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Leserprobe : Der schwarze Schwarm

Prolog
von

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Execution

Seine warmen Hände hielten den Stab fest im Griff, als das Feuer von allen Seiten des Berges aufstieg. Schwarze Wolken verdunkelten den Himmel über dem Altar und wie Regen schoss Asche aus diesen, welche sich über viele Teile des großen Plateaus legten. Windstille war eingekehrt und ließ den schwarzen Rauch der verbrannten Erde in die Luft hinauf ziehen.

Das schwarze Haar des jungen Priesters schimmerte rot vor Hitze, seine Sicht war verschwommen und seine Sinne benebelt. Das Feuer schien ihm immer näher zu kommen und doch vor ihm zu weichen, machte er einen Schritt darauf zu.

Stille war eingekehrt, erfüllte den Altar der Drachen und den Leib des jungen Shendrakh. Der rote Mond, wie er am Himmel stand, war der einzige Zeuge von dem, was auf diesem Berg passiert war. Niemand sonst vermochte es, auf diesen heiligen Altar zu steigen, niemand sonst wagte sich auch nur in die Nähe des Berges. Niemand, außer der Priester, dessen Aufgabe es war, diesen Berg zu schützen und ihn zu Ehren.

Doch bereits in weiter Ferne näherte sich eine dunkle Aura. Ein Schatten, den man nicht aufzuhalten vermochte. Und obwohl der Drachenpriester es genau spürte, dass er nicht mehr für lange allein sein sollte, erhob er seine Hand in Richtung der großen Statue, welche sich vor ihm prunkvoll und schön aus dem Boden streckte. Die Statue einer Frau in langer Robe, mit lodernden Händen und Füßen und einer Kristallkugel vor ihrer Brust.

Das Abbild der schwarzen Göttin sah mit halb geschlossenen Augen und einem sanften Blick auf den jungen Priester hinab. Ihre Haut aus schwarzem Marmor glänzte, blendete schon fast und die Kristallkugel schwebte langsam hinunter, auf die Kopfhöhe des Priesters.

Der schwarzhaarige junge Mann schloss seine Augen und begann flüsternd einen Zauber zu wirken. Helle Runen umkreisten seine Hände, strahlten Licht aus, welches sich in der Kugel wieder spiegelte. Noch wärmer wurden seine Hände, schienen die Kristallkugel greifen zu wollen, doch entfernten sich immer wieder von diesem mächtigen, uralten Artefakt.

Bereits hatte die Aura den Fuß des Berges erreicht, stieg langsam und beschwerlich den steilen Hang hinauf, materialisierte sich langsam immer und immer weiter, nahm allmählich Form an.

Mit Ehrfurcht sprach der Priester die letzten Worte aus, bevor er vor der Göttin in die Knie ging. Er streckte der Kristallkugel die Hände entgegen, diese erhob sich und schwebte zurück zu ihrem Ursprung, in die brennenden Hände der dunklen Göttin.

Kriegstrommeln hallten an das junge Ohr des Priesters, Gebrüll und das Schellen von Waffen erfüllte das Tal am Fuße des Berges. Ließen den Priester erschüttert an den Bergesrand steigen und ihn hinab in ein tosendes Waffenmeer blicken.

Soldaten, welche es alle in den Krieg getrieben hatte, marschierten durch den Wald. Hinter ihnen blieb nur Asche zurück.

„Dunkel ist die Nacht in der die Krieger sich sammeln“, sprach eine Stimme hinter dem Priester, die jedoch von seiner Aufmerksamkeit unberührt blieb. Seine Arme senkten sich, sein Stab fiel zu Boden, zerschellte auf diesem in kleine Lichtpartikel, welche sich in Luft auflösten.

Die dunkle Aura näherte sich ihm, nahm neben ihm Gestalt an und verwandelte sich in eine junge Frau im schwarzen Kleid, mit Knochen und Sehnen verziert. Ein ebenholzfarbener Stab lag fest in ihren pechschwarzen Händen, ihre goldenen Augen schimmerten blitzend durch ihre schwarze Kapuze.

Schweigend sah sich die Frau auf dem Altar um, erblickte die Statue, welche ihr den Blick zugewandt hatte. Sie erblickte auch die Kristallkugel, welche sich mit violettem Rauch gefüllt hatte und nun wie ein Planet den Kopf der schwarzen Göttin umkreiste.

Stumm wandte sich der Priester der Fremden zu, beobachtete diese, wie sie langsam und neugierig auf die große Statue zuging. Bevor der Schwarzhaarige etwas tun konnte, hatte sich die große Statue bereits nach unten gebeugt. Sie drehte sich langsam zu dem Priester und machte ihre schweren, langsamen Schritte auf ihn zu.

„Eure Stimme untersagt euch zu sprechen, wenn ihr unheilige Zauber wirkt. Euer Herz untersagt euch zu lieben, wenn ihr keinen Drachen liebt. Eure Seele untersagt euch zu ruhen, bevor ihr sie nicht gefunden habt“, flüsterte die Fremde, wandte sich dem jungen Priester wieder zu. Ihr schmales Gesicht zog eine ernste Miene und ihre Lippen zitterten in der Hitze, die schon fast zu einem Heizofen geworden war.

Kein Wort drang aus des Priesters Mund hervor, sondern legte er seinen silbernen Mantel ab und begann langsam seine weiße, durch den Ascheregen graue Robe von seinem Leib zu entfernen. Mit blanker Haut stand der junge Mann vor der Fremden, wie er erkannt hatte, einer Prophetin der Zeit.

Langsam schritt sie auf den jungen Priester zu. Die marmorne, große Göttinnenstatue hatte sich bereits schützend neben den Priester gestellt, als die Prophetin bei ihm angelangt war. Sie streckte ihre Hand seiner Brust entgegen und strich über diese, bis zu seinem Bauch hinab. Sie blickte an ihm herunter.

Schatten huschen über den Leib des Priesters, wunden sich um seine Oberschenkel und Arme, hatten sich an einigen Stellen bereits auf seiner Haut niedergelassen, in Form von dunklen Runen, welche dennoch ein dunkles, violettes Licht ausstießen.

Ihre Macht wird stärker, hallte eine dritte, immer wieder hallende Stimme an das Ohr der beiden Sterblichen. Während der junge Priester vollkommen ungerührt stehen blieb, so drehte sich die Prophetin gen der großen Göttin und senkte ihren Kopf. Ein Bullenschädel erschien langsam auf diesem und die junge Frau senkte ihren Stab nach unten.

Langsam setzte sich die Steinstatue wieder in Bewegung, begab sich an ihren ursprünglichen Platz, versteinerte dort, an dieser Stelle. Die Kristallkugel jedoch schwebte erneut vor dem Gesicht des Priesters, leuchtete auf und läuterte seinen Körper von den Schatten.

„Erneut werden sie euch aufsuchen, doch die Göttin gab mir eine Aufgabe, euch zu heilen und zu leiten, durch die Weiten dieser Welt“, flüsterte die Prophetin und erhob ihren Stab entgegen der Kugel. Seine Spitze, das Emblem der Zeit, begann zu glühen, hüllte die Kugel in Licht und verwandelte sie in ein gleißend strahlendes Buch mit Schloss und Siegel darauf.

„In diesem Buch ist geschrieben, welche Zauber ihr wirken dürft. Euer Amt als Tempelpriester ist getan, ihr seid nicht länger im Dienste des Tempels der Göttin. Nun seid ihr im Dienste eurer selbst. Ein Priester des Drachenschwarms.“

Der Schwarzhaarige nahm das Buch schweigend und doch sehr ängstlich entgegen. Besorgt betrachtete er das Buch, hielt es in den Händen und senkte den Blick auf die leuchtenden Runen, die ihn vor dem Schatten zu schützen schienen. Ein warmes, goldenes Licht ging von diesem Buch aus, bestrahlte die blanke Haut des Priesters und ließ einen seichten Wind aufkommen.

Auf den Schultern des Priesters erschien plötzlich Metall. Es sah so aus, als würde es sich dem Körper anpassen, an diesem hinunter fließen und sich zu einer Plattenrüstung zu formen, bestehend aus Schulterplatten, einer Eisenrobe und Handschuhen mit Plattenverstärkung.

Gleißendes Licht erfüllte die noch matte Rüstung. Die Schultern wurden weiß gefärbt, eisblaue Verzierungen überzogen die gesamte Rüstung und zogen dich bis hinunter zu den weißen Lederstiefeln. An den Schulterplatten materialisierten sich weiße Schwingen aus Licht, mit der ungefähren Spannweite seiner Arme.

Schweigend sah der Elf auf und ein leichtes Lächeln überzog sein Gesicht. Die blauen Augen schimmerten, spiegelten das Antlitz der Prophetin wieder. Diese wich einige Schritte zurück, verschmolz allmählich wieder mit den Schatten.

„Shakhazruhn, so lautet euer Name, nehmt ihr ihn an, Drachen-priester“, fragte sie mit einem letzten Hauch, bevor sie wieder die Form der Aura angenommen hatte. Mit einem Nicken bestätigte der junge Priester den Auftrag, ließ das Buch fallen, welches sich im Fall mit einer Kette, welche direkt aus dem Nichts erschien, um seine Hüften legte.

Ohne weitere Worte zu verlieren wich die Aura von dannen, ließ den Priester, alleine zwischen Asche und Feuer, mit seiner zu erfüllenden Aufgabe auf der Spitze des Schattenberges. Der Rauch senkte sich wieder, während der Ascheregen nachließ. Auch der Wind wehte nun wieder, die letzten Überreste des Geschehenen wurden von ihm davongetragen, wurden durch ihn zu Memoiren des jungen Shakhazruhn.

Schritt für Schritt begab sich Shakhazruhn zum Weg, welcher steil hinab ins Tal führte, steinig, rutschig und eng. Bevor er diesen betrat, sah er sich noch ein letztes Mal um, lächelte, senkte seinen Kopf und sah die große Göttin an. Seine blauen Augen waren nun mehr warm, nicht länger von der natürlichen Kälte erfüllt, die er seit der Geburt von seinem Vater geerbt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ukky
2009-12-27T15:09:48+00:00 27.12.2009 16:09
Also, prinzipiell finde ich den Teil, den ich gelesen hab (bin leider nicht weit gekommen, weil ich gleich los muss und ich schreibe jetzt, weil ich es sonst vergesse) ganz gut, aber du solltest dir unbedingt einen Betaleser zulegen (oder dir einen neuen besorgen, falls du schon einen hast). Tut mir leid, falls ich dich jetzt irgendwie beleidige, das ist nicht meine Absicht, ich möchte dich nur mit etwas konstruktiver Kritik unterstützen.
Also: Die Rechtschreibfehler sind hier zwar vorhanden, aber ganz eindeutig keine Herdentiere, was eine Seltenheit auf animexx ist, da muss ich dich loben!
Satzbau und Wortwahl hingegen sind noch mehr oder weniger stark verbesserungsfähig, z.B. "bereits in weiter Ferne" passt einfach nicht, entweder ist etwas breits in der Nähe oder noch in weiter Ferne.

Zu mehr habe ich jetzt leider keine Zeit, ich muss mich beeilen, sorry. >_> Aber wenn du Fragen hast, kannst du mir gerne eine ENS schreiben. :3
Als Betaleser könnte ich dir auch jemanden empfehlen.

Liebe Grüße, ukky
Von:  Shahla
2009-07-16T18:04:34+00:00 16.07.2009 20:04
Olá
Da hab cih mir ja was ausgesucht.
Die Leseprobe is tkalsse
Und wird mir bei deinem WB helfen.
Es ist wirklichgut geschrieben.
Und bis jetzt gefällt es mir.
Ich geb mir mühe ein Cover zu gestallten, dass den Anforderungen gerecht wird.

LG*Hana


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