht ist ernst. Alles was er sagte meint er auch so und mir wird schlecht bei dem Gedanken, was er mir damit angetan hat. Er hat mich ebenso sehr verletzt wie Goten es getan hat. Beide seid ihr einer wie der andere Verräter und gemeinsam habt ihr geschafft was kein Krieger vor euch getan hat – ihr habt mich zerstört.
 

„Ich verabscheue dich!“, schleudere ich Vater entgegen.

„Heute vielleicht, doch irgendwann wirst du verstehen, dass ich richtig gehandelt habe.“

„Richtig?“, frage ich empört, „Richtig?“ Kurzweilig verschlägt es mir die Sprache, doch dann bricht die Wut aus mir heraus. „DU hast meine Beziehung zerstört! Was soll daran richtig sein? Ich liebe Goten.“
 

Unsicherheit flackert in Vaters Blick auf. Nur kurz, kaum erkennbar und ich frage mich, ob dieser stolze Mann überhaupt in der Lage ist, etwas wie Reue zu empfinden. Ich jedenfalls tue es und mir wird plötzlich übel. Die frische Luft, die klare Nacht, nichts davon kann die erschreckende Übelkeit aufhalten, die der Schock in meinen Gliedern zum Leben erweckt. Der Drang zu verschwinden, Vater zu verlassen und mich fern von alledem zur Ruhe zu legen ist enorm. Ruhe, denke ich mir nur, ich brauche Ruhe.
 

„Trunks“, höre ich Vater sagen, „komm mit ins Haus.“ Abwehrend schüttle ich den Kopf. Wie kann er jetzt noch glauben, dass ich mit ihm zurückgehe, wo ich seine Anwesenheit nicht mehr ertragen kann? Wo ich mich frage, wie viel Schuld sich mein eigener Vater noch aufgeladen hat. Meine Füße bewegen sich, schwach und torkelnd, doch weg von ihm. Ich höre noch wie er mich abermals ruft, aber ich ignoriere ihn und ehe ich mich versehe schwebe ich in der Luft. Gleite erfühlt von meinem Ki davon, ohne wirklich zu erkennen, wohin mein Geist mich trägt.
 

Fortsetzung folgt…
 

Okay, dass hier war Kapitel 3 ^^ Ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen. eure Amunet, die sich über Kommentare sehr freuen würde. ^____~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nin2001
2009-05-16T06:06:22+00:00 16.05.2009 08:06
huhu,

früh morgens und vom schlaf noch nicht ganz wach habe ich das kapitel gelesen.
und es hat mir wiedereinmal sehr gut gefallen ;)
Trunks shcmerz ist wiedereinmal herrlich beschrieben und ich selbst war erschrocken, wie nüchtern vegeta seine tat zugibt. aber ich finde es passt zu ihm ;)
es gefällt mir, das Trunks nun, wo er die wahrheit kennt, immer noch solchen shcmerz empfindet, nun eigentlich erst recht verletzt ist. ich denke es ist nur ein natürliches verhalten, immerhin hat goten ja wirklich für diesen "schwachsinn" alles aufgegeben und sein herz gebrochen.
ich schätze aber, dass er trotz allem schmerz zu goten gehen wird, also jetzt im moment. mal sehen ob ich recht habe ;)

also, wie gesagt, das kapitel gefällt mir sehr gut und ich freue michh auf das nächste ;)


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