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Sanguis Regiis

And the night shouted: "Liar!"
von

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Murder - Memories full of pride

Der Mord – Erinnerungen voller Stolz
 

Ein warmer Abendwind umspielte Clays Gesicht und seinen Mantel, während er kurz inne hielt und zum sternenklaren Himmel hinaufblickte.

Er atmete einmal tief durch, schloss die Augen und genoss den Augenblick.

Seine feinen Ohren trugen die Geräusche einer Bar zu ihm, welche noch Meilen entfernt war und doch hörte er es, als wäre es einfach nur um die nächste Ecke.

Er konnte hören, wie jemand einen Witz erzählte, andere lachten daraufhin und dann wurden die Gläser zusammengestoßen.
 

Der Duft von frischen Wildreben drang in Clays Nase und mit einem Lächeln erinnerte er sich, dass das Gebiet, in dem er sich gerade befand, früher einmal zu einer Nation gehörte, welche Frankreich hieß.

Erfreut über seine Erinnerungen atmete er begierig die Luft noch einmal ein, verdeutlichte sich, was es hieß, zu leben und dann durchflutete ein Stolz seinen Körper, denn er noch nie zuvor gefühlt hatte.

Er lebte, zwar nicht mehr als Mensch, aber er lebte und war stolz auf das, was er ist.
 

Clay Morton versank in seinen Gedanken, erinnerte sich, dass er kurz nachdem er zum Vampir geworden ist, für einige Zeit seinen Weg verloren hatte und seinem Durst nach Blut ungehemmt nachgegangen war.

Doch diese Phase hatte nur kurz gedauert, dann wurde ihm wieder bewusst, was er geschworen hatte.

Den Notleidenden zu helfen und als er seinen Weg wieder gefunden hatte, war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen.

Er war kein Sakrileg – es sei den, es würde nach der Meinung des Vatikans gehen – es war alles seine Bestimmung. Auch wenn die Menschen an manchen Orten litten und viele Vampire, welche durch die Welt streiften,

ihren Weg verloren hatten und Pein über die Menschen brachten, waren es nicht auch die Vampire, die litten?

Wurden sie nicht von den Menschen zu dem gemacht, was sie waren?

Waren es nicht vie Vorurteile und die Verfolgung durch Vampirjäger, welche sie dazu trieben, sich Opfer zu suchen um deren Blut zu trinken?
 

Für Clay bestand kein Zweifel, dass nicht die Vampire das Böse waren, sondern die Jäger.

Und als im das klar geworden war, schwor er sich sein Leben einen Sinn zu geben.

Er schwor sich die Jägergruppen zu zerschlagen und jeden Vampir, der mordend durch die Welt zieht, zu läutern.

Durch das Wort, oder durch das Schwert.

Clay war es einerlei.

Konnte er mit den Jägern reden, würde er reden, konnte er sie töten, würde er sie töten.

Dasselbe galt für die Vampire und ein letzter Funke kirchliche Prägung war bei seinem Grundgedanken vorhanden.

„Soll Gott doch über sie richten.“ sagte er sich selbst, um sein Gewissen zu beruhigen.
 

Doch der Stolz den er verspürte, während er die Umwelteinflüsse wahrnahm wie selten zuvor, war der letzte Jäger, denn er getötet hatte.

Es war ein King gewesen, nun nicht direkt ein vollwertiger King, aber es war ein Novize gewesen, der kurz vor seiner Ernennung zum King gestanden war.

Drei Prüfungen hätten ihm noch gefehlt.

Unter anderem auch jene, die ihm zum Verhängnis geworden war.

Der Novize hatte den Auftrag bekommen, Clay Morton zu finden und zu töten, doch statt dem Novizen hatte Clay diese Begegnung überlebt.

Der Jäger war zum Opfer der Beute geworden.

Für Clay hingegen war dieser Sieg mehr als nur ein weiterer Schritt auf seinem Weg zum Ziel.
 

Er hatte einen Novizen der Kings getötet, jener Jägergruppe, welche als die stärkste und fähigste bekannt war.

Ein ausgebildeter King zog meist alleine in die Jagd doch in Notfällen standen sie zusammen, wie eine Familie.

Der Ruhm ihrer Unantastbarkeit war gebrochen und nun, bereits seit zwei Wochen sammelte sich der Stolz in Clays Körper.

Jede Nacht wurde ihm aufs Neue bewusst, was er vollbracht hatte und vor knapp drei Nächten war ihm zum ersten Mal der Gedanke gekommen, dass es ein Beweis seiner Stärke war.

Ein Gedanke folgte auf den anderen und innerhalb von wenigen Sekunden war im bewusst geworden, was er tun musste.
 

Es würde nichts bringen, wenn er Nacht für Nacht durch die Welt ziehen und Jäger töten würde.

Dadurch würde sich nie etwas ändern, aber wenn er es schaffte ein Zeichen zu setzten, dann…

Dann würde sich die Welt ändern.

Clay kannte Teile der Gründungsgeschichte der Kings.

New York war von den Dämonen, Werwölfen und Vampiren kontrolliert worden.

Nachts gehörten ihnen die Straßen.

Doch dann kamen die Kings und alles änderte sich.

Die Kings rissen die Kontrolle an sich und das hieß, wenn man die Kings besiegen würde, würden sich die Machtverhältnisse wieder ändern.
 

Aber Clay war klar, dass es nicht reichte, irgendeinen King zu töten, nein er musste einen der Führungselite erwischen.

King Lyon III. The King of Kings.

King William IX. The King of Compton.

King Ramses VII. The King of Brooklyn.

Clay musste einen der drei besiegen um die Moral der Kings zu brechen.

Es blieb nur noch die Frage offen, wenn er angreifen sollte.

Ein kurzer Windhauch riss Clay wieder zurück in die Gegenwart und er öffnete wieder seine Augen.

„Niemand ist unsterblich.“, sagte er mit einem Grinsen, „Auch kein König.“

Er setzte sich wieder in Bewegung und ging in die Richtung, aus er zuvor die Stimmen gehört hatte.



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