Zum Inhalt der Seite

One-Shot-Sammlung

Eine Sammlung kleiner OS über Sae und Miko
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Es muss sein (Haupttext)

Es muss sein
 

"Warum ?" Wütend sah Miko mich an. "Es muss sein!" Mein Blick war eiskalt. "Aber...aber ich liebe dich doch." Verzweifelt sah das blauhaarige Mädchen mich an. "Ich liebe dich doch.", hauchte sie kaum vernehmbar, als hätte der Wind ihr die Worte aus dem Mund gerissen bevor sie ihnen Kraft verleihen konnte. Ich verstand sie trotzdem. Ich liebe dich auch` wollte ich schreien, wollte sie in die Arme nehmen, wollte sie küssen, sie nie wieder los lassen, doch es ging nicht. Das Leben hatte etwas anderes für mich vorgesehen.

Ich war die Letzte aus der Hauptlinie des Akami-Clans. Ich war die einzige die das Unternehmen leiten konnte. Wenn ich es nicht tat würden es meine geldgierigen Verwandten tun. Immerhin war es ja "nur" die Hauptlinie, die kurz vor dem "Aussterben“ stand". In den Nebenlinien gab es genug die das Unternehmen mit Freuden übernehmen würden. Aber das konnte ich nicht zulassen. Nachdem meine ganze Familie auf mysteriöse Weise gestorben war, als erstes mein Großvater, er starb vor einem Jahr an Herzinfarkt, dann mein Bruder, Gift, er hat angeblich eine giftige Pflanze gegessen, er war erst drei Jahre alt, dann mein Vater, erschossen, ein Raubüberfall, als letztes sind meine Mutter und meine Schwester bei einem Brand gestorben, der wohl auch mich töten sollte. Der Brand lag 3 Wochen zurück. Und nun sollte ich Miko da mit hineinziehen? NEIN !! NIEMALS !! Niemals würd ich meine Geliebte diesem bösartigen Spiel aussetzen.

Ich konnte sie nicht länger ansehen, ihre großen grünen Augen, die mich so bittend und verzweifelt ansahen, das lange blaue Haar, das auf ihren schmalen Schultern lag. Ich wandte mich ab und sah aus dem Fenster. Draußen wehte ein heftiger Wind die sich verfärbenden Blätter von den Bäumen. Es schien mir fasst so als ob die Bäume mit etwas abschließen würden, einen Schlussstrich ziehen, genau wie ich. Als ich mich wieder umdrehte stand Miko genau vor mir. "Sae", hauchte sie und legte die Arme um meine Schultern. Ich konnte mich nicht rühren. Erstarrt stand ich da, während Miko meine Schuluniform die Schultern hinab gleiten lies. Ich sammelte all meine Überwindungskraft und wollte sie von mir stoßen, doch in dem Moment küsste sie mich. In kürzester Zeit strömten tausend Empfindungen auf mich ein. Liebe gegenüber Miko, Hass gegenüber denjenigen, die ich für den Tod meiner Familie verantwortlich machte, Glück, weil sie mich in den Armen hielt und Schmerz, weil ich wusste das es das letzte Mal sein würde. Ich erwiderte den Kuss nicht. Ich hatte Angst schwach zu werden. Ich lies mich einfach von ihr küssen und genoss das Gefühl ein letztes Mal. Miko hatte die Augen geschlossen. Als sie mich los lies öffnete sie sie und sah mich dann traurig an. "Du meinst es ernst.", stellte sie fest und versuchte zu lächeln, doch sie hatte Tränen in den Augen. Ich nickte bloß. Sah sich noch einen Moment an und warf ihr dann einen letzten Blick zu in den ich all meine Liebe zu ihr legte. Bereits im nächsten Moment verwünschte ich mich selbst dafür. Ich verließ den Raum und ordnete im gehen meine Uniform. Sie blieb allein zurück.
 

_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
 

Der Tag danach
 

~ Saes Sicht ~
 

"Sae?"

Ich blickte auf. Akihito stand vor mir. "Was ist denn los?", fragte ich genervt.

Er grinste mich an und setzte sich auf meinen Tisch. Dann beugte er sich in meine Richtung und nahm eine Strähne meines lilanen Haares zwischen zwei Finger und spielte mit ihr."Darf ich meine Verlobte denn nicht einfach so besuchen?", fragte er mit gespielter Empörung.

Akihito war mein Verlobter seit ich denken konnte. Er war der Erbe des Akashino-Clans und meine Eltern, das heißt mein Vater und mein Großvater waren der Ansicht gewesen, dass er der perfekte Mann für mich wäre. Akihito und ich waren zusammen aufgewachsen und er war wie ein Bruder für mich. "Ich bin wütend.", sagte ich um ihm zu zeigen dass es nicht an ihm lag. "Was ist los?" Er sah mich besorgt an und ich konnte nicht anders als es ihm zu erzählen. "Ich hab mit Miko Schluss gemacht.", murmelte ich ohne ihn anzusehen. "Warum?", fragte er überrascht. Akihito und ich wussten beide dass wir eines Tages heiraten würden und hatten uns damit abgefunden. Er wusste dass ich ihn nicht liebte, außer als Bruder und bei ihm war es genauso. Er hatte einen Freund und das schon seit ungefähr 2 Jahren. Akihito hatte Yuki auf der High-School kennengelernt und sich in ihn verliebt. Dadurch wurde die ganze Heiratssache einfacher, denn ich wusste nun dass er sich niemals in mich verlieben würde und konnte weiter mit Miko zusammen sein die ich schon seit fast 15 Jahren kannte. Mit ihr zusammen war ich allerdings erst seit der Mittelstufe. "Du weist doch selber das meine Familie nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Wenn ich Miko da mit reinziehen würde hätte ich keine ruhige Minute." Er nickte zustimmend. "Verstehe." Er nahm mich in den Arm. "Du hast es mit deiner Familie aber auch nicht leicht." Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. In dem Moment sah ich wie Miko das Klassenzimmer betrat. Sie sah mich und Akihito und wieder trat ihr Tränen in die Augen. Ich drehte den Kopf weg, ich wollte das nicht sehen. Akihito merkte es und sah mich verwirrt an. Meine Mine war verschlossen. Daraufhin drehte er sich um und sah Miko. Sie saß inzwischen an ihrem Platz und weinte. Sawa eine Freundin von ihr war bei ihr und versuchte sie zu trösten, auch wenn sie natürlich nicht wusste was los war. Alle Welt ging davon aus das ich mit Akihito zusammen war. Er drehte sich wieder zu mir und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. ich starrte zurück. "Aber..es wird doch keiner erfahren wer sie wirklich ist.", versuchte er vorsichtig einzuwenden. "Nein“, meinte ich bestimmt. „sie werden es rausfinden und dann werden SIE sie mir auch noch wegnehmen.", sagte ich leise, jedoch mit fester Stimme. "Und das will ich nicht.", fügte ich nach kurzer zeit noch hinzu. Doch diesmal gehorchte mir meine Stimme nicht. Sie klang nicht fest wie eben, sondern verzweifelt. Akihito wusste wenn ich mit SIE meinte. Er sah mich weiter an und nahm mein Gesicht in seine Hände, sie waren groß, mit langen schlanken Fingern. dann küsste er mich auf die Stirn. Sein langes blondes Haar streifte über meine Wangen, und einen Moment verharrten wir so. Dann löste er seine Lippen von meiner Stirn. Und sah mich noch kurz an. "Ich muss in meine Klasse, warte nach der Schule auf mich.", meinte er bevor er mich los ließ und auf stand. Er versuchte noch einmal mich anzulächeln, doch es misslang ihm, dann verschwand er. Ich sah wieder zu Miko rüber. Sie weinte nicht mehr. Sie hatten den Kopf auf die Arme gelegt und hatte ihn in meine Richtung gewandt, doch ich konnte nicht erkennen ob sie mich ansah, weil ihr Haar vor ihrem Gesicht hing. In dem Moment kam der Lehrer und begann mit dem Unterricht.
 

Beim ersten Klingeln warf ich meine Sachen in die Schultasche und verließ die Klasse.

Ich wollte Miko nicht noch einmal in die Augen sehen. Als ich vor die Tür trat fing es an zu regnen. Der Regen wurde in kürzester Zeit zur Sintflut, also stieg ich in den Wagen, der bereits da war, und beschloss im Trockenen auf Akihito zu warten. Kurz nach mir kam Akihito aus dem Schulgebäude. er hielt sich seine Tasche über den Kopf und rannte zum Wagen. Er riss die Tür auf, ich rutschte zur Seite und machte ihm Platz. "Losfahren.", befahl ich nachdem er neben mir saß dann fragte ich: "Wo ist Yuki?" "Ich treff ihn später im ...." Ich ließ in mit einer Geste verstummen, als mir auffiel das nicht Jakob, mein englischer Fahrer uns abholte, sondern der Fahrer meines "lieben" Großcousin. Ich wusste ganz genau was er wollte und das würde ich ihm nicht geben. Also küsste ich Akihito demonstrativ und sagte lächelnd. "Wollen wir nicht mal wieder ins Kino gehen? Mit Yuki lernen kannst du auch ein andern mal." Er ging darauf ein und meinte nur: "Natürlich Schatz. Ich hatte nur das Gefühl du hättest so viel zu tun." Damit hatte er nicht unrecht, immerhin musste ich neben der Schule auch noch eine Firma leiten. "Ein bisschen Spaß muss sein." Ich lächelte. "Na dann...." Er grinste. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und musste an Miko denken. Wie gerne würde ich mit ihr ins Kino gehen. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen und schloss sie um nicht zu weinen, doch das war keine gute Idee, denn nun sah ich Miko vor mir. Wie sie mich anlächelte und ihre Haare im Wind flatterten. Ich war wieder mit ihr am Meer. Es waren Sommerferien gewesen und wir hatten zusammen Urlaub gemacht. Ganz allein, nur wir zwei. Es war die schönste Zeit meines Lebens gewesen. Ich merkte gerad das ich es nicht mehr länger schaffen würde die Tränen zu unterdrücken, als wir ankamen. Schnell stieg ich aus dem Wagen und ging ins Haus. Ich hörte wie Akihito mir folgte, doch ich drehte mich nicht um. Auf dem Weg zu meinem Arbeitszimmer begegnete ich zum Glück niemanden und als ich endlich hinter meinem großen Schreibtisch saß auf dem sich die Akten stapelten, als wenn sie mich erdrücken wollten konnte ich sie nicht mehr zurück halten. Ich weinte hemmungslos. Ich hatte noch nie so geweint. Nicht auf der Beerdigung meines Großvaters, nicht auf der meines Bruders, noch nicht einmal auf der Beerdigung meiner Eltern. Ich hatte es mir immer versagt zu weinen. Ich durfte nicht schwach erscheinen. Aber nun konnte ich nicht anders. Akihito kam mir nicht nach. Er schien zu wissen was in mir vorging und lies mich erst einmal allein und ich war ihm dankbar dafür. Nachdem ich scheinbar keine Tränen mehr hatte schloss ich die Augen und erinnerte mich an all die schönen Momente mit ihr. Wie wir als Kinder zusammen gespielt hatten, wie wir zusammen eingeschult wurde, unser erster großer Streit als ich angeblich ihre Puppe geklaut hatte und es sich dann heraus stellte das es der Hund gewesen war, wie sich unser Verhältnis veränderte als wie auf die Mittelschule kamen, an unseren ersten Kuss, wie wir unsere Beziehung mit Akihitos Hilfe geheim gehalten haben, an unser erstes Mal, an den Urlaub am Meer, wie sie mich getröstet hatte, als ich auf einmal keine Familie mehr hatte, wie mir klar wurde das ich nicht mehr mit ihr zusammen sein konnte und schlussendlich unsere Trennung.

Das Telefon klingelte und ich erwachte aus einer Art Trance. Ich sah das Telefon einen Moment verwirrt an, holte dann tief Luft und nahm den Hörer ab. "Sae Akami", meldete ich mich mit fester Stimme. Schweigen. "Hallo?", fragte ich leicht verwirrt. "Wer ist da?" Immer noch schweigen. "Wenn sie nicht antworten lege ich auf." Nur mit Mühe unterdrückte ich meine Wut auf diesen störenden Anruf. Und dann hörte ich doch etwas. "Nein“, es war Miko. „bitte leg nicht auf." "Miko.", sagte ich mit tonloser Stimme. "Was möchtest du?" Ich hatte beschlossen mich von ihr zu distanzieren und an diesem Entschluss hielt ich fest. "Mit dir reden, Sae. Nur reden." "Na gut, worüber möchtest du reden." Jede Sekunde des Gespräches war eine Qual für mich. "Das weist du genau.", meinte sie am anderen Ende der Leitung und ich spürte dass sie weinte. "Was sollte das?", fragte sie und ich war überrascht dass sie wütend klang. Außerdem wusste ich nicht was genau sie meinte. "Nein“, sagte ich deshalb. „ich weis nicht was du meinst." "Na das mit Akihito heute. Hast du das extra gemacht? Reicht es dir nicht mich zu verlassen? musst du nun auch noch vor aller Welt mit ihm rummachen?" "Bitte ?" Ich war wie vor den Kopf gestoßen. "Nein, natürlich nicht, warum sollte ich..." Ich wusste nicht was ich ihr darauf antworten sollte. Wie sollte ich ihr erklären, das Akihito mich getröstet hatte, weil ich sie weinen gesehen hab wenn ich sie verlasse. "Ich..er hat nur.“ "Er hat nur was?", fragte sie verletzt. "Er hat nur gezeigt, dass er dein Verlobter ist und ich nur Miko? Die kleine mit der sich Sae Akami, Erbin von einem der größten Unternehmen Japans, eine Zeit lang vergnügt hat und dann weggeworfen? War es das was du sagen wolltest?" Ihre Stimme zitterte und ich wusste nicht ob vor Wut oder vor Trauer, wahrscheinlich beides. "Nein, Miko, bitte, hör mir doch zu..." "Nein jetzt hörst du mir zu! Ich liebe dich Sae. DU bist für mich das Wichtigste überhaupt und wenn du mich schon verlässt nach 5 Jahren Beziehung oder sollte ich lieber Affäre sagen...:" "Aber...", versuchte ich einzuwenden.“NEIN...Nein...lass mich ausreden. Wenn du schon Schluss machst, dann verrat mir wenigstens den Grund dafür. Das habe ich verdient, findest du nicht?" "Ja“, meinte ich vorsichtig. "das hast du...aber...ich weis nicht wie ich es erklären soll ich...ich habe Angst." "Angst?" Ihre Stimme war nun ruhig und klang fast mitleidig, auch wenn ich immer noch überzeugt war das sie weinte. "Ja...ich habe Angst vor meiner Familie, wegen dir. Ich habe Angst um dich, und das dir etwas passiert." meine Stimme war zum Ende hin immer leiser geworden. Mir liefen nun wieder die Tränen die Wangen hinab. Lange war es still am anderen Ende der Leitung, dann: "Du...du hast also mit mir Schluss gemacht, weil du Angst hattest das mir etwas passiert? Nicht weil du mich nicht mehr liebst?" Ihre Stimme klang als freute sie sich, was mich wiederum verwirrte. "Natürlich liebe ich dich noch." Für mich war es selbstverständlich gewesen, dass sie da weiß, ich hatte es ihr ja oft genug gesagt. Ich hörte ein lachen am anderen Ende der Leitung. "Das freut mich." ich musste unwillkürlich lächeln. "Schön.", meinte ich nur, doch dann merkte ich was ich tat und meinte: "Ich muss auflegen:" "Oh...ja ok...sehen wir uns morgen in der Schule? Oder sind wir noch nicht einmal mehr Freundinnen?" "Doch...du wirst immer meine Freundin sein." Und meine Liebe, fügte ich in Gedanken hinzu. "Dann bis Morgen." "Ja, bis Morgen.", meinte ich und legte auf.
 


 

~ Mikos Sicht ~
 

Ich betrat das Klassenzimmer an diesem Morgen erst sehr spät.

Ich wollte Sae so wenig wie möglich sehen, aber ausgerechnet als ich reinkam umarmte Akihito sie gerade. Es war als wenn sich plötzlich der Nebel lichtet und eine Art Erkenntnis traf mich. Akihito. das war also der Grund dafür, das Sae mich verlassen hatte. "Hey Miko, alles in Ordnung?", fragte eine besorgte Stimme. Ich wandte meinen Kopf zur Seite und entdeckte Sawa. Sie legte einen Arm um meine Schulter und brachte mich zu meinem Platz, denn ich stand aus irgendeinem Grund mitten im Klassenzimmer. Sie reichte mir ein Taschentuch und erst jetzt bemerkte ich dass ich weinte. "Danke!", sagte ich und versuchte zu lächeln was mir scheinbar nicht so ganz gelang, denn Sawa sah mich skeptisch an und fragte: "Was ist den los?" Doch ich schüttelte nur den Kopf und versuchte es erneut mit einem Lächeln. "Es ist nichts Schlimmes. Es ist nur so heute vor einem Jahr ist mein Hund gestorben.", log ich und bat Sawa deshalb im Geiste um Verzeihung. "Ach so." sie nahm mich in den Arm und ich merkte das Sae zu mir sah. Sawa lies mich wieder los. "Ich weiß wie es dir geht.", meinte sie niedergeschlagen. Ich versuchte ihr zuzuhören, doch es gelang mir nicht, denn Akihito hatte gerade Sae Gesicht in seine Hände genommen und ich dachte er würde sie küssen. Am liebsten wäre ich zu ihnen hingelaufen und hätte ihn von ihr weggezerrt, aber wir waren ja nicht mehr zusammen. SIE hatte ja Schluss gemacht…Gestern. Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen und scheinbar passte das auch zu meinem Gespräch mit Sawa, denn auch sie weinte, und meinte gerade: "Ich vermisse ihn wirklich...." Mehr hörte ich nicht, denn in dem Moment beugte sich Akihito tatsächlich vor und küsste sie. Am liebsten hätte ich weggeschaut, auch wenn es nur ein Kuss auf die Stirn war. Ich versteifte mich und konnte den Blick nicht abwenden. Sawa war zum Glück zu sehr mit ihrer Geschichte beschäftigt als das sie es bemerkt hätte. Dann stand Akihito auf und ging. Es klingelt und der Lehrer kam. Sawa tätschelte mir nochmal die Schulter und ich versuchte es mit einem Lächeln, bevor sie an ihren Platz verschwand. Ich legte den Kopf auf die Arme und sah Sae an. meine Haare drapierte ich so vor meinem Gesicht das sie es nicht bemerkte und dann sah ich wie sie mich ansah. Ich konnte ihren Blick nicht deuten, doch am besten wäre er wohl mit Ungeduld zu beschreiben gewesen.
 

Als es endlich zu Unterichtsschluss klingelte lies ich mir Zeit.

Ich bemerkte wie sich Sae beeilte und packte auch etwas schneller um aus dem Flurfenster zu sehen warum sie so schnell weg wollte. Vor der Schule stieg sie in den Wagen und kurz darauf kam auch Akihito. Das war also der Grund. Ich bemerkte wie ich wütend wurde. Ich sah dem Wagen nach bis er außer Sichtweite war, dann ging ich runter und fuhr mit dem Fahrrad durch den Regen nach Hause. Ich versuchte meinen Kopf zu lehren und an nichts zu denken, aber das gelang mir nicht. Immer wieder sah ich Sae und Akihito, wie er sie Umarmte und später küsste. Mir kam der Verdacht, dass sie mich wegen ihm verlassen hatte, doch dann dachte ich an Yuki. `Und wenn er auch verlassen wurde`, schoss es mir durch den Kopf. Als ich zuhause ankam war meine Mutter noch nicht da.

Meine Mutter und mein Vater sind geschieden. Er ist Anwalt sie war Kellnerin. Wie das immer so ist. Er hat sich verliebt Mama wurde schwanger und er hat sie geheiratet. Allerdings hielt das ganze keine drei Jahre. Mein Vater wollte mich aber trotzdem sehen, also nahm er mich zu Geschäftsterminen mit. So habe ich auch Sae kennengelernt. Durch die Scheidung hat meine Mutter eine hübsche Summe bekommen und ihr eigenes kleines Restaurant eröffnet.

Ich ging kurz in die Küche und holte mir einen Apfel. Saes Lieblingsfrucht. Ich wollte gerade hineinbeißen als ich ihn nochmal kurz ansah und legte ihn dann doch wieder weg. Er erinnerte mich zu sehr an sieh. Ich überlegte ob ich Yuki anrufen sollte, verwarf die Idee dann aber wieder. ich versuchte meine Hausaufgaben zu machen, aber die Ungewissheit quälte mich. Ich griff zum Telefon Ich musste es wissen. Ich musste Yuki anrufen. Meine Finger wählten die Nummer und ich wartete. "Sae Akami" Verwirrt sah ich das Telefon an. Warum war Sae bei Yuki ich sah aufs Display und merkte das ich aus Versehen ihre Nummer gewählt hatte. "Hallo?", hörte ich sie leicht verwirrt fragen. Wenn sie schon mal am Telefon war konnte ich auch mit ihr sprechen. "Wer ist da?" Aber was sollte ich denn sagen? "Wenn sie nicht antworten lege ich auf." Ich hörte dass sie wütend war. Ich hatte sie scheinbar bei etwas gestört. "Nein“, brachte ich endlich raus. "bitte leg nicht auf." "Miko." Ihre Stimme klang tonlos fast schon desinteressiert. "Was möchtest du?" Ihr Tonfall zeigte eindeutig das sie nichts mit mir zu tun haben wollte, aber das lies ich nicht auf mir sitzen. "Mit dir reden, Sae. Nur reden." "Na gut, worüber möchtest du reden." `Das weist du ganz genau’ dachte ich wütend darüber dass ich anfing zu weinen. "Das weist du genau. Was sollte das?", fragte ich und konnte meine Wut nicht länger verbergen. "Nein, ich weis nicht was du meinst." Wollte sie sich jetzt auch noch über mich lustig machen? "Na das mit Akihito heute. Hast du das extra gemacht? Reicht es dir nicht mich zu verlassen? musst du nun auch noch vor aller Welt mit ihm rummachen?", warf ich ihr an den Kopf. "Bitte?", war ihre einzige Reaktion. "Nein, natürlich nicht, warum sollte ich...", meinte sie dann mit sich überschlagender Stimme.“Ich..er hat nur..." Sie kann es mir also nicht sagen. Ich hätte nie gedacht dass sie feige ist. "Er hat nur was?", fragte ich deshalb verletzt. "Er hat nur gezeigt, dass er dein Verlobter ist und ich nur Miko? Die kleine mit der sich Sae Akami, Erbin von einem der größten Unternehmen Japans, eine Zeit lang vergnügt hat und dann weggeworfen? War es das was du sagen wolltest?", fragte ich und war wütend das meine Stimme zitterte. "Nein, Miko, bitte, hör mir doch zu...", wollte sie einwenden, doch ich wollte mich jetzt nicht unterbrachen lassen.“Nein, jetzt hörst du mir zu! Ich liebe dich Sae. DU bist für mich das Wichtigste überhaupt und wenn du mich schon verlässt nach 5 Jahren Beziehung oder sollte ich lieber Affäre sagen...:" "Aber...“, versuchte sie einzuwenden.“NEIN...Nein...lass mich ausreden. Wenn du schon Schluss machst, dann verrat mir immerhin den Grund dafür. Das habe ich verdient, findest du nicht?" "Ja, das hast du...aber...ich weis nicht wie ich es erklären soll ich...ich habe Angst." "Angst?" Nun da ich alles gesagt hatte war meine Stimme wieder ruhig und ohne es zu wollen bedauerte ich Sae. Ich wollte nicht dass sie litt oder Angst hatte und immer noch flossen Tränen über mein Gesicht. "Ja...ich habe Angst vor meiner Familie, wegen dir. Ich habe Angst um dich, und das dir etwas passiert." WAS? Sie hatte Angst um mich? Wegen ihrer niederträchtigen Verwandten? Aber das hieß ja.... "Du..du hast also mit mir Schluss gemacht, weil du Angst hattest das mir etwas passiert? Nicht weil du mich nicht mehr liebst?" Ohne es zu wollen bekam meine Stimme einen erwartungsvollen Unterton. "Natürlich liebe ich dich noch." Ich war überglücklich. Was 5 kleine Worte doch für eine Auswirkung haben können. meine Tränen waren versiegt und stattdessen breitete sich ein Lächeln über mein Gesicht. "Das freut mich.", meinte ich. "Schön." Ihre Stimme klang nun irgendwie freundlicher. "Ich muss auflegen.", vielleicht hatte ich mich aber auch nur getäuscht. "Oh...ja ok...sehen wir uns morgen in der Schule? Oder sind wir noch nicht einmal mehr Freundinnen?" das musste ich unbedingt wissen. "Doch...du wirst immer meine Freundin sein." "Dann bis Morgen.", verabschiedete ich mich. "Ja, bis Morgen." Und dann legte sie auf. Ich lauschte dem Freizeichen noch einen Moment und legte dann auch auf. Ich lies das Gespräch noch einmal Revue passieren. Ich war also nicht mehr mit meiner Liebsten zusammen wegen ihren habgierigen Verwandten. Das war doch der größte Quatsch überhaupt. Ich schüttelte den Kopf. Morgen würde ich mit ihr darüber reden. Morgen. Warum eigentlich nicht heute fragte ich mich dann und bevor ich noch lang überlegen konnte lief ich nach unten und zog mich an. Danach fuhr ich mit meinem Fahrrad zum Akami-Anwesen. Es dauerte keine 5 Minuten bis ich da war. Ich lehnte mein Fahrrad ans Haus und klingelte. Die Haushälterin öffnete. Ich kannte sie schon seit ich 4 war, also seit 13 Jahren. Sie lächelte mich freundlich an und meinte, dass Sae in ihrem Arbeitszimmer sei. Ich dankte ihr und machte mich auf den Weg. Ich musste mich zwingen nicht zu rennen. Als ich endlich vor der Tür stand klopfte ich einmal kurz und trat dann ohne auf eine Antwort zu warten ein. Sae hob den Kopf als Ich die Tür öffnete und sah mich direkt an. Selbst auf die Entfernung sah ich die Tränenspuren auf ihrem Gesicht. Ich schloss die Tür und ging vorsichtig zu ihr. Sie sah aus als wenn sie gleichzeitig aufspringen und sitzen bleiben wollte, als wenn sie auf der einen Seite zu mir und andererseits aber auch von mir weg wollte. Ich nahm ihr die Entscheidung indem ich mich einfach auf ihren Schoss setzte und die Arme um sie schlang. Und endlich erwiderte sie die Umarmung. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht und sie lehnte den Kopf an meine Schulter. Doch dann, als würde sie jetzt erst merken was sie tut versteifte sie sich. Ich lies sie los, blieb aber sitzen. Sie sah mich einfach nur an. Also sagte ich. "Sae, es ist furchtbar süß von dir das du dich von mir trennen willst um mich zu schützen, aber ohne dich ist mein Leben wertlos." Ich sah sie mit einem traurigen Lächeln an und war überrascht als sie nickte. "Ja, mir geht es genauso. Ich musste heute feststellen, was ich schon die ganze Zeit gewusst hab und zwar das ich ohne dich nicht leben will. Ich weis das es besser für dich wäre wenn du nicht bei mir wärst, ich weis dass ich dich eigentlich wegschicken müsste, aber...dafür bin ich wohl zu egoistisch." Sae sah mich traurig an und legte die Arme um meine Schulter. Ich wollte gerade fragen, was nun aus ihren Verwandten wird, da küsste sie mich und nur zu gerne erwiderte ich den Kuss.
 

Fin



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück