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I'm The Beast You Fear (LILEY)

Please, Love Me
von

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For the last Time

I'M THE BEAST YOU FEAR

PLEASE, LOVE ME
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 01
 

Er rannte durch den Wald, ein dunkler Schatten in der Nacht. Seine Gestalt von glänzender Schwärze, seine Augen ein grelles, wachsames Gelb. Seine Jäger suchten ihn zu töten, aber sie würden ihn nicht finden, sie würden ihn nie fangen. Seine Zähne gefletscht, seine Atmung schnell und schwer.

Die Gewehre klickten hinter ihm und er beschleunigte seine Schritte. Sie waren nicht allein, sie hatten Hunde, sie hatten silberne Kugeln. Es gab keinen Ausweg. Er konnte sich nicht noch länger versteckt halten. Vollmond. Ausgerechnet heute Nacht.

Die erste Kugel streifte sein Gesicht und in der kalten Nachtluft spritzte das Blut der Wunde in alle Richtungen, hinterließ den schweren metallenen Geruch in der ganzen Luft. Sie würden ihn riechen, sie würden ihn finden. Er rannte so schnell er konnte, immer schneller, immer schneller.

Eine zweite Kugel schoss unbarmherzig durch die Luft und traf seine Schulter mit einem Jaulen. Aber er durfte nicht zusammen brechen. Wenn er sich jetzt geschlagen gab, dann würden die Jäger ihn töten. Eine dritte Kugel schoss in sein Bein, aber er stoppte nicht.

Der Schmerz in den Adern vernebelte seine Sinne. Seine Gliedmaßen bewegten sich von ganz allein, aber sein Blickfeld verschwamm immer wieder. Seine Pfoten schienen den Boden kaum zu berühren, er bewegte sich lautlos, sein Schwanz abgeklemmt, seine Ohren angelegt.

Immer mehr Blut sickerte aus den Wunden und das silberne Gift zog sich durch jede einzelne Faser seines starken Körpers. Nur noch ein kleines Stück. Er würde bald den Bach erreichen und den Strom hoch rennen. Dort würden sie seine Fährte verlieren. Er konnte nicht gegen sie kämpfen, wenn sie mit Silberkugeln bewaffnet waren.
 

Er hörte laute, schallende Rufe hinter sich, dann verebbten die Schritte und das Gebell der Bluthunde. Alles wurde still hinter ihm, aber er brach seinen Lauf nicht ab. Er konnte sich nicht darauf verlassen, dass sie seiner Fährte nicht weiter folgen würden.

Nicht mehr weit, nicht mehr weit... seine Kräfte gaben nach und er schlitterte noch einige Meter, bevor er im Staub zusammen brach. Mehr Blut sickerte über seine aufgerissene Wange. Er atmete schwer, seine Pfoten fühlten sich schwer wie Blei an. Aber er konnte fühlen, wie sich die Kraft des Mondes langsam aber sicher wieder zurück zog.

Und dann roch er es. Der süße Duft eines Menschen vermischt mit... Vanille? Seine Nase zuckte und er schnüffelte, dann jaulte er leise. Seine Wange pulsierte schmerzhaft und seine Schulter und sein Bein fühlten sich an, als würden sie jede Sekunde abfallen.

Er hob sanft den Kopf und starrte in den Himmel. Der Vollmond fing sich in seinen Augen und er wandte den Blick ab. Auf etwas viel Interessanteres. Da stand ein Mädchen mit hellblauen Augen, was ihn anstarrte. Sie hielt eine Pistole in der Hand und deutete damit direkt auf sein Herz.

Der junge Wolf jaulte leise, dann schloss er seine Augen, wartete auf den Aufprall der Kugel, die ihn endlich das Leben kosten würde. Aber es passierte nichts. Das Mädchen hatte sich hin gekniet und beobachtete den Wolf jetzt mit peinlicher Genauigkeit.

Sie hatte haselnussbraunes Haar und ein viel zu freundliches Gesicht für eine Mörderin in Spe. Der schwarze Wolf hob eine mit Klauen bestückte Pfote, aber das Mädchen hob nur seine Pistole. Seine Augen weiteten sich leicht.
 

„Ich weiß, was du bist. Fordere dein Glück nicht heraus. Der einzige Grund, warum du noch nicht tot bist, ist dass ich noch nie so nah an etwas wie dir dran war.“, ihre Stimme war eiskalt und berechnend, er ließ seine Pfote wieder zu Boden fallen und spürte einige Sekunden später eine Hand auf seinem Fell. Das Mädchen streichelte über seinen Bauch.

„Hm... Daddy hat immer gesagt, dass das Fell von Werwölfen ruppig und rau ist... Aber du bist gar kein Er, du bist eine Sie. Vielleicht variiert das ja mit dem Geschlecht.“, die Wölfin stemmte sich auf die Vorderbeine und zitterte leicht. Das Mädchen drückte seine Pistole in ihre Schulter, genau in die Schussverletzung und sie knickte wieder ein, vor Schmerz jaulend.

„Wenn du weiter so viel Lärm machst, dann werden sie dich finden. Ich an deiner Stelle würde hier liegen bleiben bis zum nächsten Morgen.“, sie besah sich die Wunde der Wölfin. Das schwarze Haar verklebt von angetrocknetem Blut. „Ziemlich tief drin. Warte, ich mach sie für dich raus. Versuch mich zu töten und du findest so eine Kugel in deinem Kopf wieder.“

Langsam aber sicher fühlte sie, wie ihr Bewusstsein zu ihr zurück kehrte. Ihr Verstand, ihr Name. Ihr Name war Lilly. Sie schloss sanft ihre Augen und wartete auf den Schmerz, der ohne Zweifel noch auf sie zukommen würde.

Sie spürte ihn nur wenige Sekunden später und dem Brennen nach zu urteilen, wurde die erste Silberkugel gerade aus ihrer Schulter gezogen. „Das Silber hat sich in deinem System verbreitet, aber es dürfte nicht allzu schlimm sein. Sie wurde früh genug entfernt.“

Lilly zuckte nur mit ihrem Bein und das Mädchen wurde auf das Blut am anderen Ende des halbtoten Körpers aufmerksam. Sie entfernte auch diese Kugel, dann strich sie wieder mit ihrer Hand durch Lillys dichtes Fell. Das Mädchen lächelte sanft.

„Daddy sagt immer: Wenn du eins von diesen Viechern im Visier hast, dann schieß. Und schieß ohne Skrupel oder Zweifel. Das sind keine Menschen mehr, das sind Bestien.“, das Mädchen nahm Lillys Schnauze in die Hand und besah sich die gefletschten, gelblichen Zähne. „Bist du eine Bestie?“

Lilly knurrte leise und das Lächeln des Mädchens wurde immer breiter.

„Ja, das hab ich mir gedacht. Du wirst mir nicht weh tun, oder?“, sie holte Verbandszeug aus ihrer Tasche, verstaute die jetzt blutige Zange und verband Lillys Schulter und Bein. Lilly beobachtete sie still und argwöhnisch. Sie erhob ihren Kopf erneut.
 

Ihre Blicke trafen sich.
 

„Ich bin keine Mörderin. Ich habe noch nie auf jemanden geschossen. Aber wenn du mir noch einmal begegnest, dann werde ich dich erlegen. Und dann werde ich dich meinem Vater zeigen und ihm endlich beweisen, dass ich es kann.“, Lilly erhob sich zitternd und unsicher. Sie schwankte leicht, stupste sanft gegen Mileys Hand, die einmal mit ihrer Hand über Lillys Kopf glitt.

Sie war ein riesiger, schwarzer Wolf mit Fangzähnen und mörderischen Klauen, aber dieses Mädchen hatte keine Angst vor ihr. Sie trottete langsam davon, warf einen letzten Blick über die Schulter. Das Mädchen stand immer noch da und beobachtete sie.

Und Lilly wurde das Gefühl nicht los, dass sie sie schon mal irgendwo gesehen hatte.
 

•◘○
 

Lilly erwachte mit einem Satz. Sie atmete schwer, als sie ihre zitternde Hand auf ihre Wange legte und zusammen zuckte. Dieser Geruch lag ihr immer noch in ihrer Nase... Vanille. Ein Gähnen später fand sie sich in der Küche wieder, setzte Wasser für ihren Tee auf.

Sie lebte allein. Allein in einem Drei-Zimmer-Apartment. Sie rieb sich müde die Augen und humpelte hinüber zu ihrem Küchentisch. Ihre Wade brannte höllisch und nicht nur die. Auch ihre Schulter schien sie fast umzubringen. Sie hatte das Gift also noch nicht ganz raus geschwitzt.

„Mistkerle.“, der Verband juckte wie der Teufel und als sie auf die Uhr sah, wurde ihr klar, dass sie schon wieder die erste Stunde verschlafen hatte. In jeder Vollmondnacht kehrte sie verletzt und müde nach Hause zurück. Und jedes Mal vergaß sie, den Wecker zu stellen. Wer konnte sie deswegen beschuldigen? Es passierte eben nicht alle Tage, dass man angeschossen und fast umgebracht wurde.

Sie trottete widerwillig zur Tür, schnappte sich ihre Zeitung und setzte sich auf einen der bequemeren Sessel in ihrem Wohnzimmer. Wenn sie ohnehin die erste verpasste, da würde die zweite ihr auch nicht mehr schaden. Sie war ohnehin nicht mehr lange in diesem Rattenloch, was sich Schule nannte. Bald konnte sie weit weg ziehen. In eine Werwolf-freundlichere Zone.

Sie fuhr sich durch das schmutzig blonde Haar und seufzte leise und traurig. Wenn ihre Eltern doch nur nie mit ihr hierher gezogen wären. Dann würden sie jetzt noch leben und sie müsste nicht in ständiger Angst davor leben, enttarnt zu werden. Obwohl die Enttarnung an sich wohl das kleinere Übel war.
 

Das Anziehen erwies sich als echte Herausforderung. Sie musste lange Hosen tragen, weil man sonst den Verband sehen würde, aber ihr Bein wollte sich erst gar nicht so hoch bewegen, als dass sie hinein hätte schlüpfen können. Nach zwanzig Minuten schaffte sie es schließlich.

Sie entschied sich für eine relativ weite Jeans und einen rot-weißen Hoodie. Das Pflaster auf ihrer Wange konnte sie nicht verbergen. Aber sie hätte sich auch beim Skaten verletzen können. Das würde nicht allzu viel Aufsehen erregen. Sie streckte ihren Nacken und schloss die Tür leise hinter sich. Ihre Nachbarn mochten es gar nicht, wenn sie vor halb 11 zu viel Lärm machte.

Langsam machte sie ihren Weg zur Schule. Sie warf einen schnellen Blick auf ihre Armbanduhr, nur um festzustellen, dass sie stehen geblieben war. Ihre Verwandlungen machten das manchmal mit den armen Dingern. Sicher war wieder irgendetwas gesprungen... Ganz hervorragend.

Resigniert weiter trottend achtete sie nicht auf den Geruch, der sich schon wieder durch die Luft zog, wie ein Messer. Erst, als sie gegen einen Metallpfosten gelaufen war, weil seine Intensität ihr die Sinne vernebelt hatte, kam sie aus ihrer Trance zurück.

Sie streckte ihre Nase in die Luft und schnupperte. Das war unverkennbar der Geruch von letzter Nacht. Er bereitete der Blondine einerseits Sorge, andererseits würde sie viel dafür geben, diese Finger noch einmal in ihrem Haar zu spüren, oder woanders. Bei diesem Gedanken wurde sie rot.
 

Sie war fast an der Schule angekommen, als der Geruch immer stärker wurde. Sie musste sich fast die Nase zu halten, um nicht wieder irgendwo gegen zu stoßen. Inzwischen war Pause und ein paar Schüler hatten sich draußen vor der Schule ins Gras gelegt.

Lilly rieb sich den Nacken, als sie ihren Besten Freund auf sich zu laufen sah. Er hatte eine böse Miene aufgesetzt und die Hände in die Hüften gestemmt. Fast so wie ein Mädchen. Lilly blieb stehen und schickte ihm ein entschuldigendes Lächeln.

Lillian Ann Truscott!“, Lilly mochte es gar nicht, wenn er ihren vollen Namen gebrauchte. „Wie oft muss ich dir noch erklären, dass du nicht einfach den Unterricht schwänzen darfst!“ Oliver Oscar Oken hatte es sich seit dem Tod von Lillys Eltern zur Aufgabe gemacht, sie herum zu scheuchen und dafür zu sorgen, dass sie in den richtigen Bahnen blieb.

Er wurde jedes Mal so unglaublich sauer, wenn sie mal wieder nicht kam. Lilly scharrte mit dem Fuß auf dem Boden herum und blickte sich weiterhin um, um den Geruch nicht zu verlieren. Sie musste dieses Mädchen wiederfinden. Sie musste sie noch einmal sehen.

„Hörst du mir überhaupt zu?!“, Oliver wedelte mit seiner Hand vor Lillys Gesicht herum, aber die Blondine packte nur blitzschnell sein Handgelenk und hielt es ganz fest. Sie hatte einen Schleier von haselnussbraunem Haar gesehen.

„Entschuldige mich bitte eine Sekunde. Ich muss etwas nachprüfen.“, Lilly reckte ihren Hals an Oliver vorbei. Sie roch es jetzt ganz deutlich. Dieses Mädchen war ganz eindeutig hier. Der Geruch vernebelte ihr die Sinne. Ihre Nase zuckte.

„Alles okay bei dir?“, er packte Lilly bei den Schultern und besah sie sich genauer. „Was hast du mit deiner Wange gemacht?“ Aber Lilly ignorierte ihn. Sie schob ihn zur Seite und ging auf die Quelle des Geruchs zu. Sie befand sich auf der Wiese neben der Schule.

Lilly wandte sich im Gehen zu Oliver.
 

Sie freute sich wie ein kleiner Hund.
 

„Riechst du das?“, sie streckte ihre Nase in die Luft und schloss für einige Sekunden ihre Augen, den Geruch noch weiter in sich aufnehmend. Sie hatte nie etwas so Berauschendes gerochen. Es ließ sie fast torkeln. Sie fühlte sich beinahe betrunken.

„Nein, was soll ich riechen?“, Oliver runzelte die Stirn, dann wurde er sehr defensiv und hob seine Hände. „Hey, du riechst doch wohl nicht mich, oder? Ich habe erst heute Morgen geduscht!“ Lilly rollte mit den Augen und ignorierte ihn.

Sie konzentrierte sich lieber wieder auf den Duft. „Wie kannst du das nur nicht riechen? Es ist überall und es ist so... so stark.“, sie blieb stehen, schloss wieder ihre Augen und schnupperte. Die vielen anderen Gerüche in der Luft verschwanden. Sie nahm nichts anderes mehr wahr.

„Du benimmst dich wie ein Hund, Lil. Aber meinetwegen, ich spiele dein kindisches Spiel mit, wenn du unbedingt willst.“, Lilly hatte ihm nie erzählt, dass sie ein Werwolf war. „Wonach soll es denn bitte riechen, wenn es doch ach so stark ist.“

„Vanille...“, Lilly seufzte zufrieden und lächelte leicht dümmlich.

„Okay, dann hat eben eines der Mädchen hier ein bisschen zu viel Parfüm benutzt. Keine große-.“, Lilly unterbrach ihn ungeduldig und fast schon ärgerlich. Wie konnte er diesen himmlischen Geruch denn für ein Parfum halten? Es gab kein Parfüm auf der Welt, was so etwas mit ihr anstellen konnte.

„Das ist kein Parfüm. Mmh.“, sie schnupperte wieder. „Es ist eine Hautcreme. Und es kommt von da vorne.“, sie machte weitere Schritte in die Richtung des Mädchens, mit dem haselnussbraunen Haar. Sie hatte ihr den Rücken zugedreht. Sie konnte kaum mehr klar denken.

So etwas war ihr noch nie passiert.

Oliver folgte ihr etwas widerwillig. Er schien das ganze für Zeitverschwendung zu halten. Er und Lilly waren nicht mehr ganz zwei Schritte von dem Mädchen entfernt, als Oliver sie bei den Schultern packte und festhielt. Lilly schüttelte sich los.
 

Sie ist es.
 

Lilly legte ihre rechte Hand auf die Schulter des Mädchens und strich sanft und voller Ehrfurcht über die weiche Haut, den nackten Oberarm entlang. Sie sollte das nicht tun. Es war gefährlich für sie, sich ihr zu nähern, aber ihre Gedanken waren vollkommen vernebelt.

Das Mädchen kicherte leise. „Haha, du bist ja so witzig, Jake.“, die Blondine registrierte die Worte kaum. Langsam hob sie den Arm mit ihrer Hand an und ließ ihre empfindliche Nase über die Haut gleiten. Ihre Augenlider flatterten, als sie diesem Geruch so nah war. Ihre Augen rollten in ihre Höhlen zurück und sie zeigte ihre Zähne.

Vollkommen hingegeben.

„Du bist es...“, sie murmelte die Worte nur gegen diese warme Haut, aber das Mädchen zuckte trotzdem zusammen und zog Lilly aus ihren Gedanken. Lillys Augen schlugen auf. „Oh, uhm...“ Sie stammelte nur. „Tut mir Leid. Ich dachte, du wärst jemand anders. Oh Gott, das tut mir so Leid.“

Die Brünette drehte ihren Kopf in Lillys Richtung und sah dann an ihrem Arm entlang, den Lilly immer noch nicht losgelassen hatte. Lilly folgte ihrem Blick und ließ den Arm wieder zurück zu seinem Besitzer fallen. Das Mädchen starrte sie einige Sekunden lang an.

Ihre Augen wanderten zu Oliver, der hinter Lilly kicherte.

„Was ist denn so witzig, Oken?“, er verstummte sofort und das Mädchen lächelte Lilly sanft zu. Lillys Knie wurden weich und sie fühlte sich, als brauchte sie einen Krückstock. „So etwas passiert eben. Ist schon okay, du hast es ja nicht mit Absicht gemacht.“

„Du riechst gut.“, Lillys Mund flog nach dieser Aussage sofort wieder zu und sie ohrfeigte sich innerlich. Sie wurde tief rot und das Mädchen kicherte ausgelassen. Lillys Hände zitterten. Sie hatte noch nie so auf einen Menschen reagiert.

„Danke sehr. Es ist-.“

„Vanille.“, Lilly lächelte verlegen und steckte ihre Hände in die hinteren Hosentaschen ihrer Jeans. Sie wippte auf den Fußballen nervös vor und zurück und wurde noch röter um die Nasenspitze. Ihr Gesicht fühlte sich fast so heiß an, wie jedes mal, wenn sie sich verwandelte.
 

„Ja, Vanille... Mein absoluter Favorit. Schön, dass es dir gefällt.“, das Lächeln des Mädchens war so warm und weich, dass Lilly sich fragte, wieso sie sie noch nicht eher gerochen und kennen gelernt hatte. Sie wollte gerade etwas sagen, da hörte sie, wie jemand rief.

Die Brünette stand auf und winkte dem blonden Jungen zu, den Lilly als Jake Ryan erkannte. Dann drehte sie sich wieder Lilly zu. „Also dann. Ich hoffe, du findest das Mädchen, nach dem du gesucht hast. Wir sehen uns.“, sie strich sanft über Lillys Wange, zwinkerte und verschwand.

Die Stelle brannte und Lilly starrte ihr nach, bis sie nicht mehr zu sehen war. Ihr Mund stand leicht offen. Oliver kicherte hinter ihr, aber die Blondine drehte sich nur blitzschnell um und packte den verwirrten Jungen bei den Schultern.

„Kennst du sie?! Wie heißt sie?! Komm schon, Oliver!“, jetzt schüttelte sie ihn leicht, zuckte aber schmerzhaft zusammen. Ihre Schulter hatte sich eben unliebsam zurückgemeldet und sie verzog ihr Gesicht und ließ Oliver los, der nicht darauf achtete, wie sehr sie litt. Er klopfte Staub von seinen Schultern und sie ließ sich auf den Boden sinken.

„Ja, ich kenne sie. Eigentlich kennt sie jeder. Du bist nur zu sehr auf dich selbst fixiert, um es zu bemerken. Sie ist der Kopf der Cheerleader und außerdem ist sie meine Chemie-Partnerin. Miley Stewart. Stehst du auf sie?“, er setzte sich neben sie und starrte in den Himmel.

Lilly zuckte mit den Schultern. „Nein, ich glaube nicht...“, sie legte sich auf den Rücken und versuchte ihre schmerzenden Glieder zu entspannen. „Miley... Sie hat einen schönen Namen.“ Was sie weit mehr interessierte, war dieser einmalige Duft.

Unvergleichlich.

„Vielleicht kann ich in Chemie ja mal ein gutes Wort für dich einlegen. Auch wenn du wahrscheinlich keine Chance hast. Sie geht mit Jake Ryan.“, er schüttelte sich. „Wie ich diesen Kerl hasse. Der ist wie die Pest.“ Lilly nickte zustimmend und fragte sich im selben Moment, was ihr Vater ihr damals über verschiedene Düfte bei Menschen beigebracht hatte.

Es war alles schon so lange her. Und sie waren schon so lange tot. Lilly wusste, dass Miley Stewart etwas Besonderes war. Sie wusste nicht genau wieso, aber sie konnte es fühlen. Sie fühlte, wie ihr Herz immer und immer schneller schlug, beim Gedanken an die junge Jägerin.

Das war im Grunde ihr größtes Problem.
 

Sie wollte Lilly tot sehen. Auch wenn sie es jetzt in diesem Moment vielleicht noch nicht wusste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dark777
2010-06-22T13:21:23+00:00 22.06.2010 15:21
Etwas lebensmüde unsere gute Lilly, oder wie kann man das verstehen? Mal davon abgesehen, dass Miley eine Jägerin ist, hat sie ihr ganz klar zu verstehen gegeben, dass sie Lilly das nächste Mal abknallt. Nach dem Spruch mit dem "Du riechst gut." hätten eigentlich schon die Alarmglocken bei Miley klingeln müssen. Voll geil, wie sich Lilly einfach so zum Deppen macht und das Objekt ihrer Begierde beschnüffelt. Ach ja, eine Frage hätte ich da schon noch. Lilly ist doch blond, warum ist das Fell der Wölfin dann schwarz? Würde mich mal interessieren, obwohl ich schwarz wirklich cool finde.
Von: abgemeldet
2010-06-21T17:51:56+00:00 21.06.2010 19:51
„Ja, ich kenne sie. Eigentlich kennt sie jeder. Du bist nur zu sehr auf dich selbst fixiert, um es zu bemerken."

sounds like me, somewhat xDDDDD
nihiiiice
Von:  sandpix
2010-06-20T17:45:40+00:00 20.06.2010 19:45
das kenn ich auch schon :D trotzdem nochmal toll zu lesen *___* Lilly unser Komissar Rex in cool xD Schnüffelnase :D
Von:  Talitha2
2010-06-20T16:17:00+00:00 20.06.2010 18:17
Wow, eine durch die Gegend schnüffelnde Lilly - das hat was. Sehr animalisch...
Insgesamt wieder mal ein sehr schönes Kap, obwohl ich es stellenweise etwas holprig zu lesen fand. Kann aber auch nicht genau sagen warum. Vielleicht etwas mehr die Umgebung beschreiben. Gerade der Anfang wirkte etwas abgehackt, obwohl dadurch auch wieder die passende Dynamik für den Inhalt entstand. Aber gerade hier hätte ich gerne ein deutlicheres Bild der Umgebung vor Augen gehabt. Aber das ist nur subjektiv.
Freu mich schon aufs nächste Kap!


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