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Surprise

Wohin eine Flucht führen kann [NejiKiba]
von

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Flucht

„Kiba Inuzuka!“

Der wütende Schrei meiner Mutter erschallt. Ich laufe schneller.

Springe über die nächste Hecke, immer Akamaru neben mir.

„Bleib sofort stehen, Kiba!“ Und mich meinem Schicksal ergeben? Nein, danke, lebensmüde bin ich nicht.

Meine Mutter ist sauer. Richtig sauer. Und das Beste, was ich jetzt machen kann, ist die Beine in die Hand nehmen und laufen. Wenn ich Glück habe, kann ich mich verstecken, bis sie sich abgeregt hat. Dabei finde ich mein Vergehen wirklich nicht so schlimm.

Mal ehrlich, wem ist es noch nicht passiert, dass er beinahe die ganze Küche abgefackelt hat, bei dem Versuch Pfannkuchen zu machen? Richtig. Das ist uns allen schon passiert.

Also ist der Aufstand, den meine Mutter –natürlich erst nach dem Löschen des brennenden Herds- macht, völlig überflüssig.

Ich renne trotzdem lieber weg. Wer weiß, was ich in ihrer ungerechtfertigten Wut für eine Strafe bekomme. Aber viel wichtiger: Ich brauche ein Versteck. Ich kann nicht ewig wegrennen, denn ich muss zu meiner Schande gestehen, dass meine Mutter schneller und vor allem länger rennen kann als ich.

Also sehe ich mich hektisch um, als ich über die nächste Hecke springe. Natürlich weiß ich, dass das eigentlich Hausfriedensbruch ist. Aber das hier ist sowas wie Notwehr. Oder besser gesagt, Notzuflucht. Sowas in der Art jedenfalls. Auf jeden Fall kann ich nichts dafür, dass ich hier über fremde Hecken hinweg flüchten muss.

Aber hier irgendwo muss doch Hinata wohnen. Hinter der nächsten (außergewöhnlich hohen und außergewöhnlich gepflegten) Hecke müsste ihr Haus sein. Hinata ist mein sicherer Hafen! Sie wird mich verstecken, bis die Gefahr (meine Mutter) vorüber gezogen ist. Mit etwas Mühe schaffe ich es auch über diese Hecke und knicke fast mit dem Fuß beim Aufprall um, als hinter mir wieder der wütende Schrei erklingt.

„Kiba Inuzuka! Das gibt Hausarrest, bis du alt und grau bist!“ Angst! Die Stimme kommt näher. Panisch sehe ich mich um.

Ich bin im richtigen Garten! Leider sitzt dort auf der Terrasse aber nicht mein sicherer Hafen Hinata, sondern das genaue Gegenteil. Ihr Cousin Neji, der mich wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken meiner schrecklichen Mutter ausliefern wird. Egal! Ohne Risiko macht das Leben keinen Spaß. Panisch rase ich zu ihm hin und schwanke kurz, bevor ich genau vor ihm zum Stehen komme.

„Inuzuka.“ Er sieht von seinem Buch auf und mich an. Falls er überrascht ist, den besten Freund seiner Cousine plötzlich vor sich stehen zu sehen, so lässt er es sich wenigstens nicht ansehen.

„Versteck mich! Und verrat mich nicht!“ Und schon renne ich panisch durch die offene Terrassentür ins Innere. Schade eigentlich, dass ich Neji jetzt nur noch von hinten sehe. Jetzt sieht er bestimmt überrascht aus und diesen Ausdruck –irgendeinen Ausdruck- auf seinem Gesicht will ich eigentlich nicht verpassen. Aber da ich gerade um mein Leben fürchte, sinniere ich nicht weiter darüber nach, sondern stelle mich hinter den Vorhang.

Akamaru ist mir natürlich nachgerannt und rollt sich auf meinem Kopf zusammen. Ungewöhnlich geistesgegenwärtig sehe ich mich um. Ich muss meinen Geruch überdecken! Sonst findet Mum mich trotz allem. Da nichts anderes zur Verfügung steht, greife ich nach einer Blumenvase. Die Blüten der roten Rose streiche ich mir übers Gesicht, danach überschütte ich Akamaru und mich mit dem Wasser aus der Vase. Das reicht hoffentlich, um unseren Eigengeruch zu überdecken. Als ich erneut die Stimme meiner Mutter vernehme, diesmal ganz nahe, versteife ich mich augenblicklich.

„War mein Sohn hier? Inuzuka Kiba?“, höre ich die forsche Stimme meiner Mutter zu Neji sprechen.

Oh bitte…! Lass Neji nur einmal etwas Gutes tun! Lass ihn lügen!

„Ich habe ihn nicht gesehen. Außerdem wäre ich ihnen sehr verbunden, wenn sie jetzt unser Privatgrundstück verlassen würden.“ Neji, ich liebe dich!
 

Die Kälte in Nejis Stimme hält meine Mutter zwar nicht davon ab, noch einmal zu riechen, ob ich hier bin –und an dieser Stelle sei Dank an die Blumenvase, auch wenn ich jetzt wie der sprichwörtliche begossene Pudel aussehe-, doch dafür verschwindet sie auch im nächsten Moment. Vorsichtig spähe ich hinter dem Vorhang hervor und im Garten ist tatsächlich nur noch Neji, der sich in diesem Moment langsam zu mir umdreht.

Und sein Gesicht sagt nur eines: Erklärung! Unsicher grinse ich, während ich mich auf dem Vorhang pelle und langsam wieder auf die Terrasse trete.

Er mustert mich.
 

„Wieso bist du nass?“

Ich kratze mich an der Nase.

„Meine Mutter hätte mich riechen können, also hab ich mich mit eurer Blumenvase…und so…damit ich nach Rosen und nicht nach mir rieche.“, erkläre ich reichlich unsicher. Mein Gott, mit diesem Blick könnte er wahrscheinlich gestandene Männer einschüchtern, dabei ist der Kerl erst 15.

„Aha.“ Er sieht mich weiterhin nur mit diesem stechenden Blick an, unter dem ich kleiner und kleiner zu werden scheine.

„Hör zu, ich kann das erklären, Kumpel.“

„Ich bin nicht dein Kumpel, Inuzuka.“ Was hat der nur gegen mich? Bloß, weil ich ihn beim Lesen gestört habe?

„Jaja, schon gut. Ich kann das aber wirklich erklären!“ Falls er sowas als Erklärung durchgehen lässt. Neji nickt mit dem Kopf unmerklich in Richtung des weißen Plastiktisches, an dem zwei Stühle stehen.

Häh? Was will er von mir?

„Setz dich, Idiot.“ Oh. Achso. Ich setze mich.

„Die Beleidigung will ich überhört haben.“

„Mir völlig egal, was du hörst und was nicht.“ Ganz schön frostig. Dabei würde ihm ein Lächeln sicher nicht schlecht stehen. Im Gegenteil. Sein Gesicht würde sicher regelrecht aufleuchten. Schade, dass zumindest ich das niemals zu sehen bekommen werde. Schon wieder sieht er mich eindringlich an.

Bin ich dran, was zu sagen? Scheinbar.

„Also, weißt du, ich hatte Hunger. Na ja, also eigentlich hatte ich schon was gegessen. Mum macht immer in den ersten Tagen des Monats dieses Fischfilet. Aber ich mag gar keinen Fisch, aber das kann ich ihr nicht sagen, weil sie im Moment so zickig ist. Ich persönlich glaube ja, sie hat ihre Tage, aber nicht so wichtig. Auf jeden Fall hatte ich noch Hunger, also-“

„Stopp!“, unterbricht Neji mich unwirsch. Ich erschrecke mich dermaßen, dass ich mich verschlucke und anfange wie irre zu husten.

Dieser Idiot! Warum unterbricht er mich auch so plötzlich? Nachdem ich ein paar Minuten krebsrot im Gesicht nach Luft geschnappt habe, habe ich mich wieder einigermaßen gefangen. Natürlich hat Neji es nicht für nötig befunden, mir auf den Rücken zu klopfen. Wozu auch? Soll der dumme kleine Inuzuka-Junge doch verrecken.

„Warum unterbrichst du mich?“, frage ich ziemlich wütend.

„Du sollst mir nicht deine halbe Lebensgeschichte erzählen oder ob deine Mutter ihre Tage hat. Ich will einfach nur wissen, warum du plötzlich in unseren Garten springst, rein rennst und dich mit Blumenwasser überschüttest. Geht das?“

Meine Güte! Zicke!

„Ich hab die Küche halb abgefackelt und musste vor meiner Mutter fliehen. Zufrieden?“ Als ob seine kostbare Zeit verschwendet wird, wenn er mir mal kurz zuhört.

„Nein. Wieso führt dich deine Flucht in unseren Garten?“ Gott weiß, ich bin ein (meistens) freundlicher Mensch, der sehr gutmütig ist, aber für die Verachtung in seiner Stimme könnte ich ihn schlagen.

„Weil die unbändige Sehnsucht nach dir mich hergezogen hat, ist doch klar.“

Neji scheint im Moment nicht zu begreifen, dass ich das ironisch meinte, denn für eine Millisekunde ist Schock auf seinem Gesicht zu sehen.

Unglaublich!

Ich wusste doch, Gefühle stehen ihm. Ein breites, wirklich verdammt breites Grinsen erscheint in meinem Gesicht. Das will ich nochmal sehen!

„Sag mir nicht, du hast das geglaubt?“, flöte ich regelrecht.

„Du bist ein nerviger Idiot, Inuzuka.“ Ich kann nicht aufhören zu grinsen.

„Und jetzt sag mir, warum du wirklich unseren Garten als Ziel auserkoren hast.“

„Ich wollte zu Hinata. Glücklich?“

„Nein, du bist immer noch hier.“
 

Unwirsch blähe ich die Wangen auf.

„Und ich werde auch noch bleiben, bis meine Mum sich wieder abgeregt hat.“ Er mustert mich. Schweigend. Gleich wird er mich rausschmeißen.

Dann zeigt sich wieder eine Regung auf seinem Gesicht! Er lächelt irgendwo zwischen resigniert und amüsiert. Es macht irgendwie Spaß, zu versuchen, irgendeine Regung in sein Gesicht zu bringen.

Richtig Spaß…! Und es steht ihm, wie ich schon sagte.

Und dann ist da noch dieses komische, warme Gefühl in meinem Bauch. Ich frage mich, was das ist. Aber vielleicht kann ich es noch rausfinden, er muss nur mehr lächeln!

„Du bist nass, Köter.“ Wow, wie kreativ.

„Was für ein einfallsreicher Spitzname für mich.“ Nur weil meine Familie viel mit Hunden zu tun hat. Wirklich sehr…kreativ!

„Aber er passt.“ Langsam steht Neji auf, klappt das Buch sorgfältig zu und klemmt es sich unter den Arm. Ich blicke von unten, sitzend, zu ihm herauf, wobei Akamaurs Pfote –er liegt noch immer auf meinem Kopf- in meinem Blickfeld hängt und die Sicht etwas stört.

Was macht er? Geht er jetzt einfach rein?

Och nö! Es war gerade so lustig! Akamaru springt von meinem Kopf und bleibt neben dem Plastikstuhl stehen. Der kleine, weiße Hund, mein bester Freund streckt sich zunächst.

„Was ist? Kommst du, Köter? Wir müssen dich –euch beide- trocken legen.“
 

Ich lege den Kopf schief. Akamaru hat die Aufforderung verstanden und tappst fröhlich ins Innere des Hauses. Ich springe zunächst einmal auf. Nach einem erneuten kurzen Lächeln –ich hab’s genau gesehen!- dreht Neji mir den Rücken zu und will selber hinein gehen.

So nicht! Mit einem Sprung sitze ich auf seinem Rücken und schlinge von hinten die Arme um seinen Hals.

„Weißt du, Neji.“, beginne ich, lasse mich gar nicht davon stören, dass er schwankt und wahrscheinlich Probleme hat, das Gleichgewicht zu halten.

„Meine Sehnsucht war es nicht, die mich hergetrieben hat. Aber vielleicht wird es Sehnsucht sein, die mich in Zukunft immer wieder hertreibt.“ Er sagt nichts zu dem Ganzen, schmunzelt wieder nur –Wahrscheinlich habe ich in den letzten Minuten einen Neji-Hyuga-zum-Lächeln-bringen-Rekord gebrochen- und trägt mich widerstandslos rein, um Akamaru und mich ‚trocken zu legen‘.

Vielleicht sollte ich öfter versuchen, Pfannkuchen zu machen.
 

+*+*+
 

_Frohe Ostern 2009!_



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sehun
2009-06-16T13:52:10+00:00 16.06.2009 15:52
altah...
du Käse.süchtlerin :3
Die FF ist toll.
Ich hab gelacht und geschmunzelt.
Der Anfang und das Ende sind am besten, find ich x3
Hast du toll gemacht~
Weiter so~
*Käse dalass*

hdl.<3

Von:  SatoRuki
2009-06-10T20:19:50+00:00 10.06.2009 22:19
So nächste OS von dir verschlungen ^.~

Es ist schön, wie sehr du Kiba darstellen kannst, wirklich. Ich muss auch sagen, nachdem ich den ShikaxKiba gelesen habe, dachte ich 'Na, wenn neji jetzt nicht mal so wie Shika ist'

Aber Putekuchen!
Die beiden hast du so unterschiedlich geschrieben, wie sie sind, was mich wahrlich beeindruckt hat!^^ Und haha auch wenn es echt arrogant klingt: Ich weiß wovon ich rede. <- falls du mir nicht zustimmst, lass es mich wissen, aber bitte nicht durch Briefbombe.

Kommen wir zur Story:
Sie war im Prinzip sehr einfach und es passiert nicht viel, aber das macht nichts, weil sie wirklich so liebenswürdig und wunderbar geschrieben ist, dass man es einfach lesen muss.
Und haha, es ist jedem schonmal passirt mit er Küche, zumindest kenne ich keinen, der das nicht von sich behaupten kann.
Auch die Sache mit dem Geruch, war einfach genial, weil ich hatte daran gar nicht mehr gedacht x_X, aber du das war einfach überrachend und großartig!^^

Generell sind mir so süße Sachen aufgefalle wie das mit dem Rätselraten von Gefühlen bei Neji oder einfach das auf den Rückenspringen!
Außerdem is Neji ne Ice Doll No.1 xDD
Mir hat es wirklich gefallen!!!

mfg Sato^^
Von:  Fuchslady
2009-04-18T13:26:23+00:00 18.04.2009 15:26
Eine super-süße FF ^_^ Eigentlich sagt mir Neji überhaupt nicht zu, aber bei deiner FF musste ich einfach eine Ausnahme machen, wirklich klasse!
Greets!
Meru-chan

Ps: Den Sarkasmus den du in die Geschichte gepackt hast, war einfach nur genial!
Von:  Mikage-chan
2009-04-13T20:35:28+00:00 13.04.2009 22:35
*Auf TrinityofPain zeig*
Die ist Schul, dass ich dir nun nen Kommi hinterlasse, ich find die FF gar nicht mal so schlecht, sehr lustig, als auch Spannung... Langsame Annäherungen sind immer gut... In manchen FF's sind nach einem Kapitel schon Pairs zusammen... Hier nicht, find ich besser, somit hälst du weiterhin die Spannung x3
Ne kleine Umgewöhnung ist halt nur, dass es nicht ganz in in der Vergangengheit ist, sondern... in der 1. Vergangenheit or so... *keine Ahnung genau mehr hat*
Oder ist es sogar doch schon Gegenwart....? Nyo, zumindest ist es net das was man so kennt, aber man kanns sofort lesen, auch wenn mir das oft ins Auge fällt... Deine Wortwahl finde ich ebenfalls klasse, sehr abwechslungsreich... und die Charaktere sind wie sie sein sollen... Hast du gut hinbekommen, also großes Lob... Kann nur sagen weiter sooo ~ x3

Lg Shana
Von:  Chia-chan
2009-04-12T15:28:55+00:00 12.04.2009 17:28
Ich bin froh, dass ich Pfannkuchen machen kann xD.....meine Mutter würde ähnlich reagieren.....*schauder* oder genau gleich xDD
Neiji ist irgendwie voll süss >_< kann mir nicht helfen aber die beiden sind echt ein tolles Paar *_*
Die Geschichte war voll toll und super geschrieben <33
Von:  Sassassin
2009-04-12T08:14:07+00:00 12.04.2009 10:14
KYA x3
Stell dir vor, ich konnte mich vor den Staublumpen retten x3
Und jetzt bin ich hier! x3 *rumhibbel*
Leider bin ich nicht die erste *sniff*
Aber egal!
Woaaah ich freu mich so x3
Die Geschichte ist total toll x3
Und ich sagte doch, du kannst lustige Sachen schreiben *grins*
Und weißt du was...der Effekt der Story wird verdoppelt wenn du ein fröhliches lied hörst X3 (Mein Tipp: Suddenly I See von KT x3)
Man so stell ich mir Tsume vor XD
Typisch sie xD
Und die Verbinung zum RPG konnte ich aufstellen XD glaub ich... kennst mich doch ich hock gerne auf der Leitung XDD
Hach, jedenfalls ist Neji Kibas Retter in der Not x3
Hat er fein gemacht! =3
Ich konnte mir richtig vorstellen wie Kiba über die Hecken gejumpt ist XD
Aber ich glaube einmal fehlt das Wort >Hecke< in einem Satz XD
Aber das is nich schlimm xD
Woaaah x3
Jetzt muss ich den ganzen Tag grinsen xDDD
Danke danke danke Nee-chan!! x3 x3 x3
Ich hab dich lieb x3
Von: abgemeldet
2009-04-12T00:01:27+00:00 12.04.2009 02:01
Also ich muss Kiba recht geben das seine Mutter übertreibt.
Das passiert doch wirklich fast jedem, der nicht kochen kann.
Also echt gut geschrieben gefällt mir echt gut.


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