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Brüder unter sich.

von

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Brüder unter sich.
 

„Konrad… wo zum Henker steckst du?“

Der blonde Prinz stapfte durch das viel zu große Schloss, auf der Suche nach seinem älteren Bruder.
 

Es waren jetzt einige Monate vergangen, seit ihr junger Herrscher ganz plötzlich verstorben war. Bis heute wusste eigentlich niemand, warum Yûri gestorben war. Er war plötzlich krank geworden, hatte seine Kräfte verloren und hatte häufiger neben sich gestanden. Kaum jemand, nicht mal Konrad oder Wolfram, waren noch zu ihm durchgedrungen, bis er irgendwann einfach nicht mehr aufgewacht war.

Das war ein Schock für alle gewesen. Die Schlossbewohner, das Volk - alle liebten sie ihren jungen Herrscher, wodurch sie noch weniger verstehen konnten, warum es so kommen musste. Das Yûri nicht im Krieg fallen würde, war allen klar gewesen – er war einfach kein Kriegsherr – aber an einer einfachen Krankheit, die niemand benennen konnte und bei der weder Gisela noch Murata, oder Shinô selbst helfen konnten, zu sterben, war seiner einfach nicht würdig gewesen. Sämtliche Schlossbewohner waren über Tage und Wochen in tiefster Trauer versunken. Besonders schlimm hatte es dabei Greta und Wolfram getroffen. Greta, die sich oft so erwachsen verhielt, konnte ihre Gefühle und Trauer wenigstens noch offen zeigen, weil sie ein Kind war. Aber Wolfram? Wenn man ihn nicht gut kannte, dann merkte man ihm kaum eine Veränderung an. Selbst seine Soldaten waren erschrocken darüber, wie scheinbar gleichgültig er mit dem Tod seines Herrschers, Freundes und Verlobten umging. Seiner Familie allerdings blieb sein Verhalten nicht verborgen. Sobald er alleine war, verfiel er in tiefe Melancholie, saß stundenlang am Fenster, starrte in die Ferne, oder pinselte komische Sachen auf die Leinwände vor sich. Soviel wie in dieser Zeit hatte er noch nie gemalt. Doch immer, wenn ein Bild fertig war, schmiss er es - ohne einen weiteren Blick darauf - in den nächsten Karmin. Danach fühlte er sich zwar ein wenig besser, doch überfiel ihn die Trauer binnen Sekunden erneut und das Spiel wiederholte sich.

Um seine Umgebung allerdings nicht allzu sehr zu irritieren, trainierte er Tag ein Tag aus, ließ seine Soldaten härter arbeiten als notwendig und ging den Personen, die ihn am Besten kannten, gekonnt aus dem Weg. Günter war eh damit beschäftigt, alles zu regeln; Gwendal sollte angeblich neuer Regent werden, wehrte sich aber mit aller Macht dagegen, wodurch er zwar im Blood Pledge Castle lebte, aber ihn kaum jemand zu Gesicht bekam; Cecilie hatte sich mal wieder auf eine >Reise, auf der Suche nach der wahren Liebe< begeben, aber alle wussten, dass sie es nicht länger als nötig im Schloss aushielt; und auch Anissina und Gisela hatten sich für einige Zeit zurückgezogen, beziehungsweise waren zu ihren Familien gereist, um mit der Situation klar zu kommen.
 

Blieb also nur noch Konrad. Als Julia vor über 20 Jahren verschied, war es seine Aufgabe gewesen, ihre Seele auf ihrer Reise zu begleiten. Er hatte Yûris Mutter getroffen, die Seele übergeben und Yûri seinen Namen gegeben. Und er hatte versagt! Jeden Tag machte er sich Vorwürfe, dass er seinen Herrscher, die Person, die ihm alles bedeutete, nicht vor dem Tod hatte retten können. Was nun mit der Seele war? Das wusste niemand. Dennoch berieten sich Ulrike, Shinô und Murata, denn auch sie hatten mit solch einer Wendung nicht gerechnet. (Aber dies ist eine andere Geschichte...)
 

Wie bereits erwähnt, waren einige Monate seit dem tragischen Vorfall vergangen. Auch wenn es den meisten immer noch wie ein böser Alptraum vorkam, hatte man sich allmählich an die Situation gewöhnt, denn das Leben ging weiter.

Als Wolframs Verhalten die ersten Wochen kaum von seinem normalen Verhalten abgewichen war, hatte sich Konrad um seinen jüngeren Bruder gesorgt. Auch wenn sie beide seit ihrer Kindheit ein schwieriges Verhältnis zueinander hatten, so stand ihre Liebe zueinander auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Konrad sorgte sich um ihn und auch Wolfram hatte längst nichts mehr gegen die Gesellschaft seines halbmenschlichen Bruders einzuwenden. So hatte es sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten eingebürgert, dass die beiden abends im selben Zimmer saßen und sich gegenseitig Trost spendeten, ohne viel zu tun. Manchmal redeten sie über Yûri, manchmal schwiegen sie aber auch nur. Wolfram hatte seine Malsachen, Konrad ein paar Bücher, Berichte oder andere Sachen in den Raum, der an den Thronsaal grenzte, geräumt. Sie saßen da, jeder für sich, aber trotzdem auf eine besondere Art verbunden. Eines Abends fiel Wolfram der Pinsel aus der Hand, was Konrad direkt von seinem Buch aufblicken ließ. Er saß nur ein paar Meter von seinem jüngeren Bruder entfernt auf der Couch und schaute ihn an. „Ich vermisse ihn…“, flüsterte der Blonde, während er mit den Tränen kämpfte. Sein Blick war zwar zu Konrad gerichtet, seine Augen aber schauten in die Ferne.

Der Stimme seines Herzens folgend, stand der Braunhaarige auf, ging die paar Schritte auf seinen jüngeren Bruder zu und schloss ihn in die Arme. „Ich vermisse ihn auch“, sagte er mit unterdrückter Stimme.

Wolfram – ganz untypisch – schlang die Arme um die Taille seines Bruders und weinte. Er weinte so lange, bis seine Tränen versiegt waren. Konrad stand einfach da, kraulte durch den blonden Schopf, sagte aber nichts, sondern war einfach für ihn da. Er empfand dasselbe, doch seine Tränen waren schon vor langer Zeit versiegt. Und wer wusste schon, was die Zukunft bringen sollte?
 

Irgendwie hatte Konrad es geschafft, dass sie auf dem Sofa saßen, Wolfram auf seinem Schoss liegend, kraulte er ihm weiter den Kopf und hörte sich an, was der junge Prinz über seinen ehemaligen Verlobten erzählte. Es war so, als wäre Yûri noch da, nur auf irgendeiner Mission … ohne sie… Wieder begann Wolfram zu weinen, hielt die Hände vors Gesicht und schluchzte. „Konrad… was sollen wir nur tun…“

Darauf hatte der sonst so perfekte Kommandant keine Antwort und nahm den Jüngeren einfach wieder in die Arme. Irgendwann war Wolfram dann eingeschlafen. Konrad saß einfach weiter da, strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht und betrachtete seinen jüngeren Bruder, bis auch er irgendwann die Augen schloss, um sich noch einmal an Yûris Lächeln zu erinnern.
 

Das genau in diesem Moment Gwendal an der Türe vorbei kam, das Licht unter selbiger hindurchscheinen sah und sich entschied, einen Blick hineinzuwerfen, bekam niemand mit. So sah er also seine jüngeren Brüder friedlich auf der Couch schlummern. Seine Mundwinkel hoben sich kaum merklich und die sonst so markanten Gesichtszüge wurden weich. Auch wenn der sonst so gefühlskalt wirkende Mann jeden mit einem einzelnen Blick vertreiben konnte, so war jetzt gerade seine ganze Mimik von reiner Liebe erfüllt. Er hatte die Türe etwas geöffnet, war hineingeschlüpft und hatte sie schnell wieder geschlossen, damit niemand sonst die Szene mitbekam. Auch wenn er es niemandem gegenüber zugeben würde, so hatte ihr junger, toter Herrscher ein Loch in seinem Herzen hinterlassen. Auch wenn Yûris Art eher als unkonventionell galt und die meisten erst nur über ihn geschmunzelt hatten, so hatte er es doch immer geschafft, sich einen besonderen Platz in jedermanns Herzen zu sichern. So war es auch bei Gwendal gewesen. Doch nun war er nicht mehr, lebte nicht mehr und der dunkelhaarige Mann musste sich mit den anderen Adelsfamilien rumärgern, die ihn zum nächsten Herrscher des Großreichs der Dämonen machen wollten. Er hatte niemanden, dem er seinen Kummer mitteilen konnte und leider auch nicht die Zeit, für seine jüngeren Brüder da zu sein. Da war es für ihn etwas ganz Besonderes, die beiden in so einer Situation betrachten zu können.
 

Nachdem er die traurigen Gedanken hinweg geschoben hatte, nahm er eine Decke aus dem Schrank und wollte sie gerade über die beiden ausbreiten, als Konrad die Augen öffnete. „Was machst du hier?“, fragte dieser so leise, dass Wolfram nicht wach wurde.

„Ich habe Licht gesehen und wollte wissen, wer so spät noch hier ist. Ich dachte, ihr würdet schlafen.“

Konrad schaute in die dunkelblauen Augen seines Bruders, der sich gerade über ihn beugen wollte, er senkte den Blick, nicht fähig etwas zu sagen und strich Wolfram erneut über die Haare. „Er…“

„Du musst es mir nicht erklären“, unterbrach ihn der Ältere, ebenfalls flüsternd und kniete sich vor ihn, sodass er in die graubraunen Augen des Jüngeren schauen konnte. „Es tut mir Leid.“ Sein Blick strahlte die Liebe eines älteren Bruders aus…und noch etwas anderes. „Für dich und Wolfram muss es am Schwersten sein, dass Yûri…nicht mehr lebt. Ihr hattet die engste Beziehung zu ihm.“ Erneut entschuldigte er sich dafür, dass er nicht für sie da war. Doch Konrad schüttelte nur leicht den Kopf. „Du brauchst dich nicht entschuldigen, wir sind erwachsen. Und auch wenn es schwer für uns ist, so werden wir es überstehen. Wolfram ist stark, er wird darüber hinwegkommen.“

Gwendal nickte und stand auf. „Ich bin für dich da, Bruder.“ Nun streichelte auch er dem Blonden durch die Haare. „Für euch beide!“ Dann verließ er den Raum, ließ aber die Türe angelehnt, sodass Konrad ihren kleinen Bruder in sein Zimmer tragen konnte. Dieser steckte ihn ins Bett und ging dann in sein eigenes Zimmer.
 

Nun war es also soweit, dass Wolfram wütend durch das Schloss stapfte und seinen Bruder suchte. Eigentlich eine recht amüsante Szene, wenn man bedachte, dass dieser Wolfram, so wie er früher mal war, mit saurer Miene nach dem Einzigen im Schloss verlangte, den er früher ganz offen gemieden hatte. Einige Mägde liefen ihm über den Weg, mussten aber leider zugeben, dass sie den Kommandanten länger nicht gesehen hatten. Konrad war einfach nicht aufzufinden. Seine Suche endete bei seinem ältesten Bruder. „Gwendal, weißt du, wo Konrad ist?“ Er stützte die Hände in die Hüften.

„Ja, er ist auf einer Mission.“ Gwendal dachte nach. „Aber eigentlich sollte er längst zurück sein.“

Wolframs Miene lockerte sich etwas auf, gleichzeitig wirkte er aber auch etwas besorgt.

„Keine Sorge, er wird bestimmt bald hier sein“, beruhigte ihn der dunkelhaarige Mann und schob ihn dann aus seinem Arbeitszimmer. „Also mach dir keine Sorgen!“, gab er ihm noch auf den Weg, bevor er die Türe schloss und Wolframs „Ich mach mir keine Sorgen“, grummelnd ignorierte. „Welch ein Kindskopf“, dachte Gwendal noch mit einem Lächeln, als ihm bewusst wurde, dass es das erste mal seit langer Zeit war, in der Wolfram mal wieder er selbst war. Und auch wenn es ihn beruhigte und glücklich machte, seinen Bruder so zu sehen, versetzte es seinem Herzen doch einen Stich, denn das hieß, er würde Yûri vergessen. In Gedanken versunken ging er zum Fenster und dachte darüber nach, ob das nun gut oder schlecht war.
 

Wolfram taperte derweil weiter durch das Schloss. Auch wenn er es wahrscheinlich nicht zugeben würde, so vermisste er die abendlichen Gespräche mit Konrad, seine Nähe und einfach alles. Aber nun war der Kommandant seit einer Woche auf Mission und da merkte der blonde Prinz doch recht schnell, dass ihm etwas fehlte. Und schließlich sollte Konrad ja auch längst zurück sein! Also warum sagte er dann nicht Bescheid? Wolfram entschied sich, seinem Ärger durch einem kleinen Ausritt Luft zu machen und begab sich zu den Stallungen. Auch wenn seine Soldaten jeder Zeit abrufbereit waren, so wollte er sie diesmal einfach nicht dabei haben. Er sattelte seine Stute und ritt von dannen. Er hatte viel Zeit, um seine Gedanken zu ordnen, dachte auch an seinen verstorbenen Verlobten und wie wichtig ihm Konrad in den letzten Wochen geworden war. Auch wenn er sich nicht erklären konnte, wie es dazu kam, hatten sie beide eine unglaubliche Verbundenheit und Nähe zueinander aufgebaut, die ihm wirklich geholfen hatte. Als er merkte, dass es dunkel wurde, machte er sich langsam auf den Rückweg. Denn falls Konrad zurück war, dann sollte er sich keine Sorgen machen, nur weil Wolfram mal ausgeritten war. So war er also – kurz nach Zapfenstreich – zurück auf Blood Pledge Castle und brachte seine Stute in den Stall. Da komischer Weise keine Wachen herum standen, nahm er ihr selbst das Zaumzeug ab und striegelte sie, als komische Geräusche sein Ohr erreichten. Sofort erwachte der Krieger in ihm und alle Sinne waren auf Angriff. Aber irgendwas war an diesen Geräuschen komisch. Er blieb wachsam stehen und lokalisierte sie über sich, auf dem Heuboden. Die Geräusche konnte er zwar nicht genau zuordnen, aber wenn er sich recht erinnerte, dann hatte Yûri ab und an so geklungen, wenn er schlecht geschlafen hatte. Vorsichtig und mit gezücktem Schwert stieg er die Holzleiter zum Heuboden empor. Als er den Holzboden möglichst leise betrat, konnte er die Geräusche noch deutlicher wahrnehmen. Doch es klang nun viel mehr nach Stöhnen, als nach etwas anderem. Und irgendwie kam ihm die Stimme bekannt vor.
 

Wolfram schritt langsam an dem Heuballen, der ihn von den Stimmen trennte, entlang. Da es so laut war, würden es wohl keine Feinde sein, soviel war klar, dachte sich der ausgebildete Schwertkämpfer, immer noch in Angriffsposition. Er war gerade an dem letzten Heuballen angekommen, der ihn noch von seinem Ziel trennte und überlegte, was er tun sollte, als ihn ein >Jaa~… nimm mich!< aus den Gedanken riss. Die Stimme, die er nur all zu gut kannte und die ihm die letzten Wochen soviel Trost gespendet hatte. Es war genau diese Stimme!

Wie in Trance kam er hinter dem Strohballen hervor und sah seinen Bruder, wie er breitbeinig im Stroh lag. „Was…“

Wolfram ließ sein Schwert fallen, was ihm die vollkommene Aufmerksamkeit seines Bruders einbrachte… und des Mannes, der gerade noch in ihm steckte.

Yozaku hatte die Beine seines Kommandanten in den Händen und wie es aussah, etwas anderes in ihm und starrte nun ebenso entgeistert wie Konrad zu dem jungen von Bielefeld.

Konrads Gesichtszüge gefroren binnen Sekunden, während Yozaku in seiner Bewegung inne hielt.

Erneut konnte man >Was…< hören, bevor sich Wolfram zusammennahm und die Holzleiter hinab hetze. Am liebsten hätte er sich bei diesem Anblick übergeben, doch nun rannte er erstmal ins Schloss.
 

Konrad war derweil aufgesprungen, hatte seine Hose hochgerissen und Yozaku einen wütenden Blick zugeworfen, um Wolfram so schnell wie möglich hinterher zu hetzen. Auf dem Flur hatte er ihn dann eingeholt. Konrad, ziemlich außer Atem, drückte seinen Halbbruder unsanft gegen die Wand. „Es ist nicht so, wie es aussieht!“

„Ach echt?“ Wolfram funkelte ihn wütend an. „Es sah so aus, als hättest du dich von Yozaku ficken lassen!“ Er schaute ihn angewidert an. „Also fass mich nicht mit deinen schmutzigen Händen an, sonst grill ich dich, Bruder!“

In seinen Augen war nur Hass zu finden, doch das war Konrad egal. Er schob ihn zur nächsten Türe und in das angrenzende Zimmer. Noch bevor Wolfram wusste, wie ihm geschah, wurde er auch schon in selbiges geschubst. Die Türe fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Konrad wirkte müde, etwas außer Atem und… lüstern? … Wolfram versuchte seinen Blick einzuordnen, doch vermochte er es nicht ganz. Also krabbelte er auf dem Boden etwas davon. Wo zum Henker hatte er nur sein Schwert gelassen?

Konrad kam auf ihn zu. „Es ist nicht so…“ Doch Wolfram unterbrach ihn.

„Vergiss es! Du musst mir nichts erklären! Was du mit sonst wem machst, ist mir scheißegal! Also verpiss dich einfach, verstanden? Du scheiß Perverser!!!“

„Wolfram…“

„Nimm noch einmal meinen Namen in den Mund und ich schwör dir, wir waren die längste Zeit Brüder!“ Wolfram wurde immer wütender, hatte sich mittlerweile sogar aufgerichtet und stand in Angriffsposition, mit erhobener Hand, vor seinem Bruder. Konrad wusste, dass er keine Chance hatte, wenn Wolfram wütend war, besonders nicht, wenn er ihn nicht verletzten wolle. Er sank zusammen. „Bitte, Wo…“ er stockte. Nicht, dass er Angst davor hatte, seinen Bruder beim Namen zu nennen, aber er wollte es nicht, jetzt zumindest nicht. Aber wie sollte er ihn sonst nennen?
 

Plötzlich kniete Konrad vor seinem jüngeren Bruder. Den Kopf geneigt, die Hände ehrerbietig von sich gestreckt, das Schwert vor sich liegend sprach er so gefasst, wie er konnte. „Lord Wolfram von Bielefeld, erweist diesem unwürdigen Halbblut die Ehre, sein Anliegen vorzutragen, oder straft ihn mit ewiger Verachtung.“

Wolfram stand verunsichert da. So hatte er seinen Bruder noch nie erlebt. Die vollkommene Etikette war für Konrad zwar nichts Neues, aber dass er sich jemals ihm gegenüber so verhalten würde - da waren sich beide sicher - das war etwas Besonderes. Und auch Wolfram hatte den Unterricht des Hofmeisters erfahren und antwortete dementsprechend. „Sprecht Sir von Weller, Euer Anliegen soll erhört werden.“ Formvollendet stand er aufrecht da und wartete, was Konrad ihm sagen würde.

„Lord von Bielefeld, es war keineswegs meine Absicht, dass dies vor Euren Augen geschieht. Es tut mir leid. Ferner möchte ich die Schuld meines Adjutanten auf mich nehmen, weil es ganz allein meine schändlichen Gedanken waren, die ihn verführt haben. Er hat mit dieser Sache nur in sofern zu tun, dass ich ihn gebeten habe, mir diesen egoistischen Wunsch zu erfüllen, um meine wahren Gefühlen zu verbergen, da mir bewusst ist, dass sie nie ihr Ziel erreichen werden. Wer ein wahrer Krieger ist, der muss wissen, wo seine Freunde und Feinde auf ihn warten. Es war meine Schuld, vergebt meinem unwissenden Gefolgsmann.“

Konrad blickte nicht auf, sich bewusst darüber, dass er seinen Bruder so nie erreichen würde und auch, dass all die gemeinsamen Stunden der letzten Wochen vergessen waren.

„So sei es“, sagte Wolfram mit verschränkten Armen und hasserfülltem Blick.

„Ich danke euch, Lord von Bielefeld“, antwortete Konrad und hob zum ersten Mal seit Anfang des Gespräches seinen Blick. Leise und mit der gleichen Tonart, mit der er sonst zu Wolfram sprach, wenn sie alleine waren, schaute er ihn an und fragte: „Darf ich mich erklären, Mylord?“

Wolfram nickte, unfähig, seinem Bruder diese Bitte abzuschlagen.

Konrad stand auf und trat einen Schritt vor. Der Abstand… nein, das Protokoll, was bis jetzt dafür gesorgt hatte, dass sie so miteinander reden konnten, war aufgehoben. Konrad sah seinem Bruder tief in die Augen. „Bitte entschuldige mein Verhalten, aber…“ Er brach den Satz ab, ging eine Runde durch das Zimmer und setzte sich dann auf das Bett. Scheinbar waren sie in einem Gästezimmer. Den Blick gesenkt, erhob sich langsam seine Stimme. „Als Yûri einschlief… ich meine, als er starb…“, er stockte. „Ich kann es immer noch nicht glauben!?“ Konrad ließ den Kopf in die Hände gleiten, was Wolfram genug Zeit gab um seine Fassung zurück zu gewinnen, denn bei der Erwähnung von Yûris Namen kamen all die Gefühle der letzten Monate zurück. Nach ein paar Minuten schaute Konrad gefasst auf. „Als Yûri starb, hab ich mir die Schuld gegeben. Mittlerweile weiß ich, dass ich nichts tun konnte, aber dennoch fühle ich mich schuldig. Dazu kommt, dass alle ihre Aufgaben haben. Gwendal, auch wenn er es nicht will, wird neuer Regent, weil du zu jung bist. Wolfram…“, er schaute zu seinem Bruder, der immer noch einfach da stand. „Aber…schlimmer noch als Yûris Tod hat mich deine Trauer getroffen. Erst wusste ich nicht damit umzugehen, doch dann hast du mir Einlass in dein Herz gewährt. Die letzten Wochen haben mir sehr viel bedeutet. Ich wollte dir nicht nur als Bruder beistehen, ich wollte komplett für dich da sein, wollte dich Yûri vergessen lassen und ich wollte, dass du spürst, dass das Leben weiter geht.“ Konrad war aufgestanden und stand nun nur noch wenige Zentimeter von Wolfram entfernt, doch der war selbst so damit beschäftigt, seine Fassung zu bewahren, dass er noch nicht mal mitbekam, wie Konrad seine Hände nahm. Er sah ihm tief in die Augen. „Ich will, dass du weißt, wie sehr ich dich liebe…“ Konrad hob das Kinn seines jüngeren Bruders an und küsste ihn. Nur ganz leicht. So dass sich ihre Lippen kurz berührten. Dann löste er sich wieder. „Und das nicht nur als Bruder“, beendete er seinen Satz und sah ein paar mehr als verwirrte smaragdfarbene Augen zu sich aufschauen.

Auch wenn er es ihm eigentlich nie sagen wollte, hätte er es einfach nicht ertragen, wenn gerade Wolfram ihn als Perversen abtun würde. Das Schweigen des Blonden nutzend, versuchte er weiter zu erklären. „Ich hab Yozaku darum gebeten… um dich zu schützen. Ich wollte nicht, dass du es erfährst, aber da du uns gesehen hast…“ Er stockte erneut. „Bitte, versteh es nicht falsch.“ Wolframs Augen waren unergründlich, aber als Konrad den Namen seines Adjutanten aussprach konnte man kurz einen Wirbelsturm in ihnen erkennen. Gerade als Konrad weiter reden wollte, hatte Wolfram zu seiner alten Art zurückgefunden und stieß Konrad von sich. Wütend und mit funkelnden Augen, aber einer fast zu normalen Stimme begann er zu sprechen: „Wie ich dir schon sagte: Mir ist es scheißegal was du mit Yozaku machst. Wenn du drauf stehst: Bitte! Aber lass mich damit bloß in Ruhe.“ Er ging an ihm vorbei zur Tür, drehte sich aber, als er dort stand, noch mal um und musterte Konrad. „Wir sind Brüder. Ich…“ Es schien, als müsse er nach den richtigen Worten suchen. Da er sie aber wohl nicht fand, schüttelte er nur den Kopf. „Du weißt doch gar nicht, was es heißt, zu lieben!“ Mit eiskaltem Blick verließ er das Zimmer.

Konrad sank auf dem Bett zusammen.

Es waren einige Tage vergangen, seit dieser unglücklichen Begegnung der zwei Brüder. Wolfram war seinem älteren Bruder ausgewichen und verbrachte seine Zeit nun meistens damit, Gwendal den letzten Nerv zu rauben. Nicht nur, dass er sich über ihren menschlichen Bruder ausließ, er begann regelrecht, sich wie ein verzogenes Kind zu benehmen, dem man einen üblen Streich gespielt hat. Irgendwann hatte Gwendal genug von den ewigen Tiraden seines jüngsten Bruders gegen Konrad und beschloss den jungen von Bielefeld auf eine Außenmission zu schicken. Es traf sich daher äußerst gut, dass ein angrenzendes Reich drauf bestand, einen Abgesandten des Maô zu sehen. Scheinbar glaubten sie, dass das Großreich der Dämonen nach dem plötzlichen Tod ihres Herrschers in sich zusammen fallen und es ihnen wirtschaftliche und globale Probleme bringen würde. So bestanden sie nun also darauf, einen ehemaligen Vertrauten des Herrschers oder ein Mitglied der zehn Familien in ihren Hallen zu begrüßen.

Dementsprechend hatte Gwendal einer Wache Bescheid gegeben, die wiederum Wolfram zu ihm geschickt hatte. Der blonde Prinz, außer sich vor Wut, dass ausgerechnet er gehen sollte, zeterte vor sich hin, als Konrad das Arbeitszimmer des ältesten Bruders betrat. Sofort herrschte Ruhe.

„Was soll das?“ Ein eiskalter Blick traf den Dunkelhaarigen. Gwendal sah von seinem Arbeitstisch auf und musterte seinen vor Wut glühenden Bruder, sowie Konrad, der wie immer wirkte. Er faltete einen Brief zusammen und reichte ihn Wolfram.

„Dies ist ein Schreiben, welches ihr unseren Verbündeten überreichen werdet. Dort wird unsere derzeitige Situation beschrieben. Ich erwarte, dass ihr die Mission gemeinsam zum Erfolg führt!“

„Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein!“, schrie Wolfram ihn an, bevor er mit einer Handbewegung auf Konrad deutete. „Ich hab dir erzählt, was er getan hat. Und mit wem! Und du willst mich mit IHM auf eine Mission schicken? Hat dir der neue Posten etwa das Hirn vernebelt?“

Gwendal schaute grimmiger als sonst, doch sein Blick traf diesmal nicht Wolfram, sondern Konrad, der mittlerweile die Tür geschlossen hatte. Die ihn herführende Wache hatte sich beim ersten Anzeichen eines lauter werdenden Gespräches verabschiedet, weshalb sie alleine waren. „Was denkt ihr, Sir Weller?“ fragte der künftige Regent.

Konrad sah Gwendal an. „Ihr werdet Eure Gründe haben, warum ich Lord von Bielefeld begleiten soll, Lord von Voltaire. Aber wenn ich etwas anmerken darf: In der jetzigen Situation ist es wohl eher unangebracht, mich mit auf diese Mission zu schicken.“

„Eher unangebracht?“ Da war er wieder, der wütende junge Prinz, der partout nicht auf diese Mission gehen wollte. Zumindest nicht zusammen mit Konrad. „Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!“

„Das ist weder ein Scherz, noch sind meine Sinne vernebelt, Lord von Bielefeld.“ Gwendal richtete seine Aufmerksamkeit nun wieder auf Wolfram. „Man hat sehr deutlich gemacht, dass man einen Nahestehenden des ehemaligen Maô zu sehen wünscht. Wer wäre da besser geeignet als der Verlobte, der zusätzlich noch ein Vertreter der zehn Familien ist. Auch wenn offiziell Waltorana diesen Posten bekleidet.“

„Dann muss DER da trotzdem nicht mitkommen!“

„Doch.“ Gwendal schaute kurz zu Konrad. Innerlich wünschte er sich zwar, dass sie sich wieder vertragen würden, aber bei der momentanen Sachlage würde sich dieser Wunsch so schnell nicht erfüllen. „Konrad gilt auch über unser Reich hinaus als äußerst vertrauensvoll und rechte Hand Yûris. Das Vertrauen, was die beiden ineinander setzten, hat auch unsere Verbündeten tief bewegt. Gerade weil sein Stand einem Maô angeblich unwürdig war, hat es die meisten überrascht, dass der Maô ihn als Vertrauten erwählt hat. Daher ist es unerlässlich, dass er dich begleitet. Zudem wissen wir nicht, ob sie etwas planen, daher möchte ich den besten Schwertkämpfer des Landes an Eurer Seite wissen, Lord von Bielefeld!“ Er betonte den Titel seines Bruders extra deutlich, um klar zu machen, dass es sich bei diesem Auftrag nicht darum drehte, sie beide zu versöhnen, sondern dass er – wie eigentlich immer – nur das Beste für sein Land im Sinn hatte.

„Ich verstehe.“ Konrad machte eine kurze Verbeugung, wurde aber, bevor er weiter sprechen konnte, von Wolfram unterbrochen.

„Also gut, wir werden diese Mission gemeinsam bestreiten, aber das heißt nicht, dass sich irgendetwas ändern wird!“

Gwendals Gesichtsausdruck hätte bei normalen Menschen zu einem Herzinfarkt oder plötzlicher Zur-Stein-Werdung geführt, aber Wolfram stockte nur kurz. „Was?“, fragte er mit verschränkten Armen.

Gwendal stand auf, ging gelassen um seinen Schreibtisch und lehnte sich dann an. „Ich weiß nicht, ob ihr das vielleicht nicht verstanden habt, aber solltet ihr auf dieser Reise nicht die perfekten Brüder, Verbündeten und Vertrauten Yûris abgeben, so wäre ich arg enttäuscht. Was eure privaten Probleme angeht, so interessiert es mich … gar nicht… aber unser Land geht mich sehr wohl etwas an. Yûri ist tot! Daran lässt sich nichts ändern. Aber so wahr ich ein Mitglied der zehn Familien bin, so werde ich es nicht zulassen, dass irgendwer denkt, wir hätten an Souveränität oder sonst was verloren! Haben wir uns verstanden?“

„Ja“, kam es knapp von Konrad, der eigentlich eher wie Beiwerk neben der Szene stand. Wolfram allerdings stand kurz vor der Explosion. Mit dem letzten bisschen Selbstbeherrschung, was ihm geblieben war, verbeugte er sich kurz und entgegnete: „Sehr wohl, Lord von Voltaire. Eure Worte waren ausgesprochen deutlich!“ Dann drehte er sich um und verließ den Raum.
 

Gwendal seufzte kurz bevor er seine Aufmerksamkeit auf Konrad richtete. „Und ist es so zu deiner Zufriedenheit, Bruder?“

Konrads typisches Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit und ließ den kläglichen Anblick, den er zuvor abgegeben hatte, schnell verschwinden. Er trat einen Schritt auf Gwendal zu. „Du hättest ihn aber nicht so zu reizen brauchen.“

Der zukünftige Regent sah in die braunen Augen seines jüngeren Bruders, welcher nur noch einige Zentimeter von ihm entfernt stand. „Du weißt doch, ich liebe kleine süße Sachen. Und gerade, wenn er sich aufregt, ist unser Baby-Bruder besonders süß.“ Ein liebevolles Lächeln zog sich über Gwendals Gesicht. Konrad küsste ihn auf die Stirn. „Was würde ich nur ohne dich machen?“

„Dich weiter verkriechen“, raunte ihm Gwendal entgegen, bevor er die Arme um seine Taille legte. Kurz schauten sich die Brüder in die Augen, bevor dieser unergründliche Ausdruck in Gwendals Augen wieder auftauchte. „Tu ihm bloß nicht weh!“

„Ich liebe ihn, warum sollte ich ihm also weh tun wollen?“

„Ich sag es ja auch nur…“

Konrad lächelte wie ein unschuldiges Kind. „Ich würde nie einem meiner Brüder weh tun.“

Dann löste er sich und verließ den Raum. Denn schließlich liebe ich euch beide, dachte er, während er zu den Stallungen ging, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
 

Diese waren schnell erledigt und so befanden sich Wolfram und Konrad schon auf dem Weg, als Gwendal den Papierkram weitestgehend bearbeitet hatte. Er ließ den Kopf kreisen und schaute aus dem Fenster, wo der Mond schon hoch am Himmel stand. „Ich sollte mich hinlegen… Die beiden werden sich schon wieder versöhnen.“
 

Unterdessen waren Konrad und Wolfram in der Stadt angekommen, in der sie übernachten wollten, da sie am nächsten Tag bereits am Hofe erwartet wurden. Der Ritt dorthin dauerte dann am Morgen nur noch eine Stunde, weshalb sie die Nacht lieber noch im Großreich der Dämonen verbrachten. Scheinbar war in der Stadt aber gerade ein besonderes Fest, weshalb bis auf ein Zimmer einer recht heruntergekommenen Herberge alles ausgebucht war. Wolfram sah Konrad wütend an. „Das hast du doch geplant! Aber vergiss es, ich werde die Nacht nicht mit dir verbringen!“ Den ganzen Tag über war er schweigend neben ihm hergeritten, lustlos und nicht bedacht darauf, sich zu streiten, aber das ging wirklich zu weit. Also drehte er auf dem Absatz um und stiefelte hinaus. Konrad ließ sich die Schlüssel zu ihrem Zimmer geben, bedankte sich kurz und folgte ihm dann. „Jetzt warte doch mal.“

„Wozu? Du willst doch eh nur abartige Dinge mit mir tun!“

„Wolfram bitte. Ich hab weder vor, dir irgendwas anzutun, noch über dich herzufallen. Du hast also nichts zu befürchten. Wie schlecht kennst du mich eigentlich?“

Wolfram blieb abrupt stehen, nachdem sie schon fast auf dem Marktplatz waren. Langsam drehte er sich um. Seine Augen waren müde und seine Stimme gefährlich ruhig. „Ich kenne dich gar nicht mehr. Ich hätte nie gedacht, dass du diese Sachen, wie du sie mit Yozaku gemacht hast, mit mir tun wollen würdest. Ich hätte nie gedacht, dass mich Gwendal zwingt, mit dir diesen Auftrag zu erledigen. Und ich hätte nie gedacht, dass du so niederträchtig sein würdest, es so zu planen, dass wir gezwungen werden, in einem Zimmer zu schlafen.“

Konrad fuhr sich durch die Haare. „Erstens hab ich dir erklärt warum ich mit Yozaku das tat, was ich tat. Zweitens hat Gwendal Recht, wenn er an unser Land denkt, egal wer was persönlich dagegen hat und drittens: Ich hatte keine Ahnung, dass hier ein Fest ist. Und wenn du deine Aufmerksamkeit mal kurzfristig von deiner Angst, dass ich dir etwas antun könnte auf die Plakate lenken würdest, dann würdest du auch sehen, dass das Ganze hier eine relativ spontane Geschichte ist. Wie es hier steht:“, er hielt ihm einen Zettel hin und las ihn vor. „24. Jährliches Fest zur Erneuerung der Würde und Liebe zu unserem Herrscher. Bleibt einen Tag, lebt ein Leben. Nur hier und heute werden sich eure Wünsche erfüllen. Trefft Madame Love im Zelt am Markt.“

Wolfram betrachtete den Zettel missmutig. „Ich kann selber lesen.“ Dann riss er Konrad den Zettel aus der Hand und hielt ihn ihm hin. „Da steht aber nix davon, dass du nicht wusstest, dass es hier stattfindet.“

Konrad grinste. „Doch, tut es wohl.“

Wolfram sah ihn an, nachdem er den Text noch mal gelesen hatte. „Wo?“

Konrad trat neben ihn und deutete auf die Zeile >Trefft Madame Love im Zelt am Markt<, las sie laut vor und betonte die Silben anders, als normal. Wolfram sah ihn irritiert an. „Dieses Jahr nur hier, nächstes Jahr wo anders. Haltet Ausschau nach dem schwarzen Kaninchen“, übersetzte er und musste einsehen, dass Konrad wirklich nicht wissen konnte, dass das Fest gerade in dieser Stadt abgehalten würde. „Na gut, du hast nicht gewusst, was hier los ist. Trotzdem werd ich nicht mit dir in einem Zimmer schlafen!“ Damit war das Gespräch für ihn beendet, er drehte sich um und ging in Richtung Festzelt. Konrad folgte ihm mit einem gewissen Abstand und wartete, sodass Wolfram nichts mitbekam. Schließlich war sein jüngerer Bruder nicht so dumm die ganze Nacht durchzumachen, wenn sie am nächsten Morgen einen wichtigen Besuch zu vollziehen hatten.

Es kam, wie es kommen musste und Wolfram ertrank seinen Ärger in einer regionalen Spezialität, die dummerweise die Eigenschaft hatte, den Genießenden ziemlich umgänglich zu machen. Es wurde also später und später und Wolfram wurde immer lustiger. Als Konrad ihn zu gegebener Zeit einsammeln und von den hübschen Mädchen und einigen interessierten Gentleman wegholen wollte, fand er das alles andere als angemessen und beschimpfte ihn lauthals, ohne ihn allerdings arg zu sehr zu beleidigen.

„Entschuldigt meinen Bruder, ich werde ihn ins Bett bringen.“ Mit diesen Worten entschuldigte er sich bei dem Besitzer des fahrenden Getränkestandes, packte sich den mehr als lustigen Wolfram und brachte ihn in ihr Zimmer. Dass dieser dagegen lautstark protestierte, ignorierte er geflissentlich und erklärte den Umstehenden nur immer wieder, dass sein Bruder zu viel getrunken habe.

Auf ihrem Zimmer angekommen, war Wolfram so fertig, dass er direkt ins Bett fiel und sich sogar bereitwillig von Konrad aus der Uniform helfen ließ. „Du willst mich doch nur flachlegen…“, brummte er, gerade als Konrad die Decke über ihn warf.

„Ich liebe dich, so etwas würde mir nie einfallen.“ Konrad gab ihm ein Küsschen auf die Stirn, weil er sich sicher war, dass Wolfram sich jetzt nicht wehren würde und setzte sich dann in den Sessel, der dem Bett gegenüber stand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yukitohana
2009-03-29T16:43:37+00:00 29.03.2009 18:43
Freue mich schon auf weitere kapitel! Das Ende war wirklich süß.

Von:  Shikajin
2009-03-25T21:24:27+00:00 25.03.2009 22:24
Uh süß...das Gawandal den auch noch hilft ist ja geil^^
ich frag mich wie das aus sieht wen Wolfram lustig wird
mal sehen was noch so passiert ist ja alles sehr interesant
und wie die dreier beziehung dan funktionirt frag ich mich auch
ok also tolles kapi und schreib bitte schnell weiter...:)
LG♥
Shika-kun

P.S.: sag mir bitte bescheid wen es weiter geht
Von: abgemeldet
2009-03-25T17:57:21+00:00 25.03.2009 18:57
Yay, ein neues Kapi xD
OMG die Szene mit Gwendal und Konrad <3
Da hast du mich echt eiskalt erwischt *g*
Die Höflichkeit bei der "Unterhaltung" fand ich erst merkwürdig aber dann dachte ich Wolfram würde sich so ja gar nichts sagen lassen und diese Art zu reden macht deutlich, wo er steht (unter Gwendal)
xD
haha Wolfram wird lustig, wenn er zu viel trinkt^^ is auf jeden Fall besser als wenn er noch streitsüchtiger und gewalttätiger wird =)
Ich hoffe doch sehr, dass Wolfram seine Sturheit überwindet xD
Das Ende war, mit Außnahme von Wolfs letzter Aussage, sehr süß^^
lG Ray^^
Von:  Yukitohana
2009-02-26T07:17:58+00:00 26.02.2009 08:17
Finde die story schön. Freue mich schon auf weitere. Kannst du mir eine En schreiben wenn du eine neuen Kapitel drinne hast?

Von: SillySil
2009-02-22T19:08:39+00:00 22.02.2009 20:08
Oi, nun hab ich auch artig gelesen, Bruda <3

Du hättest gerne noch anmerken können, dass moi Wolfie und me dich inspiriert haben xD *lachZ*

Haach Konram *_* *schnurr~*

Ich steh ja auf das Pairing, das weißt du, daher finde ich gut, dass dieses vorkommt x//D
Und ja, es is besser, dass Yuuri "nicht mehr da ist" weil anders würde das wohl wirklich schwerer gehen - Wolfie und me schicken ihn auch ab und an weg xD"

Ich find das ganze so auch nachvollziehbar und selbst wenn es anfänglich nur als gegenseitiger Trost zu sehen ist. Klar, beide leiden und beide brauchen einen Halt, den sie eben nur miteinander haben. Der jeweils andere bekommt daher eine besondere Stelle, eine Wichtigkeit, wird unersetzlich auf diese verquere Art.
Vielleicht könnte man Wolfram nun Recht geben, vllt weiß Konrad das mit der Liebe wirklich nicht und stuft seine Gefühle für den anderen falsch ein?!
(nebenbei bemerkt find ich das Ende gemein ;__; Mein armer Konrad QQ")
Ich bin ja der Meinung, dass Wolfie unrecht hat >0<
Sein Bruder weiß sehr wohl was Liebe ist und ich denke, dass Konrad der Typ ist, welcher Bedingungslos liebt <3

Gut find ich ja auch - vorallem wohl weil ich nicht darf xDD - das er sich von Yozak "trösten" lässt, thehehee~ xD
Das ist wirklich passend <3 und ja, wieso nicht irgendwo Druck ablassen, damit diese Begierde auf Wolfie nicht größer wird... ich find das eigentlich ganz vernünftig - wenn man so was sagen kann <<~

Mau, ich muss aber auch anmerken, dass ich so Sachen wie "ficken" irgendwie nicht passend finde bei KKM XDD keine Ahnung xD""

Ich find deinen Schreibstil auch gut und es is nachvollziehbar so.
Auch Wolframs Reaktion, dass er erstmal wegwill als er sieht was da abgeht und das er sich drauf einlässt das Konrad sein Halt wird.
Ich fand besonders die Vorstellung niedlich das er wütend durchs Schloss stampft um seinen Bruder zu suchen x//D und wie Gwen ihn dann aufzieht su <3 hach <33 so was passt immer zu Wolf x3~

Auch mochte ich die Stelle mit dem Trösten ;___; Voll sweeto~ <3

Und, naaa~ u///u
Natürlich als Konrad da so devot-formell um das Wort bittet und anschließend dann so ehrlich ist und seine Liebe zugibt <33
- Würde Konrad mir seine Liebe gestehen... theheheee~ *__* aber das Wolfie nicht direkt darauf anspringt is schon passend o_o
*nodnod*

Passend wäre auch - so um auf deinen GB Entry zu kommen xD - wenn die beiden nun erst einmal tun würden als wäre nichts gewesen... oder aber sich aus dem Weg gehen.
Konrad findet ja sowieso schnell zu seinem überspielendem lächeln zurück und Wolf wird sicher lieber nicht darüber nachdenken wollen - Verdrängung ist doch immer was gutes xD
*lol*


Ach... Du hast das da ja schon angeschnitten >>Dazu kommt, dass alle ihre Aufgaben haben.<< sagte Konrad ja und ja, er hat nun quasi keine mehr. Alles was in seinem Mittelpunkt stand war Yuuri ._.
Er sollte etwas neues finden für sich, eine neue Aufgabe, einen Weg. Konrad ist der Typ, der so was BRAUCHT er kann nicht ohne. Seine Pflichten sind sein Leben irgendwie ><
Vllt bekommt Wolfram auch eine besondere Aufgabe die eine Reise mit sich bringt und Konrad wird dazu angehalten von Bielefeld~kyo zu begleiten und zu beschützen?!oo

Naa, was auch immer xD
ich finds gut, dass es nun noch ein bisschen Konrad x Wolfie auf Mexx gibt *__*
*wedelz*
Fein weiter machen, Brüderchen xD
Von: abgemeldet
2009-02-22T18:29:18+00:00 22.02.2009 19:29
Ich liebe kyou kara maou und vor allem Wolfram^^ xD
I-wie ist es traurig, das Yuuri gestorben ist aber so können Conrad und Wolf "einfacher" zusammenkommen...
Ich mag das Pairing^^ Gwendal ist anscheinend auch nicht abgeneigt von dem Gedanken (das is auch gut so :))
Wolf hat die beiden ja inflagrantie erwischt... (armer Junge)
Ich hoffe die beiden finden schnell wieder zusammen!
Ich mag deine Story und hoffe du schreibst blad weiter *Gg*
lG Ray^^
Von:  miji
2009-02-21T16:22:20+00:00 21.02.2009 17:22
Der Erzählstil ist sehr schön und die Stry an sich gewöhnungsbedürftig.


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