Execution
Er sah mich angespannt an und ich merkte, dass er mit seinem Gesicht immer näher an meines kam.
„Zero…?“ Ich rührte mich nicht von der Stelle. Es kam mir verdammt bekannt vor. Schon zweimal kam er mir so nahe…
Was sollte ich machen? Ich war wieder wie versteinert.
Ich spürte schon seinen heißen Atem, doch dann stoppte er.
Ich sah ihm in die Augen, aber ich konnte seinen Blick nicht so wirklich deuten, doch sah ich etwas schmerzliches in ihnen. Er sah mich nicht an sondern starrte an mir vorbei ins Leere.
„Zero ist alles okay?“ Ich war besorgt.
Plötzlich stieß er mich von sich weg. Nicht doll sondern sanft. Er wollte mich ja nicht verletzen.
„Geh bitte.“ Meinte er nur und sah mich noch immer nicht an.
Wieder war er so kalt zu mir.
Vor ein paar Sekunden kam es mir fast so vor wie früher und jetzt sind wir wieder hier…
„Man so kann es doch nicht weitergehen!“ Ich schrie ihn beinahe an, jetzt wurde ich wütend. Meine Worte hallten durch den Flur, viel lauter, als ich es wollte.
Zero blieb stumm und sah mich noch immer nicht an. Argh das war doch zum Verrückt werden!
„Was ist denn hier los?“ Zero und ich drehten uns erschrocken zur Seite und sahen in die Richtung aus der die Stimme kam. „Aido-senpai!“, platzte es aus mir raus. „tz.“ Zero sah wütend zu Aido-senpai und dann zu mir.
„Ich verschwinde.“ Ich war beruhigt.. Zero konnte doch noch sprechen.
„Genau Kiryuu-kun verschwinde bloß!“ Aido-senpai zeigte so oft er nur kann wie wenig er doch Zero mag. „Aido-senpai!“ Zischte ich und sah ihn empört an.
„Lass es Yuki“ – „aber Zero..“ - „kümmere dich um deine Night Class Freunde.“ Er hatte mir nicht einmal ins Gesicht geschaut und bevor ich noch was erwidern konnte machte er kehrt und verschwand. Super.. was hat mir das jetzt gebracht? Ich wollte mit ihm reden und mich wieder mit ihm vertragen aber so? Er war wieder so kalt zu mir.
Außerdem was war das davor… wollte er mich küssen?
„Yuki-sama?“ Ich war so in Gedanken, dass ich vergessen hatte das Aido-senpai noch da war.
Ich schaute ihn nur finster an. „Tut mir leid, wenn ich störte süße Yuki-sama, aber ich wollte dich auch mal wieder besuchen und außerdem warst du ja nicht zu überhören.“ Das letzte sagte er so leise, dass ich es fast überhörte, aber eben nur fast.
Ich seufzte und ging auf seinen Satz nicht ein. „Musst du immer so fies zu Zero sein? Er hat dir nichts getan“ – „Mir nicht aber er bringt Kaname-sama nicht den nötigen Respekt bei.“ – „Sei bitte netter zu ihm.“ – „Wenn das dein Wunsch ist Yuki-sama.“ Er sah beleidigt zu Seite. Ich wusste erhält sich eh nicht daran.
„Und überhaupt, was machst du hier um diese Zeit? Euch ist es verboten tagsüber das Schulgebäude zu betretet!“ Da kam der Guardian in mir durch.
„Ach sei doch nicht so.“ Gab Aido schmollend von sich.
Abermals seufzte ich. „Komm mit.“
Er folgte mir und wir gingen zusammen zu meinem Zimmer, da ich meine Blutstabletten holen wollte.
Aus zwei Gründen nehme ich sie. Erstens ist es den Vampiren hier an der Academy verboten Blut zu saugen (was besonders Aido-senpai schwer fällt sich daran zu halten…) und Zweitens auch wenn ich nun wieder ein Vampir bin, war ich vorher doch eine sehr lange zeit ein Mensch und bekam es noch nicht übers Herz von einem Menschen Blut zu trinken.
Auf den Weg fragte ich Aido was er nun wollte. Ich kaufte ihn nicht ab, dass er einfach so tagsüber durch die Gegend lief, um mich einfach mal zu sehen.
„Ach ich wollte mal meine weiblichen Fans besuchen. Sie lieben mich doch so.“ Er meinte die Mädchen der Day-Class. Die Vampire der Night-Class sind alle sehr gut aussehend, deswegen schwärmen alle Mädchen für die Night-Class. Natürlich weiß keiner der Day-Class Schüler, dass sie Vampire sind. Nur Zero und ich.
Blöde Ironie das wir beide nun auch Vampire sind. Von unserer fast geschwisterlichen Beziehung ist auch nichts mehr übrig. Es hat sich wirklich ZU viel verändert.
Aido und ich gingen stumm nebeneinander her. Ich beobachtete ihn heimlich und bekam immer mehr das Gefühl, dass er mir was verheimlichte, denn er hatte einen sehr bedrückten und nachdenklichen Gesichtausdruck, aber ich sagte nichts. Als wir in meinen Zimmer ankamen, schnappte ich mir schnell meine Blutstabletten und wir machten uns zusammen auf dem Weg zu O-Nii-san.
Draußen auf dem Gelände war schönes Wetter. Es war mitten im Sommer und der Himmel war wolkenlos, so dass die Sonne freie Bahn hatte. Mich störte die Sonne nicht so sehr bei Aido-senpai sah es doch etwas anders aus.
„Argh ich hasse Sonnenschein.“ Er rettete sich schnell in den Schatten. Ich kicherte. „Ich finde das nicht witzig Yuki-chan“ – „Entschuldige.“
Als wir kurz davor waren das Haus Mond, wo Kaname und die anderen Vampiren wohnten, zu betreten hielt Aido mich an der Schulter fest und zog mich von der Tür weg.
„Aido-senpai was soll das?“ Fragte ich verwirrt und sah ihn an. Er sah ziemlich angespannt aus.
„Es wäre ab jetzt besser, wenn du dich von Kiryuu-kun fernhältst.“
Ich sah ihn empört an. Das würde ich ganz bestimmt nicht. „Warum? Was redest du bitte? Nur weil du ihn nicht ma…“ Er unterbrach mich. „Darum geht’s nicht!“ jetzt sah er wütend aus. „Glaub mir, Kaname-sama wird es dir auch sagen.“ Was geht hier vor? Selbst wenn Nii-san es sagt, werd ich ihm dieses Mal widersprechen, auch wenn ich sonst immer auf Kaname höre. „Yuki-chan es wäre wirklich besser für dich.. Zero wird bald nicht mehr hier sein also versuch am besten gar nicht erst sich wieder mit ihm zu vertragen“ – „was? wieso sollte Zero weggehen?“ ich war nicht mehr empört sondern entsetzt. „Vergiss es.. du wirst Zero bald nicht mehr wieder sehen.“ Jetzt reichte es mir. Wütend stampfte ich am Aido vorbei und betrat das Haus Mond. In der Einganghalle rief ich sofort nach Kaname. „Kaname-senpai!“ Natürlich erschien er sofort auf der Treppe. „Yuki, wie oft soll ich dir noch sagen das du mich einfach Kaname nennen sollst?“ ich ging nicht drauf ein. Ich was zu sauer.
„Nee-san… Aido-senpai erzählt Quatsch“ – „das ist kein Quatsch Yuki du wirst Zero Kiryuu nicht mehr wieder sehen.“ – „ach ja? Und wieso nicht?“ Ich sah ihn wütend an was aber schwer war. ich kann nicht sauer auf Kaname sein. „Der Vampirjäger Verband und der Senat der Vampire haben seine Hinrichtung beschlossen.“
Es war still.
Ich starrte Kaname mit offenem Mund. Was sagte er da grad?
Ich hoffte, das was ein schlechter Witz.
„Das ist nicht war… das darf nicht war sein“ Ich war mehr als fassungslos.
„Tut mir leid das ist aber wahr Yuki. Ich weiß du magst Kiryuu aber seit wir weggingen Jahr metzelt er Vampire nieder so kann es nicht weiter gehen.“ – „Was? du warst etwa auch dafür? Du hast nichts gegen das Unteil gemacht?“ Wie konnte er nur? Ich glaube wirklich nicht was ich da hörte.
Ich musste etwas tun. Ich machte kehrt und wollte das Haus verlassen, doch gerade als ich raus laufen wollte schloss sich plötzlich die Tür vor mir. „Kiryuu wird heute Nacht abgeholt. Ich sagte doch du wirst ihn nicht mehr wieder sehen.
Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken. „O-nii-san was soll das?“ –„Ich brauchte Kiryuu damals nur als dein Schutzschild aber jetzt wo alles geregelt ist passe ich auf dich auf und nun brauch ich ihn nicht mehr. Ich lasse dich hier nicht mehr raus bis die Hinrichtung vollbracht wurde.“
Ich schwieg.
Das kann doch alles nicht sein.
Dar war alles von Kaname geplant. Er will Zero los werden. Das kann und darf ich nicht zu lassen!
Ende des 4. Kapitels
