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Attentate

von

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Die verbotene Frucht

Kapitel 4: Die verbotene Frucht
 

Ich wusste nicht ob uns jemand gesehen hatte und uns verfolgen würde, deswegen rannte ich, so schnell es mit einer Frau auf den Armen es eben ging, Richtung Stadttor. Der Vollmond der gestern noch am Firmament gestanden hatte, besaß noch genügend Helligkeit um die Dächer und Straßen zu erleuchten. Hier und da schossen einige Bogenschützen auf uns. Einige konnte ich geschickt umgehen, doch ein Pfeil streifte mich an meiner linken Schulter. Der Schmerz durchfuhr mich blitzartig und blieb auch so, dennoch mussten wir so schnell es ging aus der Stadt heraus. Die Wachen am Stadttor lenkte ich ab, indem ich einen von ihnen unauffällig umbrachte. Als die restlichen drei Wachen zu ihm gingen um zu schauen was mit ihm war, schlüpfte ich schnell hinter ihnen hindurch. Bei meinem Rappen angekommen, der an einer Palme angebunden war, setzt ich mich in den Sattel und Judith platzierte ich vor mir und umfasste mit meinem linken Arm ihrer Taille. Ich trieb mein Pferd mit meinen Fersen an, damit es schneller den Hügel hochgaloppierte. Das Blut floss an meinem Arm herunter und durchtränkte meinen linken Ärmel.
 

Wenige Kilometer von Jerusalem entfernt in Richtung Damaskus war ein See. In der Nähe davon schlug ich unser Nachtlager auf. Es war nur ein einfaches Zelt. „Legt Euch hinein. Ich werde Wache halten.“ Sagte ich zu Judith. Sie blickte mich an und kroch dann in das Zelt. Ich selber setzte mich daneben und entfachte ein Feuer. Für einen Augenblick schloss ich meine Augen und genoss die Geräusche der Nacht. Aus dem Zelt ertönte plötzlich ein. „Oh Gott!“ Noch bevor ich reagieren konnte, stand sie schon vor mir. Sie kniete sich neben mich uns sage: „Zeigt mir Euren Arm.“ Judith nahm meinen Arm mit der Wunde und begutachtete sie. „Zieht Euer Oberteil aus. Ich muss an die Wunde.“ Ich zögerte. „Nun macht schon, Amir. Oder wollt ihr, dass Euch Euer Arm abfault?“ Noch immer misstrauisch zog ich mich also aus. Ein Kleidungsstück nach dem Andren legte ich ab und saß schließlich mit nacktem Oberkörper vor ihr. Sie zog ihre Tasche von den Schultern und holte ein weißes Bündel heraus. Danach stand sie auf und holte Wasser von dem See. „Legt Euch hin.“ Ich tat wie mir geheißen und legte mich auf den Rücken. Das Wasser das sie geholt hatte, goss sie über die Wunde. Die Kühlung tat gut und linderte den Schmerz für einige wenige Momente. Das weiße Bündel legte sie auf ihren Schoß und wickelte es auf. Zum Vorscheinen kamen Kräuter, wie ich vermutet hatte. Sie zerrupfte ein paar davon und legte sie auf ein Stück Stoff. Dieses Stück Stoff band sie mir um meine Wunde und band die beiden Enden fest zusammen.
 

Ihr Blick schweifte kurz an meinem Körper entlang, dann wickelte sie ihre Kräuter wieder ein. „Die Narben.“ begann sie. „Woher habt Ihr sie alle?“ Es war eine törichte Frage. „Aus Schlachten die ich schlagen musste.“ Judiths Gesicht war von einer Seite in ein warmes Licht getaucht. Ich merkte an ihrem Blick, dass sie mehr hören wollte, also tat ich ihr den Gefallen. „Diese hier.“ Sagte ich und deutete auf eine Narbe auf meinem Schlüsselbein. „Diese hier habe ich von meinem Meister. Er wollte meine Fähigkeiten testen. Damals war ich gerade mal 12.“ Judith hörte weiter zu. „Diese dort, war von einem Kampf mit einem Templer in Aleppo.“ Jetzt da ich den Namen diese Stadt aussprach kamen auch die Erinnerungen von Ada zurück. „Und diese an Eurer Lippe?“ fragte Judith. Entweder, hatte sie gemerkt das etwas mit mir nicht stimmte und versuchte abzulenken, oder sie war nur neugierig. Ich strich kurz über die Narbe und sagte zu ihr: „Ich war zusammen mit einem Freund auf einer Mission. Es war nichts Besonderes. Wir sollten nur etwas für unseren Meister finden.“ „Was denn?“ Ich musste kurz lächeln. „Das war ja die Schwierigkeit, es wurde uns nicht gesagt.“ „Aber wie konntet Ihr es denn dann finden?“ „Unser Meister gab uns ein Rätsel, das es zu lösen galt. Es ging so: »Ich bin überall. Immer bei dir. Jeder hat mich ob arm oder reich. Man sieht mich bei Tag aber auch bei Nacht. Nur wenn der Mond verhüllt ist bin ich weg. Ich bin bei jedem. Bei Tier und Mensch, Berg und Tal, Stein und Baum.«“ Judith blickte mich verwundert an. „Und was war die Lösung des Rätsels?“ Ich zog es vor, ihr nicht gleich die Antwort zu verraten. „Wir zogen also los und überlegten krampfhaft was damit gemeint war. Es dauerte ganze 3 Tage bis ich schließlich dahinter kam.“ Ich machte Pause. Judith wurde ungeduldiger und drängte mich ihr zu sagen was es denn nun war. Ich fuhr mit meiner Geschichte fort. „Als ich es dann meinem Freund verraten hatte und wir wieder in Masyaf waren, gingen wir zu unserem Meister und stellten uns vor ihn. Er fragte uns ob wir das dabei haben was er wollte. Ich antwortete darauf, dass er es doch schon längst besitzen würde. Er fragte mich also was es wäre. Ich zögerte kurz und antwortete ihm schließlich es sei der Schatten.“ Judith machte große Augen und ich sah ihr im Gesicht an, wie sie nochmal über das Rätsel nachdachte. Dann sagte sie schließlich: „Ihr habt recht. Ich wäre nie darauf gekommen.“ Sie lachte.
 

Krack. Ein Ast knackte. Instinktiv stelle ich mich auf und zog mein Schwert. Ich spähte in die Dunkelheit der Nacht. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Judith sich etwas vom Feuer entfernte. „Bleibt hier.“ Sagte ich zu Judith und ging in die Richtung aus der das Geräusch kam. Das Licht der Lagerfeuer ließ nach und meine Augen brauchten einige Momente um sich an die Umgebung zu gewöhnen .
 

Diesmal raschelte ein Busch. Ich ging mit den Beinen etwas auseinander um einen besseren Stand zu bekommen. Und dann, vom einen Moment auf den nächsten kam jemand aus dem Gebüsch auf mich zu. Ich hob mein Schwert zur Abwehr, gerade noch rechtzeitig, denn schon prallte Metall an Metall. Ich drückte meinen Gegner ruckartig weg und wartete auf seine nächste Aktion. Als er erneut auf mich zukam wich ich nach rechts aus und stach mit meinem Schwert in seinen Rücken. Er brach zusammen. Ein Schrei ertönte hinter mit. Es war Judith. Als ich mich zu ihr umdrehte hatte sie ein Mann an der Kehle gepackt. Ich nahm schnell eines meiner Wurfmesser aus meinem Stiefel und warf es auf ihn. Das Messer erwischte ihn an seinem Hals. Augenblicklich, ließ er Judith los und sackte zusammen. Auch sie ging auf die Knie. Ich ging auf sie zu. Sie blickte zu mir hoch und es ließ mir einen Schauer den Rücken herunter jagen. Ihr schönes Gesicht, war voller Blut. Es bildete fast schon einen wunderschönen Kontrast. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, die mich hilfesuchend anblickten. Ich zog sie hoch und brachte sie zum See.
 

Als sie an das Wasser gehen wollte, waren ihre Schritte noch nicht sicher. Ich half ihr, ging mit ihr ein paar Schritte in den See hinein. Sie stand noch unter Schock, deswegen nahm ich etwas Wasser und ließ es über ihr Gesicht fließen. Sie schaute mich an. Ich strich über ihr blutige Wange. Sie legte ihre rechte Hand in meinen Nacken und streckte sich zu mir hoch. Unsere Lippen berührten sich. Zart und unsicher. Fast als wäre es verboten. Ich packte sie an den Schultern und drückte sie weg . Erschrocken starrte sie mich an. „Entschuldigt, Amir. Ich wusste nicht das es Euch missfällt.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging. Das Plätscher ihrer Schritte zerrissen die Stille der Nacht. Sie schaute nicht einmal zurück. Ich senkte meinen Kopf und betrachtete das Spiegelbild des Mondes auf der Wasseroberfläche. Was habe ich getan?
 

Ich ging an das Ufer und zog mich aus. Ich lief wieder in das Wasser und tauchte unter. Das kalte Wasser kühlte mich angenehm. Ich blieb solange unter Wasser, bis mein Lungenvolumen erschöpft war. Als ich wieder auftauchte um Luft zu holen, sah ich, dass Judith das Pferd zum Wasser geführt hatte. Sie strich über den kräftigen Hals und Flanke. Um das Fell von dem Staub zu befreien klopfte sie ihm auf die Seite. Sie ging einige Schritte vom Pferd weg und sammelte Grashalme. Das Gras legte sie, indem sie den Saum ihres Kleides in der Hand hielt, in die Kule. Als sie genug gesammelt hatte, ging sie wieder zu dem Rappen zurück und bot ihm das Gras an. Das Tier nahm es und fraß. Ich wandte meinen Blick ab und tauchte wieder unter. Das nächste Mal als ich auftauchte, war sie weg. Also schwamm ich zurück zum Ufer und zog meine Hose wieder an. Das Feuer knisterte immer noch munter und ich nahm an das Judith im Zelt liegen würde, also setzte ich mich an das Feuer und hielt wache wie ich es gesagt hatte.
 

Kurz vor Sonnenaufgang weckte ich Judith. „Steht auf, wir müssen weiter.“ Es dauerte keine Minute, das stand sie schon vor mir und versuchte das Zelt zusammen zu falten. „Geht beiseite, ich mache das.“ Ohne ein Wort richtete sie sich auf und ging zum Pferd. Ich benötigte nur wenige Handgriffe um das Zelt zu Falten und zu verstauen. Ich half Judith auf das Pferd und schwang mich dann selbst in den Sattel. Den ganzen Ritt über sprachen wir kein Wort miteinander. Als wir endlich Masyaf erreicht hatten und hoch zur Burg gingen, sagte ich zu ihr: „Bleibt dicht bei mir.“ Sie gab immer noch keine Antwort. Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie es wohl sein wird Al-Mualim die Situation zu erklären, ich hatte ja nicht mal eine parat. Auf dem Weg zu meinem Meister, wurden wir angestarrt, denn es war nicht üblich, dass ein Assassine eine Frau an seiner Seite hatte. Ich atmete noch einmal tief durch und ging die restlichen Schritte auf meinen Meister zu.
 

Bevor ich überhaupt zu Wort kommen konnte, lief Judith schon an mir vorbei und kniete dich vor Al-Mualim. Vor erstaunen, brachte ich kein Wort heraus. Sie küsste seinen Ring den er an seiner linken Hand trug. Er legte seine Hand auf ihr Haar und fuhr darüber. Das Bild das sich mir bot, schockierte mich immer mehr. „Meine Liebe.“ Sagte er und erlaubte ihr aufzustehen. „Du wirst von mal zu mal schöner.“ „Ich bitte Euch, sagt doch nicht so etwas.“ Er nahm sie in den Arm. „Ich habe Euch vermisst, Onkel.“ Spätestens jetzt war mein Weltbild verstört.
 


 

Nachwort

Ich muss zugeben das das schon irgendwie fies war was ich mit den beidem am See gemacht habe. Aber vielleicht kommt ja noch was ;D

Ich weiß garnicht ob ich jetzt für dieses Kapi weniger Zeit gebraucht habe, aber was solls ^^

Ich freue mich schon auf AC 2!! *jubel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fehy-Jukraft
2009-11-08T12:30:40+00:00 08.11.2009 13:30
onkel?! O.o
das wird ja immer besser

ich hoffe zwischen den beiden leuft noch irgentwann was <3


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