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Schwarz/Weiß

von

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Schwarz

Als ich in den Gang renne, sehe ich ihn.

Er liegt auf einer Trage und lächelt mich an.
 

Er sieht so friedlich aus. Ich habe Angst.
 

In seinem Mundwinkeln klebt Blut. Er lächelt mich an.

Seine Haare sind rot und Blut läuft noch immer etwas heraus, als die Notärztin ihn obligatorisch versorgt. Er lächelt mich an.
 

Ich gehe auf ihn zu und Tränen steigen mir in die Augen.

Ich spüre nichts außer Angst. Ich fühle mich schwarz, aber er lächelt mich an.
 

Als ich seine Hand nehme und ihn in die Augen sehe, läuft mir eine Träne der Wange herab.

Er lächelt leicht und sagt „schön, dass ich dich noch einmal seh...“

Ich sehe ihn voller Tränen an. Ich versuche, ein Lächeln hinzubekommen, scheitere aber.

Ich halte seine Hand noch fester.

Die Ärztin sieht mich traurig an und ich weiß, was ihr Blick bedeutet.

„...doch es ist besser, wenn ich geh.“
 

Sie unterbricht meinen innerlichen Tod und schreit mir schon fast ins Gesicht, dass ich ihn loslassen soll, sie müssten ihn den OP bringen.

Ich kann nicht.

Ich halte seine Hand. Ich weiß, dass ich sie nie wieder so spüren werde.

„Denk noch mal an mich.“, ich blicke Dirk flehend an, während er noch immer lächelnd und blutend auf der Trage vor mir liegt.
 

Die Ärztin zerrt an meinem Arm und schreit, dass ich ihn loslassen soll. Ich blicke ihm tief in die Augen und meine schwarzen Tränen bahnen sich unnachgiebig den Weg über Meine Wangen auf den schwarzen Boden. Sie vermischen sich dort zu einem Meer der Hoffnungslosigkeit.
 

Ich höre, wie Dirk mir leise „lass los..“ zuflüstert. Vielleicht bilde ich mir es auch nur ein.

Seine Hand rutscht langsam aus meiner und ich bin mir sicher, dass er seine letzte Kraft dafür aufgebracht hat, ein letztes Mal für mich zu lächeln.
 

Jetzt stehe ich hier schon seit zwei Stunden. Auf der selben Stelle, an der sie mir meinen Dirk weggenommen haben. Ich weine noch immer.
 

Irgendwann kommt die Ärztin wieder aus dem OP-Saal heraus. Ihr Blick zeigt mir, was ich bereits wusste.
 

Ich sehe zu Boden und sinke langsam in die Knie.
 

Meine Welt wird schwarz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Toozmar
2009-03-22T16:59:30+00:00 22.03.2009 17:59
jetzt wein ich. so traurig...
ich versteh gar nicht, warum hier so wenige Kommis sind, die Story ist der Hammer *wieder hinsetz und wart*


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