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Meeresrauschen

von

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Kapitel 2

2. Kapitel
 

Am nächsten Morgen wachte Elena auf, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster über ihrem Bett fielen. Maja und ihr Vater schliefen noch friedlich in dem großen Doppelbett nebeneinander.

Elena räkelte und streckte sich ausgiebig und dann ging sie leise zu ihrem Koffer. Sie packte eine verblichene, halblange Jeans und ein rotes T-Shirt mit einem silbernen Smiley drauf aus und ging damit ins Bad.

Elena duschte schnell und zog sich an. Dann bürstete sie ihre Haare und flocht sie zu einem Zopf.

Als sie das alles erledigt hatte, ging sie in das andere Zimmer zurück und schrieb ihrem Vater einen Zettel.
 

Morgen Daddy
 

Ich hoffe du hast gut geschlafen!

Ich bin schon unten frühstücken.

Vielleicht gehe ich nachher ein bisschen mit Mademoiselle Lille raus...Sie will mir die Stadt zeigen!
 

Deine Ella
 

Sie legte den Zettel behutsam auf das Nachtschränkchen neben dem Kopf ihres Vaters und ging aus dem Hotelzimmer.

Im Flur suchte sie nach dem Lichtschalter, denn dort war es stockduster. Nach einer Weile fand sie ihn neben der Aufzugtür.

Sie fuhr nach unten und ging in das Speisezimmer.

Monsieur Dargon und Mademoiselle Lille saßen gemeinsam an einem Tisch und frühstückten. Dabei unterhielten sie sich auf Französisch, Monsieur Dargon las gleichzeitig Zeitung und die zwei lachten immer wieder ausgelassen.

Elena verstand nicht ein Wort und nahm sich ein Croissant.

Sie setzte sich zu den beiden an den Tisch und sagte freundlich: „Guten Morgen Monsieur Dargon und Julie.

Haben Sie gut geschlafen Monsieur und Mademoiselle?“

„Oui, ja, das haben wir“, antwortete Julie lächelnd.

Monsieur Dargon sah von seiner Tageszeitung auf und fragte: „Bonjour Mademoiselle, was machst du denn so früh schon hier unten? Konntest du nicht schlafen?“

„Ganz im Gegenteil, ich habe sehr gut geschlafen“, erwiderte Elena und der Mann verschwand zufrieden wieder hinter seiner Zeitung.

Die drei aßen und nach und nach kamen eine Familie mit drei kleinen Kindern, ein Liebespärchen und ein Mädchen in Julies Alter nach unten zum Frühstück.

Das Mädchen hatte lange blonde Haare und haselnussbraune Augen. Sie nahm sich eine Schüssel mit Cornflakes und kam an ihren Tisch.

Verschlafen murmelte sie irgendetwas zu Monsieur Dargon, aber da sie Französisch sprach, verstand Elena sie nicht.

Das Mädchen setzte sich zu ihnen und Julie erklärte ihr etwas auf Französisch.

Überrascht sah das Mädchen Elena an und sagte auf Deutsch: „Oh, je suis désolée, also es tut mir Leid. Ich wusste gar nicht, dass du aus Deutschland kommst. Ich hoffe, du hast dich nicht ausgeschlossen gefühlt, weil ich Französisch gesprochen habe. Ich bin übrigens Zoé und du?“

„Ich bin Elena, aber du kannst mich ruhig Ella nennen.“ „D’accord, Ella“, sagte Zoé nickend.

Elena sah sie fragend an und sie erklärte: „Das heißt „einverstanden“.“ Auf einmal schien sie hellwach zu sein.

Mittlerweile waren auch Elenas Vater und ihre Schwester unten und das Speisezimmer war so gut wie komplett gefüllt.

Elena hatte aufgegessen und stand auf.

Sie stellte ihr Frühstücksgeschirr auf den Geschirrstapel, der gespült werden musste und ging nach draußen.

Elena wollte nachsehen, ob derjenige, der gestern Nacht unter ihrem Fenster mit einer Taschenlampe herum geleuchtet hatte, vielleicht Spuren hinterlassen hatte. Möglicherweise würden die ihr verraten, wer das gewesen war.

Sie ging um die Ecke des Hotels, bis sie unter ihrem Fenster stand. Dann sah sie sich sorgsam den Boden unter ihrem Fenster an und entdeckte dabei einen seltsamen Zettel.

Elena hob den Zettel auf und faltete ihn neugierig auseinander.
 

Attention! Achtung!

Erzähl niemandem davon,

was du gestern Nacht gesehen

hast und stell keine weiteren Nachforschungen an!

Ich warne dich!
 

Erschrocken sah Elena sich um, doch um sie herum konnte sie niemanden entdecken. Nachdenklich sah sie den Zettel an und ging zurück zum Hotel.
 

Elena stopfte den Zettel in ihre Hosentasche und fuhr mit dem Aufzug nach oben. Im 2. Stock ging sie in ihr Hotelzimmer und holte einen Block aus ihrem Rucksack.

Sie nahm einen Kugelschreiber und schrieb nach einigen Überlegungen folgendes auf einen leeren Zettel:
 

Liebe/r Unbekannte/r,
 

Ich würde gerne erfahren, wer du bist und ich verspreche dir, wenn du dich mir zeigst, dann werde ich dich nicht verraten.

Ich weiß zwar nicht, was du gestern Nacht unter meinem Fenster wolltest, aber das wäre mir dann auch egal.
 

Zeigst du dich mir allerdings nicht, so werde

ich dich an Monsieur Dargon verraten.

Mit deinem kitschigen Totenkopf kannst du

mich nicht beeindrucken!
 

Deine ebenfalls Unbekannte
 

Sie faltete den Zettel zusammen, band ein Stück Faden drumherum, knotete den Faden an einem Stein fest und warf die Konstruktion aus ihrem Fenster, sodass sie gut sichtbar auf dem Boden liegen blieb.

Dann ging sie aus ihrem Hotelzimmer nach unten.

Vor dem Speisesaal wartete Zoé auf sie und erklärte:

„Salut Ella, Julie hat im Moment keine Zeit, aber ich würde dir auch gerne die Stadt zeigen.“

„Gerne, wann sollen wir losgehen?“, fragte Elena und statt einer Antwort zog Zoé sie hinter sich her nach draußen. So gingen die zwei die Straße entlang und entfernten sich vom Hotel.
 

Zoé zeigte Elena die kleine Einkaufsstraße und die beliebteste Disco. Außerdem ein gutes Restaurant, die Kirche und ihre Schule. Elena fragte: „Gehst du denn noch zur Schule?“

Zoé nickte und erklärte: „Ich mache die Schule zu Ende und dann fange ich im Hotel als Küchenhilfe an.“

„Du machst die Schule zu Ende, um danach eine schlecht bezahlte Küchenhilfe zu werden?“, fragte Elena entgeistert nach.

„Der Job wird mir überhaupt nicht bezahlt. Ich mach das, um meiner Mutter und meinem Vater im Hotel zu helfen“, entgegnete Zoé und lächelte über die Vorstellung, dass sie dafür bezahlt würde. Verständnislos sah Elena sie an.

„Ach, pardon, ich hatte noch nicht erwähnt, dass mein Vater Monsieur Dargon und meine Mutter die Köchin ist“, sagte sie entschuldigend.

Elena sah sie mit großen Augen an. „Dann wohnst du also immer in dem Hotel und Julie ist deine Cousine“, stellte sie fest. „C’est vrai, das ist wahr“, meinte Zoé nickend.

„Ihr ähnelt euch, Julie und du. Ihr seid beide unheimlich nett zu mir“, sagte Elena und Zoé erwiderte: „Du bist aber auch sehr nett zu uns, da sind wir eben auch nett zu dir.“

„Im Gegensatz zu jemand anderem“, dachte Elena bei sich.
 

Die beiden Mädchen machten sich auf den Rückweg zum Hotel und Zoé bot an: „Ich könnte dir eine Karte von der Stadt besorgen, damit du dich nicht verläufst und auch ohne uns raus kannst.“

Elena nickte dankbar und Zoé schlug vor: „Ich bringe sie dir nachher in dein Hotelzimmer, d‘accord?“

„Einverstanden“, sagte Elena und die zwei gingen ins Hotel.

„Ach übrigens, komm mal mit Ella! Ich stell dich meiner Mutter vor.“ Elena folgte Zoé in das Speisezimmer und durch eine weitere Tür in die kleine Küche.

Eine Frau mittleren Alters stand an einem Herd und kochte bereits das Mittagessen. Als sie Zoé kommen sah, begrüßte sie sie gutgelaunt und Zoé sagte auf Deutsch: „Salut maman, das ist Ella, meine neue Freundin. Sie wohnt hier bei uns im Hotel. Mit Julie kommt sie auch sehr gut klar.“

„Ah, bonjour. Ich bin Elise Dargon, Zoés mère, also Mutter“, sagte die Frau freundlich.

Elena schüttelte ihr die Hand und sagte lobend: „Ihr Essen schmeckt fantastisch.“ Elise Dargon lächelte geschmeichelt und wendete sich wieder ihrem Ofen zu.
 

Die zwei Mädchen verließen die Küche und Elena fuhr mit dem Aufzug nach oben in den 2. Stock. Sie ging in ihr Hotelzimmer, wo ihre Schwester vor dem Fernseher auf der Couch lag und versuchte irgendein deutsches Programm zu bekommen.

Elena warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und stellte fest, dass ihr Zettel mitsamt dem Stein verschwunden war. Dann setzte sie sich zufrieden zu ihrer Schwester.
 


 

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Das ist das Ende von kapi 2!!!!!!!!!

ich hoffe es hat euch gefallen?
 

Shojo14



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