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Bis(s) die Liebe siegt

Knöpft direkt an das 4. Buch
von

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Ängste

„Beruhige dich Bella. Es wird schon nichts passiert sein. Vielleicht sind sie unterwegs und ihre Akku’s sind leer.“

„Meinst du wirklich?“

„Ich bin davon überzeugt, dass nichts passier ist. Wie ist es denn mit Jason Scott gelaufen?“

„Ganz gut. Er wird uns helfen. Die Akten müssten in den nächsten Tagen von der Polizeibehörde bei ihm eintreffen.“

„Das hört sich doch gut an. Wir machen uns jetzt auch auf dem Weg nach Hause und versuche dich bitte ein wenig zu beruhigen.“

„Ok bis gleich.“

Als ich nur noch ein tuten vernahm, klappte ich das Handy wieder zusammen. Hatte Jasper vielleicht recht und es waren nur ihre Akku’s leer? Je mehr ich darüber nachdachte, desto logischer kam mir dir Erklärung und ich schämte mich ein wenig für meine Reaktion. Ich hatte total über reagiert. Während ich mit dem Kopf schüttelte, öffnete sich die Tür und Edward und Alice kamen hinein. Gut gelaunt und am Scherzen standen sie nun vor mir. Ich ging ein paar Schritte auf die Beiden zu.

„Wo wart ihr?“ fragte ich sie vorsichtig.

„Hallo Liebes, wir waren jagen, warum?“

„Ich habe mir ein wenig Sorgen gemacht. Ihr wart nicht hier, als ich wieder kam und eure Handy‘s waren auch aus. Ich sollte dich doch nach dem Termin anrufen.“

Er kramte in seiner Tasche und holte das silberne Handy raus.

„Oh entschuldige, ich habe gar nicht mitbekommen, dass mein Akku leer war.“

Mit einem Schulterzucken steckte er es wieder in die Hosentasche. Ich ging zwei Schritte um ihn zur Begrüßung zu küssen. Es wunderte mich schon ein wenig, dass er es noch nicht getan hatte, denn sonst war er immer schneller als ich. Vielleicht machte ich mir wirklich einfach zu viele Gedanken. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Wie war denn dein Termin?“ fragte er mich vorsichtig.

„Ist gut gelaufen. Ich denke ich werde in den nächsten Tagen was Neues erfahren.“

„Das klingt doch sehr gut.“

„Ja ich bin auch ganz zu Frieden. Jasper, Charlie und Renesmee kommen auch gleich wieder. Ich habe gerade mit Jasper telefoniert.“

„Oh ich glaub da kommen sie schon“, unterbrach Alice mich.

Sie hatte recht, keine 5 Minuten später, standen die Drei in der Tür. Renesmee kam auf mich zu gerannt und hüpfte in meine Arme.

„Hallo Kleines, wie war dein Tag am Strand?“

„Momma es war so toll. Ganz viel Sand und das ganze Wasser. Ich möchte da unbedingt mit dir und Daddy auch mal hin.“

Edward beugte sich leicht vor und gab Renesmee einen Kuss auf die Stirn.

„Das werden wir auf jeden Fall machen. Versprochen. Was habt ihr denn alles Schönes gemacht?“

„Wir waren im Wasser, das fühlt sich so toll an, wenn das ganze Wasser um deine Füße ist, dann haben wir eine Sandburg gebaut.“ Sie stoppte kurz.

„Möchtest du es sehen?“ fragte sie leise und ganz vorsichtig, so das Charlie nichts mitbekommen hatte.

Meine Kleine sprudelte nur so vor Begeisterung. Natürlich wollte ich es sehen. Ich nickte kurz und schon lag ihre Hand an meinem Hals. Wie in einem Film, liefen die Bilder an mir vorbei. Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Die drei hatten wirklich Spaß gehabt. Wie ich es vermutet hatte, hatten sie eine Wasserschlacht gemacht. Mein Dad kam nicht so gut davon und wurde von oben bis unten nass. Ich konnte sehen, mit welcher Anstrengung Jasper versuchte in Menschengeschwindigkeit zu rennen. Die Sandburg, die sie gebaut hatten, war wirklich groß und das letzte Bild, was sie mir zeigte, war, wie mein Dad unter dem ganzen Sand eingegraben war. Renesmee lachte immer noch und die Erinnerungen an diesen Tag würde sie wohl nie vergessen. Als ich zur Seite schaute, sah ich, dass Edward auch ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte.

„Jetzt habt ihr doch sicherlich Hunger, oder?“ fragte ich Renesmee und Charlie.

Als Antwort bekam ich von den beiden ein heftiges Nicken. Ich musste lachen.

„Na gut, dann werde ich euch mal was kochen. Setzt euch ruhig schon hin, ihr seid sicherlich ganz erschöpft von dem Tag.“

Ich stellte Renesmee auf den Boden und lief in die Küche. Als ich dort angekommen war, wusste ich nicht so recht, wie ich anfangen sollte. Ich hatte schon lange nicht mehr gekocht und fragte mich, ob ich es überhaupt noch konnte. Einen kurzen Blick in den Kühlschrank verriet mir, dass ich wohl nichts anderes kochen konnte, als ein Eier- Omelette. Es wurde dringend Zeit, dass wir mal wieder einkaufen gingen. Das Klingeln meines Handys, ließ mich erschrecken. Mit einem schnellen Blick auf das Display, sah ich, dass Emmett mich anrief.

„Hallo mein großer Bruder“, begrüßte ich ihn überfreundlich.

„Hallo kleine Schwester, sag mal was ist bei euch los?“

„Nichts warum?“

„Na ja ich habe versucht Edward zu erreichen, aber sein Handy ist aus.“

„Ach so, das meinst du. Er hat nur sein Akku leer. Bei uns ist wirklich alles in Ordnung. Wie geht es euch?“

„Ganz gut, also ich könnte wohl noch ein paar Tage dran hängen. Ist mal ganz schön euch nicht den ganzen Tag zu sehen.“

„Ich vermisse dich auch“, scherzte ich.

„Wer spricht denn hier von vermissen? Au Rose, muss das sein?“

Ich fing laut an zu lachen. In meinen Augen spielte sich gerade das Bild ab, was sich wohl Tausende von Kilometer von mir gerade abspielte.

„Würdest du bitte aufhören zu lachen? Das ist wirklich nicht witzig“, meckerte er.

„Ich finde es ganz amüsant.“

„Das ihr Frauen wieder zusammen halten müsst, war ja klar.“

Er hörte sich wieder, wie ein beleidigter Junge an.

„Gibt es was neues bei euch?“ fragte ich ihn, um auf ein anderes Thema zu kommen.

„Ja wir haben die Gestaltenwandler gerade gefunden. Sie waren wirklich nett. Sowie bei den Gestaltenwandler bei Carlisle, war Aro mit seiner Garde auch hier gewesen, aber auch diese Gruppe hatte sich geweigert ihnen zu helfen.“

„Dann hat er auch wohl alle Gestaltenwandler ausfindig gemacht, was?“

„Ja ich befürchte es.“

„Haben sie euch denn noch neue Information geben können?“

„Leider ja. Es sind keine schönen Informationen.“

Ich hielt die Luft an, was konnte es jetzt wohl sein.

„Sie haben wohl erwähnt, dass das Rudel und auch wir nicht so gut davon wegkommen.“

„Warum wir?“

„Das weiß ich auch nicht, aber so wie es scheint, hat Aro es nicht nur auf das Rudel abgesehen.“

„Emmett warum immer wir? Warum lassen sie uns nicht in Ruhe?“

„Ich weiß es nicht, aber mach dir keine Sorgen. Wir werden uns beeilen um so schnell wie möglich wieder bei euch sein. Dann ist dein großer Bruder wieder da und wird dich beschützen.“

Er fing laut an zu lachen. Irgendwie fehlte mir meine Familie doch ganz schön. Mir fehlte auch Emmett, der auch in der schlimmsten Situation, immer noch zum Scherzen aufgelegt war und uns so ein wenig ablenken konnte.

„Passt bitte auf euch auf und kommt wirklich schnell wieder.“

„Passt ihr auch auf euch auf und wir sind schneller da als ihr gucken könnt.“

Wieder kicherte er.

„Grüß die anderen von mir“, sprach ich noch schnell und dann war das Telefonat auch beendet.

Ich ließ mein Schutzschild fallen und bat Edward in Gedanken zu mir zu kommen. Er kam nicht und wieder bat ich ihn. Nach etwa einer Minute war er immer noch nicht da und dann beschloss ich, zu ihm zu gehen. Er saß im Wohnzimmer und unterhielt sich mit Alice.

„Edward, kommst du mal eben mit mir in die Küche.“

„Ja natürlich.“

In einer eleganten Bewegung erhob er sich von der Couch und kam auf mich zu.

„Was ist denn?“

Ich zog ihn mit in die Küche.

„Hast du mich gerade nicht gehört?“

„Was sollte ich denn gehört haben?“

„Ich habe dich in Gedanken gerufen.“

„Oh das tut mir leid. Ich war wohl zu vertieft in das Gespräch mit Alice. Ist was passiert?“

„Ja ich habe gerade mit Emmett telefoniert. Sie haben die Gestaltenwandler gefunden. Leider hatte er auch eine schlechte Nachricht. Sie haben ihm erzählt, dass die Volturi es wohl nicht nur auf das Rudel, sonder auch auf uns abgesehen haben.“

„Was? Warum das denn?“

„Das wusste Emmett auch nicht. Edward ich habe Angst.“

Ich drückte mich an seine Brust und er legte zögerlich die Arme um mich.

„Schscht. Es wird uns nichts passieren. Was sollen wir jetzt machen?“

„Ich weiß es nicht.“

Mein Kopf schüttelte sich irgendwie von allein.

„Ich werde gleich mit Alice und Jasper reden, ok?´“

„Ja, ist in Ordnung. Ich werde mich dann mal wieder dem Essen widmen.“

Ich schaute zu ihm hoch und legte meine Lippen auf seine. Er erwiderte kurz meinen Kuss und löste sich dann von mir. Ein kurze Lächeln huschte über sein Gesicht und schon lief er wieder zum Wohnzimmer. So wie ich es ihm gerade gesagt hatte, versuchte ich jetzt das Essen zu kochen. Nach einer kurzen Zeit, stank es in der Küche abartig. Der Gestank des menschlichen Essens war wirklich nichts für eine Vampirnase.

„Momma, das riecht aber gut.“

Ich drehte mich um, denn ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass man diesen Gestank als gut riechen definieren konnte. Renesmee stand dort und lächelte mich an.

„Findest du?“ fragte ich sie skeptisch.

„Ja, das riecht wirklich sehr lecker. Ich habe auch schon richtig großen hunger. Ist das Essen gleich fertig?“

„Es dauert nicht mehr lang, Kleines. Möchtest du vielleicht schon mal das Besteck für dich und Opa mitnehmen?“

Sie trat näher an mich heran und ich legte ihr vorsichtig 2 Gabeln und 2 Messer in die Hände. Stolz lief sie wieder ins Wohnzimmer. Sie freute sich immer, wenn sie uns helfen konnte. Kurze Zeit später stand sie wieder in der Küche.

„Darf ich auch die Teller mitnehmen?“

Ich holte zwei Teller aus dem Schrank und gab sie ihr vorsichtig.

„Du musst aber vorsichtig laufen, nicht das die Teller kaputt gehen.“

„Das mache ich Momma.“

Ganz langsam und vorsichtig lief sie wieder in das Wohnzimmer. Ich schaute in die Pfanne und das Essen musste jetzt gut sein. Zusammen mit der Pfanne und einen Untersetzer lief ich nun auch in das Wohnzimmer. Renesmee hatte den Tisch schon gedeckt und zusammen mit ihrem Opa saß sie schon an dem Tisch.

„Ich hoffe es schmeckt euch“, sagte ich, als ich die Pfanne absetze.

„Warum sollte es uns nicht schmecken? Du kochst doch immer hervorragend.“

Mein Dad schmunzelte ein wenig.

„Dann lasst es euch gut schmecken.“

Wie ausgehungerte Raubtiere fielen sie über das Essen her und es dauerte keine zehn Minuten und sie hatten ihren Hunger gestillt und alles, bis auf den letzten Krümel, aufgegessen.

„Bella, das Essen war vorzüglich. Ich hatte schon ganz vergessen, wie gut dein Essen schmeckt.“

Mein Dad tätschelte sich über den Bauch und pustete einmal stark aus.

„Momma, das war wirklich lecker.“

Renesmee packte mich an den Arm und zog mich vorsichtig zu sich runter. Sie lächelte mich an und gab mir einen Kuss.

„Dann werde ich jetzt mal abspülen“, verkündigte ich.

„Ich werde dir helfen“, sagte mein Dad, als er sich gerade von dem Stuhl erhob.

„Das brauchst du nicht. Du bist unser Gast“, versuchte ich ihm das wieder auszureden.

„Ich weiß, dass ich das nicht brauche, aber es würde mich freuen, wenn ich dir helfen kann.“

„Ich kann dich eh nicht mehr davon abhalten, oder?“ scherzte ich.

„Nein, dass kannst du nicht.“

Mein Dad nahm das benutze Geschirr und lief ihn die Küche. Kopfschüttelnd nahm ich die restlichen Sachen lief ihm hinterher. Als wir dann allein in der Küche waren, sprudelte es nur so aus meinem Dad raus.

„Ich habe heute Billy gesehen.“ sprach er leise.

„Ehrlich? Hast du mit ihm gesprochen?“

„Ja, er ist auf mich zugekommen. Er hat sich entschuldigt und weiß, dass ich nichts dafür kann.“

„Dad das klingt doch super.“

„Ich bin auch wirklich froh. Sei mir bitte nicht böse, ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr mich eingeladen habt, aber ich denke, dass Billy mich jetzt braucht. Es geht ihm wirklich schlecht.“

„Das verstehe ich Dad. Es wäre wirklich gut, wenn du dich nun um ihn kümmern würdest. Er braucht dich jetzt.“

Ich nahm ihn in den Arm und er drückte mich so fest an sich, wie ich es von ihm nicht kannte. Es war gut, wenn er jetzt nicht immer bei uns wäre, gerade weil ich jetzt wusste, dass auch wir in das Visier der Volturi geraten sind. Ich wollte meinen Dad keine Gefahr aussetzen und es wäre sicherer, wenn er nicht die ganze Zeit bei uns wäre.

„Wirst du denn heute Nacht nach hier bleiben?“ fragte ich vorsichtig.

„Wenn ich darf?“ erwiderte er leicht beschämt.

„Natürlich darfst du und Renesmee wird sich sicherlich freuen, wenn sie noch eine Nacht bei ihrem Opa schlafen darf.“

Mein Dad strahlte mich jetzt an.

„Danke Bella. Ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen soll.“

„Das brauchst du nicht. Wir haben das gern getan.“

Nachdem wir uns voneinander gelöst hatte, machten wir uns schweigen an das Abspülen. Zu zweit ging es wirklich schnell und so war der Abwasch zügig erledigt.

„Ich werde dann jetzt mal ins Bett gehen“, verkündigte er.

„Ist in Ordnung. Renesmee hat dich heute wohl ganz schön herausgefordert, was?“

Ich musste kichern.

„Ja sie ist wirklich ein kleiner Wirbelwind und kann schlecht mal 5 Minuten ruhig sein. So wie du, als du noch ein Kleinkind warst.“

Er streichelte mir übers Haar, gab mir einen Kuss auf die Wange und lief dann wieder zum Wohnzimmer.

„So kleiner Wirbelwind. Es wird Zeit, dass wir beiden ins Bett gehen“, sprach er zu meiner Tochter.

„Och jetzt schon“, brummte sie.

„Ja es ist ja schon spät.“

Ich stand nun hinter ihm und meine Tochter sah mich flehend an.

„Du brauchst mich nicht so angucken. Es ist wirklich Zeit für dich ins Bett zu gehen.“

„Na gut“, schmoll sie, kam auf mich zu, umarmte mich und gab mir einen Kuss und das Gleiche tat sie bei Edward.

„Ich werde mal eben zu unserem Haus gehen. Renesmee braucht morgen wohl frische Anziehsachen.“

„Ok mach das, aber beeile dich“, sprach Edward.

Wieder wunderte ich mich über ihn, denn sonst hätte er mich nicht allein gehen lassen. Aber ich wollte mir nicht all zu viele Gedanken machen. Vielleicht war ich einfach ein wenig durcheinander, weil es wieder so viele Neuigkeiten an diesem Tag ab. So schnell ich konnte, rannte ich zu unserem Haus. Ich lief wie ferngesteuert in Renesmee’s Zimmer und packte ein paar Sachen zusammen. Als ich in Edward’s und meinem Schlafzimmer ankam, viel mir ein kleine Box und ein Umschlag auf. Der Umschlag war mit meinem Namen versehen. Innerlich freute ich mich. Hatte Edward, mir diese Box hingelegt? Hatte er mich deswegen allein hierher laufen lassen, weil er mich überraschen wollte? Als ich mir die Schrift genauer ansah, stellte ich enttäuscht fest, dass es nicht von meinem Ehemann kam. Nach kurzem Überlegen erkannte ich Alice Schrift. Mit einer zittrigen Hand öffnete ich den Umschlag und faltete den Zettel auseinander.

„Bella, du wunderst dich sicherlich, dass ich dir einen Brief schreibe, aber es muss leider sein. Du hast sicherlich vergessen, dass Renesmee in einer Woche ihren 1. Geburtstag hat.“

Mein Atem stockte. Ich hatte es wirklich vergessen. Meine Tochter feierte ihren 1. Geburtstag, auch wenn sie schon wie eine 5jährige wirkte und ich hatte nicht mehr daran gedacht. Die Ereignisse der letzten Tage hatten mich völlig durcheinander gebracht und ich hatte die Zeit ganz vergessen. Nachdem ich mich wieder einigermaßen gefasst hat, las ich den Brief weiter.

„Wie du weißt, liebe ich es, solche Festlichkeiten zu organisieren und auch dieses mal wollte ich es mir nicht nehmen lassen. Ich habe die ganzen anderen Zirkel eingeladen, sowie Nahuel und seine Tante. Das es dir nicht gefällt, weiß ich, aber ich konnte es nicht sein lassen. *kicher* Die Zirkel werden alle einen Tag vor Renesmee’s Geburtstag anreisen. Ich habe ihnen gesagt, dass du dich mit ihnen auf der großen Lichtung treffen wirst. Halte die Zirkel bitte von den anderen fern. Sie dürfen es nicht erfahren. Die Zirkel wissen bescheid, denn es soll ja für Renesmee eine Überraschung werden und ich weiß, die anderen würden sich verquatschen.

In der Box, die jetzt noch auf eurem Bett liegt, ist das Original Video von dem Überfall. Bitte verstecke es gut. Es darf niemand finden. Auch Edward nicht. Bitte tue mir einen Gefallen und rede mit niemandem, außer mit Carlisle über diesen Brief. Spreche auch mich nicht darauf an. Bella hörst du? Es ist wirklich wichtig, dass Carlisle und du kein Wort darüber verliert. Wie schwer es dir fällt, vor Edward ein Geheimnis zu haben, das weiß ich, aber es ist jetzt wirklich notwendig. Ich habe den andern Zirkeln gesagt, dass sie nur mit dir oder Carlisle sprechen sollen. Sei mir jetzt nicht böse, dass ich die so verwirrt habe, aber es muss sein.

Ich liebe dich.
 

Alice.“
 

Ich wusste nicht, an was ich zuerst denken sollte. Sie hatte mich wirklich verwirrt. Aber sie musste einen Grund dazu gehabt haben. Was hatten die Volturi nun schon wieder vor? 1000 Gedanken gingen mir durch den Kopf und ich hatte das Gefühl, als wenn er gleich platzen würde. Was sollte ich jetzt machen? Ohne es zu merken, ließ ich mich auf das Bett fallen. Automatisch winkelte ich die Beine an und kauerte mich zusammen. Warum konnte ich nicht mit Edward darüber reden? Er war mein Fels in der Brandung und er hatte immer eine passende Lösung. Ich durfte mich niemanden darüber reden, außer mit Carlisle, darum hatte sich mich gebeten. Ohne zu zögern holte ich mein Handy aus der Tasche und wählte Carlisle’s Nummer. Es hatte noch nicht einmal geklingelt, da hörte ich seine Stimme.

„Das war wohl Gedankenübertragung. Ich wollte euch gerade anrufen“, verkündete er stolz.

„Hallo Carlisle, was gibt es denn?“

„Wir haben heute was Interessantes raus gefunden. Wir haben die Gestaltenwandler am Nordpol gefunden und sie haben uns den ausschlaggebenden Tipp gegeben. In der Nähe von Italien gibt es ein Gruppe von Gestaltenwandler, die sich in alles verwandeln können. Ich meine wirklich in alles. Sie können sich in Menschen, Tiere und sogar Gegenstände verwandeln. Die müssen es sein, die in Forks für Unruhe sorgen. Die Gruppe hier hatte schon Bekanntschaft mit ihnen gemacht und sie sagten, sie seien äußert raffiniert. Sie können sich so gut verwandeln, dass es kaum jemandem auffällt. Aro muss sie gebeten haben, denn so wie mir der Anführer der Gruppe es sagte, sind diese Gestaltenwandler, genau wie Aro, sehr machtbesessen und wollen um jeden Preis ihr Geheimnis hüten.“

„Dann hat Aro ja genau die Richtigen gefunden.“

„Ja das stimmt leider. Emmett und Rosalie sind bereits auf dem Rückweg und werden denke ich in ein paar Stunden bei euch sein. Wir konnten erst morgen früh einen Flieger bekommen und werden gegen Abend bei euch sein. Aber mal kurz eine andere Frage. Warum hast du angerufen? Gibt es bei euch was Neues?“

„Eigentlich nicht. Ich habe nur einen seltsamen Brief von Alice bekommen und sie hat mich ausdrücklich darum gebeten nur mit dir darüber zu sprechen. Ich werde ihn dir morgen zeigen, wenn ihr wieder da seid.“

„Sind Alice und Edward denn wieder aufgetaucht.“

„Ja sie sind wieder da. Sie sind in eurem Haus. Ich bin gerade eben zu unserem Haus gelaufen um für Renesmee frische Anziehsachen zu holen und da habe ich den Brief gefunden.“

„Was steht denn in dem Brief drin?“

„Lass uns morgen darüber reden. Ich hatte vor dem Anruf nicht damit gerechnet, dass ihr so schnell wieder da seid. Kommt heil wieder. Ich freue mich auf euch.“

„Ist in Ordnung. Wenn Alice dich ausdrücklich darum gebeten hatte, dann spreche auch wirklich mit niemanden darüber. Sie wird ihre Gründe haben. Wir werden uns beeilen und freuen uns auch darauf, bald wieder die ganze Familie um uns zu haben. Wir vermissen euch.“

„Wir vermissen euch auch. Grüß Esme, Leah und Embry von mir.“

„Grüß du auch Alice, Jasper, Edward und Renesmee von uns.“

„Wird gemacht“, ich kicherte leise und dann war das Gespräch beendet.

Ich war erleichtert, dass meine restliche Familie bald wieder bei uns sein würde. Nun musste ich ein passendes Versteck für das Video finden. Wo konnte ich es verstecken, damit es wirklich niemand finden konnte. In unserem oder dem Haus der Cullen’s war es zu gefährlich. In der Nähe der Häuser, war auch kein gutes Versteck. Ich ging verschiedene Möglichkeiten durch, bis mir endlich das passende Versteck einfiel. Ich würde es im Haus von Charlie verstecken. Dort kam keiner von uns hin und Charlie würde auch nicht danach suchen. Vor allem würde er auch nicht in mein altes Schlafzimmer gehen. So schnell ich konnte, rannte ich durch den Wald. Ich wollte keine Zeit verlieren und da es dunkel war, brauchte ich auch keine Angst haben, dass mich jemand sah. Nach nur ein paar Minuten hatte ich das Haus erreicht. Es sah von außen ziemlich verlassen aus. So als wenn schon seid Jahren niemand mehr drin gewohnt hätte, obwohl Charlie erst seid ein paar Tagen bei uns war. Langsam holte ich den Schüssel, der wie immer in dem gleichen Versteck lag und öffnete die Tür. Schnell rannte ich die Treppe hoch. Als ich in meinem alten Schlafzimmer angekommen war, legte ich den Teppich ein wenig an die Seite und löste die Bretter von dem Fußboden. Dieses Loch hatte schon vor ein paar Jahren zu einem guten Versteck gedient. Mit einem seufzen legte ich die Box in das Loch, breitete den Teppich wieder darüber aus. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich wieder die Treppe runter, schloß die Tür hinter mir zu und legte den Schlüssel wieder in seinem Versteck. Das alles war innerhalb von wenigen Minuten passiert. Wieder rannte ich so schnell ich konnte und nachdem ich die Sachen für Renesmee aus unserem Haus geholt hatte, ging ich wieder zu meinen Geschwistern und meinem Ehemann. Als ich die Tür öffnete schauten mich 6 Augenpaare an. Emmett, Rosalie und Quil waren wieder da. Ich schrie kurz auf und rannte ihnen in die Arme.

„Da seid ihr ja endlich. Ich habe euch so vermisst“, sprach ich voller Freude, als ich Rosalie in den Arm nahm.

„Wir haben euch auch schrecklich vermisst.“

Ich nahm nun Emmett in den Arm und er drückte mich fest an sich.

„Schön, dass ihr wieder da seid“, sprach ich leise.

„Ja wir sind auch froh, wieder hier zu sein. So schön die Tage auch mal ohne euch waren, hätte ich es keinen weiteren Tag ohne euch ausgehalten.“

Mein Gesicht ging hoch und ich schaute Emmett verwundert an. Seine Aussage war so ehrlich und es war irgendwie komisch so was von ihm zu hören, wo er doch eher derjenige war, der Gefühle nicht so sonderlich äußerte. Wieder drückte ich mich leicht an ihm und begrüßte nun auch Quil.

„Wie geht es dir“, fragte ich ihn, als ich in seinen Armen lag.

„Ganz gut soweit. Was gibt es hier neues?“

„Eine Menge. Wir haben gestern Seth im Gefängnis besucht. Er sieht wirklich nicht gut aus. Ihm fehlt bald die Kraft, aber ich habe heute mit einem Anwalt gesprochen und er kümmert sich darum.“

„Ihr habt einen Anwalt für uns eingeschaltet?“ fragte er mich erstaunt.

„Ja natürlich, was denkst du denn? Wir haben gesagt, dass wir euch helfen und das tun wir auch. Ohne Anwalt, werden die drei da nie raus kommen.“

„Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin von eure Hilfe einfach überwältigt.“

„Du brauchst auch nichts sagen..“

Ich legte eine Hand auf seine Schulte.

„Aber jetzt solltest du nach Hause gehen. Du siehst ziemlich müde aus und kannst den Schlaf sicherlich gebrauchen. Wenn du möchtest, kannst du natürlich auch hier schlafen.“

„Das ist wirklich lieb gemeint, aber ich möchte in meinem Bett schlafen. Nirgendwo schläft man so gut, wie in seinem eigenen Bett“, spottete er, als er langsam auf die Tür zu lief. Mit einem kurzen Blick in die Runde verabschiedete er sich.

„Seid ihr denn schon lange wieder da?“ ich schaute mich wieder zu Rosalie und Emmett um.

„Nein wir sind gerade erst gekommen. Ich habe jetzt wirklich große Lust ein wenig Karten zu spielen. Spielt ihr mit?“ Emmett ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.

Alle nickten ihm zu.

„Was ist mit dir Bella?“ Er zog die Augenbrauen hoch.

„Spielt ihr mal alleine, ich bin nicht sonderlich gut darin und würde mir das Spiel lieber anschauen.“

„Kann ich dich auch nicht überreden?“ Emmett schaute mich mit einem flehenden Blick an.

„Nee das kannst du nicht. Schade, jetzt hast du wohl keinen, denn du aufziehen kannst, was?“

„Ja das ist wirklich sehr bedauerlich. Ich hole mal eben schnell das Kartenspiel.“

Schnell rannte er die Treppe hinauf. Wir nahmen in der Zeit schon mal platz an dem großen Tisch. Edward saß an meiner rechten und Alice an meiner linken Seite. Ich rückte meinen Stuhl näher an Edward und legte meine Hand auf sein Bein. Er legte seine Hand darüber und drückte meine leicht.

„Habt ihr denn eigentlich schon mit Jason Scott gesprochen?“ fragte Emmett, als er die Treppe herunter kam.

„Ja ich war heute bei ihm. Er wollte sich die Akten besorgen. In ein paar Tagen werde ich ihn erneut anrufen.“

„Also hilft er uns?“

„Was denkst du denn?“ scherzte ich.

„Das klingt doch ganz gut, dann müssten Jacob, Sam und Seth ja bald raus kommen.“

„Ich hoffe es, denn Seth sah gestern wirklich nicht gut aus.“

Emmett verteilte nun die Karten und ich legte meinen Kopf auf Edward’s Schulter. Ich hatte gehofft, dass sich so meine Gedanken in Luft auflösten, aber es schien nicht zu helfen.

„Was ist los?“ fragte er mich leise.

„Ich weiß nicht, irgendwie war das die letzten Tage alles ein wenig zu viel. Mir gehen so viele Sachen durch den Kopf.“

Ich verschwieg ihm, dass es hauptsächlich Alice Brief war, der mir durch den Kopf ging. Wie konnte sie mir so einen Brief schreiben und dann von mir verlangen, nicht mit Edward geschweige denn mit ihr darüber zu reden. Ich legte meinen Kopf ein wenig schräg und musterte Alice. Sie ließ sich nichts anmerken und tat so, als sei nichts gewesen. Das konnte doch nicht sein. Sie müsste mir ein paar Fragen beantworten. Aber wie sollte ich die Fragen beantwortet bekommen, wenn ich sie da nicht mal drauf ansprechen durfte. Ich bekam von dem gesamten Spielverlauf nichts mit, aber ich vermutete, dass Alice und Edward wohl führen würden, dank ihrer besonderen Fähigkeiten. Als ich allerdings genauer hinsah, stellte ich fest, dass Emmett derjenige war, der im Moment führte.

„Was ist denn ihr los? Emmett du führst und nicht Alice oder Edward?“

Ich fing an zu lachen.

„Ja das wundert mich auch. Das erste Mal, dass ich führe. Ist das nicht toll?“

Er lachte ununterbrochen und ich gönnte ihm diesen kleinen Erfolg, auch wenn ich wusste, dass Edward oder Alice sicherlich schnell aufholen würden. Ich verfolgte das Spiel nun aufmerksamer und nach ein paar weiteren Runden stand der Sieger fest. Emmett hatte tatsächlich gewonnen.

„Sei nicht traurig“, sprach ich leise und zog Edward ein Stück an mich ran. Ich legte meine Lippen auf seine und er erwiderte meinen Kuss. Vorsichtig fuhr ich mit meiner Zunge über seine perfekt geschwungenen Lippen und bat um Einlass. Aber ohne den Mund zu öffnen, löste er sich wieder von mir.

Ich schaute ihn traurig an. Eigentlich hatte ich mir einen längeren Kuss erwartet. Er zog seine Augenbraue hoch und musterte mich.

„Bekomme ich noch einen?“ fragte ich mit einem flehenden Blick.

Langsam beugte er sich wieder zu mir vor und er legte seinen Lippen wieder auf meine. Wieder fuhr ich langsam mit der Zunge über seine Lippen und bat abermals um Einlass. Nur quälend langsam öffnete er seinen Mund und unsere Zungen fanden sich schnell. Aber der Kuss sollte nicht von Dauer sein, denn sofort löste er sich wieder von mir.

„Jetzt ist aber genug für heute“, kicherte er.

Ich verstand die Welt nicht mehr und Rosalie, Emmett und Jasper schauten mich auch verwirrt an.

„Ok, wenn du meinst“, antwortete ich ihm erschüttert.

Was war denn mit Edward los? Sonst konnte er doch auch nie genug bekommen. Ich würde ihn später mal fragen, was mit ihm los ist.

Rosalie, Emmett und Jasper sahen mich immer noch fragend an und ich zuckte nur leicht mit den Schultern. Erst jetzt fiel mir auf, dass Alice kaum reagiert. Ich schaute sie an, aber sie erwiderte meinen Blick nicht. Wusste Alice, was mit ihm los war?

„Edward, denkst du daran, dass Renesmee in einer Woche Geburtstag hat? Sollen wir vielleicht morgen ein Geschenk für sie kaufen?“

„Was, nächste Woche hat sie Geburtstag? Das kann doch nicht sein. Ist das schon so lange her?“

„Hat Nessie wirklich schon nächste Woche Geburtstag? Das es wirklich schon ein Jahr her ist“, schaltete sich nun auch Emmett ein.

„Ja, es ist schon ein Jahr her, dass sie geboren wurde. Unglaublich, oder? Möchtest du denn morgen mitfahren?“ Ich drehte meinen Kopf zu Edward.

„Ja können wir machen.“

Was war nur in ihn gefahren. So war er doch sonst auch nicht. Wieder ging mein Blick zu Alice. Sie hatte sich den ganzen Abend noch nicht an den Gesprächen beteiligt und nun schaute sie mich wieder nicht an. Ihr Blick war geradeaus gerichtet. Jasper legte einen Arm um ihre Schulte und zog sie zu sich. Nur wiederwillig drehte sie ihren Kopf zu ihm um ihn zu küssen. Ich musste sofort erfahren, was hier los war. Nachdem sie sich von Jasper gelöst hatte, schaute ich sie an.

„Ich habe nun keine Lust mehr zu spielen“, sprach Alice entschlossen.

Ja sie wirkte schon ein wenig beleidigt. So kannte ich sie und das wäre meine Gelegenheit, mit ihr kurz zu sprechen.

„Bist du jetzt etwa eingeschnappt, weil ich dich geschlagen habe?“ fragte Emmett sie provozierend und setzte dabei ein hämisches grinsen auf.

„Damit hat das nichts zu tun, ich habe einfach nur keine Lust mehr“, entgegnete sie ihm gereizt.

Das war dann doch nicht die Alice die ich kannte. Sie hörte sich fast schon wütend an und so hatte ich sie wirklich noch nicht oft erlebt.

„Alice hast du vielleicht Lust mit mir ein wenig an den Fluss zu gehen oder möchtest du hier lieber weiter zusehen?“ wandte ich mich nun an sie.

„Können wir gerne machen. Das Spiel langweilt mich sowieso.“

Dem Blick von Rosalie und Emmett nach zu urteilen, wussten sie genauso wenig wie ich, was hier gerade abging, aber ich würde dem schon auf den Grund gehen. Nicht nur Edward verhielt sich merkwürdig, sondern auch Alice.

Zögerlich stand ich auf und hauchte Edward einen leichten Kuss auf die Stirn, mehr wollte er ja für diesen Tag nicht. Immer wieder hörte ich, wie er es sagte. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr er mich damit verletzt hatte. Als ich schon an der Tür zum Garten stand, kam Alice mir nach.

„Bist du bereit?“ fragte ich sie mit einem Augenzwinkern.

„Wofür?“

„Vielleicht für ein kleines Wettrennen?“ ich kicherte leicht.

„Bella, dafür sind wir doch wohl schon ein wenig zu alt, oder? Das ist wirklich albern.“

Sie antwortete mir fast schon ein wenig bissig und ich erschrak vor ihren Tonfall. Solch einen Tonfall hatte sie mir gegenüber noch nie angewandt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und verstand immer weniger von dem, was hier gerade vor sich ging. Was war in der Zeit passiert, als ich weg war? Haben sie schlimme Neuigkeiten bekommen und wollen mir nichts sagen, mich dadurch vielleicht sogar beschützen? Aber wenn doch was Schlimmes passiert war, dann müssten sie es mir sagen und nicht nur mir sondern auch dem Rest der Familie. Mir schien es, als wenn Rosalie, Emmett und auch Jasper nicht wussten, was in den beiden gefahren war. Wir wollten als Familie immer zusammenhalten und in dieser schwierigen Phase, die wir gerade durchmachten, mussten wir zusammen halten. Die Volturi wollten uns was antun und deswegen war kein Platz für Alleingänge.

Alice lief bereits schon Richtung Fluss und ich folgte ihr mit langsamen Schritten.

„Alice, kannst du mir vielleicht sagen, was los?“ platze es aus mir raus, als ich nur noch ein paar Schritte hinter ihr war.

„Was meinst du?“ sie drehte sich elegant zu mir und schaute mich fragen an.

„Ich möchte wissen was mit dir und Edward los ist? Seid dem ich aus Seattle wieder da bin, verhalten ihr beiden euch ziemlich merkwürdig. Was ist passiert? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?“

„Ich weiß nicht wovon du sprichst“, mit einer abfälligen Handbewegung drehte sie sich wieder.

„Du weißt genau, wovon ich spreche. Versuche mich nicht für dumm zu verkaufen. Ihr beiden redet bald kein Wort, du bist zickig, meckerst Emmett und mich an und bist im Moment alles andere als unser fröhliche, immer durch die Gegend springende Alice.“

„Ich kann ja nicht immer gut gelaunt sein. Es ist heute einfach nicht mein Tag.“

Ihre Antworten wurden immer bissiger.

„Was ist denn passiert, dass es heute nicht dein Tag ist?“

„Es ist nichts passiert. Ich bin einfach nicht gut gelaunt und jetzt nerv mich nicht ständig mit deinen Fragen. Ich bin doch hier nicht bei einem Verhör.“

Mit diesem Satz drehte sie sich wieder um und rannte Richtung Wald. Ich ließ sie laufen, denn momentan brachte es nichts, mit ihr zu sprechen. Natürlich hätte Alice wirklich einen schlechten Tag haben können, aber deswegen hatte sie noch keinen Grund uns so an zu meckern. Sie ähnelte schon bald einem pubertierendem Mädchen, das zum ersten Mal ihre Tage hatte. Mit einem Kopfschütteln betrat ich wieder das Haus. 4 Augenpaare schauten mich erwartungsvoll an.

„Was ist?“ fragte ich ein wenig unsicher.

„Das wollten wir gerade von dir wissen, Schwesterherz“, flüsterte Emmett schon bald.

„Ihr habt es doch gehört. Ja ich habe mich mit Alice gestritten und nein ich möchte nicht darüber reden.“

Ich wollte wirklich nicht drüber reden. Es bedrückte mich, dass Alice so reagiert hatte. Wir waren doch Schwestern und konnten doch auch immer über alles reden. Natürlich waren wir mal anderer Meinung, aber so gestritten wie gerade, hatten wir uns noch nie. Ohne ein Wort zu sagen ging ich in die Küche und hoffte Edward würde mir hinterher kommen und mich einfach nur fest in den Arm nehmen. Aber auch nach 5 Minuten war er immer noch nicht da. Im Wohnzimmer fand gerade eine Diskussion statt, aber ich war irgendwie zu erschöpft um genauer hinzuhören worum es ging. Ich lehnte mich gegen die Küche und vergrub meinen Kopf in die Hände. Im Moment wollte ich einfach nichts sehen und nichts hören. Die letzten Tage waren mit so vielen Ereignissen voll, dass ich gar keine Gelegenheit hatte, sie zu verarbeiten und jetzt auch noch zu wissen, dass die Volturi nicht nur hinter dem Rudel sondern auch hinter uns her war, bedrückte mich zunehmend. Ich war nicht mehr in der Lage dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. Deswegen nahm ich auch nicht wahr, dass ich gerade in den Arm genommen wurde. Es waren aber nicht, so wie ich es mir sehnlichst erwünscht hatte, Edward’s Arme, nein Emmett umarmte mich gerade mit seinen muskulösen Armen. Ich merkte wie ich langsam anfing zu zittern und wie dann ungewöhnliche Geräusche aus meiner Kehle kamen. Diese Geräusche hatte ich noch nicht oft von mir gegeben, aber sie waren mir nur all zu gut bekannt. So sehr ich mich auch bemühte, aber mein schluchzen wurde immer lauter und unkontrollierter.

„Wein dich ruhig aus, Kleine. Lass alles raus“, sprach er leise.

„Können wir vielleicht nach draußen gehen? Ich will nicht das Edward es mitbekommt.“

„Alles was du willst“, sprach er ruhig, nahm meine Hand und zog mich leicht mit nach draußen.

Das letzte was ich wollte war, dass Edward irgendwas mitbekam. Nachher würde er sicherlich noch denken, was ich für ein naives und sensibles Wrack ich doch wäre. Ich schämte mich für mein Verhalten, aber konnte in diesem Moment nicht anders. Es machte mich fertig. Edward’s Abweisung, der Streit mit Alice, die Sorge um das Rudel, die Sorge um meine Familie, die Gedanken, die ich mir machte um Alice Brief zu verstehen, dass war alles ein wenig zu viel für mich und ich hatte keinem den ich mich anvertrauen konnte. Aber nicht mehr als einen Tag und dann wäre Carlisle wieder da und dann konnte ich mit ihm ganz in Ruhe reden und ihm alles sagen, was mir auf der Seele lag.

Während ich die ganze Zeit nachdachte, merkte ich gar nicht, wie ich immer weiter gerannt war, ich hatte nichts gemerkt und als ich einen Blick über die Schulte warf, sah ich, dass Emmett immer noch da war. Er würde mich jetzt nicht allein lassen. Es war ein schönes Gefühl nicht allein zu sein, aber schöner wäre es gewesen, wenn Edward jetzt bei mir wäre. Ohne Vorankündigung stoppte ich und Emmett blieb augenblicklich neben mir stehen. Ich schaute mich um und sah, dass wir bald am Ende des Waldes waren.

„Was ist los, Bella?“ fragte Emmett vorsichtig.

„Es ist im Moment alles einfach zu viel. Aber am meisten mache ich mir Gedanken über Edward’s und Alice Verhalten. Ist dir nicht auch aufgefallen, dass sie sich merkwürdig benehmen?“

„Um ehrlich zu sein, habe ich mich nicht getraut, nachzufragen was los ist, denn die beiden machten nicht gerade einen zufriedenen Eindruck und ich hatte die Befürchtung, dass sie ausflippen würden, wenn ich sie fragen würde. Quasi so, wie Alice es bei dir getan hat. Ich weiß nicht was mit den Beiden los ist, aber das ist nicht das Verhalten, was ich von ihnen kenne. Als wir angekommen waren, haben sie nur die Hand gehoben und gemeint: „schön das ihr wieder da seid.“ Das war es. Keine Umarmung, keine Frage wie es war. Nichts.“

„Ich weiß nicht warum, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Irgendwas läuft hier gerade gehörig schief und ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.“

Emmett stand nun ganz nah bei mir und zog mich an den Handgelenken zu sich. Er drückte mich nun an sich und schloss mich in seine Arme. Ich hatte nicht gemerkt, wie mein Körper wieder anfing zu zittern.

„Ich fange wirklich an, mir so langsam sorgen um dich zu machen.“

Ich schaute verwirrt nach oben. Emmett machte sie sorgen? Hatte ich das wirklich richtig verstanden.

„Warum machst du dir Sorgen?“

„Sieh dich mal an. Du siehst wirklich schrecklich aus. Vielleicht solltest du dir mal ein paar Tage Auszeit nehmen.“

„Bist du verrückt? Ich kann mich doch jetzt nicht zurück ziehen. Wir alle stecken in Gefahr und dann soll ich mir ne Auszeit nehmen? Nein das werde ich nicht. Ich will helfen und das kann ich nicht, wenn ich mich irgendwo ausruhe.“

Ich war ein wenig verärgert darüber, dass er das sagte. Sind denn alle nun verrückt geworden.

„Bella, du gehst kaputt daran.“

„Darf ich dich daran erinnern, dass ich nun auch ein Vampir bin und ich nicht mehr so zerbrechlich bin?“

„Du wirkst aber gerade sehr, sehr, sehr zerbrechlich.“

„Du übertreibst maßlos.“

Er zog beide Augenbrauen hoch.

„Na wenn du meinst. Lust auf einen kleinen Wettkampf?“

„Einen Wettkampf?“

„Ja, das wird dich sicherlich auf andere Gedanken bringen und du kannst wieder ein wenig an deiner Kampftechnik arbeiten.“

Ich ließ es mir durch den Kopf gehen und ich fand, dass war eine gute Idee. Dabei würde ich sicherlich nicht an die ganzen Probleme denken und eine gute Vorbereitung wäre es mit Sicherheit. Ich nickte nur kurz und sprang schnell auf den Baum über mir. Mein Blick lag auf Emmett, der verwirrt in alle Richtungen schaute, als er sich gerade in Kampfposition stelle und los rennen wollte, sprang ich auf seinen Rücken und umfasste seinen Hals von hinten. Er fiel durch die Wucht auf den Boden. In einem Moment, als ich kurz nicht aufpasste, drehte er uns um und nun lag ich auf dem Boden. Ich funkelte ihm in die Augen, doch er ließ sich nicht von mir ablenken.

„Ich würde sagen, diesen Zug habe ich gewonnen.“

Er stand auf und reichte mir eine Hand, damit ich aufstehen konnte. Ich nahm dankend seine Hand entgegen. Ihn jetzt anzugreifen, wäre für ihn jetzt sicherlich keine Überraschung, deswegen wartete ich ab, was er jetzt machen würde. Er lief schnell von links nach rechts, sprang hoch und dann ließ er sich direkt neben mir wieder nieder. Ich drehte mich erschrocken zu ihm um. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Er lachte mich spitzbübisch an. Dann rannte er so schnell weg, dass ich nicht sehen konnte wohin er lief. Ich verließ mich nun genau auf meinen Instinkt und mein Gehör. Nach kurzer Zeit hörte ich, wie er sich von hinten anschlich. Ich wartete bis er nah hinter mit stand und machte dann einen Schritt an die Seite und er fiel voller Geschwindigkeit in den Sand. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und musste mir sogar den Bauch festhalten.

„Das findest du jetzt wohl witzig, was?“

„Ja das sah wirklich komisch aus.“

„Ich muss sagen, ich hätte nicht damit gerechnet, dass du so reagieren würdest.“

„Ja ich bin halt nicht so leicht zu durchschauen.“

Er drehte sich nun auf den Rücken und schaute mich skeptisch an.

„Komm alter Mann, lass mich dir helfen.“

Ich musste immer noch lachen. Er kniff die Augen zu und war auch wohl bemüht nicht zu lachen.

„Du kannst ruhig lachen. Die Situation lässt es zu“, spottete ich und nun konnte er sich nicht mehr halten. Er kugelte sich vor lachen.

„So was ist mir wirklich noch nie passiert.“

„Irgendwann ist immer das erste Mal.“

Sprach ich und hielt ihm die Hand hin. Er zog sich dran hoch und nahm mich dann fest in den Arm.

„Danke Emmett, das tat wirklich gut.“

„Habe ich doch gern gemacht, lass uns nun nach Hause gehen, sonst wird Rosalie noch eifersüchtig.“

Ich musste lachen. Rosalie auf mich Eifersüchtig, aber dann fiel mir ein, dass es ja nicht das erste Mal wäre.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jennalynn
2011-06-28T09:21:15+00:00 28.06.2011 11:21
super Kapitel. Das sind nicht Edward und Alice, echt super geschrieben. Du hast echt tolle Ideen.
Von: abgemeldet
2009-07-02T19:11:05+00:00 02.07.2009 21:11
Ich glaube auch, dass es sich bei den beiden um die Gestaltwandler handelt (Edward hört ihre Gedanken nicht und Alice sagt nichts vorraus?!)!!! Aber wo sind dann die Richtigen?? Das wird jetzt grade extrem spannend.
Bitte lass uns nicht lange warten!
LG
Von: abgemeldet
2009-06-30T18:06:02+00:00 30.06.2009 20:06
hall habe gerade das 17 kapitel zu ende gelesen und ich bin richtig begeistert von dein ff und ich habe nixs zu beanstanden also mach weiter so . und ich würde mich freuen wenn du auch mir den link von den lied geben würdest . freue mich schon auf das nächste kapitel lg jatevolin( sabrina)
Von:  Renesmee-Bella
2009-06-27T15:35:57+00:00 27.06.2009 17:35
Ja irgendwie ein komisches, aber auch Spannendes Kapitel. Ich habe das so ein Gedanke was mit Alice und Edward passiert sein könnte, den ich glaube sie wurden durch Gestaltenwandler aus Italien ersetzt. Ich hoffe nur den beiden ist nicht wirklich was passiert.
Bitte schreib schnell weiter.

cu SSJBra
Von: abgemeldet
2009-06-27T13:09:24+00:00 27.06.2009 15:09
ja das denke ich auch ;) das sind nicht edward und alice. das sind welche der Gestaltenwandler.... Aaaaaahhghh ohje hoffentlich bemerken sie es schnell....
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht....... was ich nicht ganz verstehe ist das Chalisle von dem Brief erfahren darf aber die anderen nicht?? den Sinn versteh ich noch net ganz.....
Wartende und gedspannte Grüße Yvi
Von: abgemeldet
2009-06-27T10:23:45+00:00 27.06.2009 12:23
mmh, kann es sein, dass Alice und Edward nicht sie selbst sind? zum einen verhalten sie sich sehr untypisch und zum anderen scheinen sie ihre gaben nicht zu beherrschen. das und nicht zuletzt der brief, lassen mich vermuten, dass sie ebenfalls durch gestaltenwandler ersetzt wurden
Von:  Lilly-Drackonia
2009-06-27T06:32:38+00:00 27.06.2009 08:32
Das ist ein tolles Kapi.
Ich bin schon gespannt wie es weiter gehen wird und was die Volturi auseckt.
Bitte schreib ganz schnell weiter ich freu mich schon darauf.
Lilly-Drackonia;)


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