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The Flower of Hope

Naruto x Fem!Haku
von

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Confrontation – Fourth Act: Ultimate Art

Verdammt, das hat wirklich länger gedauert, als ich gedacht hatte. Eigentlich war das Chapter schon vor knapp vier Wochen zu circa 90% fertig, aber ich bin dann einfach nicht mehr zum Schreiben gekommen. Zuerst ne fiese Grippe, dann noch Schulstress; da bleibt nicht wirklich viel Zeit, um den Kopf für kreatives Denken frei zu bekommen. Es tut mir wirklich leid, dass ich die Kapitel nicht schneller schreiben kann. Es geht mir selbst auch ein wenig auf die Nerven. Ich hatte ja eigentlich geplant, die FF noch in diesem Jahr beenden zu können, aber daraus wird wohl nichts. Mal sehen, ob ich es bis zum Februar oder März schaffe. Leider sieht es in den nächsten Monaten nicht wirklich danach aus, dass ich sonderlich viel mehr Zeit haben werde. In Dezember sind bereits die Kolloquien und im Frühling werden dann Abi Prüfungen geschrieben. Ich hoffe trotzdem, das alles irgendwie unter einem Hut zu bekommen, da ich diese Fanfiction wirklich langsam mal beenden will.

Eine gute Nachricht habe ich immerhin: Der Plot ist nun bis zum Ende durchgedacht und auch konzipiert (es werden noch, wenn ich es kurz mache, drei Kapitel folgen und dann noch einen Epilog, der einen Einblick in die Zukunft gibt).
 

Noch eine riesiges Dankeschön an die fleißigen Kommentar Schreiber. Für uns Hobby Autoren sind sie schließlich wie die Luft zum Atmen^^

Habe mich wirklich darüber gefreut, zu sehen, dass es noch ein paar Leute da draußen gibt, die immer noch Gefallen an der FF finden.

Ich hoffe, ich werde eure Erwartungen in Zukunft nicht enttäuschen.
 

Nun, was gibt es als Vorwort noch viel über dieses Kapitel zu sagen? Eigentlich nicht viel. Lediglich, dass es ein wenig zermürbend war, es zu schreiben. Ich denke, ich weiß nun, wie sich Tite Kubo gefühlt haben muss, als er in seinem Manga Bleach eine so große Schlacht inszenieren musste; irgendwann verliert man einfach den Spaß daran, so viele Kämpfe zu schreiben (bzw. zu zeichnen). Dementsprechend skeptisch bin auch gegenüber diesem Kapitel. Ich weiß nicht, ob es euch gefallen wird oder ob ihr es langweilig findet. Ihr könnt mir ja Feedback schreiben.

Es sind übrigens drei Stellen dabei, die ich aus Bleach "geklaut" habe. Cookie für denjenigen, der sie findet :D

Freue mich wie immer über Lob, Kritik et cetera.
 

Überarbeitungs-Kommentar: Links zu den Lieder für musikalische Untermalung wieder entfernt, da sie angeblich den Lesefluss beeinträchtigen... komisch, dass früher nie jemanden gestört hat. Naja, sind ja eh nicht so wichtig; es hat ja jeder seine eigene Musik, die er sich beim Lesen anhören kann, ne?^^
 

Confrontation – Fourth Act: Ultimate Art
 

„Orochimaru-sama...“ flüsterte Kabuto warnend den Namen seines Meisters.

„Ich habe es bereits gemerkt.“ antwortete der Sannin, der die Verfolger schon lange bemerkt hatte. Bisher wusste er nur noch nicht, um wie viele es sich handelte.

Ohne sich etwas anmerken zu lassen, rannten die drei Ninjas weiter durch den dünn bewachsenen Wald, der sich immer mehr lichtete, je näher man dem Regenreich kam. Schon jetzt waren die großen schwarzen Gewitterwolken am Horizont zu sehen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hätten sie ihr Ziel erreicht.
 

Plötzlich wurden mehrere Kibakufuda auf die kleine Gruppe geworfen, die augenblicklich detonierten, sobald sie den Boden berührten. Natürlich fiel es dem Hokage und seinen beiden Gefährten nicht sonderlich schwer, der einfallslosen Attacke problemlos auszuweichen.

Noch ehe sich der Rauch, welcher durch die kleinen Explosionen verursacht wurde, gelegt hatte, wurden die drei Shinobis auch schon in den Nahkampf verwickelt. Trotz der spärlichen Sicht gelang es ihnen mühelos, sich zu verteidigen und ihre Gegner von sich weg zustoßen.

Langsam klärte der Rauch wieder auf und offenbarte somit die Identitäten der Angreifer.
 

Lächelnd ließ der Sannin seinen Blick über die einstigen Konoha Nins vor ihm schweifen.

„Kukuku, na wen haben wir denn da? Ich habe mich schon eine ganze Weile lang gefragt, wer uns wohl verfolgen würde. Aber hätte ich nicht gedacht, solch vertraute Gesichter wiederzusehen. Asuma, Gai...“ Mit einem breiten Grinsen musterte der Hebi die letzte Person. „und dann natürlich noch meine liebe Schülerin Anko-chan.“

„Orochimaru.“ sprach die Frau leise, während ihre zornigen Augen den Sannin böse anfunkelten. Oh, wie lange hatte sie auf diese Moment gewartet.

Der Angesprochene zog eine beleidigte Grimasse. „Was? Keine herzliche Begrüßung für deinen Sensei? Keine Umarmung? Du bist wirklich kalt geworden, Anko-chan.“

Anko schnaubte verachtend. „Lass gefälligst deine Spielchen. Du wirst hier sterben; doch zuvor habe ich noch ein paar Fragen an dich.“

Besorgt schielte Asuma zu seiner Teampartnerin. Er ahnte schon, dass diese Begegnung wohl sehr persönlich werden würde. Doch auch er hatte noch eine offene Rechnung mit der Schlange zu begleichen, schließlich hatte er seinen Vater auf dem Gewissen

Orochimaru lachte laut. „Ach ist das so, meine kleine Anko-chan? Du bist immer noch so impulsiv wie damals. Doch leider habe ich keine Zeit, um mit dir und deinen Freunden zu spielen.“

„Du hast wohl vor zu fliehen, ne? Als ob wir das so einfach zulassen würden.“ mischte sich der Sarutobi in das Gespräch mit ein.
 

Bevor Orochimaru etwas erwidern konnte, wurde seine Aufmerksamkeit auf ein Rascheln in den Bäumen gelenkt. Keinen Augenblick später schossen aus allen Richtungen tiefschwarze Vögel auf sie zu. Ohne zu Zögern ließ der Sannin unzählige Schlangen aus seinem Ärmel erscheinen, welche die Flugtiere mit ihren weit aufgerissenen Mäulern abfingen, ehe sie ihn und seine beiden fähigsten Shinobis erreichen konnten. Zu seiner großen Verblüffung lösten sich die Vögel in Tinte auf, welche den Boden, auf dem sie standen, fast vollständig bedeckte. Interessiert beäugte der Mann die Flüssigkeit, doch schien sie keine weitere Gefahr darzustellen. Er wollte soeben lachend seine Abschied nehmen, als er merkte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Ein schneller Blick zu seinen Gefährten bestätigte, dass es ihnen genauso erging.
 

Aus dem Hintergrund ertönte eine selbstsichere Stimme. „Ninpō: Kage Shibari no Jutsu, erfolgreich.“

Kurz darauf erschien Shikaku aus dem Gebüsch, an seiner Seite Sai, dessen Lippen mal wieder ein falsches Lächeln zierte. In seiner Hand hielt er einen einzelnen Pinsel.

„Wir waren wohl am Ende doch unachtsam, Orochimaru-sama.“ sagte Kabuto, doch klang er eher amüsiert, als enttäuscht. Sasuke hingegen blieb völlig ungerührt.

„Kukuku, scheint so, Kabuto. Wirklich clever, den Schatten durch die Tinte zu tarnen.“ lachte der Hebi leise.

Anko zog mit den Zeigefinger ein Kunai aus ihrer Tasche, während sie ihrem ehemaligen Lehrmeister ein fieses Grinsen zuwarf. „So Orochimaru... und nun unterhalten wir uns ein wenig...“

„Überstürze nichts.“ wurde die Kunoichi von Asuma ermahnt, der seine beiden Knöchelmesser hervorholte und sogleich die Finger durch durch die entsprechenden Löcher im Metall steckte. „Shikaku kann dieses Jutsu nicht ewig aufrecht erhalten. Deshalb sollten wir uns zuallererst einmal um die beiden anderen kümmern, bevor wir uns der Schlange zuwenden.“
 

Der Nara warf einen kurzen Blick zu seinem Freund. Abgesehen von dem konzentrierten Gesichtsausdruck, zeigte er bisher keinerlei Anzeichen von Erschöpfung. Viele Faktoren spielten bei Ausführung der Hijutsu seines Clans eine Rolle, wie beispielsweise die Entfernung zum Gegner oder der Stand der Sonne. Obwohl sie momentan klar in der günstigeren Position waren, hatte der Sarutobi recht; bei drei Kontrahenten gleichzeitig könnte er es fünf, maximal zehn Minuten aufrecht erhalten. Trotzdem wäre dies genug Zeit, um sich der Feinde zu entledigen.
 

Aufgeregt hüpfte Gai von einem Bein zum anderen. „Yosh, worauf warten wir dann noch? Lasst uns endlich anfangen!“ Der Taijutsu Spezialist strotze nur so vor Kampfeslust. Die Tatsache, dass sich ihre Gegner nicht bewegen konnten, war zwar ziemlich langweilig, aber es kümmerte ihn nicht weiter. Allein das Ergebnis zählte. Und was viel wichtiger war: Dadurch, dass er bei der Beseitigung des Hebis dabei sein würde, hätte er wieder einen deutlichen Vorsprung gegenüber Kakashi...
 

Ohne weitere Zeit zu verschwenden, stürmten Asuma und Gai auf Sasuke und Kabuto los, welche völlig wehrlos waren. Trotz ihrer misslichen Lage schienen diese nicht gerade besorgt zu sein. Im Gegenteil sogar: Während Kabuto nur leicht lächelte, zeigte sich der Uchiha völlig desinteressiert.

Fast gleichzeitig erreichten die Angriffe der zwei Jōnins ihr Ziel. Zu allgemeiner Verwunderung jedoch, schaffte es Kabuto, den Faustschlag von Gai, der auf den Brustkorb des Yakushis gezielt war, abzufangen und auch Sasuke parierte mit seinem Kusanagi die Attacke von Asumas Knöchelmesser, welches ihn enthaupten sollte. Noch völlig schockiert über die aktuelle Entwicklung der Ereignisse, mussten die beiden ehemaligen Konoha Nins harte Tritte einstecken, welche sie postwendend zurück zu den anderen Mitgliedern ihres Team beförderte.
 

„Wie zum Henker...!?“ sprach Anko, während sie ungläubig das Schauspiel betrachtete. Auch Orochimaru befand sich mittlerweile nicht mehr unter dem Einfluss der Lähmung.

Hustend kamen Gai und Asuma wieder auf die Beine, während ihre verdutzten Blicke von den feindlichen Shinobis über zu Shikaku wanderten.

Der Nara, welcher sich absolut sicher war, sein Jutsu nicht versehentlich aufgelöst zu haben, schnaubte nun verärgert, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.

„Ach verdammt; ich hätte es merken müssen. Das ist dein Werk, nicht wahr Sasuke?“

Fragend starrten die anderen Teammitglieder zuerst ihn, dann den besagten Uchiha an; alle, bis auf Sai, der sich seit Beginn der Auseinandersetzung nicht gerührt hatte und immer noch scheinbar fröhlich vor sich hin lächelte.
 

Schlagartig legte sich ein großer Schatten über die Lichtung. Eine dicke Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und fing ihre Strahlen ab.

„Kukuku, gut gemacht Sasuke-kun. Mit einem Genjutsu das Erscheinungsbild der Umgebung zu verändern... wirklich schlau.“ lachte Orochimaru amüsiert.

Die ganze Zeit über hatten die Widerstandskämpfer geglaubt, es wäre ein wolkenloser Himmel, doch es war alles nur eine Illusion gewesen. Es stimmte zwar, dass Shikakus Jutsu zu Anfang erfolgreich war, allerdings konnte er aufgrund von Sasukes Genjutsu nicht bemerken, als Wolken die Sonne verdeckten und somit sein Schattenjutsu neutralisierten.

Der Uchiha zeigte noch immer keine Gefühlsregung. „Ich werde mich um diese Typen hier kümmern.“

Ein breites Grinsen machte sich auf Orochimarus Lippen breit. „Ich verstehe... verschwende aber nicht zu viel Zeit mit den unwichtigen Dingen hier, Sasuke-kun.“

„Keine Sorge, es wird nicht lange dauern.“

„Kukuku, wenn das so ist... Kabuto, wir gehen.“
 

Der Grauhaarige nickte nur gehorsam und wand sich um, um mit seinem Meister die Flucht zu ergreifen. Die beiden Männer waren schon im Begriff los zu sprinten, als sich ihnen erneut Asuma und Gai in den Weg stellten. Ihre Angriffe gingen jedoch ins Leere. Die Gestalten von Orochimaru und Kabuto lösten sich einfach in Rauchschwaden auf. Ein dichter Nebel umgab die kleine Waldlichtung, sodass man jegliche Orientierung verlor.

Asuma stöhnte genervt. „Schon wieder ein Genjutsu? Wann hast du das gemacht?“

Sasuke schielte kurz zu dem Sarutobi. „Das ist ohne Bedeutung. Aus diesem Nebel gibt es kein Entkommen.“

„Wir müssen also zuerst dich ausschalten, bevor wir die Schlange verfolgen können.“ stellte Gai lächelnd fest. In seinem Augen glänzte der pure Kampfeseifer.

Langsam verlor Anko die Geduld. „Du kleiner Bastard. Für wen hältst du dich eigentlich?!“

Der Uchiha würdigte die Frau keines Blickes. „Orochimarus frühere Schülerin, huh? Jetzt verstehe ich, wieso er dich zurückgelassen hat. Solch eine jämmerliche Existenz.“
 

Die Worte reichten vollkommen aus, um Anko genug zu provozieren. Wütend streckte sie Arme aus, worauf etliche Schlangen auf Sasuke zugeflogen kamen. Dieser blieb jedoch unbeeindruckt. Mit einem blitzschnellen Streich seines Schwertes, fast unmöglich für das normale Auge zu sehen, schlug er den Reptilien die Köpfe ab und umfasste mit der freien Hand einen der Rümpfe. Bevor Anko die Tiere wieder zurückziehen konnte, schickte der Uchiha sein Raiton durch die Schlange. Hätte Asuma nicht im letzten Moment noch eingegriffen und die Verbindung mit seinen Knöchelmessern getrennt, so wäre die Kunoichi mit Sicherheit einen Stromtod gestorben.
 

Verbittert biss sich die Frau auf die Unterlippe, als sie realisierte, wie eng sie dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen war.

„Danke Asuma.“ sagte sie leise, jedoch mit einem zornigen Unterton. Sie war wütend auf sich selbst, dass sie so leichtsinnig gewesen war... und auch wütend über Orochimaru, da er sich wieder einmal der Verantwortung entzogen hatte.

„Pass das nächste mal besser auf. Ich kenne Sasuke zwar nicht gut, aber Kakashi hat mir erzählt, dass er ihm einige seiner besten Jutsus beigebracht hat. Dann noch das Training unter der Schlange und nicht zu vergessen sein Sharingan... wir müssen vorsichtig sein.“

„Ja, ich weiß; aber wenn wir zu viel Zeit verlieren, können wir Orochimaru nicht mehr einholen.“

Asuma seufzte. „Das ist mir bewusst. Aus diesem Grund sollten wir es auch schnell beenden, in dem wir ihn als Team ausschalten. Egal wie talentiert er ist, wir sind ihm zahlenmäßig haushoch überlegen. Und diesen Vorteil müssen wir ausnutzen, um ihn in eine Falle zu locken.“
 

Die ehemaligen Konoha Nins schafften Abstand zwischen sich und ihrem Feind, damit sie eine Strategie entwickeln konnten. Shikaku hatte bereits im Kopf einige Taktiken ausgearbeitet und teilte sie nun seinen Freunden mit, welche konzentriert den Worten des Naras lauschten.

Sasuke schaute nur desinteressiert der Unterhaltung zu, ließ seine Feinde aber gewähren. Es spielte keine Rolle, ob sie einen Plan hätten oder nicht.

Zügig verteilten sich die fünf Shinobi auf dem Kampffeld und umstellten den Uchiha somit.

Dieser schüttelte nur mit dem Kopf, während er sein Sharingan aktivierte.

„So, seit ihr dann fertig? Gut. Zeit zu Sterben...“
 

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Wieder einmal formte Guren mit einer kreisenden Armbewegung ein Kristallrad um ihre Längsachse. In einem rasanten Tempo kam sie auf Haku zugeschossen. Alles was sich in dem Weg der Shōton Nutzerin befand, wurde hinweg gefegt, wie trockenes Laub im Herbstwind. Ohne sich von der Stelle zu bewegen, streckte Haku lediglich die Hand nach vorne und... fing Gurens Sturmangriff einfach ab. Langsam stoppte die Rotation des Rades. Ungläubig musste die Oto Nin mit ansehen, wie ihre Kristalljutsu eingefrorenen wurde. Danach sprang das Eis auch auf Guren über und drohte, sie in einen Eisblock einzuschließen. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, sich dem Einfluss von Hakus Technik zu entziehen, in dem sie die Oberfläche ihrer Haut mit einer dünnen Kristallschicht überzog. Sofort setzte sie wieder zum Angriff an und versuchte, Haku mit ihrer Armklinge zu enthaupten. Der Streich verfehlte jedoch, als sich Haku unter der Waffe hinweg duckte. In einer fließenden Bewegung vollführte die Hyōton Userin einen Beinfeger, mit dem sie Guren von den Füßen holte. Noch während die Oto Nin fiel, verpasste Haku ihr einen heftigen Tritt gegen den Oberkörper, welcher sie mehre Meter zurückschleuderte.
 

Es kam Guren so vor, als würde jegliche Luft aus ihren Lungen gepresst werden. Schwer hustend rappelte sie sich wieder auf. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Stelle, an der sie den Treffer erlitten hatte, vereist war. Selbst mit ihrem Shōton war sie nicht in der Lage, etwas gegen das Eis zu unternehmen. Ihr Kekkei Genkai und das von Haku hatten gewisse Gemeinsamkeiten und so wusste Guren, dass sie direkte Berührungen von nun an vermeiden müsse, wenn sie nicht als Eisklumpen enden wollte. Trotzdem hatte sie einen Nachteil gegenüber dem Hyōton; denn im Gegensatz zu diesem, konnte ihre Fähigkeit keine reine Energie erstarren lassen. Trotzdem würde sie diesen Kampf gewinnen! Der Glaube an Orochimaru-sama trieb sie an.
 

Sie verlängerte die Klingen an ihrem Unterarm auf ungefähr sechzig Zentimeter, sodass sie im Nahkampf eine größere Reichweite besaß und nicht Gefahr lief, wieder von der Akatsuki berührt zu werden.

Haku ahnte bereits die Absichten ihrer Gegnerin, als diese wieder auf sie zu gerannt kam. Deshalb erschuf sie nun ein mittellanges Katana aus Eis, um sich gegen Gurens Waffen verteidigen zu können. Das auffälligste Merkmal des Schwertes war das Stichblatt, welches wie ein viereckiger Stern geformt war, und eine lange Kette am Schwertgriff, an deren Ende sich eine sichelförmige Klinge befand; logischerweise auch aus Eis.

Nach ihrem Kampf damals gegen Bee, hatte sie Naruto gebeten, sie ein wenig in Kenjutsu zu unterrichten, damit sie in Situationen, wie dieser, besser vorbereitet wäre. Natürlich hatte der Jinchūriki freudig zugestimmt. Zwar brachte Naruto ihr viele Tricks und besondere Bewegungen bei, es war jedoch nichts im Vergleich zu den unglaublichen Fähigkeiten, über welche ihr Liebster oder die Kiri no Shinobigatana Nananin Shū verfügten. Dennoch sollte es ausreichen, um sich gegen ihren Gegner erfolgreich zur Wehr zu setzen.
 

Die Akatsuki ergriff die Kette und schleuderte Guren die scharfe Sichel entgegen. Mit einem hohen Sprung wich die Blauhaarige der Waffe aus und nutzte die Geschwindigkeit der Flugphase, um ihre Armklinge auf Haku niedersausen zu lassen. Ein heller Klang ertönte, als Eis auf Kristall prallte. Keines der beiden Stoffe schien einen Vorteil gegenüber des anderen erringen zu können und so verschwendete Guren nicht viel Zeit und startete eine Serie von Angriffen. Grazil wie eine Tänzerin und mit der Geschmeidigkeit einer Katze, wich Haku allen Hieben ihrer Kontrahentin aus und ging dann selbst in die Offensive. Mit einem schnell ausgeführten Horizontalhieb zwang sie ihre Gegnerin, sich durch einen Salto nach hinten in Sicherheit zubringen. Sofort schickte sie ihre Wurfwaffe der Oto Nin hinterher, welche die Sichel mit ihren Armklingen parierte.
 

Mit einem weiteren Rückwärtssprung schaffte sie genügend Abstand zwischen sich und der Akatsuki, damit sie ihren nächsten Angriff vorbereiten konnte.

Rasant flog Guren durch eine Reihe von Fingerzeichen und erschuf dann mittels Shōton: Hashō Kōryū einen großen Drachen aus roten Kristall, dessen langer Rumpf sich in einer fließenden Bewegung um den Körper seiner Meisterin wand. Seine leuchtenden Augen waren auf Haku gerichtet.

Interessiert beobachtete die Schwarzhaarige das Schauspiel und entschied sich dann, es ihrer Kontrahentin gleichzutun. An der Spitze ihrer frostigen Klinge manifestierte sich ihr einzigartiges Element-Chakra und formte sich zu einem Drachen aus blau schimmernden Eis. Mit einem kurzen Schlenker ihres Schwertes, schickte sie das künstliche Ungetüm das ihrer Gegnerin entgegen. Die beiden Monster krachten mit einem ohrenbetäubenden Lärm gegeneinander und verursachten eine gewaltige Eis-Kristall-Explosion. Die spitzen Splitter schossen in alle Himmelsrichtungen davon und übersäten das Schlachtfeld mit einem tödlichen Geschosshagel. Obwohl die Soldaten beider Armeen ausreichend Abstand von den Shinobi Kämpfen hielten, wurden unzählige unschuldige Seelen von den Splittern durchbohrt. Wer nicht auf der Stelle starb, der erlitt fürchterliche Blutwunden. Doch sowohl Haku als auch Guren war dieser Fakt ziemlich gleichgültig. Mit Hilfe ihrer Kekkei Genkai hatten sie jeweils eine Halbkuppel aus Eis beziehungsweise Kristall erschaffen, welche sie vor den Auswirkungen des Angriffes vollkommen abschirmte.
 

Haku hatte jedoch nicht die Absicht, der feindlichen Kunoichi eine Pause zu gönnen. Ehe sich der Staub, welcher durch die Explosion aufgewirbelt wurde, wieder gelegt hatte, kreuzte sie ihre Finger zu einem speziellen Tora Fingerzeichen und flüsterte „Hyōton: Makyō Hakuhyō“.

Ohne das Guren es bemerkte, bildete sich hinter ihrem Rücken ein Eisspiegel. Als schließlich Haku darin erschien, war es bereits zu spät zum Reagieren. Zwar gelang es der Oto Nin gerade noch rechtzeitig, den Senbon Nadeln mit einem Hechtsprung auszuweichen, doch die Akatsuki hatte bereits weitere Spiegel erschaffen und erschien nun direkt neben Guren. Bevor sich ihr nur die geringste Möglichkeit zum Ausweichen bot, schlang sich die Kette von Hakus Schwert um ihren rechten Arm. Ungläubig musste die Frau mitansehen, wie das Körperteil fast augenblicklich von kalten Eis umschlossen wurde. Bereits nach wenigen Sekunden verlor sie jegliches Gefühl in tiefgefrorenen Extremität. Haku vollführte einen kurzen Sprung nach hinten und zog dann ihre Kette zurück, worauf der vereiste Arm einfach zerbrach und nur einen nutzlosen Stumpf zurückließ.
 

Schmerzerfüllt griff sich Guren an die Wunde, um die Blutung zu unterbinden; mit wenig Erfolg allerdings. Währenddessen fing Haku wieder lässig ihre Sichel auf und beobachtete jetzt die ältere Kunoichi teilnahmslos bei ihrem Versuch, den Blutverlust zu stoppen.

„Das du mich sogar einfrieren kannst, ohne mich direkt zu berühren... wirklich erstaunlich, Mädchen.“ sagte Guren leicht anerkennend. Die Angesprochene zeigte jedoch nicht die geringste Gefühlsregung. „Oh, ich verstehe; keine Emotionen... wie ein wahrer Ninja, huh?“

Erst jetzt ließ sich die Akatsuki auf das Gespräch ein. „In einem Kampf zwischen Shinobis gibt es nur zwei Optionen: entweder töten oder getötet werden. Dies ist das Schicksal, zu welchem uns unser Dasein in dieser verfluchten Welt verurteilt hat. Erwarte also keine Gnade von mir.“

Guren zog ernüchtert die Augenbrauen hoch. „So kalt wie Eis, huh? Wie passend. Und das trotz deiner jungen Jahre.“
 

Wieder einmal hüllte sich die junge Frau in Schweigen. Obwohl ihre Worte zwar stimmten, fing dieser emotionslose Gesichtsausdruck von der Hyōton Nutzerin an, Guren auf die Nerven zu gehen. Zugegeben hatte sie nun zwar ein gewisses Handicap, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie bereits verloren hätte. Sie hatte immer noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Da ihr jedoch langsam das Chakra ausging, blieb ihr keine andere Wahl, als auf eine gefährlichere Variante zurückzugreifen.
 

Guren atmetet tief ein und konzentrierte sich dann auf ihre nächste Technik. Mit Shishō Tenketsu öffnete sie gezielt die Chakrapunkte am ihrem Herz und wandelte ihre Lebensenergie in Chakra um. Eine bläuliche Aura umgab den Körper der Frau. Sie streckte ihren verbleibenden Arm nach oben und fixierte das Chakra in ihrer Handfläche, in der es zu zirkulieren begann. Kurz darauf bildete sich ein großes leuchtendes Shuriken, welches sie sofort auf ihre Kontrahentin warf. Wenige Meter, bevor die Attacke Haku erreichte, formte die Oto Nin das Siegel Schaf, wodurch die Waffe expandierte und eine heftige Energieexplosion verursachte. Ein tiefer Krater zeugte von dem Ausmaß des gewaltigen Jutsus. Von Haku jedoch fehlte jede Spur.
 

Ein zufriedenes Lächeln umspielte die Lippen der Shōton Nutzerin. Diese Technik hatte zwar ihren Preis, namentlich das sie die Lebensdauer des Anwenders verkürzt, aber der Einsatz lohnte sich alle Male, da der Gegner nicht darauf vorbereitet wäre.

Sie wollte sich soeben wieder Schlacht widmen, welche nach wie vor tobte, als sie eine eisige Präsenz hinter ihr verspürte, bei der ihr das Blut in den Adern gefror.

„Wo zielst du denn?“ flüsterte Haku der feindlichen Kunoichi ins Ohr.

Schnell sprang Guren weg, um sich dem Einflussbereich der Akatsuki zu entziehen. Geschockt starrte sie junge Frau an. Sie verstand es nicht. Wie konnte Haku ihrem Angriff nur ausweichen? Sie war sich definitiv sicher, dass sie nicht gesehen hatte, wie das Mädchen einen Eisspiegel erschaffen hatte. Wie hatte sie es also geschafft, nicht nur auszuweichen, sondern auch noch hinter ihr zu erscheinen?
 

Haku schaute ihre Kontrahentin mit einem kühlen Blick an. „Warum gehst du auf Distanz? Wenn du mich treffen willst, dann musst du näher kommen. Oder hast du etwa Angst davor, dass auch nur ein winziger Teil von mir außerhalb deiner Sicht ist, sobald du zu nahe kommst? Eine solche Denkweise ist in der Tat erbärmlich. Distanz ist nur von Bedeutung, wenn sich zwei ebenbürtige Gegner gegenüberstehen. Für dich und mich jedoch, ist Distanz relativ bedeutungslos. Schau gut zu: Allein dadurch...“ die Akatsuki streckte ihren Arm während dieser Worte nach vorne und tauchte in dem Bruchteil einer Sekunde direkt vor Guren auf, „...kann ich augenblicklich dein Herz berühren.“

Die Oto Nin schnappte überrascht nach Luft, als sie plötzlich die kalte Hand von Haku auf ihrer Brust verspürte. Sofort breitete sich wieder eine Schicht von Eis auf ihrem Körper aus. Ohne zu Zögern, holte sie mit ihrer Armklinge aus und versuchte, die Kunoichi vor ihr zu enthaupten. Doch ihr Angriff ging ins Leere, als Haku bereits wieder verschwunden war und auf einer anderen Stelle des Schlachtfeldes erschien.
 

Langsam machte sich in Guren die unangenehme Befürchtung breit, das ihre Gegnerin womöglich Raum-Zeit-Jutsus beherrschte. Allein schon der Gedanke war verstörend. Sie wusste, dass nur ein Hand voll Shinobis in den letzten Jahrhunderten, diese Art von Jutsu gemeistert hatten. Selbst ihr Meister, Orochimaru-sama, war es bisher noch nicht gelungen, hinter das Geheimnis dieser besonderen Techniken zu kommen. Und doch stand sie nun einem Mädchen gegenüber, welches allen Anschein diese Fähigkeit besaß und das obwohl sie wahrscheinlich noch nicht einmal das zwanzigste Lebensjahr überschritten hatte. Es war geradezu lächerlich.
 

„Wie machst du?!“ wollte Guren verbittert wissen.

„Wie mach ich was?“ gab Haku die Frage zurück.

„Verkauf mich nicht für dumm; du weißt ganz genau, was ich meine. Wieso, beherrscht jemand wie du Raum-Zeit-Jutsus?“

„Raum-Zeit-Jutsus, huh?“ wiederholte die Akatsuki etwas überrascht die Worte ihrer Gegnerin. „Denkst du das wirklich? Wie naiv. Ich kann nicht in den Dimensionen umher springen.“

Guren runzelte verwundert die Stirn. „Ach ja? Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass du einfach so schnell bist, dass ich dich nicht mehr sehen kann; oder?“

„Seltsam, das du überhaupt zu so einer Annahme kommst... schließlich hast du ja schon längst mein Kekkei Genkai und die meisten seiner Fähigkeiten gesehen.“

„Dein Kek-... willst du etwa auf den Trick mit den seltsamen Eisspiegeln hinaus? Ich hab dich keine Sekunde aus den Augen gelassen. Mir wäre aufgefallen, wenn du weitere erschaffen hättest und das war nicht der Fall.“

Noch immer ließ Haku nicht die geringste Gefühlsregung erkennen. Ihre stimme war so frostig wie immer. „Nur weil du sie nicht gesehen hast, heißt das nicht, dass sie nicht existierten.“
 

Die Oto Nin konnte mit diesen Worten absolut nichts anfangen. Die Verwirrung stand ihr quasi ins Gesicht geschrieben. Schlussendlich seufzte Haku.

„Schau her.“ forderte sie die Blauhaarige auf und trat dann leicht mit den Fuß auf den Boden. Binnen von Sekunden vereiste die gesamte Fläche, welche ihnen als Kampffeld diente.

Ungläubig beobachtete Guren das makabre Schauspiel. „Du kannst selbst ein solch gewaltiges Areal vereisen und als Spiegel benutzen... und das einfach so?“ fragte sie schockiert, während ihr Blick über die Landschaft wanderte.

Gerade mal einen Wimpernschlag dauerte es, da verschwand das Eis auch schon wieder und Haku setzte ihre Erklärung fort. „Meine Jutsus beziehen ihre Kraft aus dem Wasser in der näheren Umgebung, wie beispielsweise aus Seen und Flüssen. Aber mittlerweile kann ich auch die Wasserpartikel in der Atmosphäre sowie die Feuchtigkeit des Bodens für mein Hyōton nutzen. Desto mehr Wasser, umso mächtiger seine Techniken und umso weniger Energie kosten sie mich.“

Verbittert biss sich Guren bei dieser Erkenntnis auf die Unterlippe. „Das heißt also, du hattest durch den Regen von Anfang an den geographischen Vorteil auf deiner Seite?“

Die Akatsuki schüttelte leicht mit dem Kopf. „Zugegeben, die klimatischen Bedingen in diesem Land sind in der Tat nützlich, doch sie hätten bei diesen Kampf ohnehin kein Rolle gespielt.“

„Was meinst du damit? Hör auf, andauernd in Rätseln zu sprechen, Mädchen.“
 

Abermals entwich der jungen Frau ein kurzer Seufzer. „Sag mir, Guren, weißt du, warum Yagura die Clans mit Kekkei Genkais, welche nicht direkt unter dem Einfluss von Kirigakure standen, ausrotten ließ?“

„Vielleicht weil er ein paranoides Arschloch war?“ antwortete die Schülerin Orochimarus sarkastisch.

Ein sachtes Lächeln zeichnete sich auf Hakus Lippen ab, verschwand jedoch so schnell wieder, wie es gekommen war. „In dieser Aussage steckt mehr Wahrheit, als du annehmen möchtest. Der Yondaime Mizukage war zwar auch der Sanbi no Jinchūriki und wie jeder in Kakurezato weiß, gehörte er zu den wenigen Personen, welche die Bijūs perfekt kontrollieren konnten, allerdings war auch er nicht unbesiegbar. Irgendwie war ihm zu Ohren gekommen, dass einer der unabhängigen Clans über eine geheime Fähigkeit verfügen sollte, welche sogar in der Lage wäre, ein Bijū zu besiegen. In seinem Verfolgungswahn ließ er jeden Clan, egal ob Shinobi oder Zivilist, Mann oder Frau, ja sogar die Kinder, erbarmungslos abschlachten. Aber was erzähle ich dir da? Das weißt du natürlich genauso gut wie ich, nicht wahr? Wie auch immer. Meine Mutter, welche gleichzeitig auch das Oberhaupt des Mizore Clans war, gelang es, mit mir zu fliehen. Sie gab mich in die Obhut eines alten Ehepaares und schloss sich einer Gruppierung an, die sich zum Ziel gemacht hatte, den Mizukage zu stürzen. Ich war damals fünf alt. Wie dir vielleicht bekannt ist, misslang der Putschversuch, nicht zuletzt dadurch, dass Yagura sich vollständig in Isonade verwandelte. Meine Mutter starb dabei, aber nicht ohne zumindest einen kleinen Sieg zu erringen. Indem sie nämlich ihr eigenes Leben opferte, schaffte sie es durch ein Kinjutsu, Yagura von seinem Bijū zu trennen. Der Sanbi verschwand daraufhin in einer anderen Dimension und ward nicht mehr gesehen, doch selbst in diesem Zustand, von seinem Bijū beraubt, wollte der Bastard einfach nicht sterben. Die Anhänger des Mizukage erstickten schließlich die Rebellion im Keim und töteten jeden der Angreifer... alle bis auf einen. Ausgerechnet dem Anführer gelang es, zu entkommen...“

„Kirigakure no Kijin... der Dämon des Nebels: Momochi Zabuza.“ vervollständigte Guren den Satz. „Ich habe darüber gehört, obwohl es ein totgeschwiegenes Thema in Kirigakure ist.“

„Ja, Zabuza entkam. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet er sich meiner annahm, als ich in der Gosse endete und ums Überleben kämpfte. Das Ehepaar, bei dem ich kurzzeitig untergekommen war, wurde bereits kurz nach dem Fortgang meiner Mutter, von Yaguras Häschern ermordet. Dies war auch der Zeitpunkt, wo zum ersten Mal mein Kekkei Genkai erwachte. Auf jeden Fall nahm Zabuza mich mit und unterrichtete mich, damit ich mein Bluterbe verbessern konnte. Er machte nie einen Hehl daraus, dass er mich in erster Linie nur aufgenommen hatte, weil er mein Können für einen zweiten Putsch gebrauchen konnte, doch dies war mir ziemlich egal.“

„Ich muss zugeben, deine Geschichte ist durchaus interessant, ich verstehe jedoch nicht, warum dir mir all das erzählst.“ wurde Haku von der Oto Nin unterbrochen.

„Nun... erinnerst du dich, was ich ganz zu Beginn erwähnt habe? Der Grund, wieso Yagura überhaupt erst alle Clans auslöschen ließ? Seine Angst war nicht unberechtigt. Obwohl selbst im Mizore Clan das Hyōton Kekkei Genkai stets eine Seltenheit war, so wurde gesagt, dass alle hundert Jahre jemand geboren werden sollte, dessen Fähigkeiten die der anderen weit übersteigen werde. Dies beruht auf einer alten Legende, die seit Generationen in unserer Familie weitergeben wurde und davon erzählt, dass sich ein weißer Engel angeblich in einen einfachen Ninja verliebt hatte. Aus dieser Beziehung soll das Hyōton hervorgegangen sein. Nachdem der Mann schließlich durch sein hohes Alter gestorben war, löste sich der Engel auf. Die Seele des Engels lebte jedoch in den Nachkommen des Mizore Clans weiter und würde alle hundert Jahre neu geboren werden. Nun ja, es ist halt eine Geschichte, die man vor allem kleinen Kindern erzählte, doch mir hatte sie immer gefallen. Und wie das bei Legenden so ist, so steckt doch immer ein Fünkchen Wahrheit in diesen, ne? Es tut mir Leid Guren... unter anderen Umständen, hätten wir vielleicht Freunde werden können.“
 

Ohne die Antwort der perplexen Kunoichi abzuwarten, warf Haku ihr Schwert in die Luft. Dann formte sie ein spezielles Fingerzeichen und als die Waffe von den Wolken verschluckt wurde, spaltete sich der Himmel. Ein Kreis weißen Lichtes durchstach die schwarzen Wolkenmassen.

„Dies ist die seltenste und zugleich stärkste Fähigkeit meines Clans: Tensō Jūrin. Der ganze Himmel befindet sich unter meiner Kontrolle. Ich wollte damit eigentlich Yagura töten, aber ich habe es erst vor kurzen gemeistert.“ erklärte die Akatsuki nüchtern und vollführte danach eine Reihe geheimer Siegel. „Hijutsu: Hyōten Hyakkasō“

Augenblicklich fielen Unmengen an Schnee aus dem Wolkenloch auf die Erde herab. Die Oto Nin war im ersten Moment wie paralysiert, als sie das wundersame Schauspiel beobachtete. Es dauerte eine Weile, bis sie sich der drohenden Gefahr bewusst wurde, welche unweigerlich von dem Schneesturm ausging. Sie wusste zwar nicht warum, aber ihr Instinkt sagte ihr, dass sie fliehen sollte. Schnell versuchte sie, aus dem Einflussbereiches der unnatürlichen Wettererscheinung zu entkommen, doch es war bereits viel zu spät. Eine einzelne Schneeflocke berührte die Schulter der Frau und sofort spross eine eine Art Eisblume an dieser Stelle. Dieser Vorgang wiederholte sich nun an fast allen Stellen ihres Körpers. Aus der Ferne konnte sie noch Hakus Stimme vernehmen.

„Wer auch immer den Schnee berührt, wird augenblicklich eingefrorenen... wie eine Blume. Wenn das letzte der einhundert Blütenblätter gefallen ist... dann endet dein Leben. Sayonara.“

Immer mehr Schneeflocken fielen auf Guren herab, die bereits vollständig von Eis umschlossen war. Als die letzte Blume gesprossen war, versiegte der Schneefall und der Riss im Himmel schloss sich wieder. Überall auf dem Schlachtfeld hielten die Soldaten verwundert inne, um das mysteriöse Ereignis zu bestaunen. Ein gewaltiger Blumenobelisk aus Eisknospen schoss hunderte von Metern in den dunklen Himmel hinein.
 

Narutos Augen weiteten sich ungläubig, als er die Technik seiner Freundin erblickte. Es war ihre mit Abstand stärkste Attacke... und noch lange nicht perfekt ausgereift. Warum also, ging sie ein solches Risiko ein und verwendete dieses Jutsu? Er ballte wütend die Hand zur Faust. Niemals hätte er Haku diesen Kampf alleine bestreiten lassen dürfen. Wenn ihr etwas passiert wäre... er würde sich das nie verzeihen. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, entledigte er sich seines aktuellen Feindes und rannte eilig zu seiner Geliebten, den Eisobelisk fest im Visier.

„Haku...“ flüsterte er leise zu sich. „Ich bin gleich bei dir. Warte auf mich.“
 

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„Wie ausgesprochen künstlerisch, un.“ sagte Deidara anerkennend, als er auf seinem großen Lehmvogel über die Flut von Konoha Soldaten hinwegflog. Es würde zwar noch eine Weile dauern, bis dieses Heer in den Kampf zwischen Ame und Oto mit eingreifen könnte, doch selbst aus dieser Distanz war die gewaltige Statue aus Eis, welche in den Himmel empor ragte, nicht zu übersehen.

Dank seiner erhöhten Position sowie der Kamera, die sich an seinem linken Auge befand und mit der er weit entfernte Objekte heranzoomen konnte, war er zudem in der Lage, zu beobachten, wie die Armee des Reisreiches immer weiter zurück gedrängt wurde. An vielen Stellen erkannten die Krieger bereits, dass sie eine aussichtslose Schlacht kämpften und versuchten nun demoralisiert die Flucht zu ergreifen. Doch dadurch wurden sie noch schneller niedergemetzelt. Natürlich konnte Deidara nicht wissen, dass der Tod Gurens und somit der Verlust ihrer obersten Befehlshaberin maßgeblich dazu beitrug, dass sich das Kampfglück gegen Otogakure gewendet hatte.
 

Sein Blick schweifte über Invasionsarmee, die sich unter ihm befand.

'Das wird nicht einfach, un. Oto ist zwar quasi besiegt und Ame hat anscheinend nicht viele Verluste erlitten, aber gegen eine solche Übermacht können wir wohl nicht lange bestehen. Sie werden das Schlachtfeld und die Stadt allein durch ihre Masse förmlich überrollen, wie eine Heuschreckenplage. Doch durch ihre hohe Anzahl bilden sie natürlich ein perfektes Zielobjekt für mein Kunst, un.' überlegte der blonde Akatsuki und klopfte sich mit der Hand gegen seinen Lehmbeutel.
 

Auch wenn er sich im Moment auf den Krieg konzentrierte, so war er ziemlich verbittert über den Verlauf der Ereignisse. Bevor er sich in das Reich des Regen begab, um in die Schlacht mit eingreifen zu können, hatte er noch seine Lehmvorräte in dem nahegelegenen Versteck auffüllen und eventuell gleich noch Sasori mitnehmen wollen. Doch als er dort ankam, musste er schockiert feststellen, dass sein Partner gestorben war. Allein der Gedanke machte ihn verrückt. Er wollte es sich nie eingestehen, doch Sasori war im Laufe der Zeit zu einem guten Freund geworden. Sich vorzustellen, dass er niemals wieder sein lächelndes Gesicht sehen würde... es versetzte ihm ein Stich ins Herz. Sie hatten zwar nie eine Gelegenheit ausgelassen, sich über die wahre Bedeutung von Kunst zu streiten, doch dies war alles nur gespielt. In Wirklichkeit akzeptierten sie sich einander als Künstler und vor allem auch als Freund.
 

Traurig starrte Deidara den Ring Gyokunyo in seiner Hand an, den er Sasoris toten Körper abgenommen hatte. Der ehemalige Iwa Nin hasste sich dafür, den Leichnam seines Freundes unbestattet zurückgelassen zu haben, allerdings blieb ihm nichts anderes übrig. Die Zeit spielte gegen sie. Deidara hatte es nicht zugeben wollen, aber nun wusste er, dass Sasori für ihn mehr gewesen war, als nur ein einfacher Freund.

'Man muss wohl erst etwas verlieren, damit man merkt, wie wertvoll es einem war, huh? Sasori... ich werde dich niemals vergessen.' dachte er voller Verbitterung.
 

Schließlich verbannte er die Gedanken an seinen verlorenen Freund und versuchte stattdessen, seine Trauer in Wut zu kanalisieren, was ihm auch gelang. Schnell steckte er die verbleibende Hand in seine Lehmtasche und formte dann seinen einzigartigen Sprengstoff.

„Dann wollen wir mal sehen, wie ihr euch mein C3 gefällt, un.“ sprach er zu sich, während er die kleine Figur in die Luft warf und anschließend vergrößerte.

Ein großer Schatten legte sich auf die Soldaten des Feuerreiches. Verwirrt starrten die Männer in den Himmel hinauf und beobachteten nun erstaunt das seltsame Objekt, welches auf die Erde zusteuerte. Ein Schweif bildete sich um die Bombe. Noch war sich niemand der enormen Gefahr bewusst, in der alle schwebten, welche sich in der näheren Umgebung der Figur befanden, doch sollte sie schon bald die grausame Erkenntnis ereilen.

Mit lauter Stimme rief Deidara. „Kunst ist eine Explosion. Katsu!“
 

Mit diesen Worten begann der weiße Lehm zu leuchten. Nur wenige Sekunden später detonierte der C3 Sprengstoff in einer gewaltigen Explosion, die sich mehrere Kilometer weit erstreckte und jeden in diesen Umkreis augenblicklich tötete. Staub wurde aufgewirbelt, Bäume entwurzelt, Felsen sowie Menschen einfach hinfort geschleudert. Das Ausmaß der Zerstörung war schier unbeschreiblich. Allein mit diesem gewaltigen Angriff erledigte Deidara hunderttausende von Soldaten auf einen Streich. Die Verluste beliefen sich wahrscheinlich auf ein Fünftel der gesamten Truppenstärke.
 

Grausam lächelnd begutachtete der Akatsuki die Auswirkung seiner Kunst. Diese Kreation besaß die zweitgrößte Zerstörungskraft, allerdings benötigte er eine beachtliche Menge an Lehm dafür... doch in diesem Kampf war das kein Problem. Schlussendlich hatte er sich Sasoris Worte in Erinnerung gerufen und sie sich doch noch zu Herzen genommen, weshalb er nun genug Lehm für mindestens zehn C3 Bomben mit sich führte; genug, um diese elenden Bastarde unter ihm in die Hölle zu schicken...
 

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„War es wirklich klug, Sasuke-kun alleine zurückzulassen, Orochimaru-sama?“

„Kukuku machst du dir etwa Sorgen um ihn? Hehe, so kenn ich dich ja gar nicht, Kabuto.“ lachte der Sannin mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Nein, das ist es nicht.“ erwiderte der Grauhaarige ruhig.

Orochimaru zog amüsiert die Augenbrauen hoch. „Huh? Das musst dir jetzt aber erklären.“

„Nun, es wäre doch eine Schande, ein solch interessantes Testobjekt wie Sasuke-kun zu verlieren, oder etwa nicht? Es gibt so viele Dinge, die wir erforschen könnten... Ich wollte schon immer einmal den Aufbau eines Sharingan Auge untersuchen.“

„Kukuku, du bist ein grausamer Mensch, Kabuto.“

Der Yakushi rückte sich lächelnd die Brille zurecht. „Ja, vielleicht.“

„Haha, ich bin froh, dass ich dich auf meiner Seite habe. Wie auch immer. Sasuke-kun wird keine Schwierigkeiten haben.“
 

Bevor die beiden Männer das Gespräch fortsetzen konnten, lenkte eine gewaltige Explosion ihre Aufmerksamkeit auf sich. Allmählich hielten sie in ihrem Sprint inne und beobachteten interessiert den Sprengkegel, der hoch in die Luft aufstieg

„Oh, das war wohl Deidaras Bakuton.“ stellte Orochimaru erstaunt fest.

„Sasori-sans Partner, wenn ich mich recht erinnere.“ ergänzte Kabuto beiläufig.

„Kukuku, wirklich eine lästige Fähigkeit. Wenn er so weiter macht, bleibt von der Armee des Feuerreiches nicht viel übrig.“

„Ihr klingt nicht so, als ob euch das stören würde, oder täusche ich mich da, Orochimaru-sama?“

„Haha, sie sind lediglich Bauern auf dem Schachbrett, die man opfert, um den gegnerischen König zu Fall zubringen.“

„Aber wenn man den König in die Enge treiben will, sollte man seine Bauern nicht unnötig an bedeutungslose Figuren verlieren.“ entgegnete der Medic Nin seelenruhig, als würden sie hier lediglich eine sachliche Diskussion über das eigentliche Spiel führen, anstatt über Menschenleben.

Das Lächeln auf Orochimarus Gesicht wurde größer. „Ist das so, huh? Was schlägst du also vor?“

„Nun, man sollte zuerst die störenden Figuren des Gegners beseitigen, damit man sich dann in aller Ruhe dem wesentlichen Ziel zuwenden kann: Dem König. Schach Matt.

„Das wäre in der Tat weise.“ pflichtete der Sannin seinem Komplizen bei.

„Orochimaru-sama, begebt euch ohne mich nach Amegakure. Ich werde mich um Deidara-san kümmern.“

„Kukuku, wie du meinst. Pass aber auf dich auf. Deidara hat ein sehr... explosives Gemüt, hehe.“
 

Kabuto ging nicht weiter auf die Bemerkung ein. Mit dem Eckzahn biss er sich die Daumenkuppe auf, formte anschließend eine Reihe von Siegeln und legte zum Abschluss der Technik seine Hände auf den Boden. Leise sprach er „Kuchiyose no Jutsu“, worauf er von einer dichten Rauchwolke verschluckt wurde. Als die Sicht wieder klarer wurde, sprang er leichtfüßig auf seine Beschwörung, einen großen Vogel mit herrlichen feuerroten Gefieder.

„Also, ich werde mich um die Bauern kümmern. Viel Spaß beim König. Entrichtet Sasori-san meine besten Grüße, wenn ihr ihn sieht.“

Nachdem die Worte gesprochen waren, spreizte der Phönix seine langen Flügel und begab sich in die Lüfte. Innerhalb weniger Sekunden gewann er an Geschwindigkeit und war kurze Zeit darauf nur noch als roter Schweif am Himmel zu sehen.

Amüsiert fuhr sich der Hokage mit seiner Zungen über die Lippen. Schon bald würde dieser Krieg in eine neue Phase übergehen. Steigende Erregung in Erwartung der finalen Schlacht machte sich in ihm breit. Schließlich setzte er seinen Weg fort...
 

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Soeben wollte Deidara seine zweite C3 Bombe auf die hilflosen Soldaten unter ihm abwerfen, als er aus dem Augenwinkel heraus einen roten Blitz an ihm vorbeischießen sah. Noch verwundert über das seltsame Ereignis, bemerkte er zu spät, dass Kabuto sich direkt über ihm im freien Fall befand. Seine Hände wurden von blau leuchtenden Chakra umgeben. Mühelos bohrte er sich durch den Lehmvogel und trennte ihm den rechten Flügel ab, ohne das Deidara auch nur die Chance hatte, zu reagieren. Völlig überrascht stürzte der Akatsuki in die Tiefe.

Erst jetzt, da er Kabutos grinsendes Gesicht sah, realisierte er, was gerade geschehen war.
 

„Du Bastard! Was fällt dir ein, mich einfach so aus dem Hinterhalt anzugreifen?!“ schrie Deidara den Oto Nin wütend an, während sie sich beide im Sturzflug befanden. Die Erde kam in rasender Geschwindigkeit immer näher und drohte, ihr Körper zu zerschmettern.

„Oh, und so etwas von einem ehemaligen Attentäter? Mach dich nicht lächerlich.“

„Na warte, dass wirst du bereuen.“ erwiderte der Akatsuki zornig und streckte seinen verbleibenden Arm aus. Fast augenblicklich schoss ein weißer Tausendfüßler bestehend aus explosiven Lehm auf Kabuto zu. Dieser lächelte jedoch nur überheblich und wurde kurz darauf von einer Flammenwand umgeben, welche die Detonation komplett wirkungslos machte. Auf dem Rücken seines vertrauten Geistes, kam der Yakushi aus dem Rauch der Explosion heraus geflogen und beobachtete nun amüsiert, wie sein Feind auf den harten Boden zusteuerte.

Kabuto rückte sich mit Mittel- und Zeigefinger die Brille auf seiner Nase zurecht. Ein leiser Seufzer entwich seiner Kehle. „Tze, das wird eine richtige Sauerei ergeben. Und dabei hätte ich seinen Leichnam so gerne seziert. Welch ein Jammer.“
 

Erstaunt schauten die Soldaten des Feuerreiches dabei zu, wie der blondhaarige Mann vom Himmel fiel. Die Bataillone in nähester Umgebung hielten sogar in ihrer Marschbewegung inne und bestaunten nun das makabre Ereignis. Ein große kreisförmige Lücke im Heer bildete sich an der Stelle, wo Deidara auf der Erde aufschlugen würde.

Wenige Meter über den Boden, öffnete er seinen Mund und spuckte eine große Menge an braunen Schlamm aus. Sofort vermischte sich die Substanz mit der restlichen Erde und erschuf somit einen regelrechten Sumpf, welcher Deidaras Aufprall abfing.

Mit einem hohen Sprung kam er wieder aus der dickflüssigen Masse heraus und landete, einen Salto schlagend, etwas entfernt auf festen Untergrund. Angewidert hustete er die Überreste des Schlammes aus, bevor er sich anschließend seiner völlig verdreckten Robe entledigte.

Langsam ließ Deidara seinen Blick über die Umgebung schweifen. Unsicher und auch leicht verängstigt wichen die Soldaten in der Nähe des Akatsukis mehrere Schritte zurück. Mit zittrigen Händen hielten sie ihre Schwerter und Lanzen auf Deidara gerichtet vor sich.
 

Eine anmutige Spirale drehend landete der rote Phönix auf der Erde. Keine Sekunde später sprang Kabuto von dem Tier herunter, welches sich danach in Rauch auflöste und wieder in seine eigene Dimension verschwand.

Neugierig musterte der Yakushi den Nuke Nin aus Iwagakure, der sich immer noch genervt die klebrige Erde von der Kleidung und den Haare klopfte. Es dauerte nicht lange, da konnte man den Brillenträger wieder leicht lächeln sehen.

„Nun, ich hatte mir zwar schon gedacht, dass es eine Sauerei werden wird, aber das hatte ich zugegebener Maßen nicht erwartet.“ spottete er mit provokanten Ton.

Nachdem Deidara mit der Säuberung fertig war, oder um es richtig auszudrücken, sie aufgegeben hatte, widmete er sich seinem neuen Feind.

„Ach halt die Schnauze, Vierauge. Du hast mich zwar vorhin ziemlich kalt erwischt, aber es wäre ein Fehler, mich deshalb auf die leichte Schulter zu nehmen, un.“

„Haha, das ist eigentlich mein Spruch. Doch ich bin ein wenig verwundert. Sag mir Deidara-san, wo ist eigentlich Sasori no Danna? Seit ihr nicht immer als Team unterwegs?“
 

Ein Stich durchfuhr das Herz des Akatsukis, bei der Erwähnung seines verstorbenen Freundes. Wütend ballte er die Hand zu Faust.

„Solch Abschaum wie du hat nicht das Recht, diesen Namen in den Mund zu nehmen. Und ich wüsste auch nicht, was dich das angehen würde.“

Kabuto zog eine beleidigte Grimasse. „Das war jetzt aber nicht sehr höflich, oder? Aber von deinen Verhalten und Worten zu schließen, muss er wohl tot sein, nicht wahr?“

Verwirrt starrte Deidara den Grauhaarigen an. „Woher...?!“

Wieder einmal vollführte Kabuto seine typische Geste und rückte sich seine Brille zurecht, bevor anschließend antwortete.

„Dann lag ich mit meiner Vermutung also richtig.“ Er seufzte bekümmert. „Das ist wirklich schade. Dabei hatte ich mich doch bereits so sehr darauf gefreut, meinen alten Meister Hallo zu sagen... Sein modifizierter Puppenkörper wäre in der Tat ein vielversprechendes Testobjekt gewesen.“

Als er dies vernahm, konnte Deidara seinen Zorn nicht mehr im Zaum handeln. Jede Faser seines Wesens verachtete diesen Heuchler vor ihm.

„Du dreckiger... Dafür wirst du bezahlen!“
 

Noch während er sprach, öffnete er seine Hand und schickte einen Kranich auf seinen Gegner los. Kabuto versuchte, das Tier mit einem Kunai im Flug zu erwischen, doch der Vogel war zu flink und wich einfach aus. Ehe der Yakushi eine weitere Aktion starten konnte, hatte die Lehmfigur die Entfernung überbrückt und detonierte in einer kleinen, aber definitiv tödlichen Explosion.

„Das wars, un.“ sagte der Nuke Nin triumphierend und wollte sich schon wieder den Soldaten, die nach wie vor wie angewurzelt im Kreis um ihn herumstanden, widmen, als seine Alarmsensoren anschlugen. Unter seinen Füßen vibrierte die Erde und kurz darauf kam Kabuto aus dem Boden herausgesprungen. Deidara schaffte es gerade noch, sich zur Seite zu hechten und entkam somit einen direkten Treffer. Er rollte sich über den Rücken und wollte sogleich wieder aufstehen, als sein linkes Bein nachgab. Plötzlich verspürte er einen brennenden Schmerz in seiner Wade. Verwirrt schaute er an sich herab, doch er konnte keine Wunde sehen. Eigentlich war er sich sicher, dass sein Feind ihn nur gestreift und nicht direkt berührt hatte.
 

„Was zum...!? Was hast du mit mir gemacht?“ wollte der Blondhaarige mit keuchender Stimme wissen. Angestrengt versuchte er, den Schmerz zu unterdrücken.

Kabuto grinste höhnisch auf seinen Gegner hinab. „Bist du verwundert? Du fragst dich mit Sicherheit, wie ich dich verletzen konnte, obwohl mein Schlag doch lediglich gestreift war, oder? Nun, es ist im Grunde ganz simpel: Ich habe die Muskeln in deiner Wade durchtrennt.“ erklärte er sachlich.

„Durch-... trennt?!“ wiederholte Deidara die Worte ungläubig.

„Ganz genau.“ bestätigte die rechte Hand Orochimarus und formte dann fünf Siegel. Nachdem das letzte Fingerzeichen ausgeführt war, wurden seine Hände wieder einmal von blauen Chakra umgeben. „Dies nennt man Chakra Skalpell. Es ist eine der fortgeschritteneren Techniken, über welche jeder ausgebildete Medic Nin verfügt. Normalerweise wird es bei komplizierten Operationen eingesetzt. Anders als normale Skalpelle jedoch, kann man mit diesen Schnitte innerhalb des Körpers bewirken, ohne eine offene Wunde zu verursachen und dabei die Gefahr einer Infektion zu erhöhen.“ Er richtete selbstzufrieden seine Brille zurecht, bevor er fortfuhr. „Ich allerdings, kann es auch als Waffe einsetzen. Du solltest wissen, was das bedeutet: Ein Schlag von mir und ich zerschneide all dein Gewebe in der getroffenen Körperstelle.“

„Unmöglich... wie kann jemand über solch eine wahnwitzige Technik verfügen?“

„Huh? Das solch eine Frage ausgerechnet von dir kommt, verwundert mich nun doch. Du bist nicht wirklich in der Position, die Jutsus andere Ninja als 'wahnwitzig' zu bezeichnen, oder etwa doch?“

„Schnauze.“ erwiderte Deidara lediglich und kam dann mit qualvollen Gesichtsausdruck wieder auf die Beine. Es raubte ihm die Luft, so unerträglich war der Schmerz in seiner Wade. Er wusste nicht, wie er in diesem Zustand noch weiterkämpfen sollte.

Erstaunt zog Kabuto seine Augenbrauen hoch. „Oh, du kannst dich noch bewegen? Ich war mir eigentlich sicher, den gesamten Muskel durchtrennt zu haben. Ich muss wirklich besser zielen. Naja, beim nächsten Mal gehen ich sicher, dass du nicht wieder aufstehen kannst, Deidara-san.“
 

Mit diesen Worten setzte er auch schon wieder zum Angriff an, doch er kam nicht weit, als unter ihm plötzlich der Boden aufriss und er von einer Explosion davon geschleudert wurde. Während Deidara in dem Schlamm gewesen war, hatte er es nicht versäumt, einige Landminen zu platzieren, nur für den Fall der Fälle. Er wusste zwar, dass Kabuto durch diese Attacke nicht wirklich ernsthaft verletzt wurde, aber es würde ihm zumindest genügend Zeit verschaffen, diesem Kampf ein Ende zu bereiten. Schnell holte er einen Klumpen seines Lehms aus der Gürteltasche und steckte ihn sich in den Mund. Nach kurzen kauen spuckte er die weiße Substanz wieder aus, welche sich zu einem exakten Abbild seiner Selbst formte. Ohne zu zögern, ließ er seinen Lehmdoppelgänger Kabuto angreifen, welcher sich wieder von der kleinen Explosion erholt hatte. Seine Kleidung war ein wenig verkohlt, aber sonst schien er keine Verletzungen erlitten zu haben. Nach wie vor leuchteten seine Hände durch das Chakra Skalpell in blauer Energie. Mit der rechten Hand durchtrennte er den Torso des Doppelgängers, welcher sich sofort in nichts auflöste.
 

Bevor Kabuto sich dem richtigen Deidara zuwenden konnte, fing eben dieser an, laut zu lachen, weshalb der Yakushi verwundert in seiner Bewegung inne hielt.

„Huh, habe ich etwas verpasst? Was ist denn so lustig?“ fragte er mit ruhiger Stimme.

„Hahaha, es ist vorbei. Meine Kunst wird siegen.“ erwiderte der Blonde triumphierend.

Langsam wurde Kabuto beunruhigt. „Was genau meinst du damit?“

Ohne eine Antwort zu geben, formte der Akatsuki mit seiner verbleibenden Hand das Siegel Schaf und sprach „Und nun von vergehe im Nichts; Katsu!“

Schockiert musste der Grauhaarige mit ansehen, wie sein linker Arm anfing, sich allmählich aufzulösen begann. Der Schmerz war unerträglich, als würden... tausend kleine Bomben in seinem Körper explodieren. Es war zu makaber, um wirklich wahr zu sein, aber anders konnte er sich es einfach nicht erklären. Kabuto hatte sich bereits gewundert, wieso der Bunshin vorhin einfach verschwand, anstatt sich in seine Ursprungsform, also den Lehm, zurückzuverwandeln oder zu explodieren. Die Tatsache, dass sein Organismus von innen heraus zerstört wurde, konnte nur eines bedeuten und zwar, dass er mit mikroskopisch kleinen Bomben infiziert worden ist.
 

Sein Arm hatte sich mittlerweile bereits vollständig aufgelöst und nun fingen auch die anderen Körperpartien an, von inneren heraus zu explodieren. Er musste jetzt schnell handeln, wenn er am Leben bleiben wollte. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, führte er die verbleibende Hand zu seiner Gürteltasche und holte eine einzelne schwarze Nahrungspille heraus, welche er sogleich verschluckte. Sofort regte er seinen Energiekreislauf an und pumpte sein Chakra durch jeden Teil seines Körpers. Es dauerte einige Sekunden, doch schließlich atmete der Oto Nin erleichtert auf, als er seinen Tod noch einmal abwenden konnte.
 

„Puh, das war wirklich knapp. Welch ein schreckliches Jutsu... und da hast du vorhin noch von 'wahnwitzigen' Techniken gesprochen.“ sprach der Yakushi schließlich, während er wieder sein leichtes Lächeln aufsetzte.

„Oh man, kannst du nicht einfach verrecken?! Wie zum Henker hast du mein C4 abwehren können?“ gab Deidara genervt zurück.

Kabuto lacht leise. „C4, huh? Das Jutsu ist wirklich gut, aber ein zweites Mal wird es nicht funktionieren. Als dein Bunshin nicht explodierte, wurde ich bereits stutzig. Wie ich dann feststellte, lag dies daran, dass er selbst nicht als Sprengstoff diente, sondern in Wirklichkeit aus Millionen kleinster Bomben bestand, die meinen Körper auf mikroskopischer Ebene vernichten sollten; quasi wie ein Virus. Als ich das erkannt habe, war es anschließend für mich als Medic Nin ein Leichtes, Gegenmaßnahmen einzuleiten.“ antwortete Kabuto und holte dann wieder eine Nahrungspille aus seinem Beutel heraus, welche er ihn Augenhöhe vor sich hielt, damit sein Gegner einen guten Blick darauf hatte. Anschließend fuhr er in seiner Erklärung fort. „Was du hier siehst, ist eine Mittel, welches die Antikörperbildung um ein hundertfaches beschleunigt. Nachdem alle infizierten Zellen abgetötet waren, habe ich sie mit meinem Inyu Shōmetsu reproduziert. Du hast deine einzige Chance, mich zu töten, verspielt, Deidara-san.“

„Keh, du magst vielleicht mein C4 abwenden können, aber ich habe noch andere Möglichkeiten, dich mit meiner Kunst in die Luft zu jagen, un. Und nun, da du ebenfalls nur noch einen Arm hast, glaubst da wirklich, mich noch besiegen zu können?“

„Huh? Jetzt machst du dich aber über mich lustig, oder Deidara-san? Glaubst du wirklich, dass mich diese kleine Wunde hier einschränkt?“
 

Bevor der Akatsuki etwas erwidern konnte, begann der Armstumpf von Kabuto, zu pulsieren. Blaues Chakra sammelte sich an der Stelle und stoppte die Blutung. Mit weit aufgerissenen Lidern musste Deidara mit ansehen, wie die Extremität in Sekundenschnelle wieder nachwuchs.

Glänzender Schweiß lief über die Stirn des Yakushis und sein Atem ging stoßweise vor Erschöpfung, doch nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder einigermaßen beruhigt. Während er seinen neuen Arm demonstrativ ein wenig streckte und bewegte, grinste er seinen schockierten Feind überheblich an. Dieser war noch viel zu perplex, um wirklich zu begreifen, was hier gerade passiert war.
 

„Hat es dir etwa die Sprache verschlagen, Deidara-san? Beeindruckend, nicht wahr? Spontane Regeneration... Meine Forschungen zusammen mit Orochimaru und meine Kenntnisse als Medic Nin haben es mir ermöglicht, eine Technik zu entwickeln, mit der ich gezielt Zellen erschaffen kann, die ich anschließend modifizieren kann. Arme, Beine, Finger, Haut... alles bis auf meine inneren Organe und mein Gehirn kann ich regenerieren.“

Mittlerweile hatte sich Deidara wieder aus seiner Starre erholt. „Das ist doch... wahnsinnig. Was für abartige Experimente habt ihr kranken Bastarde nur durchgeführt?!“

„Aber, aber. Wir sind Wissenschaftler. Es gibt da kein richtig oder falsch, sonder nur Ergebnisse. Und wir stehen gerade mal am Anfang unserer Forschung. Der nächste Schritt ist die Entschlüsselung der Unsterblichkeit. Damit wird Orochimaru-sama für alle Ewigkeit über diese Welt herrschen und uns in ein goldenes Zeitalter führen.“

Der Akatsuki schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Du bist völlig irre; Ihr beide seit völlig irre. Und außerdem werden wir von Akatsuki es niemals zulassen, dass so etwas passiert!“

„Ach wirklich? Eigentlich hatte ich überlegt, dass du ein hervorragendes Testobjekt abgeben würdest. Diese Mutation an deinen Händen ist wirklich erstaunlich. Ich habe mich schon immer gefragt, was es damit wohl auf sich hat.“ sprach Kabuto. In seinen Augen spiegelte sich der geniale Wahnsinn seiner Seele wider.

„Schnauze; nur über meine Leiche.“

Kabuto lachte leise. „Haha, ob tot oder lebendig... das spielt keine Rolle. An deinen Schicksal wirst du nichts mehr ändern können. Und nun lass es uns endlich beenden; Orochimaru-sama wartet auf mich.“
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte der Oto Nin auf seinen Gegner zu. Seine Hände schimmerten wieder einmal durch das Chakra no Mesu. Sofort streckte Deidara seinen Arm aus und ließ einen kleinen Vogel auf den Grauhaarigen losfliegen. Mit einem hohen Sprung wich dieser aus. Doch genau damit hatte Deidara gerechnet. Noch bevor sein Kontrahent wieder gelandet war, hatte er bereits zum zweiten Angriff angesetzt. Eine Schlange aus weißen Lehm schoss auf Kabuto zu und schlang sich mit ihrem langen Rumpf um dessen Körper.

„Kunst... ist eine Explosion. Katsu!“ rief der Akatsuki laut, woraufhin die die Schlange in einer kleinen Explosion detonierte. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der verkohlte und leblose Körper des Yakushis auf der Erde auf. Er regte sich nicht mehr.
 

Erschöpft wischte sich Deidara nun den Schweiß von der Stirn. Letzten Endes hatte er doch noch gewonnen. Zugegeben, dieses Chakra Skalpell war in der Tat eine gefährliche Technik, doch so lange er genügend Abstand zu seinem Gegner hielt, hatte er als Distanzkämpfer nichts zu befürchten. Es überraschte ihn, dass niemand der anderen Feinde bisher versucht hatte, ihn anzugreifen, aber er störte sich nicht weiter an ihrer Torheit. Sobald er wieder in der Luft wäre, würde diese armseligen Tölpel von ihrem Leid erlösen und diesen Krieg für Akatsuki gewinnen.
 

Er wollte gerade wieder einen großen Lehmadler erschaffen, als plötzlich seine Sich verzehrt wurde. In seinen Gedanken spürte er eine furchterregende Präsenz. Der tote Körper des Oto Nin verschwand auf einmal und da fiel es Deidara wie Schuppen von den Augen. Doch die Erkenntnis kam einen Hauch zu spät. Er schaffte es zwar noch, zur Seite zu hechten, doch spürte er deutlich, wie Kabuto seine beiden Oberschenkelmuskel durchtrennte. Ein lauter Schrei entwich seiner Kehle, als schreckliche Schmerzen seinen Körper durchfuhren. Wie ein nasser Sack landete er träge auf den harten Boden. Vergeblich versuchte er, sich wieder aufzurichten. Seine schlaffen Beine wollten sein Gewicht einfach nicht mehr tragen. Er kostete ihn schon alle Mühe, sie überhaupt zu bewegen.
 

Mit langsamen Schritten kam Kabuto auf seinen hilflosen Gegner zu. Ein boshaftes Lächeln zierte seine Lippen, während er Deidara amüsiert musterte.

„Du hättest nicht den Fehler machen sollen, zu glauben, dass ich mich nur auf den Nahkampf beschränke. Illusionen sind neben meiner Heilfähigkeiten einer meiner größten Stärken.

Angestrengt blickte der Akatsuki zu seinem Gegner auf. Trotz der Schmerzen war in seinen Augen deutlich der enorme Hass zu erkennen.

„Genjutsu?! Du elender Bastard.“ sprach er angestrengt. Sein Atem ging unregelmäßig und er schaffte es kaum noch, einen klaren Gedanken zu fassen.

Anstatt etwas zu erwidern, grinste ihn der Grauhaarige nur wieder überheblich. Oh, wie sehr Deidara dies hasste.

„Dein Gesichtsausdruck geht mir auf die Nerven... Wie kannst du es wagen, meiner Kunst so wenig Beachtung zukommen zulassen?! Hör auf, so dämlich zu grinsen!“ schrie er den Yakushi wütend an, doch dieser tat nichts dergleichen.

„Deine Explosionen nennst du Kunst? Wie seltsam, Deidara-san. Ich interessiere mich nicht sehr für Kunst, weshalb ich auch nicht davon verstehe. Deshalb möchte mich entschuldigen, wenn ich dich vielleicht beleidigt habe.“ erwiderte er, doch in seinem spöttischen Tonfall war nichts als Hohn herauszuhören. „Naja, dann wollen wir es mal zu Ende bringen, ne?“
 

Nach diesen Worten formte er eine Reihe von Siegeln. Das blaue Chakra um seine linke Hand verschwand. Stattdessen wurde das Leuchten um seine Rechte immer intensiver. Langsam verdunkelte sich das Blau. Violette Energie umgab nun seine Hand.

Auf Knien gestützt beobachtete Deidara die neue Technik seines Gegners. Ein Schatten legte sich über ihn, als der Grauhaarige direkt vor ihm stand

Langsam erhob Kabuto seine Arm. Flüsternd sagte er „Shinjutsu: Shindan“ und ließ seine Hand hervorschießen. Deidara keuchte leise auf, als sein Brustkorb durchbohrt wurde. Schnell zog der Yakushi seine bluttriefende Hand wieder aus dem durchlöcherten Körper seines Feindes heraus und wand sich um, zum gehen. Mit einer leichten Handbewegung deutete er den umstehenden Soldaten an, sich wieder in Bewegung zu setzen. Zweien befahl er, den Körper des Akatsuki aufzusammeln und wegzuschaffen.
 

Leblos sackte Deidara zusammen. Blut strömte aus seiner tödlichen Wunde, sodass er schon nach wenigen Momenten in einer Lache seines eigenen Lebenssaftes lag. Seine Lider wurden immer schwerer. Es kam ihm vor, als würde die Zeit stillstehen, während sein Leben an ihm vorbeiflog.

'Das ist dann wohl das Ende, huh? Es tut mir leid Leader... ich habe versagt.' Er seufzte innerlich. 'Ich hätte nicht gedacht, dass ich so jung sterben würde... aber irgendwie passt es auch zu mir, un. Was hast du dir wohl in deinen letzten Momenten gedacht, Sasori? Es gibt noch so viele Dinge, die ich dir sagen wollte. Hätte ich es mir aussuchen dürfen, so wäre ich gerne mit dir zusammen aus dem Leben getreten. Ich habe dich geliebt... Vielleicht treffen wir uns ja im Himmel oder in einem anderen Leben wieder.' Bei diesen Gedanken wurde seine Lippen von einem schwachen Lächeln umspielt. 'Ja, ich bin mir sicher, dass ich dich irgendwann wiedersehen werde.'

Deidara rief sich die Erinnerungen seines Freundes in den Kopf. Wie er ihm das erste mal begegnet war... ihr erster Streit... sein stets trauriger Gesichtsausdruck, den er machte, wenn sich unbeobachtet fühlte und an seine Familie dachte... sein warmes Lächeln, welches er nur Deidaras schenkte... und schließlich sein Tod...

'Ich weiß noch, wie du mir einmal sagtest, wenn du noch einmal von deinen Eltern in Arm genommen werden könntest, so würdest du nichts in deinem Leben bereuen und könntest glücklich sterben. Diese Puppen waren die ersten, welche du überhaupt gebaut hattest... in ihnen steckte dein Herz. Trotz der Vielzahl an anderen Puppen, waren sie dein größtes Meisterwerk. Und für deine ultimative Kunst du bist du am Ende... wie ein wahrer Künstler...'
 

Erschöpft öffnete Deidara seine Müden Augen. Mit der letzten Kraft die er aufwenden konnte, stützte er sich mit seinem Arm ab, sodass er sich hinsetzen konnte. Er nahm die beiden Ninjas, welche auf in zusteuerten, nur verschwommen wahr. Es interessierte ihn auch nicht, was um ihn herum geschah. Mit der Hand riss er sich das Shirt von der Brust und löste sogleich die Nähte, welche den Mund auf seiner Brust versiegelten. Nachdem er ihn geöffnet hatte, holte er einen Klumpen seines Lehms hervor und steckte ihn in den letzten seiner vier Münder.

Die zwei Soldaten hielten verwirrt inne und riefen nach ihrem Herrn. Verwundert drehte sich Kabuto wieder um und beobachtete, unschlüssig, was davon halten sollte, wie sich die Haut von Deidara verdunkelte. Die schwarze Äderchen, welche alle genau an der Stelle zusammen liefen, wo sich sein Herz befand, verdichteten sich nun immer weiter. Alles Chakra konzentrierte sich an diesen einen Punkt. Langsam wurde sein Körper komprimiert, wodurch am Ende nur noch eine tiefschwarze Kugel übrig blieb, in der zwei Augen und ein gezackter Mund leuchtete.
 

„Ich werde es dir nun nachmachen und dir folgen, Sasori... Der Tod wird mich selbst in Kunst verwandeln. Eine Explosion, wie sie diese Welt noch nie gesehen hat... eine, die Narben in diese Erde schlagen wird, wie nichts vergleichbares. Mit dieser finalen Kreation werde ich Akatsuki helfen, den ewigen Frieden zu schaffen... und diese Lakaien der Schlange werden sterben, un. Der Wirkungsbereich beträgt mehr als zehn Meilen. Ihr werdet mir nicht entkommen. Denn meine Kunst... ist eine Explosion!“
 

Die schwarze Kugel bekam etliche kleine Risse, aus denen bereits die immense Energie strahlte. Mit einem knackenden Geräusch zerbrach die kleine Sphäre. Binnen von Sekunden breitete sich ein gleißend heller Lichtkegel über das Gebiet aus. Alles was mit dem Licht in Berührung kam, fand augenblicklich den Tod und wurde restlos zu Staub und Asche pulverisiert. Im Radius von zehn Meilen wurde jegliches Leben ausnahmslos ausgelöscht. Das Ausmaß der Zerstörung sprengte im wahrsten Sinne des Wortes alle Grenzen. Der Lichtkegel ragte viele Kilometer in den Himmel hinein und spaltete selbst die dicken Wolken. Die einzigartige Form erinnerte stark an einen Menschen, der seine Arme gen Himmel streckt.
 

Durch diese finale Explosion hatte sich der Shinobi und Künstler Deidara selbst ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt, welches in den Bruchteil weniger Sekunden seine ganze Pracht entfaltete, bevor es wie eine Blume wieder verwelkte. Lediglich die Verwüstung des Landes würde noch von ihr zeugen. Dies war seine ultimative Kunst, die Perfektion von lebendiger Schönheit: Kyūkyoku Geijutsu; der Turm der Sonne.“
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Erschöpft rappelte sich Anko wieder hoch. Ihre Kleidung war durch den vorherigen Kampf stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Auf der Rückseite ihrer hellbraunen Jacke klafften zwei große Löcher; die Folge von der Benutzung des zweiten Levels vom Juin, durch welches ihr unter anderen ein großes paar Flügel gewachsen waren. Hätte sie das Fluchmal nicht im letzte Moment noch aktiviert, so wäre sie jetzt mit Sicherheit tot. Noch immer konnte sie kaum realisieren, was geschehen war. Es ging alles so unglaublich schnell. Obwohl ihr Gegner von Anfang an äußerst geschickt war und der Gruppe schwer zusetzte, gelang es ihnen, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Abgelenkt durch Asuma, Sai und ihr, schaffte es Shikaku, Sasuke mit seinem Kage Shibari no Jutsu zu fangen. Als der Uchiha bewegungsunfähig war, öffnete Gai sofort das siebte der acht inneren Tore, Kyōmon, und verwendete seine zweitstärkste Technik, Hirudora. Sie hatten extra diese Vorsichtsmaßnahme getroffen, um sicher zu gehen, dass sie Sasuke mit diesem einem Angriff definitiv töten. Doch selbst dieses extrem mächtige Jutsu schlug fehl, als ihr Gegner plötzlich von einer finsteren Knochenrüstung umgeben wurde, an welcher der Noon Tiger einfach wirkungslos abprallte. Danach war es quasi auch schon vorbei. Das linke Auge von Sasuke begann auf einmal zu bluten und anschließend schossen schwarze Flammen, wie aus dem Nichts, auf die perplexe Gruppe von Konoha Nins zu. In Sekundenschnelle hatte das widernatürliche Feuer sie erreicht und fraß sich ohne Erbarmen durch alles, was es berührte; egal ob Kleidung, Fleisch, Knochen, Metall, Stein... es verbrannte alles zu Asche.
 

Anko wusste nicht, wieso sie noch am Leben war. Von ihren Freunden waren nur noch die verkohlten und zur Unkenntlichkeit entstellten Leichname übrig. Der Boden war zum großen Teil völlig schwarz verbrannt. Wahrscheinlich hatte Sasuke schon wenige Momente nach Verwendung seiner Technik, das Jutsu wieder neutralisiert, um nicht den ganzen Wald abzufackeln. Dies war jedenfalls die Erklärung, welche Anko versuchte, sich einzureden. Und dennoch... dieser letzter Gesichtsausdruck und dieses überhebliche Grinsen, mit welchen er der Schwarzhaarigen direkt in die Augen sah, kurz bevor er verschwand... Nein; wen versuchte sie hier eigentlich was vorzumachen? Es war nicht ihr Glück oder das Juin gewesen, durch welches sie überlebt hatte, es war allein der grausamen Gnade Sasukes zu verdanken. Sie kannte diese Vorgehensweise: Es trug Orochimarus Handschrift. Solchen Leuten beschaffte es viel mehr perverse Befriedung, ihren Gegner mit dem Verlust ihrer Freunde leben und leiden zu sehen, anstatt ihnen die Erlösung des Todes zu geben.
 

Einzelne Tränen sammelten sich in ihren dunklen Augen und rollte langsam über die Wangen nach unten. Sie waren so dumm gewesen. Hatten sie wirklich geglaubt, Orochimaru Einhalt gebieten zu können? Waren sie wirklich so naiv gewesen und hatten ihre eigenen Fähigkeiten so überschätzt? Es war wohl nur die bittere Konsequenz, dass sie nun alle, bis auf sie selbst, tot waren.

Ein lauter Schrei entrann ihrer Kehle, während sie verzweifelt mit den Händen ihre Haare raufte. Sie hatte sich so viel vorgenommen... sie wäre bereit gewesen, für ihr Ziel zu sterben... doch sie hatte nichts erreicht. So wie früher, war sie nur eine überflüssige Kunoichi, die zu nichts zu gebrauchen war. Es quälte sie der Gedanke, dass Orochimaru sie damals nur aus diesen einem, Grund zurückgelassen hatte. Dies war in Wirklichkeit der wahre Beweggrund hinter ihren Handlungen gewesen. Sie wollte ihrem Lehrer, indem sie ihn besiegte, zeigen, dass sie nicht so schwach und nutzlos war, wie er dachte. Allerdings hatte sie wieder einmal versagt. Dadurch, dass er sich nicht einmal selbst um sie gekümmert hatte, sondern seinen zweiten Schüler diese Aufgabe überlassen hatte, zeigte ja deutlich, wie sehr er von ihrem Mangel an Stärke enttäuscht war. Sie war nichts weiter als ein einziger großer Fehlschlag... eine bedeutungslose Existenz.
 

Nachdem die Tränen allmählich versiegten, richtete sich Anko wieder auf und wischte sich mit ihrem Ärmel über das verschmierte Gesicht. Die Verzweiflung und Trauer verschwanden langsam und wurden ersetzt durch einen erschreckend gleichgültigen Ausdruck. Ihre Augen waren leer. Es war kein Glanz mehr in ihnen zu sehen, kein Anzeichen von Lebenswillen.

Ihr Körper brannte vor Schmerzen, als sie sich in Bewegung setzte, doch sie ignorierte das Gefühl einfach. Vielleicht realisierte sie ihn nicht einmal. Die Umgebung verschwamm. Sie blendete alles Störende aus. In ihrem Kopf war nur noch ein Gedanke vorhanden, an den sie sich jetzt klammerte.

Sie würde zeigen, dass ihre Existenz nicht ganz bedeutungslos gewesen ist... sie würde Orochimaru ihren Wert beweisen...
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Erstaunt hielten die Soldaten des Regenreiches in ihrem lauten Jubel über den Sieg gegen das Reisreich inne, als sie in einigen Kilometer Entfernung den gewaltigen Lichtkegel erblickten, der sich hoch in den Himmel erstreckte. Sie wussten nicht, was sie von dem seltsamen Schauspiel halten sollten. Es war zwar so unnatürlich und unheimlich, allerdings mit einer atemberaubenden Schönheit zugleich, die sich nicht in Worte fassen ließ.

Ungläubig beobachteten auch die verbliebenen sieben Mitglieder von Akatsuki die zerstörerischen Auswirkungen der Explosion, welche ohne jegliche Zweifel durch Deidara verursacht worden sein musste. Anders konnten sie es sich jedenfalls nicht erklären, wer oder was sonst der Lage gewesen sein sollte, ein Explosion solchen Ausmaßes zu verursachen. Trotzdem... selbst für Deidaras Verhältnisse, war eine so große Detonation ungewöhnlich.
 

Vergeblich versuchte Pain, mittels seiner Telepathie, mit Deidara Kontakt aufzunehmen. Egal wie oft er nach ihm rief, es kam einfach keine Antwort. Es beunruhigte ihn.

Neben ihm landete Konan, die bei der Berührung des Bodens ihre Flügel aus Papier anwinkelte und ohne Umschweife sofort das Wort an den Leader richtete.

„Deidara ist tot...“ sprach sie mit ausgesprochen gefassten Ton. Obwohl sie keine Miene verzog, betrübte sie die Tatsache, dass in letzter Weile immer mehr von ihren Mitgliedern wegstarben.

„Also doch; so etwas hatte ich bereits befürchtet. Sein Tod ist wahrlich ein großer Verlust, aber jetzt ist nicht die Zeit zum Trauern.“ erwiderte Pain ruhig. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. „Was hast du noch gesehen?“

„Die Armee des Feuerreiches marschiert vom Südosten her auf Amegakure zu. Sie ist nicht mehr weit entfernt... zwanzig, maximal dreißig Minuten, bis sie die Schluchten durchquert und die große Ebene vor der Stadt erreicht haben.“

Pain nickte in Gedanken versunken. „Sie sind also schon so nahe... das ist schlecht. Ich hatte gehofft, dass wir mehr Zeit zwischen den beiden Angriffen haben würden, um uns zu erholen und neu zu sammeln... Wie auch immer. Wie groß ist ihre Truppenstärke?“

„Nun... weitaus geringer, als wir erwartet hatten. Oder um es richtig auszudrücken: Viel von ihrer ursprünglichen Stärke ist nicht mehr verblieben. Deidara hat mit seiner Selbstzerstörung fast das gesamte Heer ausgelöscht, sodass das Kräfteverhältnis jetzt relativ ausgeglichen sein sollte. Es sind wahrscheinlich zweihundert- bis dreihunderttausend Soldaten noch übrig; und das auch nur dank des Eingreifens von der Namekuji-hime. Ohne ihre Schutzbarriere, hätte Deidara wohl alle feindlichen Soldaten ausgelöscht.“ erklärte die Frau sachlich.

„Wir müssen Deidara wirklich dankbar sein. Ohne sein Opfer, würde es in diesem Krieg sehr viel schlechter für uns stehen. Das sich diese Frau jedoch auf die Seite von Orochimaru geschlagen hat... verwundert mich, um ehrlich zu sein. Dennoch... der Sieg ist nun zum Greifen nahe...“
 

Ohne eine Antwort seiner Freundin abzuwarten, formte Pain eine Reihe von Siegeln und aktivierte anschließend sein Telepathie Jutsu, mit welchen er allen Offizieren seines Heere den Befehl gab, ihre Abteilungen neu zu ordnen und sie anschließend nach Südosten zu bewegen, um den Feind dort, an dem Eingang zu den Schluchten, ein letztes Mal gegenüberzutreten. Es dauerte auch nicht lange, da waren überall auch schon die lauten Hörner zu hören, mit denen die Offizieren nun ihre Männer antrieben. Allein die Tatsache, dass Kami-sama zu ihnen gesprochen hatte, versetzte die Befehlshaber in eine geradezu euphorische Stimmung. Der feste Glaube an ihren Gott, trieb die Soldaten des Regenreiches voran.
 

Pain wollte sich soeben an die Spitze seiner Armee begeben, als eine plötzliche Information wie ein Blitz durch seine Gedanken fuhr und ihn überrascht aufschrecken ließ. Er warf einen düsteren Blick auf die Stadt von Amegakure.

Zögerlich folgte Konan seinen Blick. „Was ist los Nagato? Stimmt irgendetwas nicht?“ fragte sie mit wachsender Beunruhigung.

Es herrschte eine bedrückende Stille. Selbst die Geräusche der Umgebung schienen in diesem Moment wie ausgeblendet. Der Leader benötigte eine Weile, um die nächsten Schritte zu bedenken. Schließlich antwortete er mit seiner typisch ruhigen Art.

„Er ist hier...“

„...“
 

~~~~~~~~~~*****~~~~~~~~~~
 

Elegant landete Orochimaru auf der obersten Plattform eines hohen Turmes von Ame. Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Lippen breit, als seine schlangenhaften Augen über die feindliche Stadt schweiften. Er wollte gerade sein multiples Kuchiyose no Jutsu einsetzen und hatte bereits die ersten Fingerzeichen ausgeführt, als er amüsiert innehielt. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste er, dass er nicht mehr alleine war.
 

„Kukuku, du hast mich also schon entdeckt, Pain?“ stellte er die rhetorische Frage, bevor er sich langsam seinem Widersacher zuwendete. Sein Blick schweifte nach oben in die dunklen Himmel. „Ah, das hatte ich ja ganz vergessen... dein Trick mit dem Regen. Welch eine lästige Technik.“ fügte er hinzu, während er mit seiner ausgestreckten Hand die kühlen Tropfen auffing.

Der Träger des Rin'negans ließ sich nicht von den Worten der Schlange beeinflussen. „Es ist vorbei... Orochimaru. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dein Heer besiegt ist.“

Leise lachte der Sannin. „Haha, so selbstbewusst wie immer, nicht wahr? Aber ich muss schon zugeben, dass ich nicht gedacht hätte, dass sich Deidara selbst in die Luft sprengen würde und somit eine solch verheerende Schneise durch meine Armee ziehen würde. Durch diese Ausgeglichenheit nun, wird das Spiel jedoch erst richtig interessant, oder meinst du nicht?

„Spiel?“ wiederholte Pain ein wenig ungläubig. „Du denkst, dies sei ein Spiel?! Wir sprechen hier über Krieg. Solltest nicht gerade jemand wie du wissen, was dies zu bedeuten hat?“

„Ah, ich weiß, auf was du hinaus willst. Diese Diskussion bringt allerdings nichts. Ich habe Akatsuki schließlich nicht ohne Grund verlassen. Unsere Anschauungen von Frieden sind einfach zu verschieden.“ erwiderte der Hokage nun mit einer ernsteren Stimme.

„Da sprichst du ausnahmsweise mal die Wahrheit. Und das ist auch der Grund, warum ich dir deinen Verrat nicht verzeihen kann.“

„Nun, wollen wir es also zu Ende bringen? Du weißt genauso gut wie ich, dass solange nicht einer von uns beiden stirbt, der Krieg nicht aufhören wird.“
 

Ungewöhnlicherweise seufzte der jüngere Mann bei dieser Äußerung.

Die Wolken, welche wie ein Vorhang über Amegakure lagen, teilten sich plötzlich und ließen die Strahlen der Morgensonne auf die Stadt fallen, welche in ein mildes Licht getaucht wurde. Allmählich versiegte auch der Regen, als Pain sein Jutsu auflöste.

„Du scheinst es wohl wirklich nicht zu verstehen?“ fragte er den Hebi leise.

„Huh, ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen.“ entgegnete Orochimaru mit spöttischer Tonlage.

„'Solange nicht einer von uns beiden stirbt, wird der Krieg nicht enden', hattest du soeben gesagt, doch das stimmt so nicht. Durch deinen Tod wird dieser Krieg enden... doch nicht durch meinen. Denn im Gegensatz zu dir, reicht es nicht, wenn du nur mich tötest. Du kämpfst hier nämlich nicht gegen mich...“
 

Bevor er zu Ende gesprochen hatte, erschienen von dem einem auf den anderen Moment die schemenhaften Figuren insgesamt acht weiteren Leuten, welche den Sannin nun in einem Kreis einschlossen.

„...sondern gegen Akatsuki.“ beendete der Leader seinen Satz.

Interessiert musterte Orochimaru die Neuankömmlinge. Das Grinsen auf seinen Gesicht wurde breiter und verlieh dem Mann mehr denn je das Aussehen einer Schlange.

„Kukuku, wie nostalgisch. So viele bekannte Gesichter. Kakuzu, Konan, Kisame. Naruto und das Hyōton Mädchen. Ja selbst sogar Obito und Kakashi.“ Sein Blick fiel auf die letzte Person. „Und wenn das nicht mein alter guter Freund Jiraiya ist. Da kommen wirklich Erinnerungen hoch.“ sagte er und seufzte demonstrativ.

Der weißhaarige Eremit bedachte seinen ehemaligen Teamkameraden mit einem langen, unergründlichen Blick.

„Orochimaru... es tut mir wirklich Leid, dass es so weit kommen musste. Ich hatte bis zum Ende gehofft, dich noch irgendwie retten zu können, aber deine Taten sind einfach zu schlimm, um dir jetzt noch vergeben zu können.“ sprach er schließlich.

„Ist das so, huh?“ erwiderte Orochimaru kühl.
 

Jetzt war es wieder Pain, der das Wort erhob.

„Wie bereits gesagt: Es ist vorbei. Wir haben dich umzingelt; du hast keine Möglichkeit mehr zum fliehen.“

Der Hebi zog seine Augenbrauen hoch und machte einen verwunderten Gesichtsausdruck.

„Fliehen, huh? Wie kommst du denn darauf, Nagato?“

Man konnte beobachten, wie bei Konan leicht das linke Auge zuckte. Sie konnte diesen Mann noch nie leiden. Der Gedanke, dass jemand wie er, Pain bei seinem richtigen Namen nannte, machte sie aus irgendeinen Grund wütend. Doch bevor sie unternehmen konnte, gab der Leader seine Antwort.

„Bist du wirklich so töricht um zu glauben, du hättest gegen uns alle eine Chance? Du warst mal Teil unserer Organisation; du solltest also wissen, dass jedes einzelne Mitglied über enorme Fähigkeiten verfügt.“

„Kukuku, aber aber. Gerade eben sagtest du noch, als ehemaliges Akatsuki Mitglied sollte ich über eure Stärke und Fähigkeiten Bescheid wissen. Aber gilt das selbe nicht auch für dich? Dachtest du wirklich, ich würde hierher kommen, ohne ein Ass in meinem Ärmel? Du enttäuschst mich, Nagato.“

Die Augen des Uzumakis verengten sich. „Du bluffst.“

„Ach wirklich?“ fragte der Hokage mit sarkastischen Unterton. Schließlich schüttelte er seufzend mit dem Kopf. „Nun, dann wollen wir dich mal vom Gegenteil überzeugen.“

Ehe einer der Akatsuki reagieren konnte, schlug Orochimaru seine beiden Handflächen auf Gesichtshöhe gegeneinader.

„Kuchiyose Edo Tensei!“
 

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____________________

Fortsetzung folgt...
 

Nachwort: Ja, wieder nen Cliffhanger. Könnt ja mal raten, wen Orochimaru wohl beschwören wird. Mich würde nämlich mal interessieren, was ihr so denkt (obwohl ich nicht damit rechne, dass irgendjemand zu 100% richtig liegen wird :p)



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Mike
2011-09-03T06:21:07+00:00 03.09.2011 08:21
Ich kann mich FireRabbit nur anschließen. Obwohl ich noch andere Charaktere im Kopf habe die der alte Hebi noch beschwören könnte aber ich lass mich mal überraschen. Was den Logikfehler zu Hakus Vergangenheit angeht den FireRabbit behauptet hat es gäbe einen....muss ich ihm Recht geben! Es gibt einen und er ist mir förmlich ins Gesicht gesprungen als die Szene kam wo Haku der Guren ihre Vergangenheit mit ihrer Mutter etc. erzählt. Nunja da hast du diesen Logikfehler ausversehen begangen:

Haku war ehrlich gesagt sehr verwundert darüber, wie gut dieser Fremde über sie Bescheid wusste.
„Das stimmt. Eigentlich waren wir ein friedlicher Clan, aber als der zweite große Shinobi Krieg ausgebrochen ist, zwang uns der Yondaime Mizukage, für ihn zu kämpfen. Wir mordeten und töteten....wir waren nicht mehr als wilde Bestien. Kein Wunder, dass das Volk, als der Krieg vorüber war, Angst vor uns hatte und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie aus dieser Furcht und Unwissenheit heraus versuchen würden, uns umzubringen. Selbst Jahre danach, war ihr Hass nicht verebbt, und als mein Vater heraus fand, das Mutter das Kekkei Genkai in sich trug... er tötete sie und ich....ich musste es mit ansehen. Es war mehr ein Reflex von mir, eine Art Notwehr, als ich meinen eigenen Vater daraufhin umbrachte... es war schrecklich...“
Ihre Augen glitzerten und eine einzelne Träne lief langsam ihre Wange herunter und fiel dann zu Boden. Naruto war schockiert. Diese ganze Gewalt widerte ihn an

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Das ist der Ausschnitt aus dem 7. Kapitel "Inexplicable Emotions" und das kann doch gar nicht sein das Hakus Vater ihre Mutter tötete und dann Haku ihren vater wenn in dem jetzigen Kapitel die Haku behauptet das ihre Mutter mit ihr geflohen ist und das Clanoberhaupt ihres Clans war, dann hat sie Haku abgegeben und ist der Rebellen-Gruppe gefolgt....

Das versteh ich nicht ganz und wenn es doch kein Logikfehler ist dann wäre ich dir echt verbunden wenn du das nochmal genau erklären könntest.^^

Naja sonst habe ich nichts an dem Kapitel zu meckern und finde es auch sehr gut.^^ Mach einfach weiter so und hör nicht auf die Sachen die die Leute dir sagen. Erwarte schnell ein neues Kapitel und wenn es geht melde dich doch gleich dann mit der Erklärung per ENS bei mir.^^

lg. Mike
Von:  FireRabbit
2011-07-22T12:48:19+00:00 22.07.2011 14:48
hey,
ich habe deine ff einfach noch einmal lesen müssen und sie ist nach wie vor eine der besten naruto-ffs die ich e gelesen habe.
umso trauriger ist, dass sie seit geraumer zeit nicht fortgeführt wird, ich weiß nicht warum, aber ich weiß das du noch lebst immerhin veröffentlichst du die bereits hier erschienen kapitel auch auf ff.de. daher vermute ich mal dass du die ff auf den selben stand bringen willst.

zur ff ist nicht viel zu sagen. sie ist sehr gut durchdacht auch wenn es einige logikfehler in der geschichte von haku gibt, oder diese noch nicht genau erklärt wurden.
auch fehlen stellenweise einige verben oder andere wortarten in den nebensätzen deiner schachtelsätze. das dies tut der geschichte keinen abbruch. du hast inhaltlich eine sehr gute geschichte geschaffen die als alternative story durchaus durch gehen kann. vor allem die beziehung zwischen nagato und naruto ist sehr interessant. ich arbeite selbst gerade an einem plot in dem die beiden onkel und neffe sind und das unabhängig von deiner geschichte. ob ich diese geschichte allerdings veröffentliche weiß ich noch nicht, meine laufenden geschichten muss ich ja irgendwann auch mal weiterführen. ^^

zu deiner frage des edo tensei kann ich nur ein paar vermutungen anstellen und die wären ganz nach orochimarus verschlagenheit gehend.
Hiruzen Sarutobi
der Niidaime Hogkege (hab den namen vergessen)
Hashirama Senju
Minato Namikaze
Kushina Uzumaki
und Zabuza

alljene charaktere, die eine besondere bedeutung in der welt der ninjas haben, zudem eine besondere beziehung zu den akatsuki mitgliedern.

freue mich dennoch auf die weiterführung der geschichte.

MFG
FireRabbit.
Von:  Dragonbob
2010-11-26T11:55:42+00:00 26.11.2010 12:55
Ahh schön das es weiter geht!!!
Und wie immer spannend bis zum Ende
und darüber hinaus.
Bin gespannt wer da beschworen wird
aber hab da ne Ahnung.Wenns stimmt kanns
zimlich lustig werden.^^
Von:  qwert
2010-11-21T16:59:34+00:00 21.11.2010 17:59
Hallo!

Das war mal wieder ein tolles Kapitel. Ich hab mich sehr gefreut.
Mach weiter so. Hoffe du schreibst schnell weiter.

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.

Mfg
qwert
Von:  red_moon91
2010-11-21T14:27:37+00:00 21.11.2010 15:27
Super Kapi einmalig, echt!
und die drei Szenen auch Bleach sind
1. vom Kampf Ichigo gegen Ullquirra
2. die Spezial-Attacke Hitsugayu (Auch Hakus Schwert is das von ihm)
3. Is auch ein Teil von dem Kampf zwischen Ichigo und Ullquirra nur zu einen späteren Zeitpunkt
Hab ich recht?^^
Ach ja uch freu mich schon wenn ein weiteres Kapi folgt

mfg red_moon91
Von:  Kandera
2010-11-21T11:12:20+00:00 21.11.2010 12:12
das war echt ein super kapitel
bin richtig begeistert
mach auf jeden fall weiter so
alles war super beschrieben so das ich es mir richtig vorstellen konnte
mfg
kandera
Von:  Relaxer
2010-11-21T09:46:16+00:00 21.11.2010 10:46
geiles kapitel.
bin schon echt gespant wen der hebi jetzt beschwören will.
freue mich schon aufs nächste kapitel.

grüße
Relaxer
Von:  fahnm
2010-11-21T00:11:05+00:00 21.11.2010 01:11
Ohoh ich ahne wenn er darufen will.
Ich freue michs chon sehr auf das nächste kapitel.^^
Du kannst dir ruhig zeit lassen.

mfg
fahnm
Von:  bLy
2010-11-21T00:09:33+00:00 21.11.2010 01:09
super kapitel, bin gespannt wie es weiter geht...
macht weiter so :)


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