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Tales Of Love

Puzzleshipping (Atemu x Yuugi)
von

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The Legend Of The Stars

Es war Sommer. Hochsommer. Die Tage waren unerträglich heiß und nur die Nächte brachten ein wenig Erholung, wenn die Temperaturen auf erträgliche zwanzig Grad herabsanken. So war das Schlafen nackt am angenehmsten, aber auch dann nur mit einem Ventilator möglich. Für nächtliche Aktivitäten anderer Art war es ebenfalls schon fast zu heiß – sehr zu dem Leidwesen der beiden jungen Männer, welche sich so ähnlich waren und grade auf ihrem Balkon lagen, auf dem Boden, welcher von den Sonnenstrahlen des Tages ausreichend gewärmt worden war, sodass sie nun auch spät nachts hier problemlos auf einem warmen Boden liegen konnten.

So lagen sie da, auf dem Balkon, in der Hitze, und sahen zu den Sternen auf.

Sie blinkten und glitzerten über ihren Köpfen.

Träge sahen die beiden auf, die Hitze machte müde. Der Ventilator neben ihnen arbeitete seit Tagen auf Hochtouren, doch die Wirkung war gering, nur hin und wieder wehte das dreifarbige Haar ein wenig hoch, oder eine Gänsehaut schlich sich für wenige Sekunden über die nackte Haut. Es war zu warm, um Kleidung am Körper zu tragen.

Doch obwohl es so warm war, nahm der etwas Kleinere der beiden die Hand des Anderen in seine eigene. Dieser ließ es zu, sah seinen Liebsten aber fragend aus den rubinroten Augen heraus an. Und obwohl dieser mit dem zum Himmel gerichteten Blick die fragenden Augen nicht sehen konnte, beantwortete er die unausgesprochene Frage. Sie kannten sich zu lange und zu gut, als das sie nicht gewusst hätten, was in dem anderen vorging.

„Ich habe nachgedacht...“, sagte der Kleinere. Der andere unterbrach ihn nicht, wartete, was da noch kommen würde. „Über dich... oder auch uns... Was geschehen wäre, wenn du damals wirklich hättest gehen müssen...“ Erinnerungen an jenes Duell vor vielen Jahren schwebten beinahe greifbar in der Luft. Beide beobachteten wieder die Sterne. So unendlich weit weg, unerreichbar, und doch waren sie da.

„Kennst du die Legende?“, fragte der mit den rubinroten Augen.

„Welche?“

„Die, über die Sterne.“

„Nein...“

Der Größere zog den Kleineren in seine Arme, soweit es bei der Hitze noch erträglich war, dann erzählte er. „Es ist eine von euren Legenden, keine ägyptische. Deswegen mag ich vielleicht nicht so viel darüber wissen. Aber dennoch... wann stirbt ein Mensch? Wenn sein Herz nicht mehr schlägt, sein Puls verstummt? Wenn er aufhört zu atmen? Nein. Das wäre nicht das Ende. Daran stirbt man noch nicht. Man sagt, dass die Seelen der Verstorbenen zum Himmel aufsteigen und dort zu Sternen werden. Dann stehen sie dort oben und wachen über uns. Wir können sie nicht immer sehen, aber dennoch sind sie die ganze Zeit über da. Und hin und wieder leuchten sie für uns, wenn wir hinsehen. So als würden sie uns zuwinken. Die Verstorbenen sind nicht fort, sie sind da. Sie sind sehr weit weg, unerreichbar, aber dennoch da. Und sie werden da bleiben, solange wir an sie denken. Man stirbt nicht, wenn das Herz nicht mehr schlägt oder der Atem sich einstellt. Man stirbt, wenn man vergessen wird.“

Sie sahen auf zu den Sternen, Millionen von Seelen die der Erde zuwanken.

„Wäre ich gegangen, ich wäre nicht gestorben. Ich wäre da geblieben, um auf dich aufzupassen, du hättest mich selten sehen können und wir hätten nicht reden können aber... ich wäre da gewesen!“

Der andere lächelte. „Es ist mir aber lieber, dass du hier bist.“

„Ja, mir auch.“

Sie wandten den Blick vom Himmel ab um sich anzusehen.

Es war gut, hier zu sein, zusammen hier zu sein. Entfernung tat nicht gut, Entfernung schmerzte. Nähe war gut...

„Was passiert mit den Sternen, wenn niemand mehr lebt, sich ihrer zu erinnern und sie vergessen werden?“, fragten die amethystfarbenen Augen. „Sie gehen in die Ewigkeit, wo wir sie wieder treffen werden.“, versprachen die rubinroten Augen.

Wieder Schweigen.

Wieder Lächeln.

Wieder funkelnde Sterne über ihren Köpfen.

„Es ist gut, dass du hier bist!“

„Ja, das ist es.“

Eine kurze Berührung ihrer Lippen.

„Ich liebe dich.“

„Immer zwei Mal mehr wie du.“

Ten Minutes

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alle Jahre wieder

Dezember 1984, Sapporo, Hokkaido, Japan

Die Schultern des Kleinen bebten so sehr, dass er im ersten Augenblick gar nicht spürte, dass jemand eine Hand auf selbige Schulter legte. Als er es doch bemerkte, fuhr sein Kopf in Windeseile herum. „Mama?“, sagte er, biss sich dann aber auf die Lippe, als er sah, dass es sich definitiv nicht um seine Mutter handelte, sondern um einen Jungen, der höchstens ein Jahr älter sein konnte als er selbst – und er war schon fünf Jahre alt. Schnell wandte der Kleine den Blick wieder ab, denn es war ihm peinlich, sich vor einem anderen Jungen eine Blöße gegeben zu haben. Er wollte sich rasch in eine andere Richtung wenden, auch, wenn er nicht wusste, wohin, die letzte Viertelstunde hatte er immerhin auch nur da gesessen, ganz alleine und in der Kälte. Dabei hätte er so glücklich sein sollen! Seine Mutter war heute mit ihm auf den Weihnachtsmarkt gegangen, er hatte sich seit Tagen darauf gefreut und als es dann auch noch begonnen hatte zu schneien war die Kulisse perfekt gewesen. Doch dann das! Im Gewühl der furchtbar vielen Menschen, welche trotz der weihnachtlichen Stimmung, die doch hätte herrschen sollen, bloß mit entnervten Gesichtern von einem Geschäft zum nächsten hasteten, war ihm sein Teddybär hingefallen, den er immer im Arm mit sich herumtrug. Entsprechend sah der Bär auch aus, alt, zerschlissen und bestimmt nicht immer sauber, aber das machte nichts, dem Jungen war der Bär sein liebstes Spielzeug und er musste überall mit hin! Nun jedoch war er heruntergefallen und er hatte ihn nicht aufheben können, denn seine Mutter hatte ihn an der Hand weitergezogen, im Lärm hatte sie sein dünnes Stimmchen nicht hören können, dass nach ihr gerufen hatte. So hatte der Kleine ihr also folgen müssen, die Gedanken die ganze Zeit über nur bei seinem Bären, der sich sicher einsam fühlte und fürchterlich fror in der Kälte. Kaum, dass sich also eine Gelegenheit ergeben hatte, als seine Mutter seine Hand einmal kurz losgelassen hatte um die mit Schokolade überzogenen Früchte für sie beide zu bezahlen, da hatte er sich umgedreht und war fortgerannt, den Bären zu holen. Leider aber war der Markt recht groß und verwinkelt und er hatte es nicht vermocht, seinen Bären wiederzufinden. Als er das eingesehen hatte, war er sehr traurig geworden – und dann hatte er feststellen müssen, dass er nun auch seine Mutter nicht mehr fand. Panisch und weinend war er über den Markt gelaufen, hatte immer wieder nach ihr gerufen, allein, nun fand er weder den Teddy noch seine Mutter, sodass er sich irgendwann schließlich an den Rand des Marktes auf den kalten Boden gesetzt hatte und bitterlich zu weinen begonnen hatte. Solange zumindest, bis nun dieser fremde Junge aufgetaucht war und ihn vertrieben hatte. Schnell wollte er nun fort von diesem Störenfried, aber der war so lästig, ihn nicht zu lassen.

„Was ist denn los mit dir?“, fragte der nur wenig Ältere und noch wenig Größere. „Nichts.“, schniefte der Kleine und wischte sich mit dem Ärmel seines Anoraks die Tränen aus dem Gesicht. „Aber du weinst doch!“, beharrte der Andere. Der Kleine senkte den Blick und wünschte sich weit, weit fort – am besten zu seiner Mutter. Aber leider funktionierte das nicht. Und die Nervensäge ihm gegenüber hielt immer noch nicht den Mund:„Wie heißt du denn? Ich bin Atemu!“ „Yuugi.“, nuschelte der kleinere unwillig, und da schüttelte Atemu ihm schon mit feierlichem Ernst die Hand. „Es freut mich, dich kennen zu lernen!“, rief er aus und quatschte dann auch schon fröhlich weiter, „Ich komme eigentlich gar nicht aus Japan, weißt du, ich wohne mit meinen Eltern ganz weit weg, woanders. Aber meine Tante wohnt hier und da sind wir halt hin und wieder hier. Meine Tante ist grade da hinten an dem Stand und kauft mir Kakao! Wo ist denn deine Mama?“ Nun, da das Thema angesprochen worden war, brach der Kleine erneut in Tränen aus und war schier nicht mehr zu beruhigen, sodass Atemu sich genötigt sah, ihn in den Arm zu nehmen. „Hey, was hast du denn? Findest du deine Mama nicht mehr?“ Das kleine Gesicht voll Tränen drückte sich gegen die Schulter des anderen, als er antwortete, weswegen Atemu kein Wort verstand. Er hielt ihn deswegen auf Armeslänge von sich und sagte ihm, er müsse das noch einmal wiederholen, was Yuugi dann auch tat:„Mein Teddy war mir runtergefallen und als ich ihn suchen wollte, hab ich Mama verloren und meinen Teddy auch!“ Er hatte ein bisschen Angst, dass Atemu nun lachen würde, aber das tat er nicht, nein, er verstand den Ernst der Lage sofort und machte ein entsprechendes Gesicht. „Dann müssen wir sie beide suchen!“, verkündete er wichtigtuerisch. Er fasste Yuugi bei der Hand und wollte loslaufen, aber da rief eine durchdringende Stimme:„Atemu! Was machst du denn da?!“ „Uhh…“, machte Atemu, „Das ist meine Tante!“ Die beiden drehten sich um und sahen eine Frau, dick in einen warmen Mantel gehüllt und das Gesicht halb durch einen Schal verborgen, die auf unmöglich hohen Absätzen durch den Schnee auf sie zugeeilt kam, so schnell es die Schuhe erlaubten. Dadurch verschüttete sie ein bisschen Kakao, aber es war nicht so viel. „Mein Kakao!“, rief Atemu, lies Yuugis‘ Hand los als habe er ihn vergessen und nahm seiner Tante die Tasse ab, setzte sie an die Lippen und verbrannte sich prompt die Zunge an der heißen Flüssigkeit. „Das hast du nun davon!“, schalt ihn seine Tante, strich ihm aber trotzdem zärtlich durchs Haar. „Wen hast du denn da gefunden?“, fragte sie dann und schaute zu Yuugi, der recht verloren ein paar Schritte weiter stand. „Oh!“, machte Atemu, „Das ist Yuugi, er hat seine Mama verloren und seinen Teddy, da wollte ich ihm suchen helfen! Ich muss ihm doch helfen, ich kann ihn doch hier nicht so alleine lassen!“ Das nachsichtige Lächeln seiner Tante zeigte, dass Atemu solche hilfsbereiten Anwandlungen häufiger hatte – in der Tat rette Atemu immer alles, was nicht bei drei auf dem Baum war, ob es nun wollte oder nicht, selbst die Nacktschnecken im Garten seiner Mutter rettete er vor deren Salzstreuer – sehr zum Verdruss seiner Mutter, versteht sich, die dann immer über ihren Sohn schimpfte, während sie die ganzen, schönen Salatköpfe wegwerfen musste, weil sie von den Schnecken verdorben worden waren. Aber dies hier war natürlich etwas anderes und seine Tante, sie hieß im Übrigen Yoko, war sofort bereit, dem „armen, kleinen Jungen“ zu helfen. Systematisch gingen sie also den ganzen Markt ab, Yuugi erkannte auch die Bude wieder, an der er seine Mutter zuletzt gesehen hatte, aber sie war nicht mehr da. „Natürlich, bestimmt sucht sie dich überall!“, erklärte Tante Yoko und Yuugi fühlte sich ganz elend. „Ob sie böse ist?“, fragte er Atemu im Flüsterton. „Bestimmt nicht!“, beruhigte Atemu ihn und ließ Yuugi einen Schluck aus seiner Kakaotasse nehmen.

Sie suchten weiter, fanden schließlich Yuugis‘ Teddybären im Schneematsch der Straße liegen, völlig durchnässt und schmutziger denn je, nun, da so viele Menschen darüber getrampelt waren. Auch hing eines seiner schwarzen Knopfaugen bedenklich lose, aber Yuugi stieß dennoch einen Freudenschrei aus, rannte zu dem Teddy und drückte ihn an seine Brust. Danach war Yuugi ähnlich dreckig wie der Bär und Tante Yoko bestand darauf, ihn bis auf weiteres an sich zu nehmen. Schließlich gingen sie zu den beiden Polizeiwagen am Rande des Marktes, vielleicht, so Tante Yoko, hatte sich Yuugis‘ Mutter in ihrer Verzweiflung ja an sie gewandt. Sie sollte recht behalten, als sie sich den Wagen näherten, sahen sie eine verzweifelte junge Mutter, die einem der Polizisten wild gestikulierend ihren Sohn beschrieb. „Mama!“, rief Yuugi aus und rannte schneller, als seine kleinen Beine in eigentlich hätten tragen können, zu ihr. Beim Klang der Stimme fuhr die junge Frau herum und als sie ihren Sohn sah, rief sie seinen Namen, eilte ihm die paar Schritte entgegen, sank ungeachtet des dreckigen Schnees auf die Knie und schloss ihren Sohn fest in die Arme. „Dass ich dich wieder hab!“, flüsterte sie und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Eine Weile war Yuugi so froh, dass er sie machen ließ, aber dann wehrte er sie doch ab:„Das ist doch peinlich, Mama!“ Der Polizist und auch Tante Yoko lachten. Mit den Worten, der Fall habe sich ja zum Glück schnell geklärt verabschiedete sich der Polizist. Yuugis‘ Mutter dankte Tante Yoko überschwänglich und nahm den völlig verdreckten Teddy mit spitzen Fingern entgegen. Währenddessen leerten Atemu und Yuugi gemeinsam den Becher Kakao, Atemu fragte Yuugi, ob er sein bester Freund sein wolle und Yuugi wurde darüber vor Freude ganz rot und sagte ja. Aber dann musste sie sich trennen, denn Yuugis‘ Mutter bestand darauf, dass ihr Sprössling nun dringend in eine warme Badewanne gehöre. So verabschiedeten sich die beiden Jungen, versprachen einander aber, sich am nächsten Tag wieder zu treffen. „Also dann bis um sieben!“, rief Atemu. „Ja.“, antwortete Yuugi mit strahlenden Augen und ließ sich dieses Mal widerstandslos von seiner Mutter nach Hause und in die Badewanne ziehen. Atemu sah ihm noch hinterher und freute sich wahnsinnig auf den morgigen Tag.
 

Dezember 1992, Sapporo, Hokkaido, Japan

Atemu schlängelte sich langsam durch die noch recht leeren Reihen der Buden des Weihnachtsmarktes. Es war lange her, dass er zuletzt hier gewesen war und seine Erinnerung daran war blass und verschwommen. Aber das bisschen, an was er sich erinnerte, war positiv. Er besuchte seine Tante seit Jahren und normalerweise hatte er das auch immer zu Weihnachten getan, aber in den letzten Jahren hatte das zeitlich nicht funktioniert, weswegen er nun zum ersten Mal seit Jahren wieder über den Weihnachtsmarkt hier ging, auch, wenn dieser noch nicht vollständig geöffnet hatte und deswegen kaum Menschen da waren, aber deswegen hatte er wenigstens seine Ruhe und das war auch nicht zu verachten. Er erinnerte sich gut an seinen letzten Besuch auf diesem Weihnachtsmarkt – das war zwar acht Jahre her, aber wie könnte er den kleinen Jungen vergessen, der ihn aus großen, verweinten Augen vertrauensvoll angeblickt hatte? Damals war er sechs Jahre alt gewesen, heute war er vierzehn und er wusste, dass er den Kleinen wohl nicht mehr wieder sehen würde, das hatte ja schon vor acht Jahren nicht funktioniert. Sie hatten sich für den nächsten Tag verabredet und Atemu war zum verabredeten Zeitpunkt – um sieben Uhr – am Eingang des Weihnachtsmarktes gewesen, dort hatte er eine ganze Stunde gewartet, obwohl es schon dunkel gewesen war und er mit seinen sechs Jahren so spät am Abend doch schon müde gewesen war, aber er hatte ausgeharrt und auf Yuugi gewartet – aber dieser war nicht erschienen. Er war an diesem Abend ziemlich enttäuscht nach Hause geschlichen, hatte von seiner Tante großen Ärger bekommen, weil er so lange und vor allem alleine unterwegs gewesen war und hatte auch die nächsten Tage ständig darüber nachgegrübelt, wieso Yuugi nicht gekommen war. Erst, als er zurück nach Hause geflogen war und sich auf andere Dinge wie den Unterricht – immerhin war er grade erst eingeschult worden – hatte konzentrieren müssen, war die Erinnerung verblasst. Nun aber, da er wieder am Ort des Geschehens war, kehrte sie zurück und sie ließ Atemu lächeln. Er wusste nicht, was aus dem Jungen geworden war und er dachte, da dies ja zu nichts führen würde, auch nicht weiter darüber nach, aber es war eine seiner ersten Kindheitserinnerungen und wenn Dinge so lange zurückliegen, neigen Menschen dazu, sie zu glorifizieren – so auch in diesem Fall.

An einer der wenigen Buden, die bereits geöffnet hatten, kaufte er sich einen traditionell französischen Crêpe mit Käse, um sich etwas zu wärmen. Mit diesem schlenderte er durch die Reihen der Buden, bis er an einer Stelle schließlich ein paar Bänke fand, die um diese Tageszeit nicht besetzt waren, sodass er sich eine der Bänke aussuchte und sich auf ihr niederließ. Dort knabberte er dann vorsichtig an dem heißen Crêpe und ließ seinen Blick schweifen. Lange hatte er dort jedoch noch nicht gesessen, als ein Gegenstand beängstigend knapp an seinem Ohr vorbeiflog. Atemu zuckte leicht zusammen und sah dem Gegenstand, der nun auf dem Boden landete, hinterher. Es handelte sich um einen Schuh. Erstaunt sah Atemu hinter sich, von wo der Schuh geflogen gekommen war und entdeckte einen fluchenden Teenager, der lauthals schimpfend auf einem Bein in Richtung des Schuhs hüpfte, um nicht in den kalten Schnee treten zu müssen. Rasch erhob sich Atemu, hob den Schuh auf und hielt ihn dem Jungen hin. „Danke.“, kam es mürrisch zurück und er streifte sich den Schuh über. Atemu beobachtete jeder seiner Bewegungen mit Argusaugen. Der Junge war etwas kleiner als er, sah ihm ansonsten aber verblüffend ähnlich. Aber es war nicht das, was ihn stutzig machte, sondern die Augen. Diese tiefvioletten Augen, die er immer und überall wiedererkannt hätte, auch, wenn sie zuletzt aus dem verweinten Gesicht eines fünfjährigen zu ihm aufgeblickt hatten und nun aus dem Gesicht eines wütenden Teenagers nur kurz zu ihm huschten. „Yuugi?“, fragte Atemu und seine Stimme klang mehr als nur ungläubig. Verwundert hob der den Kopf. „Was?“, fragte er. Atemu lächelte. „Du bist Yuugi!“ Yuugi nickte ungläubig, starrte sein Gegenüber eine Weile an und rief schließlich:„Atemu!“ Grinsend nickte der. „Meine Güte, so ein Zufall!“ Erstaunt sahen sie sich eine Weile an und wussten nichts recht zu sagen, ehe sie sich dann zusammen auf der Bank niederließen und Atemu die Hälfte von seinem Crêpe abriss und Yuugi schenkte. „Also,“, fragte er dabei, „Wie kommt es, dass ich mit deinen Schuhen beworfen werde?“ „Es war doch nur einer!“, protestierte Yuugi, „Und außerdem war das keine Absicht! Und na ja… ich hatte ein unerfreuliches Gespräch mit meinem Klassenlehrer.“ „Schlechte Noten?“, fragte Atemu vorsichtig nach und aß das letzte Stück seines Crêpes. Yuugi hatte das Crêpe von Atemu zwar dankbar angenommen, aber er hatte es nicht gegessen, starrte es nur mit leeren Augen an. „Das ist noch nett ausgedrückt.“, murrte er, „Ich muss das Jahr wiederholen.“ „Oh.“, machte Atemu betroffen. Er selbst war der Beste seines Jahrgangs, wofür er auch unermüdlich lernte, deswegen waren die schlechtesten Noten, die er je schrieb, dreien. Somit fiel es ihm schwer, die passenden Worte zu finden – das war komplexer als einen verloren gegangenen Teddybären zu suchen. „In welcher Klasse bist du denn jetzt?“, fragte er also. „Im zweiten Jahr der Mittelschule.“, kam es dumpf zurück. Immer noch starrte Yuugi nur das Crêpe an, ohne zu essen. „Es wird noch kalt, wenn du nicht isst.“, sagte Atemu leise. Trotzig zuckte Yuugi mit den Schultern, nahm aber dennoch einen Bissen. „Dann bist du jetzt… vierzehn?“, fragte Atemu weiter. „Dreizehn.“ „Oh, siehst du, da habe ich dir nur ein Jahr voraus. Und dreizehn ist doch so jung, da musst du dir keine Gedanken um deine Zukunft machen. Dann wiederholst du das Jahr eben, so schlimm ist das doch nicht!“ Yuugi schnaubte bei diesen Worten. „Du bist nicht sitzengeblieben, oder?“, wollte er wissen. „Nein.“, musste Atemu zugeben, „Aber ich habe ja auch noch ein paar Jahre vor mir.“ Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er sitzen bleiben würde, war denkbar gering – aber das musste er Yuugi ja nun nicht sagen. Er wollte ihn immerhin aufheitern und nicht noch unglücklicher machen. Yuugi stieß die Luft in einem Stoßseufzer aus den Lungen. „Wie sag ich das nur meinen Eltern?“ Atemu senkte den Blick. Wenn er seinen Eltern eine solche Botschaft würde überbringen müssen – nein, das wollte er sich nicht einmal vorstellen. Er fühlte sich hilflos, wollte Yuugi helfen, konnte ja aber doch nichts tun. Er würde ihm nicht einmal Nachhilfe geben können, denn er war ja nur noch ein paar Tage hier, ehe er zurück zu seinen Eltern fliegen würde. Er legte seine Hand auf Yuugis‘ Schulter um ihm irgendwie Kraft zu geben, doch der schüttelte die Hand nur ärgerlich ab. Natürlich, er kam ja in die Pubertät… es wäre ja nicht so, als könne Atemu das nicht bestens nachvollziehen.

„Kann ich was für dich tun?“, fragte er reichlich hilflos. Yuugi lachte. „Na was denn? Du kannst weder dafür sorgen, dass ich doch noch versetzt werde und noch kannst du mir Nachhilfe geben, du sagtest doch, dass du gar nicht in Japan lebst.“ Atemu seufzte:„Ja, stimmt… trotzdem…“ Und schließlich schaffte Atemu es mit diesen unbeholfenen Worten, Yuugi zum Lachen zu bringen. „Tust du schon… tust du schon…“, murmelte Yuugi und aß endlich sein Crêpe auf. Atemu lächelte, als er nach wenigen Sekunden des Nachdenkens begriffen hatte, dass Yuugis‘ Worte darauf abzielten, dass alleine der Versuch ihm zu helfen, Yuugi aufrichtete. Damit hatte er nun nicht gerechnet, aber er war dennoch ein wenig stolz darauf. „Dann komm und ich lenk dich ein wenig ab. Lass uns ein wenig über den Markt gehen, du bist eingeladen.“ Yuugi lächelte:„In Ordnung.“ So zogen sie los, Atemu kaufte Glühwein – was er eigentlich nicht gedurft hätte, aber da er älter aussah, als er war und grade am Glühweinstand viel los war, trotz der frühen Stunde, fragte niemand nach und Yuugi war dankbar für den Alkohol, den er eigentlich erst in sieben Jahren würde trinken dürfen. Nach einer Weile stiller Eintracht fragte er plötzlich:„Wo warst du eigentlich vor acht Jahren? Wir waren doch um sieben verabredet und ich habe vergeblich auf dich gewartet!“ Atemu war erstaunt, dass Yuugi sich noch so genau daran erinnerte, aber noch mehr erstaunte ihn die Frage, denn seine Antwort lautete:„Aber ich war doch da! Ich habe bestimmt eine Stunde an dem Eingang des Marktes gewartet und schließlich ziemlichen Ärger mit meiner Tante bekommen, weil es schon so spät war!“ Yuugi legte den Kopf schief. „Spät? Aber was ist an sieben Uhr morgens spät? Wann stehst du denn auf?“ „Du warst um sieben Uhr morgens da?!“, rief Atemu aus. Yuugi blieb stehen um den anderen zuerst erstaunt und dann mit einer schon beinahe komischen Verzweiflung zu mustern:„Dem entnehme ich, dass du um sieben Uhr abends da warst.“ Atemu nickte langsam, verstehend:„Natürlich… schließlich geht man abends auf Weihnachtsmärkte.“ „Aber ich war fünf Jahre alt!“, protestierte Yuugi, „In dem Alter muss man um sieben Uhr abends im Bett liegen.“ „Stimmt…“, murmelte Atemu und konnte nicht fassen, wie dumm das gelaufen war. „Nächstes Mal machen wir es besser.“, lächelte Yuugi und Atemu nickte, froh, dies endlich geklärt zu haben. Sehr viel besser gelaunt als noch am Morgen gingen sie über den Markt, kauften sich Leckereien und ein paar weihnachtliche Accessoires, welche Atemu für Yuugi bezahlte, er ließ sich einfach nicht davon abbringen und Yuugi war gerührt und vergaß den Schrecken der verpassten Versetzung.

Als es dunkel wurde und der Weihnachtsmarkt sich füllte, verließen die beiden den Markt, denn die Menschenmassen mochten sie nicht und Yuugi wurde wieder bewusst, dass er seinen Eltern eine unliebsame Nachricht überbringen musste. Atemu legte einen Arm um ihn und erbot sich, ihn bis nach Hause zu geleiten, was Yuugi dankbar annahm. Yuugi bewohnte eine kleine Wohnung mit seinen Eltern, vor der sie nun standen. Kurz drückte Atemu Yuugi. „Halt die Ohren steif!“, riet er ihm, „Und wenn du magst, treffen wir uns morgen Abend – um acht?“ Yuugi lächelte:„Acht Uhr abends, morgen am Eingang des Marktes?“ Grinsend nickte Atemu, diesmal würde es kein Missverständnis geben.

Allein, es sollte nichts nutzen.
 

Dezember 2001, Sapporo, Hokkaido, Japan

Es war drei Jahre her, seit Atemu, mittlerweile dreiundzwanzig Jahre alt und Student, zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt in Sapporo gewesen war, aber es war neun Jahre her, seit er Yuugi zuletzt gesehen hatte. Zwar hatten sie ein Treffen vereinbart, bei dem es keine Missverständnisse hatte geben können und Atemu war auch dagewesen – aber Yuugi war es nicht. Atemu war ihm deswegen nie böse gewesen, er hatte sich denken können, dass Yuugis‘ Eltern nicht erfreut waren, dass ihr Sohn sitzen bleiben würde und ihm deswegen den Besuch des Weihnachtsmarktes untersagt hatten. Er war aber dennoch häufiger dort gewesen und hatte nach dem Jungen Ausschau gehalten, hatte ihn aber nicht mehr gesehen. Mittlerweile achtete er nicht mehr darauf. Er war wie immer seiner Tante wegen hier, die mittlerweile Mitte fünfzig war und zu der er ein hervorragendes Verhältnis hatte. Seine Eltern waren immer sehr streng zu ihm, hatten auf schulische Leistungen gepocht – was immerhin dazu geführt hatte, dass er sein Abitur mit 1.0 als Jahrgangsbester bestanden und entsprechend sofort einen Studienplatz in Cambridge bekommen hatte.

Es war jetzt später Abend und Atemu war mit seiner Tante einkaufen gewesen, hatte Weihnachtsgeschenke besorgt. Danach hatten sie kurz auf dem Weihnachtsmarkt Halt gemacht um sich an etwas Glühwein aufzuwärmen. Nun hatte Tante Yoko sich die Tüten geschnappt um sie nach Hause zu bringen, während Atemu sich durch die Menschenmassen zurück zum Stand kämpfte um die leeren Tassen zurückzubringen. Als er das grade geschafft hatte, bahnte er sich seinen Weg zurück durch die Massen, immer auf der Suche nach seiner Tante. Aber es war nicht Yoko, die er fand – sondern Yuugi. Wie schon bei ihrem ersten Zusammentreffen saß er abseits der Massen und auf den ersten Blick schien es, als weine er – dann aber erkannte man, dass er sich mühevoll davon abhielt, genau das zu tun. Ungeachtet der Kälte setzte Atemu sich neben ihn. „Wie kommt es nur, Yuugi,“, fragte er, „dass jedes Mal, wenn ich dich sehe, du traurig bist?“ Yuugi blickte ruckartig auf. „Atemu!“ Der lächelte:„Es ist schön, dich wiederzusehen. Aber du scheinst nicht froh.“ Yuugi seufzte:„Ach, ich freue mich, dich zu sehen, ehrlich! Es ist halt… nur kein guter Tag.“ Wie schon vor neun Jahren nahm Atemu Yuugi in seine Arme und dieses Mal ließ Yuugi es sofort geschehen, lehnte sich sogar dankbar an Atemu. „Mein Freund hat eben mit mir Schluss gemacht, weißt du…“, murmelte Yuugi. Atemu war ganz froh, dass Yuugi sein Gesicht grade nicht sehen konnte, denn er blinzelte kurz. Sein Freund? Yuugi war schwul? Das war… ungewöhnlich, noch ungewöhnlicher war nur, dass er es einfach so sagte, zumindest in seiner Heimat verheimlichte man solche Neigungen eher. Auch, wenn Atemu selbst nicht davon betroffen war, er hatte seit mittlerweile vier Jahren eine feste Freundin und etwas anderes würde er wohl auch nie wollen – er liebte diese Frau. Nichts davon sagte er jetzt, er hielt Yuugi fest und versuchte, ihm Trost zu vermitteln, denn die Homosexualität seines Gegenübers überraschte ihn zwar, schreckte ihn aber keineswegs ab. Dazu sah er einfach keinen Grund und Yuugi gab ihm auch keinen. Schutzsuchend klammerte er sich an Atemu und war dankbar, als der ihm über den Rücken streichelte. Es dauerte eine ganze Weile, ehe Yuugi sich beruhigt hatte und sich ein wenig peinlich berührt von Atemu löste. Er räusperte sich ohne zu wissen, was er sagen sollte. Lächelnd drückte Atemu Yuugis‘ Hand. „Magst du mir erzählen, was los war?“, fragte er. Eine Sekunde überlegte Yuugi, aber dann schüttelte er den Kopf:„Ich möchte nicht mehr daran denken… es war schlimm genug.“ Atemu nickte. „Was dann?“, fragte er. Yuugi seufzte, was er wollte… nun, nein, das ginge zu weit, viel zu weit… „Alkohol?“, fragte er stattdessen und erntete dafür einen missbilligenden Blick von Atemu. „Sicher?“, kam es skeptisch von ihm zurück, „Weißt du, was Ethanol für Auswirkungen auf deinen Hirnstoffwechsel und deine Leber hat?“ Yuugi hob beide Brauen:„Ethanol?“ „Der wissenschaftliche Begriff für Alkohol…“ „Meine Güte, wer bist du? Mein Arzt?“ Atemu lächelte nachsichtig. „Noch nicht.“, murmelte er und stand auf. Yuugi folgte ihm und sie verließen den Weihnachtsmarkt. Es war seltsam, sie hatten sich bisher zweimal getroffen, beide Male waren sie Kinder gewesen aber dennoch war eine seltsame Vertrautheit zwischen ihnen beiden. So vertraute Yuugi auch diesmal auf Atemu, der ihm bisher immer geholfen hatte und ihn sicherlich auch dieses Mal nicht im Stich lassen würde. Unwillkürlich musste Yuugi sich bei diesen Gedanken fragen, wie es wäre, mit Atemu zusammen zu sein – der würde ihn sicher besser behandeln, als sein Exfreund, Atemu war doch immer so einfühlsam. Und er sah wirklich gut aus… Innerlich schüttelte Yuugi den Kopf, das war doch dumm. Atemu war nicht einmal Japaner – um genau zu sein wusste Yuugi nicht einmal, welche Nationalität er hatte, nach einem Asiaten sah er nur schwach aus, er wirkte eher südländisch, gleichwohl er ein völlig akzentfreies Japanisch sprach. „Von wo kommst du überhaupt?“, stolperte es aus Yuugis‘ Mund, ohne auf Atemus‘ Äußerung von eben einzugehen. Der schmunzelte:„Normalerweise London, aber da ich zur Zeit studiere wohne auch auf dem Campus in Cambridge.“ „Wow…“, machte Yuugi beeindruckt: Cambridge galt immerhin als Eliteuniversität. Atemu lachte leise und zog Yuugi in ein Soba-ya. Nachdem sie bestellt hatten, saßen sie sich an einem kleinen Tisch gegenüber und Yuugi fragte Atemu, was er denn studiere. „Medizin.“, lautete die Antwort und somit klärte sich für Yuugi, weswegen Atemu eben „Noch nicht.“ gesagt hatte, als er nach einem Arzt gefragt hatte. Beeindruckt war er dennoch. Es wäre bestimmt spannend gewesen, Medizin zu studieren, aber dazu hatte sein Notenschnitt nicht gereicht, gleichwohl er sehr viel besser in der Schule gewesen war, nachdem er das zweite Jahr der Mittelschule wiederholt hatte. Jetzt studierte er Volkswirtschaft und Sinologie, zugegeben, keine Fächer, die ihm immer Freude bereiteten, aber mit Sicherheit Fächer, mit denen er später viel Geld verdienen konnte, was den Ausschlag für dieses Studium gegeben hatte, denn er kannte von seinem Elternhaus nichts als Armut und wollte deswegen umso mehr diesen Kreislauf durchbrechen. Atemu beindruckte ihn und er musste sich nun beinahe dazu zwingen, den Gedanken an eine Beziehung aus seinem Kopf zu verbannen. „Du bringst mich in Verlegenheit… Medizin, das ist der Wahnsinn!“, sagte Yuugi bewundernd, aber Atemu schüttelte den Kopf und wank ab:„Das ist nicht so beeindruckend… Was machst du denn?“ „Auch studieren, aber nichts so… großartiges.“, murmelte er und fühlte sich irgendwie klein und unwichtig. „Hey!“ Atemus‘ Stimme klang mit einem Mal bestimmt und duldete keinen Widerspruch, ganz anders als sonst, wo sie diesen einfühlsamen, warmen Klang hatte. Yuugi sah auf, sah in diese unglaublich faszinierenden Augen. Es war überflüssig, dass Atemu seine Finger unter Yuugis‘ Kinn legte und ihn somit zwang, ihm in die Augen zu schauen, aber Yuugi wollte dennoch nichts dagegen sagen, Atemus‘ warme Finger auf seiner kalten Haut fühlten sich einfach zu gut zum Widersprechen an. So kam es, dass Atemus‘ Worte ein wenig langsamer und verzerrter an Yuugis‘ Ohren drangen, eigentlich hätte es ihm genügt, nur hier zu sitzen, Atemu in die Augen zu sehen und darin zu versinken. Aber er musste sich ja auf Atemus‘ Worte konzentrieren:„Mach dich nicht runter. In zwei Tagen ist Weihnachten und ich möchte, dass du jetzt lächelst und nicht traurig bist, nur, weil so ein Idiot dich nicht zu schätzen wusste. Er war einfach nicht gut genug, hörst du?“ Yuugi war von diesen Worten so gerührt, dass er heftig blinzeln musste, um nicht zu weinen. Er nickte zögerlich, was Atemu jedoch kaum sehen konnte, seiner eigenen Hand wegen. So sah Yuugi sich genötigt, ein „Ja.“ zu flüstern und sich ein demonstratives Lächeln abzuringen. Das war gar nicht mal so schwer, wenn man Atemu dabei gegenübersaß. Der nickte. „Gut.“ Er ließ Yuugis‘ Kinn los und begann stattdessen, seine Nudeln zu essen. Auch Yuugi senkte den Blick auf sein Essen, aber weniger aus Hunger sondern viel mehr, um seine Gedanken und sein klopfendes Herz zu beruhigen. Es wäre dumm, sich in Atemu zu verlieben, der doch beinahe am anderen Ende der Welt wohnte – London, das war furchtbar weit weg und Yuugi war noch nie aus Asien herausgekommen. Außerdem wären solche Gefühle wohl nicht echt sondern würden nur auf der Verzweiflung der Trennung beruhen. Dummheit eben…

„Er hatte mich betrogen…“, brach es plötzlich aus Yuugi hervor. Atemu hob erstaunt den Kopf, wollte fragen, wovon Yuugi sprach, aber der Trauer in seinem Blick nach ging es eindeutig um seinen Exfreund. „Dann war eine Trennung doch nur sinnvoll.“, murmelte Atemu leise, aber Yuugi beachtete diesen Einwand kaum, schüttelte bloß den Kopf und sprach weiter:„Er tat das häufiger… und ich wusste es auch immer. Aber ich habe es nie zur Sprache gebracht. Es tat so weh, aber- aber ich habe ihn doch so geliebt, ich hätte es doch nicht ertragen, mich von ihm zu trennen. Manchmal war ich wütend auf ihn, aber ich habe es ihm immer verziehen. Ich hätte doch nicht ohne ihn sein können! Aber die letzte Affäre war wohl mehr für ihn… da hat er Schluss gemacht…“ Yuugi starrte trübselig auf die Nudelreste. Atemus‘ Mund fühlte sich ziemlich trocken an. Er konnte nicht verstehen, weshalb Yuugi bei einer solchen Person geblieben war. Er hätte es sicherlich nicht getan. Aber wie er das Häuflein Elend, dass ihm da gegenübersaß und auf den Namen Yuugi hörte, so ansah, da wusste er auch, dass es darum nicht ging. Er streckte einfach nur seinen Arm nach Yuugi aus und ergriff dessen Hand. „Er war nicht gut genug für dich.“, sagte er bestimmt und meinte das ganz ernst, denn wer sich gegenüber irgendjemandem so verhielt, der war ganz einfach zu schlecht für jeden. Yuugi lachte gequält auf:„Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber im Grunde genommen kennst du mich doch gar nicht.“ Dieser Einwand vermochte Atemu jedoch nicht zu erschüttern, er lächelte nur und sagte:„Ich kenne deine Augen. Sie sind gut.“ Yuugi senkte unter Erröten den Blick. „Nicht.“, flüsterte er. Er wusste, dass Atemu wohl kaum mit ihm flirten würde, aber es fühlte sich so an und das war schlecht. Er durfte sich nicht in ihn verlieben, in ein paar Wochen wäre Atemu immerhin wieder in Europa, er würde sich nur unglücklich machen. „Nicht was?“, fragte Atemu erstaunt zurück. „Sieh mich nicht so an… das ist… schlecht.“, murmelte Yuugi, unwillig den Grund dafür explizit zu erklären. Doch das musste er auch nicht, denn Atemu schien es zu verstehen, vielleicht mehr zu ahnen, als Yuugi lieb war, denn er lehnte sich zurück, lächelte dabei aber immer noch und schlug vor, langsam wieder aufzubrechen. Yuugi stimmte zu, hinderte Atemu am zahlen und beglich selbst die Rechnung – er hatte nicht vergessen, dass Atemu ihn vor neun Jahren auf dem Weihnachtsmarkt durchgefüttert hatte. Draußen auf der Straße gingen sie noch ein Stück gemeinsam, es war sehr spät, ein paar Betrunkene torkelten durch die Nebenstraße und machten sie beide darauf aufmerksam, dass es Zeit war, nach Hause zu gehen. So drucksten sie ein wenig herum, denn im Grunde genommen wollten sie sich nicht trennen – sie wussten, dass es eine ganze Weile dauern könnte, ehe sie sich wieder trafen, das hatte die Erfahrung sie gelehrt. „Also… bis in neun Jahren?“, fragte Yuugi mit einem zögerlichen Kichern. Atemu lächelte:„Nun, hoffentlich nicht. Eine Woche bin ich ja noch hier. Vielleicht sehen wir uns noch einmal auf dem Markt…“ Zwar stimmte Yuugi dem zu, aber im Grunde wusste er, dass das nicht eintreffen würde, er wusste nicht, wann er die Kraft dazu finden würde, wieder unter Menschen zu gehen, nachdem, was geschehen war. Dennoch hatte Atemu ihm unwahrscheinlich geholfen, hatte ihm gezeigt, dass nicht alle Männer schlecht waren und dass man durchaus noch einmal mit einem von ihnen ausgehen könnte. Vielleicht nicht diese Woche, vielleicht auch nicht diesen Monat, aber irgendwann bestimmt wieder. Und bis es soweit war, würde er von diesem Augenblick zehren.

„Wir sehen uns bestimmt wieder. Das haben wir noch immer, man könnte es fast schon Schicksal nennen.“, meinte Yuugi schmunzelnd und umarmte Atemu. Der stimmte zu und erwiderte die Umarmung. „Also bis bald?“, fragte er. „Ja.“, sagte Yuugi, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Atemu, nur kurz, aber leidenschaftlich und Atemu war zu überrascht, um sich gegen die Zunge, die da so plötzlich in seinem Mund war, zu wehren. Es dauerte aber auch nicht lange; bevor Atemu reagieren konnte, war Yuugi schon wieder zurückgewichen und lief die Straße hinunter nach Hause. Atemu blieb überrascht stehen und sah ihm hinterher, ehe er sich langsam auf den Heimweg in entgegengesetzter Richtung machte.
 

Dezember 2010, Sapporo, Hokkaido, Japan

„Glühwein?“ Beim Klang der fröhlichen Stimme blickte Atemu überrascht auf. Aber dann lächelte er. „Alle Jahre wieder, nicht wahr?“, fragte er, „Es ist schön, dich wiederzusehen, Yuugi.“ Yuugi grinste. „Stimmt.“ Obwohl Atemu nichts zu dem Glühwein gesagt hatte, bestellte Yuugi trotzdem zwei, einen für sich und einen für Atemu. Er war bester Laune, wie Atemu bemerkte. Das war regelrecht ungewöhnlich, denn bisher hatte er ihn immer traurig angetroffen, aber er freute sich, ihn nun in solch guter Laune anzutreffen. Er selbst allerdings war diesmal in denkbar schlechter Laune. Es lag nicht an Yuugi, keineswegs, auch nicht an dem Kuss, den er ihm vor neun Jahren gestohlen hatte, dass hatte Atemu überrascht aber niemals wirklich verärgert. Nein es lag an seiner Frau, der Frau, mit der er vor neun Jahren schon zusammen gewesen war und die er zwei Jahre nach seinem letzten Treffen mit Yuugi geheiratet hatte. Nach sieben Ehejahren hatten sie feststellen müssen, dass sie sich einfach auseinander gelebt hatten, Atemu war nicht ganz unschuldig daran, seine Frau hatte ihm vorgeworfen, mehr mit seiner Arbeit als mit ihr verheiratet zu sein und sie hatte recht, er verbrachte wirklich eine Menge Zeit auf der Arbeit und bekam kaum mit, wie seine Kinder – zwei Jungen, Zwillinge – aufwuchsen. So einvernehmliche diese Trennung also zu Anfang vonstattengegangen war, so sehr hatten sie sich später gestritten. Im Endeffekt war Atemu die Trennung teurer zu stehen gekommen, als ihm lieb war, auch, wenn er nicht daran verarmt war. Seine Exfrau hatte das Sorgerecht für seine Kinder, sie kamen ihn in den Ferien und an jedem zweiten Wochenende besuchen. Seit drei Wochen war er nun offiziell ein geschiedener Mann und es behagte ihm nicht, sein erstes Weihnachtsfest seit langem alleine verbringen zu müssen. Also war er, wie schon so oft, zu seiner Tante geflüchtet und nun umso glücklicher, da er Yuugi getroffen hatte. Immerhin ihm schien es gut zu gehen.

Atemu folgte Yuugi also und nahm ihm eine der beiden Tassen ab. Sie setzten sich auf eine der Bänke und musterten sich erst einmal. Atemu war nun zweiunddreißig Jahre alt, Yuugi einunddreißig. Immer noch ähnelten sie sich auf den ersten Blick sehr. Yuugis‘ Augen strahlten, er schien wirklich glücklich geworden zu sein, während Atemus‘ Augen zurzeit recht stumpf schienen, traurig über den Verlust seiner Familie. Yuugi bemerkte das. „Und, lässt du ausnahmsweise zu, dass ich dir helfe?“, fragte er. Atemu lächelte:„Ach was, es geht schon. Und ändern könntest du nichts.“ Er seufzte und trank einen Schluck Glühwein. „Anfang des Jahres hat meine Frau die Scheidung eingereicht, mittlerweile bin ich also geschieden… das war meine Schuld… nun ja, am meisten vermisse ich die Kinder.“ Beinahe hätte Yuugi sich an seinem Glühwein verschluckt. „Mein Güte, du warst verheiratet und hast Kinder?“ „Sieben Jahre lang, ja. Und ich habe zwei Söhne, beide sechs Jahre alt – sie sind Zwillinge.“, erklärt Atemu, nahm sein Portmonee heraus und zeigte Yuugi ein Photo der beidem, dass bei ihrer Einschulung entstanden war. Stolz strahlten die beiden kleinen Kinder in die Kamera und hielten ihre Schultüten im Arm. Yuugi lächelte:„Sie ähneln dir.“, sagte er. „Ich hoffe nicht. Ich hoffe, sie kommen eher nach ihrer Mutter, sonst werden sie auch solche Workoholics.“, unkte Atemu, aber davon wollte Yuugi nichts hören:„So ein Quatsch, du hast viele gute Seiten! Das weiß ich. Und so viel kannst du doch kaum arbeiten, oder?“ „Genug um meine Ehe zu zerstören.“, sagte Atemu in seinen Glühwein, während er diesen mit einem einzigen Zug austrank. „Atemu!“, protestierte Yuugi, „Mir hast du gesagt, ich ruiniere meine Gesundheit, also komm nicht auf die Idee, dich jetzt zu betrinken.“ „Ja, Herr Doktor.“, grummelte Atemu. „Oh, mittlerweile bist du doch Arzt, oder?“, fragte Yuugi und setzte sich ruckartig ein Stück grader hin. Atemu nickte:„Seit ein paar Jahren, ja. Sogar promoviert.“ Es klang nicht stolz, eher resigniert. Sein Job fraß ihn auf. „Du brauchst Ferien.“, diagnostizierte auch Yuugi. Atemu lächelte und neigte leicht zustimmend den Kopf. Er wusste das. Er hatte aber nicht vor, es zu ändern. Das musste man ihm wohl angesehen haben, denn Yuugi sprang auf, zog Atemu an der Hand auf die Füße und zog ihn mit sich. „Dann sorge ich jetzt dafür, dass du etwas Erholung hast!“, rief er enthusiastisch aus. Atemu konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie man mit einem solchen Energiebündel Erholung finden sollte, aber er widersprach nicht, ließ sich bereitwillig von Yuugi mitziehen, denn ihm war jede Art von Ablenkung recht. Eine Weile ging es über den Weihnachtsmarkt, aber der bot nach all‘ den Jahren nun nichts Neues mehr, sodass sie irgendwann in Yuugis‘ Wohnung landeten. Aufmerksam sah Atemu, der noch nie hier gewesen war, sich um, während Yuugi für sie beide einen Kaffee kochte. Es war eine kleine Wohnung, aber lichtdurchflutet und sehr gemütlich eingerichtet, mit riesigen Kissen auf dem Sofa, die regelrecht zum Kuscheln einluden. Atemu fragte sich, ob Yuugi mittlerweile einen neuen Partner gefunden hatte, es ließ jedoch nichts darauf schließen. Da kam der schon mit den Kaffeetassen zurück, gestand Atemu seinen Café Coretto nicht zu, sodass sie ihren Kaffee beide schwarz tranken. So kamen sie ins Gespräch, darüber, wie es ihnen in all‘ den Jahren ergangen war, was sie getan hatten und zum ersten Mal lernten sie sich besser kennen. Sie sprachen über ihren Beruf, ihre Hobbys und streiften das Thema Religion, aber da ihre Meinungen hier weit auseinander gingen, wandten sie sich schnell einem anderen Thema zu. Schnell merkte Yuugi, der für eine Wirtschaftszeitung arbeitete und seit einem halben Jahr wieder Single war, dass Atemu immer noch jene Faszination auf ihn ausübte wie schon vor neun Jahren, aber es war jetzt leichter, er war älter und konnte besser mit so etwas umgehen. Dennoch war im Laufe des Gesprächs Yuugis‘ Kopf auf Atemus‘ Brust gesunken und Atemu hatte einen Arm um die Schultern des anderen gelegt, ohne, dass es einem der beiden wirklich bewusst geworden wäre. Erst, als ihr Gespräch langsam verebbte – nicht etwa, weil sie keine Themen mehr gehabt hätten sondern viel eher, weil sie beide so müde geworden waren, dass sie mehr gähnten als sprachen – wurde es ihnen bewusst, aber da waren sie schon zu müde, um darüber nachzudenken oder ihre Position zu ändern. Sie schliefen einfach ein.

Der nächste Morgen kam früh und mit Kopfschmerzen, denn sie hatten unbequem auf der Couch gelegen. Stöhnend rieb Atemu sich den Nacken. „Das nächste Mal kannst du mich ja gerne mit dir in die Kiste schleifen, aber sowas mache ich nicht noch mal mit!“, erklärte er nachdrücklich. Yuugi grinste:„Pass auf, dass ich das nicht noch wahr mache!“, sagte er und drohte Atemu scherzhaft mit dem Finger. „Ich denke, ich kann mich ganz gut zur Wehr setzen.“, hielt Atemu schalkhaft grinsend dagegen. „Hmm….“, machte Yuugi und lehnte sich zurück um Atemu besser betrachten zu können. „Vermutlich.“, stimmte er ihm dann zu, „Sehr sexy.“ Grinsend erhob er sich und tänzelte in die Küche, um neuen Kaffee zu machen, während Atemu recht verdattert auf der Couch zurückblieb. Der versuchte ernsthaft, mit ihm zu flirten! Kopfschüttelnd grinste Atemu vor sich hin und folgte Yuugi dann in die Küche, wo er ihm dabei half, das Frühstück vorzubereiten. Es war ein wenig seltsam, immerhin kannten sie sich kaum, ein paar Tage bloß, strenggenommen, aber irgendwie war es schon immer gewesen, als würden sie sich seit Ewigkeiten kennen. Für Atemu war es, als sei Yuugi der Bruder, den er nie gehabt hatte und für Yuugi… nun für Yuugi waren es tiefgreifende Gefühle, von denen er nicht wusste, wie er sie Atemu eingestehen sollte und vor allem wusste er nicht, wozu das gut sein sollte, denn wenn Atemu verheiratet gewesen war, dann würde er ja wohl kaum auf Männer stehen. Vor sich hin seufzend schlug Yuugi ein paar Eier in die Pfanne, von der englischen Küche hatte er zwar nicht viel gehört, aber er wollte zumindest versuchen, ein englisches Frühstück auf die Reihe zu bringen, einfach nur, um Atemu eine Freude zu machen. Er schalt sich einen Narren dafür, es war dumm, ihm gefällig sein zu wollen, es war dumm, mit ihm zu flirten und dennoch konnte er es nicht lassen, kokettierte die ganze Zeit über in Atemus‘ Richtung und bekam den Gedanken an ihn einfach nicht aus seinem Kopf. Sie frühstückten gemeinsam, Atemu war trotz seines steifen Nackens bester Dinge und das machte ihn für Yuugi nur noch unwiderstehlicher. Nach dem Frühstück aber verabschiedete sich Atemu, immerhin wollte er Yuugi nicht zur Last fallen. „Bis in neun Jahren, also?“, fragte Yuugi und musste dabei wohl so steinerweichend geklungen haben, dass Atemu lachte und sich noch einmal zu ihm umdrehte. „Nein.“, sagte er ernsthaft, „Bis heute Abend, wenn du magst.“ Yuugi horchte auf. „Meine Tante wollte heute Abend ein paar Freunde besuchen, da habe ich also ihre Wohnung für mich und ich verbringe meine Zeit nur ungerne alleine. Warte, ich schreibe dir die Adresse auf, dann kannst du heute Abend vorbeikommen, was meinst du?“ Von diesem Vorschlag hielt Yuugi eine ganze Menge, sodass er sich begierig von Atemu die Adresse geben ließ und versprach, um acht Uhr da zu sein. „Abends, ja?“, meinte Atemu schelmisch grinsend. Yuugi verdrehte die Augen, lachte aber.
 

Als es um punkt acht Uhr abends klingelte, öffnete ein lächelnder Atemu die Wohnungstür. „Das ist ein Rekord!“, begrüßte Yuugi ihn, „Wir haben es noch nie geschafft, so viel Zeit miteinander zu verbringen!“ Atemu stimmte zu:„Dann wurde es wohl Zeit.“ Yuugi lächelte, betrat die Wohnung und schnupperte. „Du hast gekocht?“, fragte er verblüfft. „Nun, sagen wir, ich habe es versucht.“ „Und du glaubst, ich könne deinen Kochkünsten und vor allem der englischen Küche vertrauen?“ Atemu grinste:„Nun, wenn nicht, dann hast du immerhin einen Arzt dabei.“ „Das beruhigt mich.“, spöttelte Yuugi, ohne es ernst zu meinen.

Yuugis‘ Sorgen bezüglich des Essens erwiesen sich bald darauf als völlig überflüssig und als Atemu anderthalb Stunden später die letzten Reste forträumte, fühlte Yuugi sich satt und rundum zufrieden. „Sag mal…“, fragte er, „Warum verbringst du deine Zeit nur so ungern alleine? Ein paar Minuten für sich sind doch durchaus nicht zu verachten.“ Atemu hielt inne, er hatte Yuugi den Rücken zugewandt und stützte die Hände auf die Arbeitsfläche. Eine Weile sagte er nichts und Yuugi fragte sich schon, ob er mit dieser Frage irgendeinen wunden Punkt getroffen hätte, da antwortete Atemu doch, ohne seine Position zu verändern, nur auf seine Hände starrend:„Ich war sieben Jahre verheiratet und davor bereits fünf Jahre mit ihr liiert. Dann die Kinder… Meine letzten Weihnachtsfeste waren Familienfeste. Ich bin es nicht gewohnt, alleine zu sein, grade an Weihnachten. Im Grunde… sollte niemand an Weihnachten alleine sein. Das ist doch schrecklich, oder? Weihnachten alleine verbringen zu müssen.“ Yuugi stand leise von seinem Stuhl auf, trat von hinten an Atemu heran und schlang seine Arme um ihn. „Ja.“, stimmte er zu, sein Gesicht an Atemus‘ Rücken gepresst, „Aber du bist ja nicht alleine, du musst dieses Weihnachten nicht alleine verbringen.“ Atemu gab ein Geräusch von sich, also wolle er sagen „Und nächstes Jahr?“, aber er blieb stumm. Ich verbringe jedes Weihnachten mit dir, bis ans Ende aller Tage, hätte Yuugi gerne gesagt, aber das wäre wohl nicht klug gewesen. Stattdessen drehte Atemu sich um und erwiderte Yuugis‘ Umarmung. „Ich hasse diese Schwäche.“, murmelte er. „Jeder muss sich dann und wann einen solchen Moment eingestehen können – man darf dann nur nicht alleine sein.“, sprach Yuugi tröstend auf ihn ein. Atemu lächelte. Langsam sank sein Kopf an Yuugis‘ Schulter. „Bin ich dumm, sie so zu vermissen?“, fragte er. „Nein.“, widersprach Yuugi deutlich, aber durchaus mit sanfter Stimme:„Du wärst nur dumm, es nicht zu tun. Lass mich dich trösten…“ Normalerweise würde Atemu nun sagen, dass Yuugi sich hüten solle, die Situation auszunutzen, aber im Augenblick nicht, im Augenblick war er einfach nur froh und dankbar um die Wärme. Yuugi seinerseits hatte natürlich nichts gegen eine solche Umarmung einzuwenden, sein Herz pochte schnell, so schnell, dass Atemu nicht umhin kam, es zu bemerken. Er sagte nichts dazu. Es heilte die Wunde seiner Seele, diese Zuneigung und es sorgte dafür, dass Atemu nur umso mehr Zuneigung für Yuugi empfand. Irgendwie vergaßen sie die Zeit über diese Umarmung, es war aber auch egal, denn es war gut, wie es war. Nach einiger Zeit lehnte Atemu sich peinlich berührt zurück, räusperte sich, eine solche Situation war ihm neu und er wusste nichts recht zu sagen. Yuugi lächelte nur, zog Atemu ins Wohnzimmer auf die Couch, wo er sich erneut an ihn kuschelte. Atemu grummelte:„Du nutzt es aus, dass ich eben zu viel Wein getrunken habe…“ „Ich würde es nicht tun, wenn ich selbst nicht auch getrunken hätte!“, verteidigte Yuugi sich, aber Atemu lachte nur: Das zu glauben fiel ihm schwer, immerhin hatte er den Kuss von vor neun Jahren nicht vergessen und Yuugi war ihm schon wieder so nah. Atemu legte einen Arm um ihn, vermutlich wäre es besser, das nicht zu tun, vermutlich war er einfach nur betrunken und einsam – denn warum sonst sollte er das tun, immerhin war er ja nicht schwul! Aber in diesem Augenblick, da fühlte es sich so richtig an und so vertraut und vor allem… vor allem war er damit nicht mehr einsam. Vermutlich war das ziemlich egoistisch von ihm, aber Yuugi wirkte nicht so, als würde ihn das stören – im Gegenteil wirkte er eher so, als wäre er froh um jedes bisschen Nähe. Der Wein stieg ihnen wohl wirklich beiden zu Kopfe… sie hätten nicht so viel davon trinken sollen, und dann war da ja auch noch der Aperitif und der Magenbitter hinterher gewesen! „Was für ein Arzt bist du eigentlich?“, fragte Yuugi leise, er lag viel zu dicht bei Atemu, sein Mund war dem seinen viel zu nahe, aber Atemu störte es nicht, im Gegenteil. „Anästhesist.“, murmelte er. Yuugi lächelte und seine Hände strichen über Atemus‘ Brust. Ein Narkosearzt, also. „Also raubst du Menschen die Sinne?“, fragte Yuugi, seine Stimme ein paar Nuancen tiefer als normalerweise. Atemu schmunzelte:„Nun, bei dir brauche ich dafür aber keine Medikamente.“ Diese Worte waren für Yuugi etwas wie ein Stichwort, ein Beweis, dass Atemu um seine Zuneigung wusste und sich dadurch nicht abschrecken ließ. So beugte er sich nun ein wenig vor, nah zu Atemu heran und küsste ihn. Er wusste noch genau, wie sich Atemus‘ Lippen angefühlt hatten, in der Zwischenzeit hatte er zwar zwei weitere Beziehungen gehabt, aber diese Lippen waren schwerlich zu vergessen gewesen. Dennoch war der Kuss von vor neun Jahren nicht mit diesem hier zu vergleichen – denn vor neun Jahren war Atemu überrascht gewesen und hatte einfach nur stillgehalten – heute aber erwiderte er den Kuss wild und leidenschaftlich – und verdammt konnte er küssen! Yuugi schlang seine Arme um Atemu und zog ihn eng an sich, er wollte, dass es nie endete. Atemu war eindeutig betrunken, er hatte dem Alkohol stark zugesprochen, sonst würde er nicht so reagieren, aber Yuugi hatte nicht viel getrunken, höchstens ein wenig, um sich Mut zu machen, sozusagen. So genoss er diesen Kuss nun in vollen Zügen, hätte am liebsten niemals mehr aufgehört, aber das ging natürlich nicht und der Alkohol machte Atemu müde, sodass sie sich beide nicht viel später ins Bett schleppten, eng aneinander gekuschelt einschliefen.

Als Atemu am nächsten Morgen erwachte war er freilich reichlich desorientiert und mehr als nur erstaunt über den Mann, der da eng an ihn gekuschelt in seinen Armen lag. Er war wach, rührte sich aber nicht sondern lag nur verträumt lächelnd da. Yuugi schien viel zu glücklich und als Atemu nachdachte und gegen den Kopfschmerz, den er zugegebenermaßen selbst verschuldet hatte, ankämpfte, fiel ihm auch der gestrige Abend und somit der Grund für Yuugis‘ Lächeln ein. Es war merkwürdig, wirklich merkwürdig, denn eigentlich hätte diese Erinnerung ihn erschrecken sollen, aber im Grunde genommen war sie das nicht, sie war ein wenig befremdlich, aber der Kuss war schön gewesen und Yuugis‘ warmer Körper an seinem fühlte sich geborgen und wohlig warm an. „Guten Morgen.“, wisperte Atemu. Yuugi sah zu ihm auf und lächelte ein wenig melancholisch:„Morgen. Ich nehme an, ich werde jetzt rausgeschmissen?“ „Nein, wieso?“, fragte Atemu, den Yuugis‘ Aussage dann doch etwas überrumpelt hatte. „Nun,“, erklärte Yuugi, „ich habe dich geküsst, weißt du… da dachte ich, da du ja hetero bist und außerdem betrunken warst setzt du mich jetzt auf die Straße und wir sehen uns erst in ein paar Jahren wieder: Unserer Tradition entsprechend eben, alle Jahre wieder.“ Atemu lächelte. Es wäre eine logische Reaktion, was Yuugi ihm da vorschlug. Aber es war nicht, was sein Herz wollte. Und jetzt war er nüchtern, jetzt konnte er klar denken, aber immer noch wollte er genau das gleiche wie gestern Abend. Er lächelte Yuugi an:„Nein, ich denke nicht.“ „Nicht?“, fragte Yuugi erstaunt zurück. Atemu schüttelte schmunzelnd den Kopf, dann nahm er Yuugis‘ Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, hob es an und küsste Yuugi genau wie gestern.

Sie blieben den ganzen Tag im Bett.

Und die ganzen nächsten Jahre zusammen.

Es war nicht mehr alle Jahre wieder – es war jedes Jahr, jeder Monat, jede Woche und jeder Tag. „Fröhliche Weihnacht.“ „Ich liebe dich.“
 

Fröhliche Weihnachten allen meinen Lesern!

Not following

Vermutlich ist es albern. Ich denke zumindest, dass, wenn man mich beobachtet, man mich albern finden muss. Ich weiß es, dass man lachen wird, aber ich kann es dennoch nicht ändern. Ständig mustere ich ihn, verschlinge ihn nahezu und wünschte, ihm näher kommen zu können – spricht er mich aber einmal an, nuschle ich dummes Zeug und senke den Blick. So wie neulich, als sein Kugelschreiber ihm heruntergefallen war und zu mir gerollt war oder vor zwei Wochen, als er zu spät zur Vorlesung gekommen war und mich nach der Anwesenheitsliste fragte. Da haben meine Finger sogar kurz seine gestreift und sie waren warm und stark… Verdammt, warum bin ich so schüchtern? Ich hasse mich dafür. Ich habe unzählige Duelle bestritten, nicht nur in Japan sondern international und für eine Weile war der Name „Yuugi Mutou“ nicht mehr aus den Zeitungen wegzudenken, aber das ist mittlerweile ein paar Jahre her, ich spiele nur noch zum Spaß und konzentriere mich lieber auf mein Studium, welches ich in diesem Jahr aufgenommen habe. Es würde auch wirklich gut laufen, wäre da nicht er! Sein Name ist Atemu, das habe ich erfahren, als ich ihm zuhörte, wie er mit ein paar Freunden sprach. Da ich ein paar Seminare mit ihm zusammen habe, weiß ich, dass er ziemlich klug ist – und wegen der gemeinsamen Vorlesungen weiß ich, dass er auch faul und ein Langschläfer ist. Trotz meiner Öffentlichkeitserfahrung also traue ich mich nicht, ihn anzusprechen, nicht einmal, wenn er mich schon vorher angesprochen hat. Wenn ich ihm in die Augen sehe, sodass er es bemerkt, dann ist das ein Versehen gewesen und wenn ich ihn seltsam ansah, dann war es nicht, böse gemeint. Ich will ja mit ihm reden, aber habe ich einmal den Mut dazu, ist er beschäftigt und will ich mein seltsames Verhalten erklären, so finde ich nicht die richtigen Worte, meine Zunge ist wie taub und ich stottere nur dummes Zeug. Kein Wunder, dass er mich nicht beachtet, wohl kaum weiß, dass ich existiere, dabei folgen meine Augen ihm bei jedem Schritt, den er tut. Immer warte ich darauf, dass er mich bemerkt, dass er mich entdeckt – was hält ihn denn noch auf?

Vor kurzem saß ich zufällig neben ihm, ich habe mich richtig erschrocken, als er plötzlich da saß, dabei sitze ich doch immer absichtlich ganz hinten, denn so kann ich ihn leichter und unauffälliger beobachten. Er sieht so gut aus, die Art, wie er sich bewegt, in einer seltsamen Mischung, einerseits graziös und andererseits auch so cool, dass mindestens ein halbes Dutzend Mädchen ihn schmachtend beobachtet, natürlich wesentlich offener als ich selbst das tue, aber zu meinem Glück beachtet er sie nicht. Ob er etwa auch schwul ist? Das wäre ein großes Glück, aber vermutlich könnte ich es nicht nutzen, denn immerhin traue ich mich ja doch nicht, etwas zu sagen. Wenn ich alleine daran denke, wie es war, als er neben mir saß! Ich hatte es ja nicht gewollt – also schon, gewollt, ja, aber umgehen kann ich damit ja nicht – und als sich dann auch noch unsere Hände zufällig berührten! Es war ja nur Zufall, aber dennoch… dieses warme Gefühl… hinterher bin ich in dem Hörsaal geblieben bis er gegangen war, nur, um mich auf den Stuhl, auf dem er saß zu setzen und mich in dem Gefühl seiner Nähe zu wiegen, denn immerhin lag sein Geruch noch in der Luft. Dann saß ich da, alleine, und irgendwie hoffte ich, dass er zurückkommen würde um mich anzusprechen, dass er mir auf die Schliche kommen würde, warum denn auch nicht? Aber natürlich passiert so etwas nicht…

So bin ich dann aufgestanden, habe ihn vor dem Universitätshauptgebäude gesehen, wo er sich grade von seinen Freunden verabschiedet hat, denn immerhin ist es der letzte Tag bevor die Weihnachtsferien beginnen. Ich dachte schon, ihn nun zwei Wochen nicht mehr sehen zu können – nur die Vorstellung, ihn in den Semesterferien ganze zwei Monate nicht mehr zu sehen ist schlimmer – aber heute ist es dann anders gekommen. Mein bester Freund Jono hat mich dazu überredet, an Silvester mit ihm auf eine Party zu gehen, ich sei schon zu lange nicht mehr weg gewesen, meinte er, und dem ist nicht zu widersprechen, immerhin verstricke ich mich zusehends in Traumwelten von Atemu und mir. Die Aussicht auf Ablenkung kam mir da sehr recht, sodass ich ihn begleitet habe und in der Tat ist die Party gut und ich habe es nicht bereut mitgekommen zu sein – solange zumindest, bis ich bemerkt habe, dass ich nicht alleine auf diese Idee gekommen bin – Atemu ist auch hier. Zuerst war ich regelrecht wütend, aber dann bin ich zu meiner üblichen Beschäftigung übergegangen: Atemu beobachten. Dass ich dabei mehr trinke, als gut sein kann, nehme ich nicht wirklich wahr, Jono scheint das Ziel zu haben, mich abzufüllen und während ich da sitze und mir wünsche, dass Atemu mich beachten würde und ich ihm nicht mehr heimlich folgen müsste, stürze ich ein Glas nach dem anderen herunter, was Jono zu einigem Kopfschütteln veranlasst. Soeben hat nun Atemu die Feier verlassen und ich folge ihm, wie so oft, jage ihn ja schon regelrecht, ist es Besessenheit? Vermutlich… aber ich habe so viel getrunken, dass ich schon kaum mehr gradeausgehen kann und so denke ich nicht weiter darüber nach, folge Atemu. Ich bin mir sicher, dass wir uns gut verstehen würden, zwar weiß ich nicht viel von ihm, wie denn auch, ich beobachte ja auch immer nur, aber nie ist mir etwas aufgefallen, was mich abgeschreckt hätte.

Es fällt mir erst eine Sekunde zu spät auf, dass er stehen geblieben ist, sich umgedreht hat und mich ansieht. Vor Schreck möchte ich mich am liebsten in einen Hauseingang drücken oder sonst irgendetwas tun, dass er mich nicht sieht, aber es ist schon zu spät. Atemu hat mich bemerkt und nun kommt er auf mich zu. Eine Sekunde bin ich schockiert, will flüchten, aber dann fällt mir wieder ein, dass er ja keinen Grund hat, mich zu beachten, dass ihm bestimmt bloß aufgefallen ist, dass er etwas in der Disko vergessen hat und nun zurückgehen will oder so etwas… er wird wie immer einfach an mir vorbeigehen und durch mich hindurchsehen, als sei ich Luft. Den Kopf gesenkt gehe ich weiter – was soll Atemu denn von mir denken, wenn ich wie der letzte Trottel mitten auf dem Bürgersteig stehe und Luftlöcher starre. Grade, als wir auf einer Höhe sind und mein Herz schon alleine aus diesem Grund heftig zu schlagen beginnt, hält er inne und spricht mich an. „Yuugi!“ Mein Herz macht einen Satz, denn ich habe nicht einmal gewusst, dass er meinen Namen kennt. Schüchtern und immer noch ein wenig erstaunt, ob er denn wirklich mich meint, hebe ich den Kopf, sehe ihn an. Er steht gleich neben mir, ich sehe seinen schmalen Schatten an der Wand des Gebäudes hinter ihm und höre ein paar Autos auf der Straße hinter mir, irgendwie prägt sich grade jede Kleinigkeit in mein Gehirn ein und etwas verspätet frage ich:„Ja?“ „Warum folgst du mir andauernd? Das fällt mir schon seit Wochen auf.“ Ich schlucke. Es ist ihm aufgefallen? Oh nein! Ich will etwas sagen, mich verteidigen, aber mein Kopf ist wie leer gefegt und meine Zunge will mir nicht gehorchen. Ich öffne und schließe den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Immer habe ich darauf gewartet, dass er mir auf die Schliche kommt, habe mich gefragt, was ihn denn zurückhält, aber nun, da es soweit ist, fühle ich mich überfordert und habe plötzlich Angst vor einer Zurückweisung. „Ich… ich folge dir doch gar nicht! Ich habe nur… zufällig den gleichen Weg!“, verteidige ich mich und könnte mich für diese Worte schon im gleichen Augenblick ohrfeigen, denn so wird das doch nie etwas! „Ich weiß, dass du nicht hier wohnst. Du wohnst bei deinem Großvater, über dem Spielwarenladen.“ Ich spüre, wie mir das Blut in die Wangen schießt und senke den Blick. Immer, wenn ich mir vorgestellt habe, Atemu zu erzählen, was ich für ihn empfinde, dann war das romantisch – und nicht so furchtbar peinlich und erniedrigend. „Was also hast du? Magst du es mir nicht sagen?“, weht Atemus‘ Stimme an mein Ohr und sie klingt dabei so sanft und freundlich, dass ich aufblicke und mich ein wenig besser fühle. „Ich habe lange genug geträumt!“, flüstere ich zu mir um mir Mut zu machen, aber zu meinem Pech – oder doch eher Glück? – sind grade keine Autos mehr auf der Straße, die meine Worte hätten übertönen können, sodass Atemu meine Worte deutlich vernommen hat. Er legt den Kopf schief und diese faszinierenden dunklen Augen blicken mich fragend an:„Wovon hast du geträumt?“ „Du bist mein Traum.“, wispere ich und es müssen wohl Alkohol und Adrenalin sein, die mir beide zu Kopfe steigen, die mich dazu veranlassen, mich vorzubeugen und ihn zu küssen, im gleichen Augenblick, wie über unseren Köpfen das Feuerwerk zum neuen Jahr beginnt. Aber schöner als das Feuerwerk ist für mich der Fakt, dass Atemu den Kuss leidenschaftlich erwidert.
 

Inspired by the song "Not following" by Lena Meyer-Landrut on her album "My Cassette Player"



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von: abgemeldet
2010-12-30T23:07:57+00:00 31.12.2010 00:07
Ein kleiner, aber sehr feiner One-Shot, der super in diese kalte Jahreszeit passt und dafür, dass du, was romantische Dinge angeht, eher nüchtern und ein bisschen unbegabt bist (nicht böse sein, ja? ^-^) ist dennoch sehr viel Romantik und Leidenschaft in dieser Geschichte.
Eine schöne Tradition, die die beiden haben, dass sie sich über so viele Jahre verteilt immer wieder auf ein und demselben Weihnnachtsmarkt treffen. Und obwohl Atemu inzwischen verheiratet ist, empfindet Yuugi immer noch so viel für ihn und dass sie am Ende doch noch zusammen kommen, erwärmt mein romantisches Herz alle mal XD

Zusammen gefasst: mal wieder eine klasse Arbeit von dir und ich freue mich schon auf den One-Shot, der jetzt zu Sylvester noch kommen soll^^

Viele liebe Grüße von deiner

Yami-chan
Von:  Alienor
2010-09-30T15:09:41+00:00 30.09.2010 17:09
Wenn dass mal nicht ein geiler schlussatz war ^^
Von:  Dark_Angel_Yami
2009-05-25T18:00:46+00:00 25.05.2009 20:00
Gefällt mir bisher sehr gut ^^
Bin mal gespannt, was noch so kommen wird.

LG
Dark_Angel_Yami
Von:  Dream_Kiss
2009-02-14T19:40:54+00:00 14.02.2009 20:40
wie süß ^o^
ein richtig niedliches kapi *nick*
is schön geschrieben
und unterm sternenhimmel zu liegen is auch richtig cool ^____^
echt tolles kapi
freu mich schon richtig auf die nächsten kapi *nicknick*
mach weiter so ^________-

lg Dream_Kiss


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