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Yumey

Meine Welt - Deine Welt
von

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Von Rot erblüht

Sie schauen mich an

Durchsichtig schimmern ihre Spiegel

Die Spiegel der Seelen

Umhüllt von des morgens Dunst

Glänzend weiß

Auflösend schweben sie

Strecken ihre Arme in alle Richtungen

Noch schlummern sie

Die Mutter vor Rot erblüht

Mit Orange durchsetzt

Es flimmert

Sie streckt ihre Arme sachte

Sie berührt den morgens dunst

Sie säuselt

Die Seelen schlummern noch

Doch ihre Spiegel

Sie sehen mich an
 

Noch nicht gänzlich erwacht, fahre ich über die Hügelkette. Das Einzige, was klar zu mir durchdringt, ist der Sonnenaufgang. Dieses herrliche Rot lässt meine Adern gleichzeitig erblühen und erfrieren. Es ist eine unheimliche Atmosphäre. Besonders mit dem Dunst des Morgens, der wie Nebel in der Hügelkette legt. Er scheint zu schweben. Man kann nicht ganz durchsehen, und dennoch würde man nicht sagen, es wäre einfach nur weiß. 'Einfach!', ich lache laut auf. Nichts ist einfach. Weder die Prüfungen, die vor mir liegen, noch die, die hinter mir lagen, und erst recht nicht die Zustände, die gerade herrschen.

Ich gähne herzhaft, spüre ein Ruckeln und konzentriere mich wieder auf den Weg. Schließlich liegen einige Kieselsteinchen dort. Eine Falle für all diejenigen, die morgens noch nicht ausgeschlafen sind, wenn sie zur Schule fahren. Ich seufze. Es wird ein langer Weg werden. Wie jeden Morgen. Doch dieser Morgen ist nicht wie jeder. Kurz schaue ich nochmals zur Sonne hinüber. Sie ist etwas höher gerückt und nicht mehr von diesem erstechendem, wunderschönem Rot. Stattdessen verfärbe sie sich langsam Orange. Es ist Zeit, Zeit, sich zu beeilen. Abermals seufze ich, bevor ich mit all meiner Kraft, die ich morgens aufbringen kann, in die Pedalen meines dunkelroten Fahrrads trete.
 

°
 

Cheshire lächelte und hüpfte auf und ab. Sie grinste Jeannes mit einem breiten Grinsen an. "Und, und?!?, fragte Cheshire gänzlich neugierig und hüpfte weiterhin aufgebracht um Jeannes herum. Diese lächelte Cheshire nur milde an. "Ches, es reicht. Bitte. Nicht schon so früh am Morgen!", Jeannes schüttelte verständnislos den Kopf, auch wenn sie immer noch lächelte. Jeannes ihre tief türkisen Haare wehten im Wind und ihre dunkel braunen Augen ruhten auf Cheshire, die mittlerweile gestoppt hatte und entschuldigend zu Jeannes aufschaute. Cheshire war ein kleines, grellgelbes Pony. Auch war sie kaum mehr als 70 Zentimeter groß, hatte also die Größe eines Hundes. Jeanne schüttelte sich, als sie an einen Hund dachte und war froh, dass ihre beste Freundin ein Pony und kein Hund war. Sie hockte sich hin und im selben Augenblick sprang Cheshire auf sie los und ließ sich auf ihrem Schoß nieder. Überraschte, große Augen sahen Cheshire an, die breit lächelte. Als diese den Blick von Jeanne bemerkte, schaute Cheshire verständnislos drein. "H-hey. Ich bin schließlich deine Begleiterin und zudem beste Freundin, da wird man ja wohl auch mal kuscheln dürfen..~" Jeannes lachte und kniff dabei ihre Augen freudig zusammen. Dann legte sie ihren Kopf auf das warme Fell Cheshires und strich ihr behutsam durchs Fell. "Du bist ja schon ganz schön flauschig", meinte Jeannes anerkennend und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, welches Cheshire natürlich nicht zu Gesicht bekam.

Jeannes spürte plötzlich ein Zittern unter sich und hob wieder den Kopf. "Ist dir das nicht recht?" Im nächsten Moment hatte sie eine feuchte Nase im Gesicht blicken und zwei große, erwartungsvolle Augen sahen sie an. "Oh-doch!", sagte Cheshire, völlig außer Atem. Und erst jetzt schaltete Jeannes. "Die Sache von vorhin..", sprach Jeannes aus und entfernte ihr Gesicht ein wenig von dem von Cheshire. Unbewusst strich sie sich den wenigen Sauber aus ihrem Gesicht. Cheshire schien nun noch aufgeregter, ihr Gezappel wurde beinahe unerträglich. "Na gut!", sagte Jeannes bestimmt und besah das Pony mit einem Blick, der besagen sollte: Halt ruhig, oder ich verschließe meinen Mund und werfe den Schlüssel weg. Das saß, Cheshire wurde ruhig wie sonst selten und es tat Jeannes schon fast wieder leid, deswegen lächelte sie Cheshire mit einem aufmunternden Lächeln an. Doch diese verstand dies falsch und war eingeschnappt. 'Freut man sich so sehr, wenn das liebe Ponylein den Mund hält?'

Jeannes sah über ihren Blick hinweg. Sie hatte ja versprochen, es zu erzählen: "Also vorhin hatte ich wieder eine Vision, du unterbrachst mich, indem du mich unbeabsichtigt aufwecktest", dabei streichelte Jeannes behutsam und entschuldigend Cheshires Fell und fuhr fort. "Es war wunderschön. Ich sah ein tiefes, alles durchdringendes Rot. Aber es war kalt. Nicht so wie das Rot hier, was du am liebsten verschlingen würdest. Nein, es war eisig und ich begann zu zittern. Dann sah ich etwas monströses, etwas dunkelrotes kam auf mich zu. Langsam, als schien es beinahe umzufallen. Es war blutrot, doch das alles durchdringende Rot schien sich in diesem Monstrum zu spiegeln. Es blendete mich. Ein Mädchen saß auf dem Monstrum, sie schien in Gedanken und besah intensiv etwas schräg hinter mir. Ihre Augen spiegelten ebenfalls dieses tiefe Rot. Es war entsetzlich. Dann hörte ich es knirschen und kleine Steinchen sprangen gegen meine Beine. Ich bückte mich und strich mit meinen Fingern sachte über den Boden. Es war ein Weg aus Kieselsteinen, die ordentlich, und dennoch schön neben- und aufeinander lagen. Das Knirschen wurde größer und ein Klackern kam dazu. Ich sah auf - das Monstrum genau vor mir, sein Maul schien mich zu verschlingen. Ende."

"Waaaaaaaah?!", erschrocken von dem plötzlichen Ende sprang Cheshire auf und hüpfte um die sitzende Jeannes herum. "D-das kannst du mir doch nicht antun!", zum Ende hin wurde ihre Stimme etwas schriller und Jeannes hielt sich provozierend die Ohren zu. Cheshire öffnete erschrocken ihr Maul und hob dann ihre Augenbrauen, nur um im nächsten Moment auf Jeannes zu zu springen und sie umzuwerfen. Wie ein Hund hatte sie ihre 'Vorderpfoten' sanft auf Jeannes Brüste gestellt. Ihre 'Hinterpfoten' waren vor ihren Knien auf dem Boden. Überlegen sah Cheshire Jeannes an, die sich nicht mehr vor Lachen halten konnte. Cheshire musste aufpassen, dass von dem 'Beben' ihre Vorderhufe nicht von ihrem Busen herunter rutschten. Unerwartet schnappte Jeannes sich die Vorderhufe, drückte sie nach außen, um Cheshire im nächsten Moment in den Arm nehmen zu können. Sie drückte sie fest an sich. "A-also.. manchmal hast du ja doch zu viel Hund in dir...", sagte sie neckend, aber mit einem positiven Unterton. Das war wichtig, denn Cheshire wusste, dass Jeannes Hunde nicht besonders gut leiden konnte. Weshalb, hatte sie noch nie nachgedacht. Vielleicht war es auch ihr Instinkt? Sie, die Nixe, wusste es nicht. Von Instinkten hatte sie kaum noch welche, denn sie entwickelte sich. Sie wohnte nicht mehr hauptsächlich im See sondern auf dem Land bei Cheshire. Dennoch war das Wasser nicht unweit. Sie brauchte es noch zum Überleben. Vielleicht würde sich dies in einigen Jahren ändern. Jeannes hoffte es. Dann könnte sie endlich mit Cheshire ins Landesinnere ziehen und neue Welten erkunden. Jeannes überlebte nicht einen Tag ohne Wasser. Das hieß, sie überlebte es nicht, ohne einen Tag ins Wasser zu gehen und dort eine Weile zu verbleiben. Sie liebte das Wasser, fühlte sich vom Wasser auch angezogen, allerdings war in den letzten Jahren der Drang nach Abwechslung und Abenteuer explosionsartig gestiegen und sie konnte es kaum mehr erwarten. Sie konnte ihren Wasserverbrauch pro Tag sogar senken. Ganz darauf verzichten, das funktionierte leider noch nicht. Sehnsüchtig streifte Jeannes Blick über die fernen Felder. Der Bauernhof, auf dem Cheshire lebte, war nur 50 Meter entfernt. Die Bauersfamilie war eine nette Familie und Cheshire war zu klein, um auf dem Hof aushelfen zu können, deshalb durfte sie die Tage mit Jeannes verbringen. Und sie hatten immer viel Spaß. Schlafen jedoch musste Jeannes im Wasser, bzw. konnte Jeannes nur im Wasser. Egal wie müde sie je war, sie hatte es nie geschafft, auf dem Land einzuschlafen.

"H-hey!", sagte Cheshire aufmunternd und wand sich aus der Umarmung von Jeannes. "Noch eine Vision oder denkst du nur zu viel?" Jeannes hüpfte aufmüpfig umher. Sie liebte Galoppsprünge und die freie Natur hier am See mit Jeannes. Sie waren oft hier, aber auch ab und zu zusammen auf dem Hof.

Jeannes streckte Cheshire die Zunge raus. "Gedanken", sagte sie nur knapp und schüttelte dann den Kopf, um nicht in einen dösigen Zustand zu verfallen. Es wäre nicht fair gegenüber Cheshire.
 

Einige hundert Kilometer Richtung Landesinnere.

"Chef, kommt, sie haben uns sonst bald!", Zet rannte die Straße, die voll von Menschen war hinab und musste aufpassen, nicht stoppen zu müssen. Alpha, sein Chef, war nur einige Meter hinter ihm und doch schien es Welten zu sein für Zet. Der dunkelhaarige Zet hatte mittellanges Haar, welches frisch im entgegenkommenden Wind wehte. Er trug eine Sonnenbrille. Es war kurz vor Mittag und die Sonne brannte am Himmel. Das würde sie noch einige weitere Stunden machen, nur um dann in einer kurzen Abenddämmerung zu verschwinden. Chef hinter ihm trug auch eine Sonnenbrille. Diese Sonnenbrillen waren schwarz sowie die kurzen, weiten Shorts und die Turnschuhe. Anderes hatten sie nicht an. Anderes würde sie behindern, so wie der Stoff ihre Verfolger daran hinderte, aufschließen zu können. Es war verdammt heiß. Sogar Zet brannte die Hitze und der Staub in den Augen, was er normalerweise ertragen konnte. Normalerweise. Und normal war an diesem Tag nichts. Besonders die Kondition vom Chef nicht, die diesen dazu veranlasste, mindestens fünf Meter hinter Zet zu laufen. Letztendlich würden die Verfolger sie doch schnappen können.

Zet warf einen flüchtigen Blick nach hinten und stellte erschrocken fest, dass Chef sogar langsamer wurde. Zet musste sich etwas einfallen lassen und das schnell! Da sah er auch schon einen Spalt in der schier endlosen Häuserkette aus Lehm. Er stoppte und kurz danach packte er Chef am Kragen und zog ihn in den Spalt, dort zwängte er sie beide in eine praktische Nische. Er bemerkte einen Schatten, der in den Spalt fiel, doch kurz darauf verschwand dieser wieder. 'Hm, Doppel-Spalten sind praktisch', dachte Zet belustigt und ließ dann Chef wieder los, welcher keuchend an der Wand herunter sank. 'Uaaa', mit weit aufgerissenen Augen starrte Zet Chef an und sprang aus der Nische, um sich im Spalt dann zum Chef hinab bücken zu können. Es war dunkel in der Nische und nur halb so dunkel im Spalt. 'Hoffentlich kommen sie doch nicht noch mal zurück. Diese Banditen, Moskitos!', schimpfte Zet stumm.

Auf einmal wackelte die Erde, Spalten im Boden taten sich auf, ließen Menschen hinein fallen, Spitzen schossen kilometerhoch hinauf, Häuser stürzten ein. Die Menschenmenge kreischte panisch, Getrampel von Füßen waren zu hören, die noch nicht den Boden unter sich verloren hatten. Doch langsam ebbte das Geräusch ab, nur noch das Geräusch von Platten, die aufeinander rieben, war zu hören. 'Es wird alles unter sich begraben, wie jedes Mal', dachte Zet stumm, während er in die Dunkelheit hinab fiel. Oder fiel er hinauf oder seitwärts? Letztes Mal war es eine lustige Reise gewesen, er hatte sich eindeutig gedreht, und als er wieder festen Boden unter sich gespürt hatte, war ihm so schwindelig gewesen, dass er sich erst mal hinlegen musste. Manchmal war die Reise nur von kurzer Dauer, doch manchmal schien sie nie enden zu wollen. Das war das Schreckliche an diesen Beben, man wusste nie, wie lange sie einen in ihrer Gewalt hatten und was das Ziel war.

Meistens war das Gedächtnis an den vorigen Ort und die vorige Person gelöscht, doch nicht immer. Nie gelöscht waren die Erinnerungen und die Empfindungen, die man in dieser tiefen, alles verschlingenden Schwärze verspürt hatte. Es war ein Teufelskreis. Der Körper starb nicht, aber die Seele. Es war als würde man einen Reset-Knopf drücken. Doch wusste man auch bei den besten Personal Computers, dass man so nicht alles löschen konnte. Irgendwas blieb immer zurück. Und jede Kleinigkeit im Leben dieser Seelen konnte die ganze Welt verändern. 'Es reicht!', dachte Zet sich und schüttelte den Kopf. 'Du schwarze Nacht, du Erzähler, du denkst zu viel. Lass mich wieder aufkommen, lass mich wieder Boden spüren. Lass mich.. vergessen. Die letzte Art und Weise des Lebens war nicht schön. Ich sehne mich immer noch nach einer verschwommenen Erinnerung. Es ist etwas Rotes, aber mehr erkenne ich nicht. Lass mich es vergessen, es schmerzt so sehr, immer daran denken zu müssen und nicht zu wissen, was es ist, das einem so viel bedeutet. So viel mehr als das eigene Leben!'



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-04-11T00:43:55+00:00 11.04.2009 02:43
Okay, ich fange erstmal mit einer Fehleranalsyse an und sag dann was zu Story.
-> umhüllt von dem morgens Dunst --- umhüllt von des Morgens Dunst
-> noch nicht gänzlich erwacht fahre ich --- nach erwacht Komma, nicht fahre, sondern fuhr, du schreibst nämlich nacher in der Vergangenheit
->Das einzige --- Das Einzige- groß schreiben
-> was klar zu mir durchdringt ist --- was klar zu mir durchdran war
-> Jeannes spürte plötzlich ein zittern ---- Zittern groß schreiben
-> Jeannes....wie sprichst du das aus?
->fünf Meter vor Zet laufen --- hinter Zet, Chef ist ja langsamer
-> er hatte sie eindeutig gedreht gehabt --- besser ist: er hatte sich eindeutig gedreht

So, das war das, was ich so gesehen habe. Also das mit der Verwirrung ist doch treffend gewesen. Also ich weiß, da waren drei Sprünge zu unterschiedlichen Charakteren und die waren auch ganz cool, aber ich habe irgendwie nichts verstanden. Also keine Zusammenhänge.
War das dein Prolog?
Also ich bin echt gespannt, was du daraus machst, denn ich kann mir nichts drunter vorstellen, also wie du die Puzzleteile zusammenfügst. Vielleicht ist es auch einfach zu spät für mich ^^
Lg Sarah


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