Zum Inhalt der Seite

Playing with fire will burn you

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1

„Ja, Sir, der Regen hat den Schlamm weggespült. Aber die Ausgrabungsstätte hat keinen Schaden genommen. Es grenzt an ein Wunder.“

„Danke, Professor Wild“, antwortete Lucien. Er brütete in seinem Zelt über den Plänen. Gerade stieß Herr Damkenski hinzu. Er war Luciens Chef.
 

Lucien sah von den Plänen auf.

„Guten Morgen, Herr Damkenski“, sagte er, stand auf und schüttelte seinem Vorgesetzten die Hand.

„Morgen, Morgen, Professor Swan. Wie geht’s, wie stets? Erfolg gehabt?“

„Wir konnten die Arbeit erst vor wenigen Stunden wieder aufnehmen“, erklärte Lucien und sah irritiert auf seine Hand, die Damkenski immer noch schüttelte.

„Macht nichts, macht nichts, mein Freund“, lachte Damkenski herzlich und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter.

„Ich zähle auf Sie! Sie sind schließlich mein Bester!“

Lucien lächelte gekünstelt. Dass sein Chef so auf Kumpel machte gefiel ihm nicht sonderlich. Er zog seine Hand zurück, immer noch gequält lächelnd. Damkenski akzeptierte dieses Lächeln, seine naive Ader, die im Körper sehr dominant war, sagte ihm, es sei ein Echtes.

„Nun, Prof. Swan, wollen Sie mir nicht ihre Fortschritte präsentieren?“

„Natürlich, Chef“, sagte Lucien, falsch grinsend.

Am liebsten würde er seinem Chef einfach sagen, wenn er sarkastisch war. Sicherlich war es gut, dass er den Sarkasmus nicht erfasste, sonst wäre Lucien schon längst seinen Job los.

So bequemte er sich, Damkenski zum Arbeitsplatz zu führen, für den er verantwortlich war. Emsig flitzten Archäologen hin und her, fegten Staub beiseite und schlugen kleine Steine mit Hammer und Meißel von den massiven Felswänden.

„HarHar! Kaum kommt der Big Boss, schon arbeiten sie wie die Bienen!“, lachte Damkenski und schlug sich auf den dicken Bauch.

‚Wie lustig‘, dachte Lucien und verdrehte innerlich die Augen. Dabei bemerkten die „Bienen“ ihren „Big Boss“ erst jetzt.

Luciens Mitarbeiter waren alle sehr fleißige Leute. Das lag sicher auch grundlegend an seinen Motivationsmethoden. Sie hatten zwei Stunden Pause, die sie sich selbst über den Tag verteilen konnten. Das war nötig, da sie meist von fünf Uhr in der Frühe bis spät in die Nacht ackerten, und das bei unerträglichen Temperaturen.

Lucien war der Meinung, dass sie eigentlich noch mehr Pause verdient hätten, doch leider durfte er ihnen nicht mehr gewähren.

Trotzdem war er als Chef mehr als beliebt. Auch untereinander sprach man von ihm nur in den höchsten Tönen. Es gab aber auch einfach nichts, was man an ihm kritisieren konnte.

Damkenski betrachtete die Funde auf dem Auslagetisch. Es waren einige Fossilien, Steine und ausgegrabener Schmuck. Eine Frau machte die Funde sorgfältig sauber, wobei sie darauf achtete, nichts zu beschädigen. Damkenski lobte sie für ihre Arbeit, was jedoch mehr an der Tatsache lag, dass die Dame, blond, vollbusig und sehr hübsch war, also genau sein Typ. Allerdings verfügte sie über weit mehr Intelligenz als Damkenski, dessen Allgemeinwissen sich auf Autos und Frauen beschränkte.

„Prof. Swan“, sagte die Dame in ihrer sanften Stimme, „Johnsen sucht nach ihnen. Er meint, er habe eine sehr außergewöhnliche Entdeckung gemacht. Er war sehr aufgeregt!“

„Wo ist er?“, fragte Lucien, von Neugierde gepackt. Johnsen gehörte zu seinen tüchtigsten Arbeitern. Er war jung, motiviert und einfallsreich. Johnsen fand die interessantesten Dinge, wenn man sein Potential richtig einzusetzen und zu nutzen wusste.

„Hinten in der Grabkammer. Wenn sie mir erlauben, würde ich gerne mitkommen. Man sagte mir, es sei eine unglaubliche Entdeckung.“

„Natürlich, Dr. Leighton! Einen solchen Wunsch kann ich Ihnen nicht ausschlagen. Interesse und Neugierde sind wichtige Voraussetzungen für einen Archäologen!“

Dr. Leighton strahlte und legte ihre Sachen beiseite. Sie kam hinter dem Tisch hervor und gesellte sich zu ihnen, mit einem schüchternen Blick zu Lucien. Dieser lächelte ihr zu und sie wurde noch roter. Lucien ging nicht darauf ein. Er wandte sich ab und betrat den Gang zur Grabkammer. Damkenski folgte und Dr. Leighton kam als letzte.

Johnsen kam ihnen entgegen. „Professor Swan! Gut, dass Sie kommen! Das müssen Sie sich ansehen! Das ist eine Sensation!“ Er hüpfte aufgeregt vor ihm auf und ab, wie ein ungeduldiges Kind. „Kommen Sie, Kommen Sie!“ Er rannte zurück in die Grabkammer.

Lucien folgte ihm. Die Kammer war recht klein. In der Mitte lag ein Sakropharg eines berühmten Pharaonen, doch der Leichnam war von Grabräubern verstümmelt worden. Johnsens Entdeckung hatte allerdings nichts mit dem verstorbenen König zu tun. Er hatte die hintere Wand der Kammer eingehend studiert und dabei einen Geheimmechanismus entdeckt, der einen Eingang zu einer weiteren Grabkammer preisgab.

Johnsen ließ Lucien, Damkenski und Leighton den Vortritt. Lucien sah sich in der Kammer um. Die Zeichnungen an der Wand glichen keiner, die er bis jetzt gesehen hatte. Die Hieroglyphen waren ihm komplett unbekannt.

Eine Zeichnung erregte seine Aufmerksamkeit und rief große Beunruhigung in ihm hervor. Ein Mensch, weiße Haut, pechschwarzes Haar, lilafarbene Augen – und dazu ein paar gewaltige, schwarze Engelsflügel und auf dem Kopf zwei große und zwei kleine, spitze Hörner.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück