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Es begann mit Nudelauflauf

Ruki x Reita
von

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Der Anfang vom Ende

Der Valentinstag. Eine - meiner Meinung nach - völlig überflüssige Erfindung, aber leider konnte ich daran nun nichts mehr ändern. Das Schlimme daran war jedoch, das nun die ganze Schule verrückt zu spielen schien. Die Mädchen flatterten herum wie aufgescheuchte Hühner und versuchten ihre selbstgemachte Schokolade unters Volk zu bringen.

Ich hatte mich bisher wunderbar vor allen weiblichen Wesen gedrückt und war ihnen konsequent aus dem Weg gegangen. Was ich jedoch nicht bedacht hatte waren meine männlichen Verehrer. Gerade als ich mich auf meinen Fensterplatz niederlies, schoben sich zwei Gestalten in mein Sichtfeld und grinsten wie die Honigkuchenpferde.

“Was wollt ihr?”

“Guten Morgen Rei. Wie geht es dir denn heute?”

“Nochmal: Was wollt ihr?”

“Weißt du was für ein Tag heute ist?”

“Ja weiß ich. Es ist Donnerstag. Das heißt das bald Wochenende ist und ich Ruhe vor euch beiden Komikern hab.”

“Wir lieben dich auch Rei. Und deshalb haben wir etwas kleines für dich.”

“Und was? Ein Flugticket für mich, raus aus diesem Land?”

“Nein. Ein wenig kleiner ist es schon.”

“Ein Mini-Laser-Schwert? Damit kann ich euch dann die Stimmbänder rausschneiden. Dann könnt ihr euch als Pantomimer auf der Straße ein paar Yen dazu verdienen.”

“Sei doch mal nicht so gemein zu uns.”

Mit großen Kulleraugen und zuckersüßen Schmollmündern stellten sie mir zwei in rosa Geschenkpapier eingepackte Schächtelchen vor die Nase und blickten mich erwartungsvoll an.

“Jungs ihr seht aus wie die zwei aus der Muppetshow.”

Ich hob eine Augenbraue und musterte die beiden Päckchen mit großer Skepsis. Egal welches ich jetzt zuerst öffnen würde, einer von den beiden würde sicher sauer sein. Doch da ich ja so ein kluges Köpfchen war, schob ich die beiden Geschenke in meine Tasche und verschränkte grinsend die Arme vor der Brust.

“Ich pack sie zu Hause aus. Das steigert die Spannung.”

Triumphierend stellte ich fest das den beiden alle Gesichtzüge entgleisten und sie sicher kurz davor waren mir eine Ohrfeige zu verpassen. Doch zu meiner Rettung kam unsere Geschichtslehrerin und meinen beiden Freunden blieb nichts anderes übrig als sich auf ihre Plätze zu setzen.

Ich hingegen lehnte mich in meinem Stuhl zurück und genoss die Aussicht auf den Schulhof. Meine Gedanken kreisten um die heutige Bandprobe. Yuu hatte irgendetwas von einem neuen Drummer erzählt den er kannte und der gerne in die Band kommen würde. Ich war gespannt wie der Typ so war. Ob er wohl zu uns dreien passen würde? ~

Das Läuten der Glocke beendet meinen inneren Monolog. Ich sprang auf, schnappte mir meine Tasche und stürmte aus dem Klassenraum. Die Pause war nicht besonders lang und ich hatte das dringende Bedürfnis noch eine Zigarette zu rauchen. Ja, ich war noch nicht besonders alt, aber seit ich einmal eine Zigarette gekostet hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Ich war kein Kettenraucher, aber eine Kippe am Tag gönnte ich mir.

Meine Mutter war davon nicht gerade begeistert doch sie hatte aufgehört mir die Sache auszureden, genauso wie sie irgendwann aufgegeben hatte mir die blonde Haare auszureden.

Erschrocken zuckte ich zusammen als Ruki und Yuu hinter mir standen und mir den Glimmstengel aus der Hand nahmen.

“Was .. ?”

Ich rechnete damit das sie das Ding nun auf dem Boden zertreten würden und mir gleich eine Standpauke hielten, doch es passierte genau das Gegenteil. Grinsend zogen sie an der Zigarette und gaben sie mir dann wieder zurück.

“Keine Sorge Blondie. Wir verpetzen dich schon nicht.”

“Nenn mich nicht Blondie. Aber danke.”

Mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen rauchte ich zu Ende und ging dann mit den Beiden zurück ins Klassenzimmer. Der Tag schlich nur so an mir vorbei und ich konnte es gar nicht erwarten endlich dieses hässliche Schulgebäude verlassen zu können.

Ruki zog mich hinter sich her, anscheinend hatte er mir noch etwas wichtiges zu sagen.

“Rei, was ganz tolles! Dieser Drummer den Aoi besorgt hat, der hat ‘ne Garage in der wir proben können!”

“Der will sich doch sicher nur bei uns einschleimen. Vielleicht hat der gar nichts drauf.”

“Nun mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand.”

“Ich bin nur nicht so naiv wie du.”

Grummelnd folgte ich meinem besten Freund in besagte Garage. Yuu war bereits dort und stimmte seine Gitarre. Ich wollte gar nicht wissen wer meinen Bass hierher gebracht hatte, es würde mich sicher nur wieder aufregen.

Was mich jedoch mehr erschreckte als die Tatsache das mein Bass ohne meine Kenntnis von A nach B gebracht wurde, war das kleine schwarzhaarige Wesen das hinter dem großen Drumset sass. Der Typ war ja noch schlimmer als Ruki! Ein breites, atomares Grinsen hatte sich auf dessen Gesicht festgesetzt. Er kam auf mich und Ruki zu und streckte uns seine kleine knuffige Patschehand entgegen.

“Hi. Ich bin Kai. Und ihr müsst Ruki und Reita sein. Aoi hat mir schon viel von euch erzählt.”

“Aoi?” fragten wir beide wie aus einem Mund.

“Ähm ... ja ... “

Der Kleine schien etwas verwirrt denn er deutete mit einem seltsamen Gesichtsausdruck auf Yuu, der gerade dabei war seine Gitarre zu stimmen. Er winkte uns zu und wand schnell den Blick ab als er unsere auseinanderfallenden Gesichter sah.

Ruki war der Erste der seine entgleisten Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte und wie ein Irrer Kais Hand schüttelte.

“Freut mit wirklich dich kennen zu lernen Kai. Ja, also ich bin Ruki und der Brummbär hier neben mir, das ist Reita.”

“Mhm ~ “ brummte ich, als Ruki mir einen so passenden Spitznamen verpasste. Ohne ein weiteres Wort zu sagen schob ich mich an den beiden Gartenzwergen vorbei und vergnügte mich mit meinem Bass. Ich hatte Angst das meinem Baby irgendetwas passiert war - wer weiß wie der Gute transportiert worden war. Kai und Ruki hatten sich mittlerweile auch an ihren Plätzen eingefunden und nach einstimmigem Ergebnis hatte wir uns für einen Song entschieden. Auch wenn ich es nicht gern zugab, der kleine Kai hatte es wirklich drauf. Erstaunlich wie der auf die Drums einschlug, woher nahm er nur die ganze Kraft? Vielleicht war er ja von einem genmanipulierten Eichhörnchen gebissen wurden und ist nun ein Superheld oder so etwas in der Art ~

Nachdem meine Gedanken völlig abgedreht waren und ich mir die schönsten Verschwörungstheorien zurechtgelegt hatte, waren wir mit den Proben auch schon fertig. Es faszinierte mich immer wieder wie ich völlig in meinen kranken Gedanken versunken überhaupt Bass spielen konnte.

Ruki schien unser neues Bandmitglied schon ins Herz geschlossen zu haben, denn die beiden saßen kichernd auf der Couch die etwas abseits der Instrumente stand. Ich musste zugeben das mich diese Szene nicht gerade glücklich stimmte und ich das leichte Kitzeln von Eifersucht in der Magengegend spürte. So bemerkte ich auch nicht wie Aoi hinter mich trat und seine Arme um meine Mitte schlang.

“Rei? Hör auf so angestrengt zu gucken. Du starrst sonst noch ein Loch in die Wand und dann können wir hier im Winter nicht proben weil wir uns die Ärsche abfrieren.”

Ein Zucken durchfuhr mich und: Hey, da war ich wieder. Welcome back on earth! Ich sah leicht über meine Schulter und hatte schon Aois Lippen auf den meinen und da kam mir die Idee. Ich drehte mich in seiner Umarmung herum und schlang meine Arme um seinen Hals. Ich würde Ruki schon zeigen das er gefälligst mit mir und nicht mit diesem Kai lachen sollte. Lernte er denn nicht aus seinen Fehlern? Was, wenn er ihn verführte und ihn dann fallen lies, so wie Kouhei es getan hatte? In meinem Kopf spielten sich gerade wieder Oscar-reife Filmszenen ab - sicher würde ich den Preis für das beste Drehbuch und die beste Kameraführung bekommen.

Fremden Menschen gegenüber war ich sehr misstrauisch und es wollte einfach nicht in meinen Kopf, das ein Mensch von anfang an freundlich war und gute Absichten hatte. Ich war der Ansicht das jeder Mensch zuerst nur an sich dachte, dann kam eine ganze Weile nichts und erst dann, ja erst dann kamen die anderen. So war es und so würde es immer bleiben.

Aoi lies sich widerstandslos von mir an die Wand drücken. Ich pinnte dessen Handgelenke neben seinem Kopf an der Wand fest und drückte ihm verlangend meine Lippen auf. Natürlich war es falsch ihn für meine Zwecke zu benutzen, doch heißt es nicht ‘der Zweck heiligt die Mittel’? In meinem Fall hieße das meinen besten Freund zu retten und ihn bei mir zu halten. Ein Seitenblick zeigte mir das Kai seinen Kopf auf Rukis Schoß gelegt hatte und dieser ihn mit diesem unglaublichen Lächeln - das ich um jeden Preis beschützen wollte - im Nacken kraulte. Wut stieg in mir auf. Ich konnte es nicht fassen. Diese unglaubliche Wut die sich gerade in mir aufbaute wusste ich nicht einzuordnen. So kannte ich mich gar nicht. Seit wann drehte ich so ab wenn Ruki sich mit jemand anderem abgab?

Ich kniff die Augen zusammen und presste fest meine Lippen auf die des Gitarristen. Er wehrte sich nicht dagegen, sondern schmiegte sich wie ein Schlange an mich. Mein Knie fand den Weg zwischen seine Beine und ich spürte wie er in unseren Kuss keuchte. Ein Zischen riss mich aus meinen Gedanken und ich schielte zur Couch hinüber. Ruki hatte uns anscheinend bemerkt und sah nun argwöhnisch hinüber.

Mein Ziel war erreicht. Ich lies von Aoi ab, flüsterte ihm noch ein paar zärtliche Worte ins Ohr und ging dann, ohne mich von Ruki oder Kai zu verabschieden aus der Garage. Als ich zu Hause war, war ich total durchgefroren und schmiss mich daher sofort in mein Bett. Die warme Decke beruhigte mein erhitztes Gemüt und ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

Die beiden Päckchen die ich heute von Aoi und Ruki bekommen hatte lagen vor mir auf der weichen Decke. Unschlüssig blickte ich zwischen den beiden hin und her. Welches zuerst öffnen? Am besten das von Aoi. Wie erwartet kam unter dem glänzenden Papier die selbstgemachte Schokolade zum Vorschein. Ein kleines Herz aus Zuckerguss war darauf gemalt und ich verdrehte die Augen bei so viel Kitsch.

Rukis Päckchen lies mich zögern. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich es in dieser Verfassung öffnen sollte. Doch meine Neugier siegte über meine Unentschlossenheit und ich rupfte das Papier ungeduldig von der Schachtel. Und was mich umso mehr erstaunte war, das die Schachtel völlig leer war. Nur ein kleiner Zettel lag darin, der nun meine ungeteilte Aufmerksamkeit bekam.

Fünf kleine Worte waren es, geschrieben mit Ruki krackeliger Handschrift, die mir die Tränen in die Augen trieben und mich schluchzen liesen. Ich hatte ihn eben verletzt das war mir bewusst, schließlich hatte ich es mit voller Absicht provoziert. Und nun lass ich diese Worte und mein Verhalten widerte mich an. Wenn ich mich selbst hätte ankotzen könne, ich hätte es wohl getan. Schluchzend rollte ich mich in mein Bett ein und der kleine hellblaue Zettel segelte wie eine Feder auf den Boden.

Die dunklen Worte verschwammen mit den Schatten unter meinem Bett, doch es fühlte sich an als lägen sie wie tonnenschwere Steine auf meinen Schultern um mir bewusst zu machen, wie sehr ich doch für meinen verkorksten Charakter zu büßen hatte.

“Ich liebe dich , mein Freund.”

Es war wohl der Anfang, vom Ende.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Inan
2010-02-18T17:48:44+00:00 18.02.2010 18:48
Jap, Rei ist ein kleines bisschen dumm xD
Aber der renkt des schon wieder ein,
immerhin ist er REITA~ *__*
Naja xD
Bestimmt kommen die jetzt zusammen <33
Von:  Shimizu-chan
2009-10-09T11:34:20+00:00 09.10.2009 13:34
oh man, was für ein schwarz maler...
Reita ist echt ein pesimistischer egoistischer Macho ^^
spielt mit allem und jedem herum und verletzt seinen besten Freund *grrr* er ist so unsensiebel, aber das macht ihn auch wieder aus, er ist einfach nur gail und Ruki-chan Kai-chan sind beide soooo knuffig...
jetzt fehlt nur noch Uruha, ich hoffe er kommt noch vor XDDDD
na ja ich les dann mal weiter und danke für die etlichen Kekse *dich einmal kreftig duchr knuddel* XP
lg
shimi-chan
Von: abgemeldet
2009-07-30T20:54:39+00:00 30.07.2009 22:54
natürlich wird das was mit den beiden, immerhin is das eine reituki /D
außerdem würde es hier sonst tote geben ûu
ich weiß nich warum, aber bei deiner geschichte fieber ich iwie immer richtig mit
und als ich das mit dem zettel gelesen hab, hätte ich reita am liebsten den kopf abgerissen /D
dass er aoi benutzt ist mir ja scheißegal, aber dass er, wenn auch ungewollt, ruki so verletzt...
wenn das kein happy end gibt, wird es morddrohungen geben /D
wenn es eins wird, back ich nen reitukikuchen xD
weiterschreiben > - <

lg, taka-chan
Von:  Yusuri
2009-07-30T20:36:25+00:00 30.07.2009 22:36
Kai *-* Kai ist toll und es ist toll, dass er endlich dabei ist *dreh*
Aber Reita ist böse, irgendwie oo' Ru tut mir Leid. Hoffentlich wird das nochwas mit den Beiden?
Oder aber Ruki soll sich einfach Kai krallen >.>
Mau mau~
Aber auf jeden Fall ein gutes Kapitel, schreib schnell weiter^^
Von:  Ryouki
2009-07-30T20:31:51+00:00 30.07.2009 22:31
Ich mag Rukis Geschenk. Es ist direkt, ohne kitschig zu sein. Irgendwie passt es total zu ihm. <3
Und jetzt bin ich ganz gerührt.
Aber das Kapitel ist toll, auch wenn mich Kai ein bisschen gewundert hat, im ersten Moment, ich glaube ich mag ihn schon jetzt. Das Reita direkt so übel reagiert sollte man wohl nicht erwarten, Yuu dabei so zu benutzen ist auch nicht fair, aber es ist so spannend. >_<'
Gott, ich hab mich über jedes neue Kapitel bisher immer so gefreut.


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