Zum Inhalt der Seite

Bis(s) wir uns wiedersehen

Forgotten memories
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erinnerungen

Nach meinem Italienisch-Unterricht stand auch schon Ness in der Tür und holte mich ab. Als nächstes hatten wir zusammen Sport und konnten deshalb auch gemütlich zusammen in die Richtung der Sporthalle gehen.
 

Unterwegs klärte sie mich auf, dass wir den Jahresabschlussball planen würden und deshalb auch keinen richtigen Sportunterricht machen würden. Das ganze würde unter dem Motto >25 Years later< laufen und es würden Ehemalige, die vor 25Jahren ihren Abschluss gemacht hatten, und unser Jahrgang dabei mitmachen.

Jeder von uns würde auf dem Ball einen Ehemaligen beziehungsweise eine Ehemalige verkörpern. Oft würden das natürlich die Eltern oder Verwandten sein. Forks war immerhin sehr klein. Damit jeder jemanden verkörpern konnte, der einem zusagte, hing Coach Jones große Portraits an eine Aufstellwand, damit wir genug sehen konnten.
 

Viele lachten, als sie ihre Eltern oder Verwandten sehen konnten, doch als das Bild eines Mädchens aufgehängt wurde, wurden alle still und drehten sich zu mir um.
 

Sie sah aus, wie ich. Bis ins letzte Detail. Selbst Coach Jones grübelte und musste ein wenig überlegen, ob das jetzt ein Zufall war, oder einfach ein schlechter Scherz.

Unter ihrem Portrait, wo sie ihren gelben Abschlusshut trug, prangte ihr Name. Isabella Swan. Und neben ihr war das Portrait des Mannes, der mir in meinen Träumen begegnet war, der mich so sanft umarmt hatte.

Wieder musste ich mich an meine Träume erinnern und eine unsagbar große Leere erfüllte mich. Mit einem Räuspern machte Coach Jones auf sich aufmerksam »Ich denke, wer Isabella Swan verkörpert ist damit eindeutig geklärt!«, sagte er entscheidend. Als nächstes wurde geklärt, wen die anderen verkörpern würden. Ness würde eine Alice Cullen >spielen< und grinste schon, als sie überlegte ob ihr kurze Haare stehen würden. Wahrscheinlich würde sie gleich morgen zum Friseur laufen, wie ich sie einschätzte.

Für die anderen Personen, die den Namen Cullen trugen, fand sich allerdings keiner, da niemand bereit war sich mit ihren zu messen. Sie mussten ja schon fast Stars in Forks gewesen sein.
 

Als es zur Pause klingelte, hatten wir besprochen, welche Musikrichtung wir auf dem Ball spielen wollten und wie die Dekoration in etwa aussehen würde. Eine genaue Festlegung konnte man so oder so erst in einigen Monaten machen, wenn es darum ging die Materialien und die Geräte anzuschaffen.

Ness zog mich voller Freude in die Kantine und redete ohne Punkt und Komma darüber, wie sehr sie sich doch freute, dass ich Isabelle, sie nannte sie schlicht Bella, verkörpern würde. Sie lobte mich, wie ähnlich ich ihr sah.
 

Zu ihrem Leidwesen wurde sie gerade jetzt von ihrem Ohren betäubenden lauten Handyklingeln gestört, sodass sie wohl oder übel das Gespräch annehmen musste. Genervt sprach sie in ein, sicherlich tausende von Dollar teures, Kommunikationsgerät. »Ja Dad! Ich werde Mr. Newton sagen, dass du und der Rest zum Abschlussball kommen werdet! … Was? Du kommst mich besuchen? Wie toll! Dann kann ich ja vielleicht doch mal endlich zu Tante Tanya fahren und mit ihr auf Bärenjagt gehen!« Ich verfolgte das Gespräch und mir schauderte es bei dem Gedanken, dass die zierliche, schöne Ness Bären jagen würde. Und das nicht mal mit einem ihrer Onkel oder Brüder, sondern mit ihrer Tante!
 

Geschockt von dem Gespräch sah ich sie an, doch Ness lächelte mich schon wieder an und zog mich weiter Richtung Kantine. Ich konnte nicht einmal so schnell gucken, so rasant hatte sie sowohl mein Tablett, als auch das von sich selbst mit Wurst, Pommes, Salaten und Eintöpfen vollgestellt. Die Frage, die ich mir selbst stellte war, wie ich das alles problemlos herunter bekommen würde.

Wir setzten uns zu unseren Klassenkameraden, wobei man mich normal begrüßte, Ness allerdings nur missbilligend anstarrte und uns anschließend ignorierte. Die Dunkelhaarige hatte dafür nur ein überlegenes Lächeln übrig und nahm einen Bissen von ihrem Salat. »Igitt! Der schmeckt scheußlich!«, war ihr einziger Kommentar dazu. »Weißt du,«, sagte Ness zu mir mit vollem Mund, »Mein Dad ist total cool! Den möchtest du bestimmt auch mal kennenlernen. Er ist damals mit Mr. Newton in eine Klasse gegangen und hat ihm meine Mum ausgespannt.«, grinste sie stolz.
 

Na ob das so cool war, fragte ich mich. Mr. Newton musste ziemlich verletzt gewesen sein. Mit gesenktem Blick stocherte ich in meinem Eintopf herum und wusste nicht so recht, was ich dazu sagen sollte. Wahrscheinlich war schweigen besser, als irgendein unangebrachter Kommentar. Nicht, dass ich Ness noch verletzte oder Mr. Newton, der ganz in unserer Nähe ein Gespräch mit einer Schülerin hatte, irgendetwas von Ness Plauderanfall mitbekam.
 

»Meine Mum war eh ziemlich beliebt.«, redete sie munter weiter. »Fast jeder Typ aus der Jahrgangsstufe stand auf sie. Die Mädchen damals hatten es echt schwer mit ihr, obwohl sie jeden außer meinen D ad abgewiesen hat! Aber schon einige Wochen nach Schulabschluss hat sie meinen Dad geheiratet und in den Flitterwochen bin ich dann entstanden!« So viel Offenheit war mir irgendwie zu peinlich. Ich wollte diese Details aus dem Leben ihrer Eltern nicht wirklich wissen. Vor allem nicht, wann genau sich ihre Eltern wer weiß wo vergnügt hatten.
 

»Jane?«
 

»Ja?« Ich hatte alles um mich herum vergessen, als ich mich darüber geärgert habe. »Tut mir Leid, Ness! Ich hab gepennt.«, entschuldigte ich mich. »Kein Problem. Aber ich wollte dir sagen, dass ich wohl die nächsten ein bis zwei Wochen nicht da sein werde. Mein Dad hatte sich ja angekündigt und wir werden uns wohl erst am Jahresabschlussball dann wieder sehen.« Irgendwie hatte ich das Gefühl, es bedrückte sie, dass ihr Vater so selten da war. Aber ich glaube das war normal, denn ich fühlte mich genauso, wenn ich allein war, was nun einmal der Fall war, wenn sie oder Melissa nicht bei mir waren.
 

Am Ende des Tages saß ich vollkommen fertig im Bus auf dem Weg nach Hause. Wir hatten einen unangekündigten Test in Mathe geschrieben und Ness war kurz nach unserem Gespräch beinahe spurlos verschwunden. Sie freute sich so sehr, dass ihr Vater sie besuchen kam, dass sie meinte, sie müsse noch so viel vorbereiten und das Haus mal wieder auf Vordermann bringen. Ich ließ ihr diesen Spaß und sagte, ich würde mit dem Bus fahren.

Zu Hause angekommen ging ich als erstes in die Küche, wo Melissa schon einen Braten im Ofen hatte und dabei war die Kartoffeln zu schälen. Als sie mich bemerkte drehte sie sich um und lächelte mich an. »Na? Wie war die Schule, Jane?«, fragte sie mich. Ich gab ihr allerdings keine Antwort und verschwand erstmal ein mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett legte und über den heutigen Tag in Ruhe nachdachte. Nach einiger Zeit wurde ich müde und schloss die Augen.
 

Ich stand wieder auf dieser Veranda und sah in ein Wohnzimmer. Es war so freundlich eingerichtet. Ein helles Sofa stand mit dem Rücken zum Fenster mitten im Raum und an der gegenüberliegenden Wand ragte ein riesiger Plasma- oder LCD-Fernseher in die Höhe. Es lief irgendeine Kinderserie, was man an den bunt und lustig gezeichneten Figuren erkennen konnte.

»Bella?«, rief eine Stimme und automatisch drehte ich mich um. Es war, als würde ich gerufen werden. Dort, wo die Stimme herkam, stand ein großgewachsener, blonder Mann mit blasser, durchschimmernder Haut. Es war bewölkt, aber ich war sicher, dass sie im Sonnenlicht mindestens so stark leuchten müsste, wie Diamanten. »Was ist denn Carlisle?«, fragte ich diesen Mann. Wieso wusste ich den Namen?
 

Der Mann sprach weiter. »Ich habe endlich eine Möglichkeit gefunden die Verwandlung für eine begrenzte Zeit rückgängig zu machen!«, sagte er mir. Freude stieg in mir auf. Der Gedanke an ein Baby überwältigte mich. »Weiß Edward schon Bescheid?«, fragte ich den Mann, den ich Carlisle genannt hatte und er nickte. Er sagte, Edward habe das Mittel schon bekommen und jetzt würde nur noch ich dieses Mittel nehmen müssen, damit wir beide unseren Wunsch, ein zweites Kind zu haben, gefahrlos erfüllen konnten. Er erklärte, dass es dann kein Hybrid sei, wie Ness, sondern ein Mensch, der dann frei wählen könne, ob er ein Vampir oder ein Mensch sein wollte. Als mir Carlisle ein Weinglas mit einer rötlichen Flüssigkeit gab, roch ich einmal daran. Es roch metallisch, salzig. Wie Blut. Ich trank davon und setzte mich auf das Sofa, weil ich nicht wusste, wie es wirken würde. Nicht lange und ein ungeheurer Schmerz durchfuhr mich. Mir wurde schwarz vor Augen und alles verschwamm.
 

Ich konnte ein lautes, unausstehliches Piepen hören und als ich die Augen aufschlug waren Schwindel und Schmerz verschwunden. Schweißgebadet schreckte ich mit aufgerissenen Augen hoch. Es war nur mein Wecker gewesen, der mich geweckt hatte. Vor mir stand eine besorgt aussehende Melissa, die sich jetzt langsam zu mir herunter beugte und meine Stirn fühlte. »Du bist ja ganz heiß, Kind!«, sagte sie entsetzt, »Du hast im Schlaf geschrien und ich hab‘ mir Sorgen um dich gemacht.«
 

Leicht benommen stand ich auf und ging ohne ein Wort an ihr vorbei ins Bad. Ich brauchte eine heiße Dusche. So viel war sicher. Das warme Wasser entspannte meine angespannten Muskeln ein wenig und wusch meinen Schweiß weg.

Ich hatte leider ein Problem!
 

Fragen begannen sich mir zu stellen. War diese Bella die Isabella von den Abschlussportraits? Und war dieser Edward etwa Edward Cullen? Der Junge, dessen Bild neben ihr hing? Dieser Carlisle hatte von Ness gesprochen! Waren diese beiden ihre Eltern?
 

Ich konnte gar nicht so schnell denken, wie sich neue Fragen auftürmten. Leider war Ness nicht mehr zu Hause, denn schon am Mittag war sie in Richtung Denali, wo ihre Tanten wohnen, aufgebrochen. Dort wollte sie mit ihrer Tante, für mich unverständlicher weise, Bären jagen. Bei uns gab es genügend Bären! Viel zu viele für meinen Geschmack, da ich ständig mit dem Auto umgeworfenen Müllcontainern ausweichen musste auf meinem Weg ins >Zentrum< von Forks, wo der einzige Supermarkt für die nächsten 20 Meilen stand.
 

Langsam schlich sich mir die Idee ein nach Denali zu fahren und Ness persönlich zu fragen. Ihr Handy war immerhin ausgeschaltet. Allerdings musste ich darüber mit Melissa sprechen, was sich bestimmt als schwierig erweisen dürfte. In den Monaten, die ich bei ihr wohnte, war sie schon beinahe zu einer Übermutter mutiert, die mich vor allem beschützen wollte, was unter Umständen schlecht für mich sein könnte. Wenn es nach ihr ginge, hätte ich einen Privatlehrer und würde wohl nie aus dem Haus heraus dürfen. Ich hatte mich ganz schön anstrengen müssen, wenigstens auf eine normale High School gehen zu dürfen, damit ich Kontakt mit neuen Leuten knüpfen konnte.
 

Langsam festigte sich mein Entschluss nach Denali zu fahren. Mein Hindernis war allerdings: Wie bekam ich ein Auto?
 

Doch da fiel mir ein, dass Ness immer davon erzählte, dass in der Garage ihres Hauses mindestens ein Duzend Autos stand. Es würde ihr bestimmt nichts ausmachen, wenn ich mir eins ausborgte um SIE zu besuchen.
 

Und vielleicht würde ich in Denali auch endlich ein paar Antworten bekommen.

Zumindest würde ich Ness auf alle Fälle auf meine Träume ansprechen, jetzt, wo ihr Name in ihnen gefallen war!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-07-28T19:46:31+00:00 28.07.2011 21:46
OH jetzt verstehe ich langsam. OG GOTT wie wird Bella reagieren wenn sie alles wieder weiß
Von: abgemeldet
2009-03-30T14:29:36+00:00 30.03.2009 16:29
wow deine story ist echt der hammer! ich bin total begeistert!!!^.^
klasse, dass Jane ein auto von Ness nehmen will;) hehe
Von: abgemeldet
2009-03-11T12:05:32+00:00 11.03.2009 13:05
Hallo...
habe gerade deine FF gelesen und bin sehr gespannt wie es weitergeht mit Edward und "Jane"
Wie ist sie überhaupt dorthingekommen? Was ist passiert? Schreib schnell weiter bitte....

Liebe Grüße Nicki
Von: abgemeldet
2009-03-07T10:26:12+00:00 07.03.2009 11:26
Ich finde das ist eine lustige Geschichte^^ Du schreibst nicht schlecht ;)
Also weiter so, bin schon gespannt, wies weiter geht mit "Jane" und Edward^^


Zurück