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Meeresrauschen

von

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Kapitel 3

3. Kapitel
 

„Merde...Scheiße“, fluchte Louis immer wieder leise vor sich hin. Er saß an seinem Schreibtisch und hielt den Zettel und den Stein in der Hand, den er neben dem Hotel aufgesammelt hatte. Da war dieses Mädchen doch tatsächlich so dreist und machte ihn vollkommen lächerlich.

„Warum habe ich bloß nach oben geleuchtet?“, murmelte er sauer und fuhr sich mit der Hand durch seine strohblonden Haare. Er hatte sich bloß mit seinen Kumpels treffen wollen, wie er es fast jeden Abend tat und da seine Eltern das nicht wollten, schlich er sich jedes Mal heimlich davon.

Doch ausgerechnet gestern musste dieses Mädchen da oben am Fenster sitzen und schreien.

Klar, dass er danach so schnell wie möglich wieder in sein Bett musste, bevor seine Eltern nach ihm suchten, weil das Mädchen sie aufgeweckt hatte.

Aber jetzt wollte sie auch noch wissen, wer er war.

Natürlich wusste er, wer sie war. Das war mit vollkommener Sicherheit das Mädchen, das gestern aus Versehen an seine Tür geklopft hatte. Er wusste nicht wie sie hieß, aber dass sie aus Deutschland kam, lag auf der Hand.

Warum musste sie ihm bloß alles kaputt machen? Hatte sie nichts Besseres zu tun?
 

„Komm Minnie, ich brauche frische Luft. Lass uns Gassi gehen“, rief Louis die kleine Mischlingshündin und nahm ihre Leine von der Garderobe. Er machte die Tür zum Flur auf und zog sie direkt wieder zu, als er hörte, dass die Tür des Nachbarzimmers geöffnet wurde und das Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren herauskam.

Als er sich sicher war, dass sie mit dem Aufzug verschwunden war, machte er die Tür wieder auf. Er wartete kurz und fuhr dann ebenfalls mit dem Aufzug runter. In der Eingangshalle sah er sich kurz um und als er das Mädchen im Speisezimmer entdeckte, lief er eilig nach draußen.

Am Strand schoss er wütend einen Stein vor sich her.

Wieso versteckte er sich eigentlich vor ihr?

Immerhin wohnte er hier.

Doch Louis hatte keine Ahnung, was er machen sollte.

Sie hatte ihn vollkommen durcheinander gebracht. Nach einer Weile setzte er sich in den Sand und lauschte dem Rauschen des Meeres. Minnie tollte um ihn herum und er sah ihr dabei zu.

Der Strand war menschenleer – wie immer eigentlich.

Louis konnte es den Leuten nicht übel nehmen, dass sie nicht hier in diese Gegend kamen. Ihr Hotel war das Einzige weit und breit und die Leute, die hier wohnten, gingen nur selten an den Strand. Auch wenn das Wetter super war, hatte man hier seine Ruhe.

„Ach, was soll ich bloß machen“, seufzte Louis leise und kraulte Minnie unterm Kinn. Die Hündin sah ihn mit ihren kleinen Augen verständnislos an.

Er nahm sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte Patricks Nummer. Sein Freund kam aus Deutschland und wohnte erst seit etwa zwei Jahren hier. Louis hoffte, dass er ihm mit dem deutschen Mädchen weiter helfen konnte.

„Hallo?“, meldete sich Patrick am anderen Ende der Leitung.

„Salut, ich bin’s Louis. Kannst du zum Strand kommen? Ich hab ein riesiges Problem“, bat Louis ihn. „Na klar, ich bin gleich da“, sagte Patrick und legte auf. Louis wartete.
 

Nach etwa zehn Minuten kam Patrick angerannt und blieb erschöpft neben Louis stehen. „Merci, dass du gekommen bist, Pat“, bedankte sich Louis und Patrick setzte sich neben ihm in den Sand. „Was gibt’s?“, fragte er.

„Na ja, da ist so ein deutsches Mädchen bei uns im Hotel und ich wollte dich um Hilfe bitten.“

„Bist du in sie verknallt?“, fragte Patrick interessiert nach.

„Ach Quatsch“, erwiderte Louis schnell und fuhr fort: „Sie hat mich erwischt, als ich mich gestern Abend raus geschlichen habe und jetzt will sie wissen, wer ich bin.“

„Hat sie dich nicht erkannt?“, fragte sein Freund irritiert.

„Non, zum Glück nicht. Aber sie hat mir eine Antwort auf meine Warnung geschrieben, dass sie mich nicht verraten darf.“

Louis gab Patrick den Zettel und sah auf seine Füße.

„Wow, die ist ja ganz schön dreist“, bemerkte Patrick, nachdem er sich den Zettel durchgelesen hatte.

Louis nickte. „Wie sieht sie denn eigentlich aus?“, fragte sein Freund interessiert. „Mon Dieu und mein Gott, das tut doch jetzt wirklich nichts zur Sache Pat.“

„Wohl, wenn sie gut aussehen würde, dann könntest du dich nämlich mit ihr treffen und wenn du so ein bisschen auf verliebt machen würdest, dann würde sie bestimmt die Klappe halten“, schlug Patrick grinsend vor.

„Das kannst du vergessen Pat. Sie sieht zwar gut aus, aber das mach ich nicht“, erwiderte Louis verärgert.

„Hey, ich hab fast das Gefühl, du bist wirklich verliebt, mein lieber Freund“, bemerkte Patrick und Louis entgegnete: „Aber auch nur fast, mon cher ami.“

Patrick stand auf und sagte: „Wenn das so ist, kann ich dir auch nicht helfen. Sorry. Mach das, was du für richtig hältst.“

Dann ging er und ließ Louis allein am Strand zurück.

Louis sah ihm verdattert nach.

Hatte ihm Patrick jetzt eine Antwort gegeben?

„Nicht wirklich“, dachte Louis nach kurzem Überlegen.

„Komm Minnie, wir gehen wieder rein. Ich hab Hunger“, sagte er als er sich wieder gefangen hatte und stand auf. Minnie lief neben ihm her zum Hotel zurück.
 

In der Eingangshalle war es totenstill und Louis ging durch das leere Speisezimmer in die Küche. Zoé stand an der Spüle und wusch das Geschirr ab. Louis schnappte sich ein Handtuch und trocknete das Geschirr wieder ab.

Fragend sah Zoé ihn an.

„Ich hab ein Problem“, sagte er nach einiger Zeit und ergänzte: „Pat kann mir auch nicht helfen.“

„Worum geht’s?“, fragte Zoé nach und stellte einen Teller, den sie gerade in der Hand hielt auf die Ablage neben der Spüle. Louis erklärte: „Um ein Mädchen...Sie hat mich gestern Nacht draußen gesehen und jetzt will sie mich an papa verraten, wenn ich ihr nicht zeige, wer ich bin. Das wäre une grande catastrophe. Ich könnte nie mehr abends weggehen.“

„Ich verstehe...Was willst du jetzt machen?“, fragte Zoé nachdenklich. Louis zuckte nur mit den Schultern.

„Ich denke, ich sollte ihr irgendwie zeigen, wer ich bin und vielleicht lässt sie mich ja dann in Ruhe. Patrick hat mich ja einfach, ohne mir zu helfen, sitzen gelassen.“

„Aber wenn sie erstmal weiß, wer du bist, dann kann sie papa direkt verraten, wen sie draußen gesehen hat und so kann sie nur erzählen, dass da draußen jemand war“, bemerkte Zoé.

„Du hast Recht“, stellte Louis überrascht fest und umarmte Zoé kurz dankbar. „Tja, wenn du mich nicht hättest, Brüderchen“, sagte Zoé lachend und ließ das Spülwasser abfließen.

„Ich habe Hunger“, bemerkte Louis und sah Zoé wartend an. Sie holte aus einem riesigen Kühlschrank einen Teller mit Fleisch und Nudeln, stellte ihn kurz in die Mikrowelle und hielt ihn Louis anschließend hin. Er nahm sich den Teller und Besteck und setzte sich an einen kleinen Tisch in der Ecke des Raumes. Dann begann er zu essen und Zoé verließ die Küche.
 

Nachdem er aufgegessen und das Geschirr gespült hatte, machte Louis sich auf den Weg nach oben in sein Hotelzimmer.

Seine Mutter saugte den Teppich und seine Schwester saß vor dem Fernseher. Gelangweilt setzte er sich an seinen Schreibtisch und kritzelte auf einem Blatt herum.
 

1)Je l’aime, je ne l’aime pas...
 

2)Qu’est-ce que je peut faire?

(Was kann ich machen?)
 

3)Ich liebe sie, ich liebe sie nicht....
 

Elise Dargon sah ihm von hinten über die Schulter und fragte: „Oh, wer ist denn „sie“?“ Louis verdrehte nur die Augen, zerknüllte den Zettel und warf ihn in den Mülleimer.

„Es gibt keine „sie“ und jetzt lass mich in Ruhe maman“, sagte er sauer und stand auf. Er setzte sich neben Zoé auf die Couch und verschränkte die Arme.

Seine Mutter saugte zu Ende und ging nach unten.

Zoé fragte: „Was ist denn mit der „sie“, die es gar nicht gibt?“

Louis stand auf und ging, ohne eine Antwort zu geben, oder eine Miene zu verziehen, aus dem Zimmer. Er fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten und dann mit dem Fahrrad in die Stadt. Zoé stand am Fenster und sah ihm nachdenklich hinterher.
 


 

_________________________

Ende kapi 3!

ich hoffe es hatt gefallen ?!

Shojo14!

Bay....!



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