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Shutter Island

Viele Pairings
von

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Prolog

Es war erst gegen Mittag, doch die Wolken hüllten die Welt um sie herum in eine nachtähnliche Dunkelheit. Der Wind hatte aufgefrischt und die Wellen schüttelten sie ordentlich durch, so dass einige der Passagiere an Bord ihr Mittagessen, dass sie erst vor kurzem, als noch die Sonne geschienen hatte, zu sich genommen hatten, nicht bei sich behalten konnten. Niemand hatte damit gerechnet, dass das Wetter so plötzlich umschlagen würde, zumal es zuvor auch keine Sturmwarnung gegeben hatte.

An Deck herrschte nun, abgesehen von den über die Bordkante gehängten Leute, die so ihren Magen erleichterten, reges Treiben. Matrosen liefen nervös umher, schnürten locker gewordene Frachten wieder fest, holten die Segel ein und baten jeden brüllend, denn der Wind toste inzwischen so laut, dass man sich anders nicht mehr verständigen konnte, unter Deck zu gehen, wo es sicherer war, zumindest wenn man den Worten der Schiffsburschen glauben konnte.

Kakashi schaute sich um. Er und seine Begleiter, ebenfalls allesamt Shinobi wie er, waren nun abgesehen von den Matrosen und zwei anderen Passagieren die einzigen, die sich noch an Deck aufhielten.

„Los, nun gehen Sie schon unter Deck, oder wollen sie von Bord fallen?!“, schrie ihm ein Matrose plötzlich ins Ohr, ohne dabei jedoch unhöflich zu klingen. Kakashi hielt sein Stirnband fest, damit es ihm nicht vom Kopf rutschte, und schaute seine Kameraden an.

„Nein, wir bleiben hier oben!“, schrie er, ebenfalls nicht unhöflich, zurück. Seine Kameraden schauten ihn mit großen Augen an, doch Kakashi nickte ihnen nur zu, um ihnen damit zu verdeutlichen, dass er es ernst gemeint hatte und dass er wusste, was er tat. Nun nickte ihm der Matrose zu und ging mit den letzten Matrosen und Passagieren, die bisher noch an Deck waren, unter Deck, und ein lautes Knacken verriet ihm, dass soeben die Lucken von innen verriegelt worden waren.

Dies bedeutete einerseits, dass er und seine Kameraden nicht mehr unter Deck gehen konnten, selbst wenn sie wollten, und andererseits dass die Leute unter Deck den Bauch des Schiffes nicht verlassen konnten, sollte das Schiff kentern würde, und danach sah es tatsächlich aus, und sie somit jämmerlich ertrinken würden.

Es ertönte ein weiteres, viel lauteres Knacken, das sich anhörte, als wolle es Kakashis Befürchtungen, das Schiff würde untergehen, bestätigen, und Kakashi holte sich, immer mit einer Hand an der Reling des Schiffes geklammert, ein Seil, dass die Matrosen in ihrer Hektik liegen gelassen hatten. Er reichte es seinen Kameraden und sagte ihnen, in noch lauter brüllendem Ton, sie sollten sich damit aneinander festbinden, jedoch nicht an die Reling oder ein sonstigen Teil des Schiffes. Er hatte damit gerechnet, dass man ihm widersprechen würde, doch niemand tat dies und angesichts der Situation, die immer bedrohlicher zu werden schien, war er froh darüber. Er selbst band sich als letzter ein Ende des Seils um die Hüfte. Er hatte es kaum geschafft, da spürte er einen kräftigen Schlag auf seinem Hinterkopf und um ihn herum wurde alles schwarz ...

Überlebt

Kakashi hörte das Schreien von Möwen und als er die Augen öffnete, musste er blinzeln, denn die Sonne blendete ihn. Sein Kopf schmerze an der Stelle, an der er zuvor den Schlag gespürt hatte. Er stand auf und spürte, dass noch immer das Seil um seine Hüften gebunden war. Er schaute sich um und stellte rasch fest, dass zumindest ein Großteil seiner Kameraden an dem selben, palmengesäumten und fast schneeweißen Strand lagen wie er.

Kakashi befreite sich vom Seil und ging zu demjenigen, der ihm am nächsten lag. Er drehte Kankuro auf den Rücken, denn er lag bisher auf dem Bauch, um zu überprüfen, ob er noch lebte. Kakashi war gemeinsam mit seinem „Team 7“, den Teams von Kurenai, Asuma und Gai und dem Team aus Suna-Gakure, das an der Chu-Nin-Auswahlprüfung teilgenommen hatte, auf eine Mission zu einer Insel im südlichen Meer aufgebrochen, denn der Auftraggeber hatte darauf bestanden, dass Shinobi aus beiden Ländern, Ho-no-Kuni und Kaze-no-Kuni, zu ihm kamen und dort genauere Anweisungen entgegen nehmen sollten. Er wusste weder, warum aus Suna-Gakure nur vier Shinobi mitkamen, während es aus Konoha-Gakure insgesamt sechzehn waren, noch, warum ausrechnet er der Anführer des Teams geworden war, doch im Moment ging es nicht darum, solche Fragen zu klären, sondern darum, zu überprüfen, welche und wie viele seiner Team-Mitglieder den Schiffsunfall überlebt hatten.

Kakashi merkte, dass Kankuro nicht atmete und so klopfte er ihm fest auf die Brust, bis dieser anfing, erst zaghaft, dann kräftiger, zu husten. Kankuro lebte also noch, und so überprüfte Kakashi bei jedem, den er finden konnte, ob dieser noch lebte, wobei einige von ihnen in der Zwischenzeit von allein wieder zu sich gekommen waren.

Nach einer halben Stunde war es ihm und denen, die bei Bewusstsein waren gelungen, alle am Strand liegenden Personen wiederzubeleben. Er ließ die jungen Shinobi nun alleine am Strand zurück, während er sich mit den anderen Team-Anführern, allesamt Jo-Nin wie er, und Shikamaru, der einzige Chu-Nin unter ihnen, ein Stück von ihnen entfernte um mit ihnen die Situation zu Besprechen.

„Na großartig, jetzt sitzen wir hier mit diesen Geistesgestörten aus Suna-Gakure fest!“, sagte Kiba wütend und schaute zu Kakashi und den anderen Jo-Nin hinüber.

„Das traust du dich doch nur zu sagen, weil Gaara und die anderen nicht unmittelbar neben dir stehen!“, konterte Shino. Kiba hätte seinen Gesichtsausdruck deuten können, hätte er nicht wie immer seine Sonnenbrille aufgesetzt, und Kiba fragte sich, wieso er diese nicht verloren hatte, als sie alle von den Wellen durchgeschüttelt worden waren.

Er blickte nun zu den Suna-Nins, die sich ein Stück abseits von ihm und den anderen Ge-Nin aus Konoha-Gakure, in den Sand gesetzt hatten. Er sah nur Kankuros Gesicht, denn Gaara und Temari saßen mit dem Rücken zu ihm. Kankuro hatte seine Mütze, die gleichzeitig sein Stirnband war, verloren und die Schminke in seinem Gesicht war verlaufen, so dass er ein bizarres und vor allem ungewohntes Bild abgab.

Dann beobachtete er, wie Gaara zitterte oder lachte, Kiba wusste es nicht so genau, und Kankuro fuhr sich mit dem Ärmel übers Gesicht, so als versuchte er, die gesamte Schminke damit zu entfernen. Wahrscheinlich hatte Gaara ihn deshalb ausgelacht, doch Kiba konnte es sich nicht wirklich vorstellen, denn bisher war Gaara immer kühl und zurückhaltend gewesen und hatte höchstens im Wahn gelacht.

„Ich denke, wir sollten als erstes überprüfen, ob es auf dieser Insel eine Stadt oder ähnliches gibt,“ sagte Asuma und schaute Kakashi in sein freies Auge. Dann blickte er zu den Ge-Nin hinüber. „Wir sollten drei von ihnen zusammen mit Shikamaru losschicken.“

„Wie nervig,“ sagte Shikamaru, „weil ich der einzige Chu-Nin bin muss ich wohl die Drecksarbeit übernehmen.“

„Hör auf dich zu beschweren. Wir anderen überlegen unterdessen, was wir tun werden, wenn wir keine Stadt finden, und werden die nötigen Vorkehrungen treffen,“ versuchte Kakashi ihn zu beschwichtigen.

„Gut, dann such dir drei von den Ge-Nin aus, die dich begleiten sollen,“ sagte Asuma.

„Choji, Neji und Sasuke, das sind die stärksten,“ sagte Shikamaru, nachdem er kurz nachgedacht hatte.

„Ich will, dass einer meiner Ge-Nin ihn ebenfalls begleitet,“ protestierte nun Baki, der sich bisher aus ihrer Diskussion herausgehalten hatte.

„Ich kann die drei aber nicht einschätzen, weil ich sie nicht kenne, also weiß ich auch nicht, wen von den dreien ich am besten mitnehmen sollte,“ widersprach Shikamaru.

„Das sollte dich nicht stören, such dir einfach einen von den dreien aus,“ sagte Baki und funkelte ihn böse an. Shikamaru sah die drei abschätzend an. „Du solltest Temari mitnehmen. Sie ist nicht nur die älteste, sondern auch die intelligenteste von den dreien.“

„Ich will doch keine Furie mit mir mitnehmen!“, protestierte nun Shikamaru. „Frauen halten einen doch bloß auf!“ Kurenai räusperte sich und schaute ihn böse an.

„Dann bleiben dir noch Gaara und Kankuro. Ich kann dir bei Gaara nicht versprechen, dass er euch nichts tut, und Kankuro hat Karasu verloren, somit kann er euch nicht helfen, wenn ihr angegriffen werdet,“ erklärte Baki.

„Von wem sollen wir denn bitte angegriffen werden?“, fragte Shikamaru in seinem typischen ruhigen Tonfall.

„Baki hat Recht, wir wissen nicht, was auf dieser Insel lauert,“ sagte Kakashi und schaute ihn ernst an. „Nimm Temari mit, sie scheint mir tatsächlich die geeignetste, zumal sie von allen dreien am nächsten dran war, ein Chu-Nin zu werden.“

„Gut, dann wäre das geklärt. Ich lasse dann Sasuke hier, da Neji mir mit seinem Byakugan nützlicher sein sollte als Sasuke mit dem Sharingan. Und ich nehme anstelle von Choji Shino mit, da er mir mit seinen Insekten nützlich sein könnte.“

Als Shikamaru und die Jo-Nin zu den anderen zurückkehrten, nahm Shikamaru sich als erstes einen Ast, den er im nahegelegenen Wald fand, und rammte ihn so fest es ging in den Boden. Dann markierte er mit einem zweiten, dünnerem Ast einen Punkt auf dem Schatten des ersten Astes.

„Was soll das denn?“, fragte Naruto und hockte sich neben ihn.

„Damit stell ich nachher fest, wie lange ich gebraucht habe, um die Insel einmal zu umrunden, falls es sich um eine Insel handeln sollte,“ sagte Shikamaru genervt.

„Und wie soll das bitteschön mit zwei Ästen funktionieren?!“

„Ist mir zu nervig, DIR das jetzt zu erklären,“ antwortete Shikamaru und stand auf, denn bisher hatte er gehockt. „Also, Neji, Shino und Temari werden mich jetzt begleiten. Wir werden herausfinden, ob wir uns auf einer Insel befinden, ob es hier eine Stadt gibt und wie groß die Insel ist, wenn es eine ist.“ Temari schaute erst ihn, dann Baki böse an, als wolle sie sagen, dass sie keine Lust hatte, mit ihm und den anderen beiden durch die Gegend zu latschen.

„Los jetzt, ihr habt nicht den ganzen Tag Zeit!“, schnauzte Baki.

Shikamaru machte sich mit seinem Team auf den weg, wobei niemand etwas sagte. Shino war ohnehin schweigsam, Neji ebenso und Temari schien von ihren Begleitern alles andere als begeistert.

Unterdessen setzten sich die, die die Insel nicht erkundeten, am Strand zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Zunächst fiel Kakashi auf, dass tatsächlich alle überlebt hatten, was sich einerseits als Vorteil erwies, da er die Verantwortung trug und wenn sie tatsächlich irgendwann von hier wegkommen sollten, dies zeigen würde, dass er alles richtig gemacht hatte, als er befohlen hatte, an Deck zu bleiben und sich aneinander zu binden. Andererseits konnte dies auch ein Nachteil sein, denn wenn sie tatsächlich auf einer Insel waren, konnte es sein, dass es nicht genügend für alle zu Essen und zu Trinken gab.

„Also gut, hört mal her. Wir wissen nicht, ob wir auf einer Insel sind oder nicht. Wir können aber auch nicht abwarten, bis Shikamaru mit seinem Team zurückkehrt, denn wenn er länger braucht oder gar nicht mehr zurückkommt, benötigen wir Essen und Trinken. Also möchte ich, dass nun unsere unmittelbare Umgebung erkundet wird, und zwar in zwei Vierer- und einer Dreiergruppe, die sich jeweils aus Ge-Nin zusammensetzten, während die Jo-Nin hier am Strand zurückbleiben und die weitere Situation besprechen,“ ergriff Kakashi das Wort.

„Warum gehen die Jo-Nin nicht auch?!“, beschwerte Kiba sich und Naruto stimmte ihm zu.

„Wir halten hier die Stellung,“ sagte Kakashi.

„Pah,“ sagte Gaara nur.

„Ihr habt doch bloß keinen Bock, euch zu bewegen!“, schnauzte Ino.

„Wir jungen müssen die Drecksarbeit machen und ihr sitzt hier faul am Strand rum!“, mischte sich nun auch Kankuro ein.

„Ruhe jetzt, ich bin euer Anführer und ihr tut, was ich euch sage! Außerdem müssen wir aufpassen, dass die Äste nicht umfallen!“, sagte Kakashi. „Also, die Teams setzen sich wie folgt zusammen: Wir losen das aus!“ Er ging kurz zum Wald und kam mit Zweigen in unterschiedlichen Größen zurück. „Die drei mit den längsten Zweigen werden die Teamanführer, die mit den drei nächstkleineren kommen in Team 1, dem Team von dem mit dem größten Zweig, die drei nächstgrößeren kommen in Team 2, dem mit dem zweitgrößten Zweig und die beiden mit den kleinsten Zweigen in Team 3, dem mit dem drittgrößten Zweig. Ich hoffe, ihr habt das alle kapiert.“ Kakashi sah Naruto und Kiba an, alle nickten. (Es folgt eine ECHTE Auslosung der Autorin ;-P)

Letztendlich ergab die Auslosung, dass Team 1 aus Ino, Gaara und Kankuro mit Sasuke als Anführer bestand, Team 2 unter der Leitung von Kiba aus Lee, Sakura und Choji und Team 3 aus Tenten, Naruto und Hinata bestand.

Als Sasuke sich mit seinem Team auf den Weg machte, war ihm sofort klar, dass dies nicht gut gehen konnte, denn Gaara würde auf gar keinen Fall auf ihn hören und wenn er Kankuro etwas sagen würde, würde Gaara dafür sorgen, dass sein älterer Bruder dies auf gar keinen Fall tat. Baki hatte den Brüdern aus Suna-Gakure zwar befohlen, auf ihn zu hören, doch er bezweifelte, dass sie dies auch taten. Mit Ino hingegen sah er keine Probleme, denn sie würde widerstandslos auf ihn hören.

Eine Weile liefen sie in normalem Tempo durch den Wald, der, je weiter sie sich von den Anderen entfernten, nur um so dichter wurde.

„Hat eigentlich jemand von euch ein Messer?“, fragte Kankuro plötzlich hinter ihm und Ino, die direkt neben ihm lief.

„Damit du es uns in den Rücken stechen kannst?“, fragte Sasuke sarkastisch.

„Ich habe Karasu verloren und brauche einen Ersatz,“ erklärte Kankuro in leicht säuerlichem Ton. „Und um das Holz zu schnitzen brauche ich ein Messer oder einen anderen scharfen und stabilen Gegenstand.“ Sasuke nestelte an seiner Kunai-Tasche herum. Wenn sie zurück von ihrer Erkundungstour waren, würde er ihm eines davon geben, aber nicht jetzt.

„Was ist los, kannst du ohne deine Puppe nicht schlafen?“, fragte Ino sarkastisch lachend. Kankuro wollte auf sie losgehen, doch Gaara hielt ihn mit seinem Sand zurück.

„Lass dich nicht provozieren, Kankuro,“ sagte er kühl. Kankuro drehte sich um und sah ihm in die Augen, die genauso kalt und emotionslos wie immer waren.

„Ino, lass ihn in Ruhe. Seine Waffe ist nun mal eine Marionette, und wir wissen nicht, ob wir unsere Waffen brauchen, denn wir wissen nicht, was uns auf dieser Insel erwartet. Somit ist es von Vorteil, wenn wir uns verteidigen können,“ erklärte Sasuke, ohne dabei zu Ino oder Kankuro zu gucken. Er ging stur geradeaus, sofern dies bei den vielen Bäumen möglich war.

„Wonach suchen wir überhaupt?“, fragte Ino nun und schaute zu Sasuke zur Seite.

„Trinkwasser und Nahrungsmittel. Wir wissen ja nicht, wann wir wieder von hier weg kommen.“

„Pah, der soll sich nicht so aufführen,“ flüsterte Kankuro an Gaara gewand. „Meint der allen ernstes, wir würden auf ihn hören?!“

„Kankuro, halt die Klappe. Mir ist gerade nicht nach Auseinandersetzungen. Vergiss nicht, dass wir vielleicht eine Weile mit denen auskommen müssen,“ erwiderte Gaara mit finsterer Miene. Er hatte selbst keine Lust, auf jemanden wie Sasuke zu hören, doch er war nun mal bei der Auslosung zu ihrem Anführer geworden und nun mussten sie ihm folgen. Er erwartete auch nicht, dass Sasuke von ihnen etwas erwartete, dass sie niemals tun würden.

* * *

Der Trupp um Shikamaru war mittlerweile seid gefühlten drei oder vier Stunden am Strand der Insel, wenn es denn eine war, entlanggelaufen, ohne etwas auffälliges oder besonderes gefunden zu haben. Soweit Shikamaru es beurteilen konnte, waren sie bisher einem unförmigen Kreis gefolgt und mussten nun etwa ein drittel hinter sich gebacht haben. Er blickte zum Himmel auf, doch es war keine einzige Wolke zu sehen, die er hätte beobachten können. Genervt schaute er wieder geradeaus und dann zu seinen Kameraden zurück.

Bisher hatte keiner von ihnen etwas gesagt, abgesehen davon, dass Temari sich einmal darüber beschwert hatte, Sand im Schuh zu haben, und Shikamaru fragte sich, wie sie das stören konnte, denn dort, wo sie herkam, in der Wüste, musste es jede Menge Sand geben.

„Was machen wir, wenn es dunkel wird und wir noch nicht einmal um die „Insel“ gelaufen sind?“, fragte sie plötzlich.

„Ich denke, dann drehen wir um und gehen zurück. Wir können dann nur noch hoffen, dass die anderen inzwischen Trinkwasser gefunden haben, sonst werden wir wohl verdursten,“ erklärte Shikamaru und schaute wieder nach vorne.

„Pah, ich verdurste so leicht nicht. Immerhin komme ich aus der Wüste, da gab es auf Missionen manchmal Tagelang nichts zu Trinken,“ sagte Temari überlegen lächelnd. Sollten die drei Spinner, mit denen sie unterwegs waren doch verdursten, dann hatte sie wenigstens ihre Ruhe.

„Wenn die anderen kein Wasser finden, werde ich welches finden,“ mischte sich nun auch Shino ein. „Meine Insekten werden mir schon sagen, wo welches ist.“

* * *

„Ich verstehe nicht, wozu wir Wasser suchen sollen. Um uns herum ist doch alles voller Wasser!“, sagte Naruto und rannte hibbelig vor Tenten und Hinata umher.

„Du kannst es ja gerne mal probieren, Naruto!“, sagte Tenten genervt. Naruto sprang zum Strand zurück und kam schreiend zurück.

„Was fällt dir ein?! Das ist ja total versalzen! Wie kannst du mir sagen, dass ich es trinken soll!“

„Also ich hätte nicht gedacht, dass du SO dumm bist, Naruto. Das ist Meerwasser und Meerwasser ist nun mal salzig!“, schnauzte Tenten zurück. Normalerweise war sie nicht so leicht aus der Fassung zu bringen, nicht einmal von Lee, doch mit Leuten wie Naruto kam sie einfach nicht zurecht.

„Pah, wir werden uns schon an den Geschmack gewöhnen,“ widersprach Naruto. „Dann können wir jetzt unsere Suche beenden.“

„Vergiss es, das Salz würde unsere Körper austrocknen und zwar noch schneller, als wenn wir gar kein Wasser trinken würden,“ erklärte Tenten um Fassung ringend. Sie fragte sich, wie ein solcher Dummkopf jemals Ninja werden konnte.

„Aber wieso denn? Wir trinken dann doch!“

„He Naruto, kannst du nicht einfach deine Klappe halten?!“ Tenten bekam langsam Kopfschmerzen von dem sinnlosen Gebrabbel dieses Schwachkopfes. Sie sehnte sich nach ihrem alten Team, insbesondere nach Neji, denn der würde niemals Sinnlos das Wort erheben und wenn er etwas sagte, dann war es intelligent und weise, nicht so nervig wie das, was dieser blonde Zwerg von sich gab. Wenigstens Hinata war still, und Tenten fragte sich, ob diese ruhige Art wohl in der Familie der beiden lag.

* * *

„Ich frage mich, was wohl mit Akamaru geschehen ist,“ sagte Kiba in ruhigem und gebrochenem Ton zugleich. Sakura fragte sich, während Lee dicht neben ihr lief, ob er wohl weinte, doch sie konnte es nicht sehen, denn als Anführer ihres Trupps lief Kiba vor.

„Wir werden ihn sicherlich finden. Vielleicht wurde er an den Strand gespült. Wo hast du ihn denn das letzte mal gesehen?“, fragte sie schließlich und versuchte dabei so zuversichtlich wie möglich zu klingen.

„Das war als das Schiff kenterte. Er war in meiner Jacke, doch da mein gesamter Oberkörper unter Wasser war, habe ich die Jacke aufgemacht, damit er nicht ertrinkt,“ erklärte Kiba und nun war sich Sakura sicher, dass er weinte, denn vom Klang seiner Stimme her hörte es sich genau so an. „Ich wollte ihn festhalten, doch eine große Welle kam auf uns zu und er wurde fortgerissen.“

„Wenn wir ihn irgendwo am Strand finden und er nicht mehr lebt, können wir ihn dann essen?“, fragte Choji und leckte sich über die Lippen. Kiba blieb stehen und drehte sich um. Mit wutverzerrtem und gleichzeitig verweintem Gesicht schaute er Choji an und wenn Lee nicht dazwischen gesprungen wäre, hätte er Choji vermutlich den Kopf abgerissen.

„Choji, wie kannst du nur so etwas fieses sagen?!“, fragte Lee und klang ebenfalls wütend. Lee hörte sich zwar die meiste Zeit wie ein Spinner an und ging Sakura mit seinen Annährungsversuchen auf die Nerven, doch letztendlich war er ein netter Kerl, der in ernsten Situationen meistens die richtige Entscheidung traf. „Akamaru wird auf gar keinen Fall gegessen! Außerdem glaube ich nicht, dass er tot ist. Er wird sicherlich über die Insel rennen auf der Suche nach dir, Kiba.“

„Aber ich kann ihn nicht riechen ...“

„Das liegt sicher daran, dass du Salzwasser in die Nase bekommen hast. Glaub mir, in ein paar Stunden hast du deinen alten Geruchssinn wieder und dann finden wir Akamaru,“ sagte Sakura und lächelte ihn aufmunternd an.

* * *

Die Jo-Nin hatten in der Zwischenzeit vom Waldrand trockenes Holz gesammelt, um ein Feuer zu machen. Während Kakashi Sasukes Feuerversteck nutzte, um das Holz zu entzünden, versuchten Asuma und Gai, einige Fische zu fangen, was ihnen auch recht gut gelang. Diese warfen sie dann Kurenai zu, die am Meeresrand stand. Baki schaffte inzwischen immer mehr Holz heran.

Plötzlich rief Asuma Kakashi etwas zu, das er nicht verstand, und so hörte er kurz auf, im Feuer herumzustochern, und ging zu ihm.

„Kakashi, ich habe jemanden gefunden!“, rief er und deutete aus Kakashis Sicht nach Rechts. Kakashi schaute an ebendiese Stelle und entdeckte jemanden im Sand liegen. Die Strömung musste ihn erst vor kurzem dort hingeschwemmt haben, denn als sie ankamen, lag dort noch niemand. Kakashi ging hin und Kurenai folgte ihm. Sie drehten die Person, die auf dem Bauch lag um, und erkannten, dass es Itachi war.

„Wie kommt er denn hierher?!“, fragte Kurenai aufgeregt, während Kakashi überprüfte, ob er noch lebte. Er merkte, dass Itachi noch schwach atmete und begann mit Wiederbelebungsversuchen. Schließlich hustete dieser plötzlich und spuckte Kakashi dabei Wasser ins Gesicht.

„Es ist nicht wichtig, wie er hierher gekommen ist, wir sollten uns lieber einen Kopf darum machen, was geschieht, wenn Sasuke ihn sieht,“ sagte Kakashi und hob Itachi, der noch immer ohne Bewusstsein war, hoch, um ihn ans Feuer zu tragen.

„Er wird ihm doch hoffentlich nichts tun?“

„Wer soll wem nichts tun? Itachi Sasuke oder Sasuke Itachi?“, fragte Kakashi grinsend. Er legte den jungen Mann in seinen Armen direkt neben das Feuer. „Sasuke würde es nie schaffen, Itachi auch nur ein Haar zu krümmen, jedenfalls im Moment nicht. Und Itachi hat Sasuke damals verschont, er wird ihm jetzt auch nichts tun.“ Nun kamen Asuma, Gai und Baki hinzu, um Itachi zu betrachten.

„Wer ist das?“, fragte Baki schließlich.

„Das ist Itachi, Sasukes älterer Bruder. Er hat vor einigen Jahren seine gesamte Familie getötet und nur Sasuke übrig gelassen,“ erklärte Asuma.

„Klingt ja fast nach Gaara, dem würde ich das auch zutrauen. Bloß dass er wahrscheinlich ganz Suna-Gakure auslöschen und nicht einmal Temari oder Kankuro verschonen würde,“ sagte Baki grinsend.

Itachi öffnete langsam die Augen und schaute genau in Kakashis Gesicht, der über ihn gebeugt war.

„Ka ... kashi ...“, sagte er leise und spuckte ihm noch mehr Wasser ins Gesicht.

„Macht es Spaß, mich anzuspucken?“, fragte dieser nur grinsend. „Muss es ja wohl.“ Itachi lächelte sanft. Dann musterten seine Augen die anderen um ihn herumstehenden Personen.

„Wo ... bin ich hier?“

„Du bist gestrandet, vermutlich auf einer Insel,“ erklärte Kakashi, noch immer grinsend. „Und wir haben dich gerettet. Also sei so brav und tu deinem kleinen Bruder nichts, wenn er nachher hier auftaucht, auch wenn er versuchen sollte, was wohl der Fall sein wird, dich zu töten.“ Itachi nickte nur zaghaft. Natürlich würde er seinem kleinen Bruder nichts tun. Er hatte die Familie nicht vernichtet, um Sasuke zu schaden, er hatte es getan, um ihn und sich selbst zu befreien!

* * *

Es war bereits dunkel, als Shikamaru mit seinem Trupp zurückkam. Alle anderen waren inzwischen wieder da und das erste, was ihm auffiel, war, dass Sasuke Schrammen im Gesicht hatte. Kurz darauf erblickte er neben Kakashi ein ihm unbekanntes Gesicht. Ein Junger Mann mit im Nacken zusammengebundenem, langem Haar lag neben ihm und schien zu schlafen.

„Wir sind also tatsächlich auf einer Insel,“ sagte Asuma, als er merkte, dass Shikamaru aus der entgegengesetzten Richtung kam von jener, in die er gegangen war.

„Sieht so aus. Wir haben unterwegs keine Häuser oder dergleichen gesehen. Wenn die Insel aber bewohnt wäre, würden die Bewohner sicherlich nahe am Meer leben, um zu Fischen,“ erklärte Shikamaru und setzte sich neben Asuma. „Habt ihr Trinkwasser gefunden?“ fragte er schließlich und Kurenai reichte ihm und seinen Kollegen Gefäße aus Holz, in denen sich Wasser befand.

„Wo habt ihr die denn her?“, fragte er schließlich, als er getrunken hatte.

„Sasuke hatte die kluge Idee, Äste auszuhöhlen, als er auf Wasser gestoßen war, und diese mit Wasser zu füllen, um uns etwas zu bringen,“ erklärte Kakashi.

„Und wer ist der gutaussehende junge Mann neben dir?“, fragte Temari neugierig und zeigte auf Itachi.

„Das ist Itachi, er war seltsamerweise auf dem selben Schiff wie wir, wollte uns aber nicht sagen, warum,“ sagte Kakashi und grinste sie an. „Er ist Sasukes Bruder.“

„Muss wohl in der Familie liegen,“ sagte Temari.

Shikamaru sah sich in der Zwischenzeit um und stellte als erstes fest, dass die anderen in seiner Abwesenheit Hütten gebaut hatten. Dazu hatten Sie lange, dicke Äste verwendet, die sie vermutlich aus dem Wald geholt hatten, und Palmenblätter für die Dächer benutzt. Damit alles zusammenhielt und stabil war, waren die dicksten Äste, die gleichzeitig die Eckpfeiler der Hütten bildeten, in den Boden gerammt oder eingebuddelt worden, und die dünneren Äste, welche die Quer- und Waagerechtverstrebungen bildeten, mit Stofffetzen zusammengebunden worden. Shikamaru fragte sich, wessen Kleidung sie dafür wohl zerrissen haben mochten, und stellte rasch fest, dass die meisten, unter anderem Kakashi und Gai, die Ärmel ihrer Oberteile abgerissen hatten, einige ihre Westen oder andere Oberbekleidung nicht mehr trugen, darunter auch Choji, und Kankuro hatte anscheinend sein eigentlich einteiliges Kostüm entzweigeteilt, so dass er den unteren Teil nun mit einem Strick festgebunden hatte, damit es ihm nicht runterrutschte, und er als Oberteil lediglich ein schwarzes, ärmelloses, eng anliegendes Hemd trug, was seine im Vergleich zu den meisten anderen jüngeren Shinobi muskulösen Arme voll zur Geltung brachte.

„Hat eigentlich jemand markiert, wo der Schatten war, als die Sonne unterging?“, fragte er schließlich und suchte den Sand in Meeresnähe nach seinen Stöcken von vorhin ab.

„Ja, ich habe die Stelle mir einem Stock markiert. Die Sonne müsste vor etwa einer halben Stunde untergegangen sein,“ erklärte Asuma. Shikamaru entdeckte schließlich die Stelle und ging hin. Wenn Asuma mit seiner Schätzung richtig lag, mussten sie achteinhalb Stunden unterwegs gewesen sein, was bedeutete, dass sie bei einer durchschnittlichen Laufgeschwindigkeit von vier Kilometern pro Stunde etwa sechsunddreißig Kilometer gelaufen sein müssten; somit musste die Insel einen Durchmesser von etwa 11,5 Kilometer haben und somit eine Fläche von 103,8 Quadratkilometern haben.

Shikamaru ging zu den anderen zurück und teilte Ihnen seine Ergebnisse mit. Er erwartete natürlich nicht, dass Leute wie Naruto, Choji oder Kiba dies verstehen würden, und er empfand es als großes Glück, dass sie ihn auch nicht danach fragten.

„Wie weit habt ihr das Inselinnere erkundet?“, schloss er seine Ausführungen schließlich mit einer Frage.

„Nun ja, auf der Suche nach Wasser und Nahrung waren wir wohl, laut Asuma, etwa zwei Stunden unterwegs,“ antwortete Sasuke.

„Und seid ihr in den zwei Stunden gerannt, gesprungen, oder gegangen?“, fragte Shikamaru weiter.

„Also wir sind die meiste Zeit gegangen,“ antwortete Naruto sofort. „Aber wozu willst du das alles überhaupt wissen?!“

„Du wirst es sowieso nicht verstehen, Naruto!“, motzte Temari sofort.

„Wir sind ebenfalls gegangen,“ sagte nun Sakura, als wollte sie somit einen Streit vermeiden, und schaute dann zum letzten Team, dem von Sasuke, Ino, Gaara und Kankuro.

„Für uns gilt das ebenfalls,“ sagte Sasuke schließlich.

„Gut, das bedeutet, dass ihr etwa acht Kilometer ins Landesinnere gelaufen sein solltet, je nachdem, welchen Winkel euer Weg zur Küste und diesem Punkt hier hatten.“ Shikamaru stellte grinsend fest, dass die wenigsten ihm folgen konnten. Irgendwie war es aber auch echt nervig, dass es kaum jemanden auf dieser Insel zu geben schien, der seiner Intelligenz nahe kam, abgesehen von Asuma vielleicht.

Er setzte sich nun zu Choji und sank mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in den Sand zurück. Wenn er schon keine Wolken beobachten konnte, so wollte er wenigstens die Sterne anschauen. Er könnte jetzt ihre genaue Position ermitteln, denn auch die Sterne und ihre jeweilige Stellung am Firmament kannte er, doch dies würde eine aufwändige Rechnung werden und er würde dafür wohl doch Papier oder ähnliches benötigen. Außerdem war er heute zu erschöpft und auch ein wenig zu faul, um über solche Dinge ernsthaft nachdenken zu können.

„Wie soll es denn nun mit uns weitergehen, Sensei-Kakashi?“, hörte er Sakura fragen.

„Nun, ehe uns etwas besseres einfällt werden wir so gut es geht versuchen, auf dieser Insel zu überleben. Wir wissen zumindest, dass es Trinkwasser gibt und auch für Nahrung ist dank der Fische im Meer und den Tieren an Land gesorgt. Unsere erste Aufgabe morgen früh wird darin bestehen, uns einen Vorrat an Wasser und Nahrung anzulegen und uns richtige, stabilere Hütten zu errichten,“ erklärte Kakashi. „Doch für heute Abend soll uns das genügen, was wir hier haben. Heute war ein anstrengender Tag, also solltet ihr jetzt langsam schlafen gehen.“

Während die meisten schlafen gingen, blieben die „Erwachsenen“, die Jo-Nin, noch auf und Shikamaru hörte, wie sie über alles Mögliche, nur nicht ihre aktuelle Situation, sprachen.

* * *

Als Kankuro mitten in der Nacht wach wurde, spürte er, dass er am Rücken fror, was eigentlich nicht möglich war, denn in der engen Hütte schliefen alle dicht gedrängt und an seinem Rücken sollte Kiba liegen. Er stand auf, denn er musste dringend pinkeln, und ging in den Wald, denn obwohl eigentlich alle schlafen sollten, wollte er dabei nicht beobachtet werden.

Erst als er zurückkam sah er im hellen Mondlicht, dass direkt am Meer jemand mit dem Rücken zu den Hütten saß und zum Mond hinaufschaute. Kankuro näherte sich langsam und als er nur noch wenige Meter entfernt war, bestätigte sich sein Verdacht, dass es sich um Kiba handelte.

„Was machst du so alleine hier draußen?“, fragte er schließlich und setzte sich neben den jüngeren Kameraden aus Konoha-Gakure. Erst jetzt schaute er ihm ins Gesicht und sah, dass Kiba weinte.

„Früher habe ich häufig zusammen mit Akamaru den Mond angeschaut,“ sagte Kiba in leiser und heiserer Stimme.

„Ich weiß, dass das ein schwacher Trost für dich ist, aber auch ich habe etwas verloren, das mir sehr wichtig war.“

„Du sprichst von deiner albernen Puppe, nicht wahr?!“ Kiba war gekränkt. Er fragte sich, wie Kankuro es wagen konnte, einige leblose Stücken Holz mit seinem Hund zu vergleichen. Im Gegensatz zur Puppe hatte Akamaru Gefühle gehabt. Er konnte zuhören und erzählte ihm auch selbst oft was. Er konnte Schmerzen spüren!

„Ich sagte ja, dass es ein schwacher Trost ist.“ Kankuro schaute zum Mond. Er hatte Kiba nicht beleidigen oder ärgern wollen mit seiner Aussage. „Weißt du, für dich und auch für alle anderen hier wird Karasu immer nur eine Puppe sein, doch für mich war sie mehr. Sie war zwar nicht perfekt vom Äußeren her, sie war eigentlich sogar ziemlich hässlich, aber sie war die erste Puppe, die ich jemals ganz alleine erschaffen habe und die ich dazu gebracht habe, sich zu bewegen. Deshalb habe ich auch nie ihr Äußeres verändert, obwohl Temari mir oft dazu geraten hat.“ Er wusste nicht, ob er nun grinsen sollte oder nicht, denn er spürte Kibas Blicke auf sich und er wollte den Jungen neben sich nicht noch mehr verärgern, auch wenn er selbst nicht verstand, wieso.

Kiba betrachtete den älteren Jungen neben sich genauer. Das weiße Mondlicht ließ seine ohnehin helle Haut wie Porzellan aussehen. Er bereute es mittlerweile, dass er den Suna-Nin so angeblafft hatte; er war sich sicher, dass Karasu für Kankuro ebenso wichtig war, wie Akamaru für ihn und dass die beiden einen leeren Raum im Herzen ihres jeweiligen Besitzers hinterließen. Auch wenn Karasu im Grunde nur ein Gegenstand war, für Kankuro musste sie so etwas wie ein Lebewesen gewesen sein, denn er hatte ihr Leben eingehaucht, und außerdem konnte auch ein einfacher Gegenstand für jemanden wichtig sein. Kibas Herz begann zu rasen, und als hätte er Angst, dass Kankuro es hören könnte, wenn er diesen noch länger anstarrte, wandte er seinen Blich zum Meer.

„Wir sollten uns ausruhen, die nächsten Tage, Wochen und vielleicht sogar Monate werden sicher anstrengend,“ sagte Kankuro schließlich, denn er ertrug die Stille nicht länger.

„Ja, du hast wohl recht,“ erwiderte Kiba kleinlaut. Beide erhoben sich und gingen zur Hütte zurück. Kiba ging als erstes wieder rein, denn er lag weiter in der Mitte, als dritter von rechts, während Kankuro zwischen ihm und Gaara, der ganz am Rand schlief und dabei aussah, als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun, wie ein unschuldiges Baby, schlief. Zunächst lag Kiba mit dem Rücken zu Kankuro, doch als er durch dessen Rücken an seinem eigenen spürte, dass Kankuro langsam und gleichmäßig atmete, was bedeuten musste, dass er eingeschlafen war, drehte Kiba sich um und umarmte Kankuro von hinten, so dass er ihm und gleichzeitig sich selbst möglichst viel Wärme geben konnte, denn die Luft war diese Nacht kühl geworden.

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Bitte lasst einen Kommentar da, wenn euch die Geschichte gefällt. Für Kritik und Anregung bin ich immer zu haben :>

Der erste Morgen

Als Kakashi am nächsten morgen wach wurde, bemerkte er, dass Itachi, der neben ihm in der vergleichsweise geräumigen Hütte geschlafen hatte, nicht mehr an seinem Platz war und er ging raus, um nach ihm Ausschau zu halten, konnte ihn jedoch nirgends am Strand entdecken. Er fragte sich, ob Itachi wohl zu dem See gegangen war, von dem die „Kinder“ berichtet hatten, der warm sein und somit ideal zum Baden geeignet sein sollte.

Er brauchte etwa zehn Minuten, um ihn springend zu erreichen, und war froh, dass er ihn problemlos fand. Kaum war der See in Sichtweite, entdeckte er auch schon Itachi, der etwa bis zum Bauchnabel im Wasser stand und sich die Arme zu waschen schien. Kakashi ließ sich am Ufer nieder und beobachtete Itachi eine Weile. Der langhaarige schien ihn nicht zu bemerken, denn er stand mit dem Rücken zu Kakashi und reagierte nicht auf diesen.

„Soll ich dir den Rücken schrubben?“, fragte Kakashi schließlich frech und zog sich komplett aus, bevor er zu Itachi in den See ging.

„Nanu, keine Hemmungen, mir dein Gesicht zu zeigen, Kakashi-Sensei?!“, fragte Itachi ebenfalls frech und drehte sich zu dem anderen um.

„Ich weiß doch, dass du mich schon längst ohne Maskerade gesehen hast, Itachi,“ erwiderte Kakashi und schaute seinem Gegenüber in die dunklen Augen. „Und bitte hör endlich auf, mich Sensei zu nennen. Du bist doch mittlerweile viel stärker als ich und wenn du Konoha-Gakure nicht verlassen hättest, hätten wir sicherlich auch kein Problem mit Orochimaru gehabt.“

„Sollen das Vorwürfe sein?“, fragte Itachi. Er spürte, wie er wütend wurde. Was glaube dieser Kerl eigentlich, warum er Konoha-Gakure verlassen hatte? Er hätte ja schlecht nach dem Mord an seiner kompletten Familie, Sasuke ausgenommen, im Dorf bleiben können. Auch wenn er versucht hätte, seine Beweggründe zu erklären, niemand hätte ihm geglaubt. Und wenn doch, so hätten sie ihm seine Geschichte nicht als Begründung abgenommen. Die Akatsuki waren damals die richtige Wahl gewesen, er hatte seine Entscheidung nie bereut.

„Nicht doch, ich wollte dir damit nur deutlich machen, wie stark du bist, wenn du es schaffen würdest, selbst einen der San-Nin, vermutlich sogar den Stärksten der drei, in die Knie zu zwingen.“ Kakashi lächelte Itachi sanft an, stellte sich dann hinter ihn und begann, mit seinen Händen Itachi den Rücken zu waschen.

* * *

Shikamaru gab sich Mühe, niemanden zu wecken, als er über die Beine der anderen kletterte, um aus der Hütte zu kommen. Er schaute sich um, doch die einzige Person, die außer ihm wach zu sein schien, war Temari, die damit beschäftigt war, das Feuer wieder zu entfachen und nebenbei an etwas rumhantierte, das wie Metall aussah.

„Guten Morgen,“ sagte er schließlich und setzte sich neben sie auf den Baumstamm, der bereits am Vorabend als Sitzmöglichkeit gedient hatte. „Was hast du da?“

„Das habe ich eben am Strand gefunden. Scheint ein Teil des Schiffes zu sein. Es liegen noch mehr Teile dort unten am Ufer rum, aber ich dachte mir, ich bringe erst einmal das, was mir nützlich erscheint, hier hoch zum Feuer. Tja, aus dem hier sollte Theoretisch so etwas wie ein Topf werden, damit wir Wasser kochen können.“

„Wozu?“

„Gaara hat mir erzählt, dass sie gestern, als sie auf Erkundungstour waren, Vogeleier unterwegs gefunden hätten und ich dachte mir, wir könnten sie uns zum Frühstück kochen oder braten.“ Sie legte das Metallstück kurz beiseite und stocherte mit einem Ast in der heißen Glut rum, so dass das Feuer von neuem zu züngeln begann. Sie schaute kurz wie gebannt auf die Flammen, bevor sie sich wieder dem Metallteil widmete und anscheinend unter Verwendung all ihrer körperlichen Kraft versuchte, es zu verbiegen, was ihr jedoch nicht so recht zu gelingen scheinen wollte.

„Lass mich es mal versuchen,“ unterbrach Shikamaru plötzlich die Stille und streckte ihr die Hand hin. Temari reichte ihm das Metall, doch auch Shikamaru gelang es kaum, es zu verbiegen.

„Ich denke wir sollten Kankuro fragen, ob er es schafft, er ist recht kräftig,“ sagte Temari schließlich und drehte das Teil, dass sie Shikamaru zuvor wieder aus den Händen genommen hatte, in ihren eigenen Händen nachdenklich hin und her.

„Ja, oder Choji. Lee könnte es auch schaffen,“ stimmte Shikamaru zu.

Temari war erstaunt, wie ruhig und erwachsen Shikamaru für sein Alter war, denn immerhin war er drei Jahre jünger als sie, doch im Vergleich zu Gaara, der im selben Alter war, wie Shikamaru, schien er richtig erwachsen. Selbst Kankuro, der nur ein Jahr jünger war als sie, schien unreifer zu sein als Shikamaru. Nichts desto trotz war Shikamaru ein gutes Stück kleiner als sie. Sie schüttelte sachte den Kopf und fragte sich, was die Größe von Shikamaru mit den unterschiedlichen Charakteren pubertierender Jungs zu tun hatte.

Shikamaru fragte sich, was das Kopfschütteln zu bedeuten hatte; vielleicht hatte Temari eine Idee gehabt und diese gleich wieder verworfen, oder sie wollte ihm etwas sagen, hielt es aber doch für besser, den Mund zu halten. Shikamaru wusste es nicht. Er betrachtete die ältere von der Seite und stellte fest, dass sie bedeutend reifere, weiblichere Gesichtszüge hatte als die Kunoichi in seinem Alter, allen voran seine Teamkameradin Ino. Und auch wenn Temari aufbrausender und temperamentvoller als Ino war, so war sie doch gleichzeitig auch um einiges Reifer und selbstbewusster. Shikamaru hatte sie sich bisher noch nicht einmal über ihre Figur beschweren gehört, während Ino auch am Vorabend wieder rumgemeckert hatte, der Fisch hätte zu viele Kalorien.

* * *

Noch immer glitten Kakashis zitternde, warme Hände über Itachis Rücken. Er genoss es, die gebräunte Haut des anderen zu berühren. Jeder Millimeter, den er davon berührte, jagte ihm tausend Schauer über den eigenen Rücken.

„Bist du bald fertig? Wenn du noch länger an meinem Rücken rumreibst, habe ich ja bald keine Haut mehr!“, riss ihn Itachi in seiner typisch kühlen Redensart aus seinen Gedanken.

„Ja, klar,“ sagte Kakashi und gab sich dabei Mühe, die Enttäuschung nicht in seiner Stimme mitklingen zu lassen. Kakashi fand Itachi schon damals, bevor er Konoha-Gakure verlassen hatte, sehr attraktiv, doch entgegen der meisten anderen Jungen, an denen Kakashi bisher gefallen gefunden hatte, hatte das Erwachsenwerden Itachis Körper nicht weniger interessant gemacht. Es war nicht so, dass Kakashi auf Kinder stand, er war schließlich kein Perverser. Es war viel mehr so, dass er sich zu jungen Männern im Alter von vierzehn bis achtzehn Jahren hingezogen fühlte, doch Itachi hatte dieses Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten; doch während alle anderen für ihn interessanten Jungen mit erreichen dieser imaginären Grenze für ihn immer uninteressant wurden wie für andere Menschen Lebensmittel mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum, die dann ungenießbar wirkten, auch wenn sich die Leute dies häufig nur einbildeten, war Itachi wie jene Lebensmittel, denen man ansah, dass sie längst nicht verdorben und noch einige Zeit genießbar sein würden.

„Gut, ich gehe dann mal zurück ins Lager,“ riss Itachi ihn schließlich erneut aus seinen Gedanken, ging an Kakashi vorbei, stieg aus dem Wasser und zog sich Hose und Shirt wieder an; seinen Umhang hatte er für die Befestigung der Hütten geopfert.

Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ Itachi Kakashi, der sich nun gegen eine Felswand lehnte, die bis weit unter die Wasseroberfläche reichte und dabei recht eben war. Neben ihm plätscherte friedlich ein kleiner Wasserfall in den See, der seine Quelle auf dem Berg haben musste, zu dem auch die Felswand gehörte.

Kakashi schloss die Augen und versuchte im Wasser schwebend zu meditieren, was ihm nur so lange gelang, bis ein aus einem der vielen den See umzingelnden Sträucher ertönendes Geraschel ihn aus seiner Konzentration riss. Kakashi öffnete die Augen und ließ seinen Blick in die Richtung schweifen, aus der er die Geräusche vernahm, und kaum hatte er die richtige Stelle mit seinem Blick erfasst, zwängte sich Kankuro zwischen zwei Sträuchern hindurch.

Der Suna-Nin hatte noch immer seine Hose, die am Vorabend aus seinem Ganzkörperanzug entstanden war, und das eng anliegende, schwarze Hemd an. Er schaute sich um und als er Kakashi erblickte, winkte er diesem zu, ehe er begann, sich auszuziehen. Vielleicht schämte er sich ein wenig, sich vor Kakashi komplett nackt zu zeigen, denn er ließ seine Boxershorts an.

Kankuro fragte sich, warum Kakashi ihn so anstarrte, doch er dachte sich nichts weiter dabei und stieg zu dem Silberhaarigen ins Wasser.

Erst jetzt, wo Kankuros Haut nass war, bemerkte Kakashi, wie vergleichsweise gut er gebaut war. Kankuro war kein Adonis, er hatte keine übermäßigen Bauch- oder Armmuskeln, doch im Vergleich zu Sasuke, Naruto oder den meisten anderen Ge-Nin, die mit auf der Insel waren, war Kankuro stämmiger, muskulöser. Kakashi fragte sich, wie alt Kankuro überhaupt war, denn alles, was er über den Puppenspieler wusste war, dass er älter als Gaara und jünger als Temari war, doch auch von diesen beiden kannte er das genaue Alter nicht.

„Komm, leiste mir etwas Gesellschaft,“ sagte Kakashi und platschte mit den Händen neben sich ins Wasser. Kankuro antwortete nicht sondern schwamm einfach zu ihm hin und lehnte sich neben ihm an die Felswand. Das Wasser war angenehm warm, und Kankuro konnte sich gut vorstellen, dass der See außer durch den kleinen Bach, der die Wand hinunterrann, zusätzlich von einer unterirdischen heißen Quelle gespeist wurde. Das Wasser war klar - wenn man vom Ufer aus darauf blickte, wirkte es türkis – doch den Grund des Sees konnte Kankuro trotzdem nicht sehen. „Wie alt bist du eigentlich?“

„Vierzehn,“ war Kankuros kurze Antwort.

„Das ist doch ein tolles Alter. Hast du eine Freundin?“

„Frauen interessieren mich nicht.“

„Du stehst also auf Männer?“

„Nein, das auch nicht. Ich interessiere mich für niemanden, ich bin schließlich ein Shinobi und habe keine Lust, irgendwann eine Frau und Kinder oder überhaupt einen Menschen, der mir etwas bedeutet, alleine zurückzulassen, weil ich bei einer Mission gestorben bin.“

„Versehe.“

„Du bist doch auch nicht verheiratet, wenn ich mich nicht irre.“

„Ja, da hast du auch Recht. Ich habe bisher einfach nicht die Richtige gefunden.“ Und dies Stimmte auch irgendwie. Kakashi hatte es tatsächlich mehrmals mit Frauen probiert, doch nie schaffte es eine, sein Verlangen nach jungen Männern zu stillen oder zu stoppen, keine von ihnen konnte ihm das geben, was die Jungs ihm gaben, was auch immer dies sein mochte.

„Also wenn wir auf dieser Insel bis zum Ende unseres Lebens festsitzen wird es wohl auch schwer werden, diese Frau noch zu finden.“

„Wenn wir tatsächlich so lange hier sein sollten, wird es auch schwer, den Bedarf an Frauen zu decken, denn es gibt nur sechs Frauen und fünfzehn Männer. Noch dürften die meisten von euch Ge-Nin nicht so ein großes Interesse an solchen Dingen wie Liebe oder Sex haben, doch mit der Zeit werden alle erwachsen werden und dann werden wir wohl Probleme bekommen.“

„Na ja, es ist im Moment aber auch nur eine wirklich erwachsene Frau auf dieser Insel, wenn man meine Schwester noch nicht mitzählt, und vier Erwachsene Männer.“ Kankuro grinste Kakashi geheimnisvoll an. Der Ältere würde sicher wissen, worauf er hinaus wollte. „Werdet ihr euch abwechseln, oder werden die, die Kurenai nicht bekommen, einfach nur schwul?“

„Interessante Frage. Könntest du es dir denn mit einem Mann vorstellen, Kankuro?“ Kakashi erwiderte den Blick des Jüngeren, der nun nachdenklich aussah.

„Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, auch wenn ich langsam damit anfangen sollte, denn für mich ist die Auswahl an Frauen, mit denen ich es mir vorstellen könnte, nicht all zu groß. Ich denke, man sollte alles mal ausprobiert haben. Ich weiß nicht so genau, wie Sex überhaupt funktioniert, weder mit Frauen, noch mit Männern, und so kann ich nicht beurteilen, was manche Leute an gleichgeschlechtlicher Liebe so abstoßend finden.“

„Interessante Einstellung.“ Kakashi musterte den attraktiven Shinobi neben sich erneut. Von all den Jungen, mit denen er bisher zusammen gewesen war, war dieser hier sicherlich einer der hübschesten und vor allem war sein Körper einer der hübschesten, die er je bei einem Jungen im entsprechenden Alter gesehen hatte. „Du könntest es ausprobieren.“ Kakashi beobachtete, wie Kankuro rot wurde. „Zumindest mit einem Mann.“

Kankuro konnte sich gut vorstellen, was dieser zweideutige Blick des Mannes neben ihm bedeutete. Kakashi hatte weder ein hässliches Gesicht, noch einen abstoßenden Körper; im Gegenteil, sein Gesicht war vergleichsweise fein geschnitten und alle Teile, Augen, Nase, Mund und Wangenknochen, passten perfekt zueinander und die Narbe senkrecht über seinem linken Auge war das einzige, was ihn davon trennte, ein perfektes Gesicht zu haben, und sein Körper war gut durchtrainiert, auch wenn er kein Bodybuilder oder ähnliches war, und er selbst etwas kräftigere Oberarme hatte.

Kankuro fragte sich, ob Kakashi diese Andeutungen ernst meinte, ob er tatsächlich das von ihm wollte, was Kankuro vermutete. Er versuchte am Gesichtsausdruck Kakashis eine Antwort abzulesen, doch selbst jetzt, wo er kein Tuch vor dem Mund trug, und das Auge mit der Narbe nicht durch ein Stirnband bedeckt war, war Kakashis Mimik beinahe nicht zu deuten. Er versuchte, etwas näher zu Kakashi zu rücken, und es dabei wie einen Zufall oder ein Versehen aussehen zu lassen, doch Kakashi deutete dies anscheinend anders als er erwartet hätte, und so beugte er sich zu ihm runter und kam mit seinen Lippen denen Kankuros immer näher.

Der Junge hatte ihn also verstanden und Kakashi hatte nun freie Bahn. Das einzige, was ihn nun noch davon abhalten konnte, sein Verlangen, welches sich vor allem aufgebaut hatte, als er Itachi den Rücken wusch, doch auch während seines nur wenige Augenblicke zurückliegenden Gespräches mit Kankuro, zu stillen, könnten die anderen Shinobi auf dieser Insel sein, die ebenfalls zum Baden herkommen und sie jederzeit überraschen könnten. Doch selbst, wenn es soweit kommen sollte, könnte er sich immer noch damit rausreden, dass er seit einer Ewigkeit Single war und er hier auf der Insel keine andere Chance sah, seine natürlichen Triebe, die ja für gewöhnlich bei Männern etwas stärker ausgeprägt waren als bei Frauen, befriedigen zu können.

Um ganz sicher zu gehen, dass Kankuro mit dem, was er vorhatte, einverstanden war, ließ er seine Lippen zunächst nur ganz sanft über Kankuros Mund streichen, ehe er begann, vorsichtig an der Unterlippe des Jüngeren zu saugen und schließlich seine Zunge in dessen Mund gleiten zu lassen.

Kankuro ließ alles bereitwillig über sich ergehen. So fühlte es sich also an, geküsst zu werden. Er traute sich jedoch zunächst nicht, selbst aktiv zu werden, zu groß war die Angst, den anderen zu enttäuschen oder sich selbst zu blamieren, nur weil er keine Übung im Küssen hatte, doch als Kakashis Zunge seine immer wieder auffordernd anstupste, ließ Kankuro seine eigene schließlich doch in den Mund des anderen gleiten. Sein eigener Mund fühlte sich feuchter an denn je, und wie um herauszufinden, ob es dem silberhaarigen vor ihm auch so geht, begann er, dessen Mundhöhle mit seiner Zunge zu erforschen. Es fühlte sich unglaublich schön an und Kankuro fragte sich, ob plötzlich mehr Wasser aus der heißen Quelle in den See floss, denn ihm wurde plötzlich unheimlich warm.

Diese Wärme steigerte sich noch, als Kakashi ihn sanft gegen die Felswand und seinen eigenen Körper gegen den des Jüngeren drückte.

Auch Kakashi fühlte diese Hitze in sich aufsteigen. Normalerweise war er geduldiger, doch er wusste nicht, wann er sich das nächste Mal mit jemandem Vergnügen konnte, der ihm dermaßen gut gefiel, denn er konnte nicht darauf vertrauen, irgendwann einmal Itachi für sich gewinnen zu können, und im Vergleich zu diesem und Kankuro war ihm kein anderer der jüngeren Shinobi attraktiv genug, zumal die anderen allesamt jünger waren, selbst wenn Neji und Lee nur ein Jahr zu dem von ihm bevorzugtem Alter fehlten.

Er begann nun, nervös an Kankuros Boxershorts herumzunesteln, denn diese waren durch ein Band festgezogen und dieses Band galt es nun zu entknoten, um ihm das lästige Stück Stoff ausziehen zu können ...

* * *

Unterdessen hatte es Temari mit der Hilfe von Choji geschafft, einen wasserdichten Topf mit einigermaßen ebenmäßigem Boden und relativ großer Grundfläche, so dass man ihn auch als Pfanne nutzen konnte, zu formen. Die anderen Ge-Nin hatten unterdessen die anderen angeschwemmten Trümmerteile zusammengetragen, bevor die Flut sie wieder wegschwemmen würde, so dass ein großer Berg entstanden war, den es nun in „brauchbar“ und „nicht brauchbar“ zu unterteilen galt.

Alles war genau so, wie es wohl auch in Konoha-Gakure oder Suna-Gakure wäre. Naruto beschwerte sich über die in seinen Augen sinnlose und für ihn viel zu simple Aufgabe, Sakura regte sich über Naruto auf und Sasuke saß abseits von den anderen und schaute seinen Bruder böse an. Shikamaru sagte mehrmals, wie nervig er dies alles fand, zumal am Himmel noch immer keine Wolken waren, die er beobachten konnte, Choji meckerte, dass es zu wenig zu Essen gebe und Ino beschwerte sich über die viel zu kalorienhaltige Nahrung. Lee trainierte im Wasser mit Gai und Neji und Tenten taten es ihnen etwas entfernt gleich. Shino war so still wie eh und je, und gemeinsam mit Hinata halfen sie beim Sortieren des Strandgutes, wobei Hinata nur Augen für Naruto hatte. Gaara saß irgendwo auf einem Baum und schien zu schlafen und Temari und Kiba fragten sich beide in Gedanken, wo Kankuro wohl abgeblieben war.

Temari wunderte sich, denn ihr Bruder hatte gesagt, er wolle in den Badesee gehen, doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass er so lange brauchen würde, denn er hatte eigentlich vorgehabt, heute an seiner neuen Marionette weiterzuarbeiten.

Kiba wollte ihn sich lediglich noch einmal bei Tageslicht ansehen, denn das seltsame Herzklopfen, dass der Suna-Nin letzte Nacht bei ihm verursacht hatte, war sicherlich nur von der romantischen Stimmung gekommen, die der hell leuchtende Mond und das leise Rauschen der Wellen verursacht hatten. Fast schämte er sich ein wenig, mehr über Kankuro als über Akamaru nachzudenken, doch egal wie viel Mühe er sich gab, mit den Gedanken bei Akamaru zu bleiben, irgendetwas tief in ihm zwang ihn immer wieder, mit den Gedanken zu Kankuro zu schweifen.

Die anderen Erwachsenen, Kurenai, Asuma und Baki, saßen nebeneinander auf einem umgefallnen Baumstamm im Schatten des Waldes und besprachen ihr weiteres Vorgehen.

„Ich denke, wir sollten ein Floß bauen und versuchen, Festland zu erreichen,“ schlug Kurenai vor. Sie fürchtete sich vor dem, was kommen würde, wenn sie länger als ein halbes Jahr, eigentlich schon wenn sie länger als drei Monate, auf dieser Insel bleiben würden, und legte sich die Hand auf den Bauch.

„Ich glaube, das ist zu gefährlich, denn wir haben keinen Kompass, der uns zeigen würde, in welche Richtung wir fahren müssten,“ wank Baki ab. Auch er wollte von dieser Insel weg, zumal sie mit Gaara eine tickende Zeitbombe in ihrer Nähe hatten, und wenn diese explodieren würde, könnte es für sie unmöglich werden, länger auf dieser Insel zu überleben.

„Gibt es nicht die Möglichkeit, einen zu bauen?“, fragte Kurenai, schaute dabei jedoch Asuma an.

„Nun, ich denke, wenn jemand es schaffen könnte, einen zu Bauen, dann sicherlich Shikamaru, doch dazu bräuchten er die richtigen Materialien, und wir wissen noch längst nicht, welche Ressourssen uns tatsächlich auf dieser Insel zur Verfügung stehen,“ erklärte dieser in ruhigem Ton. Er fragte sich, wo Kakashi wohl stecken mochte, denn dieser hatte von den Jo-Nin immer die besten Einfälle, auch wenn sie manchmal ebenso seltsam waren wie seine Angewohnheit, sein Gesicht zu verhüllen.

„Du bist also auch der Meinung, dass wir es uns hier vorerst so gemütlich wie möglich machen sollten?“, fragte Baki und schaute Asuma an. Er konnte es sich eigentlich nicht vorstellen, dass es irgendwo gemütlich sein konnte, wo nicht auch seine Frau und sein Sohn waren. Er sehnte sich nach den beiden und fragte sich, ob er es erleben dürfte, seinen Sohn aufwachsen zu sehen. Baki war sich sicher, dass sich sein Sohn später nicht an ihn erinnern würde, wenn er ihn nicht bald wiedersehen würde, denn er war erst vier Jahre alt und Baki selbst konnte sich nicht daran erinnern, wie es ihm in diesem Alter erging.

Asuma nickte ihm zu und musste dabei wohl den selben enttäuschten Gesichtsausdruck haben wie sein Gegenüber.

* * *

Kakashi drehte den keuchenden Jungen wieder um, so dass er ihm nun ins Gesicht schauen musste; er hatte ihn zuvor mit dem Bauch zur Felswand gedreht und gegen ebendiese gedrückt. Im Nachhinein hoffte er, dass er Kankuro nicht zu sehr damit und auch mit allem anderen weh getan hatte. Wie um sich zu entschuldigen küsste er ihn sanft auf den Mund, und zu seiner eigenen Überraschung intensivierte Kankuro den Kuss von selbst.

Endlich verstand Kankuro, was die „Erwachsenen“, zu denen er sich selbst noch längst nicht zählte, am Sex so toll fanden, dass sie sich dafür sogar gegenseitig belogen und betrogen, nur um ihren Spaß zu haben. Er selbst hatte zwar soeben den weiblichen Part übernommen, doch an Kakashis Bewegungen und Geräuschen konnte er sich lebhaft vorstellen, wie es sein musste, wenn ER der Mann wäre und mit jemand anderem genau das tat, was der Silberhaarige eben mit ihm gemacht hatte.

„Ich nehme an, dein fordernder Kuss soll bedeuten, dass es dir gefallen hat,“ sagte Kakashi schließlich, nachdem er sich schweren Herzens von dem Kuss gelöst hatte. Kankuro nickte nur und stürzte sich anschließend sofort wieder auf Kakashi. Er hatte jetzt keine Lust, zu reden, er wollte einfach nur die Nähe seines Gegenübers spüren.

„Hör mal,“ sagte Kakashi sich erneut von Kankuro lösend. „Wir müssen langsam zurück, die anderen werden sich schon fragen, wo wir bleiben.“ Kakashi hoffte, dass sich der Junge nicht in ihn verliebt hatte, so fordernd, wie er wurde.

Kankuro wich von Kakashi zurück. Er hoffte, dass dieser nun nicht glaubte, dass er in ihn verliebt war oder dergleichen. Sein Verlangen war rein körperlich, nicht emotional.

„Du hast Recht, lass uns gehen,“ stimmte Kankuro schließlich zu und schwamm zum Ufer des Sees. Er hoffte, dass Kakashi nicht glaubte er sei nun enttäuscht oder bockig, denn das war er ganz und gar nicht. Er hatte ein wunderbares Erlebnis mit dem Jo-Nin gehabt und dies reichte ihm, obwohl er auch nichts dagegen gehabt hätte, dieses zu wiederholen.

* * *

Wenn man Shikamaru glauben schenken konnte, und dies war bisher immer der Fall gewesen, war es bereits elf Uhr vormittags, als sie ins Lager am Strand zurückkamen.

Da Kakashi nicht anwesend gewesen war, hatten die anderen Jo-Nin ohne ihn beschlossen, zwei Trupps von jeweils vier Leuten in den Wald zu schicken, um wilde Tiere zu erlegen, denn vor allem die Mädchen hatten sich über die Kälte, die in der Nacht geherrscht hatte und wohl wieder herrschen würde, beschwert, so dass die aus Ge-Nin bestehenden Teams nun Pelze besorgen sollten, die sie als Decken und unterlagen nutzen könnten.

Itachi, Shikamaru und die übrigen sechs Ge-Nin hatten unterdessen damit begonnen, Holz einigermaßen in die richtige Größe zu schlagen – unter den Trümmern war auch eine Axt - um daraus später richtige Holzhütten zu bauen, die bedeutend besser gegen den scharfen Wind der Nacht abgedichtet sein würden als die nur aus einem Holzgestell und Palmenblättern bestehenden bisherigen Hütten. Außerdem wurden die neuen Hütten, wieder drei an der Zahl, in einzelne Räume unterteilt werden, so dass jeder sein eigenes Zimmer und somit etwas mehr Platz und Privatsphäre bekommen würde. Die Bauwerke hielten mit den vielen Nägeln, die sie aus den gestrandeten Holzbojen ziehen konnten, recht gut zusammen und nach Shikamarus Berechnungen sollten sie ausreichen, um alle drei Häuser mit insgesamt einundzwanzig Zimmern auszustatten.

Doch bis die neuen Hütten fertig würden, würden noch mehrere Tage vergehen, zumal die Jo-Nin beinahe die ganze Zeit des Tages mit Besprechungen verbrachten und es gegen Mittag zu heiß wurde, um in der prallen Sonne am Strand zu arbeiten.

Im Wald war es zwar etwas kühler, dafür war die Luft aber auch schwüler. Gaara war mit Temari, Shino und Tenten unterwegs, und, im Gegensatz zu den beiden Mädels, hatte er keine Probleme damit, die Tiere zu töten. Jedes mal, wenn sie eins erwischt hatten, war es seine Aufgabe, die Beute so töten, dass sie möglichst wenig litt und die Mädels mussten sie letztendlich Häuten und das Fleisch von den Knochen trennen und in einem Beutel sammeln, während Shino sich damit beschäftigte, stets nach neuer Beute Ausschau zu halten.

Der zweite Trupp bestand aus Kiba, der mit seiner guten Nase keine Probleme hatte, Wild aufzuspüren, Hinata, Naruto und Sasuke, wobei letztem die Aufgabe zuteil wurde, die Tiere zu töten.

Erst am Abend, als es langsam dunkel wurde, kamen sie ins Lager zurück, bei sich genügend Pelze, um jedem drei zu geben, und genügend Fleisch, um dreihundert Leute satt zu bekommen.

Kankuro saß schweigend auf einem Holzstamm am Lagerfeuer, dieses nachdenklich anstarrend, als sich Gaara, Temari, Tenten und Shino, die als erste wieder im Lager waren, neben ihn setzten.

„Wo warst du heute früh? Wir hätten dich gerne mit auf die Jagt genommen,“ fragte Temari etwas genervt und setzte sich neben ihn. Gaara ließ sich fast im selben Augenblick neben sie fallen und Tenten und Shino ließen sich ihnen gegenüber nieder.

„Ich war baden,“ sagte er, ohne den Blick vom Feuer abzuwenden.

„Ja, aber du hast lange gebraucht,“ sagte Gaara.

„Hab die Zeit vergessen.“ Wieder schaute Kankuro nicht auf. Er dachte nicht nur darüber nach, was am Morgen am See zwischen ihm und Kakashi gewesen war, er war auch von der Arbeit an den Hütten, die für diesen Abend noch längst nicht beendet war, erschöpft. Er hatte nur eine kurze Pause machen wollen.

Temari kramte unterdessen etwas von dem Fleisch, dass sie mitgenommen hatten, denn einiges hatten sie im Wald zurückgelassen, damit es nicht am Strand herumlag, verweste und gleichzeitig wilde Tiere anlockte, aus dem Beutel hervor und begann, Knorpel, Fett und Knochenreste zu entfernen.

„Tenten und ich werden uns nun um das Essen kümmern, ihr könnt jetzt also alle beim Bau der Hütten helfen, denn bis wir fertig sind, wird es sicherlich noch eine Stunde dauern,“ sagte sie schließlich und begann, noch mehr Fleisch zu bearbeiten.

Widerwillig standen die Jungs auf und gingen zu den anderen, um beim Bau zu helfen.

„Sag mal Temari, wenn wir für immer hier bleiben müssen, würdest du dann mit einem von den Jungs zusammen sein wollen,“ fragte Tenten, die es Temari inzwischen gleich gemacht hatte und Fleisch bearbeitete, ohne dabei aufzusehen.

„Das ist eine schwierige Frage,“ sagte Temari und schaute Tenten an. Es war unglaublich, dass die beiden jetzt hier am Feuer saßen, gemeinsam das Abendessen vorbereiteten und dabei so vertraut wie beste Freundinnen über Jungs redeten, wenn man bedachte, wie Temari Tenten bei der Chu-Nin-Auswahlprüfung behandelt hatte.

„Ich weiß nicht was daran schwer sein soll.“

„Nun, so war es nicht wirklich gemeint. Ich bin mir einfach nur nicht sicher. Natürlich möchte ich irgendwann heiraten und Kinder haben. Aber was ist, wenn ich hier auf dieser Insel leichtfertig eine Beziehung eingehe, weil ich dachte, dass wir nie wieder hier wegkommen, und dann kommen wir doch weg und ich verliebe mich in einen anderen, der nicht mit uns hier war? Du musst nur mal bedenken, was ich den Kindern antun würde. Oder dem Mann, mit dem ich hier zusammen war.“

„Ich verstehe ja, was du meinst. Aber stell dir vor, wir kommen hier nicht mehr weg.“

„Dann würde ich es sicher irgendwann bereuen, niemals Mutter gewesen zu sein.“

„Gibt es jemanden, mit dem du gerne zusammen wärst?“ Tenten wurde rot, als sie dies sagte. Sie selbst konnte schon seit einiger Zeit immer nur an diesen einen Jungen denken und sie hoffte, durch das Gespräch mit Temari, die immerhin zwei Jahre älter war als sie, herauszufinden, wie sie es am besten anstellen konnte, es ihm zu sagen.

„Tja, es gibt da tatsächlich jemanden, aber dieser jemand ist unreif und kindisch, auch wenn er gerne so tut, als wäre er das genaue Gegenteil davon. Aber vielleicht liegt es einfach daran, dass er noch recht jung ist und Jungs mit dem geistigen Alter ohnehin uns Mädchen hinterher rennen.“ Beide prusteten laut los und Kiba, Naruto, Sasuke und Hinata schauten sie fragend an, da sie in genau diesem Moment zurückgekehrt waren.

„Was ist denn hier los, hä?“, fragte Naruto sofort und beugte sich aufdringlich zu Tenten hinunter.

„Frauengespräche,“ antwortete Temari, immer noch lachend.

„Weiber,“ sagte Kiba und schaute beleidigt zur Seite. Natürlich hatten die beiden über Jungs gelästert, das war ihm vollkommen klar, doch eigentlich war es ihm auch egal. Er blickte zu den an den Hütten arbeitenden Jungs hinüber, in der Hoffnung, Kankuro zu sehen, und tatsächlich fand er ihn auch. Er war gerade damit beschäftigt, einen Baumstamm zu tragen, und Kiba fiel auf, dass die anderen, abgesehen von Lee und Choji, ihre Baumstämme zu zweit trugen. Kiba betrachtete Kankuros angespannte Oberarmmuskeln, denn dieser war gerade dabei, den Stamm so von seiner Schulter hinunter zu lassen, dass er senkrecht im Sand stand, und ihn anschließend festzuhalten.

„KIBA!“, schrie Temari nun in sein Ohr.

„Hä? Was willst du?“, fragte Kiba säuerlich. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Naruto und Sasuke bereits bei den anderen waren, um beim Bau zu helfen.

„Ich hab keine Ahnung, wo du mit deinen Gedanken warst, aber ich habe dir schon drei mal gesagt, dass du Sakura und Ino hier rüber zum Kochen schicken und anschließend beim Bau der Hütten helfen sollst!“, meckerte sie nun und schaute ihn dabei etwas irritiert an. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, würde sie sagen, Kiba hätte Kankuro angestarrt, doch warum sollte überhaupt irgendjemand ihren Bruder anschauen?

Widerwillig setzte sich Kiba in Bewegung und eine Minute später half er beim Bau, während die Mädchen kochen durften. Wieder schweifte sein Blick zu Kankuro, der nun den nächsten Baumstamm herbeitrug und ihn nun direkt neben Kiba in einen der vielen tiefen Löcher sinken ließ, die Kiba vom Lagerfeuer aus nicht gesehen hatte.

„He, steh nicht rum,“ sagte Kankuro, klang dabei jedoch nicht unhöflich oder befehlshaberisch sondern eher belustigt. Kiba schaute ihm ins Gesicht und merkte, wie Kankuro ihn angrinste. Kibas Herz begann heftiger zu schlagen und er fragte sich, wie dies wohl zustande kommen konnte. Erneut betrachtete er Kankuros muskulöse Oberarme. „Na los, wenn du hier schon rumstehst, kannst du wenigstens das Loch zuschütten.“

„Ähm .. ja ... klar ...,“ antwortete Kiba und kniete sich sogleich vor Kankuro in den Sand, um mit seinen Händen Sand in das etwa anderthalb Meter tiefe Loch zu schieben.

Kankuro fand es beim Gedanken an den heutigen Morgen mit Kakashi verlockend, den Jüngeren vor sich im Sand knien zu sehen, doch er vertrieb diese Gedanken sofort wieder aus seinem Kopf, denn er spürte, wie ihm wärmer wurde als es ohnehin schon war.

Als das Essen fertig war, beendeten die Jungs ihre Arbeit für den heutigen Tag und setzten sich zu den Mädchen ans Feuer. Auch die Jo-Nin setzten sich zu ihnen. Sie wussten zwar, dass ihre Schüler sauer auf sie waren, weil sie den ganzen Tag nichts taten, doch sie wussten auch, dass sie am längeren Hebel saßen und es somit wohl keinen Aufstand geben dürfte.

Während die Mädchen die ganze Zeit miteinander quatschten, lehnten sich sie Jungs im Sand sitzend völlig erschöpft gegen die Baumstämme, die normalerweise als Sitzplätze dienten, und aßen schweigend eine Portion nach der anderen (insbesondere Choji).

Nach dem Abendessen gingen alle zum Badesee, wobei die Mädchen als erstes eine Stunde hinein durften, während die Jungs am Strand blieben und vor sich hin dösten. Kankuro hatte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in den Sand gelegt und die Augen geschlossen. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie solch harte körperliche Arbeit verrichten müssen und war sich sicher, dass er sich vor lauter Muskelschmerzen am nächsten Tag nicht mehr bewegen können würde.

* * *

„So, nun erzähl mal, wen du vorhin meintest,“ flüsterte Tenten Temari ungeduldig ins Ohr. „Welchen von unseren Jungs findest du gut?“

„Das verrate ich dir nicht,“ sagte Temari lächelnd. Sie kannte Tenten nicht gut genug, um einschätzen zu können, ob sie es herumerzählen würde oder nicht. „Was ist mit dir?“

„Wenn du mir nicht sagt, wen du magst, sage ich dir auch nicht, wen ich mag,“ erwiderte Tenten gespielt beleidigt.

„Wer mag wen?!“, fragte Ino und zwängte sich zwischen die beiden. Auch Sakura war neugierig geworden und stellte sich nun neben Temari.

„Das geht euch nichts an,“ sagte Temari und ließ dabei bewusst einen leicht genervten Unterton hören. Sie fragte sich, warum Sakura und Ino bloß solch nervige, kleine Mädchen sein mussten. Sie war in deren Alter nicht so gewesen.

„Ach komm schon, ich verrate dir auch, dass ich total auf Sasuke stehe,“ nervte Ino weiter und hüpfte nun im Wasser vor Tenten und Temari hin und her.

„Das ist doch kein Geheimnis,“ sagte Temari, nun noch genervter.

„Was ist mit dir, Hinata?“, fragte Ino nun, ohne die anderen weiter zu beachten, packte sie am Arm und zog sie zu Temari und den anderen.

„Nun lass sie doch in Ruhe,“ sagte Temari, immer wütender werdend, und befreite Hinata aus Inos Griff. „Weißt du eigentlich, dass du eine nervige kleine Göre bist? Ich wünschte Kankuro wäre hier, der würde dir bestimmt das Maul stopfen!“ Ino schwamm beleidigt davon und lehnte sich gegen die Felswand auf der anderen Seite des kleinen Sees.

„Danke,“ murmelte Hinata, ohne dabei jemanden anzuschauen, und wurde rot.

„Also echt, wie kann man nur so neugierig sein,“ schimpfte Temari weiter. Sakura schämte sich unterdessen dafür, dass sie selbst so erpicht darauf gewesen war, von Temari und Tenten den Namen ihres jeweiligen Schwarms zu erfahren und schwamm zu Ino hinüber. „Du solltest dich an uns beide halten, Hinata, ansonsten wirst du so ein nerviges Gör wie Ino oder Sakura. Die beiden sind total unreif.“

„Lass gut sein, Temari,“ versuchte Tenten sie nun zu beschwichtigen, doch Temari konnte nicht anders, als sich über die beiden aufzuregen.

„So Mädels, genug gezickt, lasst uns zurück gehen und die Jungs in den See lassen,“ sagte nun Kurenai und verließ als erste das Wasser, um sich ihre Kleidung anzuziehen, ohne sich vorher abzutrocknen. Die anderen Mädels folgten ihr und als sie wieder am Strand ankamen, wurde ihre Rückkehr sehnsüchtig erwartet. Die Jungs wollten unbedingt in den See, in der Hoffnung, somit dem Muskelkater, den sie sicherlich am nächsten Morgen bekommen würden, entgegenzuwirken.

Als Kankuro, der gemeinsam mit Gaara und Baki ein Stück hinter den anderen lief, am See ankam, sah er, wie Kakashi gerade in ebendiesen ging und wieder kamen in ihm die Erinnerungen an den Morgen hoch. Als er ihn näher betrachtete merkte er erst, wie sehnsüchtig Kakashis Blick schien und er folgte diesem und kam letztendlich zu dem Schluss, dass der Blick Itachi galt. Sein eigener schweifte nun zu Kiba, der im Gegensatz zu Kankuro anscheinend kein Problem damit hatte, sich den anderen komplett nackt zu zeigen. Kankuro ließ, genauso wie Gaara auch, seine Boxershorts an.

„Was ist los, ihr beiden, sehen die Männer in Suna-Gakure anders untenherum aus als wir?“, fragte Gai lachend, doch Kankuro ignorierte diesen Idioten einfach.

Gaara suchte sich die von den anderen am weitesten entfernte Ecke des Sees aus und ließ sich dort nieder, doch lange hatte er keine Ruhe, denn Lee gesellte sich bald zu ihm. Gaara ignorierte ihn und sein vieles Gequatsche komplett und schloss die Augen, um ein wenig zu entspannen, doch er wurde bald aus seinem Schlummerzustand gerissen, denn Kiba und Naruto lieferten sich eine wilde und vor allem laute Wasserschlacht, der sich etwas später auch Choji anschloss.

Kankuro war hin und her gerissen zwischen dem Willen, erwachsen wirken zu wollen und selbst mitzumachen. Er selbst war es normalerweise, der sich über solch Kindisches verhalten beschwerte, doch andererseits schien es auch einen riesigen Spaß zu machen.

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Ach ja, und ich weiß, dass das alles ziemlich verrückz ist in dieser FF ^^'''



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  SongToMyself
2009-03-08T20:43:26+00:00 08.03.2009 21:43
Hallo!

Da ich eine kleine Minimalistin bin, schreibe ich dir nun ur zum ersten Kapitel ein Kommentar. XD~
Zum Prolog nur so viel: Er hat mir wirklich gut gefallen, weswegen ich auch weitergelesen habe. Ich konnte mir die Situation, die in ihm beschrieben wird, richtig gut vorstellen!

Nun zum ersten Kapitel...
Als erstes ein grosses Lob zu deinem Schreibstil. Er ist sehr detailliert und wie beim Prolog hab ich mir alles gut vorstellen können. Ich frag mich bloss, wo Itachi so plötzlich herkommt. Naja, dass wird sicher noch geklärt, warum er auf dem gleichen Schiff war, wie die anderen.
Das ist übrigens das erste Mal, dass ich etwas über das Paaring KibaxKankuro lese. Auf die beiden wäre ich nicht gekommen. Aber wie ich es deiner Kurzbeschreibung entnehme, wird es bei den beiden nicht bleiben! XD~
Frag mich schon, wen du noch mit wem verkuppelst... *liebt Crack-Paarings* XD~

Nun, freue mich wenns weitergeht!
Greetz! ^.^/)
Von:  Sch0k0herz
2009-03-02T16:30:41+00:00 02.03.2009 17:30
hört sich schon gut an! =)
schreib am besten schnell weiter damit man vllt schon mehr erfährt, wenn man die ff anfängt zu lesen.

ah ja:
die kurzbeschreibung find ich gut (weil ich kibaa lieebe <3)

weiter so ;))


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