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Dearly BELOVED

von

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Kapitel 7

Trübes Neonlicht hatte sich im Flur ausgebreitet.

Mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß er auf dem Boden und starrte auf die Fotos in seinen Händen. Ein selbstironisches Lächeln lag auf seinen Lippen, als er leise schnaubte, sich erhob und sie dabei fallen ließ. Er verschwand in Seimeis Zimmer, ging geradewegs auf die noch offene Schublade zu und nahm eine silberne Schere heraus. Nachdem er dies getan hatte, kehrte er zu den Erinnerungen auf dem Fußboden zurück. Lange betrachtete er jede Einzelne mit beinahe liebevollem Ausdruck. Als er beim vermutlich einzigen existierenden Portrait Seimeis angelangt war, nahm dieses Tun besonders viel Zeit in Anspruch. Er sah das schwarzblaue Haar, das in leichten Wellen ein edelblasses Gesicht mit tiefblauen, mandelförmigen Augen rahmte und strich mit den Fingerspitzen vorsichtig über die glatte Oberfläche des Lichtbildes, als wäre es tatsächlich Seimeis Haar, bevor er dessen Gesichtszüge noch einmal genau studierte. Seimei war in der Tat faszinierend. Gut erzogen, klug und allem voran noch niemals berührt worden.
 

„Wie die heilige Jungfrau“, hörte Nisei seine eigene sarkastische Stimme im Flur verhallen.

Er setzte die Schere an. Mit zwei kurzen Schnitten hatte er Seimeis Ohren abgetrennt.

Sein Blick wurde kritisch, als er dem Bild erklärte: „Jetzt weiß ich, warum du so sehr darauf bedacht warst, deine Ohren zu behalten. Ohne siehst du schrecklich aus.“

Er küsste Seimeis Lippen auf dem Foto und ließ es achtlos fallen.

„Aber auch ohne sie hätte ich dich geliebt.“
 

Ein irres Lachen folgte, schwand jedoch in kurzer Zeit wieder. Nisei schlug einmal hart gegen die Wand.

""BELOVED"! Dass ich nicht lache..."

Seine Stimme barst vor Desillusionierung während das scharfe Metall seinem Sacrifice immer wieder und wieder die Unschuld raubte, bis kein Bild mehr übrig war, das Nisei nicht zerschnitten hatte.
 

Er lächelte ein verzweifeltes Lächeln und hob Seimeis Portrait erneut vom Boden auf.

Während er es betrachtete, flüsterte er leise: „Wieso?“, bevor ein letzter Schnitt Seimeis Kehle durchtrennte und das Bild endgültig zu Boden fiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Super_Minaco
2010-08-08T19:03:47+00:00 08.08.2010 21:03
Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll, aber irgendwie tut es mir extremst im Herzen weh während ich diesen Kapitel las....Q_____Q
Er ist dir wirklich verdammt gut gelungen und ich liebe ihn gerade abgöttisch, da ich Nisei so verdammt gut nachvollziehen kann.
*heimlich Seimeis Ohren mit PS wegbearbeiten und angucken*
*neben bei heulen*
Von:  Ainu
2009-04-08T20:23:53+00:00 08.04.2009 22:23
*runter zu Natsuo schau*
Hey, die sind nicht unkonstruktiv, nur anders x3
Aber nun zum Kapitel :3
Es hat mir sehr gut gefallen und ich fands richtig gut, wie du Niseis Gefühlswelt beschrieben hast. Auch wie er es verarbeitet, damit umgeht und es durch die Bilder, auf denen er Seimei die Ohren abschneidet, auch noch mal deutlich macht. Auch wenn du es nicht beschrieben hast, hat er auf den Bildern, sofern man es gesehen hat, auch das Schwänzchen abgeschnitten? |3 Müsste er ja, sonst hätte er ihn ja nur halb die Unschuld auf jedem Bild genommen. Aber ich schweife ab ~ xD
Auf jeden Fall hast du Niseis Schmerz sehr gut rüber gebracht und besonders cool fand ich den Spruch " Jetzt weiß ich, warum du so sehr darauf bedacht warst, deine Ohren zu behalten. Ohne siehst du schrecklich aus.“
Ich freu mich aufs nächste Kapi~ x3
Von:  Euphonie
2009-04-08T16:10:58+00:00 08.04.2009 18:10
Ich. Liebe. Es.
Das war wirklich ein endgeiles Kapitel!
Noch mehr Nisei-Power x///3~
Es ist zwar so kurz, aber wieder so ausdrucksstark, diese Verbitterung über die Ironie des Schicksals kommt durch Niseis Handeln und die Art wie du es beschreibst so toll herüber.
Es ist nicht so, dass ich zu faul geworden wäre länger zu kommentieren, aber dieses Kapitel ist so rund, und gefällt mir so gut, dass ich es einfach so perfekt wie es ist, stehenlassen will.
Nicht dass ich es hinterher bloß kaputt rede.
(Davon mal ich vllt ein Fanart... *Notiz mach*)


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